Pioneer SX-535 - Klangbeeinflussung durch Ändern der internen Verkabelung ?

+A -A
Autor
Beitrag
jacons
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jan 2009, 04:05
Bei einer Reparatur meines Pioneer-Receivers SX-535 (Bj ca. 1975) habe ich etwas entsetzt festgestellt, dass die Verbindung zwischen Endstufenausgang und Lautsprecherklemmen im Gehäuseinneren über ca. 20 cm lange, lächerlich dünne Nichtkupfer-Klingeldrähte erfolgte.
Ich habe diese Verkabelung rein vorsorglich gegen 0,75 mm² Kupfer-Lautsprecherlitze ausgetauscht. Dahinter stand die Überlegung, dass die Zuleitung zu den angeschlossenen B&W685 ja auch über ein (aus der unteren Preisstufe stammendes) Hifi-kabel erfolgt und dass es ja irgendwie ziemlich albern erscheint, wenn dann im Receiver selber solche dünnen Drähtchen eine Nadelöhr zwischen Amp-Ausgang und Box bilden.
Andererseits, vielleicht bilden ja die dünnen Leiterbahnen der Endstufenplatine bereits einen viel engeren Flaschenhals, so dass es auf die Kabel gar nicht mehr ankommt?

Da die Boxen neu sind und noch einspielen und mich noch in sie einhöre, bin ich auch nicht wirklich sicher, ob diese Verkabelungs-wechselaktion tatsächlich eine hörbare Verbesserung gebracht hat. Letztlich war ich auch insofern inkonsequent, als dass die eingebauten Kabel immer noch nur halb so stark wie die eigentlichen Boxenkabel sind. Aber das Material hatte ich als Meterware halt bei dieser Wochendnachtaktion irgendwie gerade greifbar und im Gehäusinneren würde das Verlegen von dickerem Kabel platzmäßig schwierig.
Nicht gewechselt habe ich die Lautsprecherschraubklemmen selbst, die ebenfalls deutlich kleiner sind, als man das von neueren Hifigeräten kennt.

Nun beschäftigt mich ganz allgemein die Frage, welche Rolle der Innenaufbau und somit auch die Innenverkabelung eines Verstärkers/Receivers für das Klangbild haben. In meinem speziellen Fall also, ob ihr glaubt, dass
a) die Kabeltauschaktion überhaupt Sinn oder doch eher das stimmt das was hier steht http://www.elektronikinfo.de/audio/audiokabel.htm#Lautsprecher und all diese Kabelüberlegungen sind nonsens?
b) ob es sich lohnt darüber nachzudenken, das 0,75 mm² noch einmal gegen Kabel in der gleichen Stärke wie die Lautsprecherkabel zu tauschen und auch die Lautsprecherklemmen gegen entsprechend größere zu tauschen.

Ich bin da etwas unschlüssig in Bezug auf die Verhältnismäßigkeit des Aufwandes. Immerhin ist der SX-535 ja nun bei weitem kein Highend-Gerät, sondern einer der kleinsten Pioneer-Receiver, der in den 70ern in Deutschland für ca. 1.200 DM als Hifi-Consumerware verkauft wurde. Ich bin mit dem erzielten Klang durchaus zufrieden, hätte aber natürlich nichts dagegen, evtl. Reserven zu aktivieren.

jacons
cr
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2009, 05:00
Das bringt gar nix. Der Widerstand des Kabels definiert sich aus Querschnitt mal Länge. Was sollen somit 0,2m für eine Rolle spielen? (Ausrechnen am besten)
Wie dick glaubst du, ist der Draht im Bass-Lautsprecher und wie lang (Schwingspule). Dann setz dies mit dem Widerstand der 20cm in Relation und du wirst erkennen, daß deine Maßnahme sinnlos ist.


Dahinter stand die Überlegung, dass die Zuleitung zu den angeschlossenen B&W685 ja auch über ein (aus der unteren Preisstufe stammendes) Hifi-kabel erfolgt und dass es ja irgendwie ziemlich albern erscheint, wenn dann im Receiver selber solche dünnen Drähtchen eine Nadelöhr zwischen Amp-Ausgang und Box bilden.


Es kommt eben auf die Länge an, wie dick das Kabel sein muß.


Daher sind deine Bastelarbeiten zwar ein netter Zeitvertreib, werden aber das Gerät um keinen Deut anders machen.


a) die Kabeltauschaktion überhaupt Sinn oder doch eher das stimmt das was hier steht http://www.elektronikinfo.de/audio/audiokabel.htm#Lautsprecher


Natürlich stimmt es, was da steht, und somit hast du dir die Antwort auch schon selbst gegeben.

und all diese Kabelüberlegungen sind nonsens?


