PiPro Beamerwochen - Test des Epson EH-TW4400

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Atominus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Dez 2009, 19:12
Hallo allerseits,


auch ich möchte mich erst einmal hier kurz vorstellen, bzw. ein paar einführende Zeilen zu einem meiner Hobbys schreiben.


My First Projektor (was’nt a Sony)


Eines Samstag Abends, Anfang des 21. Jahrhunderts (leider ist mir das Jahr nicht mehr geläufig, ich glaube aber es war 2002/2003) waren wir bei einem Freund eingeladen. Dieser hatte unter seinem Couchtisch einen Beamer und daran eine PS2 angeschlossen. Das Bild hat er an die weiße Wohnzimmerwand projiziert.

Ich war natürlich direkt begeistert von der Größe des Bildes und meinem Wunsch, so etwas auch in meinem Wohnzimmer zu besitzen, konnte ich nicht wiederstehen.

Da ich zwar, was Bild- und Tontechnik betrifft vorbelastet bin, mit Beamern, ganz besonders im Heimkinobereich, bis dato noch nicht allzu viel zu tun hatte, hab ich kurz entschlossen reagiert und mir das gleiche Gerät, welches auch mein Kumpel sich zugelegt hatte und zu diesem Zeitpunkt von Feinkost Albrecht vertrieben wurde, zugelegt.

Zu Hause angekommen und aufgestellt kam dann die Ernüchterung. Blasse unstimmige Farben, keine Spur von Schwarz, recht lautes Gerät, schlechte Auflösung, um nur einige Punkte zu nennen. So hatte ich das Gerät vom Wochenende nicht in Erinnerung gehabt. Also zog ich die Konsequenzen und gab das Gerät wieder zurück.

Da ich aber nun einmal Blut geleckt hatte, fing ich an, mich mit dem Thema Heimkino auseinander zu setzen. Ich kaufte mir also mehrere Zeitschriften und las mehrere Tests. Das Ergebnis war mein erster Heimkinoprojektor, welchen ich nur nach Tests gekauft hatte, ohne ihn vorher zu sehen. Und ich war sehr zufrieden damit. Es war ein Sanyo PLV-Z1. Mit diesem projizierte ich auf meine alpinaweiß gestrichene Wohnzimmerwand.

Zum gleichen Zeitpunkt legte ich mir auch meine erste 5.1 Anlage zu, welche ich bei Grobi in Kaarst erstand.


Der gute Z1 hat bis Dezember 2005 gute Dienste verrichtet und musste dann einem Sanyo PLV-Z4 weichen, welche ich mir wieder unbesehen, nur nach Testberichten ausgesucht und zulegt habe. Leider war ich bildtechnisch vom Z4 nicht direkt überzeugt. Er projizierte zwar ein viel plastischeres Bild als mein Z1, allerdings störte mich bei ihm die doch ab Werk recht unzulängliche Farbkalibrierung. Aber zum Glück gab es ja damals schon cine4home.de und einen wunderbaren Artikel über den Z4 und was man aus ihm im kalibrierten Zustand alles heraus holen kann.

Also entschloss ich mich, meinen Z4 damals kalibrieren zu lassen und das auch noch von Ekki himself, was ich damals allerdings noch nicht wusste und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Dieser Zustand dauerte dann auch bis zur IFA dieses Jahres an. Nach knapp 4 Jahren, was im Beamermarkt ja eine kleine Ewigkeit ist und wo vor allem in diesem Zeitraum FullHD in die Wohnzimmer Einzug gehalten hat, wurde es auch so langsam mal Zeit für einen Tapetenwechsel. Doch dazu später mehr.


Vielen Dank erst einmal, für das tapfere lesen bis hierher.


Alles anderen, die keine Lust hatte, die Einführung zu lesen, können nun hier starten.




Die Gegebenheiten vor Ort


Ich projiziere aus 3,5m Entfernung auf eine 2,41m breite Davision Cadre Light Rahmenleinwand mit schwarzer Samtbeflockung in 16:9 mit einem mattweisem Tuch „Vilo“, welches einen Gain-Faktor von 1,2 aufweist. Die Wand unter der Leinwand habe ich mit schwarzem Stoff abgehangen, um Lichtreflexionen zu vermeiden.

