Ist RG 179 (75 Ohm) als Antennenkabel brauchbar?

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wp48
Stammgast

#1 erstellt: 27. Jul 2016, 14:27

Hi Leute,

wie in der Überschrift zu lesen würde ich gerne RG 179 als Antennenkabel einsetzen. Der Grund: Ich muss zwei Antennenkabel von der Anschlussdose zum Sat-Receiver über eine Strecke von knapp 10 Meter verlegen, und zwar um Innen- und Aussenecken herum und am liebsten hinter der Fußleiste versteckt (die ist dazu geeignet), aber das originale Antennenkabel ist ziemlich steif und sträubt sich heftig. Das RG 179 hat 75 Ohm Wellenwiderstand und ist nur 2,6 mm dünn und flexibel. Die technischen Daten hierzu:

Kabeltyp: RG179
Impedanz: 75 Ω
Isolationsmaterial: Fluorethylenpropylen
Kategorie: Koaxialkabel
Besonderheiten: Geflechtschirm + flexibler Innenleiter
Typ: Koax
Außen-Ø: 2.6 mm
Prüfspannung: 1000 V/DC
Kapazität pro Meter: 56.5 pF
RoHS-konform: Ja

Die F-Stecker für 4 mm Kabeldurchmesser müssten mit ein wenig Trickserei an das dünne Kabel anpassbar sein. Die Litze könnte ich mit etwas Lötzinn F-Stecker-brauchbar machen, denke ich.

Gibt es irgendwelche Einwände dagegen?

Mit Dank vorab für eure Hilfestellung
Wolfgang

hgdo
Moderator

#2 erstellt: 27. Jul 2016, 15:29

Gemäß Datenblatt liegt die maximale Operating Frequency bei 1 GHz. Damit ist das Kabel für Sat-Signale nicht geeignet bzw. nicht zu empfehlen.

wp48
Stammgast

#3 erstellt: 27. Jul 2016, 15:40

Eine schnelle Antwort, fürwahr. Vielen Dank!

OK, ist also ein Schuss in den Ofen, war aber eine Anfrage wert. Könntest du denn eine flexible Alternative für meinen Verwendungszweck empfehlen?

raceroad
Inventar

#4 erstellt: 27. Jul 2016, 15:40

Gedacht ist RG 179 als Antennenkabel nicht. In

diesem Datenblatt wird die max. Betriebsfrequenz mit 1 GHz angegeben (Sat-ZF geht bis 2,15 Ghz), wobei 10 m RG 179 etwa so viel dämpfen wie gut 40 m RG 6. Und wenn mit "screening effectiveness" die Schirmdämpfung (eigentlich "screening attenuation") gemeint sein sollte, dann ist die mit lediglich > 41 db absolut unzureichend.

wp48 (Beitrag #1) schrieb:

Die F-Stecker für 4 mm Kabeldurchmesser müssten mit ein wenig Trickserei an das dünne Kabel anpassbar sein. Die Litze könnte ich mit etwas Lötzinn F-Stecker-brauchbar machen, denke ich.

Da ist die Grenze zwischen Kreativität und Pfusch aber überschritten.

Auch wenn die Flexibiltät nicht so hoch ist, wäre ein 4,3 mm Koax mit festem Innenleiter wie z.B. das Ören HD 63 (nur

Angebotsbeispiel) technisch auf jeden Fall besser.

[Beitrag von raceroad am 28. Jul 2016, 00:43 bearbeitet]

wp48
Stammgast

#5 erstellt: 27. Jul 2016, 15:47

Nun ja, pfuschen will ich ja wirklich nicht.

Vielen Dank für die Erklärung und den Link. Dann werde ich mich mal bei diesen Kabeln umtun. Hab halt wieder was gelernt ...

wp48
Stammgast

#6 erstellt: 27. Jul 2016, 16:23

Kaum ist man schlauer geworden, tun sich neue Fragen auf ...

Also: Kann ich ein fertig konfektioniertes Sat-Antennenanschlusskabel mit 2 Mantelstromfiltern ohne Nachteile auf die benötigte Länge kürzen und mit nur einem Mantelstromfilter betreiben?

raceroad
Inventar

#7 erstellt: 27. Jul 2016, 16:53

Diese Ferritkerne machen so gut wie nie einen positiven Effekt, wird kein Verlust sein.

Da stellt sich eher die Frage, wie das Kabel aufgebaut ist. Solche sog. Mantelstromfilter findet man typisch auf Kabeln von mäßiger bis grottiger Qualität. Aber solange es keine Empfangsstörungen gibt, besteht kein Handlungsbedarf.

wp48
Stammgast

#8 erstellt: 27. Jul 2016, 17:10

Mögliche Empfangsstörungen - das würde bedeuten: ausprobieren und im Negativfall neues Kabel besorgen ... Nee, dazu habe ich keine Lust! Guter Hinweis also.

Ich glaube, jetzt bin ich hinreichend gerüstet für das Thema. Mit Dank an alle Helfer