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PhonoPhono haut mal wieder einen raus

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Autor
Beitrag
-andyH-
Ist häufiger hier
#6910 erstellt: 07. Jun 2022, 05:31
Hallo Kinder,

ich bin der Peter.
Heute erzähle ich Euch etwas über Kabel.
Eines davon hat da so einen Knubbel.
Der macht ganz dolle Sachen.
Was genau versteht Ihr zwar nicht, macht aber nix.
Er tut dem Rest der Anlage gut.
Klingt komisch.
Is aber so.

Entschuldigung, das ist Körperverletzung!
Ich frage mich allen Ernstes wieviel brain damage er im Jahr so verursacht:
-Houdini-
Stammgast
#6911 erstellt: 07. Jun 2022, 20:23

-andyH- (Beitrag #6910) schrieb:
Ich frage mich allen Ernstes wieviel brain damage er im Jahr so verursacht:

Und vor allem: bei wem?
Beaufighter
Inventar
#6912 erstellt: 08. Jun 2022, 05:50
Diejenigen die er erreicht, haben schon einen Hang dazu. Ich weigere mich zu glauben das ein aufgeklärter Mensch diesen Ausführungen verfallen könnte.


[Beitrag von Beaufighter am 08. Jun 2022, 13:36 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#6913 erstellt: 08. Jun 2022, 12:47

Beaufighter (Beitrag #6912) schrieb:
Diejenigen die er erreicht, haben schon einen Hang dazu. Ich weitere mich zu glauben das ein aufgeklärter Mensch diesen Ausführungen verfallen könnte.


Ich weigere mich diesbzgl. nicht. Wen siehst Du denn diesbzgl. als aufgeklärt an? Man muss einfach davon ausgehen, dass viele Menschen noch nie ein physikalisches Basiswissen (== Schulwissen 7. Klasse) hatten oder es abhanden gekommen ist. Ich glaube, wer 100.000,-- Euro oder mehr für ne Hifi-Anlage versenkt, der interessiert sich doch nicht für so profanes Zeug. So jemand bewegt sich auf irgendeiner Metaebene. Warum für diejenigen aber solche Videos produziert werden, erschließt sich mir nicht. Vielleicht ist das denen ihre Vorstellung von "Erdung".


[Beitrag von ForgottenSon am 08. Jun 2022, 12:48 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#6914 erstellt: 08. Jun 2022, 13:28
Es ist eine Frage des Vertrauens. Alle angebotenen Geräte funktionieren ja bestens, vom gusseisernen Dreher bis zu den Manufakturlautsprechern, von der Plattenwaschmaschine bis zu den dicken Showkabeln! Wer das erlebt hat, und vom Innenleben der ganzen Objekte nichts weiß oder wissen will, ist bereit, sich einiges über die übergeordnete Harmonie einer gut zusammengestellten Anlage anzuhören.

Es gibt dazu so "Kalendersprüche" wie: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile oder jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Der an simpler Mechanik geschulte „gesunde Menschenverstand“ bekommt zusätzlich etwas Futter mit: Einspielen, Aufwärmen, Laufrichtung, Filterwirkung, Gewicht, Dicke … . Das leuchtet unmittelbar ein und erzeugt Vertrauen.

Die Frage ist immer noch: reicht das schon aus, um bei einem Käufer zur Trance und zur reflexhaften Überschreitung seines Budgets zu führen?

Ich glaube, es gibt jede Menge Leute, die mit einem hässlichen Lautsprecher keine schöne Musik hören können und die einfach dünne Strippen an einem dicken Lautsprecher nicht ausstehen können und die sich ärgern wenn ihre 2000 W Endstufe das gleiche Netzkabel hat wie ihr (1000 W) Toaster. Diese zahlen dann einen „Geschmacksaufschlag“. Kalenderspruch dazu: Es war schon immer etwas teurer einen guten Geschmack zu haben. (Das trifft in den wenigsten Fällen auf die „Reichen“ zu! )

Gruß
Rainer
sohndesmars
Inventar
#6915 erstellt: 08. Jun 2022, 14:42
Das ist doch alles "normale" Methodik der HIFI-/HighEnd-Branche, solltet ihr doch zu genüge kennen. Homöopathische Medizin, Kosmetik gegen Alterungsprozesse, Nahrungsergänzungsprodukte, HIFI-Zusatzartikel...... alles ein großer Schwindel.
Solange sich das alles gut verkaufen lässt, kann's uns in unserer Konsumgesellschaft nicht so schlecht gehen. Darauf
flexiJazzfan
Inventar
#6916 erstellt: 08. Jun 2022, 16:06
Ich weiß nicht warum ihr das nicht auseinanderhalten könnt. Die Geräte funktionieren alle ! Im Gegensatz zu den immer wieder genannten Schwindelprodukten, zu denen es nicht einmal einen physikalischen Ansatz für einen Wirkmechanismus gibt, sondern nur den Glauben.

Gruß
Rainer
Sockenpuppe
Gesperrt
#6917 erstellt: 08. Jun 2022, 16:36

flexiJazzfan (Beitrag #6916) schrieb:
Ich weiß nicht warum ihr das nicht auseinanderhalten könnt. Die Geräte funktionieren alle ! Im Gegensatz zu den immer wieder genannten Schwindelprodukten, zu denen es nicht einmal einen physikalischen Ansatz für einen Wirkmechanismus gibt, sondern nur den Glauben.


Weil in dem Video geschwindelt wird, dass sich die Balken biegen.


flexiJazzfan (Beitrag #6914) schrieb:
Es war schon immer etwas teurer einen guten Geschmack zu haben. (Das trifft in den wenigsten Fällen auf die „Reichen“ zu! )


Dass ich das noch erleben darf, dass wir mal ausnahmsweise einer Meinung sind. Furchtbar, dass kann ich dir sagen.


FMastro (Beitrag #12) schrieb:

http://francois.mastroiannidiy.pagesperso-orange.fr/moc%202022.htm

http://francois.mastroiannidiy.pagesperso-orange.fr/HifiDeLuxe2022.htm


Quelle: High End München 19. - 22. Mai 2022

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 08. Jun 2022, 16:54 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#6918 erstellt: 08. Jun 2022, 18:05
@flexi:

Prinzipiell hast Du Recht, aber die Analogie findet nichtsdestotrotz auf einer anderen Ebene statt, nämlich auf der Ebene des Zusammenhangs zwischen einer vorgenommenen Maßnahme und dem angeblichem Effekt:

"Homöopathikum eingenommen und deshalb genesen" ist zwar nicht 100% äquivalent zu "Kabel getauscht und deshalb besseren Klang erhalten", aber die fälschlicherweise behauptete Kausalität beider Fälle ist vergleichbar.

Oder anders gesagt: Ob man behauptet, etwas wirke, obwohl es nicht wirkt, oder ob man behauptet, etwas wirke besser, obwohl die Wirkung gleich ist, ist für die Erfüllung des Tatbestands "Schwindel" unerheblich.
ZeeeM
Inventar
#6919 erstellt: 08. Jun 2022, 18:12

sohndesmars (Beitrag #6915) schrieb:
Das ist doch alles "normale" Methodik der HIFI-/HighEnd-Branche, solltet ihr doch zu genüge kennen. Homöopathische Medizin, Kosmetik gegen Alterungsprozesse, Nahrungsergänzungsprodukte, HIFI-Zusatzartikel...... alles ein großer Schwindel.


Fällt mir spontan eine aktuelle Werbung für Geschirrspülertabs ein, Marke habe ich mir nicht gemerkt, aber ein zerbröselter Tab und dadurch bedingtes dreckiges Geschirr nach dem gescheiterten Waschgang wird zu einem Problem stilisiert.
Nichtexistierende und kaum relevante Ding hochjazzen und dafür eine Lösung anbieten.
SO wird Umsatz generiert.
Beaufighter
Inventar
#6920 erstellt: 08. Jun 2022, 21:59
Die Cremes und Nahrungsergänzungs Produkte funktionieren auch, nur eben nicht besser als Nivea oder eine ausgeglichene Mahlzeit.

Ich finde immer noch das es einen Unterschied macht ob man bewusst einen Faible für etwas hat, oder ob man dem Dealer seines Vertrauens hörig ist.

Ob er mit den Videos überhaupt den Kunden ansprechen möchte den wir vermuten? Ich glaube ja er will extremes Insiderwissen darstellen um 200€ Strippen zu verticken.


[Beitrag von Beaufighter am 08. Jun 2022, 22:02 bearbeitet]
jandus
Stammgast
#6921 erstellt: 09. Jun 2022, 18:46
Hallo

Hier ein sehr schöner Zustandsbericht der Highend Szene,
Aus Sicht eines Musiker Magazins.

https://www.amazona....oHwNF3sujWLS-w3ph2mk

Gruß jandus
-andyH-
Ist häufiger hier
#6922 erstellt: 10. Jun 2022, 03:25

-Houdini- (Beitrag #6911) schrieb:

-andyH- (Beitrag #6910) schrieb:
Ich frage mich allen Ernstes wieviel brain damage er im Jahr so verursacht:

Und vor allem: bei wem?


apropos brain damage

ich habs auch schon ... phonophono + YT ist brandgefährlich ... wie manifestiert sich das?
Ganz einfach: ich frage mich (das ist jetzt ernst gemeint) warum sind die Anlagen immer schwarz oder silbern?
Weil schwarz = sexy?
Pro-Ject hat rote Plattenspieler, Rega hat rote und gelbe, aber Verstärker und Konsorten gibt es nicht in gelb, blau, oder grün.

Mir persönlich würde so ein Farbklecks im Rack richtig gut gefallen - brain damage eben -
Sockenpuppe
Gesperrt
#6923 erstellt: 10. Jun 2022, 10:03

jandus (Beitrag #6921) schrieb:
Hier ein sehr schöner Zustandsbericht der Highend Szene,
Aus Sicht eines Musiker Magazins.

https://www.amazona....oHwNF3sujWLS-w3ph2mk


Kann nicht sein, was der da vom Stapel lässt, wurde mir doch erst vor kurzem im Thread Wieviel sollte ein Lautsprecher kosten? ausführlich dargelegt, dass die UVP mehr als gerechtfertigt ist und nur nur die Geiz ist Geil Fraktion "seltenst in Kleinwagennähe" kauft.

