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Patient nicht vom Krankenhaus aufgenommen.

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Memory1931
Inventar
#1 erstellt: 19. Mrz 2012, 16:01
Und da haben wir sie wieder die:

2-Klassen-Medizin......

Mein Cousin (Architekt) bückte sich in einer Situation am Wochenende und kam nicht mehr hoch........(Bandscheibe zum 2ten)

Er ist zwar erst 42 Jahre alt, hatte aber schon einen Bandscheibenvorfall hinter sich gebracht, der operativ angegangen werden musste......

Und wie es der Teufel so will...........

ein paar Jahre später wieder ein Rückenproblem, das ihn bewegungsunfähig werden ließ.......

Sofort in's Krankenhaus, Notaufnahme.........

Die nahmen ihn mit den Worten: "Sie sind leider kein Privatpatient" nicht auf......
Pilotcutter
Administrator
#2 erstellt: 19. Mrz 2012, 16:12

Memory1931 schrieb:
Sofort in's Krankenhaus, Notaufnahme.........
Die nahmen ihn mit den Worten: "Sie sind leider kein Privatpatient" nicht auf......


Komisch, dann ist das aber irgendetwas Grundsätzliches dort... und kein finanzielles 2 Klassen Denken.

In solchen Fällen und wenn wirklich akut (der Mensch zB nicht mehr laufen und nicht mehr privat befördert werden kann) keine Mätzchen und Transportversuche machen, Krankenwagen 112 oder 19222 anrufen, abholen lassen und rein in's KH. Da ist man dann gleich d'ran und an der richtigen Stelle und es geht sofort los und weiter.
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 19. Mrz 2012, 17:24

Die nahmen ihn mit den Worten: "Sie sind leider kein Privatpatient" nicht auf......

Hallo,

das kann ich mir kaum vorstellen.
Ich könnte mir eher denken, dass die stationäre Behandlungsbedürftigkeit fraglich war.
Dein Cousin ist GKV-Mitglied?

Aber grundsätzlich ist es absolut müßig, die Sachlage auf Basis dieser knappen Infos beurteilen zu wollen.

Grüße
Frank
zehnender
Gesperrt
#4 erstellt: 21. Mrz 2012, 05:11
Nun, auch wenn du es mit Sicherheit nicht für lau schreibst: Einfach unglaublich.

In einem Ernstfall wären selbst feinste Privatkliniken zu erster Hilfe verpflichtet!
Doch wie heißt es mit den Pferden wo die so würgen....
Jedes Krankenhaus hat auch ne Apotheke.
weyrich
Inventar
#5 erstellt: 21. Mrz 2012, 12:45
Vergleichbarer Fall vor einigen Jahren:
Einer meiner Schüler, 13 Jahre alt, kollabierte mitten im Unterricht - Unterzucker. Bewegungsunfähig. Leider waren es 15 Kilometer zum nächstgelegenen Krankenhaus, also fuhr der Krankenwagen mit Volldampf dorthin. Ergebnis: Die Aufnahme wurde wegen des Alters des Patienten verweigert. Folge: Weitere 25 Kilometer mit dem Krankenwagen in eine andere Richtung.
Zum Glück ist dem Jungen nichts passiert!
Verstehen muss man so etwas nicht.
In Deutschland sind Vorschriften eben Vorschriften und selten werden diese aufgrund von Verstandes- oder Herzensentscheidungen umgangen.
Nieder mit den Schreibtischtätern!!!


[Beitrag von weyrich am 21. Mrz 2012, 12:47 bearbeitet]
zehnender
Gesperrt
#6 erstellt: 21. Mrz 2012, 13:00
Voll das Wichtigste vergessen.
@"memo....."
Deinem Kumpel die allerbesten Genesungswünsche!

greetings Dirk
tsieg-ifih
Gesperrt
#7 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:07
Wundert euch das wirklich wenn Krankenhäuser zwecks Gewinnmaximierung fusionieren und privatisiert werden dass der normale Patient an zweiter Stelle steht?

Kassenpatienten müssen warten, Privatpatienten können sofort durch die Hintertür rein. Man möchte ja nicht unnötig provozieren. Selbst erlebt.
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:15
Viele Häuser fusionieren unter einer öffentlichen oder konfessionellen Trägerschaft, weil das Überleben wirtschaftlich anders nicht zu sichern ist und gerade private (privatisierte) Einrichtungen, deren legitimes Ziel die Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite ist, sind gar nicht schlecht darin, Versorgungsgüte UND Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bekommen. Oftmals sogar besser, als die genannten anderen Träger, mit deren nicht selten völlig irrational agierenden/ahnungslosen Aufsichtsgremien.

Grüße
Frank
tsieg-ifih
Gesperrt
#9 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:27

und gerade private (privatisierte) Einrichtungen, deren legitimes Ziel die Erwirtschaftung einer angemessenen Rendite ist, sind gar nicht schlecht darin, Versorgungsgüte UND Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bekommen.

Ja genau, so blauäugig muss wohl der neoliberale Wähler denken
darum werden auch jede Menge Leute entlassen was das Ziel einer Privatisierung ist und das, obwohl vorher der Personalbestand unter aller Sau war und Sollzeiten nur durch Überstunden ausgeglichen werden.
Siehe Zusammenschluss Rhön-Klinikum
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:31
Da spricht der Szene-Kenner.
Welches KH des Rhön-Klinikums meinst Du?

Grüße
Frank


PS: Wir können ja die Sozialversicherungsbeiträge um 3 % erhöhen. Dann gibt es auch mehr Geld für die Beschäftigten in den KH bzw. es können dort mehr Stellen finanziert werden.


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 16:32 bearbeitet]
Memory1931
Inventar
#11 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:33
Mal etwas anderes......

