Gegenseitige Beeinflussung BR-Öffnungen 6th order bandpass

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kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Jan 2017, 10:24
Hallo zusammen,

ich möchte gerne einen Bandpass, der durch die Skisackdurchlade der Rücksitzbank einer Limousine spielt.

Hierzu habe ich bereits in einigen Foren über den 4th order Bandpass nach Fortissimo gelesen.

Laut Simulation wären aber mit einem 6th order bandpass höhrere Pegel möglich.

Ist es möglich beide BR-Öffnungen eines 6th order bandpass durch den Skisack zu führen oder gibt es durch die enge Anordnung nebeneinander irgendwelche negativen Effekte?

Vielen Dank im Voraus
Simon
Inventar
#2 erstellt: 26. Jan 2017, 11:50
Hallo Kai.

Ja, die Ports beim doppelt ventilierten Bandpass sollten wirklich möglichst weit auseinander sein.
Also z.B. einmal durch den Skisack und einmal durch die Lautsprecheröffnungen.

Allerdings ist die Entwicklung eines 6th Order BP sehr schwierig.
Bei der Auswahl eines passenden Lautsprechers ist man auch eingeschränkt. (Beim einfach ventilierten BP auch, aber da findet man eher was.)

Wie weit bist du denn in der Materie drin?
Möchtest du an SPL-Wettbewerben teilnehmen, dass es dir auf den größt möglichen Schalldruck ankommt?
Wie sieht denn der Rest der Anlage aus?

Und freundlich grüßt
der Simon
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 26. Jan 2017, 12:05
Hallo Simon,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Mir geht es nur um einen guten Klang bei normalen Pegeln. Interesse an Wettbewerben besteht nicht.

Zum 4th order bandpass habe ich mir bereits ausreichend Wissen angeeignet. Hierfür habe ich bereits eine Simulation mit einem Gladen RS10 durchgeführt. Ich komme dabei aber "nur" auf 108 dB SPL und weiß nicht ob das ausreichend ist

Deshalb habe ich mir überlegt eventuell einen 6th order bandpass auszuprobieren, da erste Simulationen mit einem Pegel von 116dB sehr vielversprechend aussehen.

Der Subwoofer sollte auch nicht zu viel Platz im Kofferraum weg nehmen.

Fahrzeug: Audi A4 8E (B6) Limousine

Komponenten:

Headunit: Kenwood KDC-BT92SD
Endstufe: Audio System MX120.2 (1x400W RMS an 4 Ohm)
Frontlautsprecher: Standard ab Werk (wird eventuell noch getauscht)

Gruß

Kai
Simon
Inventar
#4 erstellt: 26. Jan 2017, 12:48

kaisub (Beitrag #3) schrieb:
Der Subwoofer sollte auch nicht zu viel Platz im Kofferraum weg nehmen.

Dann nimm einen FreeAir Sub oder ein geschlossenes Gehäuse, das dicht an den Skisack angekoppelt ist.

Ein 10" Sub im Geschlossenen Gehäuse benötigt ca. 20 Liter.
An 400Watt kommst du im Auto bestimmt auf 120dB, was WESENTLICH lauter ist als dein Frontsystem.

Und freundlich grüßt
der Simon
Joze1
Moderator
#5 erstellt: 26. Jan 2017, 13:35
Die Entwicklung eines 6th Order BandPasses ist kein so schwieriges Unterfangen, wie es hier dargestellt wird. Ich habe inzwischen gut 10-20 entsprechende Gehäuse berechnet und gebaut, jedes hat wunderbar funktioniert. Mit den heutigen Chassis, die jede Menge Hub zur Verfügung stellen, kann man da vollkommen problemlos äußerst linear und breitbandig abgestimmte Gehäuse bauen. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man mit solchen Gehäusen dann entsprechend viel Platz benötigt, man kann immer von mindestens dem doppelten Volumen eines normalen Bassreflex-Gehäuses ausgehen.

Beide Ports durch den Skisack ist konstruktiv schon schwierig, erheblich einfacher wird es dann, wenn man den BandPass seriell aufbaut. Das bedeutet, man lässt die Low-Kammer in die High-Kammer spielen, dann muss man nur noch einen großen Port durch den Skisack bringen

Die Pegel der Simulation kannst du erstmal vernachlässigen, das ist Freifeld und im Auto sieht das nochmal ganz anders aus.

Um zum Schluss zu kommen: Willst du so wenig Platz wie möglich verbrauchen, ist ein 6th Order sicher die falsche Wahl. Da wäre ein FreeAir-Einbau sicher nicht die verkehrteste Entscheidung, nimmt am wenigsten Platz weg und macht durchaus auch sehr viel Spaß.


[Beitrag von Joze1 am 26. Jan 2017, 13:35 bearbeitet]
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 26. Jan 2017, 17:53
Danke Joze1 für deinen Beitrag.

