Röhrenvorverstärker für Ipod

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Vincentju
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Dez 2011, 01:00
Hallo

ich höre eigentlich hauptsächlich Musik an meiner Stereo-anlage über meinen Ipod.
Dieser steht im orginal Dock welcher über einen Klinken Anschluss mit meinem Verstärker (HK 3380) verbunden ist.

Da das Signal vom Ipod sehr schwach ist muss mein Verstärker bei normaler lautstärke auf einer hohen Stufe laufen.

Daher meine Idee einen Vorverstärker zwischenzuschalten.

Da ich schon meine Lautsprecher selber gebaut habe würde ich gerne einen Vorverstärker bauen.

Da es gerne auch etwas fürs Auge sein darf kam mir die Idee mit der/die Röhre/n.

Skizze1

Das war so eine Idee wie er aussehen könnte.

Da ich mit Elektronik ein wenig auf dem Kriegsfuß stehe bräuchte ich eure Hilfe.

Doch zuerst:

Was würde so ein einfacher Vorverstärker kosten?

Was brauche ich alles dafür?


Vielen Dank im Vorraus

Gruß
Vincent
uweda
Stammgast
#2 erstellt: 06. Dez 2011, 08:59
moin !!!
nimm nen brauchbaren opamp tl072 oder ne5532 oder .... und gut .
nichtinvertierender verstärker einstellbar von v=1 ... 10 .
den kannst du aus nem steckernetzteil betreiben .
das ist sicherer für dich und die umwelt .

mfg
Vincentju
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Dez 2011, 11:21
Hallo


nimm nen brauchbaren opamp tl072 oder ne5532


was ist das und was macht das


nichtinvertierender verstärker einstellbar von v=1 ... 10 .


das hab ich mir gegoogelt und verstanden.

Ist es nicht möglich ,oder nicht sinnvoll , eine Röhre in den vorverstärker zu basteln?
Steffen_Bühler
Inventar
#4 erstellt: 06. Dez 2011, 12:49

Vincentju schrieb:

Da ich mit Elektronik ein wenig auf dem Kriegsfuß stehe bräuchte ich eure Hilfe.


Ich selbst habe zwar noch keine Schaltung mit Röhren entworfen, aber schau zum Beispiel mal hier.

Viele Grüße
Steffen
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Dez 2011, 13:45
Röhrenverstärker brauchen eine hohe Speisespannung, damit sie anständig funktionieren und nicht nur verzerren. Du MUSST also bereit sein mit 250V zu arbeiten. Dies ist im schlimmsten Fall tötlich, wenn man sich falsch anstellt.

Natürlich gibt es vereinzelt Geräte, welche mit Spezialröhren für niedrige Betriebsspannung arbeiten. Nur sind diese Röhren kaum mehr zu bekommen und entsprechend teuer.

Einige Bastler versuchen Röhren zu vergewaltigen und total falsch zu betreiben. Dann kommt zwar etwas raus, auch wenn die Betriebsspannung nur 12V beträgt, aber was da raus kommt ist oft weniger als rein geht, also verstärkt das Ding nicht. Dann nützt es aber auch nichts.
Und ausserdem verzerrt so ein Gebastel grausam.

Eine Schaltung mit Röhren ist möglich, wenn man die hohe Spannung in Kauf nimmt und wenn man bereit ist, mindestens 50€ für etwas aufzubringen, das man mit Transistoren oder IC für 10€ hinbekommt.
Vincentju
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Dez 2011, 14:45
Hallo

heißt 250V hochspannung? also bräuchte ich eine Hochspannungssteckdose?

Finde ich ein wenig übertrieben dafür.

Schade, hätte gerne eine Röhre auf dem Gehäuse. Dann werd ich wohl ohne auskommen müssen. (Oder als Attrappe)

Was bräuchte ich denn alles? und wo bekomme ich einen Schaltplan her?

Auf der rückseite sollte er einen Line in und einen Line Out haben sowie einen lautstärke regler.

Außerdem sollte er an der Front einen kippschalter und ein blaues LED licht haben.

Gruß
Vincent
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Dez 2011, 15:10
Die Röhre braucht eine Anoden-Gleichspannung von 250V und eine Heizspannung, die zur Röhre passt. Also brauchst Du ein Netzteil (Trafo, Gleichrichter, Elkos) die all das liefern und das an einer ganz normalen Steckdose am Strom angeschlossen wird.
Das bedeutet, dass das Ding, das Du bauen willst, nicht etwa über ein kleines Steckernetzgerät angeschlossen wird, sondern mit einem richtigen Stromkabel. Und folglich müssen die elektrotechnischen Vorschriften eingehalten werden.

Ich kann Dir sicher helfen (natürlich nur schriftlich) und Dir alles erklären, aber es wird eine aufwändigere Sache. Schliesslich soll es funktionieren und zwar richtig!

Ich werde mal etwas zusammen stellen, das Sinn macht und ausrechnen, was das etwa kosten wird.

