2-Pol DIN Verkabelung in Wohnung

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CnslrTroi
Neuling
#1 erstellt: 30. Mrz 2014, 01:26
Hallo zusammen,
Da ich über die Suchfunktion keine Antwort auf meine Fragen gefunden habe, möchte ich einen eigenen Thread erstellen.

Dies vorweg: Ich höre sehr viel Musik, kenne mich mit den Basics aus, habe jedoch wenig Ahnung von korrekter Lautsprecherverkabelung, geschweige denn von DIN-Anschlüssen und ihren technischen Details.

Ich bin vor kurzem in eine neue Wohnung umgezogen und habe im Wohnzimmer Lautsprecherkabel inkl Buchsen unter Putz verlegen lassen. Da ich zur Zeit der Bauarbeiten lange krank war, konnte ich mich um die genaue Verlegung nicht so kümmern, wie ich es vorhatte.
Der Elektriker hat jetzt Steckdosen mit 2-poligem DIN-Anschluss angebracht. Jetzt ist es so, dass an den geplanten Lautsprecher-Standorten jeweils eine Buchse mit einem (!) 2-Pol DIN Anschluss ist. Allerdings befindet sich auch an der Eingangsbuchse nur ein (!!) Steckanschluss.

So, wie in dem folgenden Bild, sehen alle Steckdosen aus, Eingänge wie Ausgänge:
lautsprechersteckdose http://www.jung.de/~mi/726/1086/lautsprechersteckdose.jpg

Jetzt zu meiner Frage: Ich habe mich inzwischen informiert, wie ich meine Lautsprecher mithilfe eines Adapters an die Buchsen anschließen kann. Mir ist jedoch nicht klar, wie ich meinen Verstärker an die Eingangsbuchse anschließen soll, bzw. wie ich zwischen links und rechts für das Stereo-Signal unterscheiden soll. Der Elektriker hat im ganzen Wohnhaus einiges (falsch gesetzte Steckdosen, ganze Verlegungen vergessen, sehr schlecht erreichbar, etc.) verbockt, deshalb frage ich ihn nur ungern direkt.

Danke im Voraus für eure Hilfe!


[Beitrag von CnslrTroi am 30. Mrz 2014, 01:30 bearbeitet]
silberfux
Inventar
#2 erstellt: 30. Mrz 2014, 13:01
Hi,

ich finde Deine Beschreibung etwas kryptisch und ich hoffe ich habe sie richtig verstanden. Versuchen wir es mal:

Also Du hast 2 genau solche Eingangsbuchsen in der Nähe Deines Verstärkers und 2 solche Ausgangsbuchsen in der Nähe der Lautsprecherstandorte, richtig? Dann sollte es gehen. Ob links und rechts richtig angeschlossen ist, merkst Du, wenn beim Drehen des Balancereglers nach rechts nur die rechte Box läuft und umgekehrt. Wenn es falsch herum läuft, dann steckst Du beim Verstärker die Stecker umgekehrt wie vorher in dortigen Dosen.
Zum Anschluss brauchst Du überall, d.h. 4 mal, ein Stück LS-Kabel mit einem in diese Buchsen passenden Stecker. Dabei wird der breite Stift im Stecker jeweils mit dem schwarzen Pol, der runde, dünne Stift im Stecker mit dem roten Pol jeweils an den LS und an den Ausgangsklemmen des Verstärkers verbunden.

Stecker mit Schraubanschluss findest Du z.B. hier bei Pollin unter Bestellnummer:450 944 Preis: 0,25 €

Davon 2 schwarze und 2 rote. Außerdem noch ein STück LS-Kabel, das Du in 4 ausreichend lange Stücke teilen kannst. LS Kabel haben an der einen Ader eine Kennzeichnung, damit die Adern nicht vertauscht werden. Wenn man sie vertauscht, gibt es negative Auswirkungen auf Klang und Stereoeffekt.

Da Du selbst sagst, dass Du von Verkabelung wenig Ahnung hast, wäre wohl die bessere Alternative, dass Du Dir einen freundlichen User oder einen Freund, Kollegen usw. suchst, Der Dir das mal anschließt. Eigentlich ist das nicht schwer, zumal mit schraubbaren Steckern, d.h. ohne zu löten.

Din-Anschlüsse sind übrigens heute eigentlich nicht mehr gebräuchlich. Funktionieren sollte es aber trotzdem.

BG Konrad
CnslrTroi
Neuling
#3 erstellt: 30. Mrz 2014, 16:10
Hallo Silberfux,

Danke für deine ausführliche Antwort. Du hast alles so verstanden, wie ich es meinte, mit der Ausnahme, dass in der Nähe meines Verstärkers eben nur eine solche Buchse mit nur einem Eingang ist. Das ist das, was mich stutzig macht, und wo ich mich frage, wie ich dort ein Stereosignal einspeisen soll. Die DIN Stecker zum Schrauben habe ich mir bereits bestellt, auch LS-Kabel habe ich noch ausreichend, nur glaube ich eben, dass am Eingang eine zweite Buchse fehlt.

