Was ist Jazz?

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Andy4u
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Nov 2023, 22:37
Hallo, ich habe verschiedene Jazz CD's die mir sehr gut gefallen, Norah Jones, kalte Melua, einiges von Patricia Barber. ( auch Anna Maria Jopek)

Ich hatte aber mal im tv eine Jazz night in Burghausen mit verfolgt, was nun überhaupt nicht meins war.

Die ersten 10 Minuten waren noch sehr schön, danach war mir das aber irgend wie zu viel, zu schwer vielleicht?

Gehören die zuerst genannten Künstler ( insbesondere die ersten beiden) überhaupt in die Kategorie Jazz oder ist das eher so Soft Jazz?

Es sagen die Jazz begeisterten dazu? Ist das für euch eher leichte kost, Main Stream oder einfach nur eine Mischung aus Jazz und anderen Musikstilen?

Ich hoffe hier einige interessante Meinungen zu hören
flexiJazzfan
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2023, 02:20
Wie so oft lohnt es sich auch hier, mal den Wikipediabeitrag und die dort zu den Schlagworten weiterführenden links zu lesen damit wir uns nicht über Grundlegendes austauschen müssen. Dann wäre es nicht schlecht im Forum mal Stichproben zu lesen, was die Jazzfans dort gut finden.

Davon abgesehen hat jeder Jazzbegeisterte ja auch seine Vorlieben.
Bei mir z.B. gehört zum Jazz das Improvisieren, d.h. das zeitweilige Ausbrechen des/der Musiker aus einer Melodie, einer Tonart, einem Rhythmus um eine neue Komposition aus einem Augenblick zu erschaffen – und dann wieder zurückzufinden. Unbedingt dazu gehört eine jazztypische Phrasierung und Tonbildung. Diese können Musiker mit klassischer Ausbildung nicht „nachahmen“ meist sogar nicht einmal lernen. Jazz muss man also gelernt haben! Das Improvisieren alleine gibt es auch bei Rockmusik und in der klassischen Musik, trotzdem ist es dann noch kein Jazz.

Bei gesungenem Jazz habe ich persönlich eine gewisse Abneigung, weil viele meinen, eine sehr gefühlsbetonte Vortragsweise oder eine brüchige Tonbildung sei schon Jazz. Es gibt wenige, die die vorgegebene Textstruktur verlassen oder die Musik spontan ändern, weil sie wissen, dass sich dann auch Betonung und Aussage ändern.

So viel als meine erste Bemerkung.
Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 20. Nov 2023, 02:21 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#3 erstellt: 21. Nov 2023, 16:14
Hier vielleicht mal eine Empfehlung für einen eigenartigen Mittler zwischen Jazz und E-Musik: Nikolai Kapustin. Ihm war das Improvisieren bei Live Aufritten von Jazzmusikern zu "unheimlich" und unvorhersehbar, so hat er Jazzstücke komponiert und exakt notiert um sie auch so spielen zu lassen.
Nikolai Kapustin, BLUEPRINT Piano Music vor Jazz Trio, 2022 Capriccio, eine Produktion des Südwestrundfunks.
Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 21. Nov 2023, 18:02 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#4 erstellt: 04. Feb 2024, 14:05
Lies dir doch einfach mal den „was hört ihr gerade“-Faden durch und lass dich anregen. Das meiste gibt es dann bei Amazon Music zum reinhören. Herauszufinden, was gefällt und das zu entwickeln, kann und soll dir keiner abnehmen. Und wenn das dann auf Patricia Barber oder Norah Jones rausläuft, fein. Vielleicht entdeckst du aber auch ganz anderes, vieles von Jan Garbarek beispielsweise ist sehr melodisch. Aber fang nicht mit Afric Pepperbird oder Sart an . Auch im Jazzrock gibt es viel zu entdecken, Weather Report, Passport, manches von Santana. Mein Tipp: Gib nicht so viel auf Tipps. Hör dich durch.
Andy4u
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Feb 2024, 14:14
Danke Thomas
Letzten Endes zielt die Frage auch darauf hin ab, ob norah jones und katie melua wirklich zum Genre Jazz zählen. Da ihr Musik wirklich sehr angenehm und weich bzw melodisch ist.

Soin der country Musik gibt es ja auch eine Gruppe die angeblich Country Musik produziert, fragt man aber mal einen Experten dann fast der z.B. nein das ist keine Country musik.
Letzten Endes würde ich auch gerne wissen in welche Richtung Norah J. So geht ... ist das dann enger Swing?


Also kurz ich word auch gern wissen wollen , welchen Genre ein Song angehört.

Nicht da ich irgend wann mal Hard Rock höre und der Meinung bin es sei Reggea Regeay ...
Capitol
Stammgast
#6 erstellt: 04. Feb 2024, 19:19
Hallo
Jones und Melua gehören
in die Abteilung Leichte Unterhaltungsmusik.
Haben mit Jazz nichts zu tun.
Oder auch Easy Listening genannt.

Uwe
Mr._Lovegrove
Inventar
#7 erstellt: 03. Mrz 2024, 10:46

Capitol (Beitrag #6) schrieb:

Jones und Melua gehören in die Abteilung Leichte Unterhaltungsmusik. Haben mit Jazz nichts zu tun. Oder auch Easy Listening genannt.

Dass Norah Jones mit Jazz nix zu tun hat, da stimme ich zu. Ich hatte die "Come away with me" letztens deshalb mal aufliegen, weil ich sie recht jazzig in Erinnerung hatte. Aber bis auf die eine oder andere kleine Anspielung auf jazzige Elemente hat das in der Tat nix davon an sich.
Aber Easy Listening nenne ich das nicht. Norah Jones macht in der Tat eine recht eigensinnige Art von Country Musik. Also nicht die Art, die man von Garth Brooks oder Dwight Yoakam kennt und auch kein Johnny Cash oder Glenn Campbell, aber es ist unter vielen Gesichtspunkten Country mit einem Schlag Folk und Pop.
Erstaunlicherweise hat man die Jones damals in den Jazz gesteckt und noch erstaunlicher ist, dass sie es war, die ein Revival des weiblichen Jazzgesangs mit zu verantworten hatte. Ohne "Come away with me" hätte es nicht diese Masse an neuen und "echten" Jazzsängerinnen oder aber auch Gesangskünstlerinnen, die dem Jazz nahegehen, gegeben. Ich habe damals im Tonträgerhandel gearbeitet und konnte dieses Phänomen einige Jahre hautnah verfolgen.
Nun, Katie Meluas erste beiden Platten als Easy Listening abzustempeln, da wehre ich mich gegen. Da ist ja mindestens 1/3 der Songs ein Blues; unter harmonisch- melodischen Gesichtspunkten sogar astrein. Natürlich verpackt sie dies in eine Art wolkige Leichtigkeit, aber es ist Blues! Und Jazz ist da auch jede Menge drinnen; und zwar von der grenzüberschreitenden Sorte, mit der in der 50er und 60ern schon großartige Sängerinnen bekannt geworden sind. Jazz und Unterhaltung gehörten im Gesangsbereich ja schon immer zusammen. Und in einigen Teilen steht die Melua da in einer langen Tradition.

Allerdings eignen sich beide Sängerinnen unabhängig von Erfolg, Talent und Qualität ihres Schaffens wahrlich nicht, um in die Welt des Jazzes bzw. Jazzgesanges einzusteigen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 03. Mrz 2024, 10:48 bearbeitet]
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