Marantz 2245 Ein paar Problemchen !!! Gelöst !!!

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drops125
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mai 2005, 23:53
Hurra und Seuftz...
Habe oben genanntes Gerät geschenkt bekommen mit den Worten: Der hat mal kurz gekrachselt und ging nach die Geschichte nicht mehr..ausser die Beleuchtung.
Meine Worte: Dankeschön, mal gucken was da dran is..
Von aussen sieht das Gerät doch schon etwas vermackt aus, Dillettantisch ausgebeulte Gehäuseseite, Macken an der Frontblende, Ausgebrochene , in das Gerät eingedrückte Chinchbuchsen und Lädierte Lautsprecherklemmen,Birnchen teilweise kapput(dazu gleich mal ne frage: Wenn ich ein 14 Volt Birnchen da rein tue,sowie es der Vorgänger reingelötet hat, nicht 2 X 6 Volt, wie vorgeschrieben, kann es dann sein, dass der Stereoempfang dann immer wegläuft?).
Dann das Dingen aufgeschraubt OH MEIN GOTT!!
Da hat jemand an der Einschaltverzögerungs-Platine gebraten, dass sich die Leiterbahnen vom Pertinax gelöst haben.. Das Relais war total locker...Also Drahtlegearbeit war angesagt.Ich mußte schließlich Wissen, ob das Tatsächlich an dem Relais lag. Bevor ich Das wieder eingelötet habe, mußte ich erst mal zusammengebackene Kontakte wieder auseinander bringen. Hab jetzt die Kontakte mit 1000er Polierleinen mühselig gereinigt, aber das Ding ist so Zusammengepappt, dass da nicht wiedergutzumachende Abbrandspuren an den Kontakten sind.
Also Antenne dran,staunen, weil selbst ein starker Ortssender die Signalnadel des Instrumentes nicht über die hälfte des Anzeigefeldes bewegt bekommt. Normal?, Weil der Empfang ist sauber und Rauschfrei. Das Stereoproblem (Dass der Sender wieder im Warmen zustand des Gerätes durch nachjustieren des Abstimmungsrades in den Stereobereich gedreht werden muß, hängt evtl mit der falschen Glühlampe (14 V) zusammen? Arbeitet evtl. der Stereodecoder nicht richtig? Fragen über Fragen.
Der Zeiger der Senderwahl ist im Laufe der Zeit Durch einen Roten Strohhalm ersetzt worden Da war echt ein Feinmechaniker ab Schraubenschlüsselgröße 52 dran Bekommt man irgendwoher noch so einen Zeiger??.
Nachdem notdürftig die Mängel von mir behoben wurden, und ca 1 Fingerhut von zuvielem Lötzinn (oder Dachrinnenzinn? ) entfernt wurde, läuft er super sauber, ohne Krachen in den Reglern...Nur der problembehaftete Stereoempfang trübt meine Freude ein wenig... Kann mir da jemand helfen? Wenn ich das Ding nämlich mal zum Generalüberholen schicken will, fragt mich der Fernsehtechniker, ob ich se noch all hab..so ne Möhre...wird zu teuer.. kann ich nicht und was weiß ich für Ausflüchte...nur weil mein Vorgänger so da rumgepfuscht hat...


[Beitrag von drops125 am 11. Mai 2005, 00:02 bearbeitet]
lolking
Inventar
#2 erstellt: 10. Mai 2005, 23:57
ochje das arme gerät!
mein marantz war zwar auch net im topzustand als ich ihn bekam aber so schlimm war er dennoch net zugerichtet... man sollte keine amateure an so schöne geräte lassen! es wird sich jedoch sicher lohnen wenn du ihn wieder in stand setzt.

bei mir geht die empfangsanzeige auch nicht bis über die hälfte und am stereoempfang arbeite ich auch noch.
Tommy_Angel
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2005, 16:20
Hinten, unter der Ferritantenne sitzt ein Attenuator, der darf nicht auf "in" stehen, dann dämpft er die Antenne...
drops125
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Mai 2005, 19:04
@ tommy angel
Hab ich schon überprüft. der Abschwächer ist nicht in betrieb. Wenn ich den einschalte, ist das Ding total taub.
Hab mir ein neues Relais Besorgt, weil das alte wieder hängt Naja...dann bau ich das mal ein...