Das Gehäuseprinzip des seriellen Bandpass habe ich auch schon entdeckt. Leider habe ich hierzu jedoch bisher keine Berechnungsempfehlungen und Grundlagenwissen dazu gefunden.

Könntest du mir vielleich weiterhelfen bzw. ein paar Quellen nennen?
Joze1
Moderator
#7 erstellt: 26. Jan 2017, 18:17
Ein serieller 6th Order berechnet sich ziemlich gleich, wie ein paralleler, nur die Portdimensionierung muss man etwas anders gestalten.
Hier im Forum gibt es ein paar Beispielthreads zu 6th Ordern, da kann man ein bisschen was mitnehmen.
Aber wie ich in meinem vorherigen Fazit schon schrieb: Das ist das platzaufwändigste Prinzip, wenn du also Kofferraum sparen willst, solltest du wirklich auf ein anderes Prinzip zurückgreifen.
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 26. Jan 2017, 20:16
Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Ein Gehäuse bis ca. 60l wäre für mich noch in Ordnung.

Ich fand deinen Thread 6th Order Bandpass und den von Franky1905 Kniffe beim doppelt-ventilierten Bandpass-Gehäuse sehr viel versprechend.

Habe in Winisd auch schon einiges ausprobiert.

Gibt es denn irendwelche Richtwerte für die Auslegung der Bassreflexrohre eines seriellen Bandpasses. Es wird ja Luftvolumen von der einen Kammer in die andere verschoben. Daher gehe ich davon aus, dass die Berechnung und Simulation etwas anders sein muss als bei einem "normalen" 6th order Bandpass.
Joze1
Moderator
#9 erstellt: 26. Jan 2017, 20:38
Die Portfläche der Low-Kammer kann ganz normal wie die Fläche in einem BR dimensioniert werden.

Die Fläche der High-Kammer im seriellen BP dimensionier ich in der Regel etwas größer, als man es beispielsweise beim Fortissimo-BP macht. Dort wird zur Vermeidung von Kompressionen im Port 500 qcm pro Liter Verschiebevolumen angesetzt.
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 26. Jan 2017, 20:45
Danke für die schnelle Rückmeldung

Wie sieht es denn mit den Abstimmfrequenzen der Kammer aus? Kann ich da die Werte aus Winisd für den 6th order bandpass übernehmen?
Joze1
Moderator
#11 erstellt: 26. Jan 2017, 21:49
Naja, zu den Abstimmungen der Kammern steht doch in den beiden verlinkten Threads auch schon einiges
Da würde ich mich dran orientieren. Oder was meinst du jetzt genau?
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 26. Jan 2017, 22:01
Die Threads beziehen sich ja aber auf normale parelle Bandpässe und nicht auf serielle. Meine Frage war, ob die Werte für die Abstimmfrequenzen bzw. Bassreflexrohrlängen aus Winisd, die sich ja auf einen parallelen 6th order Bandpass beziehen, auch für den seriellen Bandpass verwendet werden können.
Joze1
Moderator
#13 erstellt: 26. Jan 2017, 22:16
Ah ok. Nein, das spielt kaum eine Rolle, da kann man gleich vorgehen
Franky1905
Stammgast
#14 erstellt: 27. Jan 2017, 11:36
Kann ich so unterschreiben


Was du von anfang an mit einberechnen solltest ist, dass durch die Ports, Verstrebungen, Chassis usw eine ganze Menge Volumen geschluckt wird. 6th Order BP Gehäuse neigen, gerade bei seriellen Aufbauten dazu, dass selbst kleine Volumina ein wirklich sperriges Gehäuse erzeugen. Je kleiner das Gehäuse, desto schwieriger ist es i.d.R. die benötigten Portlängen unterzukriegen.


Lg Franky
Party201
Inventar
#15 erstellt: 30. Jan 2017, 13:10
mich würden mal Messungen Nahfeld vs. Berechnung interessieren

grad bei 6th Order kann schnell was in die Hose gehen
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 30. Jan 2017, 22:00
Habe mich jetzt doch dazu entschieden lieber einen 4th order Bandpass zu bauen. Daher kann ich leider keine Messdaten zum 6th order Bandpass bereit stellen.

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe

Vielleicht wird es das nächste mal ein 6th order bandpass, wenn ich mal mehr Zeit zum experimentieren habe.
Simon
Inventar
#17 erstellt: 30. Jan 2017, 22:03
Mit welchem Woofer?
Und hast du schon Ideen, wie du das Gehäuse dimensionieren willst?

Und freundlich grüßt
der Simon
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 30. Jan 2017, 23:06
Bin schon fast fertig. Muss nur noch im Fahrzeug richtig abgestimmt werden

Habe einen Gladen RS10 genommen. Der hat nen geschlossenes Volumen von ca. 14l, für die ventillierte Seite habe ich dann 28l genommen. Ist zwar nicht die leistungstärkste Lösung geworden, aber dafür ist das Gehäuse einigermaßen klein geblieben.