Der Sitzabstand beträgt ca. 5m. Leider sind die Raumgegebenheiten suboptimal, da ich weiße Wände und eine weiße Decke habe.

Also Zuspieler dient ein Samsung BDP-2500, bei welchem ich schon gefühlte 100 Firmwareupdates durchgeführte habe und Samsung es bis dato nicht geschafft hat, das Gerät einwandfrei zum Laufen zu bringen. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Ansonsten ist der Player zu dem Preis ein absolutes Sahnestückchen. Gerade der Scaler (HQV) beim Upscaling von DVDs leistet hier ganze Arbeit. Dieser wird signaltechnisch noch durch einen Denon AVR 1910 geschliffen, welcher aber die HDMI-Eingangssignale nicht antastet. Des Weiteren kamen als Zuspieler zum Test eine Playstation 3 von Sony, ein FullHD Streamingclient von Conceptronic und eine DBOX2, welche per YUV an den Receiver angeschlossen ist.






Der Test



An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei Oliver von PiPro bedanken, der diesen Test erst ermöglicht hat. Vielen Dank!



Optik und Haptik


Schon beim auspacken kommt ein voluminöses, hochwertiges, perlmutweißes Gehäuse zum Vorschein. Dieses ist sehr gut verarbeitet und bietet alle aktuellen Anschlüsse incl. VGA- Anschluss und 2x HDMI 1.3a.

Nicht so gut gefällt mir die etwas nach oben abstehende Abdeckung der Projektorlampe. Dies hätte man etwas sauberer lösen können.

Die Fernbedienung kommt in der gleichen Farbe wie das Projektorgehäuse daher. Diese liegt ganz gut in der Hand und ist sehr gut strukturiert. Ganz oben die Direktwahltasten für die entsprechende Eingangswahl, in der Mitte die Navigation für das Menu und unten Direktwahltasten für diverse Parameter. Leider ist keine Direktwahltaste für Superresolution und die Frameinterpolation dabei.
Die Fernbedienung ist natürlich beleuchtet. Egal in welche Richtung man mit der Fernbedienung zeigt, der Epson registiriert jeden Tastendruck vorbildlich.

Nichtsdestotrotz ist die Fernbedienung meines Erachtens nach viel zu groß geraten. Die Tasten sind rießig (warscheinlich für Grobmotoriker) und dadurch auch sehr weit auseinander. Ohne umzufassen kommt man nicht an alle Tasten heran. Eine etwas kleinere Fernbedienung hätte es auch getan und wäre etwas ansehnlicher und besser zu bedienen gewesen.




Bildeinstellungen mit Peter Finzel

Nein, dieser war leider nicht bei mir zu Besuch. Allerdings habe ich mir zu meinem damaligen Sanyo die 2. Ausgabe der Testdisk zugelegt.

Also DVD ein den Samsung Player eingeworfen und los geht’s.

Nach Abruf der Settings aus den Speicherbänken ist mir folgendes aufgefallen.
Der „Natürlich“ Modus hat einen leichten Rotstich. Laut Peter Finzel ist ein Gamma von 2.0 eingestellt, insofern man dies überhaupt mit dieser Testmethode richtig beurteilen kann.

Die Konvergenz ist gut. Beim ersten betrachten von 100% Weiß ist mir kaum Shading aufgefallen. Bei 100% Gelb wandert die untere rechte Ecke leicht ins Grün.



Graustufen von Schwarz nach Weiß

100% Schwarz ist soweit okay. Allerdings hätte ich mir das Bild bei 100% Schwarz etwas dunkler vorgestellt.

90% Grau: Das Bild sieht richtig übel aus. Sowas hab ich zuvor noch nicht gesehen. Der obere Bildbereich geht ins rötliche, ganz besonders oben links. Unten rechts wirkt das Bild auch wesentlich heller und tendiert leicht ins grünliche. Insgesamt finde ich das Bild sehr inhomogen.

80% Grau: Der untere Bildbereich geht wieder ins rötliche, während sich in der Mitte ein grauer Streifen abbildet und der obere Bildbereich sehr hell wird.

