Modifikation Nakamichi Amplifier 2

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D.Zibel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Aug 2013, 03:36
Hallo

Amp2

Das ist mein geliebter Nakamichi Amp 2, der mir seit gut 20 Jahren auf für mich sehr zufriedenstellende Art Musik serviert. Leider hat er den Mangel, dass inzwischen alle Regler und Schalter, außer dem Lautstärkepoti, ziemlich krachen und auch mal einen Kanal verschwinden lassen. So habe ich inzwischen den Balanceregler und die Klangregelung außer Funktion gesetzt. Außerdem habe ich ihn Eingangsseitig von Kondensatoren befreit, die zur Unterdrückung von HF-Einstrahlung verbaut waren. Letzteres hat einen Gewinn an Höhen gebracht, da ich das Eingangssignal des Tuners und des CD-Players im Kabel mit Widerständen reduziere und der erhöhte Quellwiderstand die Wirkung der C's in den hörbaren Bereich gezogen hat. Diese Maßnahme war nötig, da der Verstärker zur Quellenumschaltung Analogschalter benutzt, die mit dem Ausganssignal des CD-Players überfordert waren.

Vor ca. 2 Wochen kam mir dann die Idee, die Vorstufe des Verstärkers durch eine einfache OpAmp-Schaltung zu ersetzen. Grund1: Damit müsste das Signal nicht durch all die Elektronik, mit ihren kaputten Schaltern und Potis. Grund 2: Ich kann die Verstärkung reduzieren und muss die Eingangssignale nicht so stark eindampfen. Grund 3: Reine Neugier! Wird sich durch diese Maßnahme klanglich etwas ändern?

Der Verstärker ist in alter Manier sehr übersichtlich aufgebaut und verdrahtet. Auch wenn ich für den Amp 2 keine Serviceunterlagen finden konnte, lassen sich die für seinen großen Bruder, den Amp 1 gut verwenden um den Signalweg nachzuvollziehen. Ein wenig Platz ist auch noch drin und so habe ich eine kurze Zeit mit Eagle verbracht und eine einfache Schaltung entworfen.

Preamp2-001

Dürfte eigentlich selbsterklärend sein. Die Potis im Gegenkopplungszweig sind Spindeltrimmer, um Die Verstärkung anpassen zu können. Die werden einfach mit dem Multimeter auf identischen Widerstandswert für beide Kanäle abgeglichen. Die C's mit 220pF im Eingang sind eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie begrenzen die Bandbreite bei Addition aller Widerstandswerte im Signalzweig bis dort auf ca. 40kHz. Der 47k-R macht das 50k-Lautstärkepoti im unteren Bereich etwas sanfter. Ich habe dafür einen Extra-R gewählt, damit ich ihn u.U. einfach anpassen kann. Die 470k sind ebenfalls eine Sicherheitsmaßnahme. Auch wenn der 134 nicht stark zum Schwingen neigt, lege ich ihn doch lieber auf ein sicheres Niveau. Das Rauschen der R's dürfte hörbar keine Rolle spielen. Aber das werde ich ja noch herausfinden. Aufgebaut war die Sache auch schnell.

Preamp2-002

Meckert ruhig über die MKS-2. Ich habe früher was weiß ich für ein Geld für teure Kondensatoren ausgegeben und aus Beschaffungsnot einmal zu den Wimas gegriffen. Ich höre keinen Unterschied. Einen Platz für das Plättchen habe ich auch schon. Rechts unten im Amp, hinter dem Lautstärkeregler. Allerdings weiß ich noch nicht, wie ich es befestigen werde. Bohren würde ich nur ungern, da ich dann die ganze Elektronik aus dem Gehäuse entfernen müsste. Und das ist wirklich aufwändig.

Amp2-innen

Das ist jetzt der vorläufige Status. Wenn von euch jemand einen Tipp zur Befestigung hätte...