Früher, haben die Firmenchefs und Bosse damit geprahlt wie viele Arbeitnehmer in ihrem Unternehmen arbeiten........

und heute........

heute prahlen se damit wie viele se freigesetzt haben........
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:45
Noch zu Rhön:
Die aus Akquisen resultierenden Kapazitätsausweitungen (Krankenhausbetten, Behandlungsplätze) sind zwischen 2005 und 2009 um knapp 29 % gestiegen. Im selben Zeitraum stieg die Anzahl der Mitarbeiter um knapp 74 %.
Gleichzeitig wurden Summen in Infrastruktur investiert, welche die öffentliche Hand im Mittel pro Krankenhausbett lange nicht mehr in die Hand genommen hat - aus dem operativen Geschäft heraus.


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 16:47 bearbeitet]
Memory1931
Inventar
#13 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:49

Hüb' schrieb:
Noch zu Rhön:
Die aus Akquisen resultierenden Kapazitätsausweitungen (Krankenhausbetten, Behandlungsplätze) sind zwischen 2005 und 2009 um knapp 29 % gestiegen. Im selben Zeitraum stieg die Anzahl der Mitarbeiter um knapp 74 %.
Gleichzeitig wurden Summen in Infrastruktur investiert, welche die öffentliche Hand im Mittel pro Krankenhausbett lange nicht mehr in die Hand genommen hat - aus dem operativen Geschäft heraus. ;)


Frage: Und wie viele Kliniken im Umfeld wurden dichtgemacht?
Hüb'
Moderator
#14 erstellt: 22. Mrz 2012, 16:53
Wenige. Die Zahl der KH in D. ist ziemlich konstant, lag zuletzt mEn bei 2.084.
Allerdings ist die Trägerlandschaft in Bewegung, hin zu Fusionen/Kooperationen und auch Privatisierungen.
In Nicht-Ballungsräumen ist es zumeist auch gar nicht möglich, ein KH einfach so zu schließen.
EDIT: Die Anzahl der KH ist von 2.242 (2000) auf 2.084 (2009) zurückgegangen. Von einer Unterversorgung (gemessen an Betten pro 100.000 Einwohner) sind wir im europäischen Vergleich aber noch verdammt weit entfernt.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 17:08 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#15 erstellt: 22. Mrz 2012, 17:23

Hüb' schrieb:
Da spricht der Szene-Kenner. ;)

Ich bin nicht Kenner der Szene, sondern eine OP-Chefschwester die ich persönlich kenne und das ist noch besser (Uni Marburg), also im Gegensatz zu deinen geschönten Zahlen "gesponsert a la FDP Wahlprogramm", gesicherte Erkenntnisse aus erster Hand. Und du fällst auf die skandalöse Informationspolitik noch herein.
Die einzigen die eingestellt wurden, sind die Mitarbeiter(innen) des Entlassungsmanagements auf Personalebene


Stellungnahme zum geplanten Personalabbau am UKGM :
Staatsministerin Kühne-Hörmann und die Präsidenten Prof. Krause und Prof. Mukherjee rügen Informationspolitik des Unternehmens

In der gemeinsamen Stellungnahme von Ministerin, Prof. Krause und Prof. Mukherjee heißt es weiter: „Wir sind in großer Sorge, dass die Forschung massiv beeinträchtigt wird, wenn die in der Presse kursierenden Personalabbaupläne umgesetzt werden.“

Sie zeigten sich zudem verärgert darüber, dass sie bisher keine Informationen über die geplanten Schritte erhalten haben: „Das Klinikum setzt sich in skandalöser Art und Weise über die vertragliche Verpflichtung zur frühzeitigen Information ihrer universitären Kooperationspartner hinweg.

Dies ist auch im Lichte der öffentlichen Bekenntnisse zu einem vertrauensvollen und dialogorientierten Miteinander, die von UKGM vorgetragen wurden, eine herbe Enttäuschung. Wir werden alle vertraglichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Schaden von der wissenschaftlichen Entwicklung der Hochschulmedizin in Marburg und Gießen abzuwenden. Dies wird die Nagelprobe für den bestehenden Kooperationsvertrag.

Er soll und muss gewährleisten, dass in Marburg und Gießen auch in Zukunft herausragende Forschung und eine Ausbildung auf hohem Fachniveau verwirklicht werden kann.“ Der Kooperationsvertrag gehe davon aus, dass das Universitätsklinikum eine dienende und unterstützende Funktion für Forschung und Lehre zu erfüllen habe – dies könne mit den avisierten Personalabbauplänen von Rhön Klinikum AG und UKGM nicht mehr gewährleistet werden.

Quelle: http://www.uni-giess...m-giesen-und-marburg




Welches KH des Rhön-Klinikums meinst Du?

Uni Klinik Giessen-Marburg in dem Fall Marburg und auch NES.



PS: Wir können ja die Sozialversicherungsbeiträge um 3 % erhöhen. Dann gibt es auch mehr Geld für die Beschäftigten in den KH bzw. es können dort mehr Stellen finanziert werden. ;)

Oder die Vermögenssteuer einführen das bringt viel mehr und der Unsinn alles auf die kleinen Leute abzuladen würde etwas eingedämmt werden.

Was meinst du warum deutsche Ärzte ins Ausland gehen (mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen) und die vom Ausland als Hospitanten herkommen und erst mal Deutsch lernen müssen. Siehe dazu Beispiel Bad-Neustadt a. d. Saale wo ich neulich wegen eines Todesfalls involviert war und dort mit Ärzten auch über dieses Thema gesprochen hatte und die bestätigten mir das.
Hüb'
Moderator
#16 erstellt: 22. Mrz 2012, 17:35
Gesicherte Erkenntnisse aus erster Hand kann ich Dir gerne liefern, da ich seit 2003 im Krankenhauswesen auf verschiedenen Positionen tätig bin. Da muss ich nicht mal den nebulösen Schwippschwager eines Onkels dritten Grades konsultieren.
Im verlinkten Gießen-Marburg-Artikel ist leider wenig darüber zu finden, wo und in welchem Bereich bzw. in welcher Größenordnung Personal abgebaut werden soll. Vor allem auch wie (angesichts arbeitsrechtlicher Restriktionen vermutlich eh nur über die Fluktuation). Insofern ist es schwer, dazu fundiert Stellung zu beziehen. Abgesehen davon bin ich kein Rhön-Konzernsprecher.
Mich nervt lediglich dieses "bäh, mein KH wird geschlossen"- und "die bösen Kapitalisten bauen mal wieder Personal ab"-Gerede, ohne das gangbare Lösungen des GKV-Finanzierungsproblems aufgezeigt werden.

Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 22. Mrz 2012, 17:58
Eine Vermögensteuer mit einem jährlichen Volumen von 20 Mrd. EUR würde übrigens innerhalb von max. 3 Jahren durch die Ausgabensteigerungsraten im Gesundheitswesen aufgezehrt sein, wäre also zur nachhaltigen Verbesserung der Finanzierung allenfalls ein Deckungsbeitrag.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 18:00 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#18 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:05

Hüb' schrieb:
Mich nervt lediglich dieses "bäh, mein KH wird geschlossen"- und "die bösen Kapitalisten bauen mal wieder Personal ab"-Gerede, ohne das gangbare Lösungen des GKV-Finanzierungsproblems aufgezeigt werden.

Mich nervt das Reflexe gegen Reflexe kämpfen, weil alles hat auch eine andere Seite.
Das ist mir schon klar, dass dir meine Informationen aus erster Hand nicht gefallen, da habe ich ja richtig Glück


Im verlinkten Gießen-Marburg-Artikel ist leider wenig darüber zu finden, wo und in welchem Bereich bzw. in welcher Größenordnung Personal abgebaut werden soll.

Dir ist es freigestellt, ob und wenn du mit pseudorealistischen Zahlen kommst, aber wenn eine Staatsministerin und zwei Präsidenten der Uni Kliniken Giessen und Marburg den Stellenabbau wiederholt beklagen und ergo die damit verbundene Forschung auch noch massiv beeinträchtigt wird, ist das wohl für etliche normal Sterbliche glaubwürdiger, als deine "gesicherten Erkenntnisse mit manipulierten Zahlen" die eher aus den neoliberalen Traumwelten entspringen, als das man sie ernst nehmen könnte.


Insofern ist es schwer, dazu fundiert Stellung zu beziehen.

Wie denn auch wenn man reflexartig nur die eine Seite kennt und die andere verschweigt? Das Problem Selektive Wahrnehmung hast nicht nur du und ich bin es gewohnt gegen Wände zu reden.


Abgesehen davon bin ich kein Rhön-Konzernsprecher.

Schade eigentlich, wir dachten schon du hättest den Job von Guttenberg übernommen?
Aber ich will ja nicht zu impertinent werden.

So, jetzt kannst du zu deinem Selbstschutz den Thread schliessen.




edith: Quote berichtigt


[Beitrag von tsieg-ifih am 22. Mrz 2012, 18:10 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#19 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:13

pseudorealistischen Zahlen


manipulierten Zahlen

Meine Daten und Informationen stammen aus dem von einem den entsprechenden (standesrechtlichen) Gesetzen unterliegenden Wirtschaftsprüfer testierten Konzernjahresabschluss des Rhön-Konzerns KLICK sowie dem Statistischen Bundesamt (z. B.).
Gemeinhin das, was man als ernst zu nehmende, seriöse Quellen bezeichnet.

aber wenn eine Staatsministerin und zwei Präsidenten der Uni Kliniken Giessen und Marburg den Stellenabbau wiederholt beklagen

Das sind gleichfalls politisch Handelnde, die bestimmte Interessen verfolgen. Das sollte man an dieser Stelle bei aller Obrigkeitshörigkeit Deinerseits sicher noch einmal betonen.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 19:27 bearbeitet]
Memory1931
Inventar
#20 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:22
Moin....

also Landes- und Bundesstatisikämter würde ich nicht als seriös betrachten.......

Beispiel:
Ein Dispokredit (öffentlich-rechtlich = Kassenkredit) ist kein Kredit........und darf in der Statistik nicht aufgenommen werden........

Au fein, dann können wir Deutschland ja in "Nullkommanichts" total entschulden........alle Kredite ablösen und das Dispo dementsprechend hochpushen......

Wer sagte noch: "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe"
Werner Barke vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg versucht schon seit Jahren, die Herkunft dieses berühmten Zitats zu klären (ein Statistiker hat ja auch allen Grund dazu). Dabei fand er heraus, dass dieser Ausspruch in Churchills Heimat England nahezu unbekannt ist. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass der damalige britische Premier diesen Satz jemals gesagt hat. Wann genau, von wem und unter welchen Umständen der Satz „Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ zum ersten Mal fiel, ist bis heute leider ungeklärt.

Man muß sich nur die Arbeitsstatistiken heranziehen..........
Da sind z.B. alle die in ABM-Maßnahmen verfrachtet sind keine Arbeitslosen......


[Beitrag von Memory1931 am 22. Mrz 2012, 18:29 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:26

Memory1931 schrieb:
also Landes- und Bundesstatisikämter würde ich nicht als seriös betrachten.......

Beispiel:
Ein Dispokredit (öffentlich-rechtlich = Kassenkredit) ist kein Kredit........und darf in der Statistik nicht aufgenommen werden........

Letztlich ist es eine Frage, ob man weiß, wie die jeweiligen Daten zustande gekommen sind bzw. was darin enthalten ist. Das kann man im Zweifel auch nachlesen und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das Stat. BA dokumentiert bspw. recht genau, was in ihren Daten enthalten ist. Für die von mir verwandten Infos kann ich nur sagen, dass sie im Sinne, wie sie von mir verwandt wurden, absolut seriös sind. Wer da anderer Ansicht ist, möge dies bitte nachvollziehbar begründen. Danke!

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 18:27 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#22 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:32

Das sind gleichfalls politisch Handelnde, die bestimmte Interessen verfolgen. Das sollte man in dieser Stelle bei aller Obrigkeitshörigkeit Deinerseits sicher noch einmal betonen.

Ich bin nicht obrigkeitshörig, ist umgekehrt, habe eher Probleme mit Autoritäten


Gemeinhin das, was man als ernst zu nehmende, seriöse Quellen bezeichnet.

