grausamer Arbeitsmarkt...

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ruhri
Stammgast
#51 erstellt: 19. Feb 2005, 13:37
Hallo Andreas,


Kann ich so nicht sehen, warum soll ein Sozialstaat den Leuten, die es sich leisten könnten es selbst zu finanzieren, ein Studium schenken? Immerhin ernten sie in Zukunft ja auch die Früchte ihrer Bildung.


Ich denke, du beziehst das zu einseitig auf die persönliche Situation eines Einzelnen. Wenn man das weiter denkt, müsste ja auch ein Lehrling für seine Lehre bezahlen - er erntet schließlich später die Früchte seiner Ausbildung. Tatsächlich gibt es doch ein sehr starkes gesamtgesellschaftliches Interesse an ausgebildeten und studierten Leuten, da dadurch der Wohlstand des Gesamtstaates angehoben wird.


Mein Abitur (2.Bildungsweg) habe ich mir ohne BAföG durch Nachtarbeit in einer Burgerbude verdient, tagsüber Schule und danach Frau und Kind. Schlafen war kaum, trotzdem geschafft mit 1,8. Studium abgebrochen wegen wieder arbeiten müssen, trotzdem was geworden. Wie viel komfortabler möchtest Du es haben?


Gönnen wir den jungen Leuten doch ein komfortableres Leben und machen aus "Überleben" in schlechten Zeiten keine Tugend.

Ich bin mit meiner Situation übrigens sehr zufrieden, könnte nicht besser sein.

Deshalb auch mein Ratschlag an den Threadsteller: Lass den Kopf nicht hängen und mach dein Lebensglück nicht abhängig von Geld oder einem Arbeitsplatz. Gesundheit, ein Dach über dem Kopf, genug zu Essen und Trinken, Familie und Freunde sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben - und das alles kann auch ein Sozialhilfe- oder Hartz-IV-Empfänger in unserem Land haben. Alles andere, wie eine tolle Hifi-Anlage, ist nur schmückendes Beiwerk.

Und lass Dir von Leuten, die sich Millionen in die Taschen stecken, nicht erzählen, wir würden (oder hätten) über unsere Verhältnisse leben (gelebt), die Löhne bzw. Renten wären zu hoch usw. Es ist genug für alle da. Es geht nur um die Verteilung des Wohlstands. Wenn du deinen Teil vom Kuchen haben willst, dann musst darum kämpfen. Und wenn du alleine dazu zu schwach bist, dann musst du dich mit anderen verbünden (Gewerkschaft o. Ä.).

Grüße

Ruhri
Peter_H
Inventar
#52 erstellt: 19. Feb 2005, 14:02
Volle Zustimmung; allerdings sieht man ja so an den letzten Wahlergebnissen, daß der Bürger zum Teil schon eine so starke Verdrossenheit empfindet, daß er bereits das GRÖSSERE Übel wählt, siehe den Zulauf bei den Rechtsradikalen - und die Politiker bieten derzeit durch ihre Vorgehensweise (jetz doch verbieten, etc.) eigentlich noch die Bühne für diese Parteien und spielen denen den Ball ungewollt zu.

Klar jammern alle über Hartz IV, teils bereichtigt, da es derzeit zwar schon einen "Druck" auf Arbeitslose ausübt, aber viele eben dennoch keine Stelle bekommen (ich rede jetzt von "Arbeitswilligen", die es sehr wohl gibt); wäre der Arbeitsmarkt noch wie vor 10 oder 15 Jahren, wo man noch mit Fug und Recht sagen konnte "Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit" (und nicht Pasuchalaussagen trifft, ala "Wieso, der Akademiker kann doch auch Stapler-fahren gehen!" - dabei aber vergißt, daß die Firmen diesen auf Grund seiner Über-Qualifikation für so einen Job erst gar nicht einstellen würden), hätte Hartz IV auch einen durchaus positiven Effekt haben können - bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage ist aber der einzige Effekt die Einsparung. Und das unvermeidliche "über einen Kamm scheren" aller Arbeitslosen resultiert dann in Aktionen (im Bekanntenkreis bereit erlebt), daß Leute, die Arbeiten wollen und um ihre Chancen zu erhöhen einen bestimmten (und passenden) Lehrgang machen wollen, hier Knüppel vom Amt in den Weg gelegt bekommen (Verzögerungstaktiken mit der Gültigkeitsdauer von Ausbildungsgutscheinen), andererseit, wenn sie dann mühsam ihren Kurs "erkämpft haben, feststellen müssen, daß im der Klasse LEute sitzten, die vom Arbeitsamt quasi zu diesem Kurs GEZWUNGEN wurden und gar KEINEN BOCK darauf haben - draußen stehen 15 andere, die sich die Finger nach dieser Ausbildung abgeleckt hätten und auch den nötigen Elan für ein Bestehen dieser mitbringen würden; die "Null-Bock-Kandidaten" fallen dann halt durch - und dürfen den Kurs sogar noch widerholen!
Wo da jetzt die Kohle sinnvoller angelegt gewesen wäre, hm...

Für Wirtschaftunternehmen könnte man schon gewisse Restriktionen einbauen: Subventionen gibt es nur so lange, wie eine bestimmte Anzahl an Arbeitsplätzen IM LAND erhalten werden und eine Abwanderung des Firmensitzes ins Ausland, um Steuern zu umgehen resultiert in eine Rückzahlungspflicht der Subventionen.

Auch bei Fällen wie bei der Deutschen Bank oder bei Autoherstellern, die zwar noch Momente vorher ihre enormen Gewinnspannen nennen, um anschließend mal schnell ein paar tausend Leute zu entlassen (was ja derzeit schon fast als Schlag ins Gesicht gewertet werden muß), könnte mit Subventionseinstellungen oder Rückzahlungsforderungen quittiert werden. Denn sein wir doch mal ehrlich: Wenn mir von heute auf morgen einfällt, daß ich auf einmal 5000 Leute gar nicht benötige, dann ist doch schon im Management was völlig daneben gegangen. Ich war selbst schon in leitener Position mit knapp 30 Mitarbeitern tätig; wenn ich da mal schnell zum Chef gegangen wäre und gesagt hätte: "Och, eigentlich brauchen wir 10 Leute ab morgen nicht mehr!", hätte der micherst mal gefragt, ob ich noch richtig ticke und daß diese Situation wohl kaum über Nacht eingetreten sein kann und ich wohl meine Arbeit nicht richtig mache - da hätte ich mich bei den rausgeschmissenen Arbeitnehmern gleich mit einreihen dürfen!

Wer dem Staat mal schnell 5000 Leute vor die Füße schmeißt, nach dem Motto "Da, zahlt denen jetzt mal Arbeitslosengeld", sollte zumindest gewisse Restriktionen bekommen, um sich vorher genauer und langfistiger zu überlegen, was zu ändern ist...

Und viele, gerade große Unternehmen sehen nur noch die Gewinnmaximierung (da werden Summen als Ziele für's Folgejahr angesetzt, erreicht man die Summe nicht, wird dies als Verlust "verkauft", und man kann den Mitarbeitern damit auch noch schön Angst einjagen! Letztlich (und da kann man sich ruhig mal den noch gesunden Mittelstand ansehen) muß ein Unternehmen erst mal seine Kosten decken und seine Mitarbeiter zahlen können, anschließend sollten noch anstehende Neuinvestitionen und Unterhaltskosten abgedeckt sein und eventuelle Expansionskosten - ist dies erreicht, dann geht's dem Unternehmen zumindest schon mal nicht SCHLECHT! Und alles was darüber hinaus an "Kohle" reinkommt ist als Positiv zu werten, kann aber nicht zum Maß der Dinge erhoben werden! So ist zwar vielleicht kein "explosives" Wachstum möglich, aber "langsam und stetig" ist auch meist dauerhafter...

Ist aber nur meine Bescheidene Meinung und ein (sicherlich nicht perfekt ausgegorener) Gedankengang...


[Beitrag von Peter_H am 19. Feb 2005, 14:10 bearbeitet]
Plüschus
Stammgast
#53 erstellt: 19. Feb 2005, 15:24
Hallo Peter H


Peter_H schrieb:
Volle Zustimmung;

Wer dem Staat mal schnell 5000 Leute vor die Füße schmeißt, nach dem Motto "Da, zahlt denen jetzt mal Arbeitslosengeld", sollte zumindest gewisse Restriktionen bekommen, um sich vorher genauer und langfistiger zu überlegen, was zu ändern ist...

Und viele, gerade große Unternehmen sehen nur noch die Gewinnmaximierung (da werden Summen als Ziele für's Folgejahr angesetzt, erreicht man die Summe nicht, wird dies als Verlust "verkauft", und man kann den Mitarbeitern damit auch noch schön Angst einjagen! Letztlich (und da kann man sich ruhig mal den noch gesunden Mittelstand ansehen) muß ein Unternehmen erst mal seine Kosten decken und seine Mitarbeiter zahlen können, anschließend sollten noch anstehende Neuinvestitionen und Unterhaltskosten abgedeckt sein und eventuelle Expansionskosten - ist dies erreicht, dann geht's dem Unternehmen zumindest schon mal nicht SCHLECHT! Und alles was darüber hinaus an "Kohle" reinkommt ist als Positiv zu werten, kann aber nicht zum Maß der Dinge erhoben werden! So ist zwar vielleicht kein "explosives" Wachstum möglich, aber "langsam und stetig" ist auch meist dauerhafter...

Ist aber nur meine Bescheidene Meinung und ein (sicherlich nicht perfekt ausgegorener) Gedankengang...


100% Zustimmung

Gruß Thomas

PS. Das unsere Wirtschaft nur mit großen Wachstumsraten funktioniert ist eine "Ideologie" die offensichtlich nur bestimmten Gruppen/Kreisen zur Legitimation ihrer überzogenen Gewinnerwartungen dient !
deivel
Stammgast
#54 erstellt: 19. Feb 2005, 17:56
Audio_Monitor schrieb :

Dann würde ich es auch nicht wirklich einsehen, wenn Deutschland Dir die Basis für ein Steuerzahlerdasein im Ausland bezahlt. Lieber wäre es mir persönlich, wenn Du ein gutes Studium im Ausland machen würdest und dann hierher zurückkämst um hier damit etwas anzufangen. Das haben andere auch lange Zeit mit uns gemacht.



Audio_Monitor, vielleicht ist das aus meinem posting nicht klar hervorgegangen


Für mich ein triftiger Grund ins Ausland zu gehen. Spanien hat z.B. geringe Studiengebühren, genauso wie Australien. Da schnapp ich mir lieber dort nen Nebenjob, erweiter meine sprachlichen Fähigkeiten und werde gut ausgebildet,[...]


Um es nochmal zu verdeutlichen, ich habe vor im Ausland ein komplettes Studium zu absolvieren.
certus
Schaut ab und zu mal vorbei
#55 erstellt: 19. Feb 2005, 20:27
Ich finde den Arbeitsmarkt ungerecht. War lange arbeitslos. Jetzt eigene Firma, damit verdiene ich zwar weniger als früher aber wenigstens etwas Geld.
Audio_Monitor
Gesperrt
#56 erstellt: 20. Feb 2005, 00:49
Hallo,


Richrosc schrieb:
aber ohne Lohnausgleich, nicht wahr?


Na klar ohne Lohnausgleich, zwei Stunden weniger Arbeit bedeutet erst einmal zwei Stunden weniger Geld. Aber die Arbeit macht ja dann jemand anderer, dem ich ansonsten seine Langeweile bezahlen müsste. Also kommt ein Teil über diese Ersparnis zurück. Und über einen Teil seiner Langeweile würde ich mich auch freuen. Ist doch etwas feines.


