Wireworld Orbit 5 - Laufrichtung seltsam angegeben

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rrrock
Stammgast
#1 erstellt: 27. Nov 2004, 01:32
Liebes Forum,

ich habe hier ein Wireworld Orbit 5 NF-Kabel, welches eine vorgegebene Laufrichtung hat; auf dem Kabel selbst ist der Signalfluss eindeutig markiert. Nun das verwirrende: auf den Steckern sind ebenfalls Pfeile - aber die gehen auf beiden Seiten jeweils vom Stecker weg in Richtung Kabel! Das macht doch keinen Sinn? Habe ich ein Montagskabel erwischt oder ist das immer so?

Besten Dank und viele Grüße,
Adrian
Mas_Teringo
Inventar
#2 erstellt: 27. Nov 2004, 01:42
Das auf dem Kabel ist die Laufrichtung. Die wird auch stimmen.

Die Markierung auf den Steckern hab ich auch schon mal gesehen, jedoch vergessen, wie das gemeint war. Hatte, glaub ich, was mit der Montage zu tun.
rrrock
Stammgast
#3 erstellt: 27. Nov 2004, 01:57
Besten Dank, das ging ja flott

Vielleicht weiss ja jemand den Grund für die verwirrenden Pfeile auf den Steckern.

Gruß,
Adrian
rrrock
Stammgast
#4 erstellt: 27. Nov 2004, 19:44
Jetzt wird die Sache etwas strange...

Ich war vorhin noch mal beim Händler und bei allen, wirklich allen Wireworld Orbit 5 sind die Pfeile auf den Steckern unsinnig: mal in die eine, mal in die andere, aber immer auf beiden Seiten gleich! Das macht keinen Sinn. Zumal sie auf ihrer Seite schreiben, man solle sich nach den Pfeilen auf dem Kabel oder den Steckern richten...
rrrock
Stammgast
#5 erstellt: 27. Nov 2004, 19:50
Gerade vergessen: Wireworld selber schreiben nichts von einem nur einseitigen Schirm des Kabels, sondern nur, dass das Material des Leiters eine Laufrichtung hat. Insofern könnte die Markierung auf dem Stecker wiederum egal sein.
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Nov 2004, 02:12

rrrock schrieb:
Gerade vergessen: Wireworld selber schreiben nichts von einem nur einseitigen Schirm des Kabels, sondern nur, dass das Material des Leiters eine Laufrichtung hat. Insofern könnte die Markierung auf dem Stecker wiederum egal sein.


Hallo Adrian,

so weit ich weiss, geht es bei Chinchkabeln "mit Richtung" ausschliesslich darum auf welcher Seite die Schirmung mit der Masse verbunden ist. Ich habe z.B. ein Monitor Black & White NF-202 Cinchkabel gehabt, bei dem ich die angegebene Richtung genau so nachvollziehen konnte (d.h.: wenn Du die Stecker aufschrauben kannst - das ging bei den Monitorkabeln - dann schau Dir das mal an; villeicht sind damit dann alle Zweifel beseitigt...).

Grüße, Diego
rrrock
Stammgast
#7 erstellt: 28. Nov 2004, 02:49
Hi Diego,

und dann kommt die Seite mit Schirm an den Verstärker, nehme ich an? Was aber ist mit der Laufrichtung auf dem Kabel? Die ist unmissverständlich und Wireworld bestehen ja darauf, dass der Leiter selbst eine Laufrichtung hat.

Ich mache sie einfach mal auf und sehe dann weiter.

Gruß,
Adrian
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Nov 2004, 03:25
Hallo Adrian,

ja, genau: Die Seite an die der Schirm auf Masse liegt kommt an den Verstärker! Dass signalführende Kabel eine Laufrichtung haben ist so eine Sache... Also sagen wir es mal so: Wenn Du das mit der Schirmung eindeutig feststellen kannst, würde ich mich an Deiner Stelle danach richten. (So würde ich es zumindest machen...)

Viel Glück und gute Nacht,
Diego
rrrock
Stammgast
#9 erstellt: 28. Nov 2004, 03:46
Besten Dank, ich schaue mal nach.