Gut das du's ansprichst, unser Ex Bundespräsident war sowas von seriös, dass er auch über seine eigenen "Zahlen" gestolpert und voll auf die Fresse gefallen ist. Warum soll das in einer menschenverachtenden Privatisierung der Krankenhäuser die nun mal zugunsten der Aktionäre auf Stellenabbau setzt auf einmal anders sein?

Wenn die Unternehmensberater Inhouse Consulting waren, die für das hausgemachte Chaos und den massiven Stellenabbau verantwortlich sind, dann gute Nacht Deutschland.
Das waren im Endefekt auch die, die bei Daimler die Abmachungen mit dem Betriebsrat umgangen haben, um durch die Hintertür Zeitarbeiter (= moderne Sklaverei) mit halben Lohn gegenüber den Stammkräften einstellten, obwohl sie die gleiche Arbeit tun und sowas finest du gut
tsieg-ifih
Gesperrt
#23 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:36

Man muß sich nur die Arbeitsstatistiken heranziehen..........
Da sind z.B. alle die in ABM-Maßnahmen verfrachtet sind keine Arbeitslosen......

So sehe ich das auch, da wird beschönigt dass einem schwindelig wird nur um die nächste Wahl zu gewinnen.

und wenn nur geringfügige und unsichere Formen der Beschäftigung als voll gezählt werden ist das eine Lüge und kein Boom wie uns einsuggeriert wird.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,725853,00.html


[Beitrag von tsieg-ifih am 22. Mrz 2012, 18:40 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#24 erstellt: 22. Mrz 2012, 18:40

tsieg-ifih schrieb:
Ich bin nicht obrigkeitshörig, ist umgekehrt, habe eher Probleme mit Autoritäten :D

Aha, und daher führst Du Einzelpersonen als "unangreifbare" Autoritäten an, deren Aussagen in der von Dir verlinkten Form ohne weiterreichende Informationen ungeprüft stimmen?

tsieg-ifih schrieb:
Gut das du's ansprichst, unser Ex Bundespräsident war sowas von seriös, dass er auch über seine eigenen "Zahlen" gestolpert und voll auf die Fresse gefallen ist.

Für meinen Geschmack etwas wirr...
Ich behaupte lediglich die Seriösität des Rhön-Jahresabschlusses/-Geschäftsberichts sowie der Daten des Stat. BA. Mehr nicht (PwC, der Prüfer von Rhön, ist auch keine "Pommesbude"... ;)). Zudem solltest Du Dir den Unterschied zwischen einer Einzelperson und einer Institution/Einrichtung (mit ihrer Organisation und ihren Kontrollmechanismen) bewußt machen. Da besteht ein deutlicher Unterschied.

tsieg-ifih schrieb:
Wenn die Unternehmensberater Inhouse Consulting waren, die für das hausgemachte Chaos und den massiven Stellenabbau verantwortlich sind, dann gute Nacht Deutschland.
Das waren im Endefekt auch die, die bei Daimler die Abmachungen mit dem Betriebsrat umgangen haben, um durch die Hintertür Zeitarbeiter (= moderne Sklaverei) mit halben Lohn gegenüber den Stammkräften einstellten, obwohl sie die gleiche Arbeit tun und sowas finest du gut :cut

Den Absatz verstehe ich leider nicht.

Aber letztlich ist es eh müßig, mit Menschen zu diskutieren, die sich "ihre" Wirklichkeit lieber eigenhändig zusammenschustern, anstatt auf verfügbare Fakten zurückzugreifen und diese zu bewerten.
Das führt dann auch zu solchen, am eigentlichen Topic vorbeigehenden Nebelkerzen: #23 oder #20.


Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 18:46 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#27 erstellt: 22. Mrz 2012, 19:49
LOL hast du Streicheleinheiten erwartet?

Zudem ich auf folgende Frage eine klitzekleine Antwort erbitte

Wie weit seit ihr eigentlich im Rhönklinikum-Stellenabbau vorangeschritten und den befristeten Zeitarbeitsstellen die verbotenerweise zwecks Kostenersparnis Dauerarbeitsstellen ersetzen sollen ?
Hüb'
Moderator
#28 erstellt: 22. Mrz 2012, 19:56
Hallo,

ich arbeite nicht für die Rhön AG.
Der Tarifflucht sind in den patientennahen Bereichen im KH enge Grenzen gesetzt, da die Leistungserbringer mittlerweile in einem starken Wettbewerb um Fachpersonal stehen. Wer nicht adäquat bezahlt, hat Probleme, qualifitzierte Ärzte und Pflegekräfte zu bekommen.
Deine Frage ist also leider nur ein Beleg für Deine Unkenntnis der Verhältnisse in der Branche.

Die Probleme in Gießen-Marburg sind btw. und IMHO Altlasten und Vergangenheitsversäumnisse der Leitung vor der Übernahme durch Rhön. Hier darf man nicht den Fehler machen und Ursache und Wirkung verwechseln. Der Grund für die Privatisierung war ja nun nicht gerade ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit einer "schwarzen Null".

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 19:57 bearbeitet]
zehnender
Gesperrt
#29 erstellt: 22. Mrz 2012, 20:27
Ganz allgemein, arbeite ich auch nicht im Spital oder sonstwo.
Also die Existenz einer 2-Klassenmedizin zu leugnen...., können eigendlich nur TOTAL-gesunde mit Privat-KV!

Doch was Anderes: So verzwickt das Thema auch immer ist, Ihr führt hir gerade einen Dialog.
Nen Dialog welcher kein Mensch mehr verfolgen kann, zumindest er hockt mal ne Stunde nicht vor dem Computer.
Blendet sich user eben mal weg...., er
Und versucht er es denn doch alles zu entziffern ist er danach
-krankenhausreif, !
Ich weiß, ihr seit beide "Hacker vor dem Herrn".
Ihr seit euch doch bewußt, das euer Zwiegespäch an der IST-Situation mal NIX, aber gar nix ändert?!
Bitte.

