iPOD-, MP3-Player- und Notebook-Durchsuchung bei Grenzübertritten geplant

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cr
Inventar
#1 erstellt: 31. Mai 2008, 00:21
Ohne weiteren Kommentar möchte ich auf diesen Link verweisen:
http://futurezone.orf.at/it/stories/281171/


Hinter verschlossenen Türen verhandeln EU-Kommission und US-Behörden über ein neues Copyright-Abkommen, das Tauschbörsenbenutzer kriminalisiert. Zoll und andere Behörden sollen auch in Europa anlasslos Laptops, iPods und andere Datenträger nach "illegalen" Inhalten durchsuchen können
Solitaris
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 31. Mai 2008, 01:53


Wetten das nicht?


[Beitrag von Solitaris am 31. Mai 2008, 01:55 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#3 erstellt: 31. Mai 2008, 08:23
Sowas ist in der Praxis doch gar nicht umsetzbar. Soll nun von jedem Tourist, der nach Mallorca, Ibiza, Zypern usw. fliegt, der Laptop oder der mobile Musik-Player durchsucht werden?! Es gibt schon genug Zeitverzögerung durch die doppelte Passkontrolle und die genauere Kontrolle nach nicht erlaubten Gegenständen (z.B. Behälter mit mehr als 100 ml Inhalt).

Hallo Europa, wir sind Europäer, lassen wir uns nicht vom Angst- und Kontrollwahn der US-Amerikaner anstecken!! Die USA haben sich längst von einem freien und unbeschwerten Leben mit vielen Möglickeiten verabschiedet, wir Europäer können dies noch wahren...

Da kommt nun noch ein anderes Problem hinzu: In der Schweiz sind Downloads aus Tauschbörsen definitiv NICHT strafbar (Uploads hingegen schon). Also kann ein Helvetier, der in Europa umherreist oder in die USA fliegt, nicht für Sharing-Downloads bestraft werden - theoretisch. Fragt sich, welcher Gerichtsstandort dann gilt: Wenn die Schweizer Regelung nicht akzeptiert wird, wäre also jeder, der Files aus Sharing-Portalen hat, strafbar.

Schöne neue Verwirrung... Dass Sharing-Downloads bei uns legal sind, ist mir ohnehin etwas suspekt. Die Umgehung von Kopierschutzmassnahmen zum persönlichen privaten Gebrauch ist meines Erachtens sinnvoller und bewirkt wesentlich weniger bis gar keine Verluste für die Musik- und Filmindustrie - unter der Annahme, dass die Originale käuflich erworben wurden und einfach nach persönlichem Gusto genutzt werden (persönliche Freiheit). Aber die eidgenössischen Räte wollen es so.

Greez
Paesc


[Beitrag von Paesc am 31. Mai 2008, 10:13 bearbeitet]
cr
Inventar
#4 erstellt: 31. Mai 2008, 13:29

Da kommt nun noch ein anderes Problem hinzu: In der Schweiz sind Downloads aus Tauschbörsen definitiv NICHT strafbar (Uploads hingegen schon). Also kann ein Helvetier, der in Europa umherreist oder in die USA fliegt, nicht für Sharing-Downloads bestraft werden - theoretisch. Fragt sich, welcher Gerichtsstandort dann gilt: Wenn die Schweizer Regelung nicht akzeptiert wird, wäre also jeder, der Files aus Sharing-Portalen hat, strafbar


Der Import in die EU ist aber dann strafbar, nehme ich an. Es sei denn, man kann das für den pers. Gebrauch mitführen??
Das Problem ist auch noch ein anderes. Wenn wer zB seit 1983 CDs kauft und die auf die Festplatte nimmt, dann sind das bald einmal über 1000 CDs oder 10.000 bis 20.000 Tracks. Dann erklär mal einem Zoll-Typen, daß die legal sind. Da wird zuerst die Festplatte/Notebook beschlagnahmt und das Gerät ist dann sowieso weg auf Nimmerwiedersehen.
Ich frage mich immer, ob man eigentlich keine anderen Sorgen hat, nämlich wirklich die Krimininalität zu bekämpfen: Einbrecherbanden, Schlepper, ....



