Babylon

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guest_jo
Stammgast
#1 erstellt: 10. Feb 2023, 11:45
Gestern hab ich im Kino Babylon gesehen.
Ich mag Margot Robbie gern sehen aber erwartet hatte ich eher mittelmässiges.
Was sollich sagen, für mich war das ein unfassbar chaotischer, anarchischer, musikalischer, unflätiger, derber, mit Liebe zum Film gemachter Trip in die Filmgeschichte und in die Geschichte der Protagonisten, die mir in diesen über 3h Film ans Herz gewachsen sind.
Einerseits die Liebe zum Film und den Menschen dahinter, andererseits die Abrechnung mit Hollywood.

Für mich war diese Mischung und auch die Länge perfekt. Dieser Film wird wohl einer meiner alltime classics werden. 10/10

Ist mit Sicherheit nicht für jeden und wer Probleme mit Nacktheit (Nippel), derber Sprache und Ekelszenen hat sollte es lieber lassen.
Ein mutiger Film mit tollem Soundtrack, der in ruhigen Passagen auffallend von Lala-Land inspiriert wurde.
Bin wirklich mal wieder grinsend um 23Uhr aus dem Kino gekommen. Die BR wird sowas von gekauft.
Ach ja, Margot Robbie ist eine Göttin falls ichs noch nicht erwähnt habe.
Der.Antiker
Inventar
#2 erstellt: 16. Feb 2023, 11:22
Babylon steht bei mir auch auf der Liste bei dem Cast!
Gut zu hören das es auch positive Kommentare gibt bisher waren die Review ja eher so lala
guest_jo
Stammgast
#3 erstellt: 16. Feb 2023, 11:44
Das scheint mehr so ein amerikanisches Problem zu sein.
Die deutschen youtube-Rezensionen fand ich auffallend um nicht zu sagen überraschend positiv.
Auch die Kommentare unter den Videos.
Auffallend ist auch dass viele sich geweigert haben sich auf so einen lange Film mit über 3 Stunden einzulassen.
Die, die es dann doch getan haben waren in der Mehrheit sehr angetan bis geflasht von dem Film.
Für mich ist es trotzdem noch ein Rätsel wie dieser Film so floppen konnte, allerdings wäre es ja nicht der erste Klassiker, der erst mit der Zeit wächst.
n5pdimi
Inventar
#4 erstellt: 13. Mrz 2023, 15:10
Mich hat der Film bis auf die Aufnahmen und Musik nicht so richtig abgeholt, trotz solider bis sehr guter Leistungen des Casts. Aber da hab ich wohl einfach persönlich ein kleines Problem mit dem Stil des Regisseur - LaLa Land fand ich auch deutlich überbewertet.
guest_jo
Stammgast
#5 erstellt: 14. Mrz 2023, 11:46
Ja die Geschmäcker... so geht es mir im Moment mit Everything everywhere all at once.
Ich weiß dass viele den gut finden aber die Oscars für dieses Machwerk haben mich nur noch schockiert.
Ich fand den so furchtbar dass ich nachder Hälfte am liebsten gegangen wäre. Ich weiß nicht was die Leute in dem sehen.
Grenzenlose Kreativität bis zur Banalität und Zotigkeit? Mich würde mal die Altersgruppe interessieren, die den abfeiert, wahrscheinlich die gleiche wie Thor4 und The suicide squad.
Da bleibe ich lieber bei Babylon und seh mir den noch 3x an.
n5pdimi
Inventar
#6 erstellt: 14. Mrz 2023, 13:08
Das mit Everything everywhere all at once sehe ich ganz genauso. Da bin ich immernoch auf der Suche nach der ersten Person aus meinem Umfeld, die mit dem Film was anfangen kann.
Carlo75
Stammgast
#7 erstellt: 16. Mrz 2023, 00:59
Und ich dachte schon ich steh da ganz allein mit meiner Meinung...
n5pdimi
Inventar
#8 erstellt: 21. Mrz 2023, 17:52
Dachte ich auch....
Sal
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2023, 20:46
Schönes Interview mit dem Kameramann Linus Sandgren,
das klarmacht, welche Feinheiten hinter der Kamerarbeit stecken:
https://vimeo.com/78..._logo&owner=50567664
Mankra
Inventar
#10 erstellt: 10. Apr 2023, 00:01
Vorhin angesehen:

Once Upon a Time... in Hollywood in den 20/30er Jahren auf Unterhaltsam könnte die Kurzzusammenfassung lauten.
Zumindest die erste Hälfte, danach wird der Film ernster, beginnen einige Dramen. ​

Es fängt mit der aus dem Trailer bekannten Orgie und einigen humorvollen Szenen an, die Figuren werde umfangreich eingeführt, mit der Zeit fällt der Glanz und die Probleme kommen zum Vorschein. Es kommt dann sogar Spannung auf, was mit den einzelnen Figuren passieren wird.