Sorry, DEN kann ich mir nicht verkneifen: Was hats denn bitte noch mit "HiFi" am Hut

greetings, frisch aus dem LKH

Dirk
philippo.
Inventar
#30 erstellt: 22. Mrz 2012, 20:33

zehnender schrieb:
...:Was hats denn bitte noch mit "HiFi" am Hut

greetings, frisch aus dem LKH

Dirk



Dass die Frage ausgerechnet von Dir kommt, haut mich jetzt doch um...
Memory1931
Inventar
#31 erstellt: 22. Mrz 2012, 20:59
ÄÄÄHHHMMMM,

ich habe die erste Aussage hier, im Off-Topic-Tread gemacht.

Muß "OFF-Topic" auch Hifi enthalten??????

Nö, meiner Meinung nach nicht......

Gruß

tsieg-ifih
Gesperrt
#32 erstellt: 22. Mrz 2012, 21:22

Hüb' schrieb:
Deine Frage ist also leider nur ein Beleg für Deine Unkenntnis der Verhältnisse in der Branche.

Du hast aber ebenso schöne Umgangsformen
Ok ich habe nicht Wirtschaftslehre studiert, ich denke das ist auch nicht nötig, weil ich ebenso gut informiert bin, will mich auch nicht höher stellen als ich bin, habe aber keine Probleme darüber sinnvoll zu diskutieren und wenn mir etwas gegen den Strich geht, musst du trotzdem mit Gegenwind rechnen.

Die eigentliche Schweinerei ist doch dass Pflegekräfte eingestellt werden sollten und nicht abgebaut. Das weiss jedes Krankenhaus. Mittkerweile müssen die Ärzte die Pflege mitübernehmen, weil Pflegekräfte keine Zeit haben, was auf Kosten der Patienten geht.
Ich kenne auch die katastrophalen Zustände in Bad-Hersfeld wo Patienten im Flur in den Betten bibbern, weil es bei Minus 20 Grad draussen nach drinnen zieht und dann wundert man sich dass die wegen Lungenentzündung ableben.

Ich war vor ca. 4 Wochen dort und könnte auf verschiedene unzumutbare Zustände hinweisen und muss bedauerlicherweise feststellen, dass man nicht mal Zeit für Besucher hat, dabei wollten wir nur fragen wie lange der Patient noch lebt und wann abgeschaltet werden soll. Nach 2 Stunden Warterei kam dann endlich jemand. Wir wurden in ein paar Sekunden abgefertigt. Hast du dieses Krankenhaus auch "optimiert"?


Der Tarifflucht sind in den patientennahen Bereichen im KH enge Grenzen gesetzt, da die Leistungserbringer mittlerweile in einem starken Wettbewerb um Fachpersonal stehen. Wer nicht adäquat bezahlt, hat Probleme, qualifitzierte Ärzte und Pflegekräfte zu bekommen.

Ich glaube langsam du willst einfach nicht verstehen dass Privatisierungsbemühungen die wie blöd und sinnlos aus den USA übernommen werden, nicht dazu beitragen den Arztberuf in Deutschland attraktiv zu gestalten. Warum hauen dann etliche ab und warum müssen ausländische Ärzte angeworben werden?
Es ist schlimm genug dass dieser Privatisierungs-Unfug sogar im medizinischen Bereich nicht halt macht, aber was soll man machen wenn man die Brötchen mit Unternehmensberatung (oder dazu passend) verdient?
Denn du schriebst weiter oben :

Hüb' schrieb:
da ich seit 2003 im Krankenhauswesen auf verschiedenen Positionen tätig bin.

Tja dann bist du einer von denen, die dafür Verantwortung tragen, dass bei uns das Gesundheitssystem genauso wie in den USA den Bach runterläuft, wo Etliche nicht versichert sind. Das konnte auch Obama wegen der neokonservativen Teaparty nicht ändern.
Zudem bist du nur Aussenstehender, weder Arzt noch Pfleger, also kannst du aus der Sicht der Belegschaft nicht objektiv urteilen. Du kennst weder die Arbeitsbedingungen noch den Leistungsdruck, zumindest nicht aus eigener Erfahrung.


Der Grund für die Privatisierung war ja nun nicht gerade ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit einer "schwarzen Null".

Ist ja schön wenn man anderen helfen will, aber wer Hilfe benötigt hat schon verloren.
So wie du hier argumentierst willst du und andere "Helfer" viele Entscheidungen übernehmen, aber keine Verantwortung übernehmen
Das übliche Heuschreckenprinzip

Vor allem wenn du nicht die Ärzte selbst fragst was die davon halten, dann kann ich dir auch nicht helfen.

Hier ein Bericht des Deutschen Ärzteblatts was meine Aussagen besiegelt, aber ich fürchte jetzt schon dass dich diese Realitäten kaum interessieren :

Zur unattraktiven Arbeitsverdichtung bei Ärzten tragen private Träger von Krankenhäusern doch gerne bei, indem sie ihre Investitionskosten wenigstens teilweise durch Entlassungen oder verzögerte Wiedereinstellungen finanzieren.

So geschehen nach dem Kauf der Universitätskliniken Marburg und Gießen durch das Rhön-Klinikum mit einer massiven Entlassung von Pflegepersonal.
Wenn die Pflege mit immer weniger Personal auf der Station einen – möglichst wachsenden – Patientendurchsatz bewältigen soll, dann steht sie für Zusammenarbeit mit Ärzten immer weniger zur Verfügung, weil sie ständig völlig gebunden ist.

Gerne werden auch gelernte Kräfte durch ungelernte Kräfte ersetzt, weil diese billiger sind – mit der Folge, dass man als Arzt auf Fragen und Ansinnen bevorzugt die Antworten „weiß ich nicht“ und „kann ich nicht“ erhält, was dazu führt, dass man sich für dieselbe Sache eine erfahrenere Pflegekraft suchen muss und dieselbe Sache zweimal erledigt.

Auch wird sich die Pflege gezwungen sehen, kleine Arbeiten den Ärzten zuzuschieben. So geschehen zum Beispiel in der Notaufnahme des Marburger Universitätsklinikums, in der Ärzte unter anderem selbst Infusionen vorbereiten müssen, weil die Pflegekräfte anderweitig beschäftigt sind. Das kann nicht attraktiv sein . . .


