AKUSTIK PRÜFUNG BITTE HELFEN

Das ist ja mal echt spannend. Bitte nimm meine Antwort nicht als "fest", antworte nur mit gesundem Menschenverstand. Vielleicht mag mich ja einer korrigieren?

Erste Frage hab ich direkt keine Ahnung. Das 1/r Gesetzt passt ja nicht, weil es nur die Schalldruck-Dämpfung angibt.

Frage a)
Der höhere trifft früher ein.

Die Nachhallzeit ist die Zeit die ein Raum braucht bis nach abstellen der Tonquelle der Schalldruck um 60dB fällt.

Die Nachhallzeit für einen akustisch guten Konzertsaal beträgt 1,5 - 3 Sekunden.

Die Lautsprecher werden bei Stereo-Wiedergabe in einem gleichschenkligen Dreieck angeordnet.

Für die Halle:
a) Der Sprecher wird im hinteren rechten Drittel des Raums geortet, weil der Schall der mittleren und ganz rechten Lautsprecher zuerst beim Zuhörer eintreffen.

b) Man muss eine Verzögerung die proportional zum Abstand von der Bühne zunimmt bei der Klangwiedergabe einbauen, damit der Schall der Bühne zuerst beim Zuhörer eintrifft.

Bin ich mal auf einen Experten gespannt

Grüße

Die Antwort auf die erste Frage findest du im Wikipedia-Artikel zu "Kammfilter"

zur ersten frage:
ich hab mir das mit demkammfilter durchgelesen, heißt das nun das das signal in der doppelten signalstärke erklingt? aber was für frequenzen werden dann ausgelöscht und welche tonhöhen/frequenzen werden bevorzugt/ benachteiligt?
danke

Steht am Anfang des Artikels:

"Bei Frequenzen, deren Periodendauer (oder Vielfache davon) der Verzögerung entspricht, erhält man die doppelte Signalstärke, während sich die genau dazwischenliegenden Frequenzen auslöschen."

was für frequenzen werden dann ausgelöscht und welche tonhöhen/frequenzen werden bevorzugt/ benachteiligt?

Frequenzen deren Wellenlänge dem Abstand der Mikrofone zueinander entsprechen werden verstärkt (Die Signale sind gleichphasig). Das gilt für 1f, aber auch für 2f, 3f, 4f, 5f usw...

Frequenzen deren Wellenlänge dem halben Mikrofonabstand entsprechen, löschen sich aus (Die Signale sind gegenphasig).
Das gilt für 0,5f, 1,5f, 2,5f, 3,5f, 4,5f usw...



LektüreLektüre #2

Morgen,

eine Korrektur zur Frage "Wie groß ist die Nachhallzeit eines akustisch guten Konzertsaales" - Basis Leo Beranek, Concert Halls and Opera Houses, Springer Verlag, 2. Auflage 2002, Seiten 21 bzw. Tabelle A3.1 Seite 619 ff..

Seite 21: "The most famous halls have reverberation times, fully occupied, at middle frequencies (the frequencies between 350 and 1400 Hz; see definition below), in the range of 1,8 to 2,0 sec."

Die ausführliche Tabelle A3.1, Seite 619 ff. zeigt dann beispielsweise die drei als unbestritten besten Konzertsäle anerkannten, jeweils RT mid, occupied/unoccupied, sec:
1. Amsterdam - 2,00 / 2,59
2. Boston - 1,90 / 2,52
3. Wien - 2,00 / 3,05

Ferner:
Berlin, Philharmonie - 1,90 / 2,20
München, Philharmonie - 1,80 / 2,22

Opernhäuser liegen etwas kürzer:
Das weltweit beste Haus, Teatro Colón, Buenos Aires - 1.56 / kA
Mailand, Scala - 1,20 / kA
New York, Metropolitain - 1,55 / kA

Die Veröffentlichung von Leo Beranek ist das führende Standardwerk zur Akustik von Konzertsälen und Opernhäusern. Die Grundlage sind dann auch Daten zu 100 Veranstaltungsorten, Interviews mit den weltweit ersten Dirigenten und ebensolchen Solisten, Kritikern und erfahrenen Konzert-/Opernbesuchern.

Freundlich
Albus

hätte noch jemand eine idee dazu?

a)Irgendwo zwischen den hinteren Lautsprechern.
b)digitaler Delay

Wie viele Threads hast Du eigentlich erstellt, zur Prüfung?

Stefan

3, bub

Morgen,

"Aufnahmeprüfung in einer Woche", dann ist noch Zeit für den Besuch einer Bibliothek; suche nach: Michael Dickreiter, Handbuch der Tonstudiotechnik, Band 1, darin Seite 230 ff., im Kapitel Beschallung, findest Du sämtliche Möglichen Lösungsvarianten für die gestellte Beschallungsaufgabe (siehe Dickreiters Skizze und abgeleitete Beschallungsbeispiele). - Die Prüfaufgabe ist etwas krude (dummerhaftig wage ich nicht zu sagen), wird doch kein Professioneller in einer solchen Situation (großer langer Versammlungsraum oder Kirche) nur Wandlautsprecher verwenden (vielmehr eine Kombination von Zentrallautsprechern und Wandlautsprechern). Welche der möglichen Antworten der Fragensteller gern hätte kann abgeblendet bleiben.

HiFiAddicted hat schon eine Möglichkeit genannt (Laufzeitkorrektur). Die einfachste wäre die Abschaltung der drei Paare Wandlautsprecher und die Montage von einem Paar so genannter Zentrallautsprecher. D.h. seitlich links, rechts neben der Bühne auf halber Höhe.

Also, erneut:
a) Fehlortung, je nach Lautstärke, Bündelung und Symmterie der Verhältnisse der drei Paare von Wandlautsprechern (irgendwo im Raum oder seitlich oder zwischen dem letzten Paar), jedenfalls Fehlortung im Gegensatz zum dominanten optischen Eindruck (Loslösung des Höreindruckes von der sichtbaren Sprechbewegung).
b) Montage von einem Paar Zentrallautsprecher, bei zusätzlicher Verwendung gezielt ausgewählter Wandlautsprecher (Platzierung, Bündelung und Lautstärke) Laufzeitkorrekturen.

Freundlich
Albus