Gruß und ebenfalls Gute N8,
Adrian
rrrock
Stammgast
#10 erstellt: 28. Nov 2004, 16:39
Hallo Diego,


Also sagen wir es mal so: Wenn Du das mit der Schirmung eindeutig feststellen kannst, würde ich mich an Deiner Stelle danach richten.


Ich habe das Kabel aufgemacht und siehe da: der Schirm ist auf beiden Seiten mit der Masse verbunden. Bleibt also nur die Laufrichtung des Leiters und die ist ja eindeutig angegeben. Ob's einen Unterschied macht...

Grüße und einen schönen Sonntag,
Adrian
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 28. Nov 2004, 22:20

rrrock schrieb:


Ich habe das Kabel aufgemacht und siehe da: der Schirm ist auf beiden Seiten mit der Masse verbunden. Bleibt also nur die Laufrichtung des Leiters und die ist ja eindeutig angegeben. Ob's einen Unterschied macht...



Hallo Adrian, also ich habe gehört/gelesen/gedacht dass man es genau so nicht machen darf... Nun denn, ich habe soeben gelesen, dass es vor allem darauf ankommt, dass man von dem Equipment "überzeugt" ist, das man benutzt Ich werde mir kommendes WE ein Chinch-Kabel mit "Klingeldraht" löten; ich bin schon sehr gespannt: Ist das viele Geld und Experimentieren am Ende umsonst gewesen? Klingt ein 0,8 mm2 ungeschirmtes Kupferdrähtchen ganuso wie ungleich teures und aufwendiges HighEnd Kabel? - Auch darüber werde ich berichten, wenn's Dich interessiert!

Viele Grüße und einen schönen Abend noch,
Diego
rrrock
Stammgast
#12 erstellt: 29. Nov 2004, 00:40
Hallo Diego,


Diego_aus_Du schrieb:

also ich habe gehört/gelesen/gedacht dass man es genau so nicht machen darf... :?


Warum darf man das nicht machen? Weil dann die Laufrichtung arg voodooesk wird oder sind normale NF-Kabel grundsätzlich nicht geschirmt?


Klingt ein 0,8 mm2 ungeschirmtes Kupferdrähtchen ganuso wie ungleich teures und aufwendiges HighEnd Kabel? - Auch darüber werde ich berichten, wenn's Dich interessiert!


Aber hallo interessiert mich das. Auch wenn's weh tun sollte

Viele Grüße,
Adrian
rrrock
Stammgast
#13 erstellt: 29. Nov 2004, 03:08
Halt, Stop, alles zurück. Ich Idiot...

Das Orbit 5 ist eine stinknormale Koax-Konstruktion, mit folglich nur einem Innenleiter und die Abschirmung ist auf beiden Seiten an Masse gelegt. Wire World wickeln allerdings den Innenleiter auf einen Monofilamentkern (der Innenleiter ist also wie die Abschirmung schlauchförmig) und nennen das Schlauch-in-Schlauch-Konstrukt dann "Symmetrikoax"-Design, was bei mir den Denkfehler ausgelöst hat. Die "Laufrichtung" bezieht sich einzig auf diesen einen Innenleiter ist daher also... Nennen wir es Ansichtssache, OK?

Bei parallelsymmetrischen Kabeln weiss ich die Richtung sehr sicher nur bei Instrumentenkabeln: da gehört die Abschirmung definitiv an die signalgebende Seite, sonst klingt es ziemlich kränklich.

Sorry für das Chaos.

Viele Grüße,
Adrian
carstue
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 29. Nov 2004, 19:48
Laufrichtungsgebundene Kabel???? Na ja, wenn man unbedingt auf Marketinggags reinfallen oder sich verarschen lassen will......wer gerne mal wissen will, warum das und auch das sonstige Kabelbremborium meist völliger Unsinn ist:

http://www.elektronikinfo.de/audio/audiokabel.htm#Cinch

Der Artikel stammt von jemandem, der sich mit der Physik auskennt und nicht glaubt, dass sich die außer Kraft setzen lässt.....nur so als Vorwarnung, weil es hier halt jede Menge Leute gibt, die 1) der Physik offensichtlich kritisch gegenüberstehen (Skin-Effekt bei Lautsprecherkabeln) oder trotz Kenntnis an Voodoo-hafte Biegung der physikalischen und elektrotechnischen Sachverhalte glauben.
jakob
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 29. Nov 2004, 21:09
Hi carstue,

erschreckend, wie oft wir diese Seite schon besprochen haben.