Denn...


Wie sollte es sonst auch funktionieren? Die Ware von vornherein zu einem Preis raushauen, der auf Kante genäht gerade die Kosten deckt? Und dann einen Rabatt bieten, der den Deal zum Verlustgeschäft macht?


Quelle: #555

Wohl dem, der das tatsächlich für bare Münze nimmt...

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 10. Jun 2022, 10:16 bearbeitet]
Brunello09
Stammgast
#6924 erstellt: 10. Jun 2022, 11:28

-andyH- (Beitrag #6922) schrieb:
...aber Verstärker und Konsorten gibt es nicht in gelb, blau, oder grün....

Gibt's sogar bei PhonoPhono, schau mal nach Sugden Verstärker
Gruß Klaus
flexiJazzfan
Inventar
#6925 erstellt: 10. Jun 2022, 11:30
Zu dem Link von Jandus kopiere ich hier, was ich an anderer Stelle dazu auch schon geschrieben habe:

Sven Rosswog, Journalismus vom feinsten! Ich geh' mal hin, was sehe ich : Kabel sind dick, Preise sind hoch, Design gefällt mir nicht, alle Geräte zu groß. Hat der Musiker etwas angehört ? offenbar nicht.

Ich möchte diesen "Fachmann" mal auf der Hannovermesse sehen: alles so schön bunt hier , booääh wie groß, wer kann das denn bezahlen ...

Sind wir hier bei Pippi Langstrumpf ?

Gruß
Rainer
Labbipapa
Stammgast
#6926 erstellt: 10. Jun 2022, 17:25

flexiJazzfan (Beitrag #6914) schrieb:
Es ist eine Frage des Vertrauens. Alle angebotenen Geräte funktionieren ja bestens, vom gusseisernen Dreher bis zu den Manufakturlautsprechern, von der Plattenwaschmaschine bis zu den dicken Showkabeln!


Ich bin ja , was all den Voodoo betrifft.

Allerdings: warum jetzt ne Plattenwaschmaschine auch vom Goldohr-Teufel sein soll, erschließt sich mir nicht.

Einmal ist schon die super einfache Erledigung von statischer Aufladung ein echtes, nicht von der Hand zu weisendes Argument.
Andererseits wäre ein genußvoller Umgang mit Gebrauchtvinyls ohne eine PWM für mich undenkbar.

Und kommt mir jetzt nicht mit Cheap Thrill! Habe ich lange gemacht, ist relativ ok, kommt aber um Längen nicht an das Ergebnis einer guten PWM.

Ich kann‘s beurteilen, höre viel Vinyl mit Kopfhörer. Das sind „Staubkornsuchgeräte“. Vinyl mit Kopfhörer ohne ne PWM ist ungenießbar.
Das hat mit Goldohrvoodoo absolut nichts zu tun.

Gruß Thomas
Beaufighter
Inventar
#6927 erstellt: 11. Jun 2022, 07:58
Moin,

@Jandus: Der Bericht zeigt den Anfang vom Ende auf. Noch kann man sich Elitär abheben mit solch einem Schnick Schnack. Doch wird es Zunehmens schwerer für solche Hersteller Kunden zu akquirieren.
Bis dahin, dass sich High End Eigner lächerlich mit gewissen Produkten machen.

Für einige von uns ist das schon länger so, und es wird mehr und mehr die Runde machen. Bei aller Kritik gegenüber des letzten Videos von Peter L. , es braucht wenig wissenschaftlichen Background um die Meisten Argumente seiner Philosophie zu widerlegen. Das werden auch mehr und mehr Nicht-Techniker nachvollziehen können.

Hätten die Hersteller von High End besser die Kurve gekriegt als es noch möglich war und sich vom Super Sound den es zu kreieren gibt, auf so was wie Wertigkeit Schönheit und den Gewissen Farbkleks geeinigt, dann könnte diese Branche ewig existieren. So ist sie über früh oder lang dem Untergang geweiht.

Je abartiger die Preise werden, je mehr sind die Leute nicht gewillt solch ein Wettrüsten mit zu machen.
RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#6928 erstellt: 13. Jun 2022, 15:04
Kommentare unter dem Video sind wieder freigeschaltet.

edit: Und wird munter für die Kommunikation mit eignen Kunden genutzt. Man gibt sich gelassen, was stört es die Kabelklangeiche wenn der Blindtesteber sich an ihr reibt? "Manche wollen halt muffigen Klang, Zwinkersmilie". Steht da echt so. Auf Rückfragen, wie er seine steilen (z. B. Laufrichtung) Thesen begründet: "Bitte informieren Sie sich bei Kabelherstellern und Büchern zu Elektrotechnik."

Die Antwort unter dem Kommentar von "Daniel Nussberg" ist bemerkenswert, da sie alle Mechaniken zum Verkauf von Schlangenöl perfekt zusammenfasst.
Der Mann beherrscht seinen Job: Verkaufen.
Und ich kann mir auch durchaus Zielgruppen vorstellen, die es weniger verdienen, so beraten zu werden. Wenn es keinen Bedarf an diesen Märchen gäbe, würde sie auch keiner Erzählen, gelle?
"Ich will das, und wenn du mir sagst, dass es tut, was ich erwarte, dann kaufe ich es von dir." Man wäre ja schön blöd (oder moralisch integer, aber das ist meist das gleiche) wenn man da nicht das sagte, was der Kunde hören will.


[Beitrag von RobotHive_Exodus am 13. Jun 2022, 15:48 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#6929 erstellt: 13. Jun 2022, 16:12
Es gibt auch so etwas wie "High-End-Kitsch" , wie die Messebilder augenfällig zeigen. Ich kann allerdings nicht sehen, dass PL so was auf Lager hat.

Im übrigen ist natürlich eine (Platten)Waschmaschine kein Voodoo, verstehe den Einwand nicht. Sie benötigt nur keinen hifidelen Hintergrund, Ultraschallreinigung ist eine Standardmethode, keiner will damit Elektronen schütteln.

Gruß
Rainer
Alschoran
Ist häufiger hier
#6930 erstellt: 13. Jun 2022, 17:42
Das Ganze ist Religion mit einem Einschlag von Überlegenheit aufgrund des tieferen Wissens, dass der Akustikgott sie auserwählt hat von ihm die ultimative Weisheit zu empfangen. Wenn der Hohepriester verkündet, dass nur ein Kabel mit jenem Preis zur seelische Extase führt, dann ist das so. Alle anderen sind unwissende, die den wahren Glauben verleugnen. Da machst du nichts. Weder mit Technik, Physik oder sonst etwas wissenschaftlichem. Wer betrogen werden will, der wird betrogen. Individuelles Problem der Kunden.


[Beitrag von Alschoran am 13. Jun 2022, 17:54 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#6931 erstellt: 13. Jun 2022, 19:12

Labbipapa (Beitrag #6926) schrieb:
Allerdings: warum jetzt ne Plattenwaschmaschine auch vom Goldohr-Teufel sein soll, erschließt sich mir nicht.

Nicht Plattenwaschmaschinen per se sind vom Goldohrteufel, sondern die Begründungen, wieso bestimmte teure angeblich besser waschen als preiswertere.
Pigpreast
Inventar
#6932 erstellt: 14. Jun 2022, 09:39

Sockenpuppe (Beitrag #6923) schrieb:
Kann nicht sein, was der da vom Stapel lässt, wurde mir doch erst vor kurzem im Thread Wieviel sollte ein Lautsprecher kosten? ausführlich dargelegt, dass die UVP mehr als gerechtfertigt ist...

Das mag einem so vorkommen, wenn man gemäß binärer Weise nur die zwei Möglichkeiten "Alles Beschiss von vorne bis hinten, die verdienen sich für Nüsse eine goldenen Nase" oder "Die Preise sichern gerade mal daren Überleben" im gedanklichen Köcher hat. Meiner Empfindung nach wurde in besagtem Thread lediglich an eine differenziertere Betrachtungsweise appelliert.


....und nur nur die Geiz ist Geil Fraktion "seltenst in Kleinwagennähe" kauft.

Von "nur" war da nie die Rede. Willst du mit Deinen verzerrten Darstellungen diesen Thread hier ebenfalls zur Schließung treiben?
Sockenpuppe
Gesperrt
#6933 erstellt: 14. Jun 2022, 17:32
Warum die Hälfte unterschlagen...


Sockenpuppe (Beitrag #6923) schrieb:

jandus (Beitrag #6921) schrieb:
Hier ein sehr schöner Zustandsbericht der Highend Szene,
Aus Sicht eines Musiker Magazins.

https://www.amazona....oHwNF3sujWLS-w3ph2mk


Kann nicht sein, was der da vom Stapel lässt...


I. d. R. beginnt das Ganze doch schon beim Besuch der Website. Schon dort wird dem Interessenten was vom Pferd erzählt und das Ganze setzt sich mit dem Besuch vor Ort fort. Das hört sich dann bspw. so an...


-Silli- (Beitrag #45) schrieb:
Ich komme gerade vom HiFi ***...


Der Verkäufer hat mir als Verstärker den SONOS AMP nahegelegt, das 5.1 erstmal nicht das Hauptaugenmerk ist, damit aber auch bis zu 4.1 möglich ist. Alternativ den Bluesound Powernode.

Er meinte dass der Verstäker im Vergleich zu einem Einsteiger AVR deutlich besser klingt. Den Beweis blieb er mir schuldig, da kein AVR in der Preisklasse vor Ort war.


Quelle: Beratung Setup bis ca. 1000€

Halt der Klassiker, ahnungsloser Kaufinteressent wird umgehend als Opfer identifiziert und schon beginnt die Chose...


