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Ist Stereo out?

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Zaianagl
Inventar
#652 erstellt: 21. Mai 2016, 12:10
Naja, was heißt "In"...?
Es war halt so, und wer eben spezifische Mucke hören wollte, oder diese mit einer bestimmten Qualität, mußte halt den entsprechenden Aufwand betreiben.
Daran hat sich bis heut ja nix geändert. Für mich also sowieso keine Frage von In und Out.

Und wenn man es mal andersrum betrachtet, zB von analoger Seite aus, so scheint der Vinyl und somit Stereo Boom bei manchen Leuten tatsächlich ziemlich "In" zu sein...
esotroner
Hat sich gelöscht
#653 erstellt: 21. Mai 2016, 12:12
Na, dann ist die (Stereo)Welt ja wieder in Ordnung.

Edith: Bezog sich auf #651.


[Beitrag von esotroner am 21. Mai 2016, 12:43 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#654 erstellt: 21. Mai 2016, 12:13
Für mich war das nie anders...
Dadof3
Moderator
#655 erstellt: 21. Mai 2016, 12:27
Für eine klassische Stereoanlage ist doch heute wirklich kein Bedarf mehr. Woraus bestand die denn damals? Da brauchte man einen Verstärker, einen Plattenspieler, einen Tuner und ein Kassettendeck, vielleicht sogar zwei zum Überspielen. Jedes einzelne Gerät davon war ein großer Kasten, und alles zusammen ergab dann einen stattlichen Turm.

Und heute? Da reicht ein Verstärker mit eingebautem Netzwerkspieler, und man bekommt damit alles wiedergegeben in einer Qualität, von der unsere Eltern in den 70ern nur träumen konnten. Daran kann man meiner Meinung nach nicht den Verfall von Qualitätsanspruch oder Bedeutung festmachen.

Anders sieht es bei den Lautsprechern aus. Wenigstens ein paar ausgewachsene Regalboxen von 50 Litern oder so waren quasi Standard, und man stellte sie gerne auf, sogar mit ein bisschen Stolz.

Aber war die Qualität wirklich besser? Die Lautsprecher jedenfalls, an die ich mich in meiner Kindheit erinnere, bei meinen Eltern und ihren Freunden oder den Eltern meiner Freunde klangen überwiegend nicht besonders gut. Es gab damals schon gute Lautsprecher, aber die waren sehr teuer und kaum jemand leistete sie sich. Nur der Vater eines Klassenkameraden, er war Unternehmer mit einem großen Betrieb, hatte eine Anlage, die mich wirklich begeisterte. Sonst gab es überall nur Mittelmaß.
Pigpreast
Inventar
#656 erstellt: 21. Mai 2016, 12:29

colli63b (Beitrag #647) schrieb:
In den 70er Jahren hatten bei uns in der Klasse praktisch alle eine Stereoanlage

Dann war Stereo schon in den 80ern out. (70er war bei mir ohnhin Grundschule.) In meiner Klasse waren es vielleicht zwei, drei, die eine "richtige", dann aber auch nicht wirklich gute Anlage hatten. Ich selbst hörte über Koffer-Radiorekorder, jeweils nachdem ich meine Platten auf der Anlage meines Vaters auf Cassette überspielt hatte. Meinen ersten CD-Player betrieb ich in Mono über meinen Gitarrenverstärker.

Natürlich wusste ich, dass es besser geht. Schon allein durch die Anlage meines Vaters, obwohl die auch nichts besonderes war. Aber als Schüler, Student mit auch noch anderen Hobbies...?

Richtig geflasht hat mich einmal eine Anlage, die im damaligen Musikhaus Ruckmich (eigentlich ein Musikinstrumentenhändler) in Freiburg ausgestellt war. Rückblickend betrachtet war das typisches Highend zu astronomischen Preisen. Aber für mich so frappierend, dass ich völlig verblüfft war, nur eine Anlage zu sehen, anstatt des aufgrund des Klangs erwarteten Pianisten. Von da an träumte ich von so einem Klang.

Aber was von alledem nun "in" war, wo ich, meine Kumpels die Regel oder eher die Ausnahme waren, das wüsste ich heute nicht zu sagen.

Möglicherweise hat sich früher die Spreu vom Weizen eher getrennt, weil Musik nicht so leicht verfügbar und die Angebotspalette kleiner war. Wer nicht mehr wollte, als die Charts im Hintergrund laufen zu lassen, der ist beim Kofferradio geblieben oder hat sich halt eine Kompaktanlage ins Wohnzimmer gestellt. Wer mehr wollte, musste sich auch damals schon "kümmern" und ist auf Gerätschaften gestoßen, von denen Otto Normalverbraucher nichts wusste. Das ist heute nicht anders, mit dem Unterschied, dass die breitere Angebotspalette mit ausgefeilterem und aggressiveren Marketing an den Mann gebracht wird, so dass die, die sich ansonsten nicht groß kümmern, heute mehr kaufen als früher.


[Beitrag von Pigpreast am 21. Mai 2016, 12:54 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#657 erstellt: 21. Mai 2016, 12:44

anon123 (Beitrag #638) schrieb:
Oh ja. Die 1970er waren, mit Vorlauf und Nachlauf, sozusagen die "Goldene Ära". Es gab wirklich zahllose Hersteller, übrigens auch noch viele deutsche, die eine sehr breite Palette anboten. Jedenfalls waren damals diese "Hifi-Türme" schwer angesagt, beim älteren deutschen Publikum auch diese Kompaktanlagen.

Hersteller wie Technics, Kenwood, Sharp (Optonica) und Sansui (um nur ein paar zu nennen) haben damals teils traumhafte Komponenten angeboten, viele davon beeindruckende Materialschlachten.


Wobei diese längst nicht in jedem Laden standen. Bei Karstadt und Quelle gab es viele Billigst-Plastiktürme mit Sperrholzboxen, die Einzelkomponenten nur optisch vortäuschten.