Dem ersten Anschein zum Trotz steht der Autor leider mit der Physik doch auf Kriegsfuß, wofür gerade der Skineffekt ein gutes Beispiel ist; an und für sich unbegreiflich, denn ihm sollten derartige Lapsi eigentlich nicht unterlaufen.


Gruß
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 29. Nov 2004, 21:37
Hallo Adrian,


rrrock schrieb:

Das Orbit 5 ist eine stinknormale Koax-Konstruktion, mit folglich nur einem Innenleiter und die Abschirmung ist auf beiden Seiten an Masse gelegt.


ok, das erklärt eindeutig warum der Schirm (gleichzeitig Masse!) an beiden Seiten entsprechend auch auf Masse liegt - wäre ja schlimm wenn nicht

Über mein "Klingeldrahtexperiment" werde ich Dir berichten! In der "Fullrange-Community" (Lautsprecherselbstbau mit Breitbändern) steht sowas hoch in Kurs (genauso übrigens auch Lautsprecherkabel aus supersteifer Stegleitung 2 x 1,5 mm2)...

Grüße, Diego
carstue
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 30. Nov 2004, 11:23

jakob schrieb:
Hi carstue,

erschreckend, wie oft wir diese Seite schon besprochen haben.

Dem ersten Anschein zum Trotz steht der Autor leider mit der Physik doch auf Kriegsfuß, wofür gerade der Skineffekt ein gutes Beispiel ist; an und für sich unbegreiflich, denn ihm sollten derartige Lapsi eigentlich nicht unterlaufen.


Gruß



...na super, eine Antwort wie man sie sich wünscht. Besserwisserei ohne Begründung. Ich wäre ja mal gespannt, wie Du den Einfluss des nur im Hochfrequenzbereich relevanten Skin-Effekts auf die hörbaren Frequenzen begründen willst. Aber so wie die Antwort aussieht, willst Du das ohnehin nicht...

Trotzdem Gruß
jakob
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 30. Nov 2004, 11:59
Hi carstue,

es besteht kein Anlass zur Attacke.
Der Grund ist einfacher als Du denkst und besteht eben gerade darin, daß wir über diese Seite schon so oft haben diskutieren müssen. Eine Seite, die aufgrund der sachlichen Mängel und der überaus starrsinnigen Haltung ihres Autors diesen Stellenwert mE eigentlich nicht verdient.

Den Skineffekt habe ich gewählt, weil hier der Fehler offensichtlich ist; der Autor schreibt explizit, daß es im Audiofrequenzbereich keinen Skineffekt _gäbe_ .

Das ist Unsinn. Sobald es sich nicht mehr um Gleichstom handelt, tritt der Skineffekt auf. Wie stark der Skineffekt sich auswirkt, hängt einerseits von der Betrachtung ab (relative Änderung/absolute Änderung) und von den Randbedingungen des Leiters, d.h. Geometrie, Leitermaterial.
Die äquivalente Leitschichtdicke bei einem runden Kupferleiter z.B. beträgt bei 50 Hz ~9,1 mm, bei 20 kHz ~ 0,4x mm.
Die Änderung über das Audioband ist alles andere als klein.

Ob man es nun für möglich hält, daß sich aus derartigen Änderungen klangliche Auswirkungen ergeben, hängt sicher ebenfalls von der Herangehensweise ab, aber sollte letztendlich Gegenstand sinnvoller Tests sein.

Gruß
Oliver67
Inventar
#19 erstellt: 30. Nov 2004, 13:02
Dieser Beitrag wurde nicht als Moderator erstellt.

Einspruch! Jeder der rechnen kann, kann auch nachrechnen, dass der frequenzabhängige Widerstand (Skineffekt) im Bereich bis ca. 100kHz vernachlässigbar ist. Dass viele Leute lieber mit der Leitschichtdicke argumentieren, um dies zu verschleiern ist nicht neu, macht es aber auch nicht sinnvoller. Schaut euch lieber mal den Frequenzabfall an, der resultiert: Skineffekt kann man vergessen. Zumindest solange man Kabelquerschnitte unter 20 qmm verwendet.

Oliver
jakob
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 30. Nov 2004, 13:23
Nun, berechtigterweise kann man sagen, daß eher eine Widerstandsbetrachtung etwas verschleiert.