-Silli- (Beitrag #59) schrieb:
Das Soundargument beim Musik hören scheint ja nicht wirklich Hand und Fuß zu haben. Mangels günstigem AVR vor Ort hat er mir einen günstigen Stereo Verstärker (600€) gegen einen 3000€ Verstärker gezeigt, das Ganze aber auf 3000€ teuren Boxen. Da konnte ich dann mit Mühe und Not einen Unterschied heraushören.


Natürlich will ich nicht gänzlich ausschließen, dass es hier und da noch den vereinzelten Händler gibt, der von Anstand geprägt auch dementsprechend berät. Die Chancen dürften tendenziell aber gegen null gehen, weil diese Spielwiese mittlerweile von den RFT Fritzen geräumt wurde und sich jetzt dort ausschließlich Verkäufer tummeln, die zum einen weder die nötige Sachkenntnis besitzen und zum anderen ausschließlich auf Verkauf getrimmt wurden, in welcher Form auch immer.

Die Branche hat sich den schwarzen Peter quasi selber zu geschoben und nicht ich.

Edit. Und dass die UVP häufig an den Haaren herbeigezogen wurde, haben wir doch nun schon mehr als ausgiebig erörtert. Und bevor du mir wieder mal das Wort im Munde verdrehst, das bezieht sich weniger auf herkömmliche Mainstream Produkte, sondern auf Schachteln, die angesichts der UVP pures Gold vermuten lassen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 14. Jun 2022, 19:19 bearbeitet]
RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#6934 erstellt: 15. Jun 2022, 11:23
Hier ein Kommentar vom Urheber, User "PhonoPhono" auf YouTube als Antwort auf eine Frage des Users "Donald Duck":

Was Digital-Kabel angeht, bin ich immer noch überrascht, dass man hier überhaupt einen Unterschied hört. Mehr noch: dass ein Digitalkabel einen derart großen Unterschied macht, dass es über Gefallen oder Nicht-Gefallen eines Digital-Audio-Gerätes entscheidet, kann ich kaum verstehen. Aber jeder hört das!
Bei AV ist es einfacher: das Bild eines guten TV wird sichtbar besser mit einem guten Digital-Kabel.
Übrigens gilt auch für Digitalkabel: es ist unter (echten😉) Fachleuten völlig unstrittig, dass die Kabelqualität grossen Einfluss auf Klang (oder Bild bei AV) hat. 😊



Kann sich ja jeder selbst ein Bild machen.


[Beitrag von RobotHive_Exodus am 15. Jun 2022, 11:24 bearbeitet]
Rascas
Inventar
#6935 erstellt: 16. Jun 2022, 07:36
Anfang der 80s wurden alleine in Deutschland 100.000 x der Verstärker Luxman L410 verkauft. Der hat circa 1.000 DM gekostet. Das waren also bei nur einem Gerät 100 Millionen Euro Umsatz im Markt (auf 2 -3 Jahre verteilt natürlich).

So etwas fehlt heute komplett!

Für die Hersteller heißt das: unendlich höhere Stückkosten, weil schlicht die Menge fehlt. Und für die gesamte Branche heißt das: wenn man überhaupt auf nennenswerte Umsätze kommen möchte, muss der Preis pro Stück entsprechend hoch sein. Beides führt dazu, dass die Preise in teilweise absurde Höhen gestiegen sind. Dadurch ist das natürlich auch ein enger Markt geworden.

Was soll also so jemand machen, der gerne Umsatz machen möchte? Soll er mühsam auf 100 Leute hoffen, die je ein Kabel für 40 Euro kaufen oder soll er versuchen einen zu finden, der ein Kabel für 4.000 Euro kauft? Und die restlichen 99 sind ihm mehr oder weniger egal...

Als "Geschäftsmodell" in der heutigen Zeit ist klar, was die bessere Idee ist. Dazu gehört aber auch, dass man sich und das Produkt entsprechend verkauft. Und da hapert es doch (gewaltig). Die Art und Weise wirkt nicht sonderlich verkaufsfördernd. Ich finde auch, dass Youtube nicht das geeignete Medium ist. Man agiert dort in der Öffentlichkeit und die 99, die man gar nicht als Kunde haben will, bekommen das auch mit und können das dann auch noch kommentieren (unter anderem hier). Hoffentlich bekommt der Eine, den er sucht, das nicht mit... Sonst ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er den auch noch verliert.

Für mich ist das ein Sinnbild für das, wohin sich diese Branche seit den 80s (siehe oben) entwickelt hat. Bei mir läuft das unter Comedy. Besonders ernst kann ich das nicht nehmen. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum man da nach "einschreiten" ruft. Das ist - wenn auch unfreiwillig - Satire!

Und am Laufen gehalten wird das von dem Einem (von 100), der - warum auch immer - darauf abfährt.
-andyH-
Ist häufiger hier
#6936 erstellt: 16. Jun 2022, 13:08
ich kann mich gar nicht satt-ekeln an dessen Geschwätz

hier ein Auszug:

Andy Lobster
vor 5 Stunden
habe ich das gerade richtig gehört/verstanden : zitat "hersteller benutzen silbermaterial das jahrelang gelagert wurde"
ab welcher lagerzeit in monaten/jahren ist denn silbermaterial ausreichend gereift um für kabelherstellung geeignet zu sein ?



PhonoPhono
PhonoPhono
vor 1 Stunde
Haben Sie richtig verstanden. Komisch - oder? Kabel klingt aber fantastisch 😊



Andy Lobster
Andy Lobster
vor 0 Sekunden
@PhonoPhono Wie bitte ??? Komisch - oder? Entschuldigung das ist Niveau 'Sendung mit der Maus' (die ich immer sehr geschätzt habe), ich bin aber keine 8 mehr.
Eine physikalische Begründung oder Erklärung - FEHLANZEIGE !
Klingt aber fantastisch - noch se 'Begründung'. Ja, ja,, die Tiefe, die Räumlichkeit, die Dynamic, die Bühne, etc. Einfach ein Statement raushauen.
Begründet wird grundsätzlich nicht, allerhöchstens an den Hersteller oder die physikalische Fachliteratur verwiesen (wie in vielen anderen 'Antworten' auch).
Einfach ein schnöder Verkäufer der mit reinen Schlagworten Umsatz generieren will. Das ist erbärmlich.



Andy Lobster
Andy Lobster
vor 6 Stunden
kann mir jemand bitte folgendes erklären - speziell bei LS kabeln - zwischen amp und LS hängt jetzt ein 3m super duper kabel - aber davor (also bis zum ausgang des amp) werkelt im prinzip klingeldraht und LS seitig ab terminal werkelt wieder klingeldraht - und die 3m machen das alles wieder wett ?



PhonoPhono
PhonoPhono
vor 1 Stunde
Kann ich: weder in Verstärkern noch in Lautsprechern werden billige Kabel verbaut, vorausgesetzt es sind Geräte ‚meiner‘ Hersteller. Qualität ist auch dann wichtig, wenn man sie nicht sieht 😊



Andy Lobster
Andy Lobster
vor 0 Sekunden
@PhonoPhono Ach ja,? Das fängt schon bei den Querschnitten an. Die Qualität der internen Kabel mag ja gut sein, aber eine Fortsetzung der super duper Kabel sind sie sicher ncht.
8erberg
Inventar
#6937 erstellt: 16. Jun 2022, 20:31
Hallo,

der Mann will und muss verkaufen.

Beratung macht nicht satt.

Peter
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#6938 erstellt: 17. Jun 2022, 03:14
Ich persönlich erkenne in seinen Clips auf YT sämtliche Taktiken meines ehemaligen (Lehr)berufs wieder..;

Mit vielen Worten geringen Inhalts einen künstlichen Bedarf schaffen, anschließend "Beratung" mit möglichst wenig Fach-Chinesisch (Fakten, Daten, Gesetzmäßigkeiten) bei größtmöglicher Hervorhebung irgendwelcher fragwürdigen oder geringfügigen Vorteile. - Vertragsabschluss -
Unproblematisch natürlich auch der Verkauf völlig unnötiger Produkte.
Wenn nicht absehbar ist, dass der Kunde nach einem Kauf längerfristig noch einen weiteren größeren Betrag im eigenen Laden ausgibt, nimmt man halt beim Erstkontakt aus dessen Portemonnaie alles mit was geht.

Und: ALLES, was nicht neu ist, ist IMMER schlecht
( ... Ich bin/war gelernter Versicherungskaufmann )


Letztlich isses aber doch so: Viele Kunden wollen einfach nicht bis ins Detail beraten werden, sondern sich "etwas gönnen" - also Kohle ausgeben, sich profilieren, sich ein gutes Gefühl erkaufen, am besten mit Einverständnis der Frau / des Partners.
Das ganze soll dann möglichst "besonders" sein, "sich abheben", "stylisch" aussehen...

"Das ist audiophile Superspitzenklasse" klingt halt besser als "Bei diesem Plattenspieler mit Tonabnehmer XY, den Sie sich gerade ausgesucht haben, benötigen Sie Kabel mit einer Gesamtkapazität von max 100pF, wenn Sie ihn mit jenem Verstärker dort drüben kombinieren möchten"

Daher auch das mit den Kabeln. Wer für abertausende Ocken einen CDP oder "audiophilen" Verstärker ohne Schutzschaltung kauft, hängt dann natürlich auch keine ordinären 2x 2,5mm^2 Kabel von der Rolle dran, sondern "luftig aufspielende", und ordert aus HH noch schnell den CD Stein dazu

Wenn man ob der horrenden Ausgaben dann sein Gewissen mit angeblichen metawissenschaftlichen Wundereigenschaften der gekauften Sachen beruhigen kann, und so am besten auch vor Familienmitgliedern rechtfertigen kann, ist der Schritt zur endgültigen Manifestierung schnell getan und der Wahnsinn macht die Runde.



