Ghettoblaster - welcher hat den besten Klang?

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hifi_tom
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Okt 2007, 13:30
Gibts da draußen noch so einen bekloppten wie mich, der sich für die alten Ghettoblastern aus den 80ziger Jahren interessiert? Falls ja, ist hier eure Meinung gefragt.

Ich sammle zwischenzeitlich nur noch Geräte die die Hifi-Norm erfüllen (zumindest laut Herstellerangaben), dabei gibts jedoch Unterschiede wie Tag und Nacht.

Meine Nummer 1 ist nicht, wie Ihr vielleicht denkt, das Telefunken Hifi Studio M1. Meiner Ansicht nach gibts da was besseres: Uher mini-port! Sehr hässlich (braun mit schwarzen Knöpfen und Schaltern) aber vom Sound her ein Hammer!

Also, wenn Ihr einen Klangtipp für mich habt, legt los. Aber verschont mich mit den Sharp der GF-Serie, die kenn ich alle und bin nun wahrlich kein Fan davon (optisch schon, aber nicht vom Klang her).

Mein persönliche Hitliste, die top 5:
1. Uher mini-port
2. Grundig Party Center 2000 Hifi
3. Telefunken Hifi Studio M1
4. Telefunken HP 800
5. Grundig Party Center 1000

Grüße von TOM
dicko_reloaded
Stammgast
#2 erstellt: 19. Okt 2007, 13:42
Es kann nur einen geben …

Diesen hier!

Nur was für echte Männer mit ordentlich Muckies

Sorry für OT, Dirk
DOSORDIE
Inventar
#3 erstellt: 19. Okt 2007, 16:30
Oh Entschuldigung, habe die Sache mit den Sharps überlesen... tut mir leid, zu spät, das Posting ist vorher entstanden:

Die Grundigs habe ich nur gesehen, nicht gehört, klingen sicherlich nicht schlecht. Den Telefunken M1 habe ich gehört, er klingt sehr gut, geht aber nicht so laut, wenn man ihne dann mal richtig aufdreht klingt er ätzend und soweit ich weiß ist er auch nicht Batteriebetreibbar. Vom Design her gefallen mir die Deutschen allgemein nicht so, bis auf das Grundig Party Center 2000, das hat schon diesen coolen 80er Charakter, aber die Japaner waren da edler.

Am schönsten finde ich die Sharps:

GF9292
GF8989
GF9797
GF9000
GF777

hoffe ich habe keinen vergessen. Ich selbst besitze GF9595, GF8787 und GF777, klanglich sind die 3 Piece Ghettoblaster wohl sicherlich besser, sehr schön sind auch einige Midrange Ghetto Blaster von Panasonic, z.B. der RX 5500, dann gibts noch einige No Name Geräte, die Qualitativ genauso gut sind, aber unter zig unterschiedlichen Namen rausgekommen sind, wohl vorwiegend auf dem amerikanischen Markt. Die Sony FHs sind teilweise auch sehr schön, gut verarbeitet und klingen sehr gut, sind allerdings ebenfalls nicht batteriebetreibbar.

Zu meinen Favoriten gehört ausserdem der JVC M70 und der beste Ghetto Blaster aller Zeiten soll angeblich der mittlerweile unerschwingliche (über 1000 Dollar) JVC RC M90 sein. Den finde ich aber nicht so sonderlich äusserlich ansprechend. Der GF777 macht mich schon ganz zufrieden, allerdings ist es sehr standortabhängig wie er klingt, weil sein Gehäuse nicht besonders tief geht, am Besten klingt er, wenn er nach hinten hin viel Platz hat, im Freien wirkt er sehr trocken und kraftvoll, ziemlich gut, auch auf weiten Strecken, manchmal kommen die Höhen nicht so gut rüber, aber das ist allgemein ein Problem bei diesen Kisten, entweder sie klingen zu schrill oder zu dumpf. Ansonsten spielt er auch laut noch sehr gut, für einen Ghetto Blaster. Ausserdem haben die Japaner ab einer gewissen Größe alle die Möglichkeit eines Entzerrer Vorverstärkers, das lässt sich dann meistens an einem Schalter auf der Rückseite einstellen ob man lieber Line In oder Phono nutzen möchte.

Der wohl am Besten klingendste Ghetto Blaster ist allerdings höchstwahrscheinlich doch neueren Datums, nämlich der JVC Boomblaster, die Verarbeitungsqualität ist zwar für den Preis ziemlich gut, allerdings kommt er an die alten Kisten weder vom Style noch von den Features her ran. Denn logischerweise ist alles schlechter, als an den alten Geräten, bis auf den Sound.

Gut, ein Cassettendeck braucht heute keiner mehr, das reagiert ziemlich langsam, ist allerdings Full Logic gesteuert und hat Autoreverse, dafür keinen Titelsuchlauf und auch kein Dolby, beim GF777 kann man bis zu 7 Titel vor oder zurückspulen, der GF9595 kann sogar bis 9, man bekommt sie dann im Display angezeigt. Die Aufnahme ist allerdings sehr gut. Ich denke aber eher dass das ein Zusatzgimmick ist, denn ernsthaft brauchen tut Cassetten heute keiner mehr. Ich lege halt Wert drauf, weil ich unterwegs alles mit Cassetten mache, da sind die alten Kisten schon komfortabler.

Der UKW Tuner vom Boomblaster ist zwar mit PLL und Digitalanzeige, sowie mit 30 Senderspeichern, allerdings ist das Empfangsteil gegen die alten Kisten ziemlich schwach, während alte Telefunken Kofferradios und Sharp GFs auch Sender von weiter weg problemlos ohne Rauschen einfangen, zumindest in Mono, tut sich der JVC da schon ein bisschen schwer, das wird aber sicherlich spätestens mit der Einführung eines Digitalen Tuners für das Gerät ein Ende haben (schade eigentlich auch das, denn dann kann ich mit den alten Dingern nur noch Cassette hören), auch Kurz und Mittelwellen Empfang ist bei den alten Geräten wie bei einem guten Weltempfänger und man kann schon ziemlich viel tüfteln, damit ein Kurzwellensender klar reinkommt (Fine Tuning und 2 Antennen für UKW und KW sowie gespreitztes KW Band), es ist schön, wenn man auch Sender von weiter weg bekommt, brauchen tut man das, bei der heutigen Sendermasse natürlich nicht mehr, mal davon ab dass sowieso alle das Gleiche spielen.

Die alten Geräte haben immer mehrere Eingangsmöglichkeiten und Boxenausgänge. So ist an den Sharps immer auch ein Mixing Micro für Durchsagen und Playbacks anschliessbar, auf der Rückseite zusätzlich ein fernbedienbares Stereomikro für Diktierfunktionen und höherwertige Mitschnitte, für Sprache und Schnellaufnahmen tuns aber auch die integrierten Kondensatormikrofone, auch die bieten Stereoaufnahme. Line Out und Line In ist auch immer gegeben, Boxenausgänge sind zwar praktisch, ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass das meistens ziemlich sinnlos ist, weil die Lautsprecher entweder eine geringere Impedanz haben und man deshalb mit normalen Standlautsprechern schon ziemlich laut aufdrehen muss, dass man einigermaßen gut hört oder die eben nicht so wirkungsstark sind, wie die integrierten Lautsprecher. Mit dem GF777 (der übrigens 4 Ausgänge hat, getrennt für Full Range und Woofer) hab ichs leider noch nicht probiert und kann deshalb nicht sagen, ob das Sinn macht.

Der Boomblaster ist der Einzige, der die Features der alten Generation aufrecht erhält und mit modernen Komponenten vereint. Er hat einen Aux Eingang, einen Gitarreneingang und einen Mikrofoneingang, sodass ein Alleinunterhalter oder Straßenmusikant als Verstärkeranlage eigentlich nur dieses Gerät braucht und sofort loslegen kann, er könnte einen Drumcomputer anschliessen und dazu Gitarre spielen, dabei dann noch singen, ebenfalls zur Playback CD, all das kann er dann auf Cassette aufzeichnen, da fehlt mir dann aber die kanalgetrennte Pegelregelung, die Pegelanzeige, Echofunktion gibts auch nicht, aber es gab ja mal eine Version mit integriertem Drum Computer.