Die Leitschichtdickenbetrachtung macht im Gegensatz klar, daß es eben doch eine erhebliche Änderung im Audioband gibt.

Wie bereits geschrieben, es ist eine Frage der Betrachtung, ob man eine unbedenklich erscheinende absolute Änderung z.B. der Impedanz für vernachlässigbar hält, oder eine große relative Änderung für nicht wünschenswert.

Wie ebenfalls gesagt, ist, wie immer, die Frage der Hörbarkeit offen.

Gruß

P.S. Erstaunlicherweise ist der Skineffekt gerade der Punkt, indem der in Kabeldingen recht unverdächtige Günter Nubert der Ansicht ist, man könne eventuell, unter Umständen vielleicht aus seinen Hörtests doch ableiten, es sei sinnvoller, zwei dünnere Kabel parallel zu verlegen, als eine dickeres zu nehmen.
Oliver67
Inventar
#21 erstellt: 30. Nov 2004, 13:37
Stimmt, ich zitiere mal Herrn Nubert:


Vorsichtige
Menschen kommen also mit 2 parallel geschalteten
2 x 2.5-mm2-Kabeln weiter als mit einem 2 x 4-mm2-Kabel.


und weiter:


Außer Kupferquerschnitt und Leiteroberfläche konnten wir in den
Hörtests überhaupt nichts über Klangunterschiede bestätigen.
Alle anderen Effekte, wie z. B. Induktivität oder Kapazität eines
Kabels machen auch messtechnisch wesentlich weniger Unterschied,
sollten in der Praxis also ebenfalls bedeutungslos sein. Die
Materialbeschaffenheit z. B. sauerstofffreies oder "fast einkristallines"
Kupfer ist messtechnisch praktisch nicht mehr nachweisbar,
sollte also ebenso bedeutungslos sein (Silber hat einen
um etwa 4% niedrigeren Widerstand als Kupfer, also dürften die
Silberleiter statt 4 mm2 dann 3.85 mm2 haben)! Unser bestes
Messsystem hat eine Frequenzgang-Grundgenauigkeit von
+/- 0.005 dB und einen Grundklirrfaktor von 0.0003 %. Die
jeweiligen Auflösungen sind noch einmal um den Faktor 10
besser. Damit kommt man dem Problem aber trotzdem nicht bei!


und weiter:


Es gibt aber ein ausgeprägtes Bedürfnis, Kabelunterschiede hören
zu wollen:
Wenn bei uns Blindtests durchgeführt werden, gibt es üblicherweise
als schriftliche Bewertungen das Ergebnis „keine
Unterschiede“. Wenn bei Hörtests bekannt war, dass Kabel
getestet werden sollten, gab es fast immer Bewertungen wie
„besser“, „schlechter“, „klarer“, „impulsiver“, „weicher“ oder
„verschwommener“ – was sich aber statistisch die Waage hielt.
Wenn aber der Lautstärkepegel bei einem beliebigen Kabel um
lediglich 1 dB angehoben wurde, schnellten die statistischen Auswertungen
bezüglich „besser“ oder „dynamischer“ schlagartig
auf eine Trefferquote von fast 100 %!!


und zurück zum Thema Skineffekt:

Trotzdem werden in unserem Labor selbst angefertigte,
abgeschirmte, „koaxartig“ aufgebaute Kabel mit 2 x 16 mm2 verwendet.
Dabei ist uns einfach egal, dass sämtliche Theorien über „Wellenwiderstand“,
„Induktivität“ oder „Kapazität“ von Lautsprecherkabeln
eigentlich nur für Hochfrequenz-Übertragung relevant
sind (von HF-Technikern werden alle analogen HiFi-
Anwendungen scherzhaft unter dem Oberbegriff „Gleichstrom“
betrachtet).