Plüschus schrieb:
Gute Idee, stellt sich bloß die Frage, wie Du diesen Vorschlag politisch durchsetzen wolltest. Es würde ja bedeuten hier einen wirklichen Lösungsansatz für ein immer bedrohlicheres gesellschaftliches Problem zu finden.

Es freut mich sehr, dass Du hier wie ich einen Ansatz zur Lösung der Probleme siehst. Zur Durchsetzung muss man den Gedanken verbreiten, diskutieren, weitere Gedanken sammeln und evtl. modifizieren. Als Volkes Wille dann den Politikern zur Durchsetzung auftragen. Hat doch mit der Ökologie auch funktioniert, mit anderen Dingen auch, hast Du ja bereits gesagt.
Du sprichst von einer geänderten gesellschaflichen Situation und das stimmt genau. Seit wir das Rad erfunden haben gehen unsere Bestrebungen in Richtung der Vermeidung menschlicher Arbeit bei höherer Effizienz. Solange Bedarf und Bedürfnisse nicht voll befriedigt werden konnten, war eine Vollbeschäftigung möglich und notwendig. Wir sind aber an einem Punkt angekommen, an der selbst künstliche Schaffung von immer neuen Bedürfnissen das nicht mehr sichern kann. Jetzt muss die noch übrige Arbeit eben geteilt werden. Ich persönlich hätte gar kein Problem mit einer oder zwei Stunden Freizeit mehr am Tag unter Verzicht auf etwas Bares.

'Acht Stunden Arbeit für jeden' ist aber immer noch Volkes Wille und die Politiker laufen sich einen Wolf bei dem Versuch, dies durchzusetzen.


ruhri schrieb:
Gönnen wir den jungen Leuten doch ein komfortableres Leben und machen aus "Überleben" in schlechten Zeiten keine Tugend.

Ich glaube, Du verstehst das falsch, ich gönne das unseren jungen Leuten von Herzen. Wenn sie aber Eltern haben, die ihnen dies ermöglichen können, dann bin ich gern bereit, die Aufgabe der Finanzierung den Eltern wieder zurückzugeben damit der Staat sich um die kümmern kann, die solche Eltern nicht haben. Ich mute Eltern durchaus zu, für ihre Kinder mal auf einen Urlaub oder einen neuen Zweitwagen zu verzichten.
Ich würde jedoch nicht einsehen, dass aus staatlicher Geldnot hundert Sozialhilfeempfänger auf die viertel Kinokarte pro Monat verzichten müssen, damit eins von diesen Kindern umsonst studieren kann. Das fände ich einfach nicht fair. Punkt.


Tatsächlich gibt es doch ein sehr starkes gesamtgesellschaftliches Interesse an ausgebildeten und studierten Leuten, da dadurch der Wohlstand des Gesamtstaates angehoben wird.

Und gerade bei diesen Leuten gibt es ein ausgeprägtes Interesse - und auch die Möglichkeiten - von diesem Wohlstand möglichst wenig abzugeben - und wenn, dann nur dem eigenen Steuerberater.

Deivel, Du hast mich falsch verstanden, ich meinte dass Du, wenn Du sowieso in die Welt ziehen willst, auch das Studium woanders durchziehen solltest. Aber wie gesagt, wir brauchen gute Leute und wenn Du im Ausland bessere Möglichkeiten des Studiums hast, nimm sie ruhig wahr. Und wenn Du dann wiederkommst weil Du, wie ich, unser Land gut findest, dann macht das gar nichts. Dann finde ich das auch gut. Solange Deutschland ein gutes Land zum Studieren war, haben andere das auch so gemacht. (Vielleicht war es etwas unglücklich formuliert, aber so war es gemeint.)

Mit der folgenden Aussage mache ich mir bestimmt eine menge Feinde, aber ich stelle sie trotzdem zur Diskussion:
In der Zeit, als wir Arbeitskräfte brauchten, ist etwas modern geworden, was ein lange brachliegendes Potenzial nutzbar gemacht hat, die Emanzipation.
Nein, bitte nicht schlagen, ich bin auch emanzipiert in dem Sinne, dass ich zwar ein paar kleine Unterschiede zwischen den Geschlechtern sehe, daraus aber keine unterschiedliche Wertigkeit ableite. Die Unterschiede sind meist rein optischer Natur und haben durchaus ihren Reiz.
In unserer Zeit bringt es aber den Effekt dass es in dem einen Haushalt zwei Verdiener und in dem anderen Haushalt gar keinen gibt.
Ist das nicht auch unfair?
Sollte man hier nicht auch lenkend eingreifen und dem Zweitverdiener durch Überbesteuerung des geringeren von zwei Gehältern das Zuhausebleiben schmackhaft machen?


Best Regards,

Andreas


[Beitrag von Audio_Monitor am 20. Feb 2005, 01:46 bearbeitet]
Hosky
Inventar
#57 erstellt: 20. Feb 2005, 03:31
Audio_Monitor schrieb


Sollte man hier nicht auch lenkend eingreifen und dem Zweitverdiener durch Überbesteuerung des geringeren von zwei Gehältern das Zuhausebleiben schmackhaft machen?


Das ist doch schon der Fall - Steuerklassen 3/5. Dazu muss man bedenken, dass in vielen Fällen das höhere Gehalt durch bereits beschriebene Umstände durchaus nicht ausreicht. Doppelt berufstätige Paare, die wirklich gut verdienen und für die das Modell zuträfe, zahlen eine Menge Steuern oder geben eine Menge für Kinderbetreuung aus, was wiederum Arbeitsplätze im sozialen Bereich schafft. Und die Gleichberechtigung der Geschlechter willst Du doch nicht wirklich in Frage stellen?

Ansonsten stimme ich Dir absolut zu.

Plüschus schrieb

Zudem ist das Denken vieler Politiker eher an den Maximen Ludwig Ehrhards noch orientiert , statt sich mit der völlig geänderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation auseinander zu setzen.


Den Generationenvertrag hat Adenauer gegen das Rentenmodell Ludwig Erhards durchgesetzt, Zitat: "Kinder kriegen die Leute immer". Erhard war da wesentlich vorausschauender, der hat die Probleme mit der Bevölkerungspramide geahnt und wollte ein stärker umlageorientiertes und steuerunterstütztes Mehrsäulenmodell. Der Rentenbeitrag ist aber neben den Gesundheitskosten einer der Hauptgründe für die hohen Lohnnebenkosten. Dann erst kommt die Arbeitslosenversicherung.

Die meisten unserer Politiker haben das durchaus erkannt - aber in einem föderalen System, in dem die Grundsatzreform des Systems am System selbst scheitert und in dem sich die Parteien in permanentem (Länder-)Wahlkampf befinden, kann man unpopuläre aber notwendige Massnahmen einfach nicht durchsetzen - da wird Konzepten, sofern sie vorher nicht schon durch Parteipolitik zerpflückt wurden, spätestens von den unvermeidlichen Vermittlungsausschüssen der Gnadenstoss verpasst. Was übrig bleibt ist vielleicht genauso unpopulär, zeigt dafür aber kaum noch positive Wirkung.


DB schrieb:


Daß ca. 70% Deines sauer verdienten Geldes in Rauch -äh Steuern aufgeht, ist Dir aber klar? Nur mal so...


Das rechne mir mal vor, bei 42 % Spitzensteuersatz und 16 % Mehrwertsteuer. Soviel Sprit kannst Du gar nicht tanken!

Auch das Ganze Geschimpfe auf die Grosskonzerne ist zwar berechtigt (ich arbeite selbst in einem), aber hilft uns nicht weiter. Die Konzerne werden doch nur noch von den internationalen Finanzmärkten regiert und sehen ihr Heil vorzugsweise in der sich langsam aber sicher aufblähenden Blase China. Langfristige Werte und soziale Verantwortung haben sie lediglich in ihren Missions und Visions in den einschlägigen Broschüren entsorgt und aus den realen Entscheidungen im Blick auf das nächste Quartalsergebnis verbannt.

Umso mehr muss sich der Blick der Politik imho auf den Mittelstand richten, wo noch im Inland investiert wird und Arbeitsplätze geschaffen werden.

Tatsache ist aber auch, dass die deutschen Exporte im vergangenen Jahr eine Rekordmarke erreicht haben, und das trotz des schwächelnden Dollars. Ganz so schlecht ist es um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit (noch) nicht bestellt. Unsere kurzfristigen Probleme liegen doch mehr im Bereich der Binnennachfrage (die Geiz ist geil-Mentalität trägt neben der Verunsicherung der Bürger hierzu auch ganz gewaltig bei!).

Und da wäre der Ansatz, Arbeitszeit (bei Lohneinbussen) besser zu verteilen, durchaus sinnvoll. Die langfristigen Probleme liegen wohl eher in der Renten- Gesundheits- und vor allem der Bildungspolitik, und hier blockiert uns wieder das Kompetenzgezerre zwischen Bundestag und -rat. Zuerst brauchen wir wohl wirklich eine Föderalismusreform, um die Regierenden überhaupt handlungsfähig zu machen.

Und selbst wenn dies alles irgendwann gelingt: in der reformierten Gesellschaft wird der Einzelne viel mehr Eigenverantwortung tragen müssen. Ob es uns gefällt oder nicht - der Staat wir nurd noch die Schwächsten per Grundversorgung absichern können und durch wenige Ausgleichsregelungen die Chancengleichheit verbessern. Damit werden sich aber lediglich die Rahmenbedingungen und so die Erfolgschancen des Einzelnen verbessern - Garantien gibt's keine!



Leider helfen diese Ausführungen unserem Threaderöffner aber auch nicht weiter. Die einzige Folgerung ist wohl, dass die grösstmögliche Eigeninitiative notwendig ist. Ohne genaue Kenntnis der Situation kann ich daher leider nur meine Vorredner wiederholen:
Kopf hoch, nicht unterkriegen lassen, privates Zusatzengagement wie VHS und Fremdsprachen, und Deinen Rahmen an Flexibilität ausschöpfen. Besonderes Engagement wird im allgemeinen irgendwann auch von potentiellen Arbeitgebern erkannt. Leider kann Dir keiner sagen, wann.

Aber Du scheinst den ersten Schritt getan zu haben, bleib also dran!

Viel Glück,
Hosky
Audio_Monitor
Gesperrt
#58 erstellt: 20. Feb 2005, 05:21
Hallo,


Das ist doch schon der Fall - Steuerklassen 3/5.

Wird das nicht am Ende des Jahres zusammengerechnet und als Hauhaltseinkommen gemeinsam veranlagt? Ich weiss es nicht genau, weil ich lange nicht mehr verheiratet war. Aber im Sinne des Arbeitsmarkts könnte man das ja ruhig noch etwas verschärfen.


Doppelt berufstätige Paare, die wirklich gut verdienen und für die das Modell zuträfe, zahlen eine Menge Steuern oder geben eine Menge für Kinderbetreuung aus, was wiederum Arbeitsplätze im sozialen Bereich schafft.


Doppelt berufstätige Paare in hohen Einkommensklassen haben meist kein Kind wenn ich den Zahlen glauben kann, die ich auf dem Schreibtisch der Dame meines Herzens gefunden habe und die sie für ihr Soziologie-Diplom bearbeitet.

Da kommen wir auch gleich zum nächsten Problem: Während die 'Blöden' sich vermehren wie die Karnickel, bekommen die Schlauen keine Kinder mehr, was dazu führt, dass Deutschland von Generation zu Generation mehr vertumbt.
(Fühle sich jetzt bitte nicht gleich jeder mit zwei Geschwistern auf den Schlips getreten. Das ist eine statistische Zusammenfassung, die durchaus auch die Möglichkeit offenlässt, dass es Genies mit fünf Brüdern und acht Schwestern gibt.)