[Beitrag von drops125 am 11. Mai 2005, 19:05 bearbeitet]
drops125
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Mai 2005, 22:15
So, Relais ist drinne..24Volt Spulenspannung, Schaltbelastbarkeit 240Volt,6Ampere..von Schrack.
Das Dingen war leider zu klein von der Bauart, also Lochrasterplatine und den Sockel vom alten Rlais genommen und sauber umgebaut.
Was mir aufgefallen ist, daß das Relais beim ersten Einschaltversuch ca.4X pro sekunde über einen längeren Zeitraum ein-aus-ein-aus-ein-aus in schneller Abfolge
geschaltet hat, vorauf ich noch diverse merkwürdig aussehende Lötpunkte nachgelötet habe...jetzt gehts im Moment, hoffe das bleibt jetzt so. Irgendwo im Forum habe ich das schon mal gelesen, finde den Beitrag aber nicht mehr...Kann es sein dass da noch ein Kondensator oder ein Transistor einen weg hat?
jaja...ich weiß...ich kann fragen...aber bei den ganzen Profis hier kann mir doch bestimmt einer einen Tip geben.
Büdde,büdde
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 12. Mai 2005, 01:26
Das Relais im 2245 sollte etwa 600 Ohm Spulenwiderstand haben..eventuell liegts daran dass die Schutzschaltung mit dem neuen Relais nicht klarkommt?

Gruß, Helmut
drops125
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Mai 2005, 17:58
@ rüsselschorf, Das Problem war auch mit dem alten Relais. Das hat allerdings unter Last geschaltet, einen Lichtbogen (grün) gezogen und mir einen Lautsprecher gekillt...Gott sei dank einen nicht so dollen Testlautsprecher.
Ist es möglich, dass ein Kondensator dafür verantwortlich ist, der in der Nähe des Relais liegt? Wenn der (nach meinem technischen Halbwissen) evtl. zu wenig Kapazität aufweist, wegen evtl. Alterung, und den erforderliche Schaltstrom für das Relais nicht aufbringen kann, respektive so grade am Limit ist, das Relais schaltet dann durch, Der Kondi entlädt sich, baut wieder Spannung auf, entlädt sich usw.
Ich komme zu der Überlegung, weil nach mehrmaligem Einschalten des Gerätes arbeitet es einwandfrei. Ebenfalls, wenn ich das Gerät nach kurzer Zeit wieder in Betrieb nehme. Lasse ich es dagegen über Nacht aus, tritt dieses Phänomen wieder auf.
Oder ist es einer der in unmittelbarer Nähe liegenden Transistoren, was ich meiner bescheidenen Meinung anzweifeln würde, es sei denn, dass einer davon für das Aufladen eines Kondensators verantwortlich ist)
Wäre schon gut, wenn ich das hinbekommen würde... Wenn ich das Geld hätte würde ich das Gerät so oder so zum checken und einstellen einschicken...naja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Auf jeden Fall danke ich schon einmal für eure Mühe und Anteilnahme
DB
Inventar
#8 erstellt: 12. Mai 2005, 20:31
Ich habe zwar keine Schaltung von dem 2245, aber wenn der Sender wegläuft, kann es problematisch werden. Dann ist die thermische Kompensation des Eingangsteiles nicht mehr in Ordnung.

Braucht nur ein kleiner frequenzbestimmender Kondensator faul sein (dafür würde auch die fehlende Empfindlichkeit sprechen). Oder aber ein Oberschlaumeier hat den Abgleich verstellt.
Wandern die Sender auf der Skale nach einiger Betriebszeit etwas weg?
Wie wird es denn, wenn Du die AFC reindrückst?

MfG

DB
drops125
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Mai 2005, 20:38
Richtig.
Erst nach einer Stunde Betrieb kann ich den Sender so einstellen, dass er konstant bleibt. Vorher muss ich ca 2 X den Sender minimal nachziehen. Dann ist er aber stabil und verstellt sich nicht mehr.
AFC Taster, hat glaube ich die gleiche Funktion wie FM-Muting... Kein Unterschied festzustellen, ausser, dass kein Rauschen beim Frequenzwechsel zu hören ist.


[Beitrag von drops125 am 12. Mai 2005, 20:40 bearbeitet]
DB
Inventar
#10 erstellt: 12. Mai 2005, 20:51
Hallo,

die AFC hat den Zweck, den eingestellten Sender genau eingestellt zu halten. Mit dem Rauschen zwischen den Stationen hat das nichts zu tun.

