Ohne Worte

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Schili
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 13. Mrz 2009, 11:25

Sachlich und auf den Punkt gebracht.


So eine Sache lässt sich nicht sachlich abhandeln. Da ist kein Börsenzusammenbruch erfolgt, sondern es hat sich eine menschliche Tragödie ereignet.

Meiner Beobachtung nach haben die ÖR-TV-Medien so sachlich wie möglich darüber berichtet. Und als die Privatsender das Handy-Video von der Selbsttötung des Täters angeboten bekamen, stand von Vornhinein fest, dass die Tötung und blutige Einzelheiten herausgeschnitten werden.


Auch die Spekulation, ob die Tat im Internet angekündigt wurde dient lediglich als Vorwand für die zunehmend geplante Überwachung des Internets.


Du beginnst mit dem Vorwurf einer Spekulation, um dann selbst zu spekulieren. Hm - wenn ich selbst etwas vorwerfe, sollte ich mich dem selbst getroffenen Vorwurf fernhalten.


Und wenn dann auch noch die gestammelten Profilierungsversuche von Politikern in diesem Zusammenhang gebracht werden könnte ich kotzen.


Vielleicht ist in den von dir so süffisant formulierten Stammeleien auch einfach mal hilflose Betroffenheit über so eine entsetzliche Tat zu suchen. Immer nur meckern ist sehr einfach.


[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 11:28 bearbeitet]
lunic
Inventar
#52 erstellt: 13. Mrz 2009, 11:38

FallenAngel schrieb:
ich mal so frei, das Thema zu verschieben.

Pünktlich kam auch diesmal die übliche Forderung "Killerspiele" zu verbieten. Als ob ein Amokläufer wegen eines Spieles durchdrehen würde! Klassisches Zeichen absoluter Hilflosigkeit in der Politik.


Kam gestern abend auf nem 3. Programm noch ein kleiner Talk der sich 'quer' nennt, weiß nicht ob das jemand kennt. ^^

Jedenfalls saß dort ein Polizeipsychologe, der richtig gute Ansätze hatte. zB Gemeinsamkeiten bei allen Tätern erkannte, wie 'tiefe Demütigungen' und 'persönliche Verletzungen' und sowas. Also auf deutsch Prügelknaben.

Leider war der Moderator IMO nur störend, man hätte den Mann mal ausreden lassen müssen.

Der hielt auch nichts vom Killerspiel-Verbot, weil er einfach keinen kausalen Zusammenhang zwischen PC Spielen und Amokläufen sehen konnte (in 20 Jahren Berufspraxis).
Für ihr waren es eher die Medien generell, PC Spiele mit eingeschlossen, aber vor allem die gewaltverherrlichenden TV-Nachrichten - die inzwischen einfach ALLES zeigen.

Gruß
Schili
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 13. Mrz 2009, 12:26
Hallo.

Ehrlich gesagt habe ich im deutschen TV noch keine einzige gewaltverherrlichende TV-Nachricht gesehen. Und wenn ein Zusammenhang zwischen PC-Spielen/Gewalttaten ausgeschlossen und gleichzeitig ein Zusammenhang TV-Berichterstattung/Gewalttaten eingeräumt bzw. gemutmaßt wird, so ist das keine schlüssige Kausalkette, sondern eher klaffende Unlogik. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Experte so etwas geäußert hat.


bei allen Tätern erkannte, wie 'tiefe Demütigungen' und 'persönliche Verletzungen' und sowas. Also auf deutsch Prügelknaben.


Die hat es zu jeder Zeit gegeben. Das ist kein neu aufgetretenes Phänomen.
Ich persönlich bin für kein Verbot dieser sog. "Killerspiele", weil das sowieso nur in die Illegalität führte und u.U. diese Spiele erst bei noch latent daran interessierten Jugendlichen tatsächliches Interesse wecken könnte.

Fakt ist wohl: diese Ego-Shooter Spiele sind auf pervertierte Art und Weise ganz hervorragende Übungsgeräte. Es gibt wohl einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen dem mtlw. erzielten sog. "Bodycount" und der Tatsache, dass die Täter das zuvor sehr schön realistisch quasi üben konnten. Mit all dem Blut, mit all den Verletzungen, die dort sehr realistisch dargestellt werden. Das hat es früher nicht gegeben. Und mit früher meine ich eine Zeit, als es auch schon sehr wohl Schusswaffen und auch Amokläufe gab.

Was ich Politikern einzig & allein vorwerfe, ist die (derzeitige) Zögerlichkeit, konsequent Schusswaffen aus Privathaushalten zu verbannen.

Das Thema Schweiz wurde schon thematisiert. Dort sieht es längst nicht so rosig aus, wie sehr viele Leute das wohl annehmen. Aber es tritt noch ein anderer Aspekt dort tatsächlich zu Tage: Langwaffen ! Eine Langwaffe (wie sie fast jeder wehrfähige Schweizer im Schrank hat)ist für so einen Amoklauf (gottlob) recht ungeeignet. Was sich zunächst wie ein Widerspruch (hohe Schussfrequenz/hohe Treffgenauigkeit)anhört, liegt eher in der praktischen Ungeeignetheit, damit in der Öffentlichkeit aufzutreten. So ein Sturmgewehr kann nicht unbemerkt am Körper von A nach B transportiert werden, ohne zuvor aufzufallen. Eine Pistole mit viel Munition lässt sich(leider) viel unauffälliger transportieren. Ein potenzieller Amokschütze wäre mit einer Langwaffe u.U. schnell zu erkennen und es könnte Schaden zuvor abgewendet werden. Von daher sind speziell Handfeuerwaffen m.A.n. unbedingt aus privaten Haushalten rauszuhalten !

Ich bin nicht so blauäugig, als dass ich nicht wüßte, dass ein unbedingt durchgeführter Amoklauf kaum zu verhindern ist.So etwas wäre wohl nur in einem diktatorisch ausgerichteten Überwachungsstaat möglich. Und den haben wir in Deutschland nicht. Auch wenn einige das stets meinen. Man sollte es dem Täter nur (gesetzlich) so schwer wie eben möglich machen.

Wir brauchen nur nach England zu schauen. Dort gibt es so gut wie keine legalen Schusswaffen in privaten Haushalten. Amokläufe mit Schusswaffen ? Aus dem United Kingdom ist mir persönlich keiner bekannt. Es muss keinen kausalen Zusammenhang geben - aber ausschließen würde ich(!) ihn nicht völlig.

Auch bin ich in meinem fortgeschrittenen Alter keineswegs der Auffassung, dass "früher" alles besser war - aber die Jugendlichen von heute haben auch immer noch die Wahl, sich NICHT stundenlang täglich stumpf von diesen Killerspielen berieseln zu lassen. Ein psychisch stabiler Mensch wird dadurch wohl kaum Schaden nehmen. Für einen psychisch labilen Jugendlichen könnte es das letzte Mosaiksteinchen vor dem Overkill sein. Mit diesen PC-Spielen ist es wie mit fast allen Dingen: übermäßiger Konsum kann auf Dauer nicht zuträglich sein.

Zum Abschluss: Aufarbeitung für die Zukunft ist ungeheuer wichtig. Eltern/Lehrer/Freunde/Umfeld...DAS sind die Faktoren, die wirklich m.A.n. eine Rolle in der Entwicklung eines Jugendlichen spielen. Aber man darf auch die Wirkung der Medien (und damit meine ich eher Filme/Spiele denn Nachrichten..)nicht ganz beiseite schieben.

Aber noch viel wichtiger ist eine ehrliche Anteilnahme an dem unendlichen Leid, welches durch so eine Tat unzähliche mittel- und unmittelbar betroffene Menschen heimsucht. Ich empfinde da wirkliche Betroffenheit.

lunic
Inventar
#54 erstellt: 13. Mrz 2009, 14:36

Schili schrieb:
Hallo.

Ehrlich gesagt habe ich im deutschen TV noch keine einzige gewaltverherrlichende TV-Nachricht gesehen. Und wenn ein Zusammenhang zwischen PC-Spielen/Gewalttaten ausgeschlossen und gleichzeitig ein Zusammenhang TV-Berichterstattung/Gewalttaten eingeräumt bzw. gemutmaßt wird, so ist das keine schlüssige Kausalkette, sondern eher klaffende Unlogik. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Experte so etwas geäußert hat.


