BTech Kopfhörerverstärker Nachbau (mit Crossfeed?)

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TrueHighFidelity
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jul 2023, 23:43
Moin,

ich habe mal wieder mit Kopfhörerverstärkern gebastelt und mir die Schaltung des berühmten B-Tech BT928 (leicht abgeändert) vorgenommen:

btech nachbau

Viel ist ja nicht dran an der Schaltung. Den im Original verwendeten NE5532 habe ich gegen den NJM4556 ausgetauscht, um ein bisschen mehr Dampf zu haben. Es funktioniert auch soweit alles ganz gut. Meine Frage ist nur, wie sich die Schaltung verhalten wird, wenn ich eine Crossfeed-Schaltung der folgenden Art vor den Eingang schalte:

crossfeed

Die Verstärkung der Schaltung berechnet sich mit Rückkopplungswiderstand geteilt durch Eingangswiderstand. Im Beispiel 68k / 10k = 6,8x (17 dB). Wenn aber die Crossfeed-Schaltung davor hängt, liegen ja deren Widerstände in Reihe mit dem Eingangswiderstand des Verstärkers. Inwieweit hat das Einfluss auf den Verstärkungsfaktor?

Die Frage könnte auch für diejenigen interessant sein, die einen originalen (bzw. modifizierten) B-Tech betreiben.


[Beitrag von TrueHighFidelity am 22. Jul 2023, 23:44 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jul 2023, 10:20
In Reihe zum Widerstand 10 kΩ liegt noch das Poti.
Dessen Ausgangswiderstand hängt von der Schleiferstellung und der Impedanz der angeschlossenen Quelle ab.

Verstärkung v = -6,8 gilt nur, wenn der Schleifer am unteren Anschlag steht und der Kontaktwiderstand des Schleifers vernachlässigt werden kann.
TrueHighFidelity
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jul 2023, 01:05
Ich habe es jetzt einfach kurz ausprobiert. Mangels Drehschalter habe ich die Crossfeed-Schaltung auf eine Position vereinfacht:

btech nachbau 2

Ohne verbaute Crossfeed-Schaltung hat der Verstärker eine Verstärkung von 6,9x (+16,8 dB).

Mit verbauter aber per Schalter überbrückter Crossfeed-Schaltung liegt die Verstärkung bei 5,6x (+15 dB).

Mit verbauter und aktivierter Crossfeed-Schaltung liegt die Verstärkung bei insgesamt 5,3x (+14,5 dB), wobei die Crossfeed-Schaltung das Signal um 0,9x (-0,9 dB) abschwächt und der Verstärker um 5,9x (+15,4 dB) verstärkt.

Das Poti war dabei jeweils voll aufgedreht. Die Ausgangsspannungen wurden vor dem Serienwiderstand an Punkt C gemessen. Last war ein 56-Ohm-Kopfhörer.

Das Vorhandensein der Crossfeed-Schaltung senkt also die Verstärkung tatsächlich etwas ab, wobei es keinen großen Unterschied zu machen scheint, ob sie ein- oder ausgeschaltet ist.

Quelle für die Crossfeed-Schaltung: https://headwizememorial.wordpress.com/2018/03/09/a-diy-headphone-amplifier-with-natural-crossfeed/


[Beitrag von TrueHighFidelity am 24. Jul 2023, 01:08 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#4 erstellt: 08. Dez 2023, 01:33
Ich hole den Thread nochmal hoch, in der Hoffnung, dass mir jemand eine schnelle Frage beantworten kann.

schaltung-btech-bt928_144791
(Quelle: audiophilanthrop)

Wozu dient die Diode unten rechts, die parallel zum Netzteil-Elko von Masse nach Plus geschaltet ist?
Mimamau
Inventar
#5 erstellt: 08. Dez 2023, 20:09

TrueHighFidelity (Beitrag #4) schrieb:
Wozu dient die Diode unten rechts, die parallel zum Netzteil-Elko von Masse nach Plus geschaltet ist?

Verpolungsschutz?
TrueHighFidelity
Stammgast
#6 erstellt: 08. Dez 2023, 21:38
So, dass das verpolte Netzteil gleich abbrennt? Als Strafe für die Unaufmerksamkeit? Na gut, kann man machen...
kboe
Inventar
#7 erstellt: 09. Dez 2023, 02:33
Da sollte wohl noch irgendwo eine Sicherung davor sein.....
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 09. Dez 2023, 10:19
Die berühmte Schutzdiode, die findet man auch oft bei Autoradios, verpolt man das Radio knallt voll die Sicherung raus. Bei den Strömen die im Auto anliegen können, geht oft auch noch die Diode kurz, das heisst, das Radio funktioniert auch nicht mehr bei richtiger Polung. Besonders dann, wenn der Stromkreis eine zu starke Sicherung drin hatte, Strafe, Lehrgeld, Rache des Radios.....