Und in den 60ern/70ern so etwas: http://www.teenagewasteland.de/technik/ps_tragbar.html

Gegen so einen Telefunken Mister Hit sind selbst viele USB-Lautsprecher Hifi-Perlen

Sogar die mittleren Dual-Plattenspieler hatten nur hübsche Holzgehäuse und hochwertige Laufwerke. Der Verstärker war eine Primitivstkonstruktion mit ganzen 5 Transistoren pro Kanal (inklusive Klangregelung und Loudness) und vielleicht 2 x 3 "echten" Sinus-Watt, daran hingen hinten offene Breitbänderkistchen.


[Beitrag von Zweck0r am 21. Mai 2016, 12:45 bearbeitet]
günni777
Inventar
#658 erstellt: 21. Mai 2016, 12:46
Der TE erwähnte in seinem Eingangspost ja explizit die teilweise grottige Klangqualität von div. "Brüllwürfeln". Die aktuelle billige Elektronic ist dabei nicht mehr das Problem, sondern die Wiedergabequalität reduziert sich ja offenbar mittlerweile im Prinzip nur noch auf die verbauten Lautsprecher-Systeme (und Aufnahmen).

Mir ist in den letzten 2, 3 Jahren ab und an immer mal wieder aufgefallen, wie gut sich in vielen Geschäften und Lokalitäten die "Musikberieselung" eigentlich inzwischen anhört. Ich meine, das war vor 10 oder 20 Jahren sehr oft noch völlig anders. Selbst Kofferradios und Co. klingen heute teilweise richtig gut, und das meine ich auch durchaus im Sinne von "gut Musik hören", also Hifi trotz der begrenzten Möglichkeiten solcher Geräte durch die eingebauten Lautsprecher Systeme, und nicht nur als Hintergrundberieselung. Also mir macht das teilweise richtig Freude, da auch etwas aufmerksamer zuzuhören. Andererseits so´n Handy ohne KH mit vollem Pegel klingt natürlich komplett grausam, logisch.

Die Frage, ob Stereo/Hifi heutzutage out ist, würde ich so betrachtet mit einem klaren Jein beantworten.

Mir ist gestern noch eingefallen, was der Hauptgrund letztes Jahr war, als ich nur 1 DF-8 Stand LS mal ein paar Wochen aus Quatsch Mono abgehört hatte, die wieder auf Stereo zu stöpseln.

Der Plattenspieler/Schallplatte! war der Grund.

Obwohl das ein ordentliches Teil ist, hatte ich sofort den Impuls, wieder Stereo, also die 2. Dyna, anzustöpseln, sonst fehlte mir einfach was Entscheidendes beim Musikhören. (Allerdings war auch nicht das OM 40 Super montiert, sondern ein Shure Hi Track, also Klangbild ein bißchen "runder" wirkend und mit etwas weniger Auflösung.)

Auch mit kleinen Kompaktboxen in Stereo machte mir das Plattenhören bei weitem nicht so viel Spass wg. dem deutlich dünneren Klangbild/Volumen als mit den ausgewachsenen DF-8 Stand-LS.

Mit Digitalquellen fallen diese Einschränkungen m.E. deutlich geringer aus. Evtl. ist auch aus diesen Gründen/Ursachen die Entwicklung Mono > Stereo > Quadro > Surround so zügig vorangeschritten. So betrachtet war die Weiterentwicklung ursprünglich ja schon zwingend, aber mit der aktuellen Technik relativiert sich der Bedarf nach sehr guten und entsprechend aufwändigen und teuren Hifi Lautsprechersystemen für sehr viele Benutzer m.E. immer mehr.


[Beitrag von günni777 am 21. Mai 2016, 12:46 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#659 erstellt: 21. Mai 2016, 12:57

Zaianagl (Beitrag #652) schrieb:
Für mich also sowieso keine Frage von In und Out.

Für mich ja auch nicht. Aber wenn der TE schin danach fragt...
tBB
Ist häufiger hier
#660 erstellt: 21. Mai 2016, 13:34

Dadof3 (Beitrag #655) schrieb:
Anders sieht es bei den Lautsprechern aus. Wenigstens ein paar ausgewachsene Regalboxen von 50 Litern oder so waren quasi Standard, und man stellte sie gerne auf, sogar mit ein bisschen Stolz.

Aber war die Qualität wirklich besser? Die Lautsprecher jedenfalls, an die ich mich in meiner Kindheit erinnere, bei meinen Eltern und ihren Freunden oder den Eltern meiner Freunde klangen überwiegend nicht besonders gut. Es gab damals schon gute Lautsprecher, aber die waren sehr teuer und kaum jemand leistete sie sich.

Es gab damals Lautsprecher die - auch nach heutigen Maßstäben - sehr gut klangen, linear abgestimmt und durchaus bezahlbar waren. Das Problem war, niemand kaufte sie. Ein gutes Beispiel waren die Imperial 6 und 7 von Marantz. Die Imperial 6: +/- 1,5 db über den gesamten Frequenzbereich, stand wie Blei in den Regalen. also brachte Marantz die Imperial 7 raus. Nach heutigen (und auch damaligen) Maßstäben furchtbar abgestimmt. Eine riesige Überhöhung bei 80 Hz, darunter und darüber nur heiße Luft, dann wieder ein brutaler Anstieg ab 3 Khz und ab 10 Khz wieder Feierabend. Diese Box wurde zum Kassenschlager überhaupt, weil sie dem damaligen Verständnis von gutem Klang entsprach. Von deutschen Herstellern gab's das genauso. Siehe "Taunus-Sound".

Gruß, Nico
WiC
Inventar
#661 erstellt: 21. Mai 2016, 17:45
Hallo,

finde ich sehr interessant: CEMIX

Denmach ist Home Cinema Out

LG
Pigpreast
Inventar
#662 erstellt: 21. Mai 2016, 18:00
Sieht tatsächlich so aus. Ich glaube aber, die Märkte verhalten sich lediglich zyklisch.
Live-musikhörer
Inventar
#663 erstellt: 21. Mai 2016, 18:23

Tornado (Beitrag #1) schrieb:
Aber ansonsten: Null HiFi, bzw. Stereo-Geräte. Und da in der Regel ein Geschäft das führt, was sich auch verkaufen lässt, stellt sich mir die Frage: Ist HiFi, bzw. Stereo vollkommen out?
Muss ich mir Sorgen um mein allerliebstes Hobby machen?