Quelle : klick
tsieg-ifih
Gesperrt
#33 erstellt: 22. Mrz 2012, 21:41

zehenende schrieb:
Nen Dialog welcher kein Mensch mehr verfolgen kann

Kann ich nicht nachvollziehen, ist doch alles klar und verständlich geschrieben
zehnender
Gesperrt
#34 erstellt: 22. Mrz 2012, 21:49
Ganz kurz:
Wenn erwartet wird, sich in einen threat einzulesen, dann wird oft aus dem vermeintlichem Hilfsmittel des Zitates eine "Bremse".
Aber, den hatten wir doch. Bei mir ist alles "weiß" auf dem Bildschirm

In dem Sinne , denn so wirds es SCHWIERIGER sich einzulesen.
tsieg-ifih
Gesperrt
#35 erstellt: 22. Mrz 2012, 21:51
Dann stimmt etwas mit deinem Bildschirm nicht, evtl. ob der neuen Forumsversion oder dir gehen einfach die Zitate auf den Sack
ZeeeM
Inventar
#36 erstellt: 22. Mrz 2012, 22:15

tsieg-ifih schrieb:

zehenende schrieb:
Nen Dialog welcher kein Mensch mehr verfolgen kann

Kann ich nicht nachvollziehen, ist doch alles klar und verständlich geschrieben ;)


Wenn man evtl. threaded Reader aus dem Usenet kennt, dann ist das hier eher steinzeitlich.
Hüb'
Moderator
#37 erstellt: 22. Mrz 2012, 22:50

tsieg-ifih schrieb:

Hüb' schrieb:
Deine Frage ist also leider nur ein Beleg für Deine Unkenntnis der Verhältnisse in der Branche.

Du hast aber ebenso schöne Umgangsformen :D

Das ist eine reine Feststellung, basierend auf dem, was Du hier äußerst. Sie liegt nahe, ist aber meinerseits nicht beleidigend gemeint. Es ist nicht schlimm, etwas nicht zu wissen. ICH würde dann halt nur kleinere Brötchen Backen, bei den Aussagen, die ich tätige. Angesichts Deiner Vollmundigkeit sei der Einwurf erlaubt.

tsieg-ifih schrieb:
ich ebenso gut informiert bin,

Angesichts Deiner Ausführungen erlaube ich mir, dass in Zweifel zu ziehen.

tsieg-ifih schrieb:
Mittkerweile müssen die Ärzte die Pflege mitübernehmen, weil Pflegekräfte keine Zeit haben, was auf Kosten der Patienten geht.

Mit Verlaub - das ist totaler Unsinn.
Den Arzt, der pflegerische Tätigkeiten in einem KH übernimmt, den musst Du mir mal zeigen.
Ist übrigens auch wirtschaftlich gesehen angesichts der geschätzt um den Faktor 1,8 auseinanderliegenden mittleren Bruttopersonalkosten totaler Unfug...

dass die wegen Lungenentzündung ableben.

Wahrscheinlich reihenweise...

Ich glaube langsam du willst einfach nicht verstehen dass Privatisierungsbemühungen die wie blöd und sinnlos aus den USA übernommen werden, nicht dazu beitragen den Arztberuf in Deutschland attraktiv zu gestalten. Warum hauen dann etliche ab und warum müssen ausländische Ärzte angeworben werden?

Das Gesundheitswesen in den USA ist mit demjenigen in Deutschland kaum vergleichbar. Insbesondere, was die Finanzierung der Krankenhäuser anbelangt. Es ist daher Quatsch, bei der Privatisierung deutscher KH darauf zu verweisen, dies sei die Übernahme US-amerikanischer "Vorbilder".

Es ist schlimm genug dass dieser Privatisierungs-Unfug sogar im medizinischen Bereich nicht halt macht, aber was soll man machen wenn man die Brötchen mit Unternehmensberatung (oder dazu passend) verdient?

Das sehe ich nicht so, da viele privatisierte Einrichtungen in vielerlei Hinsicht (Behandlungsqualität, Effizienz, Patienten- und Mitarbeiterorientierung) gut sind und besser werden, wohingegen viele öffentliche Häuser wegen teils politisch motivierter Führungsorgane viel zu starr und zuwenig professionalisiert agieren, um im Gesundheitsmarkt noch bestehen zu können.

Tja dann bist du einer von denen, die dafür Verantwortung tragen, dass bei uns das Gesundheitssystem genauso wie in den USA den Bach runterläuft, wo Etliche nicht versichert sind. Das konnte auch Obama wegen der neokonservativen Teaparty nicht ändern.

Hä?

Zudem bist du nur Aussenstehender, weder Arzt noch Pfleger, also kannst du aus der Sicht der Belegschaft nicht objektiv urteilen. Du kennst weder die Arbeitsbedingungen noch den Leistungsdruck, zumindest nicht aus eigener Erfahrung.

Woher willst Du das eigentlich wissen?

Zum Ärzteblatt: Auch das ist das publizistische Sprachrohr einer berufsständisch organisierten Interessengruppe, nämlich der Ärzte. Ich jedenfalls bin sehr froh, dass die ökonom. Seite der Führung eines KH nicht allein in ärztlicher Hand liegt. Auch das Verschwenden von Geld ist mit Blick auf den Einsatz knapper Mittel für die Krankenversorgung unethisch.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 23:02 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#38 erstellt: 22. Mrz 2012, 22:58

zehnender schrieb:
Ganz allgemein, arbeite ich auch nicht im Spital oder sonstwo.
Also die Existenz einer 2-Klassenmedizin zu leugnen...., können eigendlich nur TOTAL-gesunde mit Privat-KV!

Ja, da gibt es unschöne Tendenzen, z. B. die Wartezeiten von GKV-Patienten verglichen mit derjenigen von PKV-Versicherten.
Bin übrigens aus solidarischer Überzeugung GKV-versichtert.

zehnender schrieb:
Ihr seit euch doch bewußt, das euer Zwiegespäch an der IST-Situation mal NIX, aber gar nix ändert?!