Die alten hatten auch einen 12 V Anschluss für die Autobatterie und externe Stromquellen, auch das ist beim Boomblaster möglich. Die neuste Generation gibts mit Ipodsteuerung und Einschub für den Ipod, allerdings hat der dann kein Cassettendeck mehr. mp3 CD Player ist auch dabei. Soweit ich weiß verfügt das Gerät weder über Boxenausgänge, noch Line Out, noch Kopfhörerausgang und die Anschlüsse sind alle kleine Klinkenbuchsen, das Ding gibts für unter 200 Euro, wer also auf den alten Prestigekrams verzichten kann und für unterwegs oder für Gartenparties was braucht ist mit dem JVC Boomblaster nach wie vor ganz gut beraten, denn der Sound ist für einen Ghettoblaster fast unheimlich, ich hab noch nicht genau hingehört aber wenn er die Tiefbässe nur simuliert gelingt ihm das in jedem Fall ziemlich gut. Die Batterien halten allerdings nicht sehr lange, man sollte zumindest eine Ersatzfüllung haben, eine Schwachstelle sind auch die Metallhalterungen unten am Gurt, die neigen dazu zu reißen, einem Kumpel ist die Kiste mal runtergefallen. Die Elektronik hat überlebt, allerdings war dann ein Riss im Gehäuse wodurch die Bässe im linken Kanal dann klangen als sei der Woofer kaputt, auch Flicken mit Silikon half nicht besonders, man hörts halt immernoch.

Meinem GF9595 ist nach fast 30 Jahren mal das Gleiche passiert, da ist der Griff abgebrochen während ich ihn über die Straße ins Haus trug nach einer Gartenparty, am Gehäuse war bis auf eine Schramme UNTER dem Gerät nichts. Ich hab mir dann nen neuen Griff besorgt und das Ding läuft bis heute nach wie vor einwandfrei, allerdings klingt er auch nicht so voluminös wie der Boomblaster und komplett fernsteuerbar ist er auch nicht.

Ich habe mir lieber für 400 Euro einen GF777 gekauft, der auch gewartet und überarbeitet werden muss, muss halt jeder selber wissen, für das Geld bekommt man aber immerhin 2 Boomblaster, die vielleicht sogar noch einen Tick besser klingen, allerdings hab ich ihn immer nur leise hören dürfen, wie er in Lautstärken klingt, auf die ich den Sharp schon aufgedreht habe weiß ich nicht.

LG, Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 19. Okt 2007, 16:33 bearbeitet]
hifi_tom
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Okt 2007, 18:35
Hallo Tobi

Ich stimme Dir zu, die JVC Boombox war (als ich Ihn vor 5/6 Jahren gekauft habe) und ist immer noch der derzeit beste Radiorekorder den es zu kaufen gibt. Aber wie bei den Bose-Anlagen wird hier viel geschönt, der klingt zwar satt und potent, verzerrt selbst bei hohen Lautstärken nicht (wie auch alle der alten JVC-PC ...-Serien mit 3D-Woofer), jedoch ist hier noch nicht einmal ansatzweise von Klang (räumlichem Klang) zu reden.

Ein Telefunken Hifi Studio M1 (hat übrigens ein Batteriefach, hält jedoch bei mittler Lautstärke ca. 30 Min.) hat eine echte Hifi-Endstufe verbaut, die auch echte 2 x 30 Watt leistet (nur am Netz). Jedoch sind die Bässe, um auch bei geringen Lautstärken fett zu klingen, so weich aufgehängt, dass diese bei 30% der Lautstärke und eingedrehtem Bass schon durchschlagen. Klingen tuts Klasse, wie eben eine Hifi-Anlage.

Die Grundigs - ich bin ein Fan davon - haben nicht nur alle einen sensationellen Empfang (da kommt wirklich nix mit - keiner!), sondern auch Leistung satt. Die JVC Boombox wird mit 60 Watt angegeben, wo sicherlich zwei drittel die zwei 16er Subs schlucken, und der Rest kommt über die 8 cm (?) großen Breitbänder noch vorne. Grundig gibt sein Party-Center 1000 (Stereo) mit 2 x 20 Watt an - und die hat es auch. Das Party-Center 2000 (Hifi) hat sogar 2 x 25 Watt, dies kombiniert mit einem geschlossenen Boxensystem mit hochwertiger Bestückung ... da kann man echt von Räumlichkeit reden. Wenn man mit geschlossenen Augen davor sitzen würde, wird keiner daran denken, dass er hier nur vor einem tragbarem Radiorekorder sitzt. Brillianz, tiefe Bässe ... wie bei einer echten, großen Hifi-Anlage mit Standboxen. Natürlich lässt sich diese Illusion nur bis zu einer gewissen Lautstärke aufrecht erhalten.

Ich habe auch alte Aiwas's der Carry Component Serie, was für damalige Verhältnisse schon Mörder Kisten waren. Und auch die Sony FH-Serie sind alte Bekannte von denen ich ein paar habe (sind optisch sehr schön ... so wie die Sharps), aber klanglich können die sowas von abstinken! Es ist noch nicht einmal lohnenswert einen direkten Vergleich zu starten.

Zu meinen größten Enttäuschungen in letzter Zeit gehören der Sanyo C-9 (bzw. der Nachbau von Siemens, der RS 806) der angeblich auch Hifi-Daten liefern würde (was ich nicht glaube). Genau so wie der Blender von Marantz, der PMS 7000 (eine rießen Kiste), alles nur heiße Luft. Da gabs einige von Superscope die sich besser anhören und nicht einen auf so dicke Hose machen. Auch einer der letzten deutschen Modelle, das Uher Power Port 1 (auch angeblich Hifi) ist dermaßen schrottig, ich war und bin echt mehr als enttäuscht.

Das einzige was mir fehlt ist das Loewe Hifi-Pack 5000, aber da die Jungs von Loewe eh nur alles größtenteils von General Electrics und sonstigen Multis zugekauft haben (das Ding sieht auch schon so Japanisch aus ... ja ich weiß, GE ist eigentlich aus GB), habe ich keine Hoffnung positiv überrascht zu werden.

Wenn Du an einen Grundig Party Center 2000 Hifi kommst, schlag zu. Der kostet nicht so viel wie Dein GF777, sieht auch nicht so spektakulär aus, föhnt Dir jedoch das holde Haupthaar weg. Du wirst es nicht bereuhen - versprochen!!!

Grüße von TOM
DOSORDIE
Inventar
#5 erstellt: 20. Okt 2007, 09:10
Ich bin aber schon der Meinung, dass die Japaner sich da Gedanken gemacht haben, was nützt dir ein Ghetto Blaster, der zwar gut klingt aber nur ne halbe Stunde läuft? Das ist nicht besonders ökonomisch. Der GF777 rattert die ganze Nacht durch ohne müde zu werden und Räumlichkeit hat der, auch wenn er plastischer klingt als ein Gerät nach HiFi Norm. Ich brauche die Geräte ja unterwegs. Natürlich habe ich mehrere und sicherlich ist das übertrieben, aber wirklich brauchen tue ich auf jeden Fall eins.

Wir feiern im Sommer so oft irgendwo draussen und da isses schon gut, wenn man keinen Handyspacken hat, der einen dann mit dem Weltempfängersound bestrahlt und nach ner halben Stunde haste Kopfschmerzen.

2x25 Watt lassen sich mit HiFi Klirr (der ja glaub ich unter 3 oder sogar 1 % liegen muss) bei Batteriebetrieb einfach nicht realisieren, es sei denn du hast ne Autobatterie. Natürlich könnten die Japaner ihre Geräte auch mit 10% Klirr ein bisschen besser klingen lassen, ist ja eher von den Lautsprechern abhängig, als von irgendwas anderem, wobei ich nicht mal glaube, dass es die Lautsprecher sind, sondern die Gehäusetiefe. Ein M1 oder ein Party Center geht weiter nach hinten, da haben die Lautsprecher viel mehr Volumen, das ist wie mit Autolautsprechern, als ich sie gekauft habe, habe ich sie mal probehalber in ein altes Boxengehäuse gebaut, die klangen super, mit Tiefbässen und so, genauso wie ich mein Autoradio vorm Einbau an Standboxen getestet habe, klang auch sehr gut, aber im Auto in den Türen klingen die Lautsprecher total dünn, keine Tiefbässe, das fängt eigentlich erst bei den Mitten irgendwo an, weil die in den Türen einfach keinen Platz haben. Die alten Gehäuseformen der Ghettoblaster sind einfach nicht tief genug.

würde ich die Lautsprecher des GF777 in die Gehäuse meiner Standboxen bauen würden die sicher ganz anders klingen. Das ist glaube ich auch der Trick vom Boomblaster, durch diese Röhrenform haben die Woofer viel mehr Platz Druck zu machen, wobei es mich immer wundert, dass diese Plastikkiste so klingen kann und kaum Resonanzen erzeugt, und wenn dann hört man die vom Weiten nicht oder kaum.