PL ist definitiv ein Verkäufer und bestimmt kein windiger. Er verkauft, was nachgefragt wird. Wenn er diese Produkte und Wundergeschichten nicht im Repertoire hat, wenden sich viele Kunden ab und kaufen halt da, wo man ihnen das erzählt, was sie hören wollen.

Bestes Beispiel hierzu direkt auf seiner Startseite: "Lieber Digital? Bitte sehr! Bei uns gibt es CD-Player und Digital-Audio-Systeme, die genauso gut klingen wie Schallplatten."


Genau so etwas wollen einige Kunden hören und PL weiß das bestimmt. Der Laden scheint super zu laufen - mE zu recht, denn ich bin mir sicher, dass der Mann wirklich gute Rundum-Sorglos-Lösungen anbieten kann, die für SEINE Kundschaft optimal sind. Mich persönlich könnte er damit nicht locken, ich bin halt auch nicht seine Zielgruppe.


Ich meine: Wer ausreichend Geld hat, dieses auszugeben bereit ist, sich nicht zu viel mit Technik beschäftigen will und der Meinung aufgesessen ist, dass ältere Plattenspieler schlecht klingen und unzuverlässig sind, der kann in dem Laden bestimmt sehr glücklich werden. Plug and Play, dazu ein gefälliges Design und eine schöne Story - feddich.

Dass man mit Altgeräten (ok... mit teilweise deutlich mehr Zeitaufwand, dafür bezogen aufs reine P/L-Verhältnis oft preiswerter) aber mindestens ein ähnliches oder höheres Level der Schallplattenwiedergabe erreichen kann, und Steinzeittechnik durch Downsizing + "Re-design" nicht generell besser wird, bleibt da außen vor. Neuware ist halt direkt verfügbar, optisch scheinbar hochwertiger (Design) und hat Garantie. Verkäufer restaurierter Altware haben dagegen wahrscheinlich auch weniger Reichweite als Phono Phono.

Soll er doch machen, ich kann ja selbst über eventuelle Käufe entscheiden und werde nicht dazu gezwungen. Wer sich informieren will tut das, wer glauben will glaubt halt... Es gehen auch immer noch Menschen in die Kirche/Gotteshäuser etc.

Ich höre die Videos übrigens gern zum Einschlafen, das ist kein Witz! Ich finde, er hat ne tolle Märchenonkel-Stimme Super beruhigend (was gaaanz bestimmt nicht zur Verkaufs-Wohlfühl-Taktik gehört. )
ForgottenSon
Inventar
#6939 erstellt: 17. Jun 2022, 05:59

Rascas (Beitrag #6935) schrieb:

Was soll also so jemand machen, der gerne Umsatz machen möchte?


Tsja, was soll der nur machen?



Dazu gehört aber auch, dass man sich und das Produkt entsprechend verkauft.


Produkte, die Probleme lösen, die es nicht gibt?



Und am Laufen gehalten wird das von dem Einem (von 100), der - warum auch immer - darauf abfährt.


Greater Fool Theorie? Ok, das ist was anderes. Aber wer z. B. für NFTs grössere Summen ausgibt, der gehört vielleicht zu Deinem 1%.

Es gibt ja ne ganze Menge Anbieter von absurden Kabellösungen. Sind das eigentlich alles Produkte, die in den Köpfen von Produktmanagern entstehen und in China in ausreichender Stückzahl womöglich immer nur in einer Charge günstig konfektioniert werden?
Pigpreast
Inventar
#6940 erstellt: 17. Jun 2022, 10:02

sossecontainer (Beitrag #6938) schrieb:
Mit vielen Worten geringen Inhalts einen künstlichen Bedarf schaffen, anschließend "Beratung" mit möglichst wenig Fach-Chinesisch (Fakten, Daten, Gesetzmäßigkeiten) bei größtmöglicher Hervorhebung irgendwelcher fragwürdigen oder geringfügigen Vorteile. - Vertragsabschluss -
...
Wenn nicht absehbar ist, dass der Kunde nach einem Kauf längerfristig noch einen weiteren größeren Betrag im eigenen Laden ausgibt, nimmt man halt beim Erstkontakt aus dessen Portemonnaie alles mit was geht.

So weit, so bekannt. Meine Frage dazu wäre: Wird das in den entsprechenden Branchen/von den entsprechenden Berufsgruppen "offiziell", also unverhohlen auch nach außen hin so vertreten, oder sind diese Gebaren unter vorgehaltener Hand weitergegebene Handlungsanweisungen, die nur durch "Whistleblower" wie Dich immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit finden?


Unproblematisch natürlich auch der Verkauf völlig unnötiger Produkte.

Ich stehe auf dem Standpunkt: Ob etwas nötig oder unnötig ist, sollte immer noch der Kunde entscheiden. Und das kann er nur, wenn er sachgerecht informiert ist.

Wenn ich den Vergleich zu meiner Branche (Medizin) ziehe, kommt gerne das Argument, da höre der Spaß natürlich auf, denn es ginge um Gesundheit und Leben, aber bei Produkten, die eh nur dem Lifestyle dienten, solle man das nicht so eng sehen. Ich sehe das anders. Der Mensch, der als Souverän mir gegenüber steht, hat individuell selber zu entscheiden, was für ihn richtig und wichtig ist. Leite ich ihn in die Irre, kann ich mich nicht darauf berufen, dies geschehe in seinem Sinne. Denn danach, ob er die Irreleitung tatsächlich für in seinem Sinne hält, habe ich ihn ja noch nicht einmal befragt. Ob es dabei um Gesundheits-, Finanz- oder Lifestylefragen geht, ist möglicherweise ein gradueller, nicht aber ein prinzipieller Unterschied.


Letztlich isses aber doch so: Viele Kunden wollen einfach nicht bis ins Detail beraten werden, sondern sich "etwas gönnen" - also Kohle ausgeben, sich profilieren, sich ein gutes Gefühl erkaufen, am besten mit Einverständnis der Frau / des Partners.
Das ganze soll dann möglichst "besonders" sein, "sich abheben", "stylisch" aussehen...

Wenn sie das dann nachher anderen gegenüber auch genau so darstellen würden, gäbe es diesen und viele andere Threads in diesem Forum nicht.


Genau so etwas wollen einige Kunden hören und PL weiß das bestimmt. Der Laden scheint super zu laufen - mE zu recht, denn ich bin mir sicher, dass der Mann wirklich gute Rundum-Sorglos-Lösungen anbieten kann, die für SEINE Kundschaft optimal sind. Mich persönlich könnte er damit nicht locken, ich bin halt auch nicht seine Zielgruppe.

Ich meine: Wer ausreichend Geld hat, dieses auszugeben bereit ist, sich nicht zu viel mit Technik beschäftigen will und der Meinung aufgesessen ist, dass ältere Plattenspieler schlecht klingen und unzuverlässig sind, der kann in dem Laden bestimmt sehr glücklich werden. Plug and Play, dazu ein gefälliges Design und eine schöne Story - feddich.

Eine Win-Win-Situation, so weit, so gut. Außer Acht gelassen wird bei der Betrachtung der Kollateralschaden, der sich in jenen manifestiert, die früher oder später doch hinter den Schmuh blicken. Und zwar dann, wenn sie ihren Knatter bereits verbrannt haben.


Wer sich informieren will tut das, wer glauben will glaubt halt...

Das siehst Du so. Peter L. wahrscheinlich ebenfalls. Die Gretchenrage ist: Sehen das auch seine Kunden so?

Ich halte nichts von diesem Bild, dass es auf der einen Seite nur gut informierte Kunden gibt, die von vornherein wissen, dass sie einen Bogen um Läden wie PhonoPhono machen müssen und auf der anderen Seite Kunden, die bar jeder sachgerechten Information mit dem Gekauften auf alle Fälle glücklich werden. HiFi-Wissen, Glaubensinhalte, Einstellungen eines Hifi-Interessierten werden diesem nicht in die Wiege gelegt, sondern entwickeln sich im Laufe der Zeit. Und Figuren wie Peter L. spielen eine Rolle dabei. Die Frage ist jeweils nur, wann für wen welche.


Es gehen auch immer noch Menschen in die Kirche/Gotteshäuser etc.

Diese Menschen aber sind sich bewusst, dass sie einem Glauben anhängen. Liest man jedoch die Kommentare der "Gläubigen" in den entsprechenden Threads dieses Forums, erzeugen diese einen anderen Eindruck: Man glaubt nicht, sondern weiß es besser und alle entgegengehaltenen Fakten sind nur Verwirrungsversuche ignoranter Neider, die sich auf der identischen Wissensebene einfach irren.

Religiöse Menschen beenden, solange es sich nicht um Fundamentalisten handelt, Diskussionen über ihre Religion mit einem einfachen: "Das ist halt mein Glaube." "Highend-Gläubige" schlagen diese Brücke oft selbst dann aus, wenn man sie ihnen anbietet.


Kurz zusammengefasst:

Diese paternalistisch anmutende Verkäuferattitüde, man wisse schon, was für den Kunden gut sei und dürfe ihm deshalb auch einen Bären aufbinden, widerspricht dem Bild frei entscheidender Menschen. "Der Kunde will es so, er weiß es nur nicht" funktioniert nicht. Ein Mensch ist sich entweder seiner Willensbildung bewusst - oder aber er ist zu der entsprechenden Frage nicht willensfähig. Der unter Kaufleuten immer wieder aufkommende Versuch, maßgeblich bis ausschließlich vom Profitgedanken getriebene, hinterhältige Verkaufstechniken als Wohltat für den Kunden zu verbrämen, der es ja nicht anders wolle, widert mich an. Mag sein, dass der eine oder andere Kunde es nicht anders will. Das zu beurteilen wäre aber seine Sache, nicht die des Verkäufers.


