CANNES 2005: Croisette im Bann der Jedi-Ritter

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Scrat
Inventar
#1 erstellt: 17. Mai 2005, 10:31

Wie erwartet, verdrängte am gestrigen Sonntag "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith" mit seiner feierlichen Weltpremiere den omnipräsenten Harvey Weinstein aus den Schlagzeilen. Dieses Ereignis sorgte auch für einen deutlichen Ansteig an Besuchern und Schaulustigen auf der Croisette, die sich den feierlichen Einmarsch von George Lucas, Natalie Portman, Hayden Christensen und weiterer Stars des Films nicht entgehen lassen wollten - begleitet vom überlaut eingespielten Schnaufen Darth Vaders und der unverkennbaren Erkennungsmelodie von John Williams. Vor allem für Lucas ein überwältigender Moment, der erzählte, dass er auf der Terrasse des Carlton Hotels vor 34 Jahren erstmals die Idee für "Krieg der Sterne" gepitcht hatte. Zudem ließ er sich zu folgendem zeitlosen Zitat hinreißen: "Ich habe gelernt, dass es zwei Fangruppen für,Star Wars' gibt: die, die älter als 25 Jahre sind, und die, die jünger als 25 Jahre sind."

Aber auch der Wettbewerb legte erkennbar eine Schlagzahl zu, nachdem der mexikanische Beitrag "Batalla en el cielo" von "Japón"-Regisseur Carlos Reygadas zuvor vor allem mit seinen exzessiven Sexszenen aufgefallen war. David Cronenbergs Verfilmung des Comic-Romans "A History of Violence" mit Viggo Mortensen entpuppte sich anschließend als erstes großes Kinoerlebnis des Festivals, ein für den Regisseur von "Spider " und "Crash", David Cronenberg, verblüffend geradlinig erzähltes American Gothic, in dem ein rechtschaffener Familienvater erkennen muss, dass er womöglich gar nicht der ist, der er zu sein glaubte. Immer wieder durchsetzt von intensiven Gewaltausbrüchen steigert sich der mit einem Höchstmaß an Kontrolle und Präzision inszenierte Thriller in einen förmlich kathartischen Rausch und befasst sich auf überaus unterhaltsame und intelligente Weise mit einem der Lieblingsthemen des Regisseurs, Identität. Nicht zuletzt gefiel die Ambivalenz des Stoffes und der Umsetzung - ein Attribut, das auf Lars von Triers didaktischen "Dogville "-Nachfolger "Manderlay" sicherlich nicht zutrifft. Wieder im Stil des Brechtschen Theaters umgesetzt und von der Erzählung John Hurts begleitet, beschäftigt sich das zweite Abenteuer der Grace (diesmal gespielt von Bryce Dallas Howard) mit Rassismus in Amerika und dem Scheitern von Demokratie. Bisweilen fühlt man sich allerdings mehr in einer Sozialkundestunde als in einem Film, bis von Trier dann im dritten Akt auch erzählerisch deutlich zulegt und "Manderlay" letztlich doch zu einem zufriedenstellenden Ende bringt.


Quelle: Blickpunkt:Film
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