MfG

DB
drops125
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Mai 2005, 21:08
Einen AFC - Taster hat das Gerät nicht
Irgendwie muss dem Dingen doch beizukommen sein.
drops125
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Mai 2005, 01:00
vieleicht weiss Helmut noch etwas über den Fehler...Hab gesehen, dass er über nen beachtlichen Messplatz und einer (sabber,hechel)fantastischen Sammlung von Marantzis verfügt Wer so viel sammelt und so nen Messplatz hat, muss sich auskennen, oder nicht mehr wissen, wohin mit dem Geld
ruesselschorf
Inventar
#13 erstellt: 13. Mai 2005, 01:27
Hallo Drops,
wenn das alte Relais nen Lichtbogen gezogen hat und Deinen LS zerstört, lag das an einem schwerem Defekt oder zeitweiligem Kurzschluss oder Wackelkontakt in einer der Endstufen. Die Schutzschaltung hat nur ihre Pflicht getan und die Relaiskontakte geöffnet. An den Kontakten liegen dann etwa 50 Volt Gleichspannung in Reihe mit der Induktivität der Schwingspule des Basstreibers in der angeschlossenen Box - es entsteht ein extrem heiser Lichtbogen, genauso funktioniert ein Schweissgerät!
Da die Endstufen nun wieder funktionieren, gehe ich davon aus dass dieser Fehler jederzeit wieder auftreten kann. Würde erst mal keine teuren Boxen anschliesen.
Was das Tunerproblem angeht - hab ich schon öfter beim 2245 bzw 2270 gehabt dass der Oszillator wegläuft. Du kannst mal die Betriebsspannung für den Tuner überprüfen, es sollten 12-13 Volt = sein, die Spannung wird auch auf der Relaisplatine erzeugt und sollte nach dem Einschalten stabil bleiben- Eine Reparatur ist ansonsten ziemlich aufwendig und auch nicht immer von Erfolg gekrönt.
Übrigens hatten damals HiFi Geräte aus USA oder Japan keinen AFC - das war verpönt, doch eher was für Kofferradios
Django8
Inventar
#14 erstellt: 13. Mai 2005, 11:13

Übrigens hatten damals HiFi Geräte aus USA oder Japan keinen AFC - das war verpönt, doch eher was für Kofferradios

Das habe ich auch schon festgestellt. Bei Pioneer z.B. wurden ab den SX-x2x-Receivern (ca. 1972) definitiv keine AFC-Schaltungen mehr verbaut. Zuvor gab es noch vereinzelt Pioneer-Geräte mit AFC (z.B. SX-1000TW). Bei den anderen japanischen Herstellern habe ich dies auch beobachtet: Kein AFC mehr nach ca. 1971. Warum ist das so? Ich meine, AFC hat ja keine Nachteile, oder? Warum war es dann verpönt?
DB
Inventar
#15 erstellt: 13. Mai 2005, 15:30
Vermutlich war AFC nur den wirklich guten Geräten vorbehalten ...

Ernsthaft: AFC ist für Stereoempfang unabdingbar. Schon bei geringer Verstimmung sinkt die Übersprechdämpfung drastisch.

Was ohne AFC herauskommen kann, ist ja nun an dem Marantz 2245 zu sehen.

Warum man es weggelassen hat, ist mir auch unklar. Vielleicht machte ein symmetrischer Ratiodetektor mehr Mühe bei Herstellung und Abgleich als ein Irgendwas-Schaltkreis, wo nur noch die NF rauskommt.

MfG

DB
classic70s
Inventar
#16 erstellt: 14. Mai 2005, 01:09
Dieser Marantz funktionierte noch ohne Probleme obwohl er bestimmt mehr mitgemacht hat als deiner

Ist doch ne geile Werbung und auch etwas Wahrheit dran...