70% Grau: Auch dieses Bild hat mit Grau nicht allzu viel zu tun. Während der obere Bildbereich sehr stark ins rötliche geht, wird der untere Bildbereich halbkreisförmig immer heller.

60% Grau: Gleiches Bild wie eben. Diesmal geht’s von unten halbkreisförmig zur Mitte recht hell und mit einem Rotstich los bis zur Mitte. Von da an wird das Bild wieder halbkreisförmig bis zur oberen Bildkannte immer heller.

50% Grau: Unten sehr stark aufgehellt und oben diesmal ein sehr starker Rotanteil.

40% Grau: ähnlich wie 50%

30% Grau: Das untere Bilddrittel ist sehr hell, währen in der Mitte ein rötlicher Streifen zu sehen ist. Danach wird das Bild halbkreisförmig nach oben hin immer heller.

20% Grau: Nach unten und oben hin wird das Bild wieder heller, während sich in der Mitte ein roter Streifen zeigt. So langsam kann man bei diesem Bild wieder von grau sprechen kann.

90% Grau: Ähnliches Bild, aber wieder noch etwas besser.

100% Weiß: Ein leichtes Shading ist zu sehen, welches aber wirklich nur minimal ist.


Der Pendeltest

Die Pendelspitze bleibt in Bewegung recht sauber, ohne das nennenswerte Farbsäume auf der Leinwand abgebildet werden. Das schaut schon richtig gut aus. Allerdings alles mit eingeschalteter FI auf Stufe „gering“. Mit FI auf „normal“ ist noch einmal eine Steigerung in der Abbildungsschärfe zu sehen. Auf Stufe „hoch“ der FI wirk die Pendelbewegung noch einmal einen Tick schärfer und ruhiger. Bei deaktivierter FI schaut das Ganze wie bei jedem anderen Beamer auch aus.



Laufschriften

Diese wirken bei eingeschalteter FI wesentlich schärfer und ruhiger. Es sind kaum Säume an den Kanten auszumachen. Die Schrift wirkt wesentlich lesbarer.



Bildschärfe

Nach ca. 30 min. musste ich die Bildschärfe noch einmal korrigieren. Diese hatte sich doch recht stark mit der Erwärmung des Projektors verstellt. So stark ist mir das bisher noch bei keinem anderen Projektor aufgefallen.



Lensshift

Dieser beeinflusst sich gegenseitig in beide Richtungen (horizontal und vertikal), so dass es doch eine ganz schöne Fummelei ist, diesen vernünftig einzustellen. In den allermeisten Fällen sollte dies aber eine einmalige Angelegenheit bleiben.



Hauttöne

Beim Testbild von Hauttönen in Bewegung (pendelnder Arm) ist mir im weißen Hintergrund enorm starkes Shading aufgefallen. Der pendelnde Arm hingegen blieb sauber und ohne Farbsäume oder anderweitige Verfärbungen abgebildet.



Moving Ramp

Bei diesem Testbild, welches Graustufen in Bewegung zeit, fiel mir wieder sehr stark der Rotstich im Grau auf, welcher im sehr hellen Grau ins grünliche driftete.

So, nun aber genug mit Testbildern hantiert. Diese sind ja auch nur bedingt aussagekräftig. Jetzt werden erst mal ein paar Filme eingeworfen.



Der Bildtest

Als Erstes kam der Trailer zu „Oben“ mittels Epson auf die Leinwand.
Das Bild wirkte sehr homogen und plastisch und hinterließ einen sehr guten Bildeindruck, wenn gleich der „Ahhhhh“-Effekt ausblieb.

Am Anfang von „Wall E“ wirkte der Weltraum sehr schön dunkel, während die Sterne sehr hell vor sich hin funkelten. In Wall E’s dunklem Wohnwagen konnte man auch noch bei ausgeschalteter Beleuchtung sehr viele Bilddetails ausmachen. Die Durchzeichnung in dunklen Szenen hat mich also überzeugt. Die Szene auf dem Deck der Axon wirkte sehr Dreidimensional. Die Farben waren kräftig, aber nicht übersättigt. Schwarze Bildbereiche wirkten wirklich schwarz und die Bildhelligkeit im Eco Modus überzeugt auf meiner 2,40m breiten Leinwand auf ganzer Linie. Alles in allem sehr schön.