Hifi bzw Stereo out, weil Du in diesem Forum wenige Beiträge findest?
Bist Du an die HighEnd in München gegangen? Hast Du andere Foren nachgeschaut?
Die Frage sollte man anders formulieren: wieso gibt es in diesem Forum so wenige solche Beiträge.


[Beitrag von Live-musikhörer am 21. Mai 2016, 18:24 bearbeitet]
sumpfhuhn
Inventar
#664 erstellt: 21. Mai 2016, 20:57

Tornado (Beitrag #646) schrieb:
Auch wenn mir bereits heftigst widersprochen wurde, glaube ich immer noch, dass so ein Markt primär die Dinge anbietet, für die er auch eine Nachfrage sieht und ich schließe daraus, dass das nicht unbedingt gute Stereo-Geräte zu sein scheinen.


Hallo
Das macht doch jeder Markt und kann auch größtenteils von Marktleitung selber bestimmt werden.
Angebot und Nachfrage eben, was aber auch Verständlich ist.
Unser MM hat z.B. das HIFI-Studio abgebaut, dafür stehen jetzt Fahrräder zum Verkauf .
Und wenn sich Fisch besser Verkaufen lässt, haben wir auch bald ne Theke dafür.
esotroner
Hat sich gelöscht
#665 erstellt: 22. Mai 2016, 08:07
Das würde ich selbst im MM als Stilbruch sehen... Wenn die nun schon Fahrräder verkaufen ist es aber nicht mehr weit dahin....
Vor ca. 2 Monaten überraschten die mich mit den KEF LS50, im HiFi-Studio. Bei uns ist es scheinbar noch nicht so weit....
WiC
Inventar
#666 erstellt: 22. Mai 2016, 08:12

sumpfhuhn (Beitrag #664) schrieb:
Das macht doch jeder Markt und kann auch größtenteils von Marktleitung selber bestimmt werden

Eben, das sehe ich auch so und was die Marktleitung so bewegt, wer weiss

Der MM Ludwigshafen-Oggersheim ist etwa 10 km von meinem Wohnort entfernt und die haben einen Hörraum und auch eine Menge Stereo Geräte, selbst nicht gerade Low Budget wie Yamaha A-S 2100.

LG
ZeeeM
Inventar
#667 erstellt: 22. Mai 2016, 08:26
Im hiesigen MM gibt es gefühlt nur noch Handys, Glotzen und Haushaltgeräte.
Anlagen nur ein paar Minianlagen. Bis auf einen kleinen rührigen aber auch etwas spinnerten Laden, der sich im wesentlichen auf britisches Hifi konzentriert, hat der letzte größere Laden vor ein paar Jahren dicht gemacht. In meiner Heimatstadt Göttingen gab es in den 80 auch gefühlt mehr Hifi-Läden als Schuhgeschäfte. Die meisten haben nicht überlebt.
Prozentual ist der Markt vermutlich geschrumpft und in der Breite wird Musik anderes konsumiert. Das es solche Messen wie die HIgh-End gibt liegt vermutlich daran, das es durchaus immer mehr gut betuchte Leute gibt, die problemlos bereit sind Geld in eine Anlage zu stecken, die mind. den Wert eines gehobenen Mittelklassewagens hat. Auf der anderen Seite wohnen immer mehr Menschen in Städten in denen man das Hobby nicht so ausleben kann, wie man es gerne möchte. Die Zeit, die in der eigenen Wohnung verbracht wird, nimmt sicher auch nicht zu. Explodieren tut der Kopfhörermarkt.
WiC
Inventar
#668 erstellt: 22. Mai 2016, 08:42
Jetzt wo ich darüber nachdenke könnte der MM in Ludwigshafen auch ein Sonderfall sein, denn so sieht es auf der anderen Straßenseite aus Hirsch & Ille

Da gibt es 2 schöne Hörräume mit ordentlicher Auswahl bis hin zur Aurum Titan.

LG
Rascas
Inventar
#669 erstellt: 22. Mai 2016, 08:45
Die Frage ist doch eher: ist MM out!

Märkte wie diese sind doch Teil der Miserre...

Fahrräder galten lange Zeit als leuchtendes Beispiel für eine gelunge Abkehr von der Grossfläche.

Anfang der 80er (viel früher als die so genannte braune Wahre = Stereo) war der Fahrradmarkt am Boden.

Ich kann mich erinnern, dass ich ein Hollandrad im Kaufhof in D'dorf im Keller gekauft habe. Das Teil war billig und hatte alles an Ausstattung, was man so brauchte (inkl. 3-Gang-Nabenschaltung).

Die Qualität war Sch....

Jahre später hat ein Reporter eine Dokumentation darüber gebracht, warum das nicht funktionieren kann: er hat ein solches Fahrrad in seine Einzelteile zerlegt und vorgerechnet, was alleine die Summe der Einzelteile kosten muss. Er war damit schon über dem Wert, zu dem es im Markt angeboten wurde.

Dabei waren noch keine Hamdlspannen und Transporte gerechnet.

Zwangsläufig verschwanden die Räder aus diesen Märkten (weil da weder Hersteller, noch der Markt und erst recht nicht der Konsument Spass dran hatten). Es gab wieder einen Fachhandel, der ordentlich beraten konnte und die Fahrräder hatten auch wieder einen akzeptierten höheren Preis.

Das scheint aber eine Wellenbewegung zu sein. Wenn MM jetzt wieder Fahrräder anbietet oder ich im Baumarkt so China-Kracher sehe glaube ich, dass Geschichte sich wiederholt.

Stereo ist genau in diesen Strudel hineingeraten. Grosse Marken wie Pioneer und Sony (u.a.) haben Ihr Heil in der Grossfläche gesucht.

Sie haben dabei eine zeitlang Menge gemacht. Übersehen haben sie dabei, dass der Preis und das Image zerfällt. Und sie haben es nicht mehr geschafft, den Markt über neue Modelle und Innovationen anzukurbeln. Das lohnte sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr.

