Hörbericht Geithain ME 25

Seit nunmehr 14 Tagen hat ein Paar Geithain ME25 bei mir ein neues Zuhause gefunden und ich möchte euch kurz meine Eindrücke schildern.

Zuerst mal zu den äusseren Qualitäten des Lautsprechers.
Die Verarbeitung ist schlicht und ergreifend perfekt. Besser geht's nicht. Ein Metallgitter schützt die Koax-Chassis sicher vor Kleinkindern, Haustieren und sonstigen
Attacken allzu neugieriger Erdenbewohner.
Sympathisch ist mir auch die nach vorne zeigende Bassreflexöffnung. Es erscheint mir einfach logischer, wenn die Musik in der Richtung rauskommt, in der auch der Hörer sitzt.
Ob das aber auch klangliche Vorteile gegenüber einer Nach-hinten-raus-Lösung hat, kann ich leider nicht beurteilen. Vielleicht füllt sich jemand berufen, etwas dazu zu sagen.

Auch die Optik empfinde ich als sehr gelungen. In Vogelaugenahorn sehen die kleinen Kisten verdammt schick aus. Da ich keine Digicam besitze, setzte ich ein stibitztes Bildchen vom Claus hier rein. Auf seiner HP findet Ihr noch mehr Infos (u.a. zwei Tests der ME 25).
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Und wie tönt das Ganze nun?
Es klingt viel grösser und erwachsener als es die Gehäusegrösse vielleicht erwarten lässt.
Der Klang ist enorm dynamisch und was die Kleinen an Bass raushauen ist aller Ehren wert. Natürlich geht der Bass nicht supertief (irgendwo setzt die Physik eben Grenzen), aber trotzdem ungemein druckvoll und kontoutiert.
Heftige Drumschläge werden ohne zu verschmieren sauber voneinander getrennt. Selbst Hardrock meistert sie in wirklich beachtlicher Pegelstärke.

Stimmen kann die Geithain selbsredend auch. Wenn Holly Cole ihr bekanntes "I can see clearly now" zum Besten gibt, denke ich, dass sie in diesem Augenblick nur für mich singt. Herrje, ist das schön.

Es fällt mir schwer bei diesem Lautsprecher etwas besonders hervorzuheben, aber der Hochtonbereich ist mit das Beste, was ich jemals gehört habe (und ich habe schon viel gehört).
Auch bei grosser Lautstärke klingt er stets klar, luftig und unangestrengt. Und bei "richtigen" Aufnahmen kommt auch noch eine sagenhafte Plastizität dazu. Gitarrenmusik über die Geithain zu hören, ist die reinste Wonne.
Dabei drängt sich der Hochtonbereich aber nie nervend in den Vordergrund. Man erkennt ja schon am Frequenzgang, dass Neutralität bei der ME 25, wie bei allen Geithains, gross geschrieben wird.

Überhaupt die Homogenität des Klangbildes. Die Mini-MEGs erledigen diese Aufgabe dank Koaxbauweise praktisch mit links. Ich höre mit einem Abstand von 2m. Auch noch kürzere Hörabstände sind kein Problem. Das Klangbild fällt trotzdem nicht auseinander.
Durch den geringen Abstand kann man die schädliche Interaktion zwischen den LS und den Raum minimieren, was dem stessfreien Langzeithören sehr entgegen kommt.

Kommen wir aber jetzt zu dem Punk, in dem sich die Geithain sich von anderen Schallwandlern, die bereits Einzug in mein bescheidenes Heim gefunden haben, unterscheidet.
Es ist die Ortung (Malte nennt es in der AUDIO 8/06 "suberbe Raumdarstellung"). Ich könnte jetzt lang und breit darüber schreiben und Beispiele nennen, aber das sollte man sowieso mal selbst gehört haben.
Wer also meint, seine Lautsprecher hätten eine tolle Ortung, sollte sich doch mal eine Geithain geben (anhören kostet ja nix).

Ich habe 14 Tage nach Negativpunkten bei der Geithain ME 25 gesucht. Fündig wurde ich nicht. Meiner bescheidenen Meinung nach gehören sie mit zu den besten Kompaktboxen der Welt.
Wer noch mehr Bass braucht, kombiniert die Kleinen mit einem guten Subwoofer und kann sich so ein bezahlbares Dreamteam aufbauen. Alternativ schafft man sich eine grössere Geithain an.

Fazit: Ein fantastischer Lautsprecher für vernünftiges Geld. Wer sich etwas in dieser Klasse anschaffen will, sollte die ME 25 probegehört haben.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
Torfi

hab 2 150er vorne und 2 25er hinten (4.0), Center ist unnötig, Filmdialoge kommen auch ohne deutlich genug.

M. M. nach und in meinem Raum ist die 25er auch für Front geeignet, bzgl. Maximalpegel und Tiefgang sind aber für meine Ohren Abstriche einzukalkulieren.