Schon die Eröffnungssequenz von „Die Jagd zum Magischen Berg“ beeindruckte ungemein. Der Himmel war Schwarz und die Sterne funkelten zum greifen nahe. Das Bild wirkte absolut plastisch, sowohl in hellen, als auch in dunklen Szenen. Der Schwenk auf den Highway inmitten des Nichts wirkte unheimlich räumlich. Als Seth und Sara ihr Geheimnis vor Dr. Friedman lüfteten und den Raum in ein dreidimensionales Planetarium verwandelten, schien es fast so, als wäre man mitten drin. Die Planeten und Sterne leuchteten unglaublich hell vor dem schwarzen Hintergrund. Der Epson zeigte im ganzen Film ein sehr stimmiges Bild welches absolut überzeugend war.

Ich will jetzt hier nicht alle Filme aufzählen, in die ich hinein geschaut habe. Aber das was ich gesehen habe, hat mich absolut überzeugt.



Fernsehbild

Zugespielt wird mit einer DBOX2 über YUV.
Das digitale Palbild wirkt sehr plastisch und farbenfroh. Das Bild hat eine sehr gute Tiefenwirkung, so dass man manchmal meint, mitten drin zu sitzen. So viel Freude hat Fernsehen schon lange nicht mehr gemacht. (Wenn denn das Programm etwas besser wäre).



Playstation 3

Schon das Startbild der PS3 wirkt fein aufgelöst und stimmig. Bei GT5 Prologue bleibt die Strecke auch bei hoher Geschwindigkeit dank FI scharf abgebildet. Es macht richtig viel Spaß durch die wunderschöne Landschaft zu flitzen.
In Uncharted 2 kann man sehr feine Details der Grafik ausmachen und auch hier hat man wieder das Gefühl, mitten drin im Geschehen zu sein.



Lüfterlautstärke

Der Lüfter des Epson ist im Eco-Modus sehr dezent im Hintergrund hörbar. Allerdings ist die Tonlage etwas aufdringlich, sodass man den Lüfter in leisen Szenen sehr wohl vernehmen kann.

Im Dynamik-Modus erhöht sich die Drehzahl des Lüfters doch schon um einiges, sodass dieser schon recht aufdringlich ist.

Im normalen Lampenmodus erscheint mir der Lüfter zu laut, von welchem auch ein sehr helles surren ausgeht, als dass ein ungestörter Filmgenuss möglich ist.



Automatische Blende

Die automatische Blende werkelt recht unscheinbar im Hintergrund. Es ist weder ein Bildpumpen noch irgendeine andere optische Auffälligkeit bemerkbar. Allerdings geht von dieser Blende bei Aktivität ein dumpfes „Rumpeln“ aus, welches sehr wohl zu vernehmen ist. Da sich am Schwarzwert durch die automatische Blende reich subjektiv nicht allzu viel ändert, kann man diese, wenn sie einen allzu sehr stören sollte, auch getrost deaktivieren.



Dynamik Modus

Wer wirklich vor hat, mit dem Projektor bei Tageslicht fern zu sehen, der ist mit dem Dynamik Modus bestens bedient. Der Projektor mobilisiert damit die letzten Lichtreserven, so dass sogar bei indirekter Sonneneinstrahlung noch ein akzeptables Bild mit recht stimmigen Farben möglich ist. Die nächste Fussball-WM kann also getrost kommen. Mit dem Epson hat man den Sieg auf seiner Seite, egal wer gewinnt.



Upscaling

Das Upscaling von SD Material beherrscht der Epson durch seinen HQV-Chip recht gut, wenngleich er nicht mit dem Upscaling meines Samsung BDP-2500 mithalten kann. Auch der kleine Denon AVR-1910 verrichtet hier einen besseren Job als der Epson. Dennoch wird das Bild durch den Epson recht ordentlich hochgerechnet, sodass man auch an einem PAL Bild (aus einer vernünftigen Quelle) recht viel Freude hat.