Ich denke, ich werde ersteinmal testen, wie der einzelne Eingang mit den Lautsprecherausgängen verschaltet ist, und dann doch den Elektriker zu Rat ziehen. Oder hat noch jemand eine andere Idee?

Welches wäre denn der gegenwärtige Standartanschluss in diesem Fall? Welche Nachteile habe ich mit den 2-poligen Anschlüssen?

Danke und einen schönen Sonntag!
cr
Inventar
#4 erstellt: 30. Mrz 2014, 18:39
Der Elektriker scheint eine absolute Nullpe zu sein. Diese Buchse braucht man 2x (ein Kabel pro Kanal mit hinten und vorne einer Buchse).
Abgesehen davon ist die DIN-Buchse sowieso ein Schmrren, ich hätte 4-polige Speakons verbaut (da reicht dann eine) oder 2 2-polige.

Wenn es bei beiden Lautsprechern je eine Buchse gibt, sollten beide ja auch wo ein Gegenstück haben, also 2 beim Verstärker.
Passat
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2014, 19:08
Nicht ohne Grund hat die Blende Ausschnitte für 2 DIN-Buchsen.

Ich hätte so etwas allerdings auch nicht mehr verbaut.

Eher so etwas:


Da kann man mit losen Lautsprecherkabeln dran oder auch mit Bananensteckern.

Grüße
Roman
detegg
Inventar
#6 erstellt: 30. Mrz 2014, 20:41

cr (Beitrag #4) schrieb:
Der Elektriker scheint eine absolute Nullpe zu sein.

... und seine "Arbeit" gehört abgemahnt!

Alles, was mehr als Kleinspannung führt, gehört entsprechend, zumindest mechanisch abgesichert - besonders Stecker und Buchsen. Verstärkerausgänge sind deswegen seit Jahrzehnten weiblich (female), entsprechende Eingänge männlich (male).

Wenn Du etwas Glück hast, wurde zumindest 2x2 adriges Kabel verlegt. Also am Verstärker-Standort die Dose aufschrauben und nachschauen. Dann kannst Du umrüsten.

So etwas habe ich vom "Fachmann" installiert noch nie gesehen

;-) Detlef
silberfux
Inventar
#7 erstellt: 30. Mrz 2014, 21:19
Hi, das reicht dann höchstens für Mono Surround .

Sorry dass ich mich lustig mache, aber das scheint ja nicht gerade ein Vorzeigehandwerker gewesen zu sein...

BG Konrad
CnslrTroi
Neuling
#8 erstellt: 31. Mrz 2014, 19:03
Hey Leute,

Vielen Dank für die vielen ausführlichen Tipps und Antworten.
Ich habe morgen einen Termin mit dem Bauleiter und werde ihn fragen, wie ich weiter vorgehen soll, bevor ich selber etwas austausche. Und ja, Galgenhumor ist wohl die richtige Art und Weise damit umzugehen. Bei Neubauten muss man ständig aufpassen, dass nichts falsch läuft, sonst hat man am Ende den Käse. Zum Glück beschränkt es sich in meinem Fall auf das hier geschilderte Problem, alles andere scheint bisher zu funktionieren *klopklopf auf Holz*.
Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Viele Grüße,
Vicky
Jeck-G
Inventar
#9 erstellt: 02. Apr 2014, 17:23

Passat (Beitrag #5) schrieb:
Nicht ohne Grund hat die Blende Ausschnitte für 2 DIN-Buchsen.

Ich hätte so etwas allerdings auch nicht mehr verbaut.

Eher so etwas:


Da kann man mit losen Lautsprecherkabeln dran oder auch mit Bananensteckern.

Würde auch sowas nicht verbauen, sondern was Richtiges: D-Blende mit Speakon-Buchse. Berührungssicher, einfach zum Staubsaugen abgenommen und verpolungssicher wieder schnell angeschlossen, Staubschutzkappen für nicht genutzte Buchsen erhältlich, seit ca. 25 Jahren in der professionellen Beschallungstechnik bestens bewährt.


Verstärkerausgänge sind deswegen seit Jahrzehnten weiblich (female), entsprechende Eingänge männlich (male).
Bei XLR ist es andersrum (männlich ist Signalgeber, weiblich der Empfänger, wie beim Paarungsakt) und bei anderen Systemen sind sowohl an den Verstärkern als auch an den Lautsprechern das gleiche "Geschlecht" (Speakon-Buchse, DIN-Buchse, Klinkenbuchse, Terminal mit Bananenbuchse...). Die einzige Ausnahme sind Lautsprecher mit fest angeschlossenen Kabeln (z.B. DIN-Stecker am Kabel).

Wer heute noch diese madigen DIN-Lautsprecherstecker verwendet, gehört an die Wand gestellt. Wir sind mittlerweile 40 Jahre weiter.


