Focal - JM Lab Elektra 907 Be versus ME Geithain ME 100

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Träumerli
Stammgast
#1 erstellt: 24. Nov 2006, 23:49
Hallo Leute,

Heute möchte ich Euch einen kleinen Hörbericht von zwei völlig verschiedenen Lautsprecherkonzepten näher bringen.

Die Kandidaten:

Focal - Jm Lab Elektra 907 Be

Eine von der alten Elektraserie abstammenden Box, die in einer limitierten Serie von 500 Paar zum 25 jährigen Bestehen von Focal, aufgelegt wurde. Die Formensprache erinnert an die Elektra und auch ab die Utopiaserie von Focal. Die Verarbeitung der 907 Be ist aber deutlich edler als die der 906. Doch an das Niveau der Micro Utopia kommt sie einfach nicht ran, auch wenn einem das edle Furnier das gerne glauben machen möchte.
Die 907 Be ist eine 2 Wege Kompacktbox, die aus der Utopiaserie den Beryliumtweeter, geerbt hat. Der sitzt hinter einer gebürsteten Aluplatte. Der Antrieb des Ht ist jedoch identisch mit dem der alten Elektraserie.


Musikelektronik Geithain ME 100

Die ME100 ist die passive Variante des Studiomonitore RL 904 von ME Geithain. Geithain, das hab ich ja noch nie gehört. Die Firma ME Geithain ist schon 45 Jahre alt und hat ihre Wurzeln in der ehemaligen DDR. Erst bauten sie elektronische Kirchenorgeln, Beschallungsanlagen für Festsäle und Theater. Danach h entwickelten sie Autolautsprecher, später entwickelten sie Hifilautsprecher die sogar im Westen verkauft wurden. Der geniale Kopf hinter ME Geithain ist Joachim Kiesler. Der entwickelte in den 80er Jahren seinen ersten Studiomonitor RL 900A. Das RL steht übrigens für Regielautsprecher. Nach der Wende, wurde aus dem ehemaligen Staatsbetrieb das Unternahmen Me Geithain. Die Firma machte sich schnell einen Namen in der Studioszene und bei vielen deutschen und ausländischen Sendeanstalten. Auch in der Beschallungstechnik von akustisch optimierten Festsälen und Theatern

Nun komm ich gleich zur Optik der ME 100. Hier meint man, die Zeit sei stehen geblieben. Die Box ist nüchtern gebaut, ich glaube Design darf man das nicht nennen. Ein rechteckiger Kasten mit 16er Tieftöner und in dessen Zentrum sitzt auf einer „Brücke die 25mm Hochtonkalotte. Unter dem Coax ist eine schlitzförmige Baßreflex Öffnung die so wirkt als hätte ma n sie nachträglich ausgeschnitten. Als Ständer gibt es Konventionen Säulenständer aus Holz und einen Gabelständern den die Box in den die ME 100 eingehängt wird. Durch die gewöhnungsbedürftige Optik der Box, wirkt die Me 100 im Gabelständer wesentlich passender als auf einem normalen Ständer.

Die Verarbeitung der Box ist klasse, eine sehr gute Schreinerarbeit optisch und haptisch erstlassisch.. Auf er Rückseite ist als Zugeständnis für das Hifklientel ein Biwiring Termial angebracht. Zwei Schalter für Höhen und Tiefenanpassung, je nach Aufstellungsort und Raumakustik.


So jetzt komm ich endlich zum meinen Höreindrücken:


Focal - Jm Lab Elektra 907 Be:

Die französische Schönheit hat einen anspringenden Sound, und wächst mit der vorgeschalteten Elektronik. Sie hat eine gute Dynamik und einen feinen niemals zu spitzen Hochton. Die Musik löst sich gut von den Lautsprechern. Eine weitere Stärke ist das Auflösungsvermögen, ist noch so klein Details arbeitet sie heraus und stellt sie in den Raum. Limitiert ist sie natürlich im Baßbereich, aber für eine Kompacktbox ist der Grund und Tieftonbereich in Ordnung.
Diese Box liebt Stimmen, vorallem weibliche, vermittelt sie perfekt, vorausgesetzt die Elektronik passt.
Die 907 Be steht seit einem Jahr bei mir und hat mich stets überzeugt, Ein toller Lautsprecher, dessen Nachfolger ca 800 Euro mehr kostet.


Musikelektronik Geithain ME 100

Huch was ist denn das was da aus den komischen Kisten kommt. So oder etwas ähnliches Schoß es mir durch den Kopf als ich den Lautsprecher zum ersten mal hörte. Die Geithain hat einen komplett anderen Sound als jeden lautsprecher, den ich kennengelernt habe. Sie öffnet die Tür zum Studio in dem die Musik aufgenommen wurde. Alle Instrumente und auch die Stimmen stehen auf ihren Plätzen. Man hört den Hall des Raums und der Instrumente. Bei Stimmen kann man fast den Abstand zum Mikrofon messen. Auch hört man ob eine Stimme elektronisch aufgepeppt wurde oder nicht. Elektronische Effekte werden auch als solche dargestellt, nämlich ohne Hallinformationen.

Ich kann n schon jetzt den Einwand hören, das ist doch kein Musikgenuß. Was ist denn mit durchschnittlichen Aufnahmen oder gar schlechten Aufnahmen. Die ME 100 zeigt diese zwar auch jedoch nicht so das man eine CD oder Lp nicht mehr genießen kann.

Bei mir ging das „Insrumentenzählen“ so zwei Tage lang, dann genoss ich mit der Geithain einfach nur noch Musik, viele Aufnahmen entdeckte ich neu, manche Aufnahmen verloren etwas das mystische aber damit kann ich gut leben. Ich habe keine Musik entnervt aus dem CD Player geholt, ganz im Gegenteil manch schlechter CD habe ich aufmerksamer zugehört als je zuvor.

Sahnestück der Geithain ist das selbst bei sehr leiser Lautstärke die Dynamik erhalten bleibt. Interesant ist auch das bei hohen Lautstärken kein Kompressionsduck im Ohr entsteht. Als weiteres Highlight ist noch der Tieftonbereich der Box zu nennen. Obwohl die ME 100 nur 50hz macht, spielen diese genauso laut wie das restliche Freqenzspektrum.Der musikalische Drive bei dieser Box gut ausgeprägt ohne jemals nervig zu wirken.

Die Geithain ist eine grundehrliche Box mit einem Sound wie ich ihn noch nie von eier konventionellen Box gehört habe. Sie ist wie ein Werkzeug eher nüchtern nur nichts schönen. Der Vorteil der passiven Variante ist dass man mehr Feintuning an das eigene Klangideal machen kann durch eine passende Endstufenwahl.


Fazit:

Ich hab halsüberkopf in die schmucklose Geithain verliebt, un muss nun meiner schönen Französin ade sagen, denn mein Geldbeutel lässt keine doppelte Liebschaft zu.

@ Insider:

Endlich passen die Boxen perfekt optisch wie auch klanglich zu meiner Elektronik



Gruß Gunther
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Nov 2006, 02:01
Schöner Bericht,Träumerli. Tja, wer mal eine Geithain (etwas länger) gehört hat, wird sich wohl kaum noch für Hifi-Lautsprecher erwärmen können
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