Super-Resolution

Die Detailanhebung ist schon beachtenswert. Das komplette Bild wirkt durch die Super-Resolution um einiges schärfer und gerade bei dunklen Szenen kommen helle Lichter ganz besonders gut zum Vorschein.

Das Bild wird durch die Super-Resolution wohl in einer Art „unscharf maskiert“ und wirkt dadurch knackig scharf. In machen Szenen kommt es allerdings auf Stufe 3 zu leichten Überzeichnungen. Stufe 2 der SR ist ganz brauchbar, obgleich die gewonnene Schärfe auf dieser Stufe etwas größer sein könnte. Stufe 1 der Super-Resolution ist fast ohne Wirkung. Leider zählt der Epson ohne Super-Resolution auf Stufe 3 (ggf. noch Stufe 2) nicht gerade zu den schärfesten Kandidaten in diesen Beamersegment, sodass man wohl von vorn herein dazu angehalten ist, den Beamer mit Super-Resolution auf Stufe 2, bzw. 3 zu betreiben.



Frame-Interpolation

Da steh ich nun ich armer Thor und bin so klug als wie je zuvor.
Soll heißen, ich weis es nach ein paar Stunden immer noch nicht, ob ich die Frame-Interpolation gut finden sollte, oder nicht.

Mir ist die FI in jedem Film einige Male aufgefallen. Ob positiv oder negativ, kann ich nicht sagen. Aber allein schon die Tatsache, dass sie mir aufgefallen ist, würde ich nicht unbedingt als positiv betrachten, denn schließlich erwartet man ja einen ungetrübten Filmgenuss, aus dem man durch die Arbeitsweise der Frame-Interpolation immer wieder herausgerissen wird.

Ich kann auch nicht genau sagen, ob ich mich jemals an die Frame-Interpolation gewöhnen könnte, bzw. ob man sich da „reinsehen“ kann. Hier scheiden sich mit Sicherheit die Geister und jeder muss für sich selber entscheiden, ob es einem gefällt oder nicht.

Die FI auf Stufe 1 (niedrig) ist noch recht harmlos, obwohl das Bild hier schon sehr viel bei langsamen Bewegungen an Stabilität gewinnt. Stufe 2 (normal) macht sich schon recht gut bemerkbar, egal ob bei Spielfilmen, Animationsfilmen (Wall E) oder auch Dokumentationen (Planet Erde). Wobei ich bei den Dokumentationen auch noch mit Stufe 3 (hoch) leben könnte. Und trotzdem schaut es schon komisch aus, wenn alle Bewegungen so flüssig ineinander über gehen.



3D

Auch wenn es nur indirekt mit dem Epson zu tun hat, so will ich auch dieses Thema kurz ansprechen.

Durch die derzeit in Heimkinobereich verfügbare 3D Technik, welche sich im Mainstream-Bereich derzeit auf die Rot-Grün Brillen beschränkt, und der damit verbundene Licht- und Farbverlust, kann auch der Epson im Dynamik-Modus nicht ausgleichen. Getestet habe ich mit „Reise zum Mittelpunkt der Erde 3D“ und „Coraline 3D“. Gerade in Coraline kommen die 3D Effekte recht gut zur Geltung, was aber durch die verfälschten Farben wieder zu Nichte gemacht wird. Leider reicht auch m.E. die Bildhelligkeit im Dynamikmodus des Epson nicht aus, um mit den Pappbrillen ein einigermaßen helles Bild darzustellen. Außerdem habe ich noch das Problem, dass mir nach 20 min. mit der Rot-Grün Brille auf der Nase die Augen weh tun. Gesund ist das Ganze sicherlich nicht.



Epson vs. JVC

Dies gehört zwar nicht wirklich zum Test, aber ich wollte es noch unbedingt mal los werden. Ich hab ja die diversesten Diskussionen in den verschiedensten Threads zum Thema Epson EH-TW 4400/5500 vs. JVC DLA-HD350/750 und Nachfolger gelesen. Dabei musste ich mich doch einige Male fragen, ob die eine oder andere Aussage wirklich ernst gemeint ist, oder ob man nur provozieren wollte. Aber wie auch immer halte ich es nicht wirklich für sinnvoll, beide Geräte miteinander zu vergleichen um dann zu der Aussage zu kommen, dass der Epson ein besseres Bild als der JVC hätte. Auch wenn der Epson den Vorsprung des JVC wesentlich verkleinern konnte, so ist er doch nah dran, nicht mehr und nicht weniger. Das Schwarz des JVC ist schwärzer als das des Epson, das Bild ist wesentlich schärfer und homogener. Der JVC spielt definitiv in einer anderen Liga. Das macht sich halt nicht nur im Bild, sondern auch im Preis und der Technik bemerkbar.