Die Schere zwischen einem gutem Fachhandelsprodukt (inklusive Beratung) und dem Massengeschäft wurde so gross, dass beide Probleme bekamen.

Der Heilsbringer war das neue Produkt "Surround". Aber auch dort werden wir erleben, dass die niedrigen Preise und eine Sättigung des Marktes den Spaß vertreiben. Die angeblichen Innovationen, die da noch stattfinden kommen beim Konsumenten doch jetzt schon nicht mehr an. 11.2 Boxen wird sich doch keiner ernsthaft hinstellen wollen (ausser ein paar Freaks).

Die gleiche Probleme, wie wir sie bei Stereo seit langem sehen werden meiner Meinung auf Surround genau so zukommen.

Um auf die Fahrräder noch mal zurück zu kommen: Fahrräder waren nicht tot (trotz des Geruchs). Im Gegenteil. Mit der Akzeptanz von höheren Preisen in anderen Vertriebsformen kam auch die Innovation zurück.

Die Chance gibt es auch für Stereo. Dafür müssen die Billig-Geräte aus den Märkten endgültig verschwinden. Dafür muss der Handel den Spass aber endgültig verlieren. Und die Hersteller akzeptieren, dass sie in der Sackgasse stecken.

Neue Geräte von Sony und Pioneer sehe ich immer mit einem lachenden und weinenden Auge: einerseits bin ich froh, dass es diese alterwürdigen Marken überhaupt noch (im Bereich Stereo) gibt. Andererseits weiss ich, wo die landen bzw. verkauft werden sollen.

Technics scheint einen Weg zu suchen, dem zu entfliehen. In dem Umfeld wollen die optimistische Preise haben. Bin gespannt, ob es dafür nicht zu früh ist und ob das gut geht.
4-Kanal
Inventar
#670 erstellt: 22. Mai 2016, 08:54
Es ist schon so - leider - daß die Ansprüche der Leute immer weiter sinken - sowohl im Bild also auch im Ton. Vielen genüt es, daß man etwas auf dem Handy sieht oder dem 32 Zöller aus 5 Meter Entfernung oder sich mit Billig-Kopfhöreren in der U-Bahn oder beim Kaufmann etwas vordudeln läßt. Das sollte uns, die wir hier offenbar doch "etwas" mehr Anspruch haben, überhaupt nicht kümmern. Ich mache immer das, was mir selbst gefällt ohne daruf zu sehen, was andere so machen, wenngleich einem dabei die Haare sträuben könnten. Ich habe nach und nach eine für mich tolle HiFi-Anlage aufgebaut, die Stereo und Quadro (Surround) kann und dazu ein schönes Wohnszimmer-Heimkino. So kann die böse bzw. anspruchslose Welt schön draussen bleiben. Und gute Geräte gibt es ja weiterhin, wenn auch nicht überall.
ZeeeM
Inventar
#671 erstellt: 22. Mai 2016, 08:57
Mittelmäßige Menschen benutzen halt mittelmäßige Produkte, die Message muss wieder klar artikuliert werden.
esotroner
Hat sich gelöscht
#672 erstellt: 22. Mai 2016, 09:00
Da wäre ich vorsichtig.
ZeeeM
Inventar
#673 erstellt: 22. Mai 2016, 09:04

esotroner (Beitrag #672) schrieb:
Da wäre ich vorsichtig.


Damit kann man aber verkaufen
esotroner
Hat sich gelöscht
#674 erstellt: 22. Mai 2016, 09:06
Fehlen dann noch die Definitionen, was sind billige, mittelmäßige u. was sind hochwertige Produkte. Und mit welchen kann man entsprechend hochwertig Musik genießen.
Es wird doch schon HighEnd für den höheren Anspruch vermittelt. Ob die Musikqualität da immer mithalten kann...
Ein iPhone ist doch auch hochwertig, meist hängen da KH dran (mitunter auch ein KHV), die sind auch nicht von schlechten Eltern. Mich persönlich würde schon die ganze Verkablung stören (gut, geht auch über Bluethooth). Unterwegs ist man meist auch im Straßenverkehr, dort haben KH mMn nichts zu suchen. Ständig u. immer bedudelt werden ist nicht mein Anspruch. Für mich ist (gelegentlicher) Musikkonsum zu Hause etwas atemberaubendes, faszinierendes, besonderes. Darauf freue ich mich schon morgens. Habe ich das laufend um mich, weiß ich's relativ schnell nicht mehr zu schätzen. Es dudelt halt so nebenbei, bekommen die überhaupt mit, was da so dudelt?


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 09:20 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#675 erstellt: 22. Mai 2016, 09:12

esotroner (Beitrag #674) schrieb:
Fehlen dann noch die Definitionen, was sind billige, mittelmäßige u.was sind hochwertige Produkte.


Das liegt im ermessen des Verkäufers.
Der Punkt ist aber, das je nach Kunde ein Produkt ein gewissen Preis haben muss, damit es gekauft wird. Hohe Preise und Exklusivität öffnen die Geldbörsen. Die technische Funktion ist da eher Nebensache. Ich gehe auch damit seit 2-3 Jahren schwanger mir wieder eine Dreher zu kaufen und die Motivation ist nicht die technische Leistung.
Plankton
Inventar
#676 erstellt: 22. Mai 2016, 09:20

Rascas (Beitrag #669) schrieb:
Die Chance gibt es auch für Stereo.


Die Chance sehe ich nicht. Die Hersteller haben es ganz klar versemmelt Ihre Anmutung und Qualität in den
Vordergrund zu bringen. Statt dessen haben sie sich dem Preisdiktat unterworfen oder sind im Sumpf der Esoterik,
Schwurbelei und des Voodoo versackt. Langfristig sehe ich keine Chance wenn nicht umgedacht wird.


[Beitrag von Plankton am 22. Mai 2016, 09:21 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#677 erstellt: 22. Mai 2016, 09:24

Hohe Preise und Exklusivität öffnen die Geldbörsen.