Der Film wird wegen seinen langen Szenen ohne Schnitt, imposanten Kamerafahrten gefeiert. Das wäre wirklich schön, nur die Bildqualität ist das Schlimmste, was man von neueren Produktionen seit sehr langer Zeit serviert bekommen hat:
​Unscharf, Rauschen, Filmkorn, tw. fällt es auf DVD Qualität ab. Dabei meine ich natürlich nicht die 4:3 Aufnahmen, welche die alten Filmaufnahmen simulieren sollen, sondern den "normalen" Film. Selbst Nahaufnahmen sind tw. unscharf, in einer Szene, ca. 5s lang, spricht Brad Pitt und dabei wird wechselt es von halbwegs scharf auf verschwommen bis hin wieder halbwegs scharf.
Das zieht sich immer wieder hin. Die Schärfe wechselt von Annehmbar bis mittlere DVD Qualität.
Mit solch einer Bildqualität vertreibens die treuen Disc-Käufer ins Streaming.

Und keine Ahnung, was Tim Wolters gesoffen hat, der UHD 90% zu geben.....
​Die danach angesehen UHD StarTrek der Aufstand, mit einer niedrigeren Bewertung ist dagegen eine Offenbarung (obwohl die Bildqualität für eine UHD auch hier eher mangelhaft ist)

Der Score war sehr gut, hat den Film gut mitgetragen. Bißerl mehr Dynamik wäre noch fein gewesen, sonst schon OK.

​Film: 8/10
Bild UHD: 1/10
Ton DE: 7/10


[Beitrag von Mankra am 10. Apr 2023, 00:03 bearbeitet]
Der_Eld
Stammgast
#11 erstellt: 10. Apr 2023, 08:32
Ich habe mir gestern auch die zeit für Babylon genommen. Das 1/3 vergeht wie im Fluge, dann wird der Film langsamer (zäher) und am Ende wie Kaugummi (Achtung: subjektive Wahrnehmung).
Der Score ist phantastisch, das Stück von der Orgie ziegt sich durch den ganzen Film. Auch gibt es zwei (eine davon fassungslos machende) rassistische Szenenfolge, zum Glück mit der Richtigen Reaktion darauf.
Der Film steckt voller bitterbösem Humor (das Chaos an den Sets, die Tageslicht-Szene und alles davor...) sowie langen, manchmal sehr langen Szenen (Tonaufnahmen).

Die von Mankra gefundenen Stelle mit Brad Pitt kann ich bestätigen.
Bei'm Ton gibt es offensichtlich auch einen Aussetzer ab ca. 2:14:40 Std.. Erst dachte ich das liegt am O-Ton (der phantastisch ist, Atmos), in der De-Syncro ist der Aussetzer auch (hab ich als schrecklich empfunden, DD 5.1). Die anderen Sprachen habe ich nicht gecheckt.
Mankra
Inventar
#12 erstellt: 10. Apr 2023, 09:03
Zäh war für mich nur die ganze Szenerie mit Toby Maguire, besonders im Untergrund. Unnötig und hatte mit dem Rest des Filmes nichts zu tun.
Sal
Inventar
#13 erstellt: 11. Apr 2023, 10:41
Der technische Verriss von Mankra zeigt, wie sehr wir analytische Augenwesen sind.
Während die Ohren evolutionär auf "da ist was im Busch - hau ab" getrimmt sind,
gehen die Augen in Richtung "da ist was am Horizont, das muss ich greifen/erbeuten"
Deshalb empfinden die Leute die minderwertige, aber warm klingende und verzerrende LP als "High-Endig",
während Filmmaterial im Vergleich zum digitalen Sensor abkackt.
Ist ein Film - wie inzwischen 98% aller Produktionen - digital gedreht, sehen wir im Grunde die erste Generation.
Bei der Nachbearbeitung, Schnitt und Farbkorrektur, gibt es eine für das Auge nicht wahrnehmare Rekomprimierung,
aber das mit hochbittigen Codecs, wo ein Film nur in 2k um die 230gB schluckt.
Von dem Master wird dann alles gezogen, DCP, BluRay, Streaming etc.
"Babylon" ist aber auf 35mm Film anamorphisch gedreht.
Man wollte halt "echten" Filmlook.

