Raummoden (die Hundertste .)

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Yavem
Inventar
#1 erstellt: 08. Jun 2008, 18:14
Hallo liebe Anhänger des Akustik-Unterforum's,

Ich möchte in diesem Thread ein individuelles Problem besprechen, dass ihr hier bestimmt schon sehr oft durchgekaut habt ... Dennoch fasse ich mal all meinen Mut zusammen ( ) und schildere euch mein Problem, in der Hoffnung eine Lösung dieser ärgerlichen Angelegenheit zu finden .

Da ich eher aus der PA-Ecke komme habe ich mich hinsichtlich "Equalizing" natürlich schon etwas eingearbeitet, denn auch hier muss man mit diversen Raumproblemen kämpfen . An den meisten Beschallungsorten (meist leere Räume mit unkomplizierten formen in der 150qm-Region) fällt dies jedoch eher moderat aus .

Nun zu meinem speziellen Fall, sicher oft vertreten :

Zur Zeit wohne ich in einem 30qm großen Zimmer . Da ich ein großer Musikfreund bin höre ich natürlich viel dergleichen, dem "purem Genuss" steht im Moment nur mein "Raum" im Wege .

Durch geschicktes Entzerren habe ich die Raumprobleme im Mitten- und Höhenbereich sehr zufriedenstellend abschaffen können, was mich jetzt nur noch nervt sind die Basslöcher, bzw. "Sweet"-Spot's im Bassbereich . Diese bilden sich (wie sich hier sicherlich jeder denken können) in so einem kleinen Raum am Stärksten aus .

Mein Zimmer besitzt eine Dachschräge, ich habe mal ein paar Foto's und eine Zeichnung gemacht, die die "Bass"-Situation meines Zimmers etwas näher beschreiben und einen zusammenfassenden Überblick über die Raumform erlaubt :






Meine Anlage besteht aus 2 Selbstbau-2x12"/1"-Top's, bestückt mit 2 "Eminence Kappa 12a" und dem "Oberton D2544" am "H975" , die ich als Satelliten benutze, und 2 Selbstbau-Subwoofern, die jeweils mit einem L18S800 von RCF bestückt sind . Zur Entzerrung u.v.m. steht mir ein Controller (ähnlich dem DCX-2496) zur Verfügung .

Was wirklich extrem auffällt ist, dass der Bass in Raummitte komplett weg ist, egal wo die Subwoofer stehen . Stellt man die Subwoofer in die Mitte ist der Bass, egel wo, komplett weg .

Ich selbst würde mich nicht als "Sehrlauthörer" bezeichnen, aber als jemand, der die Musik in angemessenen Pegeln fährt . Ein bisschen Spanisches darf da gerne angenehm leise überzeugen . Dass man bei einem Live-Konzert von Metallica mal den Lautstärke-Regler weiter dennje gegen Rechtsanschlag dreht ist denke ich normal Daher wünsche ich mir bei einem wirklichen Gänsehaut-Konzert auch im ganzen Raum den Sound spüren zu können, es ist extrem störend wenn die Jungs gerade vom Break wieder reinhauen und man statt einer fetten Basedrum nur rappelnde Schränke hört ( - Extremsituation - ) . Ich denke, dass ich die passende "Hardware" dazu bereits besitze (zmindest gelingt mir das in anderen Räumen gut), nun fehlt nur noch die nätige Anpassung .

Hoffentlich wisst ihr nun alles Nötige um mir ggf. zu helfen ... Worum ich euch jetzt bitte ist einfach (wenn überhaupt möglich) "machbare" (im Sinne von Geld) Vorschläge für meine Wenigkeit zu posten . Ich habe da etwas von "Helmholtzresonatoren" o.ä. gehört, die in der Ecke positioniert werden um diesen Basslöchern Abhilfe zu schaffen . Allerdings würde ich gerne von den Profi's hören was man da am Besten macht .

Also, bis hierhin schonmal vielen Dank für's Durchlesen , hoffentlich findet jemand die Zeit mir zu helfen ...
Grüße - Yavem
fujak
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2008, 07:27
Hallo Yavem,

so wie ich auf Deinen Bildern erkennen kann, stehen auch Deine Standboxen ziemlich in den Ecken, und ich nehme an, sie gehen ebenfalls ziemlich weit mit der Frequenz runter (40-50Hz?).

Deshalb gilt es auch diese bei der Lösung zu berücksichtigen. Es bestht beispielsweise dei Möglichkeit, dass Standboxen und SW sich z.T. wegen gegenläufiger Phase am Hörplatz auslöschen. Da wäre mal eine Phasendrehung des SW einen Test wert (Kabel verpolen).

Ansonsten sieht Dein SW so aus, als seien es zwei übereinander. Dann würde ich dies nutzen und sie an gegenüberliegenden Wänden platzieren, um auch dadurch Auslöschungen entgegenzuwirken (der eine müsste dann evtl. ebenfalls phasengedreht sein.

Mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein. Viel Erfolg!

Gruß
Fujak
Yavem
Inventar
#3 erstellt: 09. Jun 2008, 08:41
Hallo Fujak und Danke für deine Hilfe,


so wie ich auf Deinen Bildern erkennen kann, stehen auch Deine Standboxen ziemlich in den Ecken, und ich nehme an, sie gehen ebenfalls ziemlich weit mit der Frequenz runter (40-50Hz?)

Die Top's haben eine f3 von 60 Hz, jedoch werden sie über den Controller schon bei 100 Hz mit 48 dB/Oct getrennt . Die Subwoofer trenne ich ebenfalls so steil, der Lowcut liegt momentan bei 90 Hz ... Dies kann also nicht die Problemquelle sein . Und leider bringt eine Phasendrehung (habe es aus jukz einfach mal probiert, is ein Knopf am Controller) dann natürlich keine Verbesserng mit sich .

Ansonsten sieht Dein SW so aus, als seien es zwei übereinander. Dann würde ich dies nutzen und sie an gegenüberliegenden Wänden platzieren

Ja, es sind 2 Stück . Danke für den Tip, das werde ich nachher mal ausprobieren Allerdings habe ich die leise Befürchtung, dass sich das Bassloch in der Mitte davon nicht beeindrucken lässt ... (ich meine auch das schonmal so gestellt zu haben, bin mir aber nicht mehr sicher)

Nun habe ich ja schonmal etwas, was ich ausprobieren kann - und vielleicht bringt es ja schon viel . Trotzdem würde ich gerne weitere Lösungsvorschläge sammeln, über das Ergebnis der Subwooferumräumerei berichte ich dann nachher kurz .
Grüße und ein dickes dankeschön - Yavem
iceman;-)
Stammgast
#4 erstellt: 09. Jun 2008, 12:51
Raummoden bekämpfen ist möglich, leichter durchzuführen ist aber die wahl der passenden Hörposition.

Wo Raummoden auftreten kann man berechnen (lassen, ebenso die Frequenz wo diese auftreten.

dazu mal zei links:
http://www.casakustik.de/forum/index.php/topic,35.0.html
http://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html

Nach dem die Optimale position von Hörplatz und LS gefunden ist, kann man sich mit hingabe der optimierung des Raumes durch Absorber und Resonatoren widmen. Evtl. kommt man auch mit einer Multisub anordnung schneller ans Ziel (DBA, SBA) vorallem da du schon zwei besitzt und diese nur noch mit 2 bis 6 weitern ergänzen müßtest.

Funktionieren tut alles mal mehr mal weniger erfolgreich

Grüße
Yavem
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2008, 14:03
So, ich habe die Sub's nun mal in die linke, vordere Ecke und die rechte hintere gestellt ...

Ergebnis : Wow, das hat wirklich einiges gebracht ! Vor allem das Bassloch inmitten des Raumes ist sehr stark zurückgegangen Das war ein wirklich guter Tip, vielen Dank hierfür !

Raummoden bekämpfen ist möglich, leichter durchzuführen ist aber die wahl der passenden Hörposition.

Das ist das Problem mit dem ich kämpfe Es gibt bei mir keine feste Hörposition ... deswegen sollte der Bass annähernd (muss ja nicht perfekt sein) gleich im Raum sein . die Umstellung hat da schon geholfen, doch der Wunsch nach mehr ist da ...


Evtl. kommt man auch mit einer Multisub anordnung schneller ans Ziel (DBA, SBA) vorallem da du schon zwei besitzt und diese nur noch mit 2 bis 6 weitern ergänzen müßtest.

Ich glaube, dass 4, bzw. 8 18"er in 30qm einfach zuviel des Guten wären ( ), außerdem kostet das Chassis an die 300 Euro (leider teuer) ... Es werden in Zukunft noch 2 Sub's dazukommen, allerdings hat das noch etwas Weile .

Trotzdem danke für die Link's, scheint so, als ob die 40-Hz-Region in meinem Raum (das sind gerade meine Lieblingsfrequenzen ) am schwierigsten wäre ... Kann man diese ungewünschten Reflexionen denn auf eine mehr oder weniger "einfache" Art verhindern ? Ich bin da leider sehr unbeholfen ...

Grüße - Yavem


[Beitrag von Yavem am 09. Jun 2008, 14:04 bearbeitet]
iceman;-)
Stammgast
#6 erstellt: 09. Jun 2008, 14:40
Mann kann den Schallwellen "Energie" entziehen in dem man Absorber einsetzt. Und mit resonatoren kann man problematische frequenzen "auslöschen". Nichts anders versucht man übrigens durch einige Multisub Anordnungen. Beim DBA wirkt das hintere Array wie ein aktiver (Platten-)Reso in dem er gegenphasig und zeitversetzt die ankommenden Schallwellen "absaugt". Bin aber kein Sub experte, da gibts aber schon einige hier und in casakustik forum die das erfolgreich eingesetzt haben. Obs bei deiner Raumgeometrie klappt...?