Das habe ich schon verstanden. Und kann dich gut verstehen. Das mit dem Dreher geht mir ebenso, obwohl ich einen habe u. den gar nicht mehr nutze. Es gelang mir auch bisher, den Unsinn sein zu lassen. Ich bin auf hochwertige/besondere Fahrräder ausgewichen.....habe inzwischen 5...


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 09:26 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#678 erstellt: 22. Mai 2016, 09:48
Was ja nu nix verkehrtes ist. Ich hab 2. Und 3 Dreher.
Pigpreast
Inventar
#679 erstellt: 22. Mai 2016, 09:50
@esotroner:

ZeeeM ist ein pfiffiger Bursche, der die Dinge sehr oft kurz und knapp auf den Punkt bringt. Durch die Knappheit übersieht man gerne mal den Witz und die Ironie...

Seine Aussage:

Mittelmäßige Menschen benutzen halt mittelmäßige Produkte

...könnte man boshaft dem vorangegangenen Beitrag von 4-Kanal unterstellen, aber da sie sich mit:

die Message muss wieder klar artikuliert werden.

...auf das Marketing bezieht, könnte sie absolut stimmen.

Es gibt immer ein Spektrum von mies bis qualitativ hochwertig. Wie das jeweils definiert wird, interessiert vielleicht den Kunden, nicht jedoch das Marketing. Hier geht es darum, wie man den Kunden anspricht. Und nachdem der Markt mit "Hauptsache billig" abgesättigt ist, könnte man jetzt ja wieder den Wunsch vieler Menschen ansprechen, sich von der breiten Masse abzuheben.

Ob qualitativ hochwertiges Stereo in oder out ist, bestimmt die Kundschaft ja nicht aus dem luftleeren Raum heraus. Zu einem Trend gehören nicht nur die, die ihn mitmachen, sondern auch die, die ihn anstoßen und befeuern. Und letztere tun das im wesentlichen nicht durch das Schaffen neuer Produkte, sondern größtenteils eben durch Marketing.


[Beitrag von Pigpreast am 22. Mai 2016, 09:54 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#680 erstellt: 22. Mai 2016, 10:09

ZeeeM ist ein pfiffiger Bursch, der die Dinge sehr oft kurz und knapp auf den Punkt bringt.


Das ist mir auch schon aufgefallen....


Und nachdem der Markt mit "Hauptsache billig" abgesättigt ist, könnte man jetzt ja wieder den Wunsch vieler Menschen ansprechen, sich von der breiten Masse abzuheben.


Und auch das hatte ich so verstanden. Die Ironie ist mir nicht entgangen.


Ich bin auf hochwertige/besondere Fahrräder ausgewichen.....habe inzwischen 5...


Ironie?


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 10:19 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#681 erstellt: 22. Mai 2016, 10:18

4-Kanal (Beitrag #670) schrieb:
Es ist schon so - leider - daß die Ansprüche der Leute immer weiter sinken - sowohl im Bild also auch im Ton.

Das halte ich für nicht zutreffend.

Welche Qualität hatten denn die Produkte vor 20 oder 40 Jahren?

Gegenüber einem Walkman aus den 80ern ist selbst ein Billigsmartphone mit den beigelegten Kopfhörern ein Riesenfortschritt. Man hörte Musik aus plärrenden Radiorekordern und Radioweckern. Filme schaute man auf unscharfen Röhrenfernsehern von maximal 70 cm Diagonale.

Die meisten Produkte, die damals erhältlich waren, würden die Leute heute nicht einmal mehr umsonst haben wollen, so schlecht waren die im Vergleich zu heutiger Ware.

Wo siehst du da sinkende Ansprüche? Im Gegenteil, die sind enorm gestiegen. Es ist nur so, dass diese Ansprüche mittlerweile schon mit relativ billiger Technik befriedigt werden können und deswegen die möglichen Klangverbesserungen durch teurere Geräte nicht mehr so groß ausfallen, dass sie den Menschen den Mehrpreis wert wären.
ZeeeM
Inventar
#682 erstellt: 22. Mai 2016, 10:27

Dadof3 (Beitrag #681) schrieb:
Im Gegenteil, die sind enorm gestiegen. Es ist nur so, dass diese Ansprüche mittlerweile schon mit relativ billiger Technik befriedigt werden können


Das sehe ich auch so. Ein Sansa Clip + eine Phillips SPH 9500 .. vor 30 Jahren ....
esotroner
Hat sich gelöscht
#683 erstellt: 22. Mai 2016, 10:42

Es ist schon so - leider - daß die Ansprüche der Leute immer weiter sinken - sowohl im Bild also auch im Ton. Vielen genüt es, daß man etwas auf dem Handy sieht oder dem 32 Zöller aus 5 Meter Entfernung oder sich mit Billig-Kopfhöreren in der U-Bahn oder beim Kaufmann etwas vordudeln läßt.


Darauf bezog sich doch 4-kanals Aussage. Und ich finde, da hat er, wenigstens teilweise, recht. Es geht da weniger um die Geräte.
Ich hätte zB nicht den Anspruch, mir irgendwelche Videos, die ich kaum erkenne, auf nem Handy anzusehen. Und ich habe auch nicht den Anspruch, mich immer u. überall bedudeln zu lassen. Zumal das ja auch noch meist im Straßenverkehr stattfindet, was ich schon für gefährlich u. ein wenig geistlos halte.
Für mich ist Musik atemberaubend, etwas besonderes. Ich habe den Anspruch, mir dafür Zeit zu nehmen (pro Tag mind. 1 Std.) u. die bewusst zu genießen. Passiert das aus Zeitgründen nachts, benutze ich meine KH.
Was nicht heißt, dass ich am See mit dem Handy u. KH nicht auch mal Musik genieße. Auch Fotos macht das Teil ganz passabel, obwohl kein teures Markengerät (Wiko Ridge).

Wo stehe ich da mit meinen Ansprüchen? Billig-, Mittel- o. Oberklasse?

Habe nochmal editiert.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 11:00 bearbeitet]
cesmue
Inventar
#684 erstellt: 22. Mai 2016, 10:45
+1
ich überlege echt, ob ich den Hifi-kram verticken soll und mich mit dem viel praktischeren Mp3-Player (FioX1) und meinem Shure SH 840 begnüge.
Mach ich ja jetzt auch schon.