Das Party Center 2000 ist interessent vor allem weils auch nen PLL Tuner hat. Empfangsmäßig ist das Beste was ich in der Richtung habe ebenfalls der GF777, der ist sogar Empfangsstärker als meine alten Röhrenradios, das liegt aber sicher auch an den 2 Antennen. Der GF9595 ist nicht ganz so stark, aber man sagt ja auch oft, dass die ersten PLL Tuner etwas schwachbrüstiger waren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nen Ghetto Blaster gibt, der dieses Empfangsteil überbieten kann, möglicherweise sind die gleichwertig, aber Radio 21 kriegt man hier in Kassel eigentlich garnicht, nur ganz schwach aus Göttingen, wenn man in Richtung Innenstadt fährt oder halt näher an Göttingen ran, das liegt aber auch daran, dass die Frequenz aus Göttingen die 93,4 ist und auf 93,2 WDR2 aus NRW ist und auf 93,5 oder 6 Klassikradio ist, ich kriege Radio 21 nur, wenn ich einen 90 dB Antennenverstärker an unsere alte Dachantenne anschliesse und dann so lange an der Antenne drehe, bis das Signal einigermaßen stark bei meinem AKAI Tuner ankommt, der ja auch ne Wide Narrow Taste hat. Ich komme da maximal auf 4 von 5 LEDs, in Stereo ist der Empfang ziemlich verrauscht, ich muss also wenn dann auf Mono hören. Mittlerweile hat der Sender nen Internetstream und ich finde das Programm auch eher uninteressant, früher als die noch klein waren, waren sie aber gut und es war schwer, die hier zu empfangen, das ging nur mit meinem Röhrenradio und damit nicht besonders gut, ich hatte weder die Möglichkeit in meinem alten Zimmer an die Dachantenne zu kommen noch einen guten Ghetto Blaster oder UKW Tuner, also habe ich Drähte quer durch die Wohnung gespannt, wenn meine Eltern nicht da waren und dann Tonbandgeräte oder Videorecorder über den Ausgang geschaltet und aufgenommen.

Der GF777 besitzt den einzigen Tuner im Haus, der so stark ist, dass ich den Sender, wenn ich die Antennen geschickt drehe ohne weiteres störungsfrei empfangen kann, wenn auch nur Mono und natürlich zeigt die Feldstärkenanzeige nicht sehr hoch an, aber das war für mich wie ein kleines Wunder, weil ich auch an der Dachantenne ziemlich lange drehen musste, damit das einigermaßen anständig geht. Der GF9595 kann den Sender auch empfangen, aber nur schlecht und auch nur mit ganz viel Glück. Ihn auf der unübersichtlichen Skala vom GF777 erstmal zu finden ist natürlich ne andere Sache, das kreide ich etwas an.

Tuner und Cassettendecks dieser Geräte stehen bei mir also so ziemlich unter Schutz, wenn mir einer zeigt, dass es in der Richtung was Besseres gibt, dann glaube ich das erst, wenn ichs höre oder sehe. Der Sound könnte aber wirklich besser sein, da gebe ich dir Recht, aber da waren die Deutschen schon immer ein bisschen pingeliger.

Mein altes Telefunken Kofferradio, das ich immer mit an der Arbeit hatte hat da auch alles gegen die Wand gespielt, die Leute haben sich zwar immer lustig drüber gemacht und selbst wenn meins neben so ner neuen Kiste stand, war das neue immernoch besser obwohl deutlich hörbar war, dass diese Plastikbilligbomber nicht dagegen ankamen und der Empfang bei den neuen Dingern ständig weg war, bei mir aber blieb, aber das ist halt alter Schrott, den kann man gleich entsorgen, weil er alt ist und alt ist ja schlecht. Und meine Walkmans, die liebe ich, es gibt keine mp3 Player die so gut klingen wie ein WM D6C oder ein DC2, weil diese kastrierten Endstufen einfach Mist sind, du kannst das den Leuten zeigen, aber die lachen dich trotzdem noch dafür aus, weil es in ihren Köpfen einfach so festgefahren ist, dass etwas neues besser sein muss. Jetzt entgleite ich aber dem Thema. Trotzdem ist es für mich unbegreiflich wie dieser kleine Breitbänder in einem so engen Gehäuse so tiefe Töne erzeugen kann, leider muss man aber auch sagen, dass es schon sehr früh anfängt zu zerren, richtig laut kann man damit nicht hören, das ätzt dann ziemlich.

Aber wie gesagt, was nützt mir der beste Sound, wenn die Batterien so schnell leer sind?

LG, Tobi
hifi_tom
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Okt 2007, 18:44
Jow Tobi

Der Telefunken M1 ist da wahrlich eine Ausnahme (Batteriedurst) - das Ding wurde im Werbeprospekt von 1978 so angekündigt, das es auch für den mobilen Einsatz geeignet wäre. Wie in ihrem Slogan - Das erste mobile Hifi-Studio ... Ich glaube jedoch nicht daran, das die Kiste einer mit in den Baggersee geschleppt hat. Die Dinger sind so schwer (13 kg) und unhandlich, mehr als 100 Meter sind eine Qual. Ich weiß wovon ich rede - ich hab vor ein paar Jahren einen (meinen ersten) aufm Flohmarkt gekauft und konnts kaum glauben. ... und was war ich froh, als das Ding nach 45 Min. Rundgang im Auto lag.

Die anderen Geräte habe ich noch nie mit Batterie betrieben (es war noch nie nötig), kann also darüber keine Aussage machen. Allerdings liegen zwischen dem M1 und dem 2000 Hifi fast 10 Jahre. Ich denke da hat sich was getan ... aber, ich werds wohl nie erfahren ...

Ich sammle ausschließlich Geräte die tragbar und mit Batterie zu betreiben sind. Was anderes wäre für mich Mini- oder Micro-Hifi Systeme, und keine Ghettoblaster.

Ich habe hier in DA das gleiche Problem wie Du - mein Lieblingssender (Rockland Radio) ist kaum zu Empfangen. Ich bekomm ihn nur verrascht rein, mit allen Kisten (und ich hab Sie schon alle ausprobiert), nur der Grundig (1000 und 2000) schaffen dies problemlos, und in rauschfreiem Stereo. Hätte ich die Möglichkeit günstig einen 777 zu erstehen, würde ichs tun. Du hast mich da echt neugirig gemacht ... den schließlich sammle ich die best klingensten Ghettoblaster. Wenn der 777 tatsächlich einer davon ist, gehört er natürlich in meine Sammlung!

Vielleicht findest Du ja einen Grundig 2000 Hifi für kleines Geld ... irgendwo auf einem Flohmarkt. Mitnehmen! Ich kann ihn nur empfehlen ...

Also nun mal zu meiner eigentlichen Frage - wer klingt am besten? Dein Platz 1: 777 ... und wie gehts weiter?

Grüße von TOM
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 21. Okt 2007, 09:53
Der 777 ist nicht auf Platz 1. Im Stereo2Go Forum ist der JVC RC M90 auf Platz 1, aber den habe ich noch nie gehört und werde es wohl auch nie, er soll einen so geringen Klirrfaktor haben, dass man ihn voll aufdrehen kann ohne dass er zerrt und er soll eben auch kristallklar dabei klingen und auch nicht in den Ohren wehtun.

Der 777 ist der am besten klingende Ghetto Blaster, den ich hier habe, aber den M1 habe ich auch schonmal gehört und rein klanglich, wenn du damit nicht zu laut hörst klingt der viel besser als ein 777 und die Bässe des M1 klingen echt, nicht moduliert, dieser 60 Hz Trick den alle Kisten machen, vielleicht liegt es daran, vielleicht haben die wirklich den vollen Frequenzgang und das kostet dann gleich viel mehr Batterie. Vom Sound her ist das Beste was ich je gehört habe wie gesagt der Boomblaster aber auch der fängt erst bei 60 Hz zu scheppern. Wie gesagt, ich weiß dass es da klanglich bessere gibt als den 777er, aber er spielt die Geräte die ich hier habe alle an die Wand und von der Lautstärke ist er halt großartig. Die Kisten die ich früher benutzt habe musste ich immer bis kurz vor Anschlag aufdrehen, der 777er brauch nich lauter als Hälfte, sich dann natürlich an seinem bis dahin noch sehr verzerrungsfreien Klang zeigt.