[Beitrag von classic70s am 14. Mai 2005, 01:12 bearbeitet]
Alfredi
Stammgast
#17 erstellt: 14. Mai 2005, 10:57
Holz als aktiver Brandschutz!
ruesselschorf
Inventar
#18 erstellt: 14. Mai 2005, 13:37
@ DB,
zur Ehrenrettung der klassischen Marantz 2245 2270,viele dieser 32 Jahre alten Geräte sind, nach einem Neuabgleich, absolut stabil in der FM Abstimmung.
Warum aber kein AFC ?? Ich vermute da einen gewissen Purismus - ein sorgfältig 'handabgestimmter' Sender, noch dazu mit dem 'feinfühligen' Gyro Touch Tuning - Rad, muß duch besser klingen als jede (AFC) Automatik.
Wegen des dicht belegten UKW Bands in Europa waren unsere Geräte mit Sicherheit besser als die hauptsächlich für USA ausgelegten Japaner.
Zu meiner Zeit in USA 1973 habe ich auf meinem Marantz 4270 gerade mal 3 Sender empfangen können, davon nur den Ortsender, (eine Baracke mit 20Meter Antennenmast im 50.000 Einwohner Städtchen) ordentlich in Stereo. Im Auto gabs ohnehin nur AM Mittelwelle.
Übrigens, an die 'Reklame' mit dem abgestürzten Marantz 2270 erinnere ich mich noch gut. Haus abgebrannt - 2270 vom ersten Stock abgestürzt - neues Netzkabel dran - läuft wieder !!! Naja - auch das Papier des 73er Playboys war geduldig !
Wünsche allen hier ein 'harmonisches' Pfingstfest


[Beitrag von ruesselschorf am 14. Mai 2005, 13:38 bearbeitet]
drops125
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 14. Mai 2005, 19:09
Hallo Zusammen...
@ ruesselschorf...würdest Du evtl gegen Entgeld einen solchen Abgleich vornehmen, weil meine Erfahrung und mein Meßequipment das nicht zulassen?
So, werde jetzt erst mal Das Relaisproblem in Angriff nehmen.
Melde mich wenns was neues gibt
drops125
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 14. Mai 2005, 20:27
Ich nochmal...
Auf der Platine, wo das Relais sitzt, habe ich einen hochohmig gewordenen Widerstand entdeckt. statt 10 Ohm hat er 32 Ohm, das Gehäuse sieht aus wie aufgeplatzt.. den werde ich mal ersetzen, vielleicht war er es ja...
DB
Inventar
#21 erstellt: 15. Mai 2005, 09:51
@ruesselschorf:

Deine Vermutung mit dem Purismus (m.E. für Stereo aber fehl am Platze) kann auch stimmen.
Meine Vermutung allerdings wird durch die Modelle 2130 und 2600 gestützt, die zwar optisch von unübertroffen häßlicher Geschmacklosigkeit, technisch aber durchaus aufwendig sind (im Gegensatz zum 2110).
Wir werden es wohl nie erfahren. Andererseits -mein Aiwa AT9700 (1978/79 getestet und für dem B760 ebenbürtig befunden) hat auch eine AFC, ähnlich dem Quartz Lock der großen Marantze.

MfG

DB
drops125
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 15. Mai 2005, 12:54
In Ermangelung eines geeigneten Widerstandes, habe ich einen 22 Ohm Widerstand testweise eingebaut. Das unregelmäßige Relaisklacken ist jetzt weg, jedoch dauert es jetzt ca. 2 Minuten, ehe das Relais anzieht. Das geschieht aber jetzt sauber und ohne Anstalten. Der Sound und der Empfang sind ebenfalls astrein (bis aufs Sender weglaufen im kalten Zustand). Sollte es das gewesen sein? Ich werde das jetzt über die Feiertage beobachten, und am Montag den richtigen Widerstand besorgen. Der war der Länge nach aufgeplatzt,und hielt nur noch durch die Lötstellen. Ich werde weiter berichten...
wünscht euch Drops
ruesselschorf
Inventar
#23 erstellt: 15. Mai 2005, 14:04
@DB
ich erinnere mich, ein AFC an einem Japaner wäre 1972 auch vom deutschen Kunden sehr kritisch beäugt worden. Eventuell wurden solche Vorurteile von der HiFi Presse verbreitet. Sicher haben die Japaner gewusst das AFC ne gute Sache ist, als Hersteller von Rang kann man aber nicht einfach hergehen und jetzt einfach ne AFC Taste an das neue Modell ranpappen - also muß man sich was anderes einfallen lassen: Quartz locked. Man darf auch nicht vergessen, zwischen dem 2245 und dem 2600 liegen etwa 7 Jahre sehr intensive HiFi Geschichte, sowohl was die Halbleitertechnik angeht, aber auch die Denkweise (Automatik -AFC- ja oder nein)
Was das Design des 2600 angeht, sicher nicht der schönste Marantz, aber der dickste Marantz Receiver. Man mußte ja beim Wettrüsten mithalten, Pioneer sx-1980, die Sansui Boliden. Also große Kiste, viele Knöpfe dran, gaanz dicke Endstufen die man nur noch mit nem Lüfter gekühlt kriegt.
...das nur so nebenbei, schöne Feiertage noch
drops125
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 18. Mai 2005, 23:22
Sooooo... Stand der Dinge:
Ich habe heute den Zeitbestimmenden Kondensator der Einschaltverzögerung erneuert, und Freude über Freude, die Bedienungsanleitung und eine gute Kopie des Service-Manuals bekommen. Das gibt natürlich wesentlich mehr Aufschluß, da man Daten zum vergleichen hat. Braucht aber immer noch zu lange zum Einschalten. Ich habe den Ruhestrom der Endstufen überprüft, mit meinen bescheidenen Mitteln, der scheint o.k. zu sein. Werde morgen die Transistoren mal wechseln, dannach bin ich erst mal mit meinem Latein am Ende Wenn das Dingen wieder ordentlich funktioniert, kommt er zum Abgleich weg.
PS.ruesselschorf : Vielen Dank für das Angebot , werde darauf zurückkommen, aber ich will Dir da nix halbfertiges hinstellen, wo Du erst mal Stundenlang andere Dinge machen musst , das wäre nämlich äusserst fies von mir, Fair möchte ich denn schon sein...