[Beitrag von cr am 19. Jan 2009, 05:11 bearbeitet]
WinfriedB
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2009, 14:56

jacons schrieb:
Bei einer Reparatur meines Pioneer-Receivers SX-535 (Bj ca. 1975) habe ich etwas entsetzt festgestellt, dass die Verbindung zwischen Endstufenausgang und Lautsprecherklemmen im Gehäuseinneren über ca. 20 cm lange, lächerlich dünne Nichtkupfer-Klingeldrähte erfolgte.

Wieso Nichtkupfer??? Wenn sie irgendwo angelötet waren, dann ist es bestimmt Kupfer, wenn auch beschichtet.


jacons schrieb:

Ich habe diese Verkabelung rein vorsorglich gegen 0,75 mm² Kupfer-Lautsprecherlitze ausgetauscht. Dahinter stand die Überlegung, dass die Zuleitung zu den angeschlossenen B&W685 ja auch über ein (aus der unteren Preisstufe stammendes) Hifi-kabel erfolgt und dass es ja irgendwie ziemlich albern erscheint, wenn dann im Receiver selber solche dünnen Drähtchen eine Nadelöhr zwischen Amp-Ausgang und Box bilden.

Beim Selberbau würd ich auch entsprechende Leitungen nehmen. Aber wenn das Gerät auch so funktioniert...


jacons schrieb:

Andererseits, vielleicht bilden ja die dünnen Leiterbahnen der Endstufenplatine bereits einen viel engeren Flaschenhals, so dass es auf die Kabel gar nicht mehr ankommt?


Allerdings, die Leiterbahnen sind i.d.R. wenige hunderstel mm dick, selbst wenn sie 5mm breit sind, kommen nicht mehr als ca. 0.2mm2 raus. Die Bondingdrähte in den Endtransistoren sind noch einiges dünner....

jacons schrieb:

Da die Boxen neu sind und noch einspielen

tun sie das?

jacons schrieb:

Nun beschäftigt mich ganz allgemein die Frage, welche Rolle der Innenaufbau und somit auch die Innenverkabelung eines Verstärkers/Receivers für das Klangbild haben.

Auf das Klangbild kaum, da Drähte mit niedriger Induktivität einen ohmschen Widerstand darstellen, der, wenn überhaupt, alle Frequenzen gleichmäßig beeinflußt. Die sog. Dämpfung (d.h. Verhältnis Ausgangswiderstand zu Verbraucherwiderstand) KÖNNTE geringfügig beeinflußt werden. Aber bei Leitungen, die 20cm lang sind, wohl kaum.
jacons
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Jan 2009, 22:03
Ok,

vielen Dank für eure Einschätzungen und Kommentare!

Sie bestätigen das, was ich unterschwellig schon ahnte. Werde das Gerät also nun so lassen wie es jetzt ist und mich daran erfreuen.

Gruß jacons
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Klangbeeinflussung durch Kabel
Vaadwaur am 18.10.2007  –  Letzte Antwort am 05.11.2007  –  58 Beiträge
Verkabelung
mcnc2011 am 26.08.2011  –  Letzte Antwort am 01.09.2011  –  7 Beiträge
Verkabelung
Peter83 am 02.11.2007  –  Letzte Antwort am 10.11.2007  –  12 Beiträge
Koaxial Verkabelung
InspectorGadget am 14.02.2007  –  Letzte Antwort am 14.02.2007  –  2 Beiträge
Verkabelung Dr.
Tharis am 03.09.2009  –  Letzte Antwort am 03.09.2009  –  3 Beiträge
LS Verkabelung
softride am 04.01.2008  –  Letzte Antwort am 13.02.2008  –  41 Beiträge
Lautsprecher Verkabelung
dschulz80 am 23.04.2007  –  Letzte Antwort am 23.04.2007  –  3 Beiträge
Kaufberatung Verkabelung
SMiGr am 11.01.2008  –  Letzte Antwort am 14.07.2008  –  35 Beiträge
Interne Boxen verkabelung und Bauteile
schnittenfittich am 22.06.2007  –  Letzte Antwort am 25.06.2007  –  20 Beiträge
Frequenzweiche ändern???
Christian3 am 05.08.2004  –  Letzte Antwort am 08.09.2004  –  24 Beiträge
Foren Archiv
2009

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 6 )
  • Neuestes MitgliedLars4004
  • Gesamtzahl an Themen1.551.087
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.828

Hersteller in diesem Thread Widget schließen