Soundmeter-App misst db(z) oder db(a)?

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zfc
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Jan 2021, 16:21
Hallo,

ich habe für diverse Messungen die App Soundmeter auf meinem Androit installiert:

https://play.google.....noisedetector&hl=de

Nachdem ich mehrere andere Apps und Messgeräte ausprobiert habe, bin ich bei dieser App hängen geblieben, weil sie bisher die plausibelsten Messwerte anzeigt. Z.B. zeigt die Messwerte in einem ganz ruhigen Raum in der Nacht meistens ca. 30 dB an (manchmal aber auch Werte bis zu 35 dB). Die Messung von anderen Geräuschen ist, im Gegensatz zu anderen Apps und Messgeräten, ebenfalls plausibel, z.B. 30 dB bei einem leisen Fernseher, 40 dB bei einem Fernseher in Zimmerlautstärke, 60 bis 70 dB bei Sprechen, 45 bis 50 dB bei deutlich hörbarer Bassmusik ausder Nachbarwohnung.

Es gibt nur einen Haken:

Die Messungen sind nur dann plausibel, wenn man von einem A-Filter ausgeht. Der Beschreibung der App auf GooglePlay und den Anzeigen der App auf dem Smartphone selbst nach zu urteilen, kommt aber kein Filter zum Einsatz, demnach müsste man eigentlich von einem z-Filter ausgehen (also ungefiltert). Dann sind die Messwerte aber nicht mehr plausibel.

Habe u.a. auch die vielgepriesene App Decibel X ausprobiert. Diese bietet mehrere Filter an (u.a. z, a und c), jedoch ist, egal mit welchem Fitler gemessen, keine der Messungen mit Decibel x plausibel. Habe auch zwei billige Schallpegelmesser von Voltcraft probiert (30 € und 60 €), diese zeigen allerdings auch, im Gegensatz zu Soundmeter, keine plausiblen Messwerte an. Z.B. bei deutlich hörbarer Bassmusik aus der Nachbarwohnung nur 32 und 34 dB (30 und 32 dB dagegen bei einem ganz ruhigen Zimmer in der Nacht), Soundmeter zeigt dann plausible Werte von 45 bis 50 dB an.

Die Apps wurden auf diesem Handy ausgeführt (also ganz billige Mikrophone):

https://www.amazon.d...id=1611062419&sr=8-1

Wie gesagt, von allen Apps und Geräten sind die Werte von Soundmeter für mich bisher am plausibelsten, wenn man von einer A-Bewertung ausgeht. Das Display und die Beschreibung bei GooglePlay deuten aber eher auf einen z-Filter hin, auch wenn das dort nicht explizit angegeben wird.


Die Gretchenfrage lautet also: Liegt bei Soundmeter ein A-Filter oder ein Z-Filter vor? Weiß es zufällig jemand genau, oder hat ein hochwertiges Messgerät da und grad Bock drauf Vergleichsmessungen zu machen?


Besten Dank und Grüße
zfc


[Beitrag von zfc am 19. Jan 2021, 16:24 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2021, 16:44
Hallo,

was gut möglich (also quasi sicher) ist, dass das Mikro deines Smartphones keinen linearen Frequenzverlauf hat. Insbesondere fallen die Dinger meistens (gewollt) zu den tiefen Frequenzen ab. Wenn du dir die A-Kurve ansiehst dann fällt die auch zu den tiefen Frequenzen ab.
Es ist also wahrscheinlich dass Decibel X mit Z-Bewertung ausmisst, aber durch dein Mikro eine approximierte A-Bewertung herauskommt.
zfc
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 20. Jan 2021, 21:27

quecksel (Beitrag #2) schrieb:
Hallo,

was gut möglich (also quasi sicher) ist, dass das Mikro deines Smartphones keinen linearen Frequenzverlauf hat. Insbesondere fallen die Dinger meistens (gewollt) zu den tiefen Frequenzen ab. Wenn du dir die A-Kurve ansiehst dann fällt die auch zu den tiefen Frequenzen ab.


Interessant. Was mir noch an der Messung mit dem Smartphone aufgefallen ist, ist dass es nachts in einem ruhigen Raum manchmal Werte von ca. 30 dB misst (zw. 29 und 32 dB), was ein absolut plausibler Wert ist. Manchmal werden aber auch Werte von stabil 34 bis 35 dB, u.U. sogar 37 dB gemessen (in einem nahezu absolut ruhigen Raum bei Nacht).

Frage mich schon, wie die Messunterschiede zustande kommen, wenn ich immer mit dem gleichen Smartphone und der gleichen App messe. Messe immer im gleichen Raum nachts an der gleichen Stelle, Läden und Fenster geschlossen, Ohren nehmen nichts über der Hörschwelle wahr und, halte die Luft an.

Das Brummen welches ich Messen will ist in diesem Raum nicht zu hören. Dachte erst, das Eigenbrummen des Smartphones ist manchmal mehr und manchmal weniger laut? Andererseits bin ich dann auf die Idee gekommen, vielleicht misst das Smartphone ja manchmal ein Brummen das für mich unter der Hörschwelle liegt und das manchmal da ist und manchmal nicht? Ist halt die Frage, ob das Mikrophon des Smartphones so gut ist, dass es solche leisen tieffrequenten Brummtöne messen kann.