Beides waren Empfehlungen vom Forum, und Zeem
dejavu1712
Inventar
#685 erstellt: 22. Mai 2016, 10:48
@Dadof

Daumen hoch kleines Bild

Wie gesagt, selbst mit dem Original Kopfhörer meines Smartphone kann
man sehr gut Musik hören und früher war es gar nicht möglich unterwegs
Filme, Fotos oder sonst was im Handy anschauen, also ein Fortschritt und
die meisten Röhren-Geräte hatten nicht mal 32 Zoll, der Vergleich hinkt also.
esotroner
Hat sich gelöscht
#686 erstellt: 22. Mai 2016, 11:15
Aufgrund der vielen Möglichkeiten, die der Fortschritt bietet, hat sich das Konsumverhalten entscheidend verändert. Und das sowohl bei den Geräten als auch bei Medien. In qualitativer Hinsicht der Geräte ist der Anspruch, der befriedigt werden kann, sicher gestiegen. Ob es auf Hinsicht von Musikgenuss ebenso ist... Es ist ne andere Zeit, solange die Leute damit zurecht kommen u. damit zufrieden sind...wo ist das Problem? Es steht ihnen doch frei sich für andere Qualitäten zu entscheiden.
Nicht jeder ist ein HiFi-Freak. Es kommt auf die Prioritäten an.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 11:18 bearbeitet]
dejavu1712
Inventar
#687 erstellt: 22. Mai 2016, 11:17
@esotroner

Da du deinen Beitrag modifiziert hast, relativiert sich die Aussage natürlich und hat nahezu nichts mehr mit der ersten Variante gemein.

Ich höre nicht immer und überall Musik, trotzdem überwiegt die einfache Beschallung gegenüber dem Genuss hören bei mir, das hat
ganz unterschiedliche Gründe, aber warum soll ich auf (Hintergrund) Musik verzichten, nur weil ich gerade nicht die Möglichkeit habe
mit hochwertigem Equipment zu hören, gehöre ich mit meinen Ansprüchen jetzt deiner Meinung nach trotzdem zur Billig-Mittelklasse?

Ich halte nichts von solchen unsinnigen Klassifizierungen und warum soll nur einer automatisch zu den anspruchsvollen Oberklasse
gehören, wenn er so vorgeht wie Du und sein Equipment einer gewissen Größe und Preisklasse angehört, ich habe schon sau teure
Anlagen gehört die in meinen Ohren schrecklich klangen und es gab günstige Setups, die mir dagegen erheblich besser gefallen haben.

Die Kosten und die Vorgehens bzw. Verhaltensweise ist für mich jedenfalls kein Indikator welche Ansprüche die jeweilige Person hat.
esotroner
Hat sich gelöscht
#688 erstellt: 22. Mai 2016, 11:19

Da du deinen Beitrag modifiziert hast, relativiert sich die Aussage natürlich und hat nahezu nichts mehr mit der ersten Variante gemein.


Ja, weiß ich. Ich wollte aber noch etwas präzisieren, damit keine Missverständnisse aufkommen. Leider wart ihr schneller.


gehöre ich mit meinen Ansprüchen jetzt deiner Meinung nach trotzdem zur Billig-Mittelklasse?


Das weiß ich nicht, ist mir ja selbst ein Rätsel.


Die Kosten und die Vorgehens bzw. Verhaltensweise ist für mich jedenfalls kein Indikator welche Ansprüche die jeweilige Person hat.


Naja, ein wenig kann man vom Vorgehen/Verhalten schon ableiten. Ganz so verbissen würde ich das aber nicht sehen. Kam hoffentlich in meinem vorherigen Post zum Ausdruck. Jeder ist anders, jeder hat etwas andere Prioritäten.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 11:25 bearbeitet]
günni777
Inventar
#689 erstellt: 22. Mai 2016, 11:44
Die Ansprüche der Konsumenten waren vor 20, 30 oder 40 Jahren nicht viel anders als heute verteilt. Früher war billige bzw. preiswerte Zuspieler + Electronik + Lautsprecher das Problem, heute nur noch die Lautsprecher bei vielen Systemen, und selbst da gibt´s schon Kofferradio Systeme, die so gut klingen wie früher Top Hifi.

Leute haben früher wie heute wenig bis keine Ahnung, Riesen und nicht mehr überschaubares Angebot, Top- oder Fehlkauf Lotterie schnell passiert und die jungen Leute haben trotzdem Spass mit dem Schrott, der früher teilweise noch schrottiger klang.

Und mit einem Auge auf nicht beliebig volles Portemonnaie gucken, ist heute auch nicht anders als wie früher, nur die Verteilung ist heute anders.

Lautsprechersysteme + Kopfhörer und evtl. Laststabilität bei all in one Kleingeräten ist m.E. noch viel Luft.

Für Zukunftstechnologie Home wie z.B. Wellenfeldsysteme 3D und weitestgehend unsichtbare Systeme sehe ich zumindest für die breite Masse keinen Bedarf. Wenn ich irgendwo mit Musik berieselt werde, gucke ich immer erst mal, wo die Musik herkommt, sonst fühle ich mich irritiert.

Da muss schon Zaubertechnologie für kleines Geld her wie z.B. Mini LS irgendwo Decke Wand hin- oder reingepappt oder ins Regal hinter die dann nicht mehr vorhandenen Bücher geschoben und auf Knopfdruck besorgt die Elektronik vollautomatisch den Rest bis hin zum realistischen Live Erlebnis und bei Bedarf in Original Lautstärke. Das würde dem Markt sogar ohne psychologisch spezielles Werbe Marketing in vielleicht 20 Jahren einen Bombenschub geben oder niemals konstruiert werden.?
Pigpreast
Inventar
#690 erstellt: 22. Mai 2016, 11:46
Ich denke, man muss, wenn man von Qualitätsansprüchen spricht, unterscheiden, ob man das am Absoluten fest macht (da sind die Ansprüche gestiegen, da einfach mehr möglich ist als früher) oder ob man einen relativen Qualitätsanspruch meint, der sich an den Möglichkeiten orientiert.