Es ist auch wie gesagt Standortabhängig wie der Sound ist. Manchmal ist er gut, manchmal klingt er nach Plastik. Wenn du ihn in länglichen Räumen aufstellst, dann musst du ihn zu einer Seite stellen wo noch ein bisschen Luft zur Wand ist, weil er seine Umgebung als Resonanzkörper missbraucht, dann macht er mächtig Dampf und ist auch richtig bassig, aber wehe du stellst ihn direkt an die Wand, dann klingt er wie ein Plastikradio, ziemlich dünn. Im Freien klingt er immer voll, weil er da nach hinten hin genug Platz hat. Der M1 bietet genug Resonanzkörper und klingt eigentlich immer ziemlich gleich. Gut ist beim GF777 die Räumlichkeit, die kann sehr gut dargestellt werden, weil sich die Bässe in der Mitte befinden und die Mitten und Höhen möglichst weit voneinander entfernt sind, das Ding ist ja auch ziemlich lang.

Aber wie gesagt das Tapedeck und der Tuner, da kommt der M1 nicht ran, klar der hat glaub ich HighCom, der Sharp hat nich mal Dolby, aber dafür bei Fe Band schon bis 14 KHz und bei Metall glaub ich sogar bis 18 kHz, natürlich ist der M1 auch älter, das muss man ihm lassen, aber er spricht mich designmäßig auch nicht an.

Der GF777 ist aufgrund seiner Features und seiner Werte und der Qualität die die integrierten Komponenten haben auf meiner Ghettoblaster Rangliste ganz vorne, eine Nummer 1 habe ich noch nicht, da gibts mehrere, die sich streiten. Auf das Grundig Center war ich schon länger naja scharf kann man nicht sagen, aber ich halte immer mal Ausschau danach. Es gibt so viele schöne Portables, aber ich glaube einen Perfekten gibt es da nicht. z.B. finde ich es schade, dass der 777er keinen Digital Tuner und kein Dolby hat, es gibt aber kleinere Sharps aus der selben Dekade, die beides haben. Ausserdem ist es sehr blöd, wenn man Aufnahmen machen will und es ist dunkel, dass man die VUs dann nicht gut erkennen kann, denn wenn du das Licht einschaltest, dann zeigt er automatisch die Batterieleistung und die Feldstärke an, selbst Geräte die älter sind haben mehr LEDs, alleine von der Optik her macht das viel mehr her. Seine Mächtigkeit verliert der GF im Dunkeln, weil ausser der Power LED nix mehr bleibt.

Auf dem Deutschen Markt ist das Gerät sogut wie nicht vorhanden gewesen. Bei ebay zahlst du dafür, selbst wenn das Ding kaputt und im schlechten Zustand ist immernoch 250 Euro, er war jetzt ein paar mal hintereinander drin, weil ein Sammler mehrere verkauft hat, die sind alle jenseits der 400 Euro weg gegangen, der am Besten erhaltene ging für über 500 weg. Die Preise sind krank, ich habe ihn Privat gekauft, übers s2g Forum, da habe ich dann halt 400 mit Versand bezahlt, was eigentlich auch schon viel zu überteuert ist.

Du wirst also kein Glück haben, ihn auf irgend nem Flohmarkt zu finden und wenn dann auch nicht billig. In China gibts die wie Sand am Meer, aber ich habe schon von Transaktionen gehört, wo sie auf dem Foto wie neu Waren, aber als sie dann wirklich ankamen nach mehreren Monaten ziemlich zerdeppert, kaputt und wertlos waren. Ärgerlich, würde ich nicht tun.

Meiner sieht leider auch nicht mehr aus wie neu, aber immerhin habe ich einen und mit Batterien wiegt der auch 14 oder 15 Kilo, der Griff ist ganz gut, der tut nicht weh, aber es ist trotzdem eine Qual das Ding durch die halbe Stadt zu tragen, lohnt sich aber, wenn man ihn dann auf der Party richtig ausfahren kann. Wie gesagt klanglich sind die Deutschen und der Boomblaster mit Sicherheit besser, ich habe jetzt keinen direkten Vergleich, aber den M1 und den Boomblaster habe ich schon gehört und weiß, dass beide sehr gut klingen. Der Eindruck ist aber kein Vergleich sondern eben immer ein subjektiver, es kommt ja auch auf die Umgebung an und die momentane Verfassung des Gehörs. Man müsste schon alle 3 nebeneinander stellen um zu merken welcher wirklich am Besten klingt.

Wie gesagt, es gibt Moment da ist er GF gerade ziemlich geschickt aufgestellt und ich habe den Eindruck dass man mit einem Batteriebetreibbaren, tragbaren Radiorecorder keinen besseren Sound erreichen kann und manchmal denke ich, da steht ein billges Küchenradio. So ist es aber auch mit meinem Telefunken Bajazzo, manchmal bringt es Tische zum Beben und du fragst dich wo der Sound herkommt und manchmal klingt es angsteinflössend dünn obwohl der Tiefenregler auf Max steht.

Neulich hatte ich einen Vergleich zu einem Stereoröhrenradio, das meinem Eindruck nach eigentlich ziemlich gut klingt, es hat den Vorteil, dass es erstmal natürlich aus Holz ist und auch tiefer als 60 Hz geht, es stand am selben Platz, wie der GF später, ich habe was repariert und musste deshalb was testen, als ich fertig war, wollte ich aber trotzdem Musik hören, ich nahm das Radio zu mir um weiter daran rumzubasteln, natürlich war es aus, dann stellte ich den GF in der Zeit auf den Platz des Röhrengerätes und hatte auf einmal den Eindruck, dass der Sound viel brillianter ist, die Bässe waren intensiver, die Höhen klangen brillianter, gingen weiter hoch. Eine starke Steigerung des Klangs, obwohl man eigentlich denkt so ein Röhrenradio müsste schon ziemlich optimal klingen, wenn du davor sitzt vermisst du auch nix, du bist einfach glücklich weil es so schön leuchtet und einfach Spass macht und wenn du dann ins Nebenzimmer gehst und deine Anlage anmachst, dann hast du auf einmal das Gefühl du könntest Ghetto Blaster und Röhrenradio in die Tonne kloppen...

Ich hab den GF grad mal in meinem Flur ausprobiert. Wenn du ihn in Längsrichtung stellst, dann hast du das Gefühl du sitzt in nem Subwoofergehäuse, wenn die Bässe voll drin sind, das knallt so derbe, der Sound ist voll, das ist der Wahnsinn und in dem Moment kann ich mir vorstellen, dass er den M1 und den Boomblaster schlägt, sobald du ihn aber drehst ist der Zauber komplett verflogen, da ist nichts mehr übrig von der Fülle und Räumlichkeit. Ich kanns nicht erklären, aber so ein krasser Unterschied ist mir vorher bei noch keinem Gerät aufgefallen. Du müsstest das dir echt mal anhören. Kann sein, dass du auf nem Flohmarkt irgendwann nen GF777 entdeckst, ihn anmachst und dann denkst der klingt scheiße und wenn du ihn dann an ner anderen Ecke anmachst klingt er auf einmal total gut.

LG, Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 21. Okt 2007, 10:32 bearbeitet]
hifi_tom
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 21. Okt 2007, 11:25
Jow Tobi

Stereo2go kenn ich leider nicht, werd mir das mal ansehen. Ich hatte zwar in meiner Jungend schon ausgeprägte Vorlieben für Ghettoblaster, weshalb ich mir damals auch alle Prospekte mit nach hause nahm, konnte die mir die richtig fetten Kisten aber nicht leisten. Meinen damals vom Geburtstags- und Sonntagsgeld zusammen gesparter ITT Touring 220 kostete 1985 schon stolze 549,- DM. Außer einen getrennten Bass- und Höhenregler, eine Stereo-Basis-Verbreitung, und einen Musiksuchlauf gabs allerdings bei der Kiste keine echten Highlights.