Was gewaltverherrlichend ist, ist wohl eine Frage der Auslegung.
Man kann im Bayrischen Rundfunk die Nachrichten von vor 20 oder 30 Jahren mit denen von heute vergleichen.
Und meiner Meinung nach hat die Regel 'Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht' unser Fernsehland absolut geprägt.
Natürlich wird in den Nachrichten niemand sagen 'Endlich mal wieder ein Anschlag, wir freuen uns schon, darüber zu berichten.'
Aber wenn man sich die Persiflagen (RTL Freitagnacht, Kalkoves Mattscheibe, Switch, Schmidt etc) mal ansieht, stellt man schon fest, dass die Bereitschaft, über gewalttätige Menschen zu berichten (seien es Krieg, Terror, Amok, Triebtäter) absolut keine Hemmschwelle mehr hat.
9/11 war für die Medien ein absolut gefundenes Fressen und mit jeder Nachricht über Tod und Gewalt wird die Meßlatte stillschweigend ein wenig höher gehängt und was gestern noch Tabu war, wird unter dem Deckmantel der Pressefreiheit breitgewalzt.
Mal FOX News gesehen und längere Zeit verfolgt? O ich vergaß, 3 süüüße Hundewelpen in Kastrop Rauxel geboren, Freude allenthalben, süüüüß. Achja und die siamesischen Zwillinge aus XYZ haben die OP leider nicht überlebt.
DAS finde ich pervers.





bei allen Tätern erkannte, wie 'tiefe Demütigungen' und 'persönliche Verletzungen' und sowas. Also auf deutsch Prügelknaben.


Die hat es zu jeder Zeit gegeben. Das ist kein neu aufgetretenes Phänomen.

Doch, ist es. Siehe wikipedia. 'Prügelknaben' waren usprünglich nicht von einer frustrierten Menge willkürlich ausgewählte Personen, an denen man seinen Frust ablassen konnte, sondern zuerst Stellvertreter für adlige Kinder, die Prügel anstelle derer einstecken mussten.
Dann waren es solche, die durch den Spießrutenlauf geschickt wurden, einer militärischen "Züchtigung" (mit Todesfolge).

Heute steht der Begriff IMO für Leute, die nicht stark genug sind, sich selbst in der Gruppe behaupten zu können und deren Schwäche von mehreren anderen ausgenutzt wird.
Doch leider drängt unsere Gesellschaft immer mehr zu einem 'survival of the fittest' und Schwächeren wird immer weniger geholfen. Wer es allein nicht schafft, fliegt halt unten raus. Und wer dann noch eine Übermacht gegen sich hat und als Bu-Mann gilt, wird es ohne Hilfe schwer haben.
Aber allein, Schwäche einzugestehen, gilt als mega uncool.
Und da gebe ich zB Bushido, 2Pac, 50 Cent, Sido etc auf jeden Fall eine Schuld dran. (Warum können nicht alle so wie Blumentopf rappen?? :D)



Ich persönlich bin für kein Verbot dieser sog. "Killerspiele", weil das sowieso nur in die Illegalität führte und u.U. diese Spiele erst bei noch latent daran interessierten Jugendlichen tatsächliches Interesse wecken könnte.

Für den 17-jährigen Amokläufer WAREN die Spiele verboten, da sie FSK 18 sind.




Fakt ist wohl: diese Ego-Shooter Spiele sind auf pervertierte Art und Weise ganz hervorragende Übungsgeräte. Es gibt wohl einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen dem mtlw. erzielten sog. "Bodycount" und der Tatsache, dass die Täter das zuvor sehr schön realistisch quasi üben konnten.

Hast du mal nen Shooter gespielt?
Du sprichst von Tatsachen, bzw von quasi-Tatsachen.
Und du meinst, mit dem Mauszeiger zu klicken und den Abzug einer Waffe zu ziehen, die auf ein lebendes Wesen gerichtet ist, sei vergleichbar.
Ich hoffe mal, das so eine Argumentation rein der Diskussion dient und nicht deine tatsächliche Ansicht widerspiegelt.




Mit all dem Blut, mit all den Verletzungen, die dort sehr realistisch dargestellt werden. Das hat es früher nicht gegeben. Und mit früher meine ich eine Zeit, als es auch schon sehr wohl Schusswaffen und auch Amokläufe gab.

Stimmt, die Spiele sind realistischer geworden. Man muß sich nur mal die PC Zeitschriften und ihre Artikel über neue Technologien von Kantenglättung, Filterung, Rendering, Bump Mapping, Ballancing etc durchlesen um zu verstehen, was mit diesem Fortschritt eigentlich verfolgt wird.



Was ich Politikern einzig & allein vorwerfe, ist die (derzeitige) Zögerlichkeit, konsequent Schusswaffen aus Privathaushalten zu verbannen.

Ich bin nicht so blauäugig, als dass ich nicht wüßte, dass ein unbedingt durchgeführter Amoklauf kaum zu verhindern ist.So etwas wäre wohl nur in einem diktatorisch ausgerichteten Überwachungsstaat möglich. Und den haben wir in Deutschland nicht. Auch wenn einige das stets meinen. Man sollte es dem Täter nur (gesetzlich) so schwer wie eben möglich machen.



Sehe ich genau so. Kein Mensch braucht eine Waffe, wenn er sich gesetzestreu verhält.

Verhindern kann man so etwas nicht, wenn sich jemand erst zu so einer Tat entschlossen hat.
Daher muß man IMO verhindern, dass Jugendliche zu isolierten, ausgegrenzten Racheengeln werden.


Gruß!
Boettgenstone
Inventar
#55 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:08
Hallo,

Was ich Politikern einzig & allein vorwerfe, ist die (derzeitige) Zögerlichkeit, konsequent Schusswaffen aus Privathaushalten zu verbannen.

Das wurde in einer der Talkshows mit dem Argument abgehandelt, dass eine große zentrale Lagerung Kriminelle anzöge um diese dann zu klauen.


Das Thema Schweiz wurde schon thematisiert. Dort sieht es längst nicht so rosig aus, wie sehr viele Leute das wohl annehmen. Aber es tritt noch ein anderer Aspekt dort tatsächlich zu Tage: Langwaffen ! Eine Langwaffe (wie sie fast jeder wehrfähige Schweizer im Schrank hat)ist für so einen Amoklauf (gottlob) recht ungeeignet. Was sich zunächst wie ein Widerspruch (hohe Schussfrequenz/hohe Treffgenauigkeit)anhört, liegt eher in der praktischen Ungeeignetheit, damit in der Öffentlichkeit aufzutreten. So ein Sturmgewehr kann nicht unbemerkt am Körper von A nach B transportiert werden, ohne zuvor aufzufallen. Eine Pistole mit viel Munition lässt sich(leider) viel unauffälliger transportieren. Ein potenzieller Amokschütze wäre mit einer Langwaffe u.U. schnell zu erkennen und es könnte Schaden zuvor abgewendet werden. Von daher sind speziell Handfeuerwaffen m.A.n. unbedingt aus privaten Haushalten rauszuhalten !


Wenn das zur Sprache kommt erinnere ich mich immer an eine Szene aus Bowling for Columbine in der ein Junge die Vorzüge eng anliegender Schuluniformen demonstrieren sollte, von einer Firma die entsprechende Konzepte für Schulen erfindet.
Er hatte ein Jagdgewehr im Bein seiner Baggy "versteckt", leider haben sie nicht gezeigt wie man damit und dem riesigen Rest an Waffen in der Hose so rum läuft.

Was Counter strike an geht, fragt doch mal in eurem Bekanntenkreis 15-25 Jährige Jungs wer dieses Spiel kennt oder mal gespielt hat, dann versteht man vielleicht warum mancher Spieler mit dem Brot-Verbot argumentiert...
(ist übrigens ab 16 frei gegeben und war gratis downloadbar)
Schili
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:10

Doch, ist es. Siehe wikipedia. 'Prügelknaben' waren usprünglich nicht von einer frustrierten Menge willkürlich ausgewählte Personen


Schreib doch mal was DU denkst und was DU für Erfahrungen hast. Wiki hin oder her. Quellen sind immer nur so gut, wie diejenigen, die dahinterstecken. In diesem Zusammenhang ist es auch in der Tat interessant, wie alt du bist. Ich bin 45. Ich habe meine Schulzeit als Gymnasiast auf einem ländlichen Schulzentrum mit Haupt-/Realschule und Gymnasium verbracht. Und ich habe in dieser Zeit unzählige Prügelknaben/Opfer/gedemütigte Schüler erlebt.War selbst mal Täter, selbst mal Opfer. Lange bevor irgendwelchen Ballerspiele Einzug fanden. Ich spreche nämlich von den späten 70ern bzw. den ganz frühen 80er Jahren.Diese Prügelknaben bzw. den Opfertyp hat es immer gegeben.


Aber wenn man sich die Persiflagen (RTL Freitagnacht, Kalkoves Mattscheibe, Switch, Schmidt etc) mal ansieht, stellt man schon fest, dass die Bereitschaft, über gewalttätige Menschen zu berichten (seien es Krieg, Terror, Amok, Triebtäter) absolut keine Hemmschwelle mehr hat.


Soll man deiner Ansicht nach etwa darüber NICHT berichten ? Ich gondel recht viel auf der Welt herum. Und schaue stets hoch interessiert Nachrichten.(ich bin übrigens mit ner Nachrichtenredakteurin verheiratet) Die deutschen Nachrichten gehören meiner Auffassung nach weltweit zu den - was blutiges, Gewalt zeigendes Filmmaterial betrifft - sensibelsten.