[Beitrag von drops125 am 18. Mai 2005, 23:26 bearbeitet]
drops125
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 22. Mai 2005, 00:25
Jetzt funktioniert er wieder....Ganz Blöder Fehler.
Nachdem ich an der Einschaltverzögerung und Schutzschaltung alle Fehlerquellen ausgeschlossen habe,musste der Fehler woanders liegen.
Erst mal Ein- und Ausgangsposition der Kabel, die zum Relais führen getauscht.
Ergebnis: Das Relais schaltet ein und Aus, ca. 4 mal pro Sekunde.
Ich bin dann hingegangen, und habe abgehend vom Relais erst den Draht von der linken Endstufe kommend abgelötet, Isoliert, und das Gerät eingeschaltet.
Fehler: Relais schaltet 4 mal pro sekunde ein und aus.
Nun habe ich den soeben gelösten Draht wieder an seiner Position angelötet, und den anderen, abgehend zum Relais entfernt.
Ergebnis Bingo. Relais bleibt stabil in seiner einschaltposition. Wenn ich das entfernte Kabel wieder an seinen Kontakt gebracht habe, schaltete das Relais wieder hin und her.
Also: Sichtprüfung an der Endstufeneinheit, wo das Kabel hingeht. Nix zu sehen. Also zerlegen.
Durch Zufall habe ich dann den Fehler entdeckt:
An der grossen Drossel, die sich auf der Endstufenplatine befindet, sind an den Enden Der Wicklung die Drähte zwei mal zusammengeschlungen und gehen dann Y-förmig in die Platine. Dort wurde ebenfalls mal ein Transistor getauscht. Beim Zusammenbau wurde nicht darauf geachtet, dass Die Isolation der Drossel gegen Lötkolben allergisch reagiert. Ergebnis. Isolation so eben weggeschmolzen und an den Kühlkörper angelegt. Nach erhitzen des Kühlkörpers leichte Materialdehnung, Kurzschluss weg. Nach dem Abkühlen: Kurzschluss da. Also: Neu Isolieren
Das Wunder...Das Gerät hat keinen Schaden genommen, Im Nachhinein alle Isolationen geprüft und zusammengebaut.
Fertig...Ich auch Hat trotzdem Spass gemacht.
PS. Ruesselschorf hat mich für die Endstufe sensibilisiert...jaja...das kommt davon, wenn man nicht sofort auf die Spezies hört, Asche auf mein Haupt, und nochmals an alle Vielen, Vielen Dank.
Ich hoffe, das man aus diesem Thread etwas mitnehmen konnte.