Erst Jahre danach, als ich die Prospekte wieder im Speicher fand, entflammte erneut das Fieber. ebay, Flohmärkte und Co. ließen dann auch schnell die ersten Erfolgserlebnisse zu. Gestern habe ich z.B. einen JVC PC-R11 und einen Grundig RR3500 für je 5 Euro auf dem Flohmarkt gekauft! Und da wären noch einige interessante Sachen gewesen, allerdings konnt ich nicht mehr tragen ... und das Auto stand zu weit weg. Und, das allerbeste: ich habe für meinen Sony FH-3 (inkl. passendem Plattenspieler - da bin ich echt stolz drauf!) den Tragegriff erstanden. Meine Kiste sieht noch echt gut aus, nur der Henkel fehlte - das ich da jemals dran kommen würde, den Gedanken hatte ich bereits aufgegeben ...

Du hast dich mit dem Thema Ghettoblaster anscheinend schon länger beschäftigt. Gibts noch andere Links für Ghettoblaster, bzw. Hitlisten im Netz die Du kennst???

Grüße von TOM
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 21. Okt 2007, 12:04

hifi_tom schrieb:
Stereo2go kenn ich leider nicht, werd mir das mal ansehen.

Mach das, ist im Prinzip das Forum für Ghettoblaster- und Walkman-Verrückte. Die meisten sind halt Jäger und Sammler, d.h. im Zweifelsfall geht Seltenheit vor Performance.
DOSORDIE
Inventar
#10 erstellt: 21. Okt 2007, 12:38
Ich bin 21 und sollte eigentlich in der Gegenwart oder eher in der Zukunft leben und mich immer mit den neusten Trends beschäftigen. Natürlich weiß ich über alles bescheid, lebe nicht hinterm Mond, aber interessieren tut mich z.B. die Chartmusik oder die neuste Mode eigentlich nicht. Alle anderen haben mp3 Handys, ich halte davon nichts, selbst der Ipod kann meinen alten Walkmans nicht das Wasser reichen, vom Sound her, vom Komfort natürlich und das finde ich ziemlich merkwürdig. Wir leben in einer komischen Zeit.

Aber den Leuten ist es ja nicht nur heute scheinbar egal, wie der Sound klingt, der aus ihren Kopfhörern kommt, früher hatte ja auch nicht jeder einen Walkman DD und ich bezweifle, dass die günstigeren Modelle dann auch so einen erhabenen Sound hatten, aber es war auch einfach alles teurer, das darf man nicht vergessen. Ein HiFi Videorecorder der gute Bild und Tonqualität leistet hat damals über 2000 Mark gekostet, in den letzten Jahren gab es bereits ab 60 Euro welche, wie lange die halten und wie sie verbaut sind ist ja erstmal egal, aber wo hat man früher für 120 Mark einen Videorecorder bekommen? Natürlich haben die dann nicht mehr diese tollen Features wie die alten. Es hat eben alles seine Vor und Nachteile.

Ein HiFi Verstärker war früher auch teurer als heute. Mittlerweile bekommt man Einsteigerkisten für Dolby Digital für 150 bis 200 Euro, da steht dann schon YAMAHA drauf, in den 80ern hat man dafür einen Grundig Verstärker V7000 bekommen, meine Eltern haben den und ehrlich gesagt bin ich da nicht so beeindruckt von, dafür ist die Verarbeitung aber auch viel wertiger, da klingt so ein neuer Japaner schon besser, allerdings sind die Werte teilweise Ghetto Blaster mäßig, schon erschreckend 10% Klirr... HiFi ist das nicht.

Dann gibt es aber wieder die Vorteile vom Gebrauchtkauf, meinen AKAI AM 75 habe ich für 250 Euro gekauft, der hat mal 1500 Mark gekostet. Für das Geld bekommt man lange lange nichts vergleichbares in der Richtung, weder leistungsmäßig noch klanglich, das macht schon Spass und die Verarbeitung ist auch wesentlich besser, als was Günstiges.

Was ich erstaunlich finde sind diese Brüllwürfel, da regen sich hier alle drüber auf, aber ein billiger Radiorecorder wo früher selbst die billigen ein Vermögen gekostet haben, wenns was einigermaßen Gutes sein sollte... Mit Brüllwürfel meine ich die Dolby Digitalsets die es in jedem Supermarkt Prospekt meist noch inklusive DVD Player schon bereits ab 60 Euro oder noch billiger gibt. Mal ehrlich, son Ding klingt besser als ein ITT Touring, 100 mal besser, alleine weil die Lautsprechergehäuse meist aus Sperrholz anstatt aus Plastik sind und da in der Tat sowas wie ein Subwoofer mit bei ist. Natürlich ist das Billigschrott und hat mit HiFi nix zu tun, aber man kann damit in recht guter Qualität Musik hören und Filme gucken und bevor ich meinem Kind (wenn ich eins hätte) einen kleinen Radiorecorder kaufen würde, der das selbe kostet würde ich ihm lieber so ein Set kaufen, damit macht es sich weniger die Ohren kaputt. Überleg mal was da alles drin ist: ein Verstärker der pro Kanal mindestens 5 oder 6 Watt leisten muss, ein DVD Player, der Video und Musik abspielen kann und das besser als ein VHS Recorder oder ein Cassettendeck.

Eine Kompaktanlage oder ein Radiorecorder in den 80ern waren zwar mit Sicherheit wertiger verbaut, aber die waren dann auch teuer. Was so eine Sony FH gekostet hat weiß ich zwar nicht, aber wahrscheinlich mindestens an die 1000 Mark, zumindest die FH7 oder FH9 und dann erst die mit CD Player und Doppeldeck. Also Quasi unerschwinglich für einen Jugendlichen oder ein Kind, das wäre dann ein Konfirmationsgeschenk gewesen und klanglich eigentlich auch nicht unbedingt was besonderes. Die FHs die ich bisher gehört habe klingen sehr plastisch auch wenn die Verstärkerendstufen und restlichen Komponenten es mit wirklich guten Geräten aufnehmen können vorrausgesetzt man schliesst andere Lautsprecher an.

Das ist halt die Sache, die wir oftmals nicht sehen wollen, wenn wir uns die alten Kisten ansehen und dann sagen "Ja, das ist noch Qualität.", wir vergessen dann aber, dass der Neupreis viel höher war, als der von heutigen Geräten und auch, dass jemand damals im Verhältnis viel weniger verdient hat. Heute würde niemand mehr 1000 Mark für einen Radiorecorder bezahlen, den Boomblaster gibts für weniger als die Hälfte, da sieht ein ITT Touring aber alt gegen aus, was den Sound angeht. Der GF9595 hat 1979 glaube ich 998 DM gekostet. Hart, oder? Der ist natürlich auch sehr massiv, aber klanglich gibts da wesentlich Bessere.

Aber heute machts ja auch garkeinen Sinn mehr langlebige Geräte zu bauen, wozu denn? in ein paar Wochen gibts ja eh wieder was neues und dann ärgert man sich schon wieder, dass man das neuste vom neusten hatte und so viel Geld dafür verschwendet hat, hätte man doch weniger ausgegeben und dann beim nächsten angebot wieder zugeschlagen, da hätte man doch mehr von gehabt und so gehts dann immer weiter.

Aber was Technik und Design angeht finde ich die 80er am Interessantesten, da gabs noch bahnbrechende Entwicklungen und Dinge, die man sich heute garnicht mehr vorstellen kann. Ein Cassettenwechsler für Betamax, ein vertikaler Plattenspieler von Sony, der nur einen Teil der Schallplatte einnimmt (und von dem ich übrigens einen besitze), der wohl irgendwie eine Alternative zum Walkman darstellen sollte, man kann zwar Batterien reinmachen und über den integrierten Kopfhörerausgang an jedem Ort der Welt Schallplatten hören, aber wehe man bewegt das Ding oder setzt es starken Magnetfeldern aus, dann fängt es wie bei Quartz Direktantrieben üblich sofort an zu leiern. Auch zu schwere, dicke, wellige oder nicht genau zentrierte Platten mag er nicht besonders, ansonsten klingt er für seine Größe sehr gut, schon fast wie ein Großer, auch wenns mir hier keiner glaubt. Über Kopfhörer ist der Klang auf jeden Fall ein Genuss, der Line Out klingt ein wenig dumpf.

http://www.sony.co.jp/Fun/design/history/product/1980/ps-f9.html

Oder diese Plattenspieler, die wie ein CD Player eine Lade hatten, die man programmieren konnte, mit Autoreverse und solchen Spielereien.

Walkmans mit Funkkopfhörern.

Radiorecorder die auf MicroCassetten für Diktiergeräte HiFi Ton erreichten.

All das hat sich niemals durchgesetzt, aber es zeigt, dass die technische Entwicklung schon damals ziemlich weit war.