https://www.imdb.com/title/tt10640346/technical/

Man packt sogar "zuviel" gestaucht auf den Filmstreifen. Zwar wird das Filmnegativ eingescannt
und dann ebenfalls digital nachbearbeitet und distributed - aber es liegt halt analoger Film dazwischen - das Gegenstück
zum rumpeligen Tonband. Nur noch 70mm - superteuer - hält mit digital mit, da doppelte Belichtungsfläche
und damit höhere Auflösung. Vor 10 Jahren wäre Babylon eine technische Augenweide gewesen.
Heute wirkt das Bild im Vergleich zu digitalen Filmkameras räudig.

"Filmkorn"und Filmlook sind auch ein bisschen der Fetisch unter Filmprofis,
wie tonnenschwere Plattenspieler bei High-Endern.
Bei dem Film "Tar", der digital gedreht wurde, wurde ganz subtil Filmkorn drübergelegt,
weil das Sensorrauschen den Machern zu clean war.

Der "unscharfe Pitt" - war halt schauspielerisch der beste Take.
Fokuspuller arbeiten heute wie damals nach Augenmaß - ohne Monitor.
Besser als jeder Autofocus, aber halt auch nur Menschen - man macht auch mal Fehler,
oder der Schauspieler bewegt sich anders als eingeprobt.
Mankra
Inventar
#14 erstellt: 11. Apr 2023, 11:11

Sal (Beitrag #13) schrieb:
Vor 10 Jahren wäre Babylon eine technische Augenweide gewesen.

Ne, ganz im Gegenteil.
Nicht mal vor 30 Jahren. 2 Tage vorher hab ich mir z.B. Reservoir Dogs angesehen. Eine Lowcost Produktion von 1992, natürlich auch analog gedreht: 5 Dioptrien schärfer.
Oder Casino aus 1995 (auch vor kurzem gesehen).

Schon damals konnte man Kameras scharf stellen

Die Diskussion gibts derzeit auch im HKV. Künstlerische Freiheit schön und gut. OK.
Aber objektiv gesehen ist das Bild das Schlechteste, was seit langem zu sehen war.

Blair Witch Project ist der verwackelte Amateurlook auch gewollt und trotzdem bekommt das keine 100% Bildbewertung (zumindest von mir).
Sal
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2023, 17:26
Da ich Brillenträger bin, weiss ich, was eine Dioptrine ausmacht.
Garantiert nicht fünf, denn die "habe" ich.
Abgesehen davon hast du wahrscheinlich die 2022 remasterte Version von Reservoir Dogs gesehen-
also das gescannte und digital farbkorrigierte Kameranegativ.
Du würdest aber staunen - und darauf habe ich mich bezogen, die Zeiten von analoger Farbkorrektur
und analogen Kopien - würdest du nach 1992 gebeamt werden und würdest du die
35mm Kinokopie (etwa 7 bis 8. Generation) von "Reservoir Dogs" im klassischen Projektor oder frühere Abtastungen selbst für HD anschauen,
es sähe nur räudig aus. Alleine die analoge Farbkorrektur auf Film brauchte 3 Generationen.

Ausserdem wurde "Reservoir Dogs" durchgängig in hellem Tageslicht und unter kontrolierten
Lichtbedingungen im Lagerhaus gedreht - durchgängig mit Estman Tageslichtfilm bei 50 ISO,
unempfindlicher geht es nicht, mit sehr feinen Korn.

Die ISO-Range von "Babylon bewegt sich zwischen 50 und 500 ISO - sehr viel höheres Korn.
Mankra
Inventar
#16 erstellt: 11. Apr 2023, 18:38
Das sicher, klar. Die Ansprüche steigen. Was hatte eine DVD für ein ge.les Bild, von VHS kommend.......
25 Jahre später sind wir halt andere Bilder gewohnt.