Grüße
Roland
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Aug 2013, 10:13
Hier mal "eine" Meinung von vielen:

Ob das ein Gerät zum liebhaben ist, sei mal dahingestellt. Viel Arbeit oder Geld würde ich in eine Überholung nicht unbedingt investieren....Aber das ist sicher Ansichtsache.
Wenn irgendwelche Schalter für Ausfälle sorgen, würde ich prüfen, ob man sie nochmal reinigen, bzw. Ersatz beschaffen kann. Wäre das nicht der Fall, würde ich es "als Teileträger" im Internet versteigern, etwas Geld drauflegen und dann gleich ein besseres Gerät kaufen.

Zu deinem "Tuningvorhaben" möchte ich mich nicht ausgiebig äussern, da ich es sowohl handwerklich als auch bezogen auf den erwarteten Nutzen
nicht als angemessen bzw. sinnvoll betrachte.

PS:

da ich das Eingangssignal des Tuners und des CD-Players im Kabel mit Widerständen reduziere und der erhöhte Quellwiderstand die Wirkung der C's in den hörbaren Bereich gezogen hat.


Wie wurde das denn -im Detail- gemacht ? um das eine Nanofarad als Höhenkiller zu "verwenden" muss da schon irgendetwas seltsames gemacht worden sein....
Nur riesen Längswiderstände ?


[Beitrag von -scope- am 10. Aug 2013, 10:51 bearbeitet]
0408SUSI
Gesperrt
#3 erstellt: 10. Aug 2013, 10:44
Na ja...

Ist schon schön und wohl den Fähigkeiten entsprechend gebastelt. Eigentlich nicht viel gegen einzuwenden, wenn man meint, einem Verstärker auf diese Art und Weise neues Leben einhauchen zu möchten. Nee, meine ich ernst!

Nur:

Dass du meinst, dich für die Wimas entschuldigen zu müssen, den LMs riesige und vollkommen überflüssige Kühlkörper verpasst, und für den Pegel zwei Spindeltrimmer einsetzt, die du dann auf gleichen ... Widerstandswert einstellst (statt gleich zwei Festwiderstände einzulöten) spricht eine gewisse Sprache.

Also wundere dich bitte nicht, wenn kaum ein Leser deines Beitrags hier vor lauter Erfurth auf den Knien rumrutscht.
D.Zibel
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Aug 2013, 16:07
Hallo

Dass du meinst, dich für die Wimas entschuldigen zu müssen, ...

Das liegt an meiner devoten Ader

... den LMs riesige und vollkommen überflüssige Kühlkörper verpasst,...

Soo roß sind die gar nicht, lagen noch in der Kiste. Außerdem bin ich halt übervorsichtig.

...und für den Pegel zwei Spindeltrimmer einsetzt, die du dann auf gleichen ... Widerstandswert einstellst (statt gleich zwei Festwiderstände einzulöten) spricht eine gewisse Sprache.

Was hast du gegen die Trimmer? Die sehen doch hübsch aus. Nein im Ernst: Ich kenne die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe nicht. Womöglich würde das Signal des CD-Players ausreichen. Das werde ich wegen des Übersteuerungsproblems bei den Analogschaltern aber weiterhin etwas eindampfen müssen. Der Receiver liefert nur etwa 1V, was der Endstufe wahrscheinlich nicht reicht. Außerdem wünsche ich mir eine gute Regelbarkeit der Lautstärke. Ich kann über die benötigte Verstärkung nur Annahmen machen. Mit dem entsprechenden Messequipment könnte ich natürlich präziser arbeiten. Hab ich aber nicht. Vielleicht hast du einen Tipp für mich?

Und Leute - es ist nur eine Bastelei! Wenn's jemanden interessiert, freue ich mich darüber. Wenn nicht, verfalle ich auch nicht in Depressionen. Warum fallt ihr so engagiert darüber her? Zur Liebe hätte ich noch ein Zitat aus Matrix - frei formuliert: "Es ist nur ein Wort. Es kommt darauf an, was man damit verbindet."

Grüße
Roland
Mimamau
Inventar
#5 erstellt: 10. Aug 2013, 18:18
Befestige die Platine erstmal provisorisch und teste, ob du damit glücklich wirst.

Ansonsten hätte ich lieber versucht, das Gerät zu reparieren.
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