Hörbericht Swans M200 MKIII

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Elhandil
Inventar
#1 erstellt: 15. Feb 2011, 13:05
Hallo zusammen !

Nachdem sich mein Suche für eine Zweitanlage im Arbeitszimmer weit über 3 Monate hingezogen hat, bin ich am Ende bei der sehr feinen Abacus A-Box 5 hängen geblieben und war damit super zufrieden.

Animiert durch eine Diskussion hier im Forum hab ich mir dann aus purer Neugier die Monitor Audio EX-66 nach Hause bestellt. Nach einer Woche intensiven Hörens war ich dann mit der Abacus dann nicht mehr ganz so zufrieden weil der Wechsel zurück dann einem leichten Kulturschock gleich kam. Mir fehlte auf einmal ein gewisser Biss im Sound und ich hatte mich irgendwie an den zupackenden Charakter der EX gewöhnt.

Da die EX-66 mit ihren leicht ungewöhnlichen Maßen nicht ins Arbeitszimmer konnten, habe ich bei meinem Händler ein Paar Swans M200 MKIII bestellt, die mir zuvor schon beim zufälligen Hören postitiv in Erinnerung geblieben waren.

Daher hier nun meine Eindrücke

1. Auspacken

Die M200 kommen in einem normalen, ca 15 KG schwerem Karton daher, auf dessen Seiten der riesige Schwan prangt. Als erstes fallen dem Neukunden ein paar weißer Stoffhandschuhe entgegen, die ich allein schon aus Stlye-Gründen mit einem Grinsen sofort angezogen habe. Diese sollen anscheinend störende Fingerabdrücke auf den Boxen verhindern. Die Lautsprecher selbst sind gut gepolstert in weißen Stoffsäckchen (die fürchterlich stinken) untergebracht. Weiterhin im Karton:

- Datenblätter mit gemessenem Frequenzgang beider Lautsprecher
- 1 Stereo Chinch Kabel, für welches das Urteil "Telefondraht" noch großzügig ist
- Konträr dazu ein sehr hochwertiges Y-Kabel Chinch <-> Mini-Klinke
- 1 Kaltstromkabel
- 1 Verbindungskabel von der aktiven Masterbox zum passiven Gegenstück
- 1 Handbuch in Japanisch (glaube ich ) und Englisch


2. Aufbau

Die Lautsprecher sind fix und unkompliziert aufgestellt, das mitgelieferte Verbindungskabel lässt sich gut an beiden Boxen anschrauben.

Das mitgelieferte Chinch-Kabel habe ich einfach mal ignoriert und die beiden Schwäne mit dem soliden "Rhodos" von in InAkustik an meinen Beresford Caiman DAC geschlossen.


3. Einspielzeit

Der Hersteller empfiehlt, die M200 zu Beginn 48 Stunden einspielen zu lassen. Dem kann ich mich nur anschließen.

Wie im Handbuch empfohlen, habe ich die Potis für Bass und Höhen (machen übrigens wie der Volume Regler einen sehr wertigen Eindruck) auf 12 Uhr gestellt.

Der erste Eindruck dann super ernüchternd. Knarzig, hohl und sehr angestrengt trifft es ganz gut. An Musik hören war eigentlich kaum zu denken, daher habe ich die Boxen erstmal 2 Tage lang querbeet mit meiner Musiksammlung alleine gelassen.


4. Mucke !

Wieder zurück im Arbeitszimmer hört sich das nach der Einspielzeit doch schon ganz anders an. Gleich die ersten Klänge von Queen's "Innuendo" kommen überraschend sanft und doch druckvoll.

Die Swans stehen bei mir sehr wandnah (20cm) und prouzieren dort einen unheimlich fetten Bass, der mir persönlich aber schnell auf den Sack geht. Mit einem beherzten Griff ans Bass-Poti kann man dem aber relativ schnell Herr werden und die Bässe nach eigenem Geschmack absenken.

Da sich die Abacus mit Rock härterer Gangart etwas schwer tun, habe ich zuerst natürlich die hier üblichen Verdächtigen aufgelegt.

Manowar - King Of Kings EP

Bereits nach den ersten Takten wird klar, hier werden keine Gefangenen gemacht. Unglaublich druckvoller Sound, ein hammermäßiger Kickbass und unwahrscheinlich breite Bühne, teils weit über die Lautsprecher hinaus. Ich bekomme sofort Lust, selbst zur Gitarre zu greifen. Jungfernfahrt schon mal bestanden.

Deep Purple - Made in Japan (live)

Auch hier zeigt sich gleich, dass die Swans das Zeug zur Rampensau haben. Selten habe ich eine so mitreissende Vorstellung von "Highway Star" gehört. Es grooved einfach tierisch und wieder wird eine unglaublich weite Bühne aufgebaut, so dass man sich konstant wie in der ersten Reihe fühlt.