Man darf auch nicht vergessen: Früher - vor der digitalen Bildverbreitung - war es mühsamer, gefährlicher - ja manchmal sogar schier unmöglich, über gewisse Dinge bezüglich Krieg/Terror medial zu berichten. Soll heißen: nicht eine Hemmschwelle sinkt, sondern die Weiterverbreitung und Vervollkommnung der technischen Möglichkeiten setzen hier Maßstäbe und auch oftmals die Messlatte. Früher war es oftmals gar nicht möglich, über gewisse Dinge in diesem heut´normalen Umfang zu berichten.


9/11 war für die Medien ein absolut gefundenes Fressen und mit jeder Nachricht über Tod und Gewalt wird die Meßlatte stillschweigend ein wenig höher gehängt und was gestern noch Tabu war, wird unter dem Deckmantel der Pressefreiheit breitgewalzt.


Sehr schön zu beobachten: investigativer Journalismus wird angeprangert - ein hier im Forum mit beleidigendem Inhalt abgelehnter Beitrag wird als "Zensur" beschriehen. Es ist die Pflicht, aufrüttelnde Beiträge über Leid, Elend, Krieg und Terror zu senden. Und nochmals: Gewaltverherrlichung habe ich expressis verbis im deutschen TV in Verbindung mit Nachrichten noch nicht gesehen.


Und da gebe ich zB Bushido, 2Pac, 50 Cent, Sido etc auf jeden Fall eine Schuld dran. (Warum können nicht alle so wie Blumentopf rappen??


Die haben nicht mehr oder weniger "Schuld" als irgendwelche Ballerspiele.


Für den 17-jährigen Amokläufer WAREN die Spiele verboten, da sie FSK 18 sind.


Ja und ? Was ist denn jetzt die Aussage dahinter ? Bei einem generellen Verbot wäre doch das Alter derjenigen, die sich diese Spiele besorgen, völlig unerheblich.


Hast du mal nen Shooter gespielt?


Ja. Ich behaupte mal ganz frech, nur von Dingen zu schreiben, die ich auch tatsächlich einschätzen kann.



Du sprichst von Tatsachen, bzw von quasi-Tatsachen.
Und du meinst, mit dem Mauszeiger zu klicken und den Abzug einer Waffe zu ziehen, die auf ein lebendes Wesen gerichtet ist, sei vergleichbar.
Ich hoffe mal, das so eine Argumentation rein der Diskussion dient und nicht deine tatsächliche Ansicht widerspiegelt.


Das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Du solltest dir schon die Mühe machen, meine Aussagen verstehen zu wollen.


Daher muß man IMO verhindern, dass Jugendliche zu isolierten, ausgegrenzten Racheengeln werden.


Das ist sicherlich richtig. Aber ich erwarte tatsächlich auch von einem 17-jährigen schon eine klein wenig Eigenverantwortung. Und warum sind es nur männliche Täter ? Mädchen werden von der Gesellschaft und von der sozialen Komponente her doch nicht anders behandelt. Wer gibt mir eine Antwort ?



[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 15:23 bearbeitet]
Grimpf
Inventar
#57 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:13
Amokläufe haben nichts mit Computerspielen zu tun. Punkt Ende aus !
Schili
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:16

Amokläufe haben nichts mit Computerspielen zu tun. Punkt Ende aus !


Das erinnert mich schwer an ein Zitat aus "Hägar der Schreckliche": "Es gibt nur zwei unumstößliche Wahrheiten: Männer sind klüger als Frauen. Und die Welt ist eine Scheibe!"

RoA
Inventar
#59 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:30

Schili schrieb:

Auch die Spekulation, ob die Tat im Internet angekündigt wurde dient lediglich als Vorwand für die zunehmend geplante Überwachung des Internets.


Du beginnst mit dem Vorwurf einer Spekulation, um dann selbst zu spekulieren.


Nicht wirklich. Die Ankündigung der Tat im Internet war ein Fake, was u.a. von der Springer-Presse auch Stunden nach der Aufdeckung ignoriert wurde (s.a. oben im Thread).

Baden-Württembergs Innenminister Rech hat dann in Interviews gesagt, die Polizei habe dies auf dem PC des Täters ermittelt, was inzwischen von den Ermittlern dementiert wurde. Daran ist nicht Spekulatives, das ist erwiesen.
NixDa84
Inventar
#60 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:33
So etwas wird aber i.d.R. nicht revidiert. Senkt Absatzzahlen + Einschaltquoten.
So kann man Plattformen wie Chats + Foren schlecht reden und dies öffentlich im Rundfunk / Fernsehen breit treten.
Schili
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:42

Vorwand für die zunehmend geplante Überwachung des Internets.


Darum ging´s mir in deiner Aussage. Das ist pure Spekulation. Oder worauf stützt sich das jetzt(ich will hier nicht rechthaberisch erscheinen - es interessiert mich wirklich. Wenn du da Quellen hast, nehme ich das sehr gerne zur Kenntnis und entschuldige mich bei dir. Kein Problem ) ?


Die Ankündigung der Tat im Internet war ein Fake, was u.a. von der Springer-Presse auch Stunden nach der Aufdeckung ignoriert wurde


Bei einem Printmedium ist es natürlich unmöglich, einmal gedrucktes sofort zu revidieren. War es in einem Online-Medium, ist es schlampiger Journalismus. Den gibt es zweifelsohne in der heutigen Zeit immer häufiger. Auch vor der Journaille macht PISA nicht halt...

Allerdings überschlagen sich in der Frühphase eines solch bestürzenden Ereignisses natürlich oftmals die Ereignisse und Meldungen. Das ist zwar nicht zu entschuldigen - aber doch sehr menschlich.

Ich stehe dem Journalismus in keinster Weise unkritisch gegenüber. Ich verfüge nur über einen doch recht guten Einblick in diese Szene.



[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 15:44 bearbeitet]
Boettgenstone
Inventar
#62 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:52
Hallo,
Spiegel Meldung

Nicht das erste mal das solche "Pannen" (Berichte im Fernsehen sind da immer wieder ein Quell der Freude) in Verbindung mit diesen Taten passieren.
Naja die Bild Zeitung, da erwarte ich nix.
casesdaily
Stammgast
#63 erstellt: 13. Mrz 2009, 15:53
Ich verstehe nicht, warum überhaupt über sog. Killerspiele diskutiert wird.

Wie viele (unbeteiligte) Menschen sterben jedes Jahr durch Trunkenheit im Straßenverkehr? Wieviele durch Passivrauchen? Und wieviele sterben jedes Jahr durch Amokläufe? Schlimm genug, dass es überhaupt welche gibt, aber die Anzahl an Todesopfern ist im Vergleich zu beiden erstgenannten verschwindend gering. Und trotzdem habe ich noch keine Diskussionsrunde gesehen, in der ein völliges Verbot von Alkohol und Nikotin gefordert wurde. Aber über ein Verbot von Killerspielen und Horrorvideos wird debattiert und eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben, als gäbe es kein Morgen mehr; und das obwohl diese Spiele und Videos mit dem Amoklauf nichts miteinander zu tun haben. (Und jetzt kommt mir bitte nicht mit "Aber der hat sie doch gespielt." Mit der gleichen Logik kann man auch über ein Verbot von Brot, Luft und Wasser diskutieren )

Deswegen sind in meinen Augen sämtliche Debatten und reißerische Medienberichte über Killerspiele und Horrorvideos nichts anderes als Augenwischerei, die sowohl geltungssüchtigen Populisten, Dummschwätzern und Heißluftproduzenten Gelgenheit bietet, ihre Visage in die Kamera zu halten und dummes Zeug über etwas von sich zu geben, von dem sie keine Ahnung haben. Aber bloß nicht über die wirklichen Gründe sprechen, sonst würde man ja unser System hinterfragen


[Beitrag von casesdaily am 13. Mrz 2009, 16:00 bearbeitet]
FallenAngel
Inventar
#64 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:00

casesdaily schrieb:

Wie viele (unbeteiligte) Menschen sterben jedes Jahr durch Trunkenheit im Straßenverkehr?


Das lässt sich aber nicht so gut in den Nachrichten ausschlachten! So viele Arten gegen einen Baum zu fahren gibt nicht....
Schili
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:02

Wie viele (unbeteiligte) Menschen sterben jedes Jahr durch Trunkenheit im Straßenverkehr? Wieviele durch Passivrauchen? Und wieviele sterben jedes Jahr durch Amokläufe? Schlimm genug, dass es überhaupt welche gibt, aber die Anzahl an Todesopfern ist im Vergleich zu beiden erstgenannten verschwindend gering.


Ich hoffe, dass ein sehr junges Lebensalter diesen Vergleich entschuldigt. Wir sprechen hier von vorsätzlichen(!) Tötungen. Und nicht von irgendwelchen abstrakten Dingen. Was kommt denn als nächstes ? Der Vergleich mit dem Tsunami, der doch über 200.000 Todesopfer forderte, gegen die ein Amoklauf mit läppischen 16 Toten Peanuts darstellt ? Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass sich in solch´naiven(Dummheit und/oder Bösartigkeit will ich ja gar nicht unterstellen) Statements die pure Angst von Kindern ausdrückt ihr Spielzeug zu verlieren.