Und man sieht sehr wohl, ob das projizierte Bild von einem LCD, DLP oder D-ILA (LCoS) kommt. LCD hat halt ein typisch weiches Bild, welches unverkennbar ist, während ich das Bild von DLP Beamern als sehr hart empfinde. Ich würde bei den 3 unterschiedlichen Techniken hier auch Parallelen zur Entwicklung der Bildaufzeichnung im Heimbereich sehen. Da hat sich auch VHS durchgesetzt, weil es das günstigste System war, welches sich jeder leisten konnte. Die besseren Systeme (Beta, Video2000 – lange ist’s her) konnten sich auch aufgrund der damaligen Preisdifferenz nicht durchsetzen.

Man vergleicht ja auch nicht seinen Golf mit einem Porsche. Da wäre auch das Ergebnis von vorn herein klar, wer in welcher Kategorie gewinnt. Und ja, das günstigere Auto ist der Golf und weniger Sprit verbraucht er auch. Und ja, Porsche hat auch ein Low-Budget Modell heraus gebracht, den sich mehr Leute leisten konnten, als die 911er Serie. Und ich glaube, genau das hat sich JVC auch gedacht, als sie den 350er auf den Markt gebracht haben, um auch Leute anzusprechen, die nicht dazu bereit waren, soviel Geld in einen Beamer zu investieren und trotzdem von einem herausragenden Bild und der dahinter stehenden Technik profitieren wollten.

Aber genug des Guten. Ich will hier ja keine neuen Diskussionen darüber anstoßen, da dies hier auch nur Offtopic ist.



Fazit

Mit dem Epson EH-TW4400 bekommt man einen ganz ausgezeichneten Beamer, der ein sehr lichtstarkes und homogenes Bild auf die Leinwand wirft. Dabei besitzt der Projektor einen guten Schwarzwert, der das Bild richtig plastisch erscheinen lässt. In dunklen Szenen besitzt das Gerät eine sehr gute Durchzeichnung, welches auch das letzte Detail hervorzuheben weis. Ob man das letzte Quäntchen Schärfe mit der Super-Resolution heraus kitzelt oder mit der Frame-Interpolation Bewegungsunschärfen minimiert, bleibt wohl jedem selbst überlassen, da dies nun wirklich eine Geschmacksfrage ist.

Hätte ich mir diesen Beamer blind gekauft, dann wäre ich damit wohl sehr zufrieden gewesen und er hätte mir sicher wieder einige Jahre einen guten Dienst erwiesen.

Von daher kann ich für dieses Gerät und natürlich auch für den großen Bruder, den Epson EH-TW5500, mit gutem Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen.



Und zu guter Letzt möchte ich mich noch einmal bei Oliver von PiPro für die Gelegenheit bedanken, einen Epson EH-TW4400 eine Woche lang testen zu können.
fun-maker
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 22. Dez 2009, 09:29
Hallo Atominus,

suuuper Bericht, vielen Dank dafür!!

Ich habe den 4400 seit etwa zwei Wochen und kann dir wirklich in JEDEM Punkt zustimmen. Leider auch in den Negativen, z.B. der sich verändernden Schärfe.....

Ich habe das auch sofort bemerkt und hier gepostet, aber anscheinend bemerkt der Großteil der Leute das nicht wirklich.
Denn leider ist es tatsächlich so, dass sich die max. Schärfe nicht in den ersten paar Minuten einstellt, sondern erst nach etwa einer halben Stunde. Und wenn man das erst mal weiß, ist es auch im Film-Bild sichtbar und mich persönlich stört das, so dass ich den Beamer immer eine halbe Stunde vor "Filmbeginn" einschalten muss.
Anscheinend liegt es auch nicht nur an meinem Gerät, sondern ist ein grundsätzliches Problem. Wohl denen, die ein nicht so stark ausgeprägtes Schärfeempfinden haben....