Bollze


[Beitrag von Bollze am 09. Dez 2023, 10:23 bearbeitet]
kboe
Inventar
#9 erstellt: 09. Dez 2023, 16:01
Wobei das in Autoradios oft eine Zenerdiode ist, damit ein 12 V Radio den Einbau in einen LKW überleben möge.
Und die Hoffnung, dass die Diode relativ einfach zu tauschen sein möge, stirbt natürlich zuletzt.
TrueHighFidelity
Stammgast
#10 erstellt: 09. Dez 2023, 20:50
Also, auf dem Platinenfoto ist keine Sicherung zu sehen. Das ist dann wohl zynischer Humor des Entwicklers.

Warum stattdessen nicht einfach eine Diode in Reihe mit der Betriebsspannung schalten? Die 0,7 V Spannungsabfall machen den Kohl nicht fett.
sohndesmars
Inventar
#11 erstellt: 12. Dez 2023, 08:06
Jo, Leute, und um Idiotieauswirkung gleich ganz auszuschließen vielleicht eine Graetzbrücke am Eingang der Spannungsversorgung? Äy, da kann man dann sogar 'n Trafo ohne Gleichrichtung...... Was wollen wir hier doch gleich schützen? Einen OP für 50 Cent?


[Beitrag von sohndesmars am 12. Dez 2023, 08:06 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 12. Dez 2023, 09:39

sohndesmars (Beitrag #11) schrieb:
Was wollen wir hier doch gleich schützen? Einen OP für 50 Cent? 8)

Oder den Kopfhörer?
Vermutlich hat man sich gedacht, dass die Diode, sieht nach 1N4007 aus, nie mehr als 1A sieht, wenn es zur Verpolung kommt.
Aber wie soll es im Normalbetrieb zur Verpolung kommen?
Ich habe hier einen kleinen Stax-Amp, da gibt es die Diode auch, aber davor ist eine Sicherung und das ist sinnvoll., da der Hersteller meinte das am Hohlstecker Minus am Pin sein soll, warum auch immer.
Bollze
Inventar
#13 erstellt: 12. Dez 2023, 15:43
Heute sind die Steckernetzteile meist Schaltnetzteile und die sind kurzschlusssicher. Also ich habe noch kein SN-Stecknetzteil durch ein Kurzschluss am Ausgang kaputt bekommen.
Früher gab es mehr Netzteile mit klassischen Trafo... die Sicherung war meist eine Temparatursicherungen in den Windungen des Trafos. Diese Sicherung waren in aller Regel eine Einwegsicherung, einmal durch, war das Netzteil hin. Man hatte aber meist noch genug Zeit, um den Fehler zu erkennen und den Stecker zu ziehen.

Die Schutzdiode, welche auch eine Z-Diode sein kann ist nun nichts aussergewöhnliches. Mir ist mal eine 3,5 Zoll Festplatte hops gegangen, dessen Stromeingänge waren auch mit Dioden abgesichert, in diesen Fall war es eine Art Z-Diode, die den 5 Volt Eingang der Platte vor Überspannung schützte. Die 5 Volt Schutzdiode war kurz gegangen, so dass der PC abschaltete , Diode rausgelötet und die Platte lief wieder, die Daten waren gerettet. Der Tag auch..

Bollze


[Beitrag von Bollze am 12. Dez 2023, 15:47 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 12. Dez 2023, 17:47
Aus dem B-Tech
Screenshot 2023-12-12 154522
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 12. Dez 2023, 20:34
Das eine 1N4002 Diode der Unterschied zur 1N4007 ist die kleine Spannungsfestigkeit von 100 Volt..passt hier also, eine 0815 Diode und ja die sind für 1 Ampere ausgelegt, ohne das sie kurz gehen. Bei Überlast geht ein Diode in aller Regel kurz. Wenn eine solche Dioden kurz geht...dann können auch mehr Ampere fliessen, bevor sie dann auseinanderfliegt oder abfackelt oder einfach nur puff macht Müsste man mal testen...

Bollze


[Beitrag von Bollze am 12. Dez 2023, 20:41 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#16 erstellt: 12. Dez 2023, 20:39

sohndesmars (Beitrag #11) schrieb:
Was wollen wir hier doch gleich schützen? Einen OP für 50 Cent? 8)

Das ganze Gerät hat ja nicht nur 50 Cent gekostet, sondern um die 45 Euro, als es noch neu erhältlich war.

Ein Brückengleichrichter am Stromeingang wäre da immer noch sinnvoller und kostengünstiger gewesen als diese sinnlose Klangregelschaltung.
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