Ayreon - Into The Electric Castle

Dieses Album nehme ich sehr gerne zum testen her weil sich harte Riffs mit schönen akkustischen Passagen abwechseln und das ganze mit fetten, sphärischen Keyboards garniert wird. Lange rede, kurzer Sinn: Kriegen die Schwäne hin, sogar mehr als gut. Vom Volumen und Bass-Schub würde man fast eine kleine Standbox vermuten. Die Gitarren klingen sehr voluminös und auch die unterschiedlichen Sänger und Sängerinnen werden einwandfrei in Szene gesetzt.


Der Rest vom Fest

Über die Tage habe ich die Swans mit allen möglichen Genres gefüttert. Rock & Pop kommen stets voll und warm raus, ohne irgendwie ins analytische abzudriften. Absolut positiv muss ich hervor heben, dass die M200 trotz der druckvollen und voluminösen Bässe nichts dazu dichten. Wo kein Bass ist, wird auch keiner hinzugefügt.

Klassik- und Jazz Fans werden wahrscheinlich nicht ganz so auf ihre Kosten kommen, da die Schwäne reich gar nichts analytisches haben und derlei Musik meines Erachtens etwas zu wuchtig daher kommt. Daher auch nicht für zarten Kammerpop oder dergleichen.


5. Fazit

Die Swans M200 MKIII sind in der Kategorie Schreibtischlautsprecher absolut hochklassig und ihren Preis mehr als wert. Vom Klangcharakter würde ich die Schwäne zwischen der Adam A5X und der KS Digital C5 Coax einsortieren, wobei sie die Adams aufgrund der vollen und trotzdem nie hinzugedichteten Bässe, sowie der weiten Bühne kurz vor der Zielliene überholen.

Klar, es gibt Lautsprecher die transparenter aufspielen, mehr ins Detail gehen und luftiger aufspielen. Aber das schöne an den Swans ist, dass man derlei Dinge beim Hören schnell vergisst und in die Musik eintaucht. Das wird heutzutage doch mal gern vergessen.

Die Boxen eignen sich auch gut zum DVD schauen am PC. Die Mitten präsentieren sich hier teilweise so gut, dass ich manche Dialoge auf Englisch auf einmal verstanden habe, bei denen ich vorher standhaft behauptet habe, der Schauspieler nuschelt.

+ Toller Bühnenaufbau
+ Sehr gute Dynamik und reichhaltiger Klangkörper
+ Überraschend tiefer und voluminöser Bass...

- ... der aber im Zaum gehalten werden muss
- Könnte etwas detaillierter spielen
- Nur fürs direkte Nahfeld geeignet, baut ab 2 Meter Hördistanz deutlich ab


Da leider im meinem Arbeitszimmer nur für ein Boxenpaar Platz ist und ich mich nach 2 Wochen intensiven Grübelns doch entschlossen habe, meine Abacus A-Box 5 zu behalten, stehen die hier vorgestellen Swans zum Verkauf in gute Hände. VHB 535 € inkl. Versand. Bei Interesse oder Fragen einfach PM an mich.


[Beitrag von Elhandil am 17. Feb 2011, 12:41 bearbeitet]
G-Prime³
Stammgast
#2 erstellt: 17. Feb 2011, 10:30
hallo,

also ich muss ja sagen, dass ich bis dato davon ausgegangen bin, dass jeder lautsprecher seine eigene verstärkerabteilung hat...

hast du auf den gleichklang der ls geachtet?

was genau war denn jetzt der grund, dass die abacus schlussendlich das rennen gemacht haben?

hast du auch mal die mkII ausprobiert? deren bass sollte nicht (ganz) so "fett" sein.
Elhandil
Inventar
#3 erstellt: 17. Feb 2011, 12:34
Nee nee, die Endstufen sitzen nur in der rechten Box. Klangtechnisch konnte ich aber in den 2 Wochen keinerlei Unterschied zwischen den beiden feststellen.

Die MKII habe ich im dirkten Vergleich nicht gehört und wenn ich schon wieder was neues zum testen bestelle, erschlägt mich meine Frau wahrscheinlich.

Warum sind es jetzt doch die Abacus geworden ? Hört sich irgendwie blöd an aber ich hab auf den M-Audio bedingt durch den satten Sound unabsichtlich die ganze Zeit primär Heavy Rock aufgelegt weil's einfach geil geklungen hat.

Zurück auf den Abacus klang das dann im direkten Vergleich etwas dünn, weil die einfach feingeistiger sind.

Im Eifer des Gefechts hab ich dann irgendwie verdrängt, dass ich Hard & Heavy eigentlich nicht meinen normalen Hörgewohnheiten entspricht und meine Lieblinge wie Pink Floyd oder King Crimson auf den Abacus einfach schöner aufspielen.