Ansonsten ist der Epson zu dem Preis wirklich ein Topp-Gerät, aber Schwächen wie die beschriebene müssen doch heutzutage nun wirklich nicht mehr sein!

Noch kurz zur FI: Ich dachte auch erst: "Oh, ob ich mich da jemals dran gewöhnen werde?" Insgesamt haben wir nun etwa 5 Filme mit FI auf Stufe 2 gesehen. Gestern dann mal kurz die Transformers Blu-ray rein und FI abgeschaltet: Was soll ich sagen? Wir waren schockiert! Ein Geruckel, Gematsche, in Bewegungen verschwinden alle Details...... ich hatte das Gefühl, binnen weniger Minuten Kopfschmerzen zu bekommen. Das war jetzt bewusst etwas übertrieben. Was ich damit sagen will: Es ist alles eine Frage der Gewohnheit. Wenn man sich an die "Smoothness" der FI erst mal gewöhnt hat, wird das originale "24p-Geruckel" beinahe unerträglich. Probiert es einfach mal aus!

Übrigens: Das Argument zum 24p-Geruckel "Das ist vom Regisseur so gewollt" ist Unsinn. Es ist einfach der (leider völlig veraltete) Stand der Technik. Gestern habe ich in der aktuellen GQ ein Interview mit James Cameron gelesen. Auf die Frage, was er nun nach 3D als nächste technische Revolution angehen will, antwortete er sinngemäß, dass er durch die komplett digitale Vorgehensweise künftig endlich die Bildfrequenz deutlich erhöhen möchte, um das störende Ruckeln zu beseitigen.
Wie schön, dass man mit einer sehr gut funktionierenden FI der Zeit voraus sein kann.....

Greets
Tommy
Atominus
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Dez 2009, 11:24
Hallo Tommy,


das mit der sich verändernden Schärfe scheint dann wohl auch wirklich ein Problem zu sein. Auch hatte ich immer den Eindruck, wenn ich die Super-Resolution nicht auf Stufe 3 hatte, dass dem Beamer das letzte Quentchen Schärfe fehlt.

Ich hatte während des Test auch fast die ganze Zeit die Frame-Interpolation an um zu schauen, ob ich mich daran gewöhne. Gestern Abend habe ich dann mit meinem Beamer wieder einen vollständigen Film geschaut und habe die Frame-Interpolation nicht vermisst. Zum Glück.

Aber kann schon sein, dass man sich da "reingucken" kann und wenn das erst einmal geschehen ist, dann will man diese wohl nicht mehr missen.

Ich denke mal auch, dass man zukünftig an erhöhten Bildwiederholfrequenzen nicht mehr vorbei kommen wird. Allein für 3D braucht man ja schon ein paar Bilder mehr.
Für Puristen wird diese Funktion sicherlich abschaltbar sein, so dass man es im Endeffekt jedem recht machen kann.

Aber wie gesagt, der Epson ist wirklich ein Top Beamer, den ich mir sicher auch geholt hätte.


Daher viel Spaß damit und viele Grüße
Mike
00ReVo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Dez 2009, 12:22
Sagtmal, wegen des 24p Ruckeln - wenn ich mir z.B. The Dark Knight ansehe, die Szene wo sein Anzug aus dem Boden kommt der sich hinter diesem Stahlgitter befindet - das flimmert doch schon sehr stark (selbst mit FI auf 3).. oder auch bei dem Film HOME, in Dubai, bei vielen detailreichen Gebäuden ist ein starkes Flimmern über das ganze Bild zu bemerken... ist das alles ein 24p Ruckeln??
*Harry*
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2009, 13:07
Wg. Gewöhnung an die FI: Bin mittlerweile zum selben Ergebnis gekommen. Sehe ich längere Zeit mit FI, dann kommt mir ohne FI das 24 Hz "Bildgeruckel" doch eher stören vor - auch wenn es "kinoliker" ist.
Meine Bevorzugte Einstellung ist daher FI = 1 geworden.
Hier berechnet der DSP nur Zwischenbilder bei Szenen mit wenig Bewegung. Kommt es dann zu einem Kameraschwenk, erhält man wieder das "24Hz Feeling", da die FI keine Bilder einfügt. Optimal!