Und die Gleichberechtigung der Geschlechter willst Du doch nicht wirklich in Frage stellen?


Gleichberechtigung? Hat es das schon einmal gegeben? Ich kann mich nicht erinnern. Eine annähernde Gleichwertigkeit sehe ich wohl, aber zu einer wahren Gleichberechtigung hat das bisher immer noch nicht geführt.
(Auch hier bitte jetzt nicht schlagen, weil ich annähernd gesagt habe, aber je nach Auswahl der Kriterien für den Vergleich haben mal die Damen, mal die Herren die Nase vorn. wenn auch oft nur ganz knapp. Kraft: M , Ausdauer: F, Konzentration auf eine Sache: M, Multitasking: F, Optische Erscheinung: Für mich eindeutig F, aber Frauen dürfen das gern auch anders sehen. Ich hasse diese Geschlechtergleichmacherei. Gleiche Chancen hingegen finde ich gut.)


Und da wäre der Ansatz, Arbeitszeit (bei Lohneinbussen) besser zu verteilen, durchaus sinnvoll.


Ich dachte bis gestern, ich sei mit meiner Meinung ganz allein, aber langsam scheint es nicht mehr nur der irrwitzige Gedanke eines kaffeesüchtigen Hackers. Das freut mich sehr, denn nun gibt es für mich wenigstens einen möglichen Weg aus der Misere, der zum Ziel führen könnte. Es ist ein Lichtblick, ob er nun durchgesetzt wird oder nicht.


Die langfristigen Probleme liegen wohl eher in der Renten- Gesundheits- und vor allem der Bildungspolitik


Da stimme ich Dir zu, wobei es ja nicht nur der Generationenvertrag und die Altersstruktur sind, die der Rentenversicherung zusetzen, sondern auch ein paar politische Fehler der Vergangenheit. In der Gesundheitssituation kann sich durch die Verteilung der Arbeit sicherlich auch einiges zum guten wenden, trotzdem bleiben es gewaltige gesellschaftliche Aufgaben, die sich unter besseren wirtschaftlichen Bedingungen sicher auch weniger schmerzvoll für alle bewältigen ließen.

Bei der Bildungspolitik sehe ich die Probleme nicht nur im finanziellen. Auch das mediale Überangebot und der Missbrauch von Fernsehern als Ersatz für Beschäftigung mit der eigenen Nachkommenschaft ist ein echtes Problem. Da bin ich froh, dass es in meiner Jugend nur drei Sender gab. Das war auch schon hart genug für unsere Lehrer, Mittwochs und Samstags morgens uns etwas beizubringen. Wer sich erinnert: Dienstagsabends 21:00 Die Zwei und Freitags 21:45 COBRA übernehmen Sie. Oder UFO etc. Am nächsten Tag war mit uns erstmal nichts anzufangen. Heute gibts weit aufregendere Sachen rund um die Uhr auf mehreren Kanälen. Kein Wunder, dass heutzutage kaum noch ein Lehrer das normale Pensionsalter erreicht.


Und selbst wenn dies alles irgendwann gelingt: in der reformierten Gesellschaft wird der Einzelne viel mehr Eigenverantwortung tragen müssen. Ob es uns gefällt oder nicht - der Staat wir nur noch die Schwächsten per Grundversorgung absichern können und durch wenige Ausgleichsregelungen die Chancengleichheit verbessern. Damit werden sich aber lediglich die Rahmenbedingungen und so die Erfolgschancen des Einzelnen verbessern - Garantien gibt's keine!

Das musste ich jetzt einfach zitieren, weil ich es schlicht richtig finde. Und wer sich heute schon in diese Richtung entwickelt, den wird es dann nicht uberraschen wenn es denn kommt.



Best Regards,

Andreas
Richrosc
Inventar
#59 erstellt: 20. Feb 2005, 12:14
Hallo Rühri,



Gönnen wir den jungen Leuten doch ein komfortableres Leben und machen aus "Überleben" in schlechten Zeiten keine Tugend.

Und lass Dir von Leuten, die sich Millionen in die Taschen stecken, nicht erzählen, wir würden (oder hätten) über unsere Verhältnisse leben (gelebt), die Löhne bzw. Renten wären zu hoch usw. Es ist genug für alle da. Es geht nur um die Verteilung des Wohlstands. Wenn du deinen Teil vom Kuchen haben willst, dann musst darum kämpfen. Und wenn du alleine dazu zu schwach bist, dann musst du dich mit anderen verbünden (Gewerkschaft o. Ä.).




noch mehr von deiner Sorte und Deutschland geht entgültig den Bach runter.

Bleibt zu hoffen, dass solcherlei Geisteshaltung nicht in verantwortlicher Position gelangt und diejenigen, die mit solch einer Geisteshaltung derzeit in der Verantwortung stehen der Garaus gemacht wird.

Der Trend scheint in die richtige Richtung zu gehen (Gewerkschaftsaustritte). Die Gewerkschaften hoffen, dass sich die Austrittswelle 2006 beruhigen wird. Ich hoffe nicht!!

Gruß - Richard


[Beitrag von Richrosc am 20. Feb 2005, 13:16 bearbeitet]
tv-paule
Inventar
#60 erstellt: 20. Feb 2005, 13:34

DB schrieb:
@ragazzon:

Was hält Dich eigentlich hier in D, für das es vermutlich sowieso kein Aufwärts mehr geben wird?

MfG

DB



Hi,

habe in dieses Off-Topic-Thema nur durch Zufall reingeschaut.
Hier im Hifi-Forum hatte ich mich bisher mehr mit LCD-und Plasma-Technolgie auseinandergesetzt - aber das ist ja bekanntlich nicht das "Leben" !
Und für Menschen/User von uns, die solche Probleme - wie hier geschildert - haben, kann ja es nun wirklich kein Hauptproblem sein, welchen LCD oder Plasma man sich für 3000-4000 oder mehr € anschafft!

Und ich selbst werde auch nicht sehr mitdiskutieren, weil alles gesagt wurde!

Aber, die obere Meinung von DB kann es absolut nicht sein !!
Deutschland ist nicht am Ende - nur wir müssen verändern !
Und alle/viele von uns wissen, wie es besser geht - in vorangegangenen Postings gesagt!

Nur habe ich die Befürchtung, dass diese Einstellung, wie im obigen Titat von DB dominierend ist/wird.
Also - aufgeben, laufen lassen, hinnehmen, passiv bleiben usw. usw.

Und, liebe Freunde - belehrt mich eines Besseren - was tut denn die Mehrheit des unseres Volkes tatsächlich, um die Verhältnisse zu ändern ??

Solange, wie z.B. an einem Sonntag zur Bundestagswahl nicht hingegangen wird und so gewählt wird, wie die jetzigen Verhältnisse sind, dann bleibt`s - mit "kosmetischen Korrekturen" sicherlich - aber nicht durchgreifend.

Und damals, bei der Euro-Einführung würden kleinere Parteien und Gruppen, die die Entwicklung fast haargenau vorausgesagt hatten, nur belächelt und abgestempelt.

Aber unserem Land den Rücken kehren, nur an sich denken - das kann nicht wirklich unsere Einstellung sein !

mit Gruss

tv-paule


P.S. übrigens, lieber Andre
das mit den DB-Nutzfahrzeugen in Ludwigsfelde wird auch weniger, denn der Vaneo wird eingestellt. Die Leute sollen zwar an anderen Baugruppen weiterarbeiten, aber so sicher wäre ich mir da nicht!
Plüschus
Stammgast
#61 erstellt: 20. Feb 2005, 14:12
Hallo,

meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach müssen wir uns von dem Gedanken verabschieden, daß, wenn wir nur ausreichend wirtschaftlich wachsen, wir das Problem der Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen (und damit auch die Situation der Renten/Kranken/Sozialversicherung verbessern).

Alle Hilfen, Vergünstigungen , Subventionen etc. die der Wirtschaft helfen und damit zu mehr Arbeitsplätzen führen sollen , scheinen in der Regel nicht dazu genutzt zu werden. Der Faktor Arbeit bedeutet Kosten und in einem Unternehmen wird immer versucht werden diese zu veringern.

Ausreichendes Wachstum würde mehr Export ( was ja auch geschieht) und zum anderen mehr Binnennachfrage und Konsum bedeuten müssen.

Ich glaube (bin mir eigentlich ziemlich sicher) aber, daß in unser immer älter werdenden Gesellschaft eine deutliche Sättigung im Konsumverhalten eingetreten ist.
Muß ich wirklich noch einen Zweit oder Drittwagen oder -anlage u.s.w. u.s.f. haben ? !

Wachstum kann also im Binnenmarkt nicht ungebremst und vorallem unaufhörlich erfolgen - bestenfalls in einem qualitativen Sinne.
Wenn wir also noch ein wirtschaftliches Wachstum haben, dann nur durch vermehrte Exporte.

Da unsere Wachstumsraten aber nach wie vor auf geringem Niveau verharren (und da auch m.A. bleiben werden), werden wir uns aber andere Verteilungsmodelle der Ergebnisse unserer nach wie vor gigantischen Wirtschaftsleistung überlegen müssen , um nicht einen großen Teil unserer Bevölkerung in eine relative Form der Armut zu schicken.

Ein Ansatz wäre , das knappe Gut "Arbeit" gleichmässiger zu verteilen ( wie schon mehrfach in der Runde angesprochen ) und noch über Andreas' Forderung hinausgehend den Arbeitsplatzabbau direkt sehr deulich steuerlich zu belasten. In diesem Falle würden auch evt. Förderungen/Subventionen nicht in Rationalisierungsmaßnahmen landen.

Gruß Thomas
ruhri
Stammgast
#62 erstellt: 20. Feb 2005, 14:12
Hallo Richard,


Der Trend scheint in die richtige Richtung zu gehen (Gewerkschaftsaustritte)


Es ist traurig, dass sich die Arbeitnehmer in Deutschland selbst ihr Grab schaufeln. Ohne die Gewerkschaften würdest du noch auf allen Vieren im Bergwerk herumrutschen.

Oder bist du Arbeitgeber? Dann verstehe ich dich natürlich.


Grüße

Ruhri
Richrosc
Inventar
#63 erstellt: 20. Feb 2005, 14:13
Hallo TV-Paule,


Aber unserem Land den Rücken kehren, nur an sich denken - das kann nicht wirklich unsere Einstellung sein !



Hmmmm.

So wie Du in den Wald hineinrufst, so schallt es wieder heraus (hoffentlich mit guter Hifi )

Will sagen, warum sollte man sich von einen ins Verderben laufenden Volk selbst henrunterziehen lassen, und sich das Leben vermiesen lassen?

Also, geh doch, wenn Du willst. Ist doch Gang und Gäbe. Nimm eine Firma, bei der abzusehen ist, dass Diese Pleite geht. Derjenige, der die Möglichkeit hat, einen Job in einer anderen Firma zu bekommen wird gehen. Er verläßt das sinkende Schiff.

Andere wiederumg, die auch einen anderen Job finden könnten bleiben jedoch, weil sie die Hoffnung haben, dass durch geeignete Maßnahmen die Firma gerettet werden kann. Je nach Lage mag dies auch gelingen.

Wieder andere verharren bis zum Schluß, aus welchen Gründen auch immer, bis die Tore geschlossen werden und ergeben sich ihrem Schicksal.

Deutschland sehe ich auch als große Firma, die funtktionieren muß. Dass tut sie aber nicht, und ich sehe keine mehrheitliche Bereitschaft der Firmenführung und der Belegschaft daran etwas in kurzer Zeit zu verändern. Diese Firma wird vermutlich pleite gehen, die Arbeitnehmer werden entlassen und es wird sich auf niedrigen Niveau etwas neues, hoffentlich besseres bilden.

