Gain-Steuerung für TDA7293 Verstärker

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euphi
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 06. Jan 2010, 20:22
Hallo,

ich bin gerade dabei einen Verstärker mit TDA 7293 aufzubauen. Dabei ist ja nichts spektakuläres, ich verwende die Schaltung wie im Datenblatt vorgeschlagen.

Dort wird für die Rückkopplung ein Widerstand von 22k (R3) und 680 (R2) vorgeschlagen, was ein Gain von ca. 30dB ergibt (R3/R2).


Ich überlege jetzt, wie sinnvoll es ist, den gain steuerbar zu machen.

Die eigentliche Lautstärkeregelung würde ich wie üblich mit einem Spannungsteiler über den Eingang machen, aber vielleicht kann eine gain-Steuerung auch mal sinnvoll sein.

Da das Datenblatt mindestens 26dB vorgibt habe ich gedacht, für R3 einen 15k Widerstand mit einem 50k Poti in Reihe zu schalten, das ergibt einen Bereich von ca. 27dB bis 40dB.


Das Datenblatt schreibt auch was davon, dass R1 (der Eingangswiderstand), R3 entsprechen sollte, wegen "pop optimization". Was ist denn damit gemeint?

Spricht etwas dagegen einfach ein Stereo-Poti zu nehmen, und so R1 und R3 immer gleich zu halten?
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 06. Jan 2010, 21:58

Ich überlege jetzt, wie sinnvoll es ist, den gain steuerbar zu machen.

garnicht!

Verstärkung/Bandbreite bitte fest einstellen und Poti vor den Amp!
Minimal Gain sollte im Datenblatt angegeben sein.
Sonst musst du eine zusätzliche Frequenz-Kompensation vorsehen.


[Beitrag von Kay* am 06. Jan 2010, 22:00 bearbeitet]
euphi
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 07. Jan 2010, 00:23
Ich hatte nicht gedacht, den Regler einfach zugänglich zu machen. Mehr so in der Art eines Trim-Potis mit Schraubendreher von der Rückseite.

Was spricht denn dagegen?

Bandbreite ist ziemlich unkritisch, da es ein Verstärker für einen Subwoofer werden soll.



Weiß jemand, was im Datenblatt mit "Pop Optimization" gemeint ist? Also, dass der Eingangswiderstand R1 = dem Gegenkopplungswiderstand R3 sein soll?
detegg
Inventar
#4 erstellt: 07. Jan 2010, 01:25
Hi,

die von kay* angesprochene "Bandbreite" bezieht sich auf die Stabilität des Verstärkers allgemein - Du willst doch kein wildes Schwingen ...
Es gibt eine Aussteuerungsgrenze des AMP´s, abhängig u.a. von der Ansteuerung - wenn es lauter werden soll, bitte hier ansetzen.
Die richtige Wahl des GK-Widerstandes (R3) minimiert den Ausgangsoffset - und damit das "Ploppen" des angeschlossenen Lautsprechers.

:-) Detlef
pelowski
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Jan 2010, 02:05

euphi schrieb:
Weiß jemand, was im Datenblatt mit "Pop Optimization" gemeint ist? Also, dass der Eingangswiderstand R1 = dem Gegenkopplungswiderstand R3 sein soll?

Wenn beide Eingänge (+ u. -) gleiche Quellwiderstäde "sehen", ist die Offsetspannung minimal. (Gleiche)Offsetströme erzeugen gleiche Spannungen an den Eingängen-> Kompensation.

@detegg
:

Die richtige Wahl des R3 ist aus o.g.Grund, die, wenn er genauso groß wie R1 ist.
Und dass der Ausgangsoffset nicht größer als der am Eingang werden kann, dafür sorgt C2.

Solange die Stabilitätsbedingungen des Verstärkers eingehalten werden, sind durchaus auch andere Werte möglich.

Die Frage ist nur: Wozu?

Grüße - Manfred
euphi
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 07. Jan 2010, 03:16

detegg schrieb:
Hi,

die von kay* angesprochene "Bandbreite" bezieht sich auf die Stabilität des Verstärkers allgemein - Du willst doch kein wildes Schwingen ...
Es gibt eine Aussteuerungsgrenze des AMP´s, abhängig u.a. von der Ansteuerung - wenn es lauter werden soll, bitte hier ansetzen.

Wäre es nicht sinnvoll den Gain genau so einzustellen, dass bei maximaler Ansteuerung genau das Clipping einsetzt?

Weil was habe ich davor für Möglichkeiten? Das Eingangssignal gebe ich auf einen Spannungsteiler. Das Signal kommt vom SUB Line-Out vom 7.1 AV-Receiver.

Umgekehrt bietet sich auch die Möglichkeit, den gain auf das Minimum von 26dB runterzudrehen, um so eine etwas weniger empfindliche Regelung durch den Spannungsteiler zu haben.


pelowski schrieb:

Die Frage ist nur: Wozu?

s.o.
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 07. Jan 2010, 03:50
sofern du eine vorgegebene Schaltung ändern möchtest,
solltest du dir vorher die Grundlagen aneignen:

- Operationsverstärker
- Verstärkung/Bandbreite
- Frequenzkompensation

euphi
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 07. Jan 2010, 04:28

Kay* schrieb:

- Operationsverstärker
- Verstärkung/Bandbreite
- Frequenzkompensation
;)


Ich geb' zu, das ist schon eine Weile her, aber:

Ich habe im Datenblatt keine Angaben zum GBP gefunden, aber da ich ja den gain zwischen 26dB und 40dB regelbar machen will, nur mal so als kleine Rechnung, dass es auf jeden Fall passt:

Das wird ein Sub-Verstärker, also der bekommt nichts > 1 kHz.
Angenommen der hätte ein GBP von gerade mal 100kHz, dann bin ich bei 1kHz und 20dB/Dekade trotzdem noch bei 40dB open loop gain.

Das GBP muss aber weit höher sein und meine Eingangssignale deutlich unter 1kHz ---> PASST.


Was die Frequenzkompensation angeht: Ich gehe mal stark davon aus, dass der TDA7293 teilkompensiert ist und die 26dB Mindest-Gain daher kommen. Da bleibe ich mit meiner vorgesehenen Dimensionierung 15k + (0 bis 50)k / 680 noch drüber. Auch noch bei 5% Toleranz. (14250 / 714 ^= 26dB)
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Jan 2010, 12:50
euphi schrieb:


Wäre es nicht sinnvoll den Gain genau so einzustellen, dass bei maximaler Ansteuerung genau das Clipping einsetzt?

Weil was habe ich davor für Möglichkeiten? Das Eingangssignal gebe ich auf einen Spannungsteiler. Das Signal kommt vom SUB Line-Out vom 7.1 AV-Receiver.

Umgekehrt bietet sich auch die Möglichkeit, den gain auf das Minimum von 26dB runterzudrehen, um so eine etwas weniger empfindliche Regelung durch den Spannungsteiler zu haben


Inerhalb der Grenzen, in denen du den gain (sinnvoll) verändern kannst, ist es doch vollkommen wurscht, ob du die Verstärkung des ICs verminderst (gegenüber der empfohlenen Anwenderschaltung sind -4dB möglich!), oder einen Spannungsteiler davorsetzt.

Für mich ist das ein künstliches Problem.

Grüße - Manfred
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