Denke daran, ein NTI X2 zu kaufen:
https://www.nti-audio.com/de/produkte/schallpegelmesser-xl2

Allerdings läge ich da mit einem Klasse I Mikrophon bei 2.000 €, das ist schon eine Hausnummer.

Alternative wäre, es erstmal mit einem iphone 5 in Kombination mit einem externen Mikrophon (speziell fürs iphone) zu testen. Laut C'T kommt das iphone 5 mit einem externen Mikrophon und Decibel X auf Werte die so genau sind wie bei einem Klasse-1-Mikrophon.

ABER:

*
Die Frage ist, ob das iphone 5 bzw. das externe Mikrophon auch bei LF (ca. 50-75 Hz) hinreichend genaue Messwerte liefert.
*
Laut Web bietet Decibel X auch eine Aufzeichnungsfunktion, leider habe ich diese bisher nicht gefunden (Audioaufzeichnung), oder es gibt sie doch nicht.

Wenn ich nichts übersehen habe, bietet Decibel X nur an Fotos zu machen mit eingeblendetem db-Wert, aber ohne Wave-Aufzeichnung.

Teilweise Off-Topic:
Am besten wär es, Decibel X würde eine Videoaufnahme in Verbindung mit Audio-Aufzeichnung und Einblendung der dB-Werte ins Video anbieten. Wenn die Messwerte dann auch noch genau wären, wäre das womöglich sogar ein gerichtsfester Beweis. Dummerweise bieten herkömmliche Schallpegelmesser, auch das NTI X2, keine Videoaufzeichnung des Messorts an. ;)





Es ist also wahrscheinlich dass Decibel X mit Z-Bewertung ausmisst, aber durch dein Mikro eine approximierte A-Bewertung herauskommt.


Anders als bei Soundmeter und allen andren mir bekannten Apps, gibt Decibel X ganz transparent an, mit welchem Fitler gerade gemessen wird, man kann sogar mehrere unterschiedliche Filter einstellen, zur Verfügung stehen (zumindest in der Pro-Version) x-. a-, c-, z- und abc-Filter.

Meiner Beobachtung nach misst Decibel X mit allen Filtern unplausibel hohe Werte, zumindest in Verbindung mit dem Smartphone LG L 40. Theoretisch könnte ich es kalibrieren, dazu bräucht ein Gerät mit hoher Genauigkeit. Und dann ist immernoch nicht gesagt, dass das Kalibrieren in allen Frequenzbreichen gleich gut funktioniert.

---

Über weitere Anregungen oder Hinweise freue ich mich!

zfc


[Beitrag von zfc am 20. Jan 2021, 21:29 bearbeitet]
AVBU
Stammgast
#4 erstellt: 22. Jan 2021, 21:18
[quote="zfc (Beitrag #3)"]Das Brummen welches ich Messen will ist in diesem Raum nicht zu hören. Dachte erst, das Eigenbrummen des Smartphones ist manchmal mehr und manchmal weniger laut? Andererseits bin ich dann auf die Idee gekommen, vielleicht misst das Smartphone ja manchmal ein Brummen das für mich unter der Hörschwelle liegt und das manchmal da ist und manchmal nicht? Ist halt die Frage, ob das Mikrophon des Smartphones so gut ist, dass es solche leisen tieffrequenten Brummtöne messen kann.[/quote]

Dir geht es also darum tiefe Töne zu messen?
In wie weit die Absolut Lautstärke stimmt kann ich zwar nicht sagen. Aber die App SPECTROID zeigt bis auf 3Hz runter an. Und in Verbindung mit meinem MI9 funktioniert das auch mit so tiefen Frequenzen unter 20HZ.

Komisch. Wieso geht das Zitieren jetzt nicht richtig?


[Beitrag von AVBU am 22. Jan 2021, 21:27 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2021, 23:48

Allerdings läge ich da mit einem Klasse I Mikrophon bei 2.000 €, das ist schon eine Hausnummer.

Alternative wäre, es erstmal mit einem iphone 5 in Kombination mit einem externen Mikrophon (speziell fürs iphone) zu testen. Laut C'T kommt das iphone 5 mit einem externen Mikrophon und Decibel X auf Werte die so genau sind wie bei einem Klasse-1-Mikrophon.


Wenn es dir nur darum geht die Werte für dich festzustellen ist ein günstiges Schallpegelmessgerät wahrscheinlich am einfachsten. Möchtest du auch sehen auf welcher Frequenz dasa Brummen liegt ist wahrscheinlich ein UMIK-1 mit REW eine Möglichkeit.


Am besten wär es, Decibel X würde eine Videoaufnahme in Verbindung mit Audio-Aufzeichnung und Einblendung der dB-Werte ins Video anbieten. Wenn die Messwerte dann auch noch genau wären, wäre das womöglich sogar ein gerichtsfester Beweis. Dummerweise bieten herkömmliche Schallpegelmesser, auch das NTI X2, keine Videoaufzeichnung des Messorts an.


Ich galube eh nicht dass sowas "gerichtsfest" wäre. Da braucht es eher ein Gutachten. Aber wenn die Pegel unterhalb gewissen Normen liegen gibt es auch wenig Erfolgsaussichten: Klick
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