TDA1560 Schaltung auf Steckbrett, THD 30-70%? -> gelöst

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Hitz13
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2011, 22:46
Guten Tag

Ich habe mit dem TDA1560 vor, einen Verstärker zu bauen. Nun habe ich die Schaltung testweise mal auf dem Steckboard aufgebaut. (Steckboard kein Hightech, halt ein ganz normales sieht etwa so aus:Steckbrett)... Die Schaltung funktioniert nach einem zweiten Anlauf, die Verzerrung liegt jedoch bei etwa 30-70% .
Ist das so schlecht weil ich das ganze auf dem Steckbrett aufgebaut habe???

Gruss aus der Schweiz
Hitz

PS: Ich habe die Schaltung nach Datenblatt aufgebaut, Mode select natürlich an Vp. Aber ich habe am Ausgang 5 und 13 anstatt 2200uF, 4700uF genommen...


[Beitrag von Hitz13 am 17. Feb 2011, 22:58 bearbeitet]
Guitarman95
Stammgast
#2 erstellt: 17. Feb 2011, 23:43
Grundsätzlich sind diese Boards nicht die besten Freunde von Audioanwendungen. Kann durchaus durch die hohen Kapazitäten zu den Nachbarleitungen liegen, dass das Signal so Verzerrt wird, hab auch schon ne Verstärkerschaltung mit dem TDA2007 aufgebaut, das ist es nur nicht aufgefallen, da es sich um einen Gitarrenverstärker handelte.
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Feb 2011, 01:58

Hitz13 schrieb:
...die Verzerrung liegt jedoch bei etwa 30-70% .
Ist das so schlecht weil ich das ganze auf dem Steckbrett aufgebaut habe???...

Hallo,

das ist nicht schlecht, das ist unbrauchbar.

Du solltest die Bedingungen deine Messung angeben (f, Ub, Ue, RL, womit gemessen?)

Der größere C ist nicht die Ursache.

Steckbrett (falls der Aufbau nicht schwingt) auch nicht.

Ich vermute Schaltungsfehler, eventuell auch defekten IC.

Grüße - Manfred
Guitarman95
Stammgast
#4 erstellt: 18. Feb 2011, 08:39
Moment, noch eine Idee. Benutzt du beie Hälften des ICs?
Wenn nicht, guck ob die Unbbenutzte hälfte schwingt. DAS Problem hat ich bei meinem TDA2007, Der hat durch das schwingen der einen Hälfte nicht mehr Genügend Spannung bekommen und ist fast schon vereckt.
Hitz13
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Feb 2011, 19:48
Man muss den IC an beiden Seiten anschliessen dass er funktioniert.
Die Schaltung habe ich zuerst nach diesem Schaltplan aufgebaut:Bauanleitung.
Diese Schaltung funktionierte aber bei mir nicht (Jumper gesteckt!).
Danach habe ich mit dem gleichen IC die Schaltung im Datenblatt nachgebaut, wie schon gesagt auch mode select an Vp angeschlossen. Diese Schaltung ging, aber eben total unbrauchbar. Die Lautsprecher-Impendanz ist 8Ohm-also richtig. Ich habe keine feste Frequenz ausprobiert sondern einfache Musik. (Masse und linker Kanal vom Ipod/Radio genommen).Ub=12V (Regelbares Netzgerät:Netzgerät. Wenn Ue die Eingagnsspannung ist, dann weiss ich nicht, habe nur ein Multimeter zur Verfügung.

Hier noch ein Bild von meiner Schaltung. Ich weiss der Aufbau ist schrecklich aber das sollte doch nichts machen,oder?
Brettschaltung

Gruss Hitz


[Beitrag von Hitz13 am 18. Feb 2011, 20:20 bearbeitet]
Krümelmonster
Inventar
#6 erstellt: 18. Feb 2011, 21:46
Hallo.

Das WICHTIGSTE an einer NF-Endstufe ist das Layout.
Beispielsweise, wenn man über eine Masseleitung, die als Kleinsignalmasse fungiert auch teile des Laststroms vom Ausgang drüberlaufen lässt, steigt der Klirrfaktor enorm an. Im Extremfall kann es sogar zu Schingen beginnen. Der Spannungsabfall auf so einer Masseleitung ist zwar vielleicht relativ klein, wird dabei nämlich dann mit dem Verstärkungsfaktor des Verstärker ICs verstärkt!
Eine Sternförmige Masse ist da evtl eine Abhilfe. Hier sollte sie vielleicht direkt am IC aufgesplittet werden. Bei einer diskret aufgebauten Endstufe ist der Sternpunkt häufig im Netzteil bei den beiden Siebelkos. Von dort geht nicht eine dicke Fläche, sondern viele einzelne Masse-Leiterbahnen überall in die Schaltung weiter.
Ein zweites Beispiel wäre auch, wenn zwei Ausgangskanäle über eine einzige Masseleitung zum Sternpunkt zurücklaufen, macht der Laststrom einen Spannungsabfall auf der Leitung, der dann auch im anderen Kanal als störend wirkt.