Oliver

PS:
Es gibt allerdings geradezu furchterregende Klangbeeinflussungen
durch lockere oder oxidierte Lautsprecherklemmen
und durch korrodierte Relais-Kontakte in den Ausgangsstufen
(meist älterer) Verstärker.
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 30. Nov 2004, 14:16
Hallo,

ich verstehe nicht genau worum es geht... Aber: passt denn in Euer Konzept, dass mir 2,5qmm schlichtes Kupferkabel besser gafällt als 6qmm Silberkabel? Ich war sehr verblüfft und nicht minder verärgert, da dass "Silberkabel" ungleich teurer war als die Kupferstrippe von Monitor glaube ich... D.h., in diesem Fall kann wohl von "ich will es unbedingt hören, weil meine Investition sonst keinen Sinn machen würde" nicht die Rede sein bzw. es ist zienlich unwahrscheinlich (um es vorsichtiger auszudrücken).

Ich habe übrigens versucht Bedingungen herzustellen, die einen Vergleich erlauben: D.h., ich habe das zunächst längere Silberkabel auf die gleiche Länge des Kupferkabel gekürzt - es änderte nichts daran, dass das Kupferkabel einfacher "schöner" klang - Umschreibungen wären jetzt fehl am Platz... Mich interessiert wirklich nur, ob diese Erfahrung in Euer technisches Know-How reinpasst oder eben nicht!

Vielen Dank und Grüße, Diego
jakob
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 30. Nov 2004, 14:57
Ja, wenn wir unterstellen, daß die beiden Kabel ansonsten gleich bis ähnlich sind (sprich gleiches Isolationsmaterial etc.) dann paßt das schon in unsere Diskussion.

Aus herkömmlicher Sicht dürfte es außer einem geringen Pegelunterschied (unterstellt, Du würdest nur "übliche" Kabellängen verwenden), keinen Klangunterschied geben, also wäre alles weitere nur Einbildung.

Aus meiner Sicht ist das "Silberkabel" (vermutlich versilberte Kupferlitze) aufgrund des größeren Durchmessers stärker von der relativen Änderung durch den Skineffekt betroffen, und die Versilberung verschlimmert dies noch.

Gruß
Oliver67
Inventar
#24 erstellt: 30. Nov 2004, 15:43
Also noch mal ganz langsam für die Nichttechniker:

Der berechnete oder auch gemessene (wer hat das zum letzten mal gemacht?) Skineffekt bezieht sich auf solide Drähte, nicht auf Litzen!

Eine Litze, selbst wenn die Einzeldrähte nicht lackisoliert sind verhält sich nicht wie ein solider Draht. (Bei teurem "high-end"-Kabel, z.b. dem von mir verwendetem Straigt Wire Rhapsody eine Selbstverständlichkeit, allein um die Oxidation der großen Oberflächen zu verhindern, bei einfachen LS-Kupferleitungen nicht gemacht, erkennbar daran, dass Kupfer langsam grün anläuft, sieht man gut bei transparenten Isolierungen)

Wäre dem so, bräuchte sich folglich auch niemand mehr Gedanken um Übergangswiderstände bei Steckern, etc, zu machen. Skineffekt bei Litze ist kein Problem.

@Diego: ich verweise auf das 3. Zitat. Ich habe mich auch schon in die "falsche" Richtung selbst betrogen. Negative Erwartungshaltung nennt man das

Oliver
jakob
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 30. Nov 2004, 16:38
Bitte auch nochmal langsam für den Techniker.

BTW, Günter Nubert sprach sicherlich von der üblichen, als LS-Kabel verwendeten Litze und nicht von Kupferstarrdrähten.

Vielleicht entsteht die Verwirrung auch deswegen, weil im HF-Bereich eben HF-Litze verwendet wird/wurde, welche häufig verkürzt auch nur mit Litze bezeichnet wird/wurde.
Aber diese HF-Litze ist wie Dein Kabel aus einzelnen isolierten Leitern aufgebaut, wobei eben genau diese Isolierung dem Skineffekt entgegenwirkt (dadurch wird der Einzelleiterradius deutlich kleiner, und liegt somit auch bei höheren Frequenzen noch unter der äquivalenten Leitschichtdicke.

Die "gemeine" Litze hat ebenfalls Probleme mit dem Skineffekt, es sei denn, die Einzeldrähte hätten überhaupt keinen Kontakt zu ihren Nachbarn.

Gruß
Oliver67
Inventar
#26 erstellt: 30. Nov 2004, 17:00

Vielleicht entsteht die Verwirrung auch deswegen, weil im HF-Bereich eben HF-Litze verwendet wird/wurde, welche häufig verkürzt auch nur mit Litze bezeichnet wird/wurde.


