Löten? Wie gehts? Wer kennt sich aus?

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abcdef
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jan 2004, 15:34
Hallo Leute,

ich muss ein Lautsprecherchassis austauschen und werde dazu löten müssen. Hab aber leider nicht die geringste Ahnung davon. Was braucht man dazu und wie geht man vor? Wer kennt sich damit aus?

Danke schonmal für Eure Hilfe!

Gruss
Ralph
Smutje
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jan 2004, 15:52
Hi abcdef!

Vielleicht musst du gar nicht löten. Bei vielen Lautsprechern sind die Kabel nur mit Kabelschuhen an den Chassis angesteckt. Aber wahrscheinlich hast du das Chassis ja schon rausgeschraubt!

Gruß DIDI
abcdef
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Jan 2004, 16:59
Ja - hab schon gekuckt. Muss definitiv löten...

Ralph
M8-Enzo
Stammgast
#4 erstellt: 19. Jan 2004, 17:01
Hallo Ralf,

hast Du einen Lötkolben zur Hand?

Gruß aus Werne

Guido
abcdef
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Jan 2004, 18:25
Hi Guido,

ne - leider noch nicht. Was kostet denn so ein Ding?

Ralph
Django8
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2004, 18:50
Sauberes Löten braucht Übung und eine gute Löt-Ausrüstung ist auch nicht gratis. Versuch mal, einen Kollegen zu finden, der das Löten in Griff hat. So sparst Du Geld und Nerven.
M8-Enzo
Stammgast
#7 erstellt: 19. Jan 2004, 19:58
Hi Ralph,

naja, nur für einmal löten muß man sich natürlich nicht gleich eine komplette Ausrüstung kaufen - zumal Du ja auch nur, so wie Du beschrieben hast, 2 Lautsprecherkabel ab- und wieder anlöten möchtest.
Frage doch mal im Bekanntenkreis nach ob Dir nicht einer weiterhelfen kann oder Dir einen Lötkolben mit etwas Lötzinn ausleihen kann.

Gruß aus Werne

Guido
M8-Enzo
Stammgast
#8 erstellt: 19. Jan 2004, 20:06
Je nachdem wo Du wohnst könnte ich Dir auch weiter helfen.

Gruß aus Werne

Guido
sternengucker
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 20. Jan 2004, 01:53
Hallo,

gib mal "richtig löten" bei Google ein. So habe ich alle Anweisungen gefunden, die ich zum Erlernen der Löt-Theorie gebraucht habe. Die praktische Erfahrung allerdings bekommst du nur, wenn du schon mal ein paar Lötaugen auf Platinen weggebrannt hast, oder wenn du da x-te Stück LS-Kabelende verbraten hast. Am Anfang habe ich mir so einige Bananas kaputtgemacht.

Lautsprecherkabel löten ist eigentlich gar nicht so schwer:

1.) Lötkolben (am Besten mit Temperaturregler) auf ca. 300-310 Grad anheizen (Mit Silberlot geht es auch mit ca. 270-280 Grad).

Die Lötkolben ohne Temperaturregler werden in der Regel zu heiss, so um die 400 Grad, und damit kannst du Kabel, Lötzinn, Flussmittel, etc. verschmoren. Tu dir selbst einen Gefallen, und kauf keinen Lötkolben im Baumarkt. Geh in einen Eletronik-Fachladen, da sind selbst die preiswerten Geräte von guter Qualität. Gute Marken: Wella, Ersa, Solomon (ca. 50-60 Euro für eine brauchbare Lötstation, so um die 30-40W Leistung reichen dicke). Die Lötspitze kann für Kabel ruhig ein wenig breiter sein, keine Bleistiftspitze verwenden, da du nicht genug Hitze auf die Bauteile kriegst. Der Hitzeüberbrückungswiderstand der zu lötenden Teile ist sehr hoch. Heisst: Kabel leitet Wärme ab, und Pin vom LS auch. Ergebnis: Lötstelle wird nicht richtig warm, und Gefahr von kalter Lötstelle steigt. Daher ist hier eine breitere Spitze OK.

www.reichelt.de unter Werkstattbedarf

2.) Lötzinn (Elektroniklot) 60 Sn 38 Pb 2 Cu (60% Zinn, 38 % Blei, 2% Kupfer, möglichst dünn, nicht so die dicken Trümmerdurchmesser (für Kabel aber auch nicht so haarfein) oder WBT Silberlot (ist aber teuer). Kriegst du bei www.lautsprecherbau.de. Im Elektronikhandel haben die das heute kaum noch auf Lager, zu teuer, zu wenig Nachfrage.

Habe aber noch nie einen Unterschied in der Leitfähigkeit oder im Widerstand messen können, und Kupfer leitet besser als Silber. Hhmm, Voodoo, vielleicht, ich weiss es nicht.

3.) Jetzt beide Lötstellen, sowohl Kabel als auch Pins, mit Lötzinn überziehen. Dabei darauf achten, das du die Lötstelle erwärmst, und das Lot durch die Wärme der Lötstelle schmilzt, nicht direkt durch den Lötkolben. Am besten den Lötkolben an die Lötstelle halten, so ca. 2-3 Sekunden, und den Lötzinn auf die Lötstelle drücken, nicht auf den Lötkolben. Nur so stellt du eine materielle Verbindung zwischen Lötstelle und Lötzinn her, und verhinderst "kalte" Lötstellen, die dann schlecht oder gar nicht leiten.

4.) Zu guter letzt Kabel und Pin verbinden, dabei Pin und Kabel aufeinanderdrücken und mit dem Lötkolben aufheizen. Das Lot von Kabel und Pin verschmilzt, und voila. Fertig.

Wenn alles richtig ist, dann hat der Lötzinn noch so einen silbrigen Schimmer. Wenn er brüchig oder sehr matt aussieht, dann hast du eine kalte Lötstelle. Kabel und Pin halten zwar fest, aber die Leitfähigkeit der Verbindung ist niedriger.

Achte beim Löten darauf, den Lautsprecherpin nicht zu lange aufzuheizen. Insgesamt sollte die ganze Prozedur nicht länger als 5 Sekunden dauern. Wenn du länger draufhälst steigt das Risiko, den Lautsprecher oder das Kabel zu braten. Kabel wär ja nicht so schlimm, kannste abschneiden, aber Lautsprecher wär nicht so gut.

Wenn du wirklich nur einmal diese Kabel löten willst, dann ist es natürlich viel besser, einen Freund zu fragen. Aber denk nur, was für tolle Weihnachtsgeschenke du mit einem Lötkolben basteln kannst. Holzklingelschilder mit eingebranntem Weihnachtsgruss, etc. Und der Unterhaltungswert für die ganze Familie, wenn du viel Qualm erzeugst (Kolophonium verbrennt), während dein Lautsprecher abraucht. Deine Kinder werden begeistert sein, was Ihr Papa alles kann.



Gruß, Stefan
abcdef
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Jan 2004, 15:40
Hallo Leute,

vielen Dank für eure Infos!

Werd nun den Lötkolben aber doch nicht schwingen müssen, das Chassis war doch nicht defekt - es halt sich lediglich etwas Dämmwolle verirrt und von hinten an der Membran gerieben... Daher das kratzende Geräusch... ;-)

Bye
Ralph
sternengucker
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 20. Jan 2004, 22:30
Und da tippe ich mir die Finger wund!

Dämmwolle kratzt an der Membran. Das ist was für meine Checkliste, wenn es das nächste Mal aus einer Box knistert. Das oder Mäuse.

Gruss, Stefan
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