[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 16:03 bearbeitet]
casesdaily
Stammgast
#66 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:05
Es geht mir darum, dass es dringendere Probleme zu lösen gibt, als sich mit einem Verbot von Killerspielen zu beschäftigen.
lunic
Inventar
#67 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:08

Schili schrieb:


Schreib doch mal was DU denkst und was DU für Erfahrungen hast. Wiki hin oder her.


Das war auf das 'neu auftretende Phänomen' gerichtet. Und ich behaupte einfach mal, dass die Anzahl der heutigen Prügelknaben zumindest nicht rückläufig ist..denke, da können wir uns doch einigen?
Also bei mir in der Klasse gab es immer nen recht festen zusammenhalt und keiner wurde groß ausgegrenzt - im vergleich zu dem, was ich heute so erlebe (gebe Nachhilfe bei vielen kleinen türkischen Kindern und Jugendlichen..)

Bin übrigens 26. Abi 2003. ^^



Soll man deiner Ansicht nach etwa darüber NICHT berichten ? Ich gondel recht viel auf der Welt herum. Und schaue stets hoch interessiert Nachrichten.(ich bin übrigens mit ner Nachrichtenredakteurin verheiratet) Die deutschen Nachrichten gehören meiner Auffassung nach weltweit zu den - was blutiges, Gewalt zeigendes Filmmaterial betrifft - sensibelsten.


Man darf auch nicht vergessen: Früher - vor der digitalen Bildverbreitung - war es mühsamer, gefährlicher - ja manchmal sogar schier unmöglich, über gewisse Dinge bezüglich Krieg/Terror medial zu berichten. Soll heißen: nicht eine Hemmschwelle sinkt, sondern die Weiterverbreitung und Vervollkommnung der technischen Möglichkeiten setzen hier Maßstäbe und auch oftmals die Messlatte. Früher war es oftmals gar nicht möglich, über gewisse Dinge in diesem heut´normalen Umfang zu berichten.


Stichwort Handyjournalismus..
Ich mein, Nachrichten sind ja gut und wichtig. Aber bei den Pro7 oder RTL2 "News" überleg ich mir meistens 2x, bevor ich mir die anschaue. Da geht's doch echt nur um Sensationen.
Gegen die Tagesschau hab ich nichts, im Gegenteil, die bewahrt ihren coolen, abgeklärten Style.



Sehr schön zu beobachten: investigativer Journalismus wird angeprangert - ein hier im Forum mit beleidigendem Inhalt abgelehnter Beitrag wird als "Zensur" beschriehen. Es ist die Pflicht, aufrüttelnde Beiträge über Leid, Elend, Krieg und Terror zu senden. Und nochmals: Gewaltverherrlichung habe ich expressis verbis im deutschen TV in Verbindung mit Nachrichten noch nicht gesehen.

Investigativ wäre gewesen, weniger Spekulationen zu verbreiten und mehr darüber in Erfahrung zu bringen, warum das WTC gesprengt wurde. (Bitte jetzt keine Verschwörungsdebatte)

Nenn es von mir aus Sensationsverherrlichung, das passt wohl besser.




Ja und ? Was ist denn jetzt die Aussage dahinter ? Bei einem generellen Verbot wäre doch das Alter derjenigen, die sich diese Spiele besorgen, völlig unerheblich.

Die Aussage dahinter? Verbote bringen nichts, außer dem Verlust einer ganzen Industrie.
Da kann man auch mit dem Fahrrad fahren und hoffen, dass die Meere nicht leer gefischt werden. Hat den gleichen Effekt.



Das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Du solltest dir schon die Mühe machen, meine Aussagen verstehen zu wollen.


Du meintest, Ego-Shooter sind Übungsgeräte. Für was? Für Ego-Shooter?

Gruß
Schili
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:12

Es geht mir darum, dass es dringendere Probleme zu lösen gibt, als sich mit einem Verbot von Killerspielen zu beschäftigen.


Wenn es ausschließlich wäre, gäbe ich dir unumschränkt recht. Aber hier geht es ja nicht nur um Killerspiele. Meine Meinung habe ich diesbezüglich ja kundgetan. Sondern um viele Faktoren, die vielleicht irgendwo wie Zahnrädchen ineinandergreifen. Natürlich ist auch Populismus stets schnell bei der Hand. Aber bislang konnte mir auch noch kein Jugndlicher schlüssig und plausibel erklären, was denn den tatsächichen Unterschied in der Empfindung für ihn ausmacht, ob er mit einer Waffe - sagen wir mal - möglichst realitätsnah animierte Früchte abballert, sondern möglichst lebensecht animierte Menschen tötet. Aber vielleicht kannst du mir ja darauf eine Antwort geben.




Du meintest, Ego-Shooter sind Übungsgeräte.


Ja. Einige Soziologen und auch Kriminalpsychologen stellen fest, dass es seit einigen Jahren zu einem Anstieg der getöteten Personen bei einem Amoklauf kommt. Bei ähnlicher Bewaffnung. Und fast sämtliche Amokschützen "übten" zuvor mit Ego-Shooter-Spielen. Wenn man mal seine ganz persönliche Präferenz für diese Spiele versucht auszublenden, sollte das zumindest mal in Überlegungen(!) einbezogen werden.


Verbote bringen nichts, außer dem Verlust einer ganzen Industrie.


Ja . Sicher. Also: die Rüstungsindustrie würde weltweit eingestellt. Daran wäre aber der Verlust von 1.000.000 Arbeitsplätzen gekoppelt. Wie sähe deine Entscheidung aus ? Komm - Hand auf´s Herz... Fieses Beispiel - ich weiß...

Ich kämpfe ganz schön allein hier... - alles Ego-Shooter hier vertreten ?

Nur das das mal deutlich wird: ich möchte hier keinen Streit und auch wirklich Niemanden persönlich angreifen oder verurteilen. In keinster Weise. Nur kontrovers diskutieren. Das macht mir Spaß. Und ich bin auch hart im Nehmen...


[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 16:30 bearbeitet]
casesdaily
Stammgast
#69 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:18
@Schili:
Was würde ein "Erwachsener" sagen, wenn ich ihn fragen würde,
was denn den tatsächichen Unterschied in der Empfindung für ihn ausmacht, ob

James Bond in seinen Filmen

mit einer Waffe - sagen wir mal - möglichst realitätsnah animierte Früchte

oder Gangster

abballert?


Schili
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:27
In die Falle getappt: auf das Spiel nehme ich aktiv Einfluss. Auf den Film nicht. Komm - versuch´s noch mal...
Rattensack
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:34
Ob und wofür Killerspiele verantwortlich gemacht werden können, vermag ich nicht zu sagen. Fakt ist aber: Meine Frau ist viel ausgeglichener, seit sie nicht mehr Moorhuhn spielt.
casesdaily
Stammgast
#72 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:41

Schili schrieb:
In die Falle getappt: auf das Spiel nehme ich aktiv Einfluss. Auf den Film nicht. Komm - versuch´s noch mal... ;)


Das war mir klar
Aber das ist auch der einzige Unterschied zwischen Film und Spiel. Bei beidem möchte ich unterhalten werden, es soll spannend, spektakulär und einigermaßen realitätsnah sein. Deswegen kann ich mir einen auf Plüschhäschen schießenden James Bond genauso wenig vorstellen wie einen Ego-Shooter, in dem man mit auf animiertes Gemüse schießt.

Mal abgesehen von den wirklich brutalen Spielen/Filmen, die nur sinnloses Töten in allen Details im Sinn haben. Die sind aber offiziell indiziert/beschlagnahmt und hätten lieber im Kopf des Erfinders bleiben sollen.
RoA
Inventar
#73 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:46

Schili schrieb:

Vorwand für die zunehmend geplante Überwachung des Internets.


Darum ging´s mir in deiner Aussage. Das ist pure Spekulation.


Genauso war es von mir pure Spekulation, dass sofort jemand um die Ecke kommt und Killerspiele und Videos verbieten will. Es kam jemand um die Ecke, und es kam auch sofort der Vorschlag, Foren stärker zu überwachen. War zwar nur Spekulation, ist aber aufgegangen. Wenn mir das nur an der Börse so gut gelingen würde.
Grimpf
Inventar
#74 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:49
Es gibt MILLIONEN jugendliche die Egoshooter spielen. Warum gibt es nicht MILLIONEN Amokläufe, sondern eine so geringe zahl, die man noch nichtmals einen Bruchteil davon nennen kann. (nicht falsch verstehen, es sind definitiv zu viele, KLAR, aber es sind zu wenig um die Schuld auf Computerspiele zu schieben)

Wie gesagt, ich will nicht sagen das wir zu wenig Amokläufe haben. Bevor ich wieder aufn Sack bekomme (sollte aber eigentlich selbstverständlich sein wie ich das meine)


[Beitrag von Grimpf am 13. Mrz 2009, 16:50 bearbeitet]
NixDa84
Inventar
#75 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:50
Also töten lässt sich mit nem Ego-Shooter sicher nicht üben.
Trotz gestiegender Grafikqualität + "Realitätsnähe".
Eine scharfe Waffe in der Hand zu halten und zu wissen das eine einzelne kleine Kugel mit 9 mm einen Menschen umbringen kann ist gleich ganz was anderes.
Im Spiel töte ich keine Individuen sondern lösche durch einen übergroßen Taschenrechner berechnete Bilder. (I-Robot ist hier nen netter Film) Zudem den AFK 18 Schutz.
Eltern die HIER nicht entschlossen vorgehen haben für mich ihre Bestimmung auf voller Bandbreite versiebt.
Ist so wie im Vorabendprogramm "Krimiserien" zu zeigen.
Gehört nicht ins Kinderzimmer.
Schili
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 13. Mrz 2009, 16:50

Das war mir klar


Sorry. Aber irgendwie war mir einfach, dass dein vorheriger Einwand kommen würde - und ich war vorbereitet...

