Wie bekomme ich meine Raummoden in den Griff - oder - Hilfe bei der Wahl der Helmhöltzer

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floschu
Inventar
#1 erstellt: 13. Jun 2008, 19:00
Hallo!
Um mehr Spaß am Musikhören zu entwickeln, habe ich mir mittlerweile Messequipment und einige Basotect-Absorber zugelegt und besonders der Nachhall hat dadurch stark profitiert.
Auch mit dem Frequenzgang bin ich prinzipiell recht zufrieden, nur der Bassbereich ist meine große Sorge.
Auf der folgenden Skizze ist die bisherige Positionierung der Kanten- und Breitbandabsorber zu erkennen:





Nach einigen Recherchen habe ich nun den Ansporn, mir einen oder mehrere Helmholtz-Resonatoren zu bauen, um dieses Programm in den Griff zu bekommen.

Da sich hier ja einige Spezialisten herumtummeln, habe ich dazu ein paar Fragen, die ich trotz intensiver Lektüre nicht beantworten konnte.

Wie konstruiere ich einen Resonator mit möglichst hohem Wirkungsgrad?
Herausgefunden habe ich schon, dass ich ihn nicht mit Dämmmaterial befüllen sollte, aber offen ist bisher noch einiges bezüglich der Dimensionierung und der Umsetzung der Ports.
Manchmal ließt man, das Gehäuse soll möglichst groß sein (>200l) und manchmal davon, dass auch 60l ausreichen können, wenn man mehrere Absorber baut.
Letzteres würde mir entgegen kommen, da ich ja immerhin gut 9dB absenken will und gelesen habe, dass ein Absorber je nach Aufstellungsort "nur" gut 2-3dB nimmt.
Kann ich davon ausgehen, dass somit zwei Absorber die doppelte, beziehungsweise 4 Absorber, die vierfache Wirkung erzielen?
Soll ich die Moden bei 53Hz und 75Hz einzeln angehen oder lieber einen Mittelwert wählen? Dafür wäre es gut zu wissen, wie breitbandig so ein Absorber wirkt.
Macht es mehr Sinn, einen großen Port oder mehrere kleine zu wählen? Wie beziehe ich kleine Ports in einen Online-Rechner wie diesen ein?

Fragen über Fragen, ich würde mich freuen, wenn Ihr mir auf dem Weg zum guten Klang ein Stück weiter helfen könnt.

Grüße, Florian
DesisfeiHiFi
Stammgast
#2 erstellt: 13. Jun 2008, 19:11
Hallo Florian,

spontan denke ich an den Bericht dazu in der vorletzten (?) AUDIO, die haben da Subwoofer-Aufstellungen und kritische Räume unter die Lupe genommen. Vielleicht interessant für Dich?
Viel Erfolg!


[Beitrag von DesisfeiHiFi am 13. Jun 2008, 19:12 bearbeitet]
floschu
Inventar
#3 erstellt: 13. Jun 2008, 19:22
Nun, der Subwoofer steht da, wo er im Moment steht (rechts anstatt wie oben zu sehen links vom Rack) eigentlich schon ganz gut, wenn man den Messungen glauben darf.

Erstaunlich war für mich, was für gravierende Folgen Phasenkorrekturen beim Sub hatten. War diese auf 0° eingestellt, war der komplette Frequenzgang des rechten Lautsprechers bis in den Hochton hinein total verbogen. Bei 180° dagegen, schaut das Ganze schon viel besser aus.
Auch die richtige Übernahmefrequenz (aktuell etwa 70Hz) hat sich als sehr wichtig herausgestellt, von daher denke ich, dass auf- und einstellungstechnisch schon alles relativ optimiert ist.

Problematisch sind hier die klassischen Raummoden, die erwartungsgemäß genau so wie berechnet auftreten. Leider kann ich meine Hörposition nicht variieren, sodass ich nun direkt an die Moden ran muss.