[Beitrag von Pigpreast am 17. Jun 2022, 10:39 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#6941 erstellt: 17. Jun 2022, 11:12

sossecontainer (Beitrag #6938) schrieb:

Und: ALLES, was nicht neu ist, ist IMMER schlecht
( ... Ich bin/war gelernter Versicherungskaufmann )



Jo, schlimm immer nur wenn sich einer dann tatsächlich mit der Materie etwas auskennt (ich hatte aufgrund eines Wettbewerbsverbots in meinem eigenen Job eine Zeit Immobilienbewertung und Finanzierung gemacht) und gemerkt was die armen Jungen von der Pfefferminzia oder Humbug-Mülleimer "können", ohje... Damals war der Spruch "Leben bringt Segen, Sach macht nur Krach".
Schlimm fand ich einen der bei einer einer großen Bankenkette nahestehenden Bausparkasse/Versicherung selbst Klassenkameraden und Kumpels abzog - heute ist er Oberdrücker und tut auf vornehm.


Soll er doch machen, ich kann ja selbst über eventuelle Käufe entscheiden und werde nicht dazu gezwungen. Wer sich informieren will tut das, wer glauben will glaubt halt... Es gehen auch immer noch Menschen in die Kirche/Gotteshäuser etc.

Ich höre die Videos übrigens gern zum Einschlafen, das ist kein Witz! Ich finde, er hat ne tolle Märchenonkel-Stimme Super beruhigend (was gaaanz bestimmt nicht zur Verkaufs-Wohlfühl-Taktik gehört. )


Zu mehr taugt es auch nicht. Solche Leute - ob aus Berlin, ob aus Hamburg-Lurup oder vom bayerischen Bauernhof - sind der vorletzte Sargnagel der Hifi-"Branche".

Peter
.JC.
Inventar
#6942 erstellt: 17. Jun 2022, 11:52

sossecontainer (Beitrag #6938) schrieb:
Ich finde, er hat ne tolle Märchenonkel-Stimme Super beruhigend (was gaaanz bestimmt nicht zur Verkaufs-Wohlfühl-Taktik gehört.


ja seine Stimme ist schon nicht schlecht (s.o. Sarumans Stimme),
aber trotzdem kann ich kein Video mehr ganz sehen.


Pigpreast (Beitrag #6940) schrieb:
Ein Mensch ist sich entweder seiner Willensbildung bewusst - oder ...


Wer ist sich schon seiner Willensbildung bewusst? Kaum jemand.


[Beitrag von .JC. am 17. Jun 2022, 11:57 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#6943 erstellt: 17. Jun 2022, 16:24
Moin,

Eine Beratung sollte immer ordentlich und nach besten Wissen und Gewissen erfolgen. So denke ich und so sollte man auch handeln.





Pigpreast (Beitrag #6940) schrieb:
Ein Mensch ist sich entweder seiner Willensbildung bewusst - oder ...


Wer ist sich schon seiner Willensbildung bewusst? Kaum jemand.


Willensbildung wird doch durch Prozess eine Entscheidung zu fällen geformt.
Und je mehr Parameter ich zur Verfügung habe um so Präziser kann ich eine richtige Entscheidung treffen.

Das sollte eigentlich immer bewusst passieren.
Pigpreast
Inventar
#6944 erstellt: 17. Jun 2022, 17:05

.JC. (Beitrag #6942) schrieb:
Wer ist sich schon seiner Willensbildung bewusst? Kaum jemand.

Man sollte schon sagen können, ob man seinen Willen auf etwas gründen kann oder ob es einem wie ein grundlos aus der Tiefe des Ichs empor steigegender Drang ist.


Ich kenne es halt aus meinem Job: Behandeln darf ich den Patienten nur, wenn er in die Behandlung einwilligt. Einwilligen kann er nur, wenn er sachgerecht über die Behandlung aufgeklärt wurde.

Oder knapp: Wer nicht weiß, worauf er sich einlässt, kann es auch nicht wollen.
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#6945 erstellt: 17. Jun 2022, 17:35
@Pigpreast (Beitrag #6940)

Zitat:
"Meine Frage dazu wäre: Wird das in den entsprechenden Branchen/von den entsprechenden Berufsgruppen "offiziell", also unverhohlen auch nach außen hin so vertreten, oder sind diese Gebaren unter vorgehaltener Hand weitergegebene Handlungsanweisungen, die nur durch "Whistleblower" wie Dich immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit finden?"

Moin Pigpreast.
Nein - nicht öffentlich bzw. nicht in dem Sinne, dass Kunden Zugang zu dieser Geschäftsaufassung bekommen.
Es ist eher so, analog zur Highenten Branche, dass sich die Versicherungsbranche intern sehr hart feiert und gegenüber manchen Kunden eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt wird. Kontakt auf Augenhöhe können nur wenige. Teilweise wird bewusst ausweichend auf Fragen geantwortet. Bei Konzernen, die im Agenturmodell agieren (Einzelunternehmen) kann das extrem stark vom jeweiligen Agenturinhaber abhängen !

Beispiel:
Kunde: "wann kann ich kündigen?" Wir: -> Im Rahmen der gesetzlichen Kündigungsfrist / oder Themenwechsel.
Lehrer/Beamte/Akademiker gelten eher als "anstrengend bis uninteressant" weil sie zu viel hinterfragen und diskutieren.
Kunden wird ein Schreckens-Szenario ausgemalt, wenn sie zu Onlineversicherern wechseln. Online ist böse (analog zu HiFi ...)

Ich hatte z. B. die explizite Arbeitsanweisung, nach einem Beratungsgespräch für Vetragsverlängerungen (sog. Neuordnungen) keinerlei Unterlagen beim Kunden zu lassen. Explizit deswegen, weil dazu der Nachsatz war "Ansonsten werte ich das als Arbeitsverweigerung und du bekommst die fristlose Kündigung" ... Ja, Extrembeispiel... Teilweise wurden die Neuordnungen dann einfach ohne "richtiges Einverständnis" des Kunden durchgeboxt: "Sie haben gestern einen Schaden gemeldet, eigentlich ist das (Lüge!) nicht ausreichend versichert, aaaaber wenn wir eben schnell den Vertrag mit Rückdatierung "aktualisieren", dann lässt sich das regeln." Folge: Vertragsverlängerung mit Preiserhöhung, obwohl Kunde 6 Monate zuvor keine Verlängerung wollte (DANN hätte er nämlich jährlich kündigen können...).

Noch ein Extrembeispiel: wir hatten sehr intime Einblicke in das Leben unserer Kunden und du glaubst nicht, wie despektierlich unter den Kollegen regelmäßig über Kunden hergezogen wurde.

Wenn ein Kunde kündigte, folgten außerdem manchmal Anrufe mit viel Geheule "bin persönlich betroffen bla bla" und danach Echauffage darüber, wie undankbar solche Kunden seien, man hätte ja so viel für sie getan.
Manche Unternehmen zocken aber sogar ihre eigenen Mitarbeiter schamlos ab (Scheinselbstständigkeit, Minusprovision, kein festes Gehalt bzw geht für die Büromiete u. KV drauf...) ICH hatte noch "Glück"

Das alles läuft unter der Hand, aber für Insider VÖLLIG offen zugänglich. Ich unterstütze die weiteren Positionen in deinem Post übrigens voll und ganz. Da sind wir auf einer Linie. Deswegen habe ich dann irgendwann auch aufgehört, da ich nichts in dieser Lage zu verändern vermochte und seelisch irgendwann aufgebraucht war.



Und bezüglich der Rolle des Kunden sehe ich manchmal starke Parallelen zur HiFi Welt.
Fragenden Kunden wird z. T. begegnet, wie Sonderschulkindern in den 70er Jahren. Oberlehrerhaft, man lässt den Allwissenden Master raushängen aber bringt NULL Erklärungen technischer Art etc. Kunden / Kundinnen wird die Fähigkeit nicht zugestanden, sich auf Basis ehrlicher, vernünftiger Beratungen zu entscheiden. Man verkauft lieber ein teures durchschnittliches Produkt anstatt WIRKLICH auf Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Es entsteht ja "kein Schaden".

Wenn man Peters Märchenstunde anschaut, lässt er ja z. B. auch keine Gelegenheit aus, um über Technics Plattenspieler und alte Dual herzuziehen und seine Regas dabei in den Himmel zu loben. Kenne ich persönlich so von 2 anderen Läden auch, komischerweise hat davon aber keiner einen stabilen PS mit vernünftiger Tonarmhöhenverstellung oder gar Endabschaltung oder wenigstens elektronischer Geschwindigkeitswahl oder ZUMINDEST einer vernünftigen Entkopplung gegen Trittschall zu bieten. Geschweige denn einer vernünftigen Haube...

Allgemein scheinen Schwurbel-HiFi-Händler etwas gegen Technics zu haben (da sind wohl die Gewinnspannen zu klein oder was?). Ja ok, hübsch sind se halt auch nich...

Ganz schlimm wird es aber, wie auch bei Peter, wenn man als Kunde für seinen älteren PS gar einen neuen TA haben will:
"Das Ortofon zwo-emm Blue ist ja sooo toll aber an so einem gammeligen alten Plattenspieler bleibt das doch völlig unter seinen Möglichkeiten" ... Ah ja. Danke. Ich wollte eigentlich nur ein System welches zum Plattenende hin nicht so verzerrt. Aber wenn der Pro-Ject da sooo toll ist, probier ich den halt mal.

Das mit den Kollateralschäden kenne ich:

In meiner Info sieht man einen Überblick über ehemalige Geräte, da waren (wegen Vintage-Frusts) auch mal 3 Brettchen mit dabei und die kleinen 2m-Systeme. Ergebnisse völliger Fehlentscheidungen, durch Verkäufer befördert. Ich bin halt kein alter Hase...