Bei mir entsteht keine Verwirrung Allein die Tatsache, dass die handelsübliche, nicht einzelisolierte, Lautsprecherlitze, grün oxidiert, zeigt, dass die einzelnen Litzen nicht miteinander verbunden sind, sondern sich nur zufällig, (und bestimmt nicht vollflächig - das wäre bei runden Einzeldrähten auch nicht möglich :D) berühren. Wäre das anders, machte Litze auch keinen Sinn, denn dann wäre sie ebenso starr wie ein solider Draht. Die Flexibilität kommt nämlich daher, dass die Einzeldrähte gegeneinander verschoben werden (beim Biegen). Wo aber keine vernünftige Verbindung, da auch kein vernünftiger Stromfluß.

Alles klar?

Oliver
Albus
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 30. Nov 2004, 17:15
Tag,

dann, als Vorverständnis, noch einmal die Definition des so genannten Skin-Effektes, nach dtv-Atlas zur Physik, Band 2, Seite 295, auf Seite 294 eine Abbildung mit verschiedenen Skin-Effekt-Verläufen verschiedener Metalle und Frequenzen, darunter Kupfer, Aluminium, Stahl; in Ott (mehrfach schon genannt, Seite 167, zusätzlich MU-Metall - wegen der Bedeutung der skin-depth für die Effektivität von Abschirmungen).

Definition: Die Eindringtiefe (skin-depth), Kurzzeichen 'd' in Wechselstrom ist die Größe, innerhalb der der Strom in einem Leiter auf 37% seines Oberflächenwertes fällt.

Anwendungsbeispiel: Eine Litze AWG Nr. 16 (Nennquerschnitt 1,5 qmm), Leiteraufbau 7x0,511 (n x Drahtquerschnitt in mm), Leiterquerschnitt in qmm 1,440 qmm (alles nach Kabelbuch 2003), hat bei einer Frequenz von 20 kHz bereits einen deutlichen, nachweisbaren Skin-Effekt, da d = 0,x mm << 0,511 mm.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 30. Nov 2004, 17:44 bearbeitet]
Oliver67
Inventar
#28 erstellt: 30. Nov 2004, 17:30
Hallo Albus,

wie geasgt, die Eindringtiefe ist zum Hören nicht relevant, sondrn der Frequenzabfall.

Aber abgesehen davon: bei einem Durchmesser von 0,511mm ist der Radius ja nur 0,26mm. Tiefer als bis zur Mitte des Drahtes kann die Eindringtiefe ja wohl nicht sein? Oder wo ist da mein Verständnisproblem?

Wird im Kabelhandbuch der Skineffekt auch auf die Einzeldrähte bezogen, wie du das hier machst? Das ist vermutlich errechnet, oder wird das wirklich gemessen?

Oliver


[Beitrag von Oliver67 am 30. Nov 2004, 17:31 bearbeitet]
jakob
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 30. Nov 2004, 17:44
"Bei mir entsteht keine Verwirrung "

Du meinst, sie muß nicht erst entstehen?

"Allein die Tatsache, dass die handelsübliche, nicht einzelisolierte, Lautsprecherlitze, grün oxidiert, zeigt, dass die einzelnen Litzen nicht miteinander verbunden sind, sondern sich nur zufällig, (und bestimmt nicht vollflächig - das wäre bei runden Einzeldrähten auch nicht möglich ) berühren. Wäre das anders, machte Litze auch keinen Sinn, denn dann wäre sie ebenso starr wie ein solider Draht. Die Flexibilität kommt nämlich daher, dass die Einzeldrähte gegeneinander verschoben werden (beim Biegen). Wo aber keine vernünftige Verbindung, da auch kein vernünftiger Stromfluß."

Ich sehe da soweit keinen Widerspruch, aber daraus zu schließen, es gäbe quasi so wenige Berührungspunkte, daß man auch von "Luftisolation" der Einzeldrähte sprechen könnte, scheint mir ein klein wenig zu optimistisch.

Und nebenbei bemerkt, es widerspräche auch der praktischen Erfahrung, aus der gerade die HF-Litze entsprang, die ansonsten vollkommen überflüssig wäre.

