Music Hall a25.2 und Onkyo DX7555

Hallo zusammen,

rund eine Woche steht jetzt nun meine neue Anlage und spielt vor sich hin. Zeit also, meine Klangeindrücke zu schildern.

Vorgeschichte

Ich suchte haptisch überlegenen Ersatz für meine NAD BEE Kette, die zwar schön spielt, aber leider komplett aus Plastik ist. Ich wollte Metall – und zwar überall. Von der CD-Lade, über Potis bis zu den Knöpfen. Als Boxen dienen meine Geithain ME 25.

Amp

Dies und das

Der Music Hall wird von Shanling in China gefertigt. Der Entwickler (Ex-Creek Mensch Roy Hall) macht daraus auch keinen Hehl. Entsprechend ist die Verarbeitung: Auf der cm-dicken Alufront sitzen zwei satt laufende Potis. Die Lautstärke wird digital geregelt, was eine wirklich feine Sache ist. Innen ist das Teil ebenfalls blitzblank aufgebaut. Der stattliche Ringkerntrafo hat locker 12cm Durchmesser. Keine losen Kabel, kurze Wege, sauber aufgebaute Platine. So wünscht man sich das. Außerdem hat der Verstärker ein "immer offenen" Preamp Out, an dem sich mein Subwoofer ohne große Kabelsalate anschließen lässt.

Klang

Ich habe keine großen Unterschiede zu meinem NAD erwartet. Letztlich kamen auch keine. Ich würde die Unterschiede eher als zwar gut hörbar, aber nicht als weltbewegend beschreiben. Definitiv zugenommen hat der Detailgrad bzw. die Auflösung. Es ist aber nicht so, dass ich diese Feinheiten über den NAD nicht hören kann, nur sind sie beim Music Hall deutlicher und klarer. Vlt. hängt das auch mit dem zweiten Unterschied zusammen. Der NAD spielt druckvoll und wirkt dadurch immer minimal "angestrengt", der Music Hall hingegen hat nicht diesen Punch, spielt dafür aber ruhiger und gelassener. Viele würden das wohl als "audiophiler" bezeichnen. In vielen Berichten habe ich von der tollen Raumabbildung des Music Hall gelesen. Ich habe jedoch keine Verbesserung zu meinem NAD feststellen können. Wobei auch die Raumabbildung von den anderen positiven Eigenschaften des a25.2 indirekt profitiert.

Player

Dies und das

Vermutlich ist der Onkyo das, was man früher einen Japan Boliden genannt hätte. Das Ding ist sauschwer, sauhoch und sautief. Die ganz ansehnlich geschwungene Front ist aus Metall, die schön großen Knöpfe ebenso. Absoluter Hammer ist die CD-Lade. Ich habe noch nie verstanden, warum die meisten Player (inkl. den kostspieligen) da sparen und so ein wackeliges Klapperteil rausschießt. Beim Onkyo läuft die Lade hingegen "so wie früher", satt und langsam. Toll. Ebenfalls sehr angenehm ist das dimmbare Display mit guter Auflösung und angenehmer, gelb/grüner Farbe. Mit an Bord sind einige Spielereien wie Phasenumkehr, Filteranpassung und Manipulationen der Clock. In den Innereien sind unter anderem zwei Elkos, die in der Größe denen im NAD-Amp in nichts nachstehen. Weiß der Teufel, warum.

Klang

Hier habe ich im Vergleich zum NAD keine Unterschiede erwartet. Und bis auf die wirklich minimal "frischere" Wiedergabe gibt es auch keine. Die Tweakmöglichkeiten haben keinen hörbaren klanglichen Einfluss. Zumindest fällt mir der nicht auf. Insgesamt klingt er so, wie ein ordentlich aufgebauter Player klingen soll: Neutral und gut. Dass im Onkyo ein etwas besserer Wandler werkelt als im NAD, führt ebenfalls zu keinem Vorteil. Und mal unter uns: So ein Minichip (jeder sollte sich mal den Spaß machen, das Ding auf der Platine zu finden) einer Topfirma (BurrBrown oder Wolfson oder...) kostet keine 5 Euro.


Fazit

Ich wollte eine haptisch wertige Anlage, die klanglich meiner NAD-Kette mind. ebenbürtig ist. Das habe ich nun. Es macht wirklich Spaß, die Geräte anzufassen. Da ich ohnehin im Nahfeld sitze, nutze ich die Fernbedienung kaum. Mir sind diese Dinge also wichtig. Schön, dass ich sie nun besitze.

Hi,

nach Umstieg auf Aktive Monitore steht der arme Music Hall ganz ungenutzt bei mir rum und sucht einen neuen Besitzer! Hat wer Interesse?