Hm. Es ist nicht ganz einfach. Schon klar. Und ich bin sicherlich der Allerletzte der irgendeinen schlauen Masterplan in der Tasche hat, noch sich für den Pächter der absoluten Wahrheit hält. Ich betrachte nur gewisse Dinge sicherlich mit einem größeren emotionalen Abstand. Das sähe evtl. ganz anders aus, wäre ich jetzt irgendwas zwischen 15 & 25 und zudem mit diesen Konsolengeschichten aufgewachsen.

So phrasenhaft es klingt: die Wahrheit liegt - wie fast immer - irgendwo in der Mitte verborgen. Und jeder Fall muss - wie jedes Individuum an sich - auch individuell betrachtet werden. Und immer wieder (auch wenn ich es schon mehrfach ausdrückte): nie die Angehörigen der Opfer dieses kaum vorstellbaren Leids aus den Augen verlieren - die möchten NICHT hören oder lesen, dass dies das oder jenes doch genau so schlimm wäre und man sich doch um andere Sachen kümmern sollte. Im Augenblick des Leids willst du auch keine schlauen Ratschläge hören. Da ist nur Schmerz. Das weiß jeder, der mal einen geliebten Menschen wie auch immer verloren hat. Daher wahrt auch hier in dieser Diskussion bitte stets den Respekt bei euren Aussagen. Danke dafür.




Also töten lässt sich mit nem Ego-Shooter sicher nicht üben.


Töten natürlich nicht. Aber eine gewisse "Handwerklichkeit" geht von diesen Ego-Shooter-Spielen aus.

In vielen Bundesländern trainieren Polizisten und selbst die Spezialeinheiten prinzipiell nach diesem System. Mit Videosequenzen. Das vermittelt auch keinen Tötungsprozess. Aber die Handwerklichkeit, Reaktionsfähigkeit und gewisse andere Parameter werden geschult. Das lässt sich sicherlich nicht 1:1 - aber doch in gewisser Weise vergleichen.


[Beitrag von Schili am 13. Mrz 2009, 17:14 bearbeitet]
Boettgenstone
Inventar
#77 erstellt: 13. Mrz 2009, 17:26
Hi,

Schili schrieb:

Ja . Sicher. Also: die Rüstungsindustrie würde weltweit eingestellt. Daran wäre aber der Verlust von 1.000.000 Arbeitsplätzen gekoppelt. Wie sähe deine Entscheidung aus ? Komm - Hand auf´s Herz... Fieses Beispiel - ich weiß...

Ich kämpfe ganz schön allein hier... - alles Ego-Shooter hier vertreten ?

Ich kenne die Zahlen nicht genau aber es würde mich nicht wundern, wenn man die jährlichen Rüstungsausgaben den dann ehemaligen Angestellten einfach so geben täte, das der Staat dann bis über deren Rente raus sogar noch Geld sparen würde.

Fragt sich wer da mitmacht.
Naja die Rüstungsindustrie peitscht natürlich unsere Forschung und Entwicklung immer ziemlich nach vorne gerade weil dort monetäre Ressourcen im Überfluss vorhanden sind, ein durchaus heikles Thema.

Ich spiele eigentlich weniger Ego Shooter und nur die mit guter Story, normalerweise spiele ich Rollen- und Rennspiele, aber es würde einfach nicht passen eine Story durch zu spielen in der die Welt von fiesen Tomaten belagert wird.*
Als Gordon Freeman (Half-Life) rum rennen und Killertomaten zerlegen die von der Regierung losgeschickt wurden um heikle Experimente zu vertuschen? Huiuiui...
Ich fand die Roboter teils schon grenzwertig und die waren gut gemacht von dem grellgrünen Blut an den Wänden in manchen dunkleren Rollenspielen und Actionern will ich gar nicht reden das macht die Atmosphäre ziemlich kaputt.

Bei James Bond Filmen fallen die Gegner auch mehr oder weniger realistisch um, keine Blutdarstellung ist da IMHO völlig in Ordnung aber Typen die einfach verschwinden oder erstarren und langsam ausgeblendet werden, würdest du sowas "ernst" nehmen?

*Das gabs ja so ähnlich schon als Film der war ziemlich lustig, die Killertomaten.

p.s. ja die Reaktionsfähigkeit vom Auge wird geschult das merkt man auch wenn man mit Menschen am Rechner hockt die einem beim "rumklicken" zugucken müssen die sehen irgendwann die Mauspfeile nicht mehr richtig.
lunic
Inventar
#78 erstellt: 13. Mrz 2009, 20:44
Na hier geht's ja kontrovers zur Sache.


Schili schrieb:
Aber bislang konnte mir auch noch kein Jugndlicher schlüssig und plausibel erklären, was denn den tatsächichen Unterschied in der Empfindung für ihn ausmacht, ob er mit einer Waffe - sagen wir mal - möglichst realitätsnah animierte Früchte abballert, sondern möglichst lebensecht animierte Menschen tötet. Aber vielleicht kannst du mir ja darauf eine Antwort geben.


Finde ich aber auch ein wenig scheinheilig..
Fakt ist, das Menschen zu unserer Unterhaltung getötet werden, fast jeden Abend, im Tatort, bei Columbo, Hitchcock, Star Wars, bei Shakespeare, CSI Miami..bla.

Und da willst du von der Jugend verlangen, nur noch auf fliegendes Gemüse zu schießen?
Für mich persönlich liegt der reiz bei nem realistischen Shooter wie zB Crysis darin, besser zu sein als meine Gegner (zB, indem man selbst nicht abgeschossen wird)
Man muß taktisch vorgehen und antizipieren, um zu überleben. Früchte wehren sich idR nicht.
Ich halte das für weit reflektierter, als sich "bad cops" anzuschauen, die völlig skrupellos Leute abballern. Am bestsen mit Sonnenbrille und nem coolen Spruch auf lager. Yeah töten ist soo cool.





Ja. Einige Soziologen und auch Kriminalpsychologen stellen fest, dass es seit einigen Jahren zu einem Anstieg der getöteten Personen bei einem Amoklauf kommt. Bei ähnlicher Bewaffnung. Und fast sämtliche Amokschützen "übten" zuvor mit Ego-Shooter-Spielen. Wenn man mal seine ganz persönliche Präferenz für diese Spiele versucht auszublenden, sollte das zumindest mal in Überlegungen(!) einbezogen werden.


Und damit sei bewiesen, dass es zwischen Killerspielen und Amokläufen keinen kausalen Zusammenhang gibt, wie gesagt.
Da muß man sich nämlich genauso mal überlegen, wer zuerst da war - die Henne oder das Ei.




Ja . Sicher. Also: die Rüstungsindustrie würde weltweit eingestellt. Daran wäre aber der Verlust von 1.000.000 Arbeitsplätzen gekoppelt. Wie sähe deine Entscheidung aus ? Komm - Hand auf´s Herz... Fieses Beispiel - ich weiß...

Ich meinte die Killerspiel-Industrie. Das Crysis-Team hatte weltweit über 300 Mitarbeiter, nur mal als Beispiel.

Gruß
NixDa84
Inventar
#79 erstellt: 13. Mrz 2009, 20:48
Wenn weniger Geld in die Waffenindustrie (was ja bekanntermaßen die größte Industrie ist) fließt mehr Geld in die sozialen + WICHTIGEN Berufe + Industrie.
Ergo = besserer Lebensstandart durch Zerschlagung einer mitunter sinnlosen Industrie.
Alles recht utopisch (hat was von den SiFi-Romanen der 70er).
Aber die Vorstellung lässt einen träumen.
DZ_the_best
Inventar
#80 erstellt: 13. Mrz 2009, 21:16
Was mich bei der ganzen Diskussion ziemlich sauer macht:
Die Kopflosigkeit und der Populismus in Bezug auf zukünftigen Präventivmaßnahmen, solche Amokläufe zu verhindern.
Da will man Metalldetektoren an Schulen installieren (Soll das ein schlechter Scherz sein? Wie will man dies realisieren? Was soll es bringen?) und "Gewaltspiele" generell verbieten, weil man solche im Zimmer des Amokläufers gefunden hat (Wie groß ist auch die Wahrscheinlichkeit im Zimmer eines Jugendlichen Computerspiele zu finden? 80%? 90%?).
Allein dieses generelle Verbot von "Gewaltspielen" zeugt doch von absolutem Aktionismus und der Weltfremdheit solcher Poliker.
Es gibt erstens bis heute keine eindeutigen statistischen Erhebungen, die solches Mediengut direkt in Verbindung mit Amokläufen bringen, zweitens ist die Definition eines "Gewaltspiels" als solches so schwammig/diffus wie nur möglich und drittens ist ein komplettes Verbot nahezu unmöglich zu realisieren.
Trotz dieser drei Totschlagargumente krakelen die CSU-Spezialisten lautstark nach einem solchen Verbot.
Ist diesen Menschen das Finden einer vernünftigen Lösung und das Verhindern solcher Amokläufe denn völlig gleich? Will man nur ein schlagkräftiges Programm für die Bundestagswahl im September haben?
Anscheinend schon, sonst würde man besonnener an die Sache herangehen und anders argumentieren.