Beim Pro-Ject klapperten nach 6 Monaten die Tonarmlager. Dadurch Verzerrungen.
Aussage Verkäufer: ist normal, kann man nicht besser einstellen. Hab ich dann wegen Garantie auch nicht selbst versucht.
Der Rega RP3 (2018) hatte Verarbeitungsmängel (Tonarmbasis schief / Versteifungsplatte auf der Zarge verzogen / 2mm Luft / Azimuth dadurch falsch, Teller eiert, Geschwindigkeit laut Strobo, und auch vernehmbar, zu hoch).
Das 2m Red verzerrte derbe bei Sibilanten, das 2m blue verursachte mit 2 Nadeln an 3 Plattenspielern ein Flirren des Tons in leisen Passagen (starke Verzerrungen - irgendwas mit der Aufhängung. Bekannter Fehler, wie ich später herausfand).
Das Zeug konnte Gottseidank alles irgendwie umgetauscht, zurückgegeben und weiterverkauft werden (dem Hype sei Dank).
Einen P3-24 habe ich dann aus einer Inzahlungnahme erworben, der war ok (bis auf Motorgeräusche).

Ich wollte damals einfach nur einen zuverlässigen Plattenspieler mit einem erschwinglichen System, das sauber abtastet und nicht zischelt. Aufbauen und vergessen. Es wurde mir immer von Audio Technica abgeraten, da deren Klang angeblich nicht mein Fall sei. Und Riemen sei besser als DD. Und meine alte Anlage sei ja das Problem. BLA BLA. Und jene Lautsprecher und dieser Verstärker. Viel besser. Spielen mühelos alles an die Wand, auch die Katze.

Deswegen hatte ich dann irgendwann gleich zwei DD - Dreher mit VM95 an meiner uralten ach so schlechten Anlage ;-) Basteltrieb erloschen. So kann´s kommen.

Es gab bis dahin Phasen, in denen habe ich meine Platten nicht mit dem Ar*** angucken mögen.

Du hast Recht: Man kann halt nicht alles von Anfang an wissen und ist eigentlich auf gute Beratung angewiesen.

Die habe ich aber nicht bei HiFi-Läden bekommen, sondern im Netz und beim Second Hand Unterhaltungselektronik-Dealer in einem ranzigen Hinterhof. Mit HiFi Läden und Derivaten bin ich fertig.



Deswegen wollte ich ausdrücken: Man möge nicht alles von dem Selmon glauben, der da erzählt wird, sondern mehrere Informationskanäle nutzen. Wer das nicht tut, bleibt dann beim Glauben hängen. Wer technische Infos will, ist im HiFi laden eh falsch. Frag da mal nach Nadelschliffen... Heutzutage ist das Einholen weiterer Infos Pflicht. Und so einfach eigentlich.

Trotzdem glaube ich, man sollte die Kunden ruhig mal wieder technisch abholen... Nicht überfordern, aber Verständnis wecken. Wenn sie es denn zulassen und nicht nur einen Lifestyle reiten. (Unterstelle ich manchen..)

Und ja - Religiöse winken oft ab und sagen "ist halt mein Glauben". Ich vermute aber, das liegt am mittlerweile massiven Gegenwind. 1950 sah das noch anders aus. In Freikirchen (aka Sekten) etc. teilweise noch heute.
HiFi Schwurbler bekommen zwar auch Gegenwind, aber wahrscheinlich nur in Foren. Im privaten Umgang wird sowas dann oft als Spinnerei abgetan und nicht weiter beachtet, es findet keine vernünftige Diskussion statt. Stattdessen werden andere "empfindliche" Personen mit dem Mist angesteckt, die sich dann ihrerseits wieder der Diskussion enthalten. So bilden sich Cliquen. Ich kenne übrigens selbst niemanden, der an Kabelklang oder sowas glaubt, aber mein Bekanntenkreis besteht auch hauptsächlich aus Leuten mit Maschinenbaustudium oder Motoren-Schrauber-Hobby. Die hören auch gern Musik, lachen aber immer herzlich wenn mal wieder CD Steine und Schweißgerätekabel für LS in den Fokus rücken.


LG

Edit
Das mit dem Zitieren hab ich irgendwie noch nich raus.


[Beitrag von sossecontainer am 17. Jun 2022, 17:57 bearbeitet]
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#6946 erstellt: 17. Jun 2022, 17:50
@ 8erberg (Beitrag #6941)

Moin Peter.

Zitat:
"Schlimm fand ich einen der bei einer einer großen Bankenkette nahestehenden Bausparkasse/Versicherung selbst Klassenkameraden und Kumpels abzog - heute ist er Oberdrücker und tut auf vornehm."

-> So einen haben wir in meinem Heimatdorf auch
Vielleicht reden wir sogar vom selben Typen. Der Hinweis mit der Bankenkette passt, da ist der auch xD
Der Laden brummt. Der Typ baut ein Haus nach dem anderen.

LG


[Beitrag von sossecontainer am 17. Jun 2022, 17:55 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#6947 erstellt: 18. Jun 2022, 06:37

sossecontainer (Beitrag #6945) schrieb:
Das mit den Kollateralschäden kenne ich:

In meiner Info sieht man einen Überblick über ehemalige Geräte, da waren (wegen Vintage-Frusts) auch mal 3 Brettchen mit dabei und die kleinen 2m-Systeme. Ergebnisse völliger Fehlentscheidungen, durch Verkäufer befördert. Ich bin halt kein alter Hase...

Ich denke, das kennen nicht wenige. Auf meiner Liste wären es der CD-Player, für den ich mehr ausgab, als mir lieb war, weil als "klanglich überragend" bewertet, der Vollverstärker, der "perfekt auf den CD-Player abgestimmt" sei und der SACD-Player der "mehr Brillianz, Tiefe, Dynamik und Präsenz" biete als ein CD-Player sowie, dass ich meine Anlage "wenigstens mit Oehlbach" verkabelt habe.

Dass ich mir das alles genau so gut hätte schenken können, wurde mit erst im Laufe der darauf folgenden Jahre ganz allmählich klar, als das Geld schon nicht mehr weh tat. Aber rückblickend fühlt man sich natürlich trotzdem verarscht und hätte das Geld sicher auch für etwas anderes gebrauchen können.

Deshalb kann ich auch nicht verstehen, wenn es allenthalben heißt: "Lass Peter L. und Konsorten doch reden, man weiß doch, dass es Quatsch ist und die anderen wollen es nicht anders."

Nein, es gibt eben immer genügend, die (noch) nicht wissen, dass es Quatsch ist und die es ansonsten schon anders wollen würden. Die lassen freilich nicht unbedingt bei einem ganz bestimmten Schwurbler fünfstellige Beträge liegen, aber jeder einzelne Schwurbler ist ein Mosaiksteinchen in einem Trugbild, welches letztlich dennoch dazu verleitet, sich Dinge zuzulegen, deren Anschaffung Unsinnigkeit einem erst viel später bewusst wird.

Der absolute Witz ist, dass die, die ihr "Glück" daraus ziehen, dass ihnen jene Unsinnigkeit nie bewusst wird, dann auch noch als Feigenblatt für die Schwurbler herangezogen und die erwähnten "Kollateralschäden" völlig unter den Tisch fallen gelassen werden.


[Beitrag von Pigpreast am 18. Jun 2022, 06:38 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#6948 erstellt: 18. Jun 2022, 10:32

Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, wenn es allenthalben heißt: "Lass Peter L. und Konsorten doch reden, man weiß doch, dass es Quatsch ist und die anderen wollen es nicht anders."

Nein, es gibt eben immer genügend, die (noch) nicht wissen, dass es Quatsch ist und die es ansonsten schon anders wollen würden...


Wenn dem mal so wäre, verdeutlicht doch diese Diskussion sehr schön, wohin die Reise i. d. R. gehen soll. Lässt sich das Ganze doch auch beliebig auf jede andere Produktgruppe erweitern.

Wieviel sollte ein Lautsprecher kosten?

Wer solch ein Geschäft aufsucht, legt dem doch eine gewisse Erwartungshaltung zugrunde. Wer hingegen gewillt ist, sich zu informieren, wird mit Sicherheit auch fündig.

Es wird ja auch niemand ein Freudenhaus aufsuchen, in der Erwartung, dort die Liebe seines Lebens zu finden.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 18. Jun 2022, 10:45 bearbeitet]
allesgeht
Inventar
#6949 erstellt: 18. Jun 2022, 12:18

Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:

Auf meiner Liste wären es der CD-Player, für den ich mehr ausgab, als mir lieb war, weil als "klanglich überragend" bewertet, der Vollverstärker, der "perfekt auf den CD-Player abgestimmt" sei und der SACD-Player der "mehr Brillianz, Tiefe, Dynamik und Präsenz" biete als ein CD-Player sowie, dass ich meine Anlage "wenigstens mit Oehlbach" verkabelt habe.



Moin,

da gebe ich Dir Recht! Mein alter Sony ES (2000 DM) von 1998, stand einen Top Player von Musical Fidelity NUVISTA (9500€) in Nichts nach.
Ich habe den neuen Player umgehend zurück geschickt!


[Beitrag von allesgeht am 18. Jun 2022, 12:28 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#6950 erstellt: 18. Jun 2022, 13:47
Es geht hier m.E. um solche Dinge wie den „Fachverkäufer“ und ein „Vertrauen“ in die größere Wissens- und Erfahrungsbasis eines „Beraters“ und auf der anderen Seite den „mündigen“ = informierten oder (gut)gläubigen Kunden. Ich darf daran erinnern, dass die Sachlage einmal ganz anders war für die meisten Hifi Käufer.
Ich habe z.B. meine ersten Anlagen gekauft, da gab es noch kein Internet. In Deutschland gab es damals nach meinem Wissen eine einzige Hifi Fachzeitschrift. Wollte man sich ausführlicher informieren hätte man amerikanische Blätter „auswerten“ müssen, die sich allerdings mit Produkten beschäftigten, die hier kaum verfügbar waren. In öffentlichen Bibliotheken war kenntnisreiches Material nicht zu finden. Das „Fachsimpeln“ mit Händlern von „Elektrogeräten“ oder etwa LS Bausätzen war daher entscheidender Teil des Hifi Geschäfts. (Nicht jede hat einen Bekanntenkreis von Ingenieuren)

Mich ärgert daher heute reines profitgetriebenes Überredungsgeschwätz von Verkäufern, wie es ja oben beispielhaft dargestellt wurde. Ist es denn wirklich so, dass man sich heute „überall über alles“ informieren kann? Gibt es den freien informierten Kunden (oder den freien mündigen Patienten) wirklich, die keine Beratung mehr benötigen?

