Was bringt ein Leitungsverstärker?

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8Quibhirfd8
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mai 2015, 18:42
Hallo,

mein Sat-Kabel ist knapp 30m lang und habe öfters Bildausfälle. An der Sat-Antenne ist alles in Ordnung, der Nachbar der auch mit dranhängt hat guten Empfang. Jetzt überlege ich mir einen Sat-Leitungsverstärker anzuschließen. Was bringt dieser?

Gruß
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2015, 19:02

8Quibhirfd8 (Beitrag #1) schrieb:
Jetzt überlege ich mir einen Sat-Leitungsverstärker anzuschließen. Was bringt dieser?

Wenn das 30 m lange Kabel von halbwegs vernünftiger Qualität ist, braucht man keinen Verstärker. Zu viel Verstärkung schadet auch nach 30 m noch, und wegen der zusätzlichen Stromlast kann ein Verstärker auch hinderlich sein.
  • Typ des 30 m langen Kabels?
  • Alternativ: Welchen Durchmesser hat der Innenleiter des Kabels, 1 ... 1,1 mm oder weniger? Innenleiter aus reinem Kupfer oder verkupfertem Stahl?

  • [...] und habe öfters Bildausfälle.

    Gibt es nur ein Wechselspiel aus ungestörtem Empfang und gar keinem, oder tritt als Zwischenstufe auch gestörter Empfang (Klötzchenbildung, Bildhänger, Tonaussetzer) auf?
  • Sind alle Programme betroffen (auch 3sat HD bzw. falls kein HD-Empfangsgerät eingesetzt wird auch Al Jazeera oder BBC Wolrd News), oder betrifft der Ausfall nur einzelne Programme?
  • Typ Receiver / TV?
8Quibhirfd8
Stammgast
#3 erstellt: 30. Mai 2015, 22:18
Es sind Bildstörungen wie von dir beschrieben mit Klötzchenbildung, Bildhänger, Tonaussetzer. Betroffen sind alle Programme und nicht nur eine Ebene. Über die Qualität des Kabels kann ich dir keine Auskunft geben. Wenn es das was an der Antenne ist über die ganze Länge ist, das ist es schon ein besseres. Das mit der zusätzlichen Stromlast ist mir auch klar, weshalb ich ja mal Auskunft wollte. Diese kleinen Zwischenverstärker werden ja manchmal als Wunderheiler angepriesen

Gibt es da auch was besseres mit eigenem Netzteil das die Stromversorgung des LNB übernimmt?
Rahel
Inventar
#4 erstellt: 30. Mai 2015, 22:36
Du schreibst, dass Dein Nachbar guten Empfang hat.
Sind alle Deine Kabel-/Steckeranschlüsse o.K.
Sind die Anschlüsse in der Wanddose korrekt?
Kabel geknickt und wieder gerade gezogen?


[Beitrag von Rahel am 30. Mai 2015, 22:49 bearbeitet]
8Quibhirfd8
Stammgast
#5 erstellt: 30. Mai 2015, 22:49
Die F-Stecker an der Antenne und am Receiver wurden neu angeschlossen. Das Kabel sollte von der Antenne bis zum Receiver durchgängig sein. Eine Sat-Dose ist nicht vorhanden.
Rahel
Inventar
#6 erstellt: 30. Mai 2015, 22:58
F-Stecker neu angeschlossen muss nicht heißen, dass evtel ein Fehler gemacht wurde.
Ein Malheur mit dem Geflecht ist mir auch schon passiert.
Ist der Innenleiter lang genug im Stecker (12 mm)?