Ich habe eher das Gefühl, dass die Vielfalt heute (in allen Bereichen, nicht nur HiFi) einfach viel größer ist als früher und dass vor allem viel mehr Bohei um alles gemacht wird. Mit allem, was man sich früher einfach gekauft hat und fertig, muss man sich heute erst einmal ewig beschäftigen, um sicher zu sein, dass man auch das "richtige" bekommt. (Man versuche nur einmal, in einem Sportgeschäft wie früher einfach eine "Turnhose" oder einen "Turnschuh" zu kaufen... ) Durch das Internet bekommt auch ein jeder, der früher ahnungslos nach dem Motto "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" entspannt leben konnte, vorgeführt, was heute wohl Standard zu sein hat. Die Folge ist, dass eine Qualität, die sich früher nur die Freaks gegönnt hätten, heute eine viel weitere Verbreitung findet.

Unter diesem Aspekt glaube ich, dass es nicht wirklich ein nachlassendes Qualitätsbewusstsein gibt. Es fällt nur denen, die heute höhere Ansprüche haben, eher auf, dass es nach wie vor viele gibt, die diese Ansprüche eben nicht haben.


[Beitrag von Pigpreast am 22. Mai 2016, 12:01 bearbeitet]
Lars_1968
Inventar
#691 erstellt: 22. Mai 2016, 12:07
Heute sind die Menschen grundsätzlich wesentlich informierter, bzw. können es sein. Nehmen wir das Beispiel "Turnschuh" Früher bist Du in ein Sportgeschäft gegangen, hast Du vom Verkäufer beraten lassen und gekauft. Heute......hast Du eine Vielzahl von Anbietern, Foren, online Tests, die den Durchschnittsmenschen aber - incl. mir - eher frustrieren als zufrieden stellen.

Einher mit dieser Informationsflut geht natürlich auch die Vielzahl der Einkaufsmöglichkeiten. Früher in meinem Dorf gab es einen (guten) HiFi Händler, der bsp. Denon, Quadral und weitere Marken im Angebot hatte. Dort ist man hingegangen, wenn man etwas in der Richtung kaufen wollte; zur Orientierung, ich spreche hier von Anfang/Mitte der 80iger.

Thema Anspruch / Qualiitätsanspruch. Warum sollte dieser ein anderer sein als früher? Heute legt man genauso viel Wert auf Quallität wie früher, mir geht das def. so. Heute bekommt man eben für deutlich weniger Geld wesentlich mehr geboten durch Produktion in China etc pp. Heute gibt es deutlich mehr Billig-Schrott als früher und die Qualität hat auch bei etablierten Marken leider nachgelassen, wobei das dem Trend geschuldet ist, immer das aktuellste Modell zu haben, die dann imn Jahrestakt auf den Markt geschmissen werden, gepaart mit der "Geiz-ist-geil Mentalität" Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit der 70 cm Röhre von Philips > 10 Jahre zufrieden war.
Pigpreast
Inventar
#692 erstellt: 22. Mai 2016, 12:25

Lars_1968 (Beitrag #691) schrieb:
Heute......hast Du eine Vielzahl von Anbietern, Foren, online Tests, die den Durchschnittsmenschen aber - incl. mir - eher frustrieren als zufrieden stellen.

Genau das meinte ich.



Thema Anspruch / Qualiitätsanspruch. Warum sollte dieser ein anderer sein als früher?

Das Problem, sich dieser Frage zu nähern, beginnt ja schon damit, dass die Qualität insgesamt gestiegen ist und das Beklagen der minderen Qualität selbst billiger Ramschangebote im Vergleich zu früher zum Teil Jammern auf hohem Niveau ist. Will man aber nach einem Qualitätsanspruch fragen, der sich an den gegebenen Möglichkeiten orientiert, müsste die Frage eher so oder ähnlich lauten: "Warum sollten heute mehr oder weniger Leute bestrebt sein, höhere Qualität zu haben als der Durchschnitt der Bevölkerung?"

Geht man davon aus, dass dem Bestreben meist auch die Umsetzung folgt, löst sich der Sinn der Frage auf, denn was Durchschnitt ist, wird von allen bestimmt, sowohl von den nach höherem Strebenden als auch von den Anspruchslosen. Die Frage letztlich, ob der durchschnittliche Konsument heute unterdurchschnittlicher ist als früher, wäre dann völlig absurd.


[Beitrag von Pigpreast am 22. Mai 2016, 12:38 bearbeitet]
Lars_1968
Inventar
#693 erstellt: 22. Mai 2016, 12:32
.....wobei das scheinbare "Billig-Angebot" aus China nicht immer eine schlechte Wahl darstellt. Bsp, seit deutlich über einem Jahr treibt mein kleiner Lepai 2020, den es für umme € 25 gibt perfekt meine Küchen LS an.

Während ich diese Zeilen tippe, läuft "Thriller" auf Vibration classic hits (französisch, sehr zu empfehlen) mit 192 kbps als 2.0 und ich für meinen Teil kann die Thread-Frage eindeutig verneinen (by the way)
esotroner
Hat sich gelöscht
#694 erstellt: 22. Mai 2016, 12:53
Es gibt aber auch Leute, denen reicht ein Küchenunterbau-Radio.

Ich kenne auch Leute, die haben eine qualitativ (u. auch preislich) hochwertige Anlage, nur holen sie die Klangqualität nicht heraus (Aufstellung, Einmessung etc). Die Anlage wird dann dem Besuch präsentiert, der Pegel hochgedreht, dass die Wände wackeln.
Der Besuch lobt die (Klang)qualität, also den Pegel u. das traumhafte Equipment. Der Besitzer bekommt einen verklärten Blick u. sieht gar keinen Grund etwas daran zu ändern. Im Gegenteil, er gibt bereitwillig Auskunft (vor allem zu Leistungsangaben der Anlage) u. es wird aufwendig 'gefachsimpelt'.