Es sei denn, alle maßgeblichen Größen der Politik und Wirtschaft stehen zu den Realitäten, (Blinde werden vorher ausgetauscht) und sie gemeinsam bringen dem Volke bei, dass harte Zeiten kommen werden und jeder einzelene sich auf das äußerste anstrengen muss, um die Firma zu retten.

Dabei das Augenmerk auf den Mittelstand und die kleinen Unternehmen richten. Die Großindustrie wird ihre Wege gehen, gehen müssen. Und dabei werden immer weniger Arbeitsplätze in D bleiben. Die Welt schläft nicht.

Wie sagte Kohl 1998 "Wir müssen den Gürtel enger schnallen". U.a. dafür wurde er abgewählt, vom ........ Kostbare Jahre vergingen, ehe die neue Regierung zur Realität fand. Und Nu ist es fast zu spät, oder gar zu spät

Gruß - Richard

P.S. Die Titanic sinkt, schon gemerkt? Und manche unterhalten sich in den oberen Kabinen darüber, ob es nicht besser wäre bei der nächsten Fahrt einige Studenten kostenlos mitfahren zu lassen.

Aber Rühri, vielleicht bist Du vorausschauender wie ich. Schenken wir den Leuten noch 5 fette, lustige Gammeljahre, bevor sie alle ins Reich der Verdammniss geschickt werden.

Ich jedenfalls werde meine Jungs ordentlich auf den Alltagskrieg vorbereiten. Denn sie werden denen überlegen sein, die die Realität leugneten und sich nicht vorbereitet haben.
ruhri
Stammgast
#64 erstellt: 20. Feb 2005, 14:29
Hallo Richard,

ich würde nicht das Weltuntergangs-Geplapper von Leuten ernst nehmen, die ein Interesse daran haben, den Arbeitnehmern in Deutschland ihre schwer erkämpften Rechte wieder wegzunehmen, die ein Interesse daran haben, private Vorsorge-Produkte zu verkaufen, die ein Interesse daran haben, aus einem möglichst großen Pool von Arbeitslosen schöpfen zu können, die ein Interesse daran haben, ihr eigenes (eh schon riesiges) Vermögen weiter zu mehren, und so weiter und so fort.

Die ganze Panikmache dient nur dazu, uns über den Tisch zu ziehen. Das Gürtel-enger-schnallen gilt keineswegs für alle Deutschen, nur für die, die eh schon kaum was haben.

Entspannte Grüße

Ruhri
Richrosc
Inventar
#65 erstellt: 20. Feb 2005, 14:36
Hallo Rühri,


Es ist traurig, dass sich die Arbeitnehmer in Deutschland selbst ihr Grab schaufeln. Ohne die Gewerkschaften würdest du noch auf allen Vieren im Bergwerk herumrutschen.



Jau, bis vor etwa 30 Jahren, waren die Gewerkschaften sehr, sehr notwendig. War auch mal in Einer. Bin aber schon lange ausgetreten. Die Gewerkschaften und deren Helfer (die SPD) haben in den letzten ca. 25 Jahren das Grab geschaufelt, in das wir jetzt hineinzufallen drohen. Sie haben jeden Versuch der realistischen Parteien in D untergraben, vernünftige Politik zu gestalten. Klar waren auch in der CDU katastrophale Blindgägner unterwegs. Ist scheinbar nicht zu vermeinden.

Wer dem Volke Jahrein Jahraus predigt.

"Es wird immer besser, wie kriegen immer mehr, jeder wird versorgt, wir sorgen uns um Euch alle, um jeden, egal ob er was macht oder nicht........"

darf sich nicht wundern, wenn das Volk dies eines Tages auch glaubt und sogar das Leben danach ausrichtet. Gott sei Dank ist auch die jetzige Regierung dabei diesen Realitätsverlust einzusehen und dem Volke die Wahrheit anzudeuten. Es muss aber noch viel drastischer weitergehen, damit Deutschalnd gerettet werden kann, und nicht letztendlich dem politischem Gesötz überlassen werden braucht.

Lieber übergangsweise ein paar braune Idioten mehr, als in 15 Jahren von ihnen regiert zu werden.


Oder bist du Arbeitgeber? Dann verstehe ich dich natürlich.


Siehst Du, du bist Gewerkschafter, nicht wahr? Gewerkschafter schimpfen auf Arbeitgeber. Manchmal zu recht (meist bei großen Firmen), oftmals zu unrecht.

Gewerkschafter denken, sie hätten die Macht, mit ihren gerademal 10% gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern (oder sind es noch weniger). Sie setzen die Arbeitgeber unter Druck, bis diese keine Lust mehr haben. Warum sich hier unter Druck setzen lassen, wenn anderswo freudige Mitarbeiter auf einen warten, und zudem mehr verdient werden kann.

Beisse nie die Hand, die dich füttert, sofern sie dir kein Unrecht tut. Wollte keiner jahrelang wahrhaben, jetzt schlägt es ins Gegenteil um, wen wundert es?

Man stelle sich vor, 90% der Arbeitnehmer haben sich von 10% der Arbeitnehmer ins Verderben drängeln lassen.

Gruß - Richard

P.S. Sollte ich mit den 10% danaben liegen, bitte ich um Korrektur.


[Beitrag von Richrosc am 20. Feb 2005, 14:39 bearbeitet]
ruhri
Stammgast
#66 erstellt: 20. Feb 2005, 15:00
Hallo Richard,

wir haben in den letzten Jahren offensichtlich in zwei verschiedenen Deutschlands gewohnt.

An eine staatliche Rundumversorgung kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Ich habe immer schwer für mein Geld arbeiten müssen.

Auch sehe ich nicht, wo irgendjemand in unserem Land ins Verderben gedrängt wurde. Ich finde, den Deutschen geht es ausgezeichnet - und zwar trotz der unglaublichen Aufbauarbeit im Osten des Landes.

Die Macht haben übrigens die Arbeitgeber, nicht die Gewerkschaften. Letztere sind nur notwendig, um das Machtungleichgewicht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ein erträgliches Maß zu verringern.

Ob sich z. B. irgendwelche Chinesen wirklich freuen, 16 Stunden ohne Arbeitschutzmaßnahmen in stickigen Fabriken zu arbeiten, wage ich zu bezweifeln.


Beisse nie die Hand, die dich füttert


Das zeigt ja deine Einstellung zu der ganzen Sache: Der Arbeiter ist das Hündchen, der Unternehmer der Herr, der den Hund füttert. Da werden wir sicher nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Grüße

Ruhri
Richrosc
Inventar
#67 erstellt: 20. Feb 2005, 15:14
Hallo Rühri,


ich würde nicht das Weltuntergangs-Geplapper von Leuten ernst nehmen, die ein Interesse daran haben, den Arbeitnehmern in Deutschland ihre schwer erkämpften Rechte wieder wegzunehmen, die ein Interesse daran haben, private Vorsorge-Produkte zu verkaufen, die ein Interesse daran haben, aus einem möglichst großen Pool von Arbeitslosen schöpfen zu können, die ein Interesse daran haben, ihr eigenes (eh schon riesiges) Vermögen weiter zu mehren, und so weiter und so fort.


Denen würde ich auch nicht glauben wollen, obwohl ich leider muss.


Die ganze Panikmache dient nur dazu, uns über den Tisch zu ziehen.


Ja, es ist schwer! Der Wind aus der Mitte bläst stärker. Es tut weh der Realität ins Gesicht zu sehen. Viele Gewerkschafter werden lernen, das wird auch weh tun. Einige Gewerkschafter werden nicht lernen, das tut mir weh.



Das Gürtel-enger-schnallen gilt keineswegs für alle Deutschen, nur für die, die eh schon kaum was haben.


Plündert die Kassen der Gewerkschaften und gebt es den Bedürftigsten, denn die Gewerkschaften sind in erster Linie an deren Bedürftigkeit schuld, sofern diese Bedürftigkeit aus dem allgemeinen Abbau von Arbeitsplätzen resultiert, weil die Lohnkosten in D zu hoch sind.

Ist dass nicht (zu) Krass.


Beisse nie die Hand, die dich füttert.


Das zeigt ja deine Einstellung zu der ganzen Sache: Der Arbeiter ist das Hündchen, der Unternehmer der Herr, der den Hund füttert. Da werden wir sicher nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen.


Wenn schon, dann poste bitte den kompletten Satz, der da lautet


Beisse nie die Hand, die dich füttert, sofern sie dir kein Unrecht tut


Lebst Du in einer Märchenwelt? Das mit Hund und Herr ist dein Beispiel. Ich denke, bei ein bißchen guten Willen, weiß man sehr gut, was ich im Kontext damit ausdrücken will.


Gruß - Richard
Hosky
Inventar
#68 erstellt: 20. Feb 2005, 15:23
Hey Leute,

freue mich über die aufgeklärte Diskussion hier, und möchte zwei Buchtipps zum Thema einwerfen:

Jeremy Rifkin "Das Ende der Arbeit - und ihre Zukunft"

und

Gabor Steingart - "Deutschland - Abstieg eines Superstars"

Interessante Ansätze, wenn man sich auch nicht alles zu eigen machen muss.

Haltet bitte weiterhin die Polemik weitgehend raus, wir müssen uns nicht auf das Niveau unseer Politiker begeben

Grüsse Hosky


[Beitrag von Hosky am 20. Feb 2005, 15:30 bearbeitet]
Plüschus
Stammgast
#69 erstellt: 20. Feb 2005, 15:30
Hallo Richard,

bitte wenn Du schon so auf die Gewerkschaften schimpfst und sie am liebsten abschaffen würdest , vergiss bitte nicht die Unternehmensvertretungen und Verbände und deren Lobbyisten in unserem Parlament ebenfalls in die Wüste zu schicken.

Die gesellschaftlich relevanten Gruppen (Arbeitgebervertretung / Arbeitnehmervertreung) sollten schon einmal lernen über den Tellerrand ihres Interessenhorizontes zu schauen. Bloß wenn man sich die Forderungen aus dem Unternehmerlager bei Licht betrachtet, ist nur absolut einseitge Interessenbekundung zu vernehmen. ( z.B. die Forderung nach einer 40 Std. Woche oder mehr ! )
Ist gibt außer Unternehmensinteressen noch andere gleichwertige Interessenlagen.

Gruß Thomas

PS. Ich glaube auch das die ewigen Horrorszanarien, die durch die Öffentlichkeit gehen, nur dazu dienen bestimmte Forderungen aus dem Unternehmerlager zu rechtfertigen.


[Beitrag von Plüschus am 20. Feb 2005, 15:58 bearbeitet]
ruhri
Stammgast
#70 erstellt: 20. Feb 2005, 15:30
Hallo Richard,


aus dem allgemeinen Abbau von Arbeitsplätzen resultiert, weil die Lohnkosten in D zu hoch sind.


Klar, besonders zurzeit bei der Deutschen Bank. Also ich kann dir versichern, dass mein Lohn nicht zu hoch ist, eher im Gegenteil. Deshalb kann ich auch nichts kaufen, und deshalb machen die Firmen dicht und entlassen ihre Mitarbeiter.

Der Lohnkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe lag 2001 übrigens im Durchschnitt bei 21 Prozent. Der Rest sind Materialkosten, Kapitalkosten, Managementkosten usw.

Natürlich verstehe ich den Kontext deines Hündchen-Beispiels, aber es ist doch bezeichnend, dass du eine solche Analogie gewählt hast.