Aber eine gewisse "Handwerklichkeit" geht von diesen Ego-Shooter-Spielen aus.


Ich habe in meinem Leben bestimmt schon 20 Shooter gespielt und wüsste nichtmal wie ich eine Waffe nachladen sollte.
Auch glaube ich nicht, dass sich in der Realität die Gesundheit nach einem Feuergefecht automatisch auflädt, wenn man in Deckung geht.
Für mich verhält es sich mit Shootern und der Realität wie mit Äpfeln und Birnen, das eine fast unmöglich auf das andere übertragbar.

MFG DZ
RoA
Inventar
#81 erstellt: 13. Mrz 2009, 22:09
Eben 1. Meldung in der tagesschau. Geschlagene 4 Minuten lang wurde ausgeführt, wie die "Fälschung" entstanden sein könnte, wie kriminell das eigentlich ist und das der arme Innenminister gar keine Chance hatte, diese Fälschung zu erkennen.

Danach kam der Hinweis: Weitere Informationen unter tagesschau.de.

Wusstet ihr eigentlich, dass die ÖR mittlerweile über 200 Mio. € pro Jahr in ihren Internet-Auftritt stecken?
lunic
Inventar
#82 erstellt: 13. Mrz 2009, 22:38
Und schon GEZahlt? Da kriegt man doch echt einen an der Erbse. ^^
catman41
Inventar
#83 erstellt: 14. Mrz 2009, 02:04
@Grimpf,


Amokläufe haben nichts mit Computerspielen zu tun. Punkt Ende aus !



oh, Du weißt dasa so genau!

ük, die Mehrzahl der Leute, die Ego-Shooter spielen und/oder Gerwaltvideos gucken gehen damit "normal" um.

Ich könnte mir aber auch vorstellen, das Leute/Jugendliche, die in unserer "Ellenbogengesellschft" außer vorstehen, sich sowas "zu Herzen nehmen".

lg
Harry
FallenAngel
Inventar
#84 erstellt: 14. Mrz 2009, 03:20
Alle männlichen Jugendlichen spielen solche Spielen in gewissem Umfang.

Alle Amokläufer haben Ego-Shooter gespielt.
Alle Amoköäufer haben Brot gegessen.
Alle Amokläufer haben Luft geatmet.
Alle Amokläufer haben Flüssigkeiten getrunken.

Foglerung: Atmen, Egoshooter, das Essen von Brot und Trinken verbieten. Natürlich sind Essen, Atmen und Trinken überlebenswichtige Faktoren und der Vergleich ist gezielt überspitzt. Aber auch Spielen als solches ist nötig, um zu einem gesunden Erwachsenen zu reifen. Nur weil zufälligerweise einige (zum Glück wenige!) Jugendliche nach dem Konsum von Ego-Shootern Amok laufen, ist das noch lange kein kausaler Zusammenhang. Praktisch jeder männliche Jugendliche spielt solche Spiele oder hat sie gespielt. Und nur weil zufälligerweise (!!) noch kein Jugendlicher Amok gelaufen ist, der keine "Killerspiele" gespielt hat, sind die Spiele schuld an dem Versagen der Gesellschaft. Eine wirklich sehr bequeme Beschuldigung. Ein Sündenbock ist was feines! Auch wenn es für viele Erwachsene erschreckend sein mag, so machen Ego-Shooter spaß. Nicht zwangsweise um des Blutes wegen, sondern weil der Mensch von Natur aus ehrgeizig ist und sich mit anderen Menschen messen will. Und herrgott, wenn jemand meint in einem Spiel Leute anzünden zu müssen, so sei das ok. Es zündet Polygone an, keine Lebewesen. Vielen älteren Menschen fehlt einfach die Abstraktion! Sie vergleichen PC-Spiele mit Fernsehnachrichten aber zwischen der virtuellen und der realen Welt muss ganz klar unterschieden werden.
0408SUSI
Gesperrt
#85 erstellt: 14. Mrz 2009, 10:08

FallenAngel schrieb:
Und herrgott, wenn jemand meint in einem Spiel Leute anzünden zu müssen, so sei das ok. Es zündet Polygone an, keine Lebewesen.

Klar. Und in Auschwitz wurden keine Menschen vergast, sondern Ungeziefer. Auch nur aus Spaß. Deshalb hieß das KZ ja Auschwitz und nicht Auschernst.

Idiotischer Vergleich? Klar. Aber nicht idiotischer wie das da:

FallenAngel schrieb:
Alle Amokläufer haben Ego-Shooter gespielt.
Alle Amoköäufer haben Brot gegessen.
Alle Amokläufer haben Luft geatmet.
Alle Amokläufer haben Flüssigkeiten getrunken.
RoA
Inventar
#86 erstellt: 14. Mrz 2009, 10:10

FallenAngel schrieb:
Nur weil zufälligerweise einige (zum Glück wenige!) Jugendliche nach dem Konsum von Ego-Shootern Amok laufen, ist das noch lange kein kausaler Zusammenhang.


Mir ist bislang kein einziger Amok-Lauf bekannt, der sich mehr oder weniger unmittelbar nach dem Konsum von Ego-Shootern ereignet hat. Ich kenne aber auch nicht alle.


Und nur weil zufälligerweise (!!) noch kein Jugendlicher Amok gelaufen ist, der keine "Killerspiele" gespielt hat, sind die Spiele schuld an dem Versagen der Gesellschaft.


Es gibt aber etliche Amokläufe, wo Killerspiele nachweislich keine Rolle gespielt haben. Das ergibt sich bereits daraus, dass es vor 20 Jahren noch keine gab.


Ein Sündenbock ist was feines!


Es geht hierbei nicht nur um einen "Sündenbock", sondern um ein Vehikel zur Durchsetzung politischer Interessen.


[Beitrag von RoA am 14. Mrz 2009, 10:12 bearbeitet]
catman41
Inventar
#87 erstellt: 14. Mrz 2009, 11:52
@ROA,


Mir ist bislang kein einziger Amok-Lauf bekannt, der sich mehr oder weniger unmittelbar nach dem Konsum von Ego-Shootern ereignet hat.


Jetzt hast Du einen!
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613288,00.html

lg
Harry
FallenAngel
Inventar
#88 erstellt: 14. Mrz 2009, 12:27

0408SUSI schrieb:

FallenAngel schrieb:
Und herrgott, wenn jemand meint in einem Spiel Leute anzünden zu müssen, so sei das ok. Es zündet Polygone an, keine Lebewesen.

Klar. Und in Auschwitz wurden keine Menschen vergast, sondern Ungeziefer. Auch nur aus Spaß. Deshalb hieß das KZ ja Auschwitz und nicht Auschernst.



FallenAngel schrieb:
Es zündet Polygone an, keine Lebewesen.

[...] zwischen der virtuellen und der realen Welt muss ganz klar unterschieden werden.


Du setzt das Töten von Menschen auf die gleiche Stufe wie ein PC-Spiel?



0408SUSI schrieb:

Idiotischer Vergleich? Klar. Aber nicht idiotischer wie das da:

FallenAngel schrieb:
Alle Amokläufer haben Ego-Shooter gespielt.
Alle Amoköäufer haben Brot gegessen.
Alle Amokläufer haben Luft geatmet.
Alle Amokläufer haben Flüssigkeiten getrunken.


Das ist eben kein idiotischer Vergleich, da die Spiele nichts, aber auch gar nichts mit den Amokläufen zu tun haben. Oder willst du mir erzählen, dass die Judenverfolgung an einem gewalttätigen Spiel lag?
lunic
Inventar
#89 erstellt: 14. Mrz 2009, 12:32
Bei Rennspielen wie NFSU2 kommt ja am Anfang noch so eine Art Aufforderung, dass man sich im echten Leben anschnallen soll, langsam fahren, an die StVO halten soll, keine Anhalter mitnehmen etc..

Wie absurd wäre es denn, eine ähnliche Warnung bei Shootern auszugeben?

Oder meint ihr, Terroristen üben vorher am PC, bevor sie sich selbst in der Hotelloby in die Luft jagen?