[Beitrag von drops125 am 22. Mai 2005, 00:29 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#26 erstellt: 22. Mai 2005, 01:24
Hallo drops, mein Glückwunsch zur gelungenen Fehlersuche!!
Nur ums klarzustellen, die Drähte die von den Endstufen kommen gehören an die mittleren Relaiskontakte (3+4) Kontakt 1 und 2 ist da wo die Befestigungsmutter des Relais sitzt. An 5 und sechs gehören die Drähte die zum LS Wahlschalter an der Frontplatte führen, Kontakt 7 und 8 bleiben frei! Aber solang alles i.o. ist merkst Du nicht dass ev entuell die Anschlüsse vertauscht sind, erst wenn wieder ein Fehler auftritt fängt das Relais an dauernd umzuschalten.
Auch kann es nicht schaden gleich ein neues Relais einzubauen - nicht nur in den alten Marantzen sind diese Relais Ursache von Kanalaussetzern
drops125
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 22. Mai 2005, 02:19
Hallöle nochmal...
Ja, ruesselschorf, Das hab ich festgestellt, aber dadurch dass ich bereits ein anderes Relais eingebaut habe, musste ich ein- und Ausgangsseite der Anschlüsse umlöten da der Einschaltkontakt genau an den anderen Anschlüssen, also sPiegelverkehrt liegt. Das Originalrelais hat einen hängenden ontakt, das neue hat die Kontakte in stehender Form. deshalb das "andere" Anschlussbild. Vielleicht bekomme ich ja noch mal das Originalrelais in die Finger. Dann kommt natürlich das dann rein.
PS. Vielen Dank für die Blumen
Superhirn
Stammgast
#28 erstellt: 22. Mai 2005, 08:12
Thema AFC

Eine AFC gib's nur bei Geräten mit
Abstimmung über Kapazitätsdioden.
Das sind die Abstimmungen, bei denen wird bei Drehen des Senderwahlknopfs ein verstellbarer Widerstand (Potentiometer)bewegt wird.
Das sind die Geräte mit den Stationstasten. Da ist hinter jeder Stationstaste eine eigener verstellbarer Widerstand.

Bei Geräte mit der Abstimung über Drehkondensator werden mehrere auf einer Achse befindliche halbkreisförmige Scheiben bewegt.
Da gibt es keine AFC und auch keine Stationstasten.
DB
Inventar
#29 erstellt: 22. Mai 2005, 09:46

Bei Geräte mit der Abstimung über Drehkondensator werden mehrere auf einer Achse befindliche halbkreisförmige Scheiben bewegt.
Da gibt es keine AFC und auch keine Stationstasten.


Ist nicht richtig. AFC geht auch bei Geräten mit Drehko (z.B. Lafayette LA226, Aiwa 9700, alle Goldpfeils und Stereo-Heli), Stationstasten gehen auch, sind aber aufwendiger und nicht mit den Stationstatsen zu vergleichen, wie sie jetzt an Radios dran sind.

MfG

DB
Superhirn
Stammgast
#30 erstellt: 22. Mai 2005, 12:41
Drehkondensator-Abstimmung und Stationstasten gibts bei alten Autoradios.(Die "Achsenradios", bei denen auf den Tasten z.B. MMUUU draufsteht). Da wird beim Drücken ein Mechanismus betätigt, der den Drehko in die voreingestellte Position dreht, also rein mechanisch.
P.S. Gabs auch bei alten Fernsehener mit Stationstasten.

Die Kapazitätsdionden-Abstimmung hatte m.W eben den Nachteil, dass bei Erwärmung die Sender stärker wegdrifteten. Daher brauchte es die AFC, um sie festzuhalten.
Drehko und AFC: ich tippe, da haben die zusaätzlich noch irgendwas mit Kapazitätsdioden gemacht wegen der Bequemlichkeit beim Abstimmen.
Danke für den Hinweis.
Klar: das ist Technik aus den 70/80er Jahren.
hf500
Moderator
#31 erstellt: 22. Mai 2005, 22:40
Moin,
die wenigsten Autoradios hatten Drehkondensatoren.
Die haben Mikrofonie und schlimmer, sind nicht uneingeschraenkt
Klimafest (Luftfeuchtigkeit).
Aus dem Grund hatten Autoradios Variometer, genauer Permeabilitaetsabstimmung,
bei denen die Schwingkreiskapazitaet fest und die Induktivitaet variabel ist.
Das liess sich auch kleiner als ein Drehko bauen.
Dazu kommt, dass man mit den Variometern den MW-Eingangskreis als pi-Filter bauen kann und
das ermoeglicht es, die Antennenkapazitaet in den ersten Kreis einzustimmen. In dem Fall
ist sie keine Verlustkapazitaet mehr und die volle Antennenspannung wird am Kreis wirksam.
Andernfalls waere die Kapazitaet von Antenne und Leitung ein kap. Nebenschluss und kostet
Empfindlichkeit.
Deshalb haben alle Autoradios mit Variometerabstimmung einen Antennentrimmer, der bei einem
schwachen Sender um 1000kHz auf Lautstaerkemaximum gedreht werden muss.