Grüße

Ruhri nicht Rühri
ukw
Inventar
#71 erstellt: 20. Feb 2005, 15:41
Mein Ansatz: Negative Verzinsung

Das bedeutet: angelegtes Kapital wird nicht mehr sondern weniger!
Geld verdirbt wie Obst oder Gemüse

googeln nach: Das "Wirtschaftswunder von Wörgl"
oder nach: WIR-Wirtschaftsring in der Schweiz

liefert Hintergründe.

so geht's aufwärts
Hosky
Inventar
#72 erstellt: 20. Feb 2005, 15:56
@ukw

das ist doch real schon fast der Fall. Schau Dir das Zinsniveau gegenüber der Inflationsrate an. Das hilft aber überhaupt nichts, solange die Leute über ihre Zukunft verunsichert sind.

Und wenn jeder alles Geld sofort für den Konsum ausgäbe und sich durch das niedrige Zinsniveau dafür auch noch verschuldet (muss ja weniger zurückzahlen!), dann haben wir bald eine private Verschuldung wie in den USA. So gehts abwärts

Aber wir sind bei weitem nicht so gut wie die darin, das Ganze schönzureden und unst trotzdem für die stärksten zu halten. Wir haben ein Rekordsparvermögen (als Volk, natürlich nicht jeder einzelne!) und machen uns viel mehr Sorgen.

Spätestens nach Verbrauch der Ersparnisse würden wir Deutsche nach Vater Staat rufen.

Grüsse
Hosky
Audio_Monitor
Gesperrt
#73 erstellt: 20. Feb 2005, 16:21
Hallo,


Ruhri schrieb:
Ohne die Gewerkschaften würdest du noch auf allen Vieren im Bergwerk herumrutschen.

Trotz, oder wegen, der Gewerkschaften ist es so, dass sie nun in China auf allen Vieren im Bergwerk herumrutschen und es hier gar keine Bergwerke mehr gibt, bis auf die paar, die noch für den sozialverträglichen Abbau benötigt werden. (Oder für Entwicklung von Technologie, die dann nach China verkauft wird.)


Richrosc schrieb:
Deutschland sehe ich auch als große Firma, die funtktionieren muß. Dass tut sie aber nicht, und ich sehe keine mehrheitliche Bereitschaft der Firmenführung und der Belegschaft daran etwas in kurzer Zeit zu verändern. Diese Firma wird vermutlich pleite gehen, die Arbeitnehmer werden entlassen und es wird sich auf niedrigen Niveau etwas neues, hoffentlich besseres bilden.

Ich fände das sehr schade und sehe auch die Gefahr, dass die Unordnung der Umordnung wieder einer Handvoll Menschen die Möglichkeit gibt, sich auf Kosten aller zu bereichern (Siehe Währungsreform). Es würde für viele den Verlust des ehrlich erworbenen und verdienten bescheidenen Wohlstands bedeuten. Das haben wir als ehrliche und intelligente Menschen nicht nötig und auch nicht verdient.


Tv-Paule schrieb:
Und für Menschen/User von uns, die solche Probleme - wie hier geschildert - haben, kann ja es nun wirklich kein Hauptproblem sein, welchen LCD oder Plasma man sich für 3000-4000 oder mehr € anschafft!


Genau die Leute, die jetzt diese Probleme mit ihren Plasmas haben, werden dann zu den Verlierern gehören. Also lieber vorher etwas mehr Bescheidenheit und dafür eine (noch) mögliche Kontinuität.


Richrosc schrieb:
Wie sagte Kohl 1998 "Wir müssen den Gürtel enger schnallen".

Was sagte er aber 1989, als seine Zeit bereits abgelaufen schien und die Ereignisse der Zeit ihm noch einen Nachschlag geschenkt haben? Da waren andere weit realitätsnäher, was ihnen nicht wirklich etwas genützt hat. Oder war mit den blühenden Landschaften der Umbau Deutschlands zum Agrarstaat gemeint? Aber das sind alte Kamellen, die uns nicht helfen. Interessant finde ich, dass im Moment zu dem Thema Einigkeit zu den Notwendigkeiten herrscht zwischen Menschen aus (vermutlich) unterschiedlichen politischen Richtungen.
Es scheint tatsächlich die Zeit gekommen, an dem nur noch ein enger Schulterschluss und gemeinsames Handeln uns noch helfen kann das Blatt zu wenden.


P.S. Die Titanic sinkt, schon gemerkt? Und manche unterhalten sich in den oberen Kabinen darüber, ob es nicht besser wäre bei der nächsten Fahrt einige Studenten kostenlos mitfahren zu lassen.

Mann! Jetzt habe ich eine Beule weil ich vor Lachen vom Stuhl gefallen bin. Göttliche Formulierung.


Ich jedenfalls werde meine Jungs ordentlich auf den Alltagskrieg vorbereiten. Denn sie werden denen überlegen sein, die die Realität leugneten und sich nicht vorbereitet haben.

Richtig. Lehre sie schwimmen, auf dass sie sich retten können wenn das Schiff sinkt. Aber bitte, sag ihnen auch, dass sie, soweit es in ihren Kräften steht, versuchen sollen ein paar der Nichtschwimmer zu retten. Ohne diesen Versuch hätten sie, zumindest nach meiner Weltanschauung, die Bezeichnung "Mensch" nicht verdient.


Ruhri schrieb:
Ob sich z. B. irgendwelche Chinesen wirklich freuen, 16 Stunden ohne Arbeitschutzmaßnahmen in stickigen Fabriken zu arbeiten, wage ich zu bezweifeln.

Es gibt mittlerweile auch hier in Deutschland Menschen, die mit solchen Bedingungen fast schon leben könnten, wenn sie damit ihre Situation verbessen können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in China die Ausbildung eines guten Mannes so billig ist, dass die Arbeitgeber sich Verluste an 'Menschenmaterial' lange werden leisten können. Zumindest nicht, sobald China einen gewissen zivilisatorischen Mindeststandard erreicht hat. Im übrigen kauft China zur sehr viel Grubensicherheitstechnologie in Deutschland. Selbst wenn es nur getan wird, um nicht die teuren Maschinen zu verlieren, wirkt es sich auch auf die Sicherheit der Menschen aus. Die Resultate zählen, nicht die Absichten.


Best Regards,

Andreas
Plüschus
Stammgast
#74 erstellt: 20. Feb 2005, 16:28
Hallo ,

hier noch ein selbst erlebtes haarsträubendes Beispiel der Unternehmenskultur in Deutschland.
Ich war 2001 in einer Firma tätig, die in diesem Jahr ein Rekord in Umsatz und Stüchzahl hingelegt hat. Daraufhin ist die Erwartung für beide Faktoren für das Jahr 2002 um 10% erhöht worden. Im Laufe des Jahres 2002 wurde allerdings erkannt , daß diese Erwartung nicht erfüllt werden kann, wohl aber bis Jahresende das Ergebnis von 01 noch leicht übertroffen wird. Auf Grund dieser Tatsache beantragte das Unternehmen im Herbst des gleichen Jahres Kurzarbeit und sie wurde auch gewährt ! Wohlgemerkt trotz besseren Umsatzes in 2002 nur auf die nicht in dem Maße eingetretene Umsatzsteigerung gegenüber den Erwartungen hin ! Im Jahr 2003 wurden nochmals 110 Arbeitsplätze in dieser Firma "abgebaut".

Gruß Thomas


[Beitrag von Plüschus am 20. Feb 2005, 16:31 bearbeitet]
Richrosc
Inventar
#75 erstellt: 20. Feb 2005, 16:33
Hallo Uwe,


so geht's aufwärts


Aber nur, wenn das weltweit gültig wäre.

@Plüschus


bitte wenn Du schon so auf die Gewerkschaften schimpfst und sie am liebsten abschaffen würdest , vergiss bitte nicht die Unternehmensvertretungen und Verbände und deren Lobbyisten in unserem Parlament ebenfalls in die Wüste zu schicken.



Ja, die Arbeitgeberverbände brauchen wir dann auch nicht mehr. Die Betriebe sollen das im Inneren ausmachen. Wir sind glaube ich so erwachsen, dass dies klappen sollte.

Es gibt nicht´s schlimemres als Lobbyisten in der Nähe von Politkern. Wir brauchen sehr harte Korruptionsgesetze. Jedem Parlamentarier sollte ein Korruptionsschnüffler zugeteilt werden, die in einem bestimmten Turnus wechseln. Das wären ca. 1000 Schnüffler (mit Schnüffler der den Schnüffler kontrolliert), was ca. 30 Mio. Euro / Jahr verschlingt, uns aber bestimmt ein paar Milliarden Euro an Kosten erspart.


@Rühri


Klar, besonders zurzeit bei der Deutschen Bank. Also ich kann dir versichern, dass mein Lohn nicht zu hoch ist, eher im Gegenteil. Deshalb kann ich auch nichts kaufen, und deshalb machen die Firmen dicht und entlassen ihre Mitarbeiter.


Die Firmen machen vor allem dicht, weil die Herstellung der Waren in D zu teuer ist, und daher vergleichbare, aber günstigere ausländische Ware gekauft wird. Der Absatz deutscher Produkte sinkt, und die Frima macht zu oder läßt im Ausland produzieren um wenigsten eine kleine Stammmanschaft in D erhalten zu können.

Ein Teufelskreis, ich weiß. Es ging schon vor 30 Jahren los, obwohl damals sich noch jeder locker deutsche Waren hätte leisten können, doch vermehrt ausländische Ware gekauft hat. Der Hund beißt sich in den Schwanz.....

Zudem kommt, dass Bei denen, die Geld haben, der Wohlstand gesättigt ist. Soll man ihnen deshalb das Geld wieder wegnehmen?

Das Beispiel mit der verkürzten Arbeitszeit ohne Lohnausgleich finde ich sehr gut. Nur, wer schreit dagegen am lautesten? Die Gewerkschaft. Und wer gründet eine dies-und-alles-besser-machende Partei?

Nicht zu vergessen, dass vor allem, auch wegen der teilweise schlechten Bildung vieler Menschen, diese Menschen nur in einfache Tätigkeiten vermittlet werden können. Diese Tätigkeiten gibt es aber in D so gut wie nicht mehr. Weil in der Vergangenheit auch diese einfachen Tätigkeiten zu hoch entlohnt wurden. Wohin also, mit diesen Menschen. Erst müßten wieder solche Arbeitsplätze geschaffen werden.

Welcher Unternehmer aber, hat schon in diesem Land dazu Lust, wo er doch erst vor Jahren dazu gezwungen wurde diese Arbeitsplätze zu verlagern.

Es gibt viel umzudenken. Es lief einfach zu lange schief. Die Karre steckt im Dreck. Und wer jetzt so tut, als sei alles in Butter, irrt. Und zwar gemeingefährlich!!



Der Lohnkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe lag 2001 übrigens im Durchschnitt bei 21 Prozent. Der Rest sind Materialkosten, Kapitalkosten, Managementkosten usw


Ich kenne Zahlen um die 33%. Die Zahl 20% dürfte von einen Automobilzulieferer stammen, in der noch nicht die Lohnkosten der zugeliefrten Teile gerechnet ist. Auch bei den normalen Materialkosten verstecken sich meisten Lohnkosten, denn z.B. Audi wird nicht selbst aus Eisenerz seinen benötigten Stahl für die Kurbelwelle herstellen, sofern diese noch bei Audi gefertigt wird.

Die deutsche Unternehmerschaft erwirtschaftet im Schnitt Schlappee 7,5% Gewinn. Viele kleine und mittelständische Unternehmen arbeiten seit Jahren um +- 0.