Um im gesamten raum gleichmäßige akustische Bedingungen zu schaffen ist aber wohl leider auch einiges an aufwand notwendig.
Yavem
Inventar
#7 erstellt: 09. Jun 2008, 14:52

Um im gesamten raum gleichmäßige akustische Bedingungen zu schaffen ist aber wohl leider auch einiges an aufwand notwendig.

Das ist mir klar, ansonsten würden viele HiFi-Fan's nicht so einen fuppes mit ihrem Raum treiben ...

Mir ging es nur darum die Basslöcher weitgehendst abzuschaffen, wenn ich jetzt in Mitte des Raumes bei 70 Hz mal plötzlich 6 dB weniger habe, dafür aber der Rest wieder stimmt soll's mir egal sein ... Vorher war es halt nur so, dass man in manchen Raumregionen nichts, wirklich nichts (außer die Geräusche der Schranktüren) gehört hat .

Ich teste die neue Subanordnugn heute abend mal etwas ausführlicher und mit etwas gehobenem Pegel . Vielleicht reicht mir das ja schon Im Moment kann ich keine Test's machen, da wir Handwerker hier haben und die ihren eigene Musik hören wollen, nicht aber meine schnarrende Zimmertür von außen ...

Ich melde mich heute Abend bei euch

Grüße - Yavem
reboot
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jun 2008, 14:57
... vieleicht hilft auch dieser Link:
http://www.audio-com...htm#mehreresubwoofer
HiFi-Selbstbau
Inventar
#9 erstellt: 09. Jun 2008, 16:30
Hi,

die Berechnung von Raummoden mit Tools wie Hunecke etc. funktioniert nur bei kastenförmigen Räumen mit steifen Wänden. CARA kannt zwar auch Schrägen, aber auch die müssen entweder steif sein (was bei Holzpaneelen NIE der Fall ist) oder ihre Absorptionseigenschaften müssen SCHMALBANDIG bekannt sein - was NIE der Fall ist -> Simulation scheidet aus!!!

Wenn Du fleissig bist mach es so wie wir - miss Dir den Wolf:



http://hifi-selbstba...iew&id=185&Itemid=35

Gruß Pico
inthro
Inventar
#10 erstellt: 09. Jun 2008, 18:11
Hallo Yavem,


mit nur einem Subwoofer ist jede Position von Sub und Hörplatz ein Kompromiss. Für einen einigermassen ausgewogenen Amplitudenfrequenzgang im Raum wird man (extreme bauakustische Maßnahmen mal aussen vor gelassen) um mehrere Subwoofer nicht umhinkommen.
Zumindest erreicht man mit vier Subwoofern schon gute Ergebnisse, die nicht nur für eine Position gilt.

http://www.casakusti...7.msg713.html#msg713

oder konkrete Messungen einer Multisubanordnung ab Beitrag:

http://www.casakusti...7.msg955.html#msg955



Grüsse Andy
Yavem
Inventar
#11 erstellt: 09. Jun 2008, 22:51
Hi, da bin ich auch schon wieder

Also, die Umstellung der Subwoofer gefällt mir gut . Der Tiefgang ist zwar etwas verloren gegangen, dafür spielen sie jetzt schön punchig und auch nicht mehr so matischig wie vorher ... Jetzt ist die Basedrum auch in der Hauptabhörregion (Raummitte) schön kräftig und erzeugt nochmal ein Stückchen mehr Konzert-Feeling .


Zumindest erreicht man mit vier Subwoofern schon gute Ergebnisse, die nicht nur für eine Position gilt

Wie gesagt, das Problem ist hier, dass ich momentan einfach keine 800 Euro für 2 weitere Subwoofer habe . Das wird wohl noch etwas warten müssen - aber in diesem Falle komme ich gerne nocheinmal hierher und frage erneut nach ... 2 Sind halt schon da, damit versuche ich jetzt das zu machen was machbar ist .

Beim Messen ist das einzige Problem : Das Equipment . Ich besitze nichts und würde auch ungern unsummen für Messmikro's, Programme und dergleichen ausgeben ... Vielleicht gibt es hier ja zufällig jemanden in Nähe Koblenz mit passender Ausrüstung ? natürlich gegen Entgelt ...

Grüße - Yavem
iceman;-)
Stammgast
#12 erstellt: 10. Jun 2008, 13:30
Für das Geld für die Serviceleistung "Messung" bekommst du schon hinlänglich gutes Messequipment vorrausgesetzt den PC mußt Du nicht noch anschaffen.

Mikro 20€ (z.B. hifi selbstbau), Programm (freeware, z.B. Room EQ Wizard), bisschen Kabel zum verlängern des Mics. Das wars. Nicht professionel aber bisher ist bei mir auch noch nicht der Wunsch nach mehr aufgekommen.

Gruß
Eis
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