Ich hoffe, Ihr könnt Euch das etwas vorstellen.
Auch bei getakteten Spannungsreglern oder Schaltnetzteilen ist die Masseführung und auch Massetrennung (Signal- und Lastmasse) äußerst wichtig!
pacificblue
Stammgast
#7 erstellt: 18. Feb 2011, 23:28

Hitz13 schrieb:
Hier noch ein Bild von meiner Schaltung. Ich weiss der Aufbau ist schrecklich aber das sollte doch nichts machen,oder?


Als erstes solltest Du mal einen Kühlkörper anbringen. Wenn der Verstärker mangels Kühlung überhitzt, wird der Temperaturschutz aktiviert. Darunter könnte der Klang leiden. Das wäre an Pin 14 messbar.

Dann solltest Du zum Testen erst mal den Mode Select Pin offen lassen. Wenn die Schaltung dann funktioniert, denk vor dem Wiedranschluss daran, dass die Spannung an dem Pin mindestens 1 V niedriger sein sollte als Ub.

Den iPod auf ganz leise stellen und dann die Lautstärke langsam steigern.


Krümelmonster schrieb:
wenn man über eine Masseleitung, die als Kleinsignalmasse fungiert auch teile des Laststroms vom Ausgang drüberlaufen lässt, steigt der Klirrfaktor enorm an. Im Extremfall kann es sogar zu Schingen beginnen.


Das führt normalerweise nur zu lästigem, hörbarem Brummen.
Krümelmonster
Inventar
#8 erstellt: 18. Feb 2011, 23:45
nee.. definitiv ist es nicht nur Brummen, gerade bei dem IC, wo durch die Charge Pump extreme Ströme fließen können!!!!
pacificblue
Stammgast
#9 erstellt: 18. Feb 2011, 23:59
Klar, extreme Ströme bei einem 30 W Verstärker.
Krümelmonster
Inventar
#10 erstellt: 19. Feb 2011, 00:01
im Vergleich zu den Line Signalen, die Millivolt an 20kOhm Eingangswiderstand sind, sind se groß, aber offenbar weißt Dus besser.
Hitz13
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Feb 2011, 00:20
Der IC wurde nicht heiss, nur so etwa 30°C, da ich ihn nur kurz eingeschaltet liess. Und auch wenn, der Klang sollte nicht leiden, da die Leistung einfach bei Überhitzung auf ein paar Watt begrenzt wird.

Mode select offen??? Dann schaltet sich der IC doch gar nicht ein?!

Lautstärke am Anfang auf leise habe ich gemacht...

Ich habe sonst noch einen zweiten TDA1560 an ''Lager'', soll ich den mal ersetzen??
Hitz13
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Feb 2011, 00:21
A propos Strom, der IC braucht laut Datenblatt 4A max...
Ultraschall
Inventar
#13 erstellt: 19. Feb 2011, 01:40
Ich würde auch auf Kühlkörper tippen. Kann mir das mit den nur 30° nicht vorstellen.
Ist der Pegel am Eingang vielleicht auch einfach zu hoch, so das der Eingang übersteuert wird? Ein Poti zur Lautstärkereglung ist ja auf dem Bild nicht zu sehen und der IC hat 30dB Verstärkung.
Hitz13
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Feb 2011, 12:41
So glaubt mir doch, der ic wurde nur ca. 30°C warm, bei 150°C,also überhitzung hätte ich mir ja dabei den Finger verbrennt!!

Nein ich hatte kein Poti zur regelung, aber aufm Ipod geht das auch ganz gut...

Bei sehr kleiner Lautstärker auf dem Ipod klingt die Musik gut, aber man hört fast nichts.