[Beitrag von Rahel am 30. Mai 2015, 23:00 bearbeitet]
8Quibhirfd8
Stammgast
#7 erstellt: 30. Mai 2015, 23:08
Keine Sorge, ich war früher Radio und Fernsehtechniker. Heute ist zwar vieles neu, aber wie ein F-Stecker angeschlossen wird weiß ich immer noch. Es geht auch nur um die Frage was bringt ein Leitungsverstärker. Da helfen keine theoretischen, sondern nur praktische Tipps ;).
Rahel
Inventar
#8 erstellt: 30. Mai 2015, 23:32
Ein Sat-Verstärker bringt in den meisten Anlagen eher eine Verschlechterung als Verbesserung, weil der Pegel aus dem LNB auch ohne Verstärker schon sehr hoch ist. Der Verstärker sorgt dann für Übersteuerung und erhöht zudem das Rauschen, was somit die Signalqualität verschlechtert.

Ein Verstärker ist eigentlich dazu da, sehr lange Kabel auszugleichen (und "sehr lang" bedeutet weit über 50 Meter bei hochwertigen Kabeln).

Manchmal wird ein Verstärker auch schon für kürzere Kabel benutzt, wenn das Kabel eine hohe Dämpfung hat (ältere Kabel, 4-mm-Kabel etc.) oder wenn sich andere dämpfende Elemente (Verteiler, Verbinder, schlechte Multischalter) im Signalweg befinden.

Wie bereits @raceroad beschrieben hat, liegt die Vermutung nahe, dass Du ein Kabelproblem hast. Einfach mal die Anschlüsse
Deines Nachbarn an der LNB tauschen, um festzustellen, ob der Fehler wandert - das wäre doch mal ein praktischer Tip.

Oder aber die 10,-- Okken für 'nen Verstärker ausgeben und schauen, was passiert.
Bollze
Inventar
#9 erstellt: 31. Mai 2015, 10:32
Ich fasse mal zusammen :
Ein Koxialkabel mit einen Durchmesser von ca. 7mm, was nach 30 Meter aus einen guten kräftigen Astra- Signal ein gestörtes Signal macht, ist von sehr schlechter Qualität.
In sowas noch einen Verstärker reinhängen?
Auch der Receiver selbst kann einen Defekt haben. Das LNB, auf den betreffenden Ausgang, kann einen Fehler haben.
Es gab in meiner Praxis auch schon Fälle, wo das LNB einen Schaden hat oder die Schüssel beschädigt oder schlecht justiert war, ein Tuner das Signal noch verwerten konnte, ein anderer Typ von Tuner /Receiver schon nicht mehr.
Ok, wahrscheinlich bist du jetzt genauso schlau wie vorher

Bollze


[Beitrag von Bollze am 31. Mai 2015, 10:44 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#10 erstellt: 01. Jun 2015, 18:10

8Quibhirfd8 (Beitrag #7) schrieb:
Keine Sorge, ich war früher Radio und Fernsehtechniker.
...
Es geht auch nur um die Frage was bringt ein Leitungsverstärker. Da helfen keine theoretischen, sondern nur praktische Tipps ;).

Ein Radio- und Fernsehtechniker der Basiswissen der Berufschule und Praxis der Antennentechnik vergessen hat?

Eine Nachverstärkung zur Kompensation eines Anlagenfehlers ist der "Reparatur" einer festsitzenden Bremse durch einen stärkeren Motor vergleichbar. Gas und Bremse zugleich.

STICHWORTE:
  • Friis-Formel
  • Scherendiagramm
  • Keine Unter- bzw. Übersteuerungen
  • Teilnehmer-Pegelfenster in der Sat.-ZF 47 bis 77 dB(µV) einhalten
Ein guter Anlagenplaner hält zu den Pegel-Limits 3 bis besser 6 dB Abstand ein.

FAZIT: Verstärker nur wenn durch normale Anlagendämpfung nötig, immer in der richtigen Dimensionierung und an Stellen, an denen der Rauschanteil noch nicht zu hoch ist und Eingangspegel + Verstärkung weder Übersteuerungen noch Überpegel verursachen.


[Beitrag von Dipol am 01. Jun 2015, 18:33 bearbeitet]
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