Gruß, Florian
inthro
Inventar
#4 erstellt: 13. Jun 2008, 23:25
Hallo Florian,


wenn Aufstellung und Position von LS und Sub keine Variablen mehr hergeben, halte ich Helmholtzresonatoren für eine schmalbandige Behandlung von Überhöhungen im Betriebsschallpegel und modalem Nachklingen für eine gute Variante. Auch wenn der Bassbereich (vor allem im Nachhall) nicht nur bis 100 Hz zu betrachten ist.
Zum Auffinden modaler "Ausreisser" im Nachhall ist das Wasserfalldiagramm von Carma wenig bis gar nicht geeignet, da es eine zu geringe Auflösung bietet. Besser hier mit RoomEQ Wizard arbeiten.

Lektüre dazu: http://www.casakusti...msg3206.html#msg3206



Wie konstruiere ich einen Resonator mit möglichst hohem Wirkungsgrad?


Ich bin der Meinung, dass mehrere kleine Resonatoren effektiver sind, als ein grosser. Wobei dabei auch die gewünschte Resonanzfrequenz eine Rolle spielt. Bei kleinen Gehäusen benötigt man recht kleine Öffnungen, denen (in Bezug auf die Güte) Grenzen gesetzt sind. Kleiner als 20 cm² würde ich die Öffnung nicht machen. In jedem Fall ist die richtige Positionierung der Resonatoren wichtig.
Bei mehreren Öffnungen addieren sich die Oberflächen. Für Rechner wie auch mhsoft errechnet sich sich der Durchmesser aus der Gesamtoberfläche (d=Quadratwurzel aus(Ages/Pi)*2).



Herausgefunden habe ich schon, dass ich ihn nicht mit Dämmmaterial befüllen sollte....


Ich würde mich nicht nur auf den Pegelverlauf konzentrieren, sondern eben auch ein Auge auf die zeitliche Ebene der Raumresonanzen werfen. Aus diesen beiden Grössen ergibt sich die optimale Bedämpfung eines HR.

zB
http://www.casakusti...6.msg709.html#msg709



Soll ich die Moden bei 53Hz und 75Hz einzeln angehen oder lieber einen Mittelwert wählen?


Meiner Meinung nach einzeln. Zuerst solltest du auch herausfinden, wo für jeweilige Frequenz der beste Ort für die Aufstellung eines HR wäre. Diese müssen nicht ident sein.


Viel Glück,


Grüsse Andy
floschu
Inventar
#5 erstellt: 14. Jun 2008, 09:48
Hallo Andy,

vielen Dank für Deine Antwort!
Habe mit den REW gerade mal heruntergeladen und werde ihn bei der nächsten Messsession auf jeden Fall mal ausprobieren.
Bezüglich CARMA bin ich ohnehin mal gespannt, was die neue V3.0 kann, leider ist sie noch nicht bei Audionet zum Download erhältlich, sondern wird nur mit deren Mehrkanalvorstufen bez. Messequipment ausgeliefert. Dies soll sich allerdings wohl bald ändern...

Habe gerade mal Testtöne erzeugt, die genau auf den beiden Moden liegen und bin im Raum herumgekrochen.
Das Ergebnis sieht wie folgt aus, je größer die orangen Kreise sind, desto lauter ist die Mode an der Stelle.
Passt mir egtl. ganz gut, da ich unter dem Schreibtisch sowie unter dem Tisch die Resonatoren sehr gut stellen könnte.


Bzgl. der Dimensionierung steht ich echt auf dem Schlauch. Einerseits habe ich gelesen, dass 10cm Länge und Durchmesser für die Öffnung eines Resonators gut sein soll, andererseits dürfte meiner, auf 53Hz abgestimmt, dann nur ein Würfel mit 35cm Kantenlänge sein (Volumen ~43l).
Ist das nicht arg klein?
Wenn ich das Rohr nur 5cm lang machen würde, könnte ich immerhin 40cm Kantenlänge (64l) realisieren.
Was sagst Du zu diesen Dimensionierungen?
Mit der Bedämpfung könnte ich wenn es einmal so weit ist, ja immer noch experimentieren...

Gruß, Florian
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