Auch die Musik mag ich viel lieber, die Videos, viele der Spielfilme, das Fernsehen, die Radiosendungen, im Sauerland und Richtung Belgien gab es ja eine riesige Piratenradioszene, alles hochinteressant, heute kann jeder Piratenradio machen übers Internet, langweilig, die Auswahl ist viel zu groß um da noch durchzublicken, es macht gar keinen Spass mehr nach Sendern zu suchen, die man nur durch Tricksen auf UKW reinkriegt, weil die sowieso alle nen Webstream haben wo man nur klicken muss und schon hast du den Sender mit 128 kbps und in Stereo auf deinen Lautsprechern ohne Rauschen. Und alle werden sie immer Mainstreamiger.

Radio 21 hat mit Rockland fusioniert, die heißen nur anders spielen aber genau die gleiche Musik, haben das gleiche Konzept und die gleichen Sendungen, nur die Jingles werden ausgetauscht, seitdem das so ist, ist der Sender für mich unattraktiv. Es gibt im UKW Band hier in Hessen bis auf Freie Radios die zeitweise gute Formate haben keine Sender, der nicht Mainstream ist und Dudelfunkmusik bringt und vor allem sich ständig wiederholt. Vielfalt gibts nicht mehr, bloß mehr von allem was Erfolg hat.

Ich habe hier über 500 Platten und beschäftige mich stark mit der Vergangenheit, alles was vor mir war. Ich habe schon als Kind das alte Zeug geliebt, habe die Wiederholungen von Ronnys Pop Show, der ZDF Hitparade, vom Musikladen, der disco, Beatclub etc. angeschaut, alte Radiomitschnitte angehört, die Platten meiner Eltern gespielt und habe mich dabei irgendwie wohler gefühlt als bei der in den 90ern modernen Musik, zumindest höre ich nur selten alte Eurodance Hits, sehr oft aber wohl Musik der 80er oder noch Ältere Sachen. Interessant ist auch die Entwicklung der Musik, man erkennt sofort ob etwas aus den Endsiebzigern oder von Ende der 60er stammt und so ist es auch mit den 80ern, 1981 klingt ganz anders als 1985 und das wieder anders als 1988 aber ab den 90ern gibt es irgendwann einen Break wo die Musik nicht mehr groß von der heutigen zu unterscheiden ist und ab da wird sie langweilig, weil die Bands auch immer weniger voneinander zu unterscheiden sind.

Bis auf einige Ausnahmen waren die 90er was Technik angeht eher eine Rückentwicklung. Die Radiorecorder aus den 80ern haben Titelsuchlauf, Bandwahltasten, starke Empfangsteile und Anschlussmöglichkeiten von anderen Komponenten, Line Outs, Mikroeingänge, Boxenausgänge, Cassettendecks mit einem recht hohen Frequenzgang. Guck dir die alten Hitachis an, die können das auch alles, aber dann kam das koreanische Standartcassettendeck, das kam dann in alle Kisten, egal ob da Grundig oder Sharp drauf stand, da gabs keinen Suchlauf mehr und die konnten auch nicht besonders schnell spulen und hatten für ein Doppeldeck nur einen Motor, im Conrad Katalog gibt es diese Ersatzdecks für 2,50 inklusive Tonkopf. Die meisten davon konnten dann aber auch nur Typ I Bänder.

Die Radiorecorder davor, waren aufwändig, hatten Mechaniken, die denen von besseren Cassettendeck Bausteinen für die HiFi Anlage glichen. Aber es wurde auch alles billiger und erschwinglicher. Die Radiorecorder aus meiner Kindheit hatten dann bereits CD Player und diese typische rundliche 90er Jahre Form, auf 2 gute Kondensatormikrofone wurde verzichtet, es reichte ja auch Mono mit einem schlechten, auch die Aufnahmen die man damit machen konnte waren viel schlechter, es gab auch keine zusätzlichen Anschlüsse mehr, wenn man Glück hatte konnte man vielleicht noch einen Kopfhörer anschliessen. Sie klangen nach Müll.

Ich habe die Dinger gehasst, ich wollte immer so einen coolen silbernen Ghetto Blaster wie in den Musikvideos. Aber irgendwie kamen die mir als Kind auch viel größer vor. Ich wuchs und die Geräte entwickelten sich weiter, wurden immer schlechter, aber auch billiger, es gab nur noch wenige Ausnahmen, Panasonic hat in den 90ern solche Ufos gebaut, die waren teuer und auch gut und glichen von ihren Spezifikationen her eher guten Kompaktanlagen, sie waren komplett fernbedienbar, verfügten über Full Logic Cassettendecks mit Autoreverse, Titelsuchlauf, Dolby B und C und im Riesigen Display gab es sogar einen digitalen Tape Counter, PLL Tuner mit 30 oder 40 Senderspeichern, die Cassettenklappen gingen motorgesteuert auf, genauso wie diese obere Klappe mit dem Display drin, die dann quasi alles verdeckte, der CD Player war dann ein Frontlader, Wecktimer, Sleeptimer mit allen Quellen, Aufnahmetimer für Cassette, was die Elektronik angeht waren die Dinger WOW und ich habe bis heute auch noch keinen erlebt, der nicht mehr funktioniert, allerdings finde ich die Teile grottenhässlich und würde keinen davon mit mir rumschleppen, klanglich waren die, soweit ich mich erinnern kann auch ziemlich gut, an der Arbeit steht ein kleinerer davon rum, der ist garnicht schlecht, aber hässlich. Sowas wurde dann aber auch eher zur Konfirmation gekauft, weil zu teuer. Die meisten hatten dann diese Billigkisten, aber wozu brauchte man denn auch noch einen Aux Anschluss?! mp3 Player gabs nicht, Schallplatten wurden garnicht mehr verkauft und ein CD Player war ja plötzlich integriert, wenn nicht gabs diese Autoadaptercassetten. Erst bei den ganz neuen Geräten sind wieder Aux Anschlüsse vorhanden, damit man den Ipod anschliessen kann.

Die 90er waren insgesamt hässlich. Es wurde alles so rund und asymmetrisch, alles musste aerodynamisch sein, Videorecorder sahen plötzlich aus wie Spielzeuge und waren nicht mehr mit den schönen eckigen HiFi Komponenten kombinierbar weil das plötzlich Scheiße aussah. Es musste modern wirken und schwarz war in, nicht mehr silber, keine schönen verchromten Tasten mehr an den Geräten, alles Plastik und rundlich. eklig.

Seit eins zwei Jahren ist alles wieder eher strukturiert, das Kastendesign kommt wieder, alles hat wieder klare Formen, wird weniger rundlich. Ich bin froh darüber, diese Urghettoblaster kommen nicht wieder.

Ich habe das ganze Internet nach dem Zeug durchstöbert, weil mich vor allem äusserlich und funktionsmäßig die Japanischen Kisten viel mehr interessieren, als die Deutschen und die Umfangreichste Seite, die es dazu gibt, ist mit dem stereo2go Forum verbunden:

http://pocketcalculatorshow.com/boombox/

Wenn du das durchgesehen hast, dann hast du annähernd fast alle gesehen die es gab, bis auf ein paar Ausnahmen, viele sind gelabeled gewesen und unter zig Namen rausgekommen, die sind da auch bei, heißen dann halt anders, als dir vielleicht bekannt ist. Die Fotos sind nicht wirklich geordnet du musst dir Zeit nehmen alle durchzusehen.

http://pocketcalculatorshow.com/walkman/etc/

hier gehts zum damit verbundenen Walkman Museum

dann gibts noch die Sony Page:

http://www.walkmancentral.com/

auch sehr interessant ist dieser chinesische Link:

http://www.designunderground.net/NewFiles/NeW%20Arrived.html

Radiorecorder und HiFi Anlagen aus der DDR:

http://www.kassettendeck.de/
da ist auch ne Linklist bei, auf der es zu weiteren Adressen geht, wenn dich die DDR Technik interessiert.

Mit der FH3 hattest du Glück, ähnlich gings mir mit meinem GF9595, als der Griff abbrach hatte zufällig jemand eine GF9595 Leiche im S2G Forum angeboten und wollte alle Teile einzeln verschicken, ich bat ihn um den Griff und das Cassettendeck, er sandte mir sogar 2 Satz neue Riemen dazu, den einen schon aufgespannt, ich bekam sogar das Angebot, weil sein Vater in Deutschland war, den Recorder bei mir abzuholen und er hätte ihn mir komplett überholt umsonst, als er dann aber rausbekam was das Rückporto gekostet hätte zog er das Angebot zurück, weil ich dann mit allem wahrscheinlich über 70 Euro bezahlt hätte, so waren es 35, für Griff, Riemen, Ersatzcassettendeck, Andruckrollen und Versand, das war echt fair, gut dass es solche Leute gibt, der kam aus Frankreich, ich denke wenn du mal Probleme mit deinen Geräten hast, dann findest du da sicher Hilfe.