Der Woofer spielt laut meinen Messungen mit einem Behringer ECM 8000 und Audionet CARMA einigermaßen linear.

Bin zur Zeit nur noch am Austesten, wie ich die beste Kombination aus Frequenzweicheneinstellung und BR-Rohr hinbekomme.

Leider hat meine Headunit nur eine Frequenzweiche mit 10Hz Abstufungen, dabei kann zwischen 1.,2.,3. und 4. Ordnung LPF ausgewählt werden. Der Equalizer hat leider auch vorgegebene feste Bänder, wovon nur das 62,5 Hz Band im Bassbereich liegt.

Frequenzgang Gladen RS10 4th order bandpass Selbstbau

Bei tiefer Abstimmung ca. 67Hz (rot) bekomme ich mit einem LPF bei 40Hz -12dB/Okt. einen relativ linearen Frequenzgang bei einer oberen Grenzfrequenz - 3 dB von ca. 65Hz.

Meiner Meinung nach wäre es jedoch sinnvoller eine obere Grenzfrequenz von ca. 80 Hz anzustreben um das Frontsystem etwas stärker entlasten zu können.

Hierzu habe ich Versuche mit einer Abstimmung von ca. 80 Hz laut Winisd vorgenommen:
- LPF 50Hz -12dB/Okt. (grün)
- LPF 40Hz -18dB/Okt. (gelb)

Des Weiteren habe ich noch eine Nahfeldmessung durchgeführt (blau) (leider im Fahrzeug, ordentliche Messung werde ich noch nachholen)

Alle Messungen wurden mit aktiviertem HPF 25Hz -12dB/Okt. durchgeführt.

Zu den Messungen ist noch zu sagen, dass das BR-Rohr lediglich ein scharfkantiges Abflussrohr war, was sicherlich auch noch optimiert werden kann um Störgeräusche zu vermeiden.

Bei Interesse kann ich nach Abschluss des Projekts auch gerne noch einen Erfahrungsbericht schreiben.


[Beitrag von kaisub am 30. Jan 2017, 23:09 bearbeitet]
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 30. Jan 2017, 23:20
Noch eine Anmerkung zur Messung:
Die Messungen wurden mit unterschiedlichen Pegeleinstellungen vorgenommen, daher kann die absolute Pegelhöhe der Messungen nicht einfach verglichen werden.
Simon
Inventar
#20 erstellt: 30. Jan 2017, 23:42
Dein Frontsystem kommt nicht problemlos bis 70Hz runter?
Vielleicht solltest du dir eher Gedanken darüber machen als über eine höhere Abstimmfrequenz des Subs.

Aber das Wichtigste:
Wie gefällt es dir klanglich und reicht dir der Pegel?

Edit:
Ich habe das Gefühl, dass deine reale Tuningfrequenz deutlich tiefer liegt als angepeilt.
Rot ~55Hz und Gelb/Rot ~63Hz.

Und freundlich grüßt
der Simon


[Beitrag von Simon am 30. Jan 2017, 23:51 bearbeitet]
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 30. Jan 2017, 23:58
Das Frontsystem ist das ungedämmte original System. Laut Messung müsste es schon bis 70Hz runter kommen. Bei höhren Lautstärken kommt es aber an seine Grenzen und die Türverkleidung vibriert stark. Daran sollte man vielleicht als nächstes Arbeiten .

Ich gebe dir bei deiner Aussage recht, weil mit dem tieferen Setup auch ein höherer Pegel und subjektiv etwas sattere Bässe erzielt werden können. Leider fehlen dann aber aufgrund des leistungsarmen Frontsystems bei Pop-Songs und elektronischer Musik die höheren Bässe etwas.

Der Pegel reicht mir auf jeden Fall, klanglich bin ich gerade noch etwas am optimieren. Prinzipiell gefällt mir der Klang ganz gut, probiere aber die nächsten Tage noch etwas mit der Abstimmung um für mich auch das subjektiv beste Setup zu finden.

Den Pegel werde ich die nächsten Tage auch mal messen, um in Zukunft mal einen Vergleich zu haben.
deeepz
Inventar
#22 erstellt: 31. Jan 2017, 02:23
Ist das originale FS aktiv oder passiv? Falls passiv, könnte man mit einer kleinen Endstufe und Dämmung bestimmt noch enorm was rausholen, ohne gleich das System wechseln zu müssen. Ich bin ein Freund davon, erstmal das vorhandene zu optimieren, bevor man kopflos austauscht. Ohne guten Einbau bringt das nämlich auch nichts.

LG
deeepz
kaisub
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 31. Jan 2017, 11:01
Das originale Frontsystem ist aktiv
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