Viele Unternehmen setzen ihr Unternehmen auf´s Spiel, weil sie aus sozialen Gründen nicht "rechtzeitig" entlassen. Wenn dann doch mal eine Entlassungswelle gemacht werden muss, um das Unternehmen zu retten / zukunftsfähig zu machen, geht das große Gehäule los, nicht wissend oder besser nicht glaubend, dass der "eigene Job" schon viel früher nicht gewinnbringend war. (Ich rede hier nicht von der Deutschen Bank).

Was meinst Du, wieviele Arbeitnehmer wissen um die angespannte Lage ihrer Firma?


Gruß - Richard
Peter_H
Inventar
#76 erstellt: 20. Feb 2005, 16:43
... tja, da ist aber das Problem, das eben viele Firmen die ja eben "alllgemein" angespannte Lage dazu nutzen, GRUNDLOS den Angestellten vorzujammern wie schlecht es ihnen geht. Und ich kenne keine Firma, die das nicht tut! Und dann wird's halt auch für die Arbeitnehmer irgendwann mal unglaubhaft - wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr!

Leidtragende sind die Unternehmen, denen es WIRKLICH schlecht geht, weil eine Differenzierung (gewollt oder ungewollt) für viele "Otto-Normalverbarucher" und "Otto-Normal-Angestellte" schlicht nicht mehr möglich ist...


[Beitrag von Peter_H am 20. Feb 2005, 16:43 bearbeitet]
Richrosc
Inventar
#77 erstellt: 20. Feb 2005, 16:46
Hallo Andreas,


Aber bitte, sag ihnen auch, dass sie, soweit es in ihren Kräften steht, versuchen sollen ein paar der Nichtschwimmer zu retten.


Das sagte ich ihnen als erstes und werde es ihnen immer wieder sagen. Denn dies halte ich für das allerwichtigste.

Ich sage ihnen jedoch auch: "Sollte sich aber der zu Rettende vor der Rettung wehren, lasse ihn los, und rette dafür einen anderen."

Gruß - Richard
Richrosc
Inventar
#78 erstellt: 20. Feb 2005, 16:53
Hallo Peter,


... tja, da ist aber das Problem, das eben viele Firmen die ja eben "alllgemein" angespannte Lage dazu nutzen, GRUNDLOS den Angestellten vorzujammern wie schlecht es ihnen geht. Und ich kenne keine Firma, die das nicht tut! Und dann wird's halt auch für die Arbeitnehmer irgendwann mal unglaubhaft - wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr!


Das ist sicherlich auch so. Aber es gibt wohl zweifellos auch viele Firmen, die sich vorher, aus verschiedensten Gründen, nicht getraut haben, eine evtl. schwierige Situation kundzutun. Dies jetzt aber endlich nachholen können.

Zum anderen. Wer will beurteilen, ob es einer Firma gut geht? Das schaffen nicht einmal die Profis von der Börse zuverlässig. Wie soll dann ein einzelner oder eine kleine Gruppe, die keinen Zugang zur kompletten Buchhaltung einer Firma hat, dies wissen?

Gruß - Richard
Audio_Monitor
Gesperrt
#79 erstellt: 20. Feb 2005, 17:20
Hallo,


Aber es gibt wohl zweifellos auch viele Firmen, die sich vorher, aus verschiedensten Gründen, nicht getraut haben, eine evtl. schwierige Situation kundzutun.


Einer der Gründe ist sicherlich die dann einsetzende spontane Abwanderung der besten Mitarbeiter...

Regards,

Andreas
tv-paule
Inventar
#80 erstellt: 20. Feb 2005, 17:28
[quote
Es sei denn, alle maßgeblichen Größen der Politik und Wirtschaft stehen zu den Realitäten, (Blinde werden vorher ausgetauscht) und sie gemeinsam bringen dem Volke bei, dass harte Zeiten kommen werden und jeder einzelene sich auf das äußerste anstrengen muss, um die Firma zu retten.


Wie sagte Kohl 1998 "Wir müssen den Gürtel enger schnallen". U.a. dafür wurde er abgewählt, vom ........ Kostbare Jahre vergingen, ehe die neue Regierung zur Realität fand. Und Nu ist es fast zu spät, oder gar zu spät

Gruß - Richard
[/quote]


Siehst Du, lieber Richard !

genau darin sehe ich unser Problem!
Diese, von der Mehrheit gewählten Grössen stehen eben nur in der Minderheit zu den Realitäten in unserem Lande !

Da wird über sonst was für`n Schei.. debattiert !

Und eben die Mehrheit der deutschen Wahlberechtigten hat 1998 und 2002 solche Verhältnisse herbeigewählt - oder ist heimgeblieben!
Und wenn schon mal ein Politiker oder Wirtschaftsführer die Wahrheit über die Situation in unserem Lande, zum Euro usw. offen ausspricht, dann wird sturmgelaufen !?

Notwendige Veränderungen können auch sehr schnell zerredet werden, eine effeziente Wirkung bleibt dann aus!

Unsere Grosskonzerne werden immer erhaben über Politik sein, denn Ihre Macht schafft Freirräume.
Aber gerade die klein- und mittelständischen Wirtschaftler spüren die Trägheit in Deutschland, die negativen Seiten des Euro`s und Euro-Landes und vorallem die - für mich nicht mehr nachvollziehbaren - Verhaltensweisen mündiger Bürger in Deutschland, insbesondere bei den Wahlen.

@ Audio_Monitor

sicher hast Du mich etwas falsch verstanden - ich hatte nicht die User hier gemeint, die irgendwelche Probleme mit Ihren Plasmas oder LCD´s haben, sondern die User, die arbeitslos sind bzw. den grausamen Arbeitsmarkt am eigenen Leib erfahren.
Und bei diesen Usern werden wohl kaum Gedanken darüber gemacht, welchen Plasma sie kaufen: den LG für 2500,- oder eben Pioneer für 4000,- usw.. Bei Ihrer Situation bleibt nichts Anderes übrig als beim Gehabten zu verbleiben.

Nur haben sicher Viele von Ihnen genauso den Wunsch nach solchen Geräten.
Und Sie haben kaum eine Chance, sich das Geld dafür erarbeiten zu können !!
Ich trauere ja nicht den Zeiten nach, wo es Jedem möglich war, sich "sein Volks-Auto" zu ersparen.
Doch diese damaligen Werte sollte man nicht ganz vergessen!

mit Gruss

tv-paule
Peter_H
Inventar
#81 erstellt: 20. Feb 2005, 18:17

tv-paule schrieb:

Ich trauere ja nicht den Zeiten nach, wo es Jedem möglich war, sich "sein Volks-Auto" zu ersparen.
Doch diese damaligen Werte sollte man nicht ganz vergessen!




Oh, oh,

ich weiß zwar , was Du meinst, allerdings ist diese Wortwahl etwas "ungeschickt", denn man könnte da schnell was "extremes" interpretieren...
Richrosc
Inventar
#82 erstellt: 20. Feb 2005, 20:27
Hallo Peter,

das war doch nach dem Krieg, oder?

Gruß - Richard
tv-paule
Inventar
#83 erstellt: 20. Feb 2005, 20:35
Sollte ich mich hier falsch ausgedrückt haben, dann vielleicht mal anders:

das sogenannte "Volks-Auto" - und ich habe hier bewusst die Marke nicht genannt - gab`s zwar tatsächlich schon so ab 1936, ich glaub für 1000 Reichsmark.

dieses damalige Modell meinte ich aber garnicht, sondern eher die Ausführung aus "Ludwig Erhardt`s Zeiten".
Und so eben auch diese Werte !

Sorry, falls mich jemand falsch verstanden hat !

Andererseits muss man schon sehr beunruhigt sein, denn unsere reale Situation in Deutschland lässt natürlich auch einen Spielraum für Extreme -rechts und links- zu.
5 Mio. Arbeitslose, höchste Kosten für unsere Unternehmen = blutender Mittelstand, Abgang der "Grossen" in die Billigländer und natürlich hier im Lande selbst die billigen Arbeitskräfte aus den jungen EU-Länder.
Dann schreien unsere Parteien, wenn Strömungen von äusserst rechts oder links in die Länder-Parlamente dringen und scheuen auch noch die Auseinandersetzung mit diesen Typen!

Und deshalb sage ich immer wieder, so wie unsere heutigen Regierenden zu all diesen Fragen reagieren oder auch nicht, damit erreichen sie keine grundlegende veränderung unserer wirtschaftlichen Situation. Alles halbherzig, zerdiskutiert und kleingeredet usw. usw.
Und trotzdem hat die Mehrheit der zur Wahl gegangenen Bürger diese Situation so gewollt - ich nicht !

Wobei ich auch zugebe, dass unsere gegenwärtige sogenannte Oppositionsmanschaft nun auch nicht das Gelbe vom Ei ist - mit Ludwig Ehrhardt`s Politik nun garnichts mehr zu tun.

Und bei aller internationalen Notwendigkeit, die die Einführung des Euros erforderlich machte, hielt und halte ich den Zeitpunkt, die Art und Weise und die Konsequenz für unausgereift und deshalb auch schädlich für unsere deutsche klein-und mittelständische Wirtschaft.

Leider hat mich/uns keiner dazu gefragt!

mit Gruss

tv-paule
Duncan_Idaho
Inventar
#84 erstellt: 21. Feb 2005, 22:05
Dann mal los....

Als einer der auch im Ausland studiert hat muß ich darauf hinweisen, daß in allen anderen Ländern mit Studiengebühr ein sehr großer Pool von Stipendien zur Verfügung steht...was aber in D gerne totgeschwiegen wird... erst wenn diese Situation auch bei uns eintritt sind Studiengebühren sinnvoll... In den USA sind die Gebühren für die, die im eigenen Bundesland studieren übrigens niedriger als für die von auswärts..... An der University of Texas at Austin zahlt man so für das Jahr als durchschnittlicher Student 250 $ und hat eine weitaus bessere Ausstattung als hier... viel Geld wird dort über Ehemalige, Firmen der Unis und Merchandising gemacht, die Gebühren sind dagegen recht wenig...

Der maximale Steuersatz liegt bei 48,5 wird aber auf 42 gesenkt, der untere von 19 auf 16. Am Besten ist immer noch die Zusammenveranlagung, was aber vielen Leuten, die zur Selbstverwirklichung getrennt leben obwohl verheiratet und die Kinder als ein Hemmnis sehen übel aufstößt. Auf den vollen Steuersatz kommt man übrigens meist nie, man kann fast immer etwas als Werbungskosten geltend machen....

Erhard hat ürbigens die Situation sehr richtig beurteilt und auch schon damals vor den Ausläufern des heute grasierenden Neoliberalismus (Im Prinzip nichts anderes als die Nazi-Ideologie ins wirtschaftliche umgesetzt) gewarnt. Solange es ein weltweites gnadenloses Gegeneinander gibt, was die Neos gerne fördern, wird sich die Spiral immer weiter drehen.. erst wenn man lernt miteinander zu arbeiten, wird das ganze umkehrbar sein... Verfolgen wir den Neoliberalimus bis zu seinem Ende, dann werden wir mit Bürgerkriegen, Terror und absoluter Anarchie der Ultrareichen konfrontiert.... und gegen das werden der 11.September und der 2.Weltkrieg wie ein leichter Schluckauf der Geschichte erscheinen..... Der Irak liefert im Moment das beste Beispiel, wie die Welt der Zukunft aussehen könnte... Die Menschen haben es in ihrer Hand, folgen sie der Gier oder Menschlichkeit.... denn einige Menschen in der Wirtschaft haben erstaunlich wenig menschliches an sich... und sie sind es inzwischen, die die eigentlichen Machthaber der Zukunft sein werden.....
Hosky
Inventar
#85 erstellt: 21. Feb 2005, 23:44
Kleine Korrektur: auf den Spitzensteuersatz kommt im Durchschnitt deshalb niemand, weil wir ein progressives Steuersystem haben. Und Zusammenveranlagung ist nicht immer das Beste, es gibt durchaus Fälle, in denen das anders ist. (Auch wenn unser Steuerberater erst dreimal nachrechnen musste, bis er's geglaubt hat )

Bei deinen Endzeitszenarien über den Neoliberalismus kann man eigentlich nur hoffen, dass der ganze auf Pump finanzierte Wahnsinn vorher an Geldmangel zusammenbricht. Aber dann haben wir sie, die Weltwirtschaftskrise II...