Dass Sharing-Downloads bei uns legal sind, ist mir ohnehin etwas suspekt.


Sind sie ja nicht. Downloads sind nur legal, wenn sie keine Uploads erfordern. Somit kann Sharing nicht legal sein.


Die Umgehung von Kopierschutzmassnahmen zum persönlichen privaten Gebrauch ist meines Erachtens sinnvoller und bewirkt wesentlich weniger bis gar keine Verluste für die Musik- und Filmindustrie - unter der Annahme, dass die Originale käuflich erworben wurden und einfach nach persönlichem Gusto genutzt werden (persönliche Freiheit). Aber die eidgenössischen Räte wollen es so.


Das kann ja sowieso kein normal denkender Mensch verstehen. Die Notebooks werden immer kleiner und oft ohne DVD-Laufwerk. Wenn man viel reist, hat man gerne solche Notebooks. Nun ist aber verboten, sich auf diese Notebbooks seine eigenen DVDs zu überspielen, um sie zB im Urlaub oder Hotel anzuschauen. Eine wohl etwas absurde Situation.
cr
Inventar
#5 erstellt: 31. Mai 2008, 14:31
Und es kommt noch dicker:

Welcher Inhalt legeal oder illegal ist, soll der Zollbeamte entscheiden können.
D.h. man kann gestraft werden und Geräte können konfisziert werden, weil halt der Zollbeamte glaubt, daß was illegal ist. Na dann gute Nacht.


Going by the leaked info, suggestions include removing the distinction between those who profit from piracy and those who do not, which will result in tougher penalties for those who do not profit from copyright infringement. Custom offices will be given the power to confiscate and destroy anything they believe to be pirated as well as be able to fine the owner and confiscate their equipment. Finally, ISPs could be forced without court order to hand over customer details if an intellectual property owner believes the customer may be infringing their copyright.

To make matters worse, as it is often quite difficult to tell whether files have actually been pirated or obtained legally, it will be the officers that will be responsible for determining what is and is not copyright infringing content. So a consumer could still be fined and possibly have their equipment confiscated if security officers finds what they believe is pirated material, even if the person does not have a single piece of infringing content on their equipment


h**p://www.cdfreaks.com/news/Customs-officers-may-get-power-to-scan-devices-for-piracy.html
jjules
Inventar
#6 erstellt: 31. Mai 2008, 15:16
Hiho,

für die Durchsuchung von Datenträgern muss ein Begründeter Verdacht vorliegen + Richterlichen Beschluß. dazu müsste man einiges am deutschen Recht ändern, was wiederum keinerlei Chance hätte. Die Gesetze zum Schutz der Privatsphäre sind zu stark in der EU, insbesondere in DE.

Das ist nix anderes als Bellen der Lobbyisten.

Naja zumindestens halt ich das in der Schengenwelt nicht für möglich an DE Grenzen. Was Amis machen, ist was anders.


Welcher Inhalt legeal oder illegal ist, soll der Zollbeamte entscheiden können.
D.h. man kann gestraft werden und Geräte können konfisziert werden, weil halt der Zollbeamte glaubt, daß was illegal ist. Na dann gute Nacht.


Ja und das muss er auch vertreten. Er ist zumindestens an DE Grenzen gar nicht dazu in der Lage entscheiden zu können ob z.B. ein Mp3 illegal ist oder nicht. Vom technischen Aufwand mal ganz abgesehen und den Verzögerungen im Reiseverkehr.

Ansonsten kann heute schon an Grenzen wenn ein begründeter Verdacht vorliegt und dazu eine richterliche Verfügung alles kontrolliert werden. In bestimmten fällen auch ohne richterliche Verfügung z.B. Schmuggelverdacht etc..

Das sytematisch Datenträger kontrolliert werden wirds aber sicher in naher Zukunft aus vielerlei Gründen nicht geben. Das größte Problem dabei wäre wohl der Aufwand und die Beweisbarkeit.

