Neue japanische audiophile Jazz-Label, hier: Venus Records Japan

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arnaoutchot
Moderator
#1 erstellt: 23. Jun 2006, 22:00
Hab so bei meinen Streifzügen durchs Web das o.g. offensichtlich relativ neue japanische audiophile Label entdeckt, das mich von der Aufmachung und der Produktion her an das legendäre Three Blind Mice Label erinnert (jaja, die Inhaber scheinen eine Schwäche für nackte Frauen zu haben, aber es gibt Schlimmeres).

http://www.venusrecord.com

Habe mir natürlich sofort zwei CDs zum Antesten über Hong Kong bestellt (Harold Mabern Trio: Somewhere Over the Rainbow (2006) und Eric Alexander Quartet: Gentle Ballads (2004)). Werde berichten, wenn sie da sind.

Kennt Ihr noch mehr so "hidden pearls" ? Da diskutiert man sich in diesem Forum über XRCDs und ähnliches einen Wolf, aber das hier scheint mir doch viel interessanter zu sein, das sind state of the art recordings mit guten Leuten.

Gruß Michael
Amin65
Inventar
#2 erstellt: 24. Jun 2006, 16:52
Hallo Michael,

sieht tatsächlich ganz interessant aus. Und ja, berichte mal vom klanglichen Ergebnis.


Grüße, Amin
Miles
Inventar
#3 erstellt: 02. Jul 2006, 14:18

arnaoutchot schrieb:
Hab so bei meinen Streifzügen durchs Web das o.g. offensichtlich relativ neue japanische audiophile Label entdeckt, das mich von der Aufmachung und der Produktion her an das legendäre Three Blind Mice Label erinnert


Der grösste Unterschied zwischen Venus und TBM ist dass bei dem neuen Label überwiegend prominente amerikanische und europäische Altstars aufgenommen werden, während bei TBM vor allem international unbekannte japanische Musiker zum Zuge kamen.

Ich kenne einige Venus-Produktionen, die Musik ist allesamt guter Mainstream. Die CDs (und SACDs) gehören musikalisch nicht zu den besten Produktionen der Künstler, sind aber hervorragend aufgenommen.

Ich bin insgesamt bei "audiophilen" Jazz-Labels etwas skeptisch, da es heute im Jazz eine ganze Menge audiophiler Aufnahmen auf normalen Labels gibt, die musikalisch vielseiter sind als die häufig auf Gefälligkeit ausgelegten spezialisierten Labels (Telarc, Chesky, usw).

Hier gibt es eine übersichtliche Liste der Venus-Scheiben:

http://www.crazyjazz.co.uk/labels/v/venus.htm

Die meisten CDs gibt es bei JPC.de, für 28 Euro.
arnaoutchot
Moderator
#4 erstellt: 22. Jul 2006, 18:02
Hi,

also meine oben bestellten Platten sind nun endlich eingetroffen, das hat ziemlich lange gedauert, der Zoll hat sich über drei Wochen damit verlustiert ...

Mir gefallen die CDs ausserordentlich gut, sowohl klanglich wie musikalisch. Miles, ich kann hier auch nicht erkennen, daß es nur um die audiophile Aufnahme geht. Gerade bei Eric Alexander handelt es sich um einen noch recht jungen Saxophonisten (*1971), der auf seinen früheren Platten auf Milestone nicht wesentlich anders spielte. Natürlich ist das hier kein Free-Jazz-Label, insgesamt ist der Duktus schon eher konservativ. Bei Telarc und Chesky bin ich weitestgehend bei Dir, das ist mir über große Strecken auch zu seicht. Und sicherlich hat der Katalog von Venus auch so seine Schwachstellen, wenn die Plattentitel schon mit "Romantic Piano Trio ..." losgehen, werde ich schon skeptisch.

Mein "Gewinner" unter den beiden Venus-CDs ist erstaunlicherweise dann gar nicht Alexander, sondern die erstaunlich frische und kraftvolle Platte seines Lehrmeisters Harold Mabern (*1936). Er arbeitet sich durch einen Stapel Standards von Harold Arlen. Klanglich ein schöner trockener Raum, das Piano voluminös und nicht klirrend, der Bass trocken und das Schlagzeug ein Traum: Differenziert und mit Power. Wirklich nicht das "Alterswerk" des 70-jährigen, das man erwarten würde. Alexander hat den mir unbekannten Mike LeDonne am Piano, das Saxophon gefällt mir klanglich auch sehr gut, tief und voluminös, leider ist mir der Bass ein wenig zu weich. Beide Platten sind extrem laut gemastert, und nicht nur das erinnert stark an die XRCDs dieser Welt. Insgesamt ist Venus für selektive Käufe also sehr empfehlenswert.


Ich bin insgesamt bei "audiophilen" Jazz-Labels etwas skeptisch, da es heute im Jazz eine ganze Menge audiophiler Aufnahmen auf normalen Labels gibt, die musikalisch vielseiter sind als die häufig auf Gefälligkeit ausgelegten spezialisierten Labels (Telarc, Chesky, usw).


Miles: Namen, Beispiele ??? Ich lerne immer gerne dazu, und trotz rd. 1.500 Jazz-CDs im Bestand entdecke ich doch immer wieder etwas Neues. Musikalisch höre ich von der Original Dixieland Jazz Band bis Peter Brötzmann fast alles.

Grüße Michael
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