AFC hatten alle besseren UKW-Empfangsteile. Gleichgueltig ob Drehko- oder Diodenabstimmung
(auch Variometer), mit einem vernuenftigen Aufwand gebaute UKW-Oszillatoren haben Drift.
Damit der Sender eingestellt blieb, hatten die Geraete AFC.
Die war bei Autoradios am noetigsten, hier kam ausser Erschuetterung noch der starke
Temperaturwechsel hinzu.
Bei Monoempfaengern ist eine Fehlabstimmung noch tragbar, Stereotuner reagieren darauf
empfindlich und haben fast immer eine AFC

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 22. Mai 2005, 22:41 bearbeitet]
Django8
Inventar
#32 erstellt: 23. Mai 2005, 08:37
Zum Thema "2245 / Einschaltrelais"
Hier zeigt sich mal wieder, dass diese Einschaltrelais i.d.R. nur Ärger verursachen. Ich bin froh um jedes Gerät, das ohne Einschaltrelais auskommt. Wer nicht unprofessionell und fahrlässig an seinen Geräten rumbastelt oder an den LS-Anschlüssen irgendwas kurzschliesst, wird ohne Einschaltrelais glücklicher sein als mit.... Es wird hier sicher solche geben, die das anders sehen, aber für mich gilt: Einschaltrelais – nein danke! Apropos: Weiss vielleicht jemand von Euch, welche Pioneer-Receiver aus den 70ern mit einem Einschaltrelais versehen waren und welche nicht?

Zum Thema "AFC":
@ Superhirn: Bedeutet dies, dass Geräte mit einem reinen Drehkondensator-Tuner im Prinzip kein AFC benötigen? Das müsste ja eigentlich (gemäss meinen "Beobachtungen") so sein, denn ein Spitzengerät wie z.B. der Pioneer SX-1010 hätte sicher AFC, wenn's nötig wäre bzw. wenn's was bringen würde. Da aber selbst dieser "ultimative" Receiver kein AFC hat, gehe ich davon aus, dass der Tuner derart konstruiert ist, dass kein AFC erforderlich ist.
ruesselschorf
Inventar
#33 erstellt: 23. Mai 2005, 13:31
@Django8
ich finde das LS Relais ist ein notwendiges Übel. Gerade bei unseren 30 jährigen Oldtimern kann schon mal ein kapitaler Endstufen Infarkt auftreten. Mit Relais hast Du ne gute Chance die schweineteure Hai-end Box zu retten. Leider sind fast alle dieser Relais ihrer Aufgabe nicht auf Dauer gewachsen. Die Relaiskontakte sollen ja sowohl winzige Ströme im mikro - Ampere Bereich (ganz leise) als auch hohen Strom so bis 10 Ampere oder mehr verlustfrei übertragen - wenn man nun den Receiver öfter bei laufendem Programm ausschaltet entstehen Funken an den Kontakten, auch wenn die Kontakte oft goldbeschichtet sind bilden sich mit der Zeit übergangswiderstände, wenn man nun laut aufdreht schweisst sich der kKontakt wieder zusammen und der Kanal spielt wieder, eine häufige Fehlerursache. Man sollte diese Relais bei Reparaturen immer erneuern.
Im Prinzip hatten wohl alle größeren Verst. Receiver mit Gleichspannunggekoppelten Endstufen (diese bauart kam 1970 auf, auch heute noch weitverbreiteter Standart) ein LS Relais. z.B. Marantz 2270, 2245 der kleine 2230 hatte noch Elkos in den Ausgängen - daher kein Relais!
Die Pioneers die ich schon unterm Lötkolben hatte: 939, 838, 1010, 1250, 1980, 850??, SA 8500 9500 9800 9900, Spec-2/4 haben alle Relais (beim sa9800 ne schweinearbeit dieses zu wechseln)
Interesanterweise hat man sich bei Pioneer beim Spec 2 und 4 etwas mehr Mühe bei der Konstruktion gegeben: Beim Ausschalten wird zuerst die Endstufe stummgeschaltet, dann erst fällt das Relais ab, beim Einschalten andersrum: erst schaltet das Relais, dann wird die Endstufe freigegeben
---so gehts schon besser!
Gruß Helmut
Superhirn
Stammgast
#34 erstellt: 23. Mai 2005, 14:59
Thema AFC