[Beitrag von Jeck-G am 02. Apr 2014, 17:26 bearbeitet]
cr
Inventar
#10 erstellt: 02. Apr 2014, 21:34

Wer heute noch diese madigen DIN-Lautsprecherstecker


Sie haben ein zweites Leben gefunden, nämlich sehr verbreitet bei LED-Ketten-(Systemen) (Weihnachtsbeleuchtung) mit Überwurfmutter.
Titanist
Stammgast
#11 erstellt: 22. Apr 2014, 10:48
Vorab: was ich jetzt hier schreibe hilft dem TO nicht weiter

Aber ich muss hier auch mal aus leidiger Erfahrung sprechen:

Ich unterrichte in der Berufsschule u. A. auch angehende "Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik", vulgo "Elektriker".
Im Lehrplan sind solche Sachen, also Audio-Verkabelung, Multimedia-Vorbereitungen und dergleichen nicht vorgesehen, obwohl man als Elektriker in der Praxis immer stärker damit konfrontiert wird.
Nun, glücklicherweise haben zumindest meine Schüler mich als Lehrer
Ich begebe mich, wenn es die Zeit zulässt, mit Ihnen oft auf das eigentlich nicht vorgesehene Feld der Audiotechnik, hier insbesondere was die Verkabelung der Geräte untereinander und deren Fallen und Tücken angeht.

Also, los geht's
Frage:
Warum benutzen wir denn zwei Lautsprecher?
Antworten:
-für mehr Bass?
-damit beide Ohren gleichmäßig belastet werden?
-keine Ahnung?
-.......
Also gut, fangen wir weiter Vorne an
Warum haben wir zwei Augen und zwei Ohren?
-weil es besser aussieht?
-um eines in Reserve zu haben?
-keine Ahnung?
-....
Ab und zu ist dann doch mal einer dabei, der was von "Stereo" und Räumlichkeit gehört hat.
Und endgültig wirst du dann übrigens als Spinner abgetan, wenn du erzählst, dass man bei einer guten Stereoanlage die Position der Instrumente und Sänger auf der Bühne heraushören kann
So ist es für die Meisten dann schon ein Aha-Erlebnis, wenn man mal zwei Lautsprecher gegenphasig anschließt und sie das Ergebnis hören lässt. Auf meine Vorabfrage, ob es denn wohl einen Unterschied machen werde, kommt meistens "ist doch Wechselstrom, also völlig egal. Der Waschmaschine ist es doch auch egal, wie rum ich sie anschließe"
Meistens hänge ich dann noch einen Versuch dran, Raummoden hörbar zu machen.
Und demonstriere dabei, dass ein Subwoofer, je nach Aufstellung, sogar zu weniger statt zu mehr Bass führen kann. Und plötzlich wird klar, was Phasenverschiebungen sind und der Sinn des Phasenreglers erschließt sich langsam

Nun ja, aber kann man ihnen das verübeln, wenn Sie Musik nur noch über Ihre Smartphones oder MP3-Player mit den fertig verkabelten Earphones hören? Kaum einer von denen hat daheim noch eine richtige Stereoanlage stehen.

VG
Günter


[Beitrag von Titanist am 22. Apr 2014, 23:33 bearbeitet]
CnslrTroi
Neuling
#12 erstellt: 01. Mai 2014, 10:58
Kleines Update:

Ihr hattet leider Recht. Der Elektriker kennt sein Handwerk nicht. Die Lautsprecher sind auch noch falsch verkabelt. Halte euch auf dem Laufenden, wenn es wirklich Neues gibt.

Trotzdem schonmal vielen Dank für die vielen hlfreichen Beiträge!
cr
Inventar
#13 erstellt: 01. Mai 2014, 17:03
Schadenersatz einklagen?
CnslrTroi
Neuling
#14 erstellt: 18. Jun 2014, 16:11
Kleines Update:
Nach langem Hin und Her wurden Kabel neu gezogen und Dosen anders montiert, so dass nun alles ordnungsgemäß funktioniert, allerdings immer noch mit den 2-poligen DIN-Steckern. Stört mich aber nicht wirklich.

Danke nochmals für eure Beratung und die hilfreichen Infos!


[Beitrag von CnslrTroi am 21. Jun 2014, 09:21 bearbeitet]
cr
Inventar
#15 erstellt: 19. Jun 2014, 02:09
Das Problem mit den DIN-Lautsprechersteckern wird sowieso überschätzt. Habe welche in meinen alten Standboxen, war bisher kein Problem. Sie machen einfach so keinen guten Eindruck, weil sie halt irgendwie mickrig sind, darum das schlechte Image.
CnslrTroi
Neuling
#16 erstellt: 21. Jun 2014, 09:24
Ich bin jetzt auch ganz zufrieden. Ich schraube mir alle Kabel, so wie ich sie haben möchte, in 1 min. zusammen. Und die Steckdosen sehen jetzt unbenutzt auch schöner aus, als rot/schwarz cinch in der weißen Mauer. Ich muss aber sagen, dass der Elektriker echt keine Ahnung hatte, wie er was machen sollte. Ich hatte erst "mono"-surround, weil die Verkabelung nicht stimmte. Zum Glück konnte man die Kabel noch neu ziehen. In der Audio-Eingangs-Ecke im Wohnzimmer wurde jetzt eine diskrete Box installiert, durch die ich alle Lautsprecher einzeln anfahren kann.
Was lange währt, wird endlich gut.
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