Vielleicht kennt jemand Assassins Creed..man spielt einen Attentäter irgendwo im Nahen Osten, vor 500 Jahren oder so.
Auftragskiller, bewaffnet mit Schwertern und Wurfsternen. Es gibt nen Schleich-Modus, nen Verstecken-Modus, nen Vom-Dach-ins-Heu-Springen-Modus und so Sachen.
Grafisch echt gut gemacht, Steuerung gerade noch so spielbar.
Aber ich persönlich fand das Spiel mega öde, es geht wirklich nur darum, Leuten aufzulauern und sie abzumurksen. Dann muß man vor seinen Verfolgern abhauen.
In so nem hinterhältigen Verhalten liegt einfach keine Herausforderung, sowas könnte man von mir aus verbieten.

Aber wer einmal im Netzwerk Counter Strike gespielt hat (und um den Shooter geht's ja die ganze Zeit), der wird feststellen, dass der Begriff E-Sport nicht von Ungefähr kommt - das ist echt anstrengend.. ^^

Gruß
Boettgenstone
Inventar
#90 erstellt: 14. Mrz 2009, 14:21
Hallo,
mal kurz der Nievaulimbo.

catman41 schrieb:
@ROA,


Mir ist bislang kein einziger Amok-Lauf bekannt, der sich mehr oder weniger unmittelbar nach dem Konsum von Ego-Shootern ereignet hat.


Jetzt hast Du einen!
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613288,00.html

lg
Harry

was hätte er machen sollen?
Comics lesen? Im Schützenverein üben? Hausaufgaben machen?
Weiter Tischtennis spielen?
Hätte man diese Sachen auch dafür verantwortlich gemacht?

Das war ein großer Teil seiner Freizeit die Chance das er also den Abend vor der Tat auch weiterhin seine Freizeit damit verbringt ein Computerspiel zu spielen war extrem groß und in meinen Augen nicht weiter überraschend.
Das ist ja gerade das verrückte und für mich unverständliche an diesen Taten die Täter sind bis zu der Tat voll in ihrem normalen Tagesablauf drin, keine offensichtlichen Anhaltspunkte, nichts was einem beiläufigen Beobachter auffällt...

Das macht das ganze ja so abstrakt und eigentlich nicht vorhersehbar die einzigsten Menschen die da was merken könnten gehören zum engsten Umkreis, Eltern, eventuelle Geschwister, enge Freunde.
Selbst bei Lehrern und Klassenkameraden bin ich mir nicht sicher ob die entsprechende Anzeichen erkennen könnten, offensichtlich funktioniert das nicht wirklich.

Zumindest stellt sich das mir nach den ganzen Amokläufen in den letzten Jahren so dar, das waren im übrigen nicht nur jugendliche Computerspieler man sollte da mal seine selektive Wahrnehmung überprüfen.

Gerade deswegen sind aber solch einfache Zusammenhänge wie sie gerne konstruiert werden IMHO völlig unbrauchbar.
Es war nicht nur seine Zugehörigkeit zu einem, vermutlich erzkonservativen, Schützenverein und es waren auch nicht seine Spiele, auch nicht seine Klassenkameraden...

Ich denke man macht es sich zu einfach nur auf einen Aspekt zu blicken und zu schreien das war es, verbrennen wir es. Das mag einigen Politikern und der Bild reichen.

Ansonsten könnten wir gleich alle Schützenvereine verbieten ohne Rücksicht auf die zu nehmen die niemals mehr als nur auf Scheiben ballern würden...
Mit einer Pistole so genau und schnell zu schießen muss man lernen das lernt man aber eben nicht an einer Maus oder an einem Joystick.
RoA
Inventar
#91 erstellt: 14. Mrz 2009, 14:27

catman41 schrieb:
@ROA,


Mir ist bislang kein einziger Amok-Lauf bekannt, der sich mehr oder weniger unmittelbar nach dem Konsum von Ego-Shootern ereignet hat.


Jetzt hast Du einen!
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613288,00.html



Spiegel schrieb:
Nach Informationen des SPIEGEL hat der Amokläufer von Winnenden, Tim K., noch am Abend vor der Tat das Computerspiel "Far Cry 2" gespielt.


Jetzt hast Du mich fast überzeugt. Ich weiss zwar nicht, woher der Spiegel diese vertraulichen Informationen hat und wie das ständige "soll" zu werten ist, aber es macht mich jetzt nachdenklich. Ich habe CoD4 auf meinem Rechner. Ich habe direkten Zugang zu 8 Schusswaffen nebst Munition. Ich habe eine Einzelkämpferausbildung, bin Scharfschütze und Karatekämpfer. Meine Psyche ist derzeit labil, sonst würde ich hier nicht schreiben. Was würde also die von Schäuble geforderte Internetstreife tun, wenn sie diesen Beitrag hier lesen würde?


Spiegel schrieb:
Auf dem heimischen Computer des Mörders fanden die Fahnder auch etwa 200 Pornobilder, davon mehr als 120 sogenannte Bondage-Bilder, die nackte, gefesselte Frauen zeigen.


Ich glaube eher, dass das der Auslöser war, schließlich hat er überwiegend auf Frauen geschossen. Ich war schon immer gegen Pornos und für einen generellen Pornofilter im Internet.
Schili
Hat sich gelöscht
#92 erstellt: 14. Mrz 2009, 14:42

Natürlich sind Essen, Atmen und Trinken überlebenswichtige Faktoren und der Vergleich ist gezielt überspitzt


Das ist nicht überspitzt das ist dämlich. Vergleichbar mit der Argumentation in einer einer Diskussion über die Gefahr des Rauchens, bei der eingeworfen wird, dass auch Nichtraucher sterben...
Rattensack
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 14. Mrz 2009, 14:45

Schili schrieb:
Das ist nicht überspitzt das ist dämlich. Vergleichbar mit der Argumentation in einer einer Diskussion über die Gefahr des Rauchens, bei der eingeworfen wird, dass auch Nichtraucher sterben...

Jetzt mal ausnahmsweise OT, mach ich sonst ja nie...

Am Rauchen ist nicht das Sterben schlimm, sondern das beschissene Leben davor.
_ES_
Administrator
#94 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:01

Jetzt mal ausnahmsweise OT


Ausnahmsweise ?

Bezogen auf den Titel ist der ganze Thread OT..
FallenAngel
Inventar
#95 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:12

Schili schrieb:

Natürlich sind Essen, Atmen und Trinken überlebenswichtige Faktoren und der Vergleich ist gezielt überspitzt


Das ist nicht überspitzt das ist dämlich. Vergleichbar mit der Argumentation in einer einer Diskussion über die Gefahr des Rauchens, bei der eingeworfen wird, dass auch Nichtraucher sterben...


Das ist kein Stück dämlich. Dir scheint blos nicht ganz klar zu sein, was ich damit gemeint habe.
Alle Jugendlichen spielen und nur weil sie Ego-Shooter spielen werden sie deswegen noch lange nicht zum Amokläufer.
Alle Jugendlichen essen Brot und nur weil sie Brot essen werden sie deswegen noch lange nicht zum Amokläufer.

Amoklaufen und die Spiele haben keinen, aber auch gar keinen kausalen Zusammenhang. Er ist eben so groß wie der Zusammenhang zwischen Brot und dem Amoklaufen. Oder wie erklärst du dir den Umstand, dass es auch vor den "Killerspielen" AMokläufe und Massenvernichtungen gab? Und sag mir jetzt bitte nicht, die Häufigkeit wäre gestiegen. Es liegt einzig und allein an der sensationsgeilen Presse, dass solche Gewalttaten aufgebauscht werden.

lg

Michael
Feldweg
Inventar
#96 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:17

FallenAngel schrieb:

Schili schrieb:

Natürlich sind Essen, Atmen und Trinken überlebenswichtige Faktoren und der Vergleich ist gezielt überspitzt


Das ist nicht überspitzt das ist dämlich. Vergleichbar mit der Argumentation in einer einer Diskussion über die Gefahr des Rauchens, bei der eingeworfen wird, dass auch Nichtraucher sterben...


Das ist kein Stück dämlich. Dir scheint blos nicht ganz klar zu sein, was ich damit gemeint habe.
Alle Jugendlichen spielen und nur weil sie Ego-Shooter spielen werden sie deswegen noch lange nicht zum Amokläufer.
Alle Jugendlichen essen Brot und nur weil sie Brot essen werden sie deswegen noch lange nicht zum Amokläufer.

Amoklaufen und die Spiele haben keinen, aber auch gar keinen kausalen Zusammenhang. Er ist eben so groß wie der Zusammenhang zwischen Brot und dem Amoklaufen. Oder wie erklärst du dir den Umstand, dass es auch vor den "Killerspielen" AMokläufe und Massenvernichtungen gab? Und sag mir jetzt bitte nicht, die Häufigkeit wäre gestiegen. Es liegt einzig und allein an der sensationsgeilen Presse, dass solche Gewalttaten aufgebauscht werden.

lg

Michael

das es gar keinen zusamenhang hat stimmt jawohl auch nicht, es kann einen gefährdeten sicher noch weiter bringen wenn er immer solche sachen zockt. aber zusagen das die spiele schuld wären ist ja schwachsinn. jeder hat irgendwo cs oder ähnliches daheim rumliegen und schon gezockt. und wieviele laufen davon amok? ein prozentsatz nahe null. also das ist falch gedacht. aber das wurde hier ja eh schon x-mal gesagt. ihr dreht euch im kreis.
FallenAngel
Inventar
#97 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:26

Feldweg schrieb:

das es gar keinen zusamenhang hat stimmt jawohl auch nicht, es kann einen gefährdeten sicher noch weiter bringen wenn er immer solche sachen zockt.