Übrigens von Zeit zur Zeit lassen die Lobbyisten der Medienindustrie in der EU öfters mal irgendein Unsinn ab.

jjules
Paesc
Inventar
#7 erstellt: 31. Mai 2008, 18:12

cr schrieb:
Ich frage mich immer, ob man eigentlich keine anderen Sorgen hat, nämlich wirklich die Krimininalität zu bekämpfen: Einbrecherbanden, Schlepper, ....


Da kann ich Dir nur zustimmen… Kürzlich sagte ein Vertreter einer EU-Kommission, die allermeisten Medikamentfälschungen stammen mit Abstand aus der Schweiz. Klar, Novartis und Roche sind natürlich Schwerverbrecher. Der simple Grund: Patentstreitereien zwischen CH und EU.

Wie wär’s, wenn sich die EU mal dem Abfallproblem in Süditalien annehmen würde? Wäre doch wesentlich wichtiger als Patentstreitereien und angebliche rigide Zollbeschlüsse… EU-Gebiet das vor Abfall mehr überquillt als so manches Drittweltland und die EU interessiert’s nicht wirklich (wenigstens Maestro Berlusconi will sich nun gemäss eigener Aussage angeblich der Sache schnell annehmen), was für ein Armutszeugnis…


paesc schrieb:

cr schrieb:
Dass Sharing-Downloads bei uns legal sind, ist mir ohnehin etwas suspekt.


Sind sie ja nicht. Downloads sind nur legal, wenn sie keine Uploads erfordern. Somit kann Sharing nicht legal sein.


Stimmt. Hab mich falsch ausgedrückt. Ich meinte das Herunterladen von Dateien, ohne einen Upload zu bewirken.


cr schrieb:
Das kann ja sowieso kein normal denkender Mensch verstehen. Die Notebooks werden immer kleiner und oft ohne DVD-Laufwerk. Wenn man viel reist, hat man gerne solche Notebooks. Nun ist aber verboten, sich auf diese Notebbooks seine eigenen DVDs zu überspielen, um sie zB im Urlaub oder Hotel anzuschauen. Eine wohl etwas absurde Situation.


Ja, Hauptsache, man kann mal wieder irgendeinen unsinnigen Irrsinn in die Welt setzen…


jjules schrieb:
für die Durchsuchung von Datenträgern muss ein Begründeter Verdacht vorliegen + Richterlichen Beschluß. dazu müsste man einiges am deutschen Recht ändern, was wiederum keinerlei Chance hätte. Die Gesetze zum Schutz der Privatsphäre sind zu stark in der EU, insbesondere in DE.

Das ist nix anderes als Bellen der Lobbyisten.


Hoffen wir es. Der von cr gepostete Bericht sagte was anderes aus. Habe das Gefühl, man will einfach die Nutzer einschüchtern. Es kursierte ja auch mal eine E-Mail aus Deutschland in der stand, man habe angeblich illegal Musikdateien heruntergeladen und werde demnächst richterliche Post erhalten…


jjules schrieb:
Naja zumindestens halt ich das in der Schengenwelt nicht für möglich an DE Grenzen. Was Amis machen, ist was anders.


Kommt drauf an, wie tief sich die Schengengesetzgebung über die nationalen Gegebenheiten erheben darf. Helvetien ist auch demnächst dabei, Abstimmung und ich meine auch die Ratifizierung ist bereits durch.

Gottlob haben wir andere Gesetze und Gegebenheiten als die USA…


jjules schrieb:
Das sytematisch Datenträger kontrolliert werden wirds aber sicher in naher Zukunft aus vielerlei Gründen nicht geben. Das größte Problem dabei wäre wohl der Aufwand und die Beweisbarkeit.


Yep. Ganz zu schweigen vom zusätzlichen Zeitaufwand… Dann wäre man ja mit Schwimmen und Schiffchenfahren noch schneller als mit dem Flugzeug…


jjules schrieb:
Übrigens von Zeit zur Zeit lassen die Lobbyisten der Medienindustrie in der EU öfters mal irgendein Unsinn ab.


Solange es bei dämlichen Aussagen bleibt und keine Taten folgen können wir das ja noch verkraften...