Gruß

P.S. Die Berechnung wird bei der Litzenkonstruktion sicher ein Stück komplizierter sein als bei dem Starrdraht, allerdings greift man in solchen Fällen gern zu einer Vereinfachung in nullter oder erster Näherung.
Oliver67
Inventar
#30 erstellt: 30. Nov 2004, 17:51

Ich sehe da soweit keinen Widerspruch, aber daraus zu schließen, es gäbe quasi so wenige Berührungspunkte, daß man auch von "Luftisolation" der Einzeldrähte sprechen könnte, scheint mir ein klein wenig zu optimistisch.


Da hast Du recht, es liegt wohl irgendwo zwischen Luftisolation und Einzeldraht. Wahrscheinlich läßt sich das überhaupt nicht berechnen und nur äußerst schwer messen.

Olli
Albus
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 30. Nov 2004, 17:57
Tag erneut,
und Tag Oliver,

ich habe mein Beispiel entscheidend verbessert d sei im genannten Falle << als 0,511 mm (<< = sehr viel kleiner)! Den tatsächlichen Wert der Eindringtiefe d bei 20 kHz in Kupfer muss ich erst noch nachschlagen, ist schlicht nicht zur Hand. Das Lexikon Kabelbuch 2003 enthält überhaupt keine Daten von d, meine Beispielserfindung in diesem Fall.

Ist völlig korrekt, man hört nicht die Eindringtiefe, die Verdrängung des Stromes aus dem Zentrum an die Oberfläche, wie auch Herr Nubert nicht den Kabelquerschnitt hörte. Man hört uU den Effekt des sich frequenzabhängig verändernden elektrischen Leiterquerschnittes, also Leiterwiderstandes (bei einer hohen Frequenz wirkt das Kabel mit einem höheren Widerstand). Weshalb Herrn N. 16 qmm bloß Faxen sind.

Zusatz: "Der elektrische Leiterquerschnitt wird durch Messungen des elektrischen Widerstandes an den Leitern ermittelt."(Kabelbuch 2003, S. 131).

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 30. Nov 2004, 18:02 bearbeitet]
Oliver67
Inventar
#32 erstellt: 30. Nov 2004, 18:26

Der elektrische Leiterquerschnitt wird durch Messungen des elektrischen Widerstandes an den Leitern ermittelt


Das mußte ich beim Hausbau lernen: Ein 5 x 4qmm, hat mitnichten 5 x 4qmm (sondern wesentlich weniger, wie meine Schublehre zeigte). Denn durch das "Drahtziehen" wird das Kupfer an der Oberfläche verdichtet und so der Nennquerschnitt größer als der reale. Diese Inhomogenität im Draht (betrifft ja nicht nur die Dichte, sondern auch das Gefüge, die Kristallstruktur) müßte man auch noch berücksichtigen... (nebenbei bemerkt hat "normales" Kupfer eine höhere Leitfähigkeit als 6N-OF-Kupfer )

Ich glaube, ich verweise jetzt wieder auf meine Signatur Hören wir lieber Musik.

Oliver
jakob
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 30. Nov 2004, 19:50
"(nebenbei bemerkt hat "normales" Kupfer eine höhere Leitfähigkeit als 6N-OF-Kupfer )"

Hättest Du für diese Information eine Quelle für mich?

Gruß
Oliver67
Inventar
#34 erstellt: 30. Nov 2004, 20:09
Muß ich erst suchen, hab ich, wenn ich mich richtig erinnere, in einer Veröffentlichung des Deutschen Kupferinstituts gelesen.

Oliver
jakob
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 30. Nov 2004, 20:36
Ja, wenn ich mich recht entsinne, bot eine entsprechende Passage in den PDFs des Kupferinstituts Anlaß für Mißverständnisse.

Gemeint war aber nur, daß es OF-Kupfersorten gibt, die relativ schlechte Leitwerte erreichen, bei denen aber die Sauerstoffreiheit aus verarbeitungstechnischen Gründen gefordert ist.

Kupfer wird in den verschiedensten Qualitäten gehandelt und es gibt auch OF-Kupfer mit entsprechend hohen Leitwerten, welches in der Qualitätsbeschreibung im Metallhandel und auch im Preis zum Ausdruck kommt. Auch bei den Vormaterialherstellern (bei denen man Litzen für die Weiterverarbeitung bekommt) findet man die entsprechenden Beschreibungen.