RD nannte ich als Beispiel, dass UHD Veröffentlichungen auch von 30 Jahre alten LowCost, 35mm Produktionen sehr gut aussehen können.

Das Filmkorn ist nicht mein Hauptkritikpunkt. Dürfte gern weniger sein, meine Hauptkritik geht an die fehlende Schärfe.
Sal
Inventar
#17 erstellt: 11. Apr 2023, 20:15
Genau. Man gewöhnt sich einfach an das bessere Bild,
weil nicht mehr wie früher alleine vier Kopiergänge (Kameranegativ - Positiv mit Farbkorrektur -
neues Negativ vom farbkorrigierten Positiv- Positiv für Mutterkopien) nötig waren.

Reservoir Dogs war kameratechnisch nicht Low Cost:
https://www.imdb.com/title/tt0105236/technical/?ref_=tt_spec_sm

sondern gleiche Liga wie Babylon:

https://www.imdb.com/title/tt10640346/technical/?ref_=tt_spec_sm

Doch was Reservoir Dogs "poppen" lässt ist das feinkörnige Filmmaterial
und drehen mit höherer Blende, was man gut im Lagerhaus sieht.
Der Hintergrund ist relativ scharf. Zwischen 5,6 und 8 haben Objektive die optimale Schärfe.

https://theasc.com/articles/flashback-reservoir-dogs

Babylon wurde mit einem Anamorphoten und häufig offener Blende
gedreht. Sehr geringe Schärfetiefe. Das sieht man im verlinkten Interview gut in der Morgenszene nach der Party,
wo man den typischen Bokeh von Anmorphoten erkennt und chromatische Aberrationen durch
offene Blende.

https://vimeo.com/78..._logo&owner=50567664


[Beitrag von Sal am 11. Apr 2023, 20:25 bearbeitet]
guest_jo
Stammgast
#18 erstellt: 12. Apr 2023, 09:43
Wow das sind wirklich interessante Informationen.
Ich bin nur froh dass ich kein Pixelpeeper bin und solche Filme einfach geniessen kann. Sonst hätte ich damit keinen Spaß mehr.
Im Kino sind mir keine furchtbaren Unschärfen aufgefallen ich fand die ganze Bildgewalt einfach nur beeindruckend.
Zuhause steht der Rewatch noch aus, das Steelbook liegt schon im Schrank. Mal sehen. Meistens gefällt mir die Qualität zuhause besser als im Kino obwohl ich nur Full HD und mässigen Schwarzwert habe. Die Schwarzwerte im Kino beeindrucken mich eigentlich nie wirklich.
Sal
Inventar
#19 erstellt: 12. Apr 2023, 11:55
Noch was zu "Reservoir Dogs" vs. "Babylon":
1992 war es unvermeidlich, dass durch den Kopierprozess Qualität verloren geht.
Also feinkörnigstes Material, geringe ISO, viel Licht, Blende zwischen 4 und 8.
Heute ist das wurscht. Die Abtastung in 4k ist so gut wie das Original,
die digitale Nachbearbeitung macht nichts schlimmer.
Die Kinokopie von "Reservoir Dogs" auf 35mm würde gegen das DCP von "Babylon abkacken.


Meistens gefällt mir die Qualität zuhause besser als im Kino obwohl ich nur Full HD und mässigen Schwarzwert habe. Die Schwarzwerte im Kino beeindrucken mich eigentlich nie wirklich.


Sehr viele Filme werden in 2k, also Fullk HD im Kino gezeigt. Fällt keinem auf.
Die Bandbreite von DCPs ist bei 2k und 4k ist nämlich gleich und festgelegt
- man hat also die höhere Datenrate in 2k.
Bei meinem eigenem Film (2021 / 2k) habe ich übrigens von Kino zu Kino keine Unterschiede im Bild gesehn.
Aber kurioserweise im Ton. (5.1 Surroundmix). Mal gab es einen unerklärlichen Delay, mal war ein Kanal leiser,
mal zerrte es in den lauten Passagen. In einem Programmkino krachten die Surroundlausprecher.
Mit der Handylampe reingeleuchtet., die Sicken waren zerbröselt.
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