Ja, da ändert sich so schnell nix.


[Beitrag von Hüb' am 22. Mrz 2012, 23:04 bearbeitet]
zehnender
Gesperrt
#39 erstellt: 22. Mrz 2012, 23:20
Warum habe ich das Gefühl, der war absichtlich "weiß"?

Egal.
Dirk holt aus. Aber kein Grund Deckung suchen zu müssen.

Es war einmal. Ja glatt bei jedem von euch.
Auf der Schulbank wurde uns erzählt: (hier die kurze Version): Bismarck, erste Zwangs/Pflichtversicherungen etc, welch ach so tolle Errungenschaft....
Ihr werdet es kennen.
So, das hat bisher, bis vor rund 20Jahren glatt noch funktioniert. Komischerweise klappte dieses Prinzip selbst in der Zeit nach dem Krieg. Also da wo arbeitende Männer Mangel waren.
So, seit 10, 15 Jahren wird eben diese ach so wegweisende Errungenschaft schrittweise zurückgefahren.
Oder, in euerm Sprachgebrauch, aus einer Umlage finazierten Vor/Fürsorge soll eben eine kapitalgedeckte Variante zum Zuge kommen.
Auf deutsch: Seht zu das ihr auch Moos habt, sollte mal irgendwas.
(Das Problem:Wir haben keine Euros lassen wir nun beiseite)
Das was im opener beschrieben, ist daraufhin mittlerweile gar nicht mehr so verwunderlich!
Geht diese "Scheere" zwischen arm+reich doch unbestritten weiter auseinander.
Dieser (gefährlich einfache) Gedanke, jeder kann und soll sich verdammt nochmal um seinen Kram selber kümmern, ist in meinen Augen ein sehr trauriger Rückschritt in alte Zeiten.
Manche sehen darin einen Fortschritt, nach amerikanischer Art.

Frage, wollt ihr es echt?

Muß ja nicht gleich n Herzinfarkt sein.
Irgendwer bricht sich die Pfote, geht halt zum KH wo eben in der Nähe, und kann von Glück reden das ihm die "Schwester" überhaupt noch den Weg zum "richtigen" Spital weißt.

Imho, nein.
Nicht erstrebenswert. Und ich hoffe von euch "träumt" auch keiner eben von diesen Umständen.

Sie kommen!
Sie werden leider kommen,diese Ami-Verhältnisse.

Dirk
Hüb'
Moderator
#40 erstellt: 22. Mrz 2012, 23:24

Nicht erstrebenswert.

Definitiv nicht, nein.

Aber irgendwo her muss das Geld kommen. Das steht ebenfalls fest.
ZeeeM
Inventar
#41 erstellt: 22. Mrz 2012, 23:28
Ökonomie ist doch ein Naturgesetz.
Wenn es um offenen Wettbewerb geht und freien Markt, dann hat das sehr unangenehme Konsequenzen. Ein Löwe hätschelt auch keine kranke Antilope.
Memory1931
Inventar
#42 erstellt: 22. Mrz 2012, 23:35

zehnender schrieb:
....ich hoffe von euch "träumt" auch keiner eben von diesen Umständen.



Die die Reich sind schon......

Ich habe da ein paar schöne Sprüche von Napoleon?

Religion ist das, was die Armen davon abhält, die Reichen umzubringen.

Das sicherste Mittel, arm zu bleiben, ist, ein ehrlicher Mensch zu sein.
zehnender
Gesperrt
#43 erstellt: 22. Mrz 2012, 23:44
Ja, das Leben muß ökonomisch bleiben.
Also Mathestunde.

"Durchnittsmensch verbraucht" in den ersten 2-Jahren sagen wir mal, 20% seiner Gesundhitskosten.
Danach folgen bis es "ernst" wird nochmal rund 20%.
So, und nun wirds "heiß"
Auch auf Grund des Strebens nach möglichst langer "Jugendlichkeit" etc, wird, ich sags mal so, dem 85-jährigem Opa noch ne 35000Europumpe eingebaut!?
So bitterhaft es für den alten Mann und auch seiner Familie erscheinen mag, überlegt mal wieviele pränatale Untersuchungen oder anderer sinnvoller Gesundheitskram hätte finanziert werden können.

Was folgt: Aus eben dieser Sorge, die eigenen Kinder werden mit solch mittlerweile fast unüberwindbaren Problemen konfontiert, gehen die Geburtenraten zurück. Beziehungsweise verharren auf zu niedriegem Niveau für eine Änderung.
Ich denke, ein Kreislauf mit bösem Ausgang.


oder....na ihr wißt schon
Frühling is

Dirk


[Beitrag von zehnender am 22. Mrz 2012, 23:47 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#44 erstellt: 23. Mrz 2012, 08:59

Auch auf Grund des Strebens nach möglichst langer "Jugendlichkeit" etc, wird, ich sags mal so, dem 85-jährigem Opa noch ne 35000Europumpe eingebaut!?
So bitterhaft es für den alten Mann und auch seiner Familie erscheinen mag, überlegt mal wieviele pränatale Untersuchungen oder anderer sinnvoller Gesundheitskram hätte finanziert werden können

Ja, aber diese ethische Diskussion ist kaum jemand bereit, zu führen. Stattdessen werden solche Entscheidungen, die über das rein Medizinsiche weit, weit hinausgehen, auf die Ärzte abgeschoben, ohne dass man sich offensichtlch klar darüber ist, was für eine Zumutung das darstellt.

Grüße
Frank
ZeeeM
Inventar
#45 erstellt: 23. Mrz 2012, 10:24
Dann die Entscheidung dem Patienten mit seiner Geldbörse überlassen. Da stellt sich dann auch nicht mehr die Frage ob es sich bei einem 85jährigen noch lohnt oder bei einem 35jährigen. Da stellt sich nur noch die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, unabhängig vom Alter und Geschlecht dess Patienten.
Hüb'
Moderator
#46 erstellt: 23. Mrz 2012, 10:37
Das Geld, was an Stelle A über dem Durchschnitt verausgabt wird, fehlt an Stelle B.
Überall und jeder Zeit die bestmögliche, menschenmachbare Medizin anzubieten ist eine nicht finanzierbare Illusion, die man allenfalls aus einer ideologischen Perspektive heraus hegen und pflegen mag. Mit realen Verhältnissen hat das aber leider wenig zu tun.