ja, Django8, das war bisher meine Meinung, denn ich hatte seither noch nie von einem Drehko-Gerät mit AFC gehört.
Ich bin echt erstaunt, dass es das geben soll. Danke, DB!
Bin aber noch nicht ganz überzeugt.
Ist bei den Geräten mit Drehko der Drehko auch für UKW zuständig oder nur für MW?
Dann sitzt nämlich hinten auf der Drehkoachse ganz unscheinbar das Potentiometer für UKW.
ruesselschorf
Inventar
#35 erstellt: 23. Mai 2005, 15:48
AFC Diskussion,

auch bei einem Drehko Tuner sollte AFC denke ich möglich sein, man müßte ja nur vom FM Diskriminator eine geeignete Regelspannung abgreifen und damit den lokalen Oszillator nachregeln, der Drehko muß dazu nicht mechanisch verstellt werden
Gruß Helmut
ruesselschorf
Inventar
#36 erstellt: 23. Mai 2005, 16:26
nochmal AFC,
das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen. Hab mal auf www.fmtunerinfo.com nach afc gesucht, offensichtlich gabs im Pio. TX-9800, ein 5 fach Drehko Tuner ca 1979 ne afc Schaltung, auch wenn da keine AFC Taste dran war
Auch ein sehr teurer Yamaha Tuner CT7000 von 1974 hatte AFC Ein Besitzer dieses Geräts kreidet das dem Gerät sogar negativ an weil es den DX (Weitempfang) stört, sicher in USA auf dem Land ein wichtiger Aspekt.
Ich denke also doch, reiner HiFi Purismus damals, man hatte den Ehrgeiz den Drehko Tuner so driftstabil auszulegen, dass zumindest nach einer Aufwärmzeit der Sender nicht mehr wegläuft
Auch heute nach immerhin 30 Jahren ist der Großteil der Marantz und Pioneers die ich auf die Werkbank kriege noch stabil in der Abstimmung, jedenfalls sobald sie auf Betriebstemperatur sind. Bei denen die 'davonlaufen' ist vielleiht nur was kaputt
Welcher geniale Designer hätte den in den seventies gedacht dass wir 2005 sein Gerät noch schön finden und auch noch benutzen - für so eine lange Lebensdauer wurde damals nicht entwickelt - und heute schon garnicht!
Schönen Tag noch, Helmut!
DB
Inventar
#37 erstellt: 23. Mai 2005, 16:41

man müßte ja nur vom FM Diskriminator eine geeignete Regelspannung abgreifen


Genauso wird's auch gemacht: einfach mit einer Kapazitätsdiode (es gehen aber auch andere Dioden) der Oszillatorkreis so verstimmt, daß Ratiomitte entsteht.

MfG

DB
hf500
Moderator
#38 erstellt: 23. Mai 2005, 18:07
Moin,
bei Drehkotunern wurde nur der Oszillator nachgestimmt.
Bei Tunern mit Diodenabstimmung wurde die AFC-Spannung der
Abstimmspannung ueberlagert, also auch Vor- und Zwischenkreise nachgestimmt.

Die stoerende AFC faellt nicht unbedingt bei Weitempfang auf, sondern
immer dann, wenn ein schwacher Sender neben einem starken empfangen werden soll.
Wenn die AFC zu grosszuegig dimensionierte Fang-, Zieh- und Haltebereiche
hatte, zog sie gerne zum staerkeren Sender 'rueber.

Aus dem Grund sollte man das 4016 fuer die AFC-Abschaltung im Saba 9260 (91/92xx) durch
ein 4066 ersetzen, damit die AFC wirklich wirksam abgeschaltet wird. Die AFC wird hier durch
Kurzschliessen der Steuerspannung abgeschaltet, das 4066 hat geringere On-Widerstaende
als das 4016.

73
Peter
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