Dann habe ich noch drei eng aneinanderliegende Bauteile (auf dem Bild der schwarze elko, widerstand und kondensator) ein bisschen neu angeordnet, die musik wurde dadurch schon ein bisschen besser...

also wenn ihr jetzt meint ich hätte einfach zu grosse Boxen, dann kann ich euch sagen, ich habe 2x20W 4Ohm Boxen dran, da gibt 8ohm 40Watt in serie. Und ich habe gehört, dass wenn man gleiche Lautsprecher in serie schaltet, dann ist das nicht sehr schlimm...

gruss Hitz_13
Hitz13
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 19. Feb 2011, 13:07
Spannung an pin 14= Ub -- also normal, keine Störung
Spannung an pin 17= 1.22V -- laut Diagramm auf Seite 8 des Datenblattes des ICs höchstens 30°C...

ICh glaube die vielen Drähte übereinander sind einfach verantwortlich für dieses desaster...
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 19. Feb 2011, 13:11
ja kann auch sein die verkabelung-das was schwingt-aber dann müßte er eigentlich heiß werden.
und mal die großen elkos viel dichter an den IC ranbringen.
am besten alle bauelemente möglichst dicht an den IC bringen und mit sehr kurzen kabeln.

was für eine stromversorgung ist dran? wieviel ampere bringt die?
Ultraschall
Inventar
#17 erstellt: 19. Feb 2011, 13:13
ja kann auch sein die verkabelung-das was schwingt-aber dann müßte er eigentlich heiß werden.
und mal die großen elkos viel dichter an den IC ranbringen.
am besten alle bauelemente möglichst dicht an den IC bringen und mit sehr kurzen kabeln.

was für eine stromversorgung ist dran? wieviel ampere bringt die?

und ich würde trotzdem mal einen zumindest kleinen KK anbauen.
zum vernünftigen testen brauchst du den dann sowieso.
Hitz13
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 19. Feb 2011, 13:19
Stromversorgung: Netzteil geregelt (Link dazu in einer meiner vorherigen Beiträgen) Ausgangsleitung: 30V 3A, momentan eingestellt: 12V

Kann aber auch beide ausgänge des Netzgerätes serie oder parallel schalten, dann habe ich 60V, 3A oder 30V, 6A

Kühlkörper und neue anordnung werde ich mal ausprobieren, melde mich dann wieder...
pacificblue
Stammgast
#19 erstellt: 19. Feb 2011, 13:30

Hitz13 schrieb:
Mode select offen??? Dann schaltet sich der IC doch gar nicht ein?!


Mode select offen heißt Klasse B Betrieb, dabei ist die Ausgangsleistung auf ungefähr 10 W begrenzt.
Mode select geschlossen heißt Klasse H Betrieb. Dann ist der Spannungsverdoppler (aka charge pump) aktiv und die Ausgangsleistung höher.

Du solltest dringend das Datenblatt studieren. Vielleicht findest Du darin auch die Lösung für den Fehler.
Hitz13
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Feb 2011, 13:48
Mode select offen = Standby laut datenblatt Seite 8

Mode select 3V = mute

Mode select 4.5 - 7V = Class B Betrieb

Mode select >8.5 = Class H Betrieb
Hitz13
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 19. Feb 2011, 20:42
Yeeeaaahhhhh!!!!
Es geht!!

Schaltung nochmals aufgebaut, Baueile möglichst nah am IC und kleine Drahtstücke an Bauteilen. Dann nochmals ausprobiert, Ergebnis minimal besser. Dann, neuen IC genommen (zum Glück hatte ich gleich zwei bestellt!) und nochmals ausprobiert, und hurra es geht perfekt!!!

Danke nochmals für eure Hilfe!

Gruss Hitz_13
Hitz13
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 19. Feb 2011, 22:03
Ich habe nochmals eine kurze Frage:
Kann ich bei pin 9 des ICs anstatt ein 2200uF elko auch ein 4700uF elko nehmen?

gruss
hurdler
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 20. Feb 2011, 02:10
Das hängt von der unteren Grenzfrequenz ab, das Datenblatt wird dir darüber Auskunft geben. Auf jeden Fall solltest du dann auch die Eingangsfilter anpassen.
Hitz13
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 20. Feb 2011, 14:01
Ok merci
Hitz13
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 04. Mrz 2011, 23:51
Hier noch ein Bild vom fertigen Verstärker:
TDA1560 Verstärker
Die Platine ist selber geätzt, der IC aufm übergrossen Alu-Kühler aufgebracht....
THD ist super!!! :-)
Krümelmonster
Inventar
#26 erstellt: 17. Jun 2011, 18:32
... sieht sauber aus, der Aufbau. Auch die Menge an Wärmeleitpaste usw.
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