Die FH7 und die FH10 finde ich am Schönsten, die sind aber glaube ich nicht batteriebetreibbar. Interessant ist bei den Japanern auch, dass die größeren alle einen Phono Anschluss haben.

Viel Spass mit deinen tollen neuen Errungenschaften und den Links. Schönen Sonntag noch, bis zum nächsten Post, wenn du durch bist ;-)

LG, Tobi
hifi_tom
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Okt 2007, 16:18
Jow Tobi

Erstmal danke für die Links. Ich kann Dir in allen Punkten nur beipflichten, finde den Ausverkauf der in den letzten Jahren statt gefunden hat auch beschämend. Aber die Leute haben das Zeug trotzdem gekauft. Früher gab man sich bei der Entwicklung der Geräte anscheinend mehr Mühe, in den 90zigern stand da die Profitoptimierung (was ein Wort) im Fordergrund. Was für ein Schrott damals für viel Geld den Leuten aufs Auge gedrückt wurde war der Hammer. Aber das Ganze ist Rückläufig, es wird mehr und mehr wieder auf Qualitativ hochwertige Produkte gesetzt. Auch ich will nix mit MP3 usw. zu tun haben. Bei dem ersten Probelauf auf einer großen Anlage war mir klar, das ist nichts für mich.

Mein Chef hat sich einen Macintosh-Verstärker gekauft und dazu die Nautilus (?) von B&W (die kleinere Version mit den 2 x 20 oder 25 Bässen). Daran hat er seinen Mac gekoppelt und MP3s laufen lassen. Was eine Verschwendung! So isses wenn man zuviel Geld und keine Ahnung hat. Erst beim direkten Vergleich (ich hab Ihm meinen Pioneer CD-Player Typ??? mit gebracht, das Ding hat weit über 10 kg und war vor 7 Jahren das Beste was es von Pioneer gab) von MP3 zur CD hat er mir zugestimmt, dass da wohl ein Unterschied sei. Perlen vor die Säue geworfen ... aber naja. Hätte ich eine solche Anlage würde ich mir einen tollen, passenden Plattenspieler kaufen und nur noch LPs hören. Ich finde das hat viel mehr Wärme, klingt nicht so plastisch wie bei einer CD. Ich habe mir fast alles, was ich früher auf LP hatte, auf CD nachgekauft, nur eben fürs handling (z.B. fürs Auto) ... vorausgesetzt es war noch verfügbar.

Deinen Sony-Plattenspieler kenn ich. Gabs da nicht so was ähnliches von Hitachi? Ich weiß zumindest das es sowas von Nordmende gab - einen Walkplayer, mit Batterie oder mit optinalem Netzgerät zu betreiben (hab hier irgendwo das Prospekt). Hab ich schonmal bei ebay gesehen, ging für 80 Euro weg.

Was mich auch total anbockt, sind die Mini-Ghettoblaster. Mini, in Form eines Walkmans mit eingebauten Boxen, oder angehängten Boxen. Nix für Highendler wie Dich, aber genau der Gegensatz zu meinen Mega-Ghettoblastern. Es gab ein tolles Teil von Aiwa, mit abnehmbaren Boxen, ich glaube der hatte sogar einen "Weltempfänger" an Bord. Von Sony gabs auch was ähnliches, das war eigentlich ein Weltempfänger mit Tape in Walkmangröße. Ich hab hier einen von Universum (Quelle); das Teil hab ich mir 1985 gekauft, hat einen UKW Stereo-Radio mit Teleskopantenne und MW an Bord, Autoreverse (war damals noch ein echtes Highlight) und eingebaute Stereolautsprecher auf der Rückseite des Gerätes. Die klingen allerdings wie ein MP3-Musikhandy ...

Das absolute Highlight ist jedoch der Nordmende Quartzcorder. Ein Walkman mit Radio und abnehmbaren 2-Wege Lautspecherboxen! Den muss ich haben! Hoffe ich stolpere irgendwann mal darüber. So etwas bei ebay zu finden ist zwar möglich, aber die Preise welch solche wirklich seltenen Geräte erreichen sind für mich jenseits von gut und böse.

Grüße von TOM
DOSORDIE
Inventar
#12 erstellt: 21. Okt 2007, 18:48
Also als High Ender würde ich mich nicht bezeichnen und ich bin auch überhaupt nicht gegen mp3 oder moderne Medien, es kommt darauf an wie man sie einsetzt und ehrlich gesagt höre ich zwischen gut gerippten mp3s und der CD keinen Unterschied. Dann lags vielleicht an der Soundkarte deines Chefs. So ab 128 höre ich noch kleine Unterschiede, ab 160 wirds schon schwierig und 192 ist meiner Ansicht nach nicht mehr hörbar, kann aber auch an meiner Anlage liegen.

AKAI AM75 ist solide Mittelklasse würde ich sagen, finde ich schon edel, aber ob man das als High End bezeichnen kann weiß ich nicht. Ich habe die Soundkarte digital an den AKAI angeschlossen. Boxen habe ich Magnat Monitor 880, die gabs hier im Supermarkt zum Ausverkauf für 79 Euro, da hab ich zugeschlagen, meiner Ansicht nach klingen die großartig und sind auch eigentlich wesentlich teurer.

Traurig finde ich nicht die Tatsache, dass es mp3 gibt, sondern dass man dadurch ganz anders mit Musik umgeht. Das hört man nicht nur an der Entwicklung der Mainstream Musik und dem Radio und Musikfernsehen das sich ständig wiederholt oder gar keine Musik mehr zeigt sondern auch an der Gleichgültigkeit der Menschen.

Wenn ich im Plattenladen bin gefallen mir auf den ersten Blick auf einer Schallplatte eigentlich immer nur die "einfachen" Titel, die kommen dann aufs Mixtape, wenn ich mich davon satt gehört habe fällt mir ein weiterer Titel auf, den ich vorher vielleicht als unwesentlich abgestempelt habe. Bei mp3s nehme ich mir das Lied, das ich haben will und beachte dann das Album in der Regel nicht mehr, es versauert dann irgendwo auf meiner Festplatte zwischen anderen mp3s, die ich nicht angucke, das sind schon jetzt Massen, die einem kleinen Rundfunkarchiv ähneln und Monate lang für Musik sorgen würde, ohne dass ein Titel doppelt kommt, aber da fehlt mir irgendwie die Liebe. Son Charthit den kauf ich dann auch mal bei musicload oder lasse ihn mir von irgendwem schicken, wenn er mir gefällt, dann nehm ich den auf mein Mixtape auf, dieses Ritual ein Mixtape aufzunehmen, das brauche ich einfach. Da steckt dann viel mehr Liebe drin, als wenn ich die Titel alle auf ne CD klatsche und nicht nachdenke, eine Zeit lang habe ich ab und an auch mal CDs gebrannt, wenn dann jetzt nur noch Alben, Mix CDs höre ich dann ein oder zweimal und hab über die Hälfte der Titel satt. Einfach weil du nicht nachdenkst was du da brennst, du denkst dir "ach son Rohling kostet doch eh nur n paar Cent und wenn du keine Lust mehr hast brennst du ne neue, dauert ja nur 3 Minuten..." und so geht das dann immer weiter und irgendwann hast du 100te von CDs rumliegen wo nur Mist drauf ist.

Bei mp3 CDs isses noch schlimmer... "Och das kommt mal noch mit drauf, ist ja noch Platz..." und hinterher stellst du fest, dass du davon eigentlich nur einen Bruchteil wirklich hören willst, Wegskippen, geht ja ganz einfach, muss man sich ja nich anutn, das anzuhören... Und so wird alles immer egaler, unwichtiger und nichtiger. Du hörst nur noch das, was du wirklich hören willst und machst dir keine Gedanken mehr über Dinge, die dir vielleicht vorher nicht aufgefallen sind und wirst engstirnig.