Grüße
Frank
ZeeeM
Inventar
#47 erstellt: 23. Mrz 2012, 11:18
Tja, aber wer fällt dann die Entscheidung, die keiner auf sich nehmen will? Der Arzt, eine Kommission, der Patient? Lohnt sich eine Hüftgelenkt für einen 84jährigen Alt-Bundespräsidenten noch, oder die Chemo für ein 7jähriges krebskrankes Kind aus einer H4-Familie, das eh kaum Chancen auf ein normales Erwerbsleben hat.
Wenn keiner die Entscheidung fällen will, dann überlässt man es der Ökonomie und so wird es auch kommen. bzw so ist es schon längst, nur hier noch nicht so deutlich, aber das ist auch eine Frage de Zeit.
Mit dem Argument gute medizinische Versorgung für Alle ist eine Illusion kann kann man noch kanckig das sozialverträgliche Frühableben optimieren.
Hüb'
Moderator
#48 erstellt: 23. Mrz 2012, 11:26

Wenn keiner die Entscheidung fällen will, dann überlässt man es der Ökonomie und so wird es auch kommen. bzw so ist es schon längst, nur hier noch nicht so deutlich, aber das ist auch eine Frage de Zeit.

Ja, das ist leider wohl so.

Zum Rest: denkst Du, dass solche Polemik diese Diskussion weiterbringt ? Insbesondere das

oder die Chemo für ein 7jähriges krebskrankes Kind aus einer H4-Familie, das eh kaum Chancen auf ein normales Erwerbsleben hat.

halte ich für extrem geschmacklos...

Der Arzt, eine Kommission, der Patient?

Wir brauchen mAn zu diesen Fragen eine aktiv geführte gesellschaftliche Diskussion, aus der klare Regeln und auch Konsequenzen für den Einzelnen abgeleitet werden.

Mit dem Argument gute medizinische Versorgung für Alle ist eine Illusion kann kann man noch kanckig das sozialverträgliche Frühableben optimieren.

Das habe ich übrigens nicht geschrieben.
Ich schrieb:

Überall und jeder Zeit die bestmögliche, menschenmachbare Medizin anzubieten ist eine nicht finanzierbare Illusion

Das ist ein Unterschied. Ein sehr gute Versorgungsqualität und Verfügbarkeit haben wir übrigens derzeit in Deutschland.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Mrz 2012, 11:34 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#49 erstellt: 23. Mrz 2012, 11:47

Hüb' schrieb:


Zum Rest: denkst Du, dass solche Polemik diese Diskussion weiterbringt ? Insbesondere das

oder die Chemo für ein 7jähriges krebskrankes Kind aus einer H4-Familie, das eh kaum Chancen auf ein normales Erwerbsleben hat.

halte ich für extrem geschmacklos...


Das ist keine Polemik, sondern daran hat man durchaus in einem konkreten Fall gedacht, bei einer sehr grossen GKV - Es war keine H4 Familie, sondern eine, die gehörte zum Sozialhilfeadel - vor ca. 17 Jahren.
Das Kind hat seine Therapie bekommen, aber der so geschmacklose Gedanke wurde gedacht.
Klar, die heile Welt bekommt einen Knacks und ist bisweilen geschmackloser als es so manche Polemik überhaupt kann.
Aber die Diskussion soll nicht geführt werden.

Für mich ist hier das Thema zuende, da sie nicht mit Hifi zu tun hat.
Hüb'
Moderator
#50 erstellt: 23. Mrz 2012, 11:55
Gibt es zu dem von Dir angeführten Fall irgendwelche Presseartikel oder Ähnliches, wo man diesen Skandal nachlesen kann?

Grüße
Frank
ZeeeM
Inventar
#51 erstellt: 23. Mrz 2012, 12:26

Hüb' schrieb:
Gibt es zu dem von Dir angeführten Fall irgendwelche Presseartikel oder Ähnliches, wo man diesen Skandal nachlesen kann?

Nein. Ich kann nur mit einem Sachbearbeiter AD dienen der mir das zugetragen hat. Auch kann ich dir mit Erfahrungen aus 40 Jahre chronischer Krankheit, sei es Schmerztherapie, sei es Diabetes dienen. Da steckt ne Menge drinn. Leider gibt es auch dazu keine Presseartikel oder amtsärztliche Gutachten mit denen ich das dir belegen könnte.
Weiterhin, wo ist der Skandal? Das Kind wurde behandelt. Skandalös finden ich das man überhaupt daran gedacht hat, das ökonomisch zu betrachten und du kannst davon ausgehen, das noch mehr Überlegungen angestellt werden die hässlich erscheinen. Mortalitätsrate und Hygienekosten in Krankenhäuser ist auch so ein Thema.
Hüb'
Moderator
#52 erstellt: 23. Mrz 2012, 12:30
Ich habe lediglich aus Neugierde gefragt, nicht weil ich einen *Beweis verlange*.

wo ist der Skandal? (...) Skandalös finden ich das man überhaupt daran gedacht hat, das ökonomisch zu betrachten

IMHO eben darin liegt der Skandal. Insbesondere, wenn die soziale Herkunft ebenfalls ein Kriterium "des Nachdenkens" gewesen sein sollte.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Mrz 2012, 12:30 bearbeitet]
zehnender
Gesperrt
#53 erstellt: 23. Mrz 2012, 12:33
Morgenz Leute,
Tja, wenn sich Ethik, Geld, Egoismus mit Unsolidarität (auch den docs gegenüber) vermengen....
Ehrlich gesagt ich weiß auch kein Rezept.

Doch allemal fein das von ihr alle noch gesund.

Vergesst bei dem Dauergedaddel nicht : Die Sonne scheint.
Auch gesund!!!!

Dirk
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