Auch so können Ansprüche halt sein.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 12:59 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#695 erstellt: 22. Mai 2016, 13:00

Pigpreast (Beitrag #692) schrieb:
Will man aber nach einem Qualitätsanspruch fragen, der sich an den gegebenen Möglichkeiten orientiert, müsste die Frage eher so oder ähnlich lauten: "Warum sollten heute mehr oder weniger Leute bestrebt sein, höhere Qualität zu haben als der Durchschnitt der Bevölkerung?"

In allen Bereichen gibt es Leute die anders wollen als der Durchschnitt. Das ist absolut normal.
Live-musikhörer
Inventar
#696 erstellt: 22. Mai 2016, 13:04

esotroner (Beitrag #694) schrieb:

Auch so können Ansprüche halt sein. :.

Und ich kenne andere Fälle, wo die Art von Ansprüche sehr reflektiert sind.
Pigpreast
Inventar
#697 erstellt: 22. Mai 2016, 13:05

esotroner (Beitrag #694) schrieb:
Ich kenne auch Leute, die haben eine qualitativ (u. auch preislich) hochwertige Anlage, nur holen sie die Klangqualität nicht heraus (Aufstellung, Einmessung etc). Die Anlage wird dann dem Besuch präsentiert, der Pegel hochgedreht, dass die Wände wackeln.
Der Besuch lobt die (Klang)qualität, also den Pegel u. das traumhafte Equipment. Der Besitzer bekommt einen verklärten Blick u. sieht gar keinen Grund etwas daran zu ändern...

Ja, geben tut es viel. Aber was davon lässt sich im Sinne des Threads als "in" bzw. "out" bezeichnen?


Live-musikhörer (Beitrag #695) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #692) schrieb:
Will man aber nach einem Qualitätsanspruch fragen, der sich an den gegebenen Möglichkeiten orientiert, müsste die Frage eher so oder ähnlich lauten: "Warum sollten heute mehr oder weniger Leute bestrebt sein, höhere Qualität zu haben als der Durchschnitt der Bevölkerung?"

In allen Bereichen gibt es Leute die anders wollen als der Durchschnitt. Das ist absolut normal.

Eben. Und zwar seit jeher und heute nicht anders. Und was ist daran jetzt "out"?


[Beitrag von Pigpreast am 22. Mai 2016, 13:07 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#698 erstellt: 22. Mai 2016, 13:16

Live-musikhörer (Beitrag #696) schrieb:

esotroner (Beitrag #694) schrieb:

Auch so können Ansprüche halt sein. :.

Und ich kenne andere Fälle, wo die Art von Ansprüche sehr reflektiert sind. :.



Ja sicher, natürlich gibt es die auch. Sry, ich bin davon ausgegeangen, dass das hier bekannt ist. Ich wollte verdeutlichen, dass die Ansprüche an Musikreproduktion weit gesteckt sind. Mitunter steht die (qualitativ hochwertige) Musikwiedergabe gar nicht im Vordergrund.


Pigpreast (Beitrag #697) schrieb:

Ja, geben tut es viel. Aber was davon lässt sich im Sinne des Threads als "in" bzw. "out" bezeichnen?


Das überlasse ich dem Leser. Was für den einen 'In' ist, kann für den anderen 'Out' sein.
MMn sind wir vom Thema sowieso etwas abgeschweift.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 13:16 bearbeitet]
JanoschHH
Hat sich gelöscht
#699 erstellt: 22. Mai 2016, 13:22
Ich finde diese in and out Diskussion auch sinnlos.
Wenn ich "in" sein wollte, hätte ich ein Bose Soundsystem o.ä.

Ich kaufe doch meine Sachen, weil es mir Freude bereitet.
Ich Knall mir die Bude doch nicht mit Absorbern voll, weil es "in" sein könnte, sondern weil ich das Ergebnis schätze.

Im Gegenteil, "in" sind solche Freaks wie hier nie, weil "in" ein Massenphänomen ist / wäre.
Und es ist eher das Gegenteil, das ist aber wohl für niemanden hier die Motivation.
Beaufighter
Inventar
#700 erstellt: 22. Mai 2016, 13:32
Eine gewisse Hippheit ist bei einigen Stereokunsumern jedoch nicht von der Hand zuweisen.

Ein Hobby wird nicht nur des selbst Willens her gepflegt, nein es entsteht immer auch eine Wechselwirkung zu anderen Personen.

So wie urplötzlich in Fernsehsendungen Menschen am Puls der Zeit mit 70er Receivern und Schallplatten dargestellt werden.

Gruß Beaufighter
JanoschHH
Hat sich gelöscht
#701 erstellt: 22. Mai 2016, 13:42
Ist vielleicht Typsache.
Ich kann sowas auch sehr gut alleine genießen, freue mich aber natürlich auch über den Austausch mit Gleichgesinnten.
Natürlich freut einen auch der anerkennende Blick des Kumpels.

Da muss ich aber sagen, dass Film zum Beeindrucken deutlich mehr zieht als Stereo. Mag auch an meinem Umfeld liegen.

Wobei ich noch weiß, dass ich schon damals (als Jugendlicher) beeindruckt war, wie teuer Lautsprecher sein können. Und auch nicht ganz verstanden habe, warum jemand so viel Geld dafür ausgeben kann.
esotroner
Hat sich gelöscht
#702 erstellt: 22. Mai 2016, 13:47
Deine Anwort zeigt, dass Beaufighter recht hat. Ich kann das auch bestätigen, Anerkennung braucht der Mensch, auch wenn er etwas 'nur' für sich macht.


Wobei ich noch weiß, dass ich schon damals (als Jugendlicher) beeindruckt war, wie teuer Lautsprecher sein können. Und auch nicht ganz verstanden habe, warum jemand so viel Geld dafür ausgeben kann.


Beispiel: Du hast ein Jahreseinkommen von 500k €. Würdest du dir LS für 1k € in die Hütte stellen? Auch wenn die klanglich völlig OK wären? Es ist immer auch eine Frage des Standpunktes.


[Beitrag von esotroner am 22. Mai 2016, 13:50 bearbeitet]
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