Bis nächstens.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Dez 2011, 11:24
So, hier ein Vorverstärker mit 20 facher Verstärkung. Damit das an jeden normalen Verstärker angeschlossen werden kann sind 2 Doppelröhren nötig. Hier das Schaltbild:
Schaltbild

Ich weiss jetzt nicht, wie weit Deine allgemeinen Kenntnisse reichen, auf zu detaillierte Angaben verzichte ich vorerst.
Wie Du siehst ist Röhre 1 jeweils als Vorstufe der beiden Kanäle eingesetzt. (R1) ist ein Stereo-Regler.
Vom Ausagang wird über R9/19 das Ausgangssignal auf den Eingang zurück geführt. Die Verstärkung bildet sich aus dem Widerstandsverhältnis von R9/19 zu R2/12. Dieses liegt bei rund 20:1

Bei den Röhren ist die Heizung an den Pins 4,5 und 9 vorhanden. Für 6,3V Betrieb sind die Pins 4 und 5 parallel zu schalten und an einen Heizdraht zu legen, der gemeinsame Pin 9 an den anderen Heizdraht. Im Schaltbild habe ich diese interne Verbindung der Heizungen (am gemeinsamen Pin 9) durch die grüne Strich-Punkt-Linie dargestellt.

Der vorgeschlagene Netztrafo (in der nachfolgenden Stückliste) besitzt eine sekundäre 230V Wicklung sowie eine 20V Wicklung. Diese sind so in Serie zu schalten, dass 210V resultieren. Wird eine der Wicklungen gegenüber der Zeichnung verpolt entstehen 250V, was nach dem Gleichrichter eine vielzu hohe Spannung ergibt!

Die Diode D5 parallel zur LED dient der Gleichrichtung. Sie ist parallel geschaltet, damit die Heizwicklung symmetrisch belastet wird.

St?ckliste
Wal0mat
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Dez 2011, 12:03
Hallo Richi,

danke für die schöne Schaltung und den Bestückungsplan! Ich selbst brauche zwar im Moment keine Vorstufe aber soetwas kann man immer im Hinterkopf haben.

Ich habe eine Frage zu der Schaltung, würde es Sinn machen 4 Röhren zu verwenden und jeweils eine Triode unbeschaltet zu lassen um das Übersprechverhalten zu verbessern? Die von dir verwendeten Röhren kosten ja nicht die Welt. Ich weiß es nicht besser ob das Kosten Nutzen Verhältnis gut ist oder ob es nicht so viel bringt.

Gruß Flo
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 08. Dez 2011, 13:13
Röhren unbenutzt zu lassen ist eigentlich Unsinn, weil die nicht benutzte Hälfte über kurz oder lang nicht mehr funktioniert und somit nicht mehr für ein anderes Projekt zur Verfügung steht.
Dies mal generell.

Zweitens kann man berechnen, wie hoch die Übersprechgefahr ist. Bei der zweiten Stufe, also der ECC81 sind die Anoden direkt an der Speisung. Diese haben also keine Sprechwechselspannung und somit spielt deren Kapazität (Caa) keine Rolle. Die Kapazität Cgg könnte eine Rolle spielen, nur arbeitet diese jeweils auf die vorgängige Anode, also die Parallelschaltung von Ri der ECC83, Ra der ECC83 und Rg der ECC81. Und dann kommt noch die Wirkung der Gegenkopplung hinzu, welche diese Verkopplung wieder verringert. Cgg der ECC81 liegt bei etwa 0,005pF, die wirksame Last bei rund 15,5k. Bei 20kHz entsteht daraus ein Übersprechen von rund -100dB.

Das Übersprechen der Katoden ist so gering, dass es absolut keine Bedeutung hat, weil der Katoden-Eingangswiderstand ein Bruchteil des Katodenwiderstandes ist und somit nicht ins Gewicht fällt.

Das Übersprechen der Cgg der ECC83 wirkt sich mit rund -110dB aus und das Übersprechen der Caa der ECC83 mit etwa -62dB. Die Übersprech-Summe liegt bei -61.86dB
Bei 10kHz wäre dies -67.86 und bei 1kHz -87.86dB
Da etwas verbessern zu wollen ist witzlos, denn da liegen wir bereits im Rauschbereich dieser Röhren.

Wenn man tatsächlich etwas verbessern wollte, dann müsste man entweder die ECC83 durch zwei EC86 ersetzen, aber da wäre eine gröbere Anpassung der ganzen Schaltung von nöten (ich kann das mal durchrechnen) oder wir verwenden zwei ECC83, wobei wir jeweils je eine pro Kanal verwenden, aber die beiden Systeme einer Röhre parallel schalten. Dann müssen wir Ra (3/13) auf 100k verringern und Rk (4/14) auf 1k. R2/12 und R9/19 bleiben gleich.

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch am Stereo-Poti zu Übersprechen kommt sowie an der ganzen restlichen Verdrahtung. Diese Streukapazitäten, die da wirken könnte man aufwändig kompensieren, was aber nicht mehr hörbar ist.

Bleibt nachzutragen, dass zumindest beim Einsatz von EC86 das Netzteil auch überarbeitet werden müsste


[Beitrag von richi44 am 08. Dez 2011, 13:16 bearbeitet]
Vincentju
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 08. Dez 2011, 16:30
WOW

Vielen vielen Dank


Dann hab ich was zum Basteln über Weihnachten
Wal0mat
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 08. Dez 2011, 18:24
Hallo Richi,

danke für die schnelle und kompetente Antwort!
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