Wie oft muss man manchmal ein Album hören, damit der zündende Moment kommt wo du den Titel auf einmal doch gut findest, den du vorher immer übersprungen hast?! Und sowas passiert bei mir nicht, wenn ich konzentriert höre, da stehe ich schonmal auf und mache den Arm vor. Das kommt dann eher nebenbei, wenn man irgendwas zutun hat und Musik dudeln lässt, weil dann achte ich nicht so drauf und lasse auch mal die ganze Platte laufen und plötzlich fällt mir so nebenbei was auf... aber bei mp3s lasse ich es erst garnicht so weit kommen, da kommen dann nur die Sachen in den Winamp, die ich auch wirklich von vorn herein gut finde, das Album wird dann 2 mal durchgeskippt, du kannst ja ganz schnell vom einen zum anderen Punkt im Lied springen.

Bei einem Mixtape merke ich ja auch schon während der Aufnahme ob mir ein Lied wirklich gefällt, da mache ich ja Hinterbandkontrolle, wenn ich merke, dass ein Band zu viele Dropouts hat nehme ich es lieber nochmal neu auf und wenn ein Lied doof ist, dann spule ich die Cassette an den Punkt zurück wo der besagte Titel anfängt und überlege mir was ich stattdessen aufnehme. MP3s sind auch wenn sie von unterschiedlichen Quellen kommen immer unterschiedlich laut, ein PC kann das nur mit Messwerten ausgleichen und so kommt es oftmals vor, dass manche Songs dann doch lauter oder leiser sind als andere, je nachdem wie sie abgemischt sind. Bei einem Mixtape kann ich mich zwar auch auf die Pegelanzeige verlassen, aber wenn ich merke da ist was krass lauter oder leiser als die übrigen Titel, versuche ich das auszugleichen. Das sind so Dinge, die werden immer gleichgültiger und das hat auch starken Einfluss auf das Hörverhalten der Masse, denke ich.

Das ganze ist auch sehr mit Optischen Dingen verbunden, eine Cassette kann sehr schön aussehen. Ein mp3 Player sieht immer gleich aus, ein Walkman verändert sich je nach Cassettentyp und Größe des Cassettenfensters. Es ist toll das zu beobachten, wie sich was dreht und auch bei Tapedecks und oftmals auch alten Verstärkern die Pegelanzeigen. Sowas gibts ja heutzutage nur noch bei PAs und Billigprodukten, leider.

Klanglich bin ich aber allgemein schon der Meinung, dass digitale Medien insgesamt besser klingen, zumindest können sie das, wenn man anständige Wandler hat. Ich mache das aber nicht vom CD Player oder DVD Player abhängig und wie das Laufwerk ausgelagert ist und son Krams. Wenn der D/A Teil gut ist und die Fehlerkorrektur glaube ich gibt es da zwischen den einzelnen Playern keinen Unterschied, egal wie teuer sie sind zumindest keine nennenswerten.

Wenn ich nen Billig DVD Player digital an den AKAI Amp anschliesse, dann glaub ich nicht dass der Sound anders ist. Der Unterschied ist mir einfach zu gering um mich damit näher auseinander zu setzen. Ich hab nen AKAI CD57 und nen Panasonic DVD RV32, das reicht mir und dann halt hauptsächlich den PC, wenns denn digital sein soll.

Ansonsten ist bei mir alles Analog und das soll sich auch nicht ändern. Für unterwegs nutze ich Sony WM D6C, WM DC2 und WM DD, sowie gelegentlich auch TPS-L 2. Im Auto habe ich Panasonic RD 95, mit Dolby B und C und elektronischer Steuerung.

Ich finde auch den historischen Wert an diesen ganzen Dingen sehr wichtig, das ist Geschichte, ich hänge da einfach dran. Das hat mich geprägt, mein Leben beeinflusst, Cassetten sind wie gute Freunde und der Inhalt ist wie Fotoalben. Ich habe keine Digicam aber wenn ich Cassetten höre, die ich vor ein paar Jahren gemacht und zu der Zeit oft gehört habe, dann ist das für mich wie ein Fotoalbum...

Erstaunlich finde ich wie schlecht die Analogtechnik durch die Digitaltechnik gemacht wird und wie gut eine Cassette, ein Tonband oder eine Schallplatte, sogar alte Tefibänder und Röhrenradios in Wirklichkeit klingen. Das ist alles Propaganda. Ein kleines Grundrauschen oder ein bisschen Knistern, vielleicht auch ein 100 Hz Brummen finde ich nicht maßgebend für den eigentlichen Inhalt des Tonträgers, es kommt doch eher darauf an wie die Musik klingt, solange sie das Rauschen, Brummen oder Knacken restlos übertönt isses doch scheißegal.

Bei einem Ghettoblaster noch weniger. Mir kann keine Sau erzählen, dass ein Ghettoblaster mit CD den Sound von diesen Plastikkisten verbessert hat. Bei so nem Billigteil kann man nicht mal Mittelwelle von UKW unterscheiden, wie um Gottes Willen denn dann den Unterschied zwischen Cassette und CD?

Ein Ghetto Blaster hat sowieso keine guten Endstufen und die Vorstufen sind nicht gerade rauscharm. Der GF777 hat ein stetiges recht lautes Rauschen, der Boomblaster ebenfalls und mit dem Boomblaster CD zu hören, während man das Gerät mit sich rumträgt ist unmöglich, weil sie dann springt, das Teil hat wie jeder andere Ghetto Blaster auch kein Anti Shock, man muss also den Ipod dran stecken oder Cassette hören...

Ich finde den Gedanken daran, vielleicht irgendwann einen Festspeicher Boomblaster ohne sich bewegende Teile zu haben wo dann alles an Musik ist, die man braucht um unterwegs Spass zu haben und auch sofort den Zugriff darauf hat ohne erst das Band wechseln zu müssen und man kann es schütteln ohne das es leiert, springt oder kaputt geht, weil es sich nicht bewegt und rein elektrisch funktioniert. Aber soweit ist es noch nicht und auf der anderen Seite finde ich es langweilig und irgendwie Stillos, es hat irgendwie keine Seele.

Ich glaub das is erstmal wieder genuch.

LG, Tobi
CyberSeb
Inventar
#13 erstellt: 21. Okt 2007, 22:51
Besser kann man sowas nicht in Worte fassen. Danke Tobi!
DOSORDIE
Inventar
#14 erstellt: 22. Okt 2007, 07:02
Natürlich hab ich beim letzten Satz völlig den Faden verloren, es müsste heißen:

Ich finde den Gedanken daran, vielleicht irgendwann einen Festspeicher-Boomblaster ohne sich bewegende Teile zu haben wo dann alles an Musik ist, die man braucht um unterwegs Spass zu haben und auch sofort den Zugriff darauf hat ohne erst das Band wechseln zu müssen und man kann es schütteln ohne, dass es leiert, springt oder kaputt geht, weil es sich nicht bewegt und rein elektrisch funktioniert, garnicht so schlecht. Aber soweit ist es noch nicht und auf der anderen Seite finde ich es langweilig und irgendwie Stillos, es hat irgendwie keine Seele.

Und ich hab heute Nacht geträumt mir hat jemand ein Grundig Party Center geschenkt und ich war total unzufrieden damit, lol. Aber irgendwie sah das auch ganz anders aus als das echte und hatte übertrieben kleine Lautsprecher. Und dann hab ich noch ne Hi8 Kamera geschenkt kriegt über die sich dann alle lustig gemacht haben, weil sie ja analog war und so kurze Akkulaufzeiten hatte. Da hab ich mich dann aufgeregt, wie man nur so ignorant sein kann, schliesslich hätte ich sie ja geschenkt bekommen und kein Geld für was Modernes.

Ausserdem habe ich die ganze Zeit versucht mit nem GameGear zu spielen, aber jedes Mal wenn ich erst im Spiel drin war ist mir irgendwer dazwischen gefallen... suspekter Traum, vor allem weil ich nur in meiner Kindheit vor vielleicht 12 oder 13 Jahren mal bei Bekannten einen GameGear in der Hand hatte. Jetzt hätte ich zwar gerne einen, weiß aber ziemlich genau, dass ich den nicht lange benutzen und er doch eher im Schrank verstauben würde.

LG, Tobi
bibo2.3
Neuling
#15 erstellt: 16. Jan 2008, 20:41
Hi, bin zwar spät dran, aber für relativ kleines Geld (schätze so bis 150,-€ guterhalten) ist der JvC RC 656L ziemlich gut: sauber hörbarer Bass (auch gut Klassik) abspielbar, getrennte Höhen/Tiefen regler, Dolby fürs Cassettenteil mit man. Aussteuerung.
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