Vielen anderen Punkten aus Atominus Bericht (Gut!) kann ich als 5500er Besitzer beipflichten, z.B.:

- 30 Minuten braucht die maximale Schärfe (wobei ich die Aufwärmphase schon vom HC5000 her gewohnt war - erst dann waren bei dem die Farben stimmig)

- Gefummel mit der einmaligen LensShifterei

- Blende bringt nicht mehr viel, kann man eigentlich auch deaktiv lassen. Evt. bemerkbarer Unterschied am ehesten sichtbar im Abspann.

- Das DVD-Upscaling macht die PS3 besser, hat aber auch mehr CPU-Power und nutzt diverse SW-Algorythmen hierfür.

Das mit den Shading-Problemen bei den IRE-Abstufungen/Hauttönen ist mir allerdings noch nicht aufgefallen. Muss ich nochmal explizit ansehen.

Nur eine Bemerkung: Der absolut mögliche Schwarzwert ist nach meinen subjektiven Vergleichen beim TW5500er besser als beim 350er JVC. Dafür hat der JVC einen besseren in-Bild Kontrast.
Atominus
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Dez 2009, 14:55
@00ReVo: Besagte Stellen die Du beschreibst, hab ich mir leider nicht angesehen. Bei allem, was ich aber bisher gesehen habe, ist mir kein Bildruckeln aufgefallen und auch keine Artefakte durch die FI. Allerdings hab ich die FI über einen längeren Zeitraum auch nur auf Stufe 2 (normal) betrieben. Kann sein, dass bei Stufe 3 (hoch) Artefakte erzeugt werden. Mir ist da aber in der kurzen Zeit nichts aufgefallen.

@*Harry*:Der TW5500 hat ja auch auf dem Papier gegenüber dem TW4400 einen wesentlich höheren Kontrast. Daher denke ich auch, dass er noch einmal einen besseren Schwarzwert haben wird.

Sehr schön sehen kann man das, wenn man in sehr dunklen (schwarzen) Szenen die Hand vor die Leinwand hällt und schaut, wie stark der Schatten den Hand auf der Leinwand noch zu sehen ist. Beim TW4400 war das Schwarz noch recht hell, sodass die Hand deutlich sichtbar auf der Leinwand abgebildet wurde. Beim HD350 sehe ich demgegenüber kaum noch die Hand auf der Leinwand. Wenn, dann nur noch Schemenhaft. Der Unterschied zum TW5500 würde mich dann schon noch interessieren.

Aber da der TW4400 ja schon ein klasse Bild hat, kann man, so denke ich, mit dem TW5500 ja überhaupt nichts mehr verkehrt machen.
Nudgiator
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2009, 23:31

00ReVo schrieb:
Sagtmal, wegen des 24p Ruckeln - wenn ich mir z.B. The Dark Knight ansehe, die Szene wo sein Anzug aus dem Boden kommt der sich hinter diesem Stahlgitter befindet - das flimmert doch schon sehr stark (selbst mit FI auf 3).. oder auch bei dem Film HOME, in Dubai, bei vielen detailreichen Gebäuden ist ein starkes Flimmern über das ganze Bild zu bemerken... ist das alles ein 24p Ruckeln??


So ein Flimmern kenne ich eigentlich nur, wenn der falsche Bildmodus eingestellt ist (Film bzw. Video).
00ReVo
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Dez 2009, 16:03

Nudgiator schrieb:

So ein Flimmern kenne ich eigentlich nur, wenn der falsche Bildmodus eingestellt ist (Film bzw. Video).


Bildmodus?? Musst du mir erklären.. ich schaue im Natural Mode falls du das meinst.
Atominus
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Dez 2009, 17:35
Nudigator meint, dass Dein Beamer in dieser Szene in den Filmmodus verfällt und dadurch das Flimmern verursacht wird. Ich denke aber, das kann man eher ausschließen.

siehe auch: Zeilensprungverfahren und Vollbildverfahren

Gruß
Mike
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