Selbst diejenigen, die sich hier in vielen Themenbereichen eifrig mit zynischen Kommentare als „Techniker“ und „Physiker“ profilieren , hinterlassen bei mir den Eindruck, noch nicht einmal grundlegende Wikipediaartikel durcharbeiten zu wollen oder eine Website eines Herstellers lesen zu können, um ihren „Sachverstand“ etwas zu eichen. So gerät denn die Diskussion über ein Thema immer wieder zum reinen Meinungsaustausch der Diskutanten und zur gegenseitigen „Beratung“ der Teilnehmer untereinander.

Ich stimme Pigpreast zu, dass der „Kollateralschaden“ von Geschwurbel, wie es hier genannt wird, hoch sein kann. In USA hat sich auf diese Art die ganze Zunft der Autohändler völlig um ihren Ruf gebracht und wird in ihrem Ansehen auf niedrigstem Niveau eingestuft. Es stehen ihnen dort allerdings nicht die aufgeklärten Kunden, sondern bewaffnete Besserwisser gegenüber. Ich weiß nicht, wie wir das in Zukunft lösen – wahrscheinlich über die berühmte „Abstimmung mit den Füßen“. Die scheint bei PhonoPhono aber noch nicht zu laufen.

Gruß
Rainer
.JC.
Inventar
#6951 erstellt: 18. Jun 2022, 14:48

sossecontainer (Beitrag #6945) schrieb:
.. und Schweißgerätekabel für LS in den Fokus rücken.


zu große Querschnitte können schädlich sein.

Bemerkenswerter Beitrag von Dir übrigens.
Es kommt mir so vor als müsstest Du dir etwas von der Seele schreiben.
Nur zu! Wir verstehen dich.



Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Der absolute Witz ist, dass ..


ein besseres Wort als Witz ist dir wohl nicht eingefallen,
mir auch nicht.
Pigpreast
Inventar
#6952 erstellt: 18. Jun 2022, 23:34

Sockenpuppe (Beitrag #6948) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, wenn es allenthalben heißt: "Lass Peter L. und Konsorten doch reden, man weiß doch, dass es Quatsch ist und die anderen wollen es nicht anders."

Nein, es gibt eben immer genügend, die (noch) nicht wissen, dass es Quatsch ist und die es ansonsten schon anders wollen würden...

Wenn dem mal so wäre, verdeutlicht doch diese Diskussion sehr schön, wohin die Reise i. d. R. gehen soll.

Verstehe ich nicht. Was soll das jetzt heißen? Es gibt sie nicht, die Leute, die anders beraten anders entschieden hätten? Weil das in dieser Diskussion hier oder der verlinkten nicht hinreichend thematisiert wurde? Oder was?


Wer solch ein Geschäft aufsucht, legt dem doch eine gewisse Erwartungshaltung zugrunde. Wer hingegen gewillt ist, sich zu informieren, wird mit Sicherheit auch fündig.

Dies ist immer die plakative Schwarzweiß-Darstellung, die völlig vernachlässigt, dass es kaum jemanden gibt, der bislang noch nie und nimmer etwas von HiFi gehört hat und sich als völlig unbeschriebenes Blatt entweder blindlings in Peter L.s Laden begibt, sich vertrauensselig eine Anlage aufschwatzen lässt und fortan Highend-süchtig ist - oder aber vor der Anschaffung seines ersten noch so kleinen unterhaltungselektronischen Devices erst einmal ein tagelanges Selbststudium durchzieht, in welchem er natürlich nur und unausweichlich die einzig richtigen Quellen zu Rate zieht, Schwurbelseiten auf Anhieb als solche erkennt und meidet und daher voll der Checker ist, bevor er überhaupt nur einen Euro ausgegeben hat.

Die überwiegende Realität ist doch: Irgendwie hat man irgendwo immer mal wieder irgendwas gehört oder gelesen usw. und deshalb ein vages Bild im Kopf, welches sich erst im Laufe der Zeit zu einem zunehmend detaillierteren Bild formt. Und je mehr Bullshit in den Orbit gepustet wird, umso höher ist das Risiko, dass der sich beim ein oder anderen mit der Zeit zu einem Bild verdichtet.

Nochmal zur Wiederholung: Mein Vorwurf ist nicht, dass Peter L. als einzelner Kaufmann einzelne Kunden über den Tisch zieht, sondern dass er Teil einer Verblödungsmaschine ist, von der kaum ein Teil einzeln funktionieren würde, die als ganzes jedoch immer wieder verfängt.


Es wird ja auch niemand ein Freudenhaus aufsuchen, in der Erwartung, dort die Liebe seines Lebens zu finden.

Es gibt ja auch niemanden, der das so propagiert. Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.


Gerade bei Dir, der keine Möglichkeit auslässt, gegen die Highend-Szene zu wettern, verstehe ich nicht, wieso Du ausgerechnet im Punkt "Beratung" so sehr auf die Selbstverantwortung des Kunden abhebst.

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Ich stelle mir gerade vor, wie ich im Patientengespräch leise denke: "Ich erzähle dem jetzt einen Scheiß. Wenn der sich trotzdem behandeln lässt, selber blöd. Hätte ja mal googeln können...
Pigpreast
Inventar
#6953 erstellt: 18. Jun 2022, 23:57

flexiJazzfan (Beitrag #6950) schrieb:
Mich ärgert daher heute reines profitgetriebenes Überredungsgeschwätz von Verkäufern, wie es ja oben beispielhaft dargestellt wurde.

Vor allem, wenn dann gerade die, die das nicht gutheißen, dem hintenrum wieder eine Art Freibrief erteilen a la: "Man weiß doch, dass es nur Geschwätz ist."


Ist es denn wirklich so, dass man sich heute „überall über alles“ informieren kann? Gibt es den freien informierten Kunden (oder den freien mündigen Patienten) wirklich, die keine Beratung mehr benötigen?

Die Katze beißt sich dergestalt in den Schwanz, dass die sich angeblich mündig informierenden Kunden ihre Informationen u. U. genau von den Schwurblern beziehen, vor denen sie sich zu schützen gedenken. Woher weiß ich denn, wenn ich noch keine Ahnung habe, wer mir reinen Wein einschenkt und wer mir was vom Pferd erzählt?


In USA hat sich auf diese Art die ganze Zunft der Autohändler völlig um ihren Ruf gebracht und wird in ihrem Ansehen auf niedrigstem Niveau eingestuft. Es stehen ihnen dort allerdings nicht die aufgeklärten Kunden, sondern bewaffnete Besserwisser gegenüber.

Und genau diese Entwicklung geht mir auf den Piss. Am Ende trifft der "mündige" Kunde die Entscheidung, welche Information er glaubt oder nicht, nicht mehr aufgrund fundierter Aufgeklärtheit, sondern nach dem Prinzip: "Die Information, die mein Misstrauen am meisten bestätigt, ist wahrscheinlich die richtige." Heraus kommt so etwas wie das Meiden der "Lügenpresse", die Attitüde, dass jedes HiFi-Gerät über 3-stellig sowieso von vorne bis hinten Betrug sein muss oder Patienten, die mir im Aufklärungsgespräch durch die Blume mitteilen, ich würde ihnen sowieso nur etwas erzählen, damit sie mich nachher nicht verklagen könnten.


[Beitrag von Pigpreast am 19. Jun 2022, 00:20 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#6954 erstellt: 19. Jun 2022, 06:30

flexiJazzfan (Beitrag #6950) schrieb:

Ist es denn wirklich so, dass man sich heute „überall über alles“ informieren kann? Gibt es den freien informierten Kunden (oder den freien mündigen Patienten) wirklich, die keine Beratung mehr benötigen?


Da Problem ist doch nicht, ob man sich informieren kann, sondern ob man die nötige Zeit dafür hat. Man kann ja schlecht bei einer akuten Erkrankung, zwischen Diagnose und der Entscheidung über die Behandlung, ein Medizinstudium dazwischen schieben. Dafür gibt es Menschen, die das bereits getan haben. Bei Ärzten ist es zum Glück so, dass die ihre Ausbildung nachweisen müssen, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Und die meisten Erkrankten werden bei schweren Erkrankungen und uneindeutigen oder unbequemen Handlungsempfehlungen weitere Meinungen einholen. Händler hingegen kann jeder sein. Interessant ist allerdings die Erwartungshaltung, dass ein Händler einen Kunden vernünftig beraten soll. Wenn man mal rational darüber nachdenkt, steht dass eigentlich nicht in der "Stellenbeschreibung" eines Händlers. Die Ziele von Handel und seinen Kunden müssen nicht überein stimmen. Und da dem ganz offensichtlich häufig nicht so ist, passiert es halt, dass die eine Seite versucht, die andere über den Tisch zu ziehen. So what, man muss sich ja nicht über den Tisch ziehen lassen. Ich persönlich erwarte vom Handel nicht, dass er mir von fünf gleichartigen Dingen, das Beste empfiehlt. Ich erwarte, dass er mir Lösungen für mein jeweils aktuelles Vorhaben anbietet, die dazu nötigen Dinge bereit hält oder beschaffen kann und mir dazu seine Preise nennt. Die Kaufentscheidung liegt allein bei mir, egal, was sonst noch erzählt wird.
jandus
Stammgast
#6955 erstellt: 19. Jun 2022, 08:24
Hallo

@flexiJazzfan, meinst du diese Fachzeitschrift. Hier eine PDF der Fachzeitschrift Funk-Technlk.
https://www.google.d...9TCZMgWbvwUbyf8_pzVP

Hier ist eine Übersicht der Ausgaben
http://www.fernsehmuseum.info/funk-technik1982.html

Gruß jandus
Beaufighter
Inventar
#6956 erstellt: 19. Jun 2022, 08:34
Stellt sich letztlich die Frage, ist es möglich auf seriöse ehrliche Art und Weise HIFI an den Kunden zu bringen ohne dabei selber finanziell in Schieflage zu geraten.
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#6957 erstellt: 19. Jun 2022, 12:25

Es geht hier m.E. um solche Dinge wie den „Fachverkäufer“ und ein „Vertrauen“ in die größere Wissens- und Erfahrungsbasis eines „Beraters“


Das ist genau der Punkt. "Eigentlich" geht man ja erstmal davon aus, dass jemand, der einem etwas "alltägliches" wie Unterhaltungselektronik verkaufen möchte, den vollen Durchblick in der Sache besitzt, um auch erfolgreich verkaufen zu können. Zumindest denkt man dies, sofern man kein Pessimist ist oder bereits gebranntes Kind.