Da gibt es keinen Beleg für.


Feldweg schrieb:

aber zusagen das die spiele schuld wären ist ja schwachsinn. jeder hat irgendwo cs oder ähnliches daheim rumliegen und schon gezockt. und wieviele laufen davon amok? ein prozentsatz nahe null. also das ist falch gedacht.


Genau das meine ich. Egoshooter werden als Sündenbock missbraucht, da sie manchen Menschen schon länger ein Dorn im Auge sind.
Schili
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:32
@ FallenAngel:

Das ist hilflos. Ein pures Verteidigen einer Präferenz. Du verteidigst da selbst einen Glauben(!), weil du von etwas überzeugt bist. Das ist schon ein wenig fanatisch bis jugendlich trotzig. Weitaus fanatischer, als irgend jemand anders, der hier schreibt. Bislang hat noch KEINER hier geschrieben, dass es einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen einem Amok-Lauf und irgendwelchen Ballerspielen gibt. Es geht um Mosaiksteine. Um sog. konkludentes Aufbauen. Um Analysen. Hier steht die Wissenschaft noch am Anfang.Warum soll man nicht in alle Richtungen forschen/analysieren/ ? Irgendeine Polemik liegt auch mir fern. Ich sehe nicht den Antichristen in irgendwelchen PC-Spielen. Und gerade, weil ich einen wohl völlig unverkrampften Blick darauf habe, verschließe ich micht NICHT sämtlichen Möglichkeiten/Einflüssen. Hier kommt nur von dir: "da gibt es keinen Zusammenhang. Basta." Nennst du das wirklich eine vernünftige Argumentation ? Nur weil DU (vermutlich)täglich PC-Spiele spielst und du vermutlich nicht AMOK läufst (wie 99% aller Jugendlichen - es wurde schon mehrfach erwähnt, dass es das letzte Tröpfchen bei einem psychisch sowieso labilen Jugebndlichen bedeuten kann...) ) ? Nochmal das Raucherbeispiel: Schwiegeroma ist 87 - und hat zeitlebens geraucht.Ist dem Alter angemessen topfit und geistig rege. Wenn sie nun sagen würde: "Rauchen ist gesund. Basta.!" Könnte man ihr etwa widersprechen ? Deiner Auffassung nach müßte man dann ja offensichtlich mit "NEIN! antworten.

FallenAngel
Inventar
#99 erstellt: 14. Mrz 2009, 15:59

Schili schrieb:

Das ist hilflos. Ein pures Verteidigen einer Präferenz.


Weder das eine noch das andere. Des weiteren möchte ich dich bitten mit mir sacherlicher zu argumentieren. Mir scheint, dein Gemüt ist ein klein wenig erhitzt.


Schili schrieb:

Du verteidigst da selbst einen Glauben(!), weil du von etwas überzeugt bist.


Ich verteidige keinen Glauben, ich sage meine Meinung. Solange bis jemand Argumente bringt die stark genug sind, halte ich an meiner Meinung fest.


Schili schrieb:

Das ist schon ein wenig fanatisch bis jugendlich trotzig. Weitaus fanatischer, als irgend jemand anders, der hier schreibt.


Den Part empfinde ich als beleidigend. Weder bin ich jugendlich, noch trotzig, noch fanatisch!!


Schili schrieb:

Bislang hat noch KEINER hier geschrieben, dass es einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen einem Amok-Lauf und irgendwelchen Ballerspielen gibt.


Hier nicht, die Presse aber schon oft genug. Alleine das Wort "Killerspiele" treibt mit den Brechreiz hoch. Ursprünglich stammt diese Formulierung und die regelrechte Hetzjagd von der FAZ. Nach jedem Unglück sucht man die Ursachen. Bei einem Flugzeugabsturz und bei einem Amoklauf. Und vor einigen Jahren sind deswegen Egoshooter in die Schusslinie geraten und als DIE Ursache für Amokläufe dargestellt worden, da es der Gesellschaft sichtlich schwer fällt kollektives Versagen anzuerkennen.


Schili schrieb:

Es geht um Mosaiksteine. Um sog. konkludentes Aufbauen. Um Analysen. Hier steht die Wissenschaft noch am Anfang.Warum soll man nicht in alle Richtungen forschen/analysieren/ ? Irgendeine Polemik liegt auch mir fern. Ich sehe nicht den Antichristen in irgendwelchen PC-Spielen. Und gerade, weil ich einen wohl völlig unverkrampften Blick darauf habe, verschließe ich micht NICHT sämtlichen Möglichkeiten/Einflüssen.


Mein Blick ist ebenso unverkrampft. Nur ich kann es nicht mehr hören, wenn irgendwer mal wieder die "Killerspiele" als Ursache solch trauriger Gewalttaten nennt. Wesentlich kritischer sehe ich Gewaltvideos/"happy slapping" die in Schulen rumgehen. Spiele sind Spiele, Videos von Gewalttaten sind die traurige Realität.


Schili schrieb:

Hier kommt nur von dir: "da gibt es keinen Zusammenhang. Basta." Nennst du das wirklich eine vernünftige Argumentation ?


Ich polarisiere ebenso wie die Gegner der Egoshooter. Das nennt man eine hitzige Diskussion.


Schili schrieb:

Nur weil DU (vermutlich)täglich PC-Spiele spielst und du vermutlich nicht AMOK läufst (wie 99% aller Jugendlichen - es wurde schon mehrfach erwähnt, dass es das letzte Tröpfchen bei einem psychisch sowieso labilen Jugebndlichen bedeuten kann...) ) ?


Du kennst mich nicht. Weder spiele ich den ganzen Tag "Killerspiele" oder o.ä. noch bin ich Jugendlicher. Allgemein fehlt mir oft die Zeit um mal was zu spielen. Dabei wäre es nicht meine Präferenz mit einer Kettensäge virtuell durch ein Kaufhaus zu laufen...
Ich habe nur eine etwas liberalere Meinung zu den in Verruf gekommenden Spielen.


Schili schrieb:

Nochmal das Raucherbeispiel: Schwiegeroma ist 87 - und hat zeitlebens geraucht.Ist dem Alter angemessen topfit und geistig rege. Wenn sie nun sagen würde: "Rauchen ist gesund. Basta.!" Könnte man ihr etwa widersprechen ? Deiner Auffassung nach müßte man dann ja offensichtlich mit "NEIN! antworten.


Natürlich nicht, denn da gibt es Belege. Aber anstatt dass die Öffentlichkeit über alle Ursachen diskutiert, werden immer und immer wieder vorallem die Spiele als Ursache erwähnt. Dabei war es doch das soziale Versagen des Umfeldes, dass zum AMoklauf geführt hat. Diese Wahrheit ist aber derart unangenehm, dass es die Presse und leider damit auch meist die Bevölkerung vorzieht den Spielen die Schuld zu geben, denn die kann man verbieten.
RoA
Inventar
#100 erstellt: 14. Mrz 2009, 16:07
@Schili - Dein Oma-Beispiel hinkt, denn der kausale Zusammenhang zwischen Rauchen und Raucherkrankheiten ist erwiesen und wird auch von niemanden ernsthaft bestritten - ausser von der Zigarettenidustrie natürlich.

Es gibt diverse Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Killerspielen und sozialem Verhalten nahelegen. Es gibt genauso viele Studien, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. Da der Amoklauf ein Einzelfall ist und wohl auch bleibt, wird es vermutlich nie einen Beweis für irgendwelche kausalen Zusammenhänge geben.
DZ_the_best
Inventar
#101 erstellt: 14. Mrz 2009, 16:14

Hier steht die Wissenschaft noch am Anfang.Warum soll man nicht in alle Richtungen forschen/analysieren/ ?


Schon richtig, die Medien vermitteln den kausalen Zusammenhang von Amokläufen und Ego-Shootern allerdings als Tatsache und auch ziemlich wertend (--> Begriff "Killerspiele").
Da findet man in der Wohnung des Jugendlichen das Spiel Counter-Strike und schon macht es bei allen Zuschauern "Klick" (schließlich hat man ja die erstklassig recherchierten Sendungen im TV gesehen) und denkt sich: "Na, das passt doch!".
Süffisante Politiker haben das Wahlvieh natürlich längst gerochen und getreu dem Motto "je radikaler desto besser" kommen die ganzen (Schein-)Lösungen zu Tage, die das Volk natürlich schnellstmöglich erwartet, will man sich doch nicht mit einem solch unbequemen Thema auseinandersetzen, sondern viel lieber wieder ein süßes Eisbärbaby umschwärmen.

MFG DZ
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