Greez
Paesc
Duncan_Idaho
Inventar
#8 erstellt: 01. Jun 2008, 09:36

Wie wär’s, wenn sich die EU mal dem Abfallproblem in Süditalien annehmen würde? Wäre doch wesentlich wichtiger als Patentstreitereien und angebliche rigide Zollbeschlüsse…


Problem ist, daß man sich dann direkt mit der N'Drangetha und Cosa Nostra anlegt. Ohne die wäre dieses Problem eigentlich gar nicht vorhanden. Etwas zynisch gesehen machen diese Brüder nämlich noch aus Scheisse Geld.
born2drive
Inventar
#9 erstellt: 01. Jun 2008, 12:31
Mit den fixbesoldeten Sesselfurzern, die sich solch eine Sch**sse ausgedacht haben, habe ich echt Mitleid.

Die nächste Sufe wäre dann, dass der nette Zollbeamte auch noch jedes File anhören Muss... es könnte ja eine Botschaft von Osama Bin Laden drauf sein
Bei meiner Musiksammlung würde dann eine Grenzüberquerung nur 12 Tage dauern


[Beitrag von born2drive am 01. Jun 2008, 12:31 bearbeitet]
jjules
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2008, 02:07
Hiho,


Hoffen wir es. Der von cr gepostete Bericht sagte was anderes aus. Habe das Gefühl, man will einfach die Nutzer einschüchtern. Es kursierte ja auch mal eine E-Mail aus Deutschland in der stand, man habe angeblich illegal Musikdateien heruntergeladen und werde demnächst richterliche Post erhalten…


Darum gehts ja, sie wollen massiv Angst verbreiten um ihre Recht zu waren.

Sinnvoller wäre es sich mit den Tatschen abzufinden und zu ihrer Musik Mehrwert dabei zu geben, dann klappts auch wieder mit dem Verkaufen.

jjules
Paesc
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2008, 23:42

Duncan_Idaho schrieb:
Problem ist, daß man sich dann direkt mit der N'Drangetha und Cosa Nostra anlegt. Ohne die wäre dieses Problem eigentlich gar nicht vorhanden. Etwas zynisch gesehen machen diese Brüder nämlich noch aus Scheisse Geld.


Cool, die stolze EU, die gerne mal grosse Töne fahren lässt, lässt sich von der Mafia einschüchtern. Aber selber Polizei und Ordnungshüter spielen, wo es einfach möglich ist. Haha...


born2drive schrieb:
Mit den fixbesoldeten Sesselfurzern, die sich solch eine Sch**sse ausgedacht haben, habe ich echt Mitleid.


Mitleid? Nee... Einen stolzen Lohn für solchen Quatsch zu erhalten bedarf schon fast Ehrfurcht...


jjules schrieb:
Sinnvoller wäre es sich mit den Tatschen abzufinden und zu ihrer Musik Mehrwert dabei zu geben, dann klappts auch wieder mit dem Verkaufen.


100% agree!

Dem Kunden dauernd einzusuggerieren, er sei ein Raubkopierer und habe mit harten Strafen bei jeglichen der Lobby missfallenden Tätigkeiten zu rechnen, ruft nicht wirklich eine solidarische Haltung zur Musik- und Filmindustrie hervor. Im Gegenteil dürfte das bei vielen Kunden die Hemmschwelle für rebellische Akte nehmen und die Lust auf den Kauf von Bild- und Tonmaterial eher dämpfen. Wer will schon beim Kauf gleich wieder Raubkopiergequassle eingedeckt werden? Schön dass sich solche Slogans beim Abspielen einer DVD nicht überspringen lassen.

Ein Mehrwert, auf den viele PC-affine Kunden schon lange warten, wären Lossless-Downloads. Würden die DRM-frei in FLAC angeboten werden, würde die Branche eine neue Blüte erleben. Gerade Fans gehobener Klangkultur sind bereit, einiges an Geld in ihr Hobby zu investieren. Oder zumindest CDs mit anständigem Booklet und/oder ordentlicher Klangqualität, das wäre definitiv auch ein guter Kaufanreiz. Gehöre selber zur Sorte, die gerne limitierte CDs kauft. Macht mir Freude.

Greez
Paesc
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