Mal abgesehen von der OF-Eigenschaft, ausgehend vom herkömlichen Erklärungsmodell des elektrischen Widerstandes, nämlich der Zusammensetzung aus einem temperaturunabhängigen Grundwiderstand, der durch Verunreinigungen und Störungen der Gitterstruktur gebildet wird, und einem Anteil, der mit steigender Temperatur immer größer wird, muß man erwarten, daß Kupfer mit immer höherer Reinheit auch höhere Leitwerte erreicht.

Gruß
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 30. Nov 2004, 21:20

Oliver67 schrieb:

Allein die Tatsache, dass die handelsübliche, nicht einzelisolierte, Lautsprecherlitze, grün oxidiert, zeigt, dass die einzelnen Litzen nicht miteinander verbunden sind, sondern sich nur zufällig, (und bestimmt nicht vollflächig - das wäre bei runden Einzeldrähten auch nicht möglich :D) berühren. Wäre das anders, machte Litze auch keinen Sinn, denn dann wäre sie ebenso starr wie ein solider Draht. Die Flexibilität kommt nämlich daher, dass die Einzeldrähte gegeneinander verschoben werden (beim Biegen). Wo aber keine vernünftige Verbindung, da auch kein vernünftiger Stromfluß.


Hallo Oliver,

ist es richtig daraus zu folgern, dass ein "solid core" Kabel die bessere Wahl darstellt? Bei IT gibt es bspw. aucbh Tritrec-Spulen-Kabel einzeln zu kaufen (für die richtigen Freaks, die sich ihre Spulen selber wickeln - habe ich ürbigens auch schon drüber nachgedacht; also "Freak" ist bei mir positiv besetzt), dieses Kabel besteht aus 7 isolierten "Einzeldrähte" - auch dieses Kabel müsste dementsprechend "problemloser" sein...!?

Richtig, falsch oder Thema verfehlt?

Grüße, Diego

PS: Zwischen der Stegleitung und meinem präferierten 2,5 bzw. 4qmm Kupferdraht (stinknormal) und einer 1,5 (quasi "solid core") Stegleitung habe ich übrigens keinen Unterschied bemerken können (nennt sich das dann: "neutrale Erwartungshaltung"?
Oliver67
Inventar
#37 erstellt: 01. Dez 2004, 10:43
@jakob

Da magst Du recht haben, ich hab gestern Abend nichts mehr gefunden, vielleich habe ich es auch schon entsorgt.

@Diego

Das mit dem vernünftigen Stromfluß bezog sich auf Querströme zwischen den Einzeldrähten, nicht auf den Stromfluß in die gewünschte Richtung. Die funktioniert hervorragend bei beiden, solid und Litze. Nach meinem Verständnis ist es min. bis 2,5 qmm egal, darüber hinaus würde ich auch (um auch den allergeringsten Abfall in den Höhen um nicht mal ein zehntel dB bei 20 kHz) lieber 2 x 2,5 qmm nehmen.

Praktischer Vorteil von Litze: flexibel, bei dicken Drähten wird es ungemütlich, bei öfteren Bewegungen könnten sogar Drahtbrüche entstehen.

Praktischer Vorteil von Solid: man kann den Draht ohne Lötzinn oder sonstige Probleme in der Klemme festknallen bis der Kontakt wirklich gut ist. Bei Litze bin ich auf professionelles Konfektionieren angewiesen.

Ich höre keine Unterschiede zwischen meinem Straight Wire und Stromkabel (2x 1,5 qmm solid für jede Flußrichtung) benutze aber das Straigt Wire weil ich es nun mal schon habe. Das ist aber eine persönliche, subjektive Erfahrung: meine Anlage, meine Ohren, meine Erwartungshaltung.

Oliver
Diego_aus_Du
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 01. Dez 2004, 12:53
Hallo Oliver,

Vielen Dank für das Klären letzter Unklarheiten...!

Grüße, Diego
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Wireworld Oasis 5 oder The Bay C5 (van den Hul)...kennt jemand die Subwooferkabel ???
micha442 am 26.04.2006  –  Letzte Antwort am 28.01.2019  –  7 Beiträge
Sommer SC Quadra Blue vs Orbit 240 MK2
spankjam am 01.05.2020  –  Letzte Antwort am 05.05.2020  –  12 Beiträge
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