Kann man wohl nur darauf hoffen, dass es Schorsch Dabbelju in den nächsten vier Jahren nicht ganz soweit bringt, und danach kommt sowieso Frauen-Power a la Hillary
ukw
Inventar
#86 erstellt: 22. Feb 2005, 05:41
@ Duncan_Idaho
Duncan_Idaho
Inventar
#87 erstellt: 22. Feb 2005, 21:10
Leider war das kein Endzeitszenario, sondern nur eine nüchteren Analyse wie sich der Neoliberalismus in voller Geschwindigkeit auswirken wird....du solltest erst mal die Kommentare der Endzeitpropheten zu dem Thema hören...da ist daß noch Sahne dagegen.....

Stimmt, es gibt ein paar Fälle, aber ich bin vom großen Durchschnitt ausgegangen....
drollo
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 22. Feb 2005, 21:56
Schöne Diskussion, erschreckend zu sehen, daß manche Kollegen tatsächlich nicht sehen wollen, daß Deutschland derzeit in einer Wirtschaftskrise steckt, die durchaus mit der Situation von 1932 zu vergleichen ist. Sorry, daß ich hier Edmund S. zustimmen muß, aber ich kann es nicht ändern.
Was seitens der Gewerkschaften kommt ist schlicht Besitzstandwahrung. Wer arbeitslos wird, hat verloren. Und das ver.di jetzt streiken will bei über 5 Millionen Arbeitslosen "Kollegen" zeugt eigentlich nur von ausserordentlich hohem Realitätsverlust. Damals vor ca. zwei Jahren als die sympathieheischenden Anzeigen erschienen: Feuerwehrmann, verheiratet, 2 Kinder, x.xxx Eumel netto... hätte ich gerne dagegengesetzt: verheiratet, fünf Kinder im Haushalt, Null Weihnachtsgeld, Null Urlaubsgeld, Null Überstundenzuschläge, y.yyy netto, was aber leider spontan durch einen "freiwilligen" Verzicht von 20 % für ein Quartal - um die Firma zu retten - reduziert wurde. Also alles relativ.
BTW. ich hatte damals Anfang 2003, als die Müllabfuhr fast gestreikt hätte, die Idee, einen Kipper zu organisieren und den Müll aus unserer Straße vor den Eingang des Gewerkschaftshauses abzukippen....

Ich rede nicht von den großen Unternehmen, die mehr damit beschäftigt sind irgendwelche dummen Analysten und die Börse zu befriedigen, als ihr eigentliches Geschäft zu betreiben (ausserdem haben wir hier das Problem der angestellten, heißt für nichts verantwortlichen Manager), sondern vom Mttelstand. Wenn überhaupt werden hier die Jobs geschaffen und oft genug aufgrund vollkommen unsinniger, ja schwachsinniger Vorschriften wieder beerdigt. Ein Mittelständler weiß, das er ein paar Leute zu viel hat, aber Kündigungsschutzgesetz, Betriebsrat, Gewerkschaft verhindern, daß er sich von ihnen trennt. Konsequenz: er macht ganz zu.

Nochwas für ganz schlaue Klassenkämpfer: ein Arbeitnehmergehalt ist nicht nur das, was brutto auf der Abrechnung steht, sondern deutlich mehr (Abgaben, Sozialversicherung, Arbeitsplatz....). Und der Arbeitnehmer muß entsprechend für die Firma verdienen, damit mindestens dieses Geld plus ein bißchen wieder 'reinkommt.

Wir haben zu dritt im vorigen Jahr eine Firma (GmbH) gegründet. Ich bin also sozusagen "Arbeitgeber", nur das wir niemanden einstellen weil wir es uns nicht leisten können. Dann müssen wir nämlich auch noch jemanden für die Beschäftigung mit der Bürokratie einstellen.
Die Firma war schon vier Monate nach Unterzeichung des Gesellschaftervertrags im Handelsregister eingetragen (in UK dauert sowas bis zu einer satten Woche), bis zu diesem Zeitpunkt haftete der Geschäftsführer persönlich. Allerdings standen in der Zwischenzeit schon unsere krisensicher verpackten "Freunde" von Berufsgenossenschaft und Finanzamt auf der Matte und wollten Geld. Von einer Firma, die formal noch nicht mal existierte.
Deutschland stirbt an Vorschriften, Gesetzen und Regularien. Das europäische Ausland hat sich erfolgreich von der Kleinkrise erholt, während hier alles zusammenbricht. Besonders erschreckend ist, daß sehr viele qualifizierte Menschen keine Arbeit haben. Nicht nur "ungelernte" Hilfsarbeiter und hausfrauliche Karteileichen.

Aber was will man von einem Land erwarten, dessen Parlamente aus Beamten, Juristen und Funktionären bestehen. Alles Professionen die nur selten mit eingenständigen Denken in Verbindung gebracht werden.

Gruß
Michael

PS- Früher war ich auch mal links


[Beitrag von drollo am 22. Feb 2005, 21:57 bearbeitet]
Duncan_Idaho
Inventar
#89 erstellt: 22. Feb 2005, 22:04
Die Gesetzesflut ist wirklich abnormal....da wird den Lobbys zuliebe verschlimmbessert..... kein Land hat mehr Gesetze als D...
Audio_Monitor
Gesperrt
#90 erstellt: 23. Feb 2005, 02:20
Hallo,


Duncan_Idaho schrieb:
Die Gesetzesflut ist wirklich abnormal....da wird den Lobbys zuliebe verschlimmbessert..... kein Land hat mehr Gesetze als D... :Y


Volle Zustimmung, viele davon überflüssig oder dumm...

@Drollo: Definierst Du links immer noch über den Klassenkampf? In einer Zeit, in der ein Bergarbeiterrentner als der typische Repräsentant der Arbeiterklasse mehr Rente bekommt als mancher Selbständiger mit ein paar hundert Angestellten (und der Verantwortung für sie) aus seinem Unternehmen ziehen kann?

Und warum bist Du als Gesellschafter einer GmbH automatisch Arbeitgeber? Macht sich das nicht an ganz anderen Kriterien fest?

Gewerkschaften finde ich trotz allem sehr sinnvoll. In China zum Beispiel könnten sie sich im Moment wirklich positiv auswirken, und das mit einer breiten Wirkung - bis hin nach Deutschland...
Ab einem bestimmten Punkt der Entwicklung sind sie dann aber so überflüssig wie ein Kropf und noch etwas weiter werden sie zum Krebs. Aber notwendig sind sie doch. In China.

Im Übrigen haben wir die fünf Millionen Arbeitslosen ja nicht erst seit Hartz, die waren nur vorher aus wahltaktischen Gründen woanders verbucht und sind jetzt wieder an das Tageslicht gekommen. Wenn das für irgendjemand eine Überraschung war, dann hat derjenige die letzten 30 Jahre verpennt oder sich einfach nur etwas vorgemacht.


Das europäische Ausland hat sich erfolgreich von der Kleinkrise erholt, während hier alles zusammenbricht.

Hm, gerade eben noch habe ich hier von einer Unternehmensneugründung gelesen. Was auch immer Ihr macht, viel Erfolg und Glück dabei. Aber Du hast recht, ein paar Jahre gesunden Thatcherismus täten uns wirklich gut.


PS- Früher war ich auch mal links

Links? Oder nur neidisch aufs Establishment?


Regards,

Andreas

ps.
Aber was will man von einem Land erwarten, dessen Parlamente aus Beamten, Juristen und Funktionären bestehen. Alles Professionen die nur selten mit eingenständigen Denken in Verbindung gebracht werden.

Interessant, wer von den Anderen alles so schuld ist.


[Beitrag von Audio_Monitor am 23. Feb 2005, 02:28 bearbeitet]
enbikey
Stammgast
#91 erstellt: 23. Feb 2005, 03:01
@Sonyatze
12. Wie in der schweiz eine berufsarmee einführen :-)

Ich muss sagen mir geht es genau so ...bin auch arbeitslos.
Habe 20 Jahre mir in einer fabrik den arsch wund gebuckelt und die machen das Werk dicht mit der begründung "wir währen nicht rentabel"
Der gewerkschaft wurde ein rettungsplan von der geschäftsleitung vorgelegt...
1. 5 stunden die woche umsonst arbeiten
2. 33 stunden woche bezahlen
3. kein weinachts und urlaubs geld
4. ca 30% Lohnkürzung
5. 2/3 der mitarbeiter entlassen (damit noch mehr zeitarbeiterfirmen einzug halten können die für 6 euro brutto arbeiten).

zum schluss haben sie einfach dicht gemacht und gleichzeitig stand in der zeitung das "der erste sparten stich in China für ein neues werk getan ist"

die haben aber schon in russland/polen/rumänien/ungarn/spanien etc. werke :-)

Wenn das so weiter geht werden "wir" bald die gastarbeiter sein.

seit november bin ich arbeitslos und wurde nach 1 Monat schwer krank was ich auch immer noch bin aber nach der kur bin ich dann wieder arbeitslos. Und hier im umkreis hatte ich mich auch schon überall beworben (bevor ich arbeitslos wurde).Mit null resultate... Es ist wie ein Fass ohne boden.
irgendwann kommt Harz4 dann ist der sack ganz zu.

Mit Harz4 sind jetzt viele in die selbstständigkeit geflüchtet (ichAG) und das wird bei den meisten zur schuldenfalle und totalen sozialen abstieg werden.

Wenn der Staat weiterhin die produktion von deutschen firmen im ausland duldet, gehts hier bald ganz böse bergab.

Ich werde hoffendlich bald genesen sein und dann weiter fleissig bewerbungen schreiben.....

mfg Michael
Audio_Monitor
Gesperrt
#92 erstellt: 23. Feb 2005, 03:32
Hallo,

erstmal mein Mitgefühl zu Deiner misslichen Situation.


Wenn der Staat weiterhin die produktion von deutschen firmen im ausland duldet,


Was soll der Staat denn dagegen machen Deiner Meinung nach?


Ich werde hoffendlich bald genesen sein und dann weiter fleissig bewerbungen schreiben.


*ganz fest die Daumen drück*

Regards,

Andreas
enbikey
Stammgast
#93 erstellt: 23. Feb 2005, 03:52
@Audio_Monitor
Danke !!!

Fest steht das die herren die in den chef etagen von Großfirmen sitzen den hals einfach nicht voll bekommen.
Gespart wurde immer nur am kleinen arbeiter (war in den letzten 8 jahren so).

Man könnte auslands produktion stark besteuern und deutschland prodiktion steuer begünstigen.

Somit wird das produkt das in deutschland hergestellt wird wieder aktraktiv und ausserdem kann der qualitäts standart für das deutschland eigendlich bekannt war wieder hergestellt werden.

Ok ich bin kein politiker und weiss nicht ob sowas machbar währe ,aber man könnte mal darüber nachdenken.
Leider sind leute mit Geld (manager,firmenbosse etc.)und politik nicht weit auseinander und keiner will der Krähe ein auge aushacken...

Ich glaube das keine deutsche Geschäftsführung nach z.B. russland zieht :-)

gruß michael
Richrosc
Inventar
#94 erstellt: 23. Feb 2005, 10:38
Hallo Michael,

erstmal viel Glück bei der Jobsuche.