Na ja, wieder was über mich selber gelernt.


P.S. Die LS sind weiterhin zu verkaufen, da der erste Interessent doch wieder abgesprungen ist.


[Beitrag von Elhandil am 17. Feb 2011, 12:42 bearbeitet]
G-Prime³
Stammgast
#4 erstellt: 18. Feb 2011, 09:47
hast pm!


wobei der "satte sound" der m-audio sich ja irgendwie garchnicht nach stuiomonitor anhört...


außerdem beschleicht mich ja das gefühl, das die swans, rein p/l mäßig (man könnte ja auch noch die amerikanische uvp miteinbeziehen...) schon die nase vorne haben - abacus kostet 300 mehr, die m-audio das doppelte.
Elhandil
Inventar
#5 erstellt: 18. Feb 2011, 10:24
Nee, die M-Audio würde ich vom Klang her auch nicht im Studio vermuten. Dazu haben sie einfach zuviel Punch.

Und ja, das P/L Verhältnis bei Swans ist wirklich klasse. Die stehen imho der C5 Coax von KS Digital nur um Nuancen nach und die kostet ja immerhin fast das Doppelte.
kajtarp
Gesperrt
#6 erstellt: 18. Feb 2011, 22:16
Wie viel kostet die Swans M200 in Deutschland?
Elhandil
Inventar
#7 erstellt: 19. Feb 2011, 13:55
In manchen Internetshops bist du mit 599 € dabei, beim Händler vor Ort lagen sie bei 635 €.
G-Prime³
Stammgast
#8 erstellt: 21. Feb 2011, 20:55
2te pm nicht gelesen?
G-Prime³
Stammgast
#9 erstellt: 23. Feb 2011, 18:42
UNSERIÖSER UNKORREKTER MENSCH; kann man defintiv nicht vertrauen!
killertiger
Inventar
#10 erstellt: 02. Mrz 2011, 13:50
Warum?
Das würde mich dann jetzt mal interessieren.

Einen großen Hörbericht dann quasi mit einem Verkaufsangebot der selben zu beenden, finde ich allerdings auch etwas suspekt.
G-Prime³
Stammgast
#11 erstellt: 02. Mrz 2011, 16:18

killertiger schrieb:
Warum?
Das würde mich dann jetzt mal interessieren.

Einen großen Hörbericht dann quasi mit einem Verkaufsangebot der selben zu beenden, finde ich allerdings auch etwas suspekt.



hat damit nix zu tun; hatte mir die angeblich erstma reserviert, dann einfach nix mehr geantwortet und auf mehrmaliges nachfragen kam dann, ei habs dann doch jmd anders verkauft
killertiger
Inventar
#12 erstellt: 02. Mrz 2011, 16:37
Ärger dich nicht, vielleicht ganz gut dass du sie nicht gekauft hast.

Eine Yamaha HS80 (gibt es hier beim Händler für 460€ zum mitnehmen mit 30 Tage retour)
dürften sicher mehr als locker mit den Swans mithalten können.
Zumal man dann auch noch Bass hat.

Finde die HS80 vom P/L einfach bombe.
Wahrlich nicht perfekt aber ultra auflösend, schön klar und eben einen ordentlichen Bass für das kleine Geld.
G-Prime³
Stammgast
#13 erstellt: 02. Mrz 2011, 19:20
naja, das müsste man dan schon im direkten vergleich hören, darüber hinaus hört das auge bei mir auch mit und die würden sehr schön zu meinen kirschbaummöbeln in meinem arbeitszimmer passen.
chrizzoPR#
Stammgast
#14 erstellt: 15. Jun 2011, 20:34
Ich hole das Thema nochmal hoch. Habe eine kleine Frage zu den Swans: Ich kann diese per USB-Kabel an meinen PC anschließen, richtig? Wenn ja, wird dieses USB-Kabel mitgeliefert?

Danke schonmal im Vorraus!
zapzap
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 23. Jul 2013, 08:37
hi,
die Frage mit dem USB-Prot ist noch nicht geklährt.
Hat die Box einen?
Spiele mit dem Gedanken mir evtl. die Swans M200 MKIII zu holen.
Hat jemand noch andere in der Preisklasse vorzuschlagen?
Danke für die Infos.
Tommistar
Stammgast
#16 erstellt: 11. Apr 2014, 05:56
Beide Modelle haben dieselben Anschlüsse und dazu zählt kein USB-Port.
Anschluss erfolgt ausschließlich über Cinch.

Habe die MKII damals über Laptop betrieben. Nachdem ich meinen ArcamRpac dazugeschaltet habe würde ich sagen, klangen die Boxen
gefühlt 50% besser als zuvor.

Grüße aus China!

Thomas
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