Ist es denn wirklich so, dass man sich heute „überall über alles“ informieren kann?


Kommt darauf an. Ich denke: Solange man einen PC und Internetzugang besitzt - JA.
Es gibt mittlerweile Foren für alles, und freie Enzyklopädien, da sollte es möglich sein, sich selbst Informationen zu verschaffen.

Problem: Es ist schwer, den Wahrheitsgehalt gefundener Quellen einzuschätzen. Auch hier gibt es also Gefahrenzonen.


Was kann also die Lösung sein? Ein Studium der E-Technik... Wohl kaum für alle.
Eine verpflichtende Elektronikerausbildung für Elektronikverkäufer? (Manchmal wünschte ich mir das auch für Autoverkäufer..)

Man bräuchte optimalerweise eine "Dr. Sommer - Seite" für HiFi Komponenten
Vielleicht käme das dem Markt sogar zugute. Man könnte mehr Menschen für HiFi begeistern.
Im Grunde finde ich es gar nicht schlecht, wenn man so etwas zu Rate ziehen kann, wie kürzlich den Plattenspielertest bei Stiftung Warentest. Gut, das waren hauptsächlich Einsteigergeräte. Man könnte das erweitern. Dann vielleicht noch ergänzt mit einer Seite konkretem Fach-Chinesich, um zumindest die Chance zu haben, mal etwas von technischen Zusammenhängen zu hören.

Das könnte nicht nur Neulingen helfen, sondern auch Interessenten, die einen Ersatz für bisherige Geräte anschaffen wollen.
allesgeht
Inventar
#6958 erstellt: 19. Jun 2022, 13:02

flexiJazzfan (Beitrag #6950) schrieb:
Ich weiß nicht, wie wir das in Zukunft lösen – wahrscheinlich über die berühmte „Abstimmung mit den Füßen“. Die scheint bei PhonoPhono aber noch nicht zu laufen.
Gruß
Rainer


Moin,

was willst Du da lösen, noch abstimmen
Die Käufer die mit Peter L. und seiner Beratung glücklich sind, und dort zufrieden kaufen, GUT SO!
Die anderen, die ihn hier im Thread nieder machen, Auch Gut!
Das ändert nichts an Peter L. seiner Daseinsberechtigung, und seinen Laden, der Gut läuft.
sossecontainer
Hat sich gelöscht
#6959 erstellt: 19. Jun 2022, 13:08

Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Auf meiner Liste wären es (...) sowie, dass ich meine Anlage "wenigstens mit Oehlbach" verkabelt habe.


Das mit Oehlbach ist bei mir ähnlich, allerdings nicht aufgrund von Werbung etc., sondern, weil es bei den Geilen und bei den Blöden hier in der Region einfach nur Kabel dieser Firma gibt, wenn man im qualitativ höheren Bereich der Regale guckt. Deswegen nahm ich da mal die 2,5mm^2 Strippen mit. Im HiFi Laden braucht man da nicht gucken, da wirste ja weggejagt, wenn du normale Strippen haben willst.


Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Dass ich mir das alles genau so gut hätte schenken können, wurde mit erst im Laufe der darauf folgenden Jahre ganz allmählich klar, als das Geld schon nicht mehr weh tat.


Wenn es wenigstens mal so lange dauert... Dann hat man ja noch eine gewisse Zeit lang Spaß an dern Geräten gehabt. Die Erkenntnis ist danach ja fast eher befreiend. Wenn man sich aber beim Händler einen neuen Plattenspieler o. ä. kauft, weil man keine Lust mehr auf Bastelei hat, und dann sozusagen am nächsten Tag feststellt, das man im Endeffekt einen unfertigen Bausatz als "technisch überlegen" verkauft bekommen hat, dann demotiviert das schon sehr.


Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, wenn es allenthalben heißt: "Lass Peter L. und Konsorten doch reden, man weiß doch, dass es Quatsch ist und die anderen wollen es nicht anders."


Naja... Er redet halt in den Videos überwiegend subjektives substanzloses Zeug. "Treibt ihnen die Tränen in die Augen", bla bla.
Ich finde, das kann man auch als Laie eigentlich nicht ganz ernst nehmen. Das ist als wenn einer sagt "ich mag Kirschen" und der andere "nein die sind zu sauer".

Da kann man dann erwarten, dass Kunden das nicht ernst nehmen. So zum Beispiel auch hier: https://www.youtube.com/watch?v=t7pILw3vHdY

Er bringt es fertig, innerhalb von 10 min zu behaupten, dass ein Planar 1 mit 2m red um Lichtjahre besser sei, als JEDER 20, 30 oder gar 40 Jahre alte Plattenspieler. Um dann direkt danach zu postulieren: "Wenn sie diesen teuren Plattenspieler hier kaufen, kaufen Sie etwas fürs Leben. Schauen Sie, ein solches Gerät können Sie in 30 Jahren noch vererben."

>> Ist das Gerät nach 20 Jahren denn nicht schon für die Tonne, seiner Logik nach? Sowas kann man selbst als Laie als völligen Mist identifizieren. Das ist reine Gewinnsucht.

Noch schlimmer wird es, wenn er erzählt, dass man "Resonanzen in den 80er Jahren nicht kannte" oder, dass "Monoschallplatten für schwere Tonarme konstruiert wurden" und man deswegen mit leichten Tonarmen nicht befriedigend Mono hören könne, weil diese bei Basstönen sonst hin und her schlackern würden... ( Sein MONO-Special... https://www.youtube.com/watch?v=W25g63CSXTQ ). Er hätte auch einfach richtigerweise sagen können, dass ein ganz bestimmter Mono TA, den er da zeigt, aufgrund seiner Eigenschaften einen schweren Tonarm bedingt.

Das wiederum können Laien nicht als Blödsinn erkennen und somit werden sie fehlgeleitet.



Pigpreast (Beitrag #6947) schrieb:
Der absolute Witz ist, dass die, die ihr "Glück" daraus ziehen, dass ihnen jene Unsinnigkeit nie bewusst wird, dann auch noch als Feigenblatt für die Schwurbler herangezogen und die erwähnten "Kollateralschäden" völlig unter den Tisch fallen gelassen werden.


Ja - wobei ich da aber noch die Möglichkeit sehe, dass diese Leute sich vielleicht damit abfinden und zum Beispiel dann denken "naja es bringt nicht viel, aber immerhin ist es toll verarbeitet und das reicht ja eigentlich auch".
Hätten z. B. meine Neuzugänge damals nicht solche krassen funktionsbeeinträchtigenden Fehler gehabt, würde ich damit heute trotz aller Nachteile (Komfort, Entkopplung..) bestimmt immer noch einigermaßen zufrieden hantieren.

Und immerhin funktioniert ja alles was der verkauft. Es erfüllen ja zumindest die allermeisten seiner Sachen eine Funktion, anders als RCA Caps oder LP Steine. (Ok bei seinen Regas und Kabeln darf man in Frage stellen, ob "läuft zu schnell" oder "leitet einfach nur Strom und sieht gut aus" als Fehlfunktion angesehen werden können.)


[Beitrag von sossecontainer am 19. Jun 2022, 14:40 bearbeitet]
RobotHive_Exodus
Hat sich gelöscht
#6960 erstellt: 20. Jun 2022, 09:50
Der Unterschied zwischen Patienten und Kunden ist ja ein gewaltiger, wie Pigpreast ja schon erklärte. Ein Patient muss beraten werden, damit er zustimmungsfähig ist. Die Beratung wird sicherlich inhaltliche, wie formale gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen. Mich persönlich würden die Kriterien da mal interessieren, dann kann man mal schauen, wie die Beratung von HiFi-Verkäufern da im Vergleich funktioniert.
Kaufberatung unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben, außer dass man einem Produkt keine Eigenschaften andichten darf, die es nicht besitzt. Was dann auch wieder die "Jeder hört es, ich kann es kaum glauben!"-Wortwahl erklärt: Anekdotische Evidenz kaschiert nachweisbar falsche Tatsachenbehauptungen.
Und selbst wenn man da auf der Grenze geht: Was soll schon passieren? Der Verkäufer hat immer die "Ich glaube da aber selbst dran" Hintertür und nimmt im Zweifel das Gerät zurück, wenn der Kunde grantig wird. Weiter geht doch in der Realität niemand. Warum auch?


Pigpreast schrieb:
Nein, es gibt eben immer genügend, die (noch) nicht wissen, dass es Quatsch ist (...)

Das glaube ich auch. Gerade hier im Forum ist man sich je nach Tagesform (ich schließe mich nicht aus) nicht sicher, ob a) es keinen interessiert b) jeder doch sowieso weiß, dass es Quatsch ist oder c) jeder vor allem Bösen geschützt werden müsse.
Ein Forum wie dieses kann letztlich auch nicht mehr leisten, als die Real-Life-Diskussion abzubilden und zu verschlagworten. Kaufentscheidungen trifft jeder für sich selbst und wird mit diesen leben müssen. Man darf dazu lernen, muss aber nicht.


[Beitrag von RobotHive_Exodus am 20. Jun 2022, 09:50 bearbeitet]
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