Habe 20 Jahre mir in einer fabrik den arsch wund gebuckelt


Wie hast Du das gemacht? Hast Du auch Geld dafür bekommen?


Man könnte auslands produktion stark besteuern und deutschland prodiktion steuer begünstigen.


Dies würde zum Wirtschaftskrieg führen und wäre für uns als Exportweltmeister sehr schlecht.


zum schluss haben sie einfach dicht gemacht und gleichzeitig stand in der zeitung das "der erste sparten stich in China für ein neues werk getan ist"

die haben aber schon in russland/polen/rumänien/ungarn/spanien etc. werke :-)


Leider ist es so. Wir sind oft für die geleistete Arbeit zu teuer. Warum immer den Unternehmern und der globalen Wirtschaft die Schuld gegeben wird, verstehe ich zwar, finde ich aber äußerst eigennützig und falsch gedacht. Vielleicht sollten wir alle mal über unsere Ansprüche und das was wir dafür leisten nachdenken.

Ist es denn ungerecht, dass andere Länder jetzt auf den wirtschaftlichen Pfaden gehen, auf denen wir einst selber gingen. Wirtschaftswunder Deutschland, alle anderen grämten sich (auch aus anderen Gründen) und wir sahnten ab. Jetzt ist es halt mal anders herum. Es gleicht sich alles mit der Zeit aus, hoffe ich, dem globalen Frieden zu liebe.


Mit Harz4 sind jetzt viele in die selbstständigkeit geflüchtet (ichAG) und das wird bei den meisten zur schuldenfalle und totalen sozialen abstieg werden.


Das sehe ich genauso. Und das von der SPD



Wenn der Staat weiterhin die produktion von deutschen firmen im ausland duldet, gehts hier bald ganz böse bergab.



Duldet er nicht, sind wir schon verloren!!


Ich werde hoffendlich bald genesen sein und dann weiter fleissig bewerbungen schreiben.....


Ich wünsche Dir viel Glück. Ich glaube, wer fleißig und geduldig an der Verbesserung seiner Situation arbeitet, hat letztlich auch Erfolg, Realitätsbewußtsein vorausgesetzt!

Gruß - Richard


[Beitrag von Richrosc am 23. Feb 2005, 10:41 bearbeitet]
UweM
Moderator
#95 erstellt: 23. Feb 2005, 11:01


Wenn der Staat weiterhin die produktion von deutschen firmen im ausland duldet,


Was soll der Staat denn dagegen machen Deiner Meinung nach?


Korrekt.

Und noch weiter: Was sollen denn die deutschen Firmen machen, wenn die Kunden geiz-ist-geil-lass-dich-nicht-verar...-mäßig nur auf den Preis sehen?

Wenn es bei Aldi DVD-Player und Computer made in Hinterindien gibt, steht der Deutsche Schlange und ist notfalls sogar bereit, sich darum zu prügeln (alles schon pasiert). Interessiert es da einen, was aus Grundig, Nordmende, Saba, Nixdorf, Telefunken usw. geworden ist?

Nee, nee! Die Globalisierung stört ausschließlich dann, wenn der eigene Arbeitsplatz betroffen ist, ansonsten nimmt man die Vorteile gerne mit.

Grüße,

uwe


[Beitrag von UweM am 23. Feb 2005, 11:03 bearbeitet]
Richrosc
Inventar
#96 erstellt: 23. Feb 2005, 11:20
Hallo Uwe,

genauso so isses!!!!!!!

Gruß - Richard
Schili
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 23. Feb 2005, 11:28

Korrekt.

Und noch weiter: Was sollen denn die deutschen Firmen machen, wenn die Kunden geiz-ist-geil-lass-dich-nicht-verar...-mäßig nur auf den Preis sehen?

Wenn es bei Aldi DVD-Player und Computer made in Hinterindien gibt, steht der Deutsche Schlange und ist notfalls sogar bereit, sich darum zu prügeln (alles schon pasiert). Interessiert es da einen, was aus Grundig, Nordmende, Saba, Nixdorf, Telefunken usw. geworden ist?

Nee, nee! Die Globalisierung stört ausschließlich dann, wenn der eigene Arbeitsplatz betroffen ist, ansonsten nimmt man die Vorteile gerne mit.



Stehende Ovation für diesen Beitrag
,Uwe

Gruß, Schili
enbikey
Stammgast
#98 erstellt: 23. Feb 2005, 12:05
Also sollte ich meine arbeitslosigkeit nutzen und polnisch oder russisch zu lernen damit ich bald ins ausland ziehen kann...

Aber das passt doch alles nicht zusammen.
Wenn die Lebendserhaltungskosten so rapide steigen und die Löhne so weiter sinken, führt das unweigerlich zum kollaps.

@Richrosc
unsere leistung hatt sich in den jahren auch vervielfacht (zwangsläufig durch Kaizeen).
Da kamen ein paar Japaner die voher Porsche wieder rentabel gemacht haben und haben uns gezeigt wie man "produktiv" arbeitet.
Da wurden unsummen für ausgegeben um die zu bezahlen und das komplette werk umzubauen.

Also ich kann auf erfahrung sagen das die arbeit immer mehr wurde und ich seit ca 8 jahren weniger statt mehr geld bekommen habe ,und warum?
Weil die konkurenz mit dem werken im ausland in der eigenen Firma war und die aufträge verschoben wurden.
Man muss bedenken das unsere Abnehmer (Vertrieb) auch zu unserer werksgruppe gehörte.

Siehe Opel.
Baut ein Werk in Erfurt mit billiglöhner.
Und sagt jetzt zu Bochum "Hey ihr seit zu teuer"
also Löhne an Erfurt angepasst dafür bekommt ihr einen großen auftrag (bau des Astra)der euch bis 2010 einen arbeitsplatz garantiert.

Die aufträge werden Firmen intern verschoben (können also fast beliebig produziert werden egal ob im ausland oder hier).

Ich hab übrigends bei Europas größten möbelhersteller gearbeitet (welt 2.Größte)(das ist nicht Ikea ).

Aber ich bekomm schon die wut wenn da in manchen Absagen steht das ich über qualifiziert währe was gar nicht stimmt...
ich bin nur kein Leiharbeiter

mfg Michael
Audio_Monitor
Gesperrt
#99 erstellt: 23. Feb 2005, 13:54

Richrosc schrieb:

Man könnte auslands produktion stark besteuern und deutschland prodiktion steuer begünstigen.


Dies würde zum Wirtschaftskrieg führen und wäre für uns als Exportweltmeister sehr schlecht.


Wenn der Staat weiterhin die produktion von deutschen firmen im ausland duldet, gehts hier bald ganz böse bergab.



Duldet er nicht, sind wir schon verloren!!


Wieso? Machen wir die Grenzen dicht, suchen uns noch ein paar andere Verrückte als Gleichgesinnte für ein geschlossenes Wirtschaftssystem und nennen uns DDR, leben damit, dass Bananen in Zukunft wieder grüne Schalen haben und streichen das Wort Schlangengurke aus den Lexika.


enbikey schrieb:
ich bin nur kein Leiharbeiter

Das ist schade, denn sonst hättest Du eine Chance auf die Jobs, für die sich ein Arbeitgeber nicht unbedingt einen Mitarbeiter lebenslang ans Bein binden kann. So müssen es die alten Kollegen als Überstunden leisten und Du gehst möglicherweise leer aus. 20 solcher Jobs können auch die Zeit bis zum Rentenalter füllen.


Und sagt jetzt zu Bochum "Hey ihr seit zu teuer"
also Löhne an Erfurt angepasst dafür bekommt ihr einen großen auftrag (bau des Astra)der euch bis 2010 einen arbeitsplatz garantiert.

Und der Bochumer sagt im Hifigeschäft: Hey, das ist zu teuer. Mach mir den Preis wie der Internetversender, dann kannst Du diesen Monat auch Deine Miete zahlen...
Setzt sich danach in sein grauimportiertes Auto um im benachbarten Ausland die Sachen auf Vorrat einzukaufen die es da billiger gibt, evtl. vollzutanken und fährt dann nach Hause um im Forum zu meckern dass die bösen Unternehmen Arbeitskraft im Ausland kaufen.

Merkt Ihr eigentlich gar nicht, was Ihr da anrichtet? Ihr seid wie ein Bauer der sein Saatgut für das nächste Jahr zur Mühle fährt, damit er sich dieses Jahr den Bauch doch noch einmal richtig vollschlagen kann.

Ich halte das für krank, auch wenn ich seit 20 Jahren Mitglied der Partei bin, die gerade von Richard dafür abgewatscht wurde, dass sie die Eigenverantwortung des Einzelnen fördert, indem sie den Übergang in die Flexibilität (Selbständigkeit) mit finanziellen Hilfen fördert. Die Schuldenfalle und der soziale Abstieg ist doch eher das Ergebnis der eigenen Unfähigkeit, mit der neuen Situation fertigzuwerden. Denn spätestens dann muss der Einzelne sich dem Wettbewerb stellen, dem die Unternehmen schon seit jeher unterworfen sind und vor denen der Arbeitnehmer lange durch die Puffer der Unternehmen geschützt wurde.

Ich war vor einiger Zeit bei einm Einstellungsgespräch dabei, in dem der Kandidat folgendes gesagt hat: Ich weiss, dass ich mich sehr unter Preis anbiete, aber 1. ich halte mir offen, später wenn ich mehr gelernt habe und wenn sich erwiesen hat dass ich gut für den Job tauge, etwas mehr zu fordern, 2. ich habe keine Lust von den Ämtern zu leben, 3. ich will nicht zu hause vergammeln, stattdessen lieber neues lernen.
Eine russische Frau. Nun ratet mal ob sie den Job bekommen hat. Und ratet mal was sie jetzt verdient...


Regards,

Andreas
Richrosc
Inventar
#100 erstellt: 23. Feb 2005, 13:56
Hallo Michael,


Also ich kann auf erfahrung sagen das die arbeit immer mehr wurde und ich seit ca 8 jahren weniger statt mehr geld bekommen habe ,und warum?


Warum, damit Du evtl. nicht schon vor 4 Jahren arbeitslos geworden bist?


Baut ein Werk in Erfurt mit billiglöhner.
Und sagt jetzt zu Bochum "Hey ihr seit zu teuer"
also Löhne an Erfurt angepasst dafür bekommt ihr einen großen auftrag (bau des Astra)der euch bis 2010 einen arbeitsplatz garantiert.


Ist doch klar, lieber in Erfurt billig produzieren, als ganz ins Auslad gehen. Würde mich nicht wundern, wenn GM einen solchen Schritt "nicht mehr in D produzieren" vorbereitet und wenn es so weit ist, auch von keinen Steikmaßnahmen in D mehr ernsthaft betroffen wird.


unsere leistung hatt sich in den jahren auch vervielfacht (zwangsläufig durch Kaizeen).



Was zählt sind aber die Kosten für diese Leistung. Da sind wir leider in Teilbereichen sehr sehr schlecht.

Es geht nicht nur um die geringeren Arbeitskosten im Ausland, sondern auch um geringere Steuern.

Ein Staat kann geringe Steuern erheben, wenn dessen Volk nicht umsorgt und gehegt werden muss etc. pi pa po. Wenn der Anspruch an den Staat also geringer, und das "selber machen" eine Selbstverständlichkeit ist.


ich bin nur kein Leiharbeiter


Aber derzeit arbeitslos.

Trotzdem, viel Glück

Gruß - Richard
bothfelder
Inventar
#101 erstellt: 23. Feb 2005, 13:58
Hi!

Seit wann werden in Erfurt Autos gebaut!?

Andre
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