Luxman L-505ux vs Accuphase e-260 vs Luxman L-550ax

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uterallindenbaum
Stammgast
#1 erstellt: 15. Apr 2013, 11:46
Hier ein kleiner Test von mir, der letzte Woche durchgeführt wurde.

Dieser wurde bei einem Verkäufer in der Schweiz durchgeführt der beide Marken vertreibt. Es muss erlaütert werden das der Auditorium der für diesen Vergleich zur Verfügung war, einer der besten war seit langem. Der Raum war Akustisch sehr gut vorbereitet, hohe Decken, mittlere Grösse und gut plazierte Absorber waren da. Aber auch eine Stromfilterung von Accuphase und gute Kabeln von Kimber Cables (die jeden Voodoo Freak zufrieden machen würden). Lautsprecher für diesen Test waren eine Bower und Wilkins des Typs 804d. Auch eine Xavian XN270 war mit von der Partie.

Die B&W 804d ist eine Alte bekannte von mir, ich besitze sie zwar nicht, aber ich habe sie öfters in Hörvergleiche zu verfügung gehabt. Irgendwie habe ich mich an ihr gewöhnt und kenne sie gut. Die Xavian's sind eh meine eigene LS, und die kenne ich noch besser.

Alle Teilnehmer des Tests wurden an Ihre Marken-Cd-Player angeschlossen. Den DP400 speiste den Accuphase während der D-05 die beiden Accuphase versorgte.

Die test CD's für dies waren zahlreich, hier nur ein überblick :
Black Sabbath - Paranoid
Nada Surf - Let Go
Coldplay - Parachutes
Boards of Canada - Music has the right to children
Renaud - Renaud
Nirvana - Nevermind
Mumford & Sons - Sigh no More
Eric Clapton - Unplugged
Tracy Chapman - Let it Rain
Helmet - Size Matters
Iron Maidon - The best of the beast
Dir en Grey - Withering to death
Foo fighter - Greatest hits
Jimi Hendrix - Live at woodstock
Beethoven's 7er Symphonie

Und weitere sachen...

Der Test, fing, wie immer, mit einer "äusserliche" Betrachtung an. Alle Apparate sind vom Design und Philosophie sehr ähnlich und weit weg der puristischen "ein Knopf" Designs. Beide Marken bieten volle Kontrollmöglichkeiten über den Schall. Was sich eher positiv bemerkbar machte. Nicht im Hörraum, wo alle Knöpfe schön in der Mitte blieben. Aber bei schlechte aufnahmen war es möglich ein bisschen Gift aus der wiedergabe zu nehmen.

Ich bemerkte, bei allen Vollverstärker, dass alle mit Plastikknöpfen versehen wurden. Ausser für die Lautstärke und die Eingangsauswahl, die aus Aluminium schienen. Ich muss etwas jedoch zugeben. Ich habe nur ein Apparat des Tests wirklich gut diesbetreffend angeschaut, danach habe ich diese Detail bei den Anderen nicht analysiert. Aber die grossen Knöpfe des Luxman L-505ux sind minderwertig. Sie sehen aus wie dünner plastik der nur von einer Aluminiumfolie bereichert wurde. Dies macht kein wertiger Eindruck. Wie gesagt, dieser Punkt habe ich dann nicht bei den beiden anderen kontrolliert. Aber, im ganzen, finde ich dass ziemlich beschissen. Minderwertiges Plastik hat, auf eine +5k Euro Anlage nichts mehr zu suchen. Die Paar Euros mehr darf es ruhig wert sein ! Auf's Accuphase stellte ich, bei den kleineren Knöpfen fest, dass sie auch aus relativ besch_ssenen Plastik waren. "Wer sie oft benützt wird irgendwann mal Probleme haben" war mein Gedanke.

Die Eichung der Lautstärkeregler war, auf beiden Luxmänner dürftig. Da diese, um die 12 Uhr schon nahe am Maximum waren. Also, eine Tolle Lautstärkeregelung installiert, um dann eine Mongo-eichung durchzuführen. War auch nicht gut. Da kenne ich besseres.

Die beiden Luxmänner kamen mit phono pre's, die, laut angaben von guter Qualität sind, aber ich habe Sie nicht benutzt oder bewertet. Sie sind einfach da, sowohl für MM als auch MC Benutzer. Was ein echter Benutzbarer Bonus ist. Beide Luxmänner waren, übrigens, die "billigsten" im Test. Der 505ux geht für 5'300 Euros überm Tisch, während der 550ax für 5'000 den Besitzer wechselt. Da war der Accuphase "nackter", er hat zwar die Möglichkeit, zwei Zusatzkarten mitzunehmen (DAC oder Phono), aber jede wird mindestens 1'200 Euros mehr kosten. Auf einem Verstärker der schon selber, 5'500 Euros Kostet. Dies ist viel Geld am Ende.

Ich bemerke das alle Teilnehmer eine schöne Massive front haben aus zwei oder drei Millimeter dicken Aluminium. Schade das die Seiten und der Deckel nicht dieser Philosophie folgen und viel dünner ausgelegt sind. Die Luxmänner bauen ein bisschen höher als der Accuphase, der flacher ausfällt. Auch Ihre Front ist seidig poliert und irgendwie ansprechender als die kahle Accuphase Front, die aber, den klassischen und sehr beliebten "Champagner" Farbton mitbringt (und ein kleiner Bruch im Design). Alle Teilnehmer haben grosse, gut ablesbare Vu-Meter. Die ein bisschen Nostalgie mitbringen und auch sehr gut zeigen, wie die Vollverstärker vom Signal gefordert werden.

Apropos "fordern". Der Luxman L-505ux kommt mit 100w auf 8 ohms klar, auf vier ohms sind's immer noch 150w. Der L-550ax, funktionniert uterm A-Klasse Prinzip und stemmt nur 20w auf 8ohms, und 40w auf 4 ohms. Der Accuphase e-260 bringt nur 90w auf 8ohms und 120w auf 4 ohms. Auch wurde mir geraten, keine Impedanzschwachen LS an dem Accuphase zu binden, da er sich sehr schwer unter 4ohms macht.

Was die Musik anbelangt. Alle Vollverstärker spielten gut. Einer sogar perfekt.

---------------------- Luxman L-505ux-------------------

Der Luxman L-505ux, bot viel Raum von links nach rechts, und auch in der Tiefe bot er eine ordentliche Leistung an ohne je meine besten Hörtests zu gleichen. Die Musiker waren alle da, an ihrem Platz ein wenig klarer konturiert als ich es schon gehört hatte, aber gesteinigt sei der der dies als "Schlecht" bewerten kann. All der geschehen hob sich gut vom LS ab und hatte nichts mehr mit ihm zu tun.

Ich bemerkte, dass er im Bass, wenn es zum Kontrabass abbildung kam, nicht alle Details aus der Wiedergabe rausholte. Der Korpus vibriert normalerweise auf der aufnahme. Dieser Detail ging unter. Dabei wirkte jedoch, das gegebene für mich glaubwürdig. Aber ich weiss, es kann besser sein. Auch wenn es hiess "voller kraft voraus", bemerkte ich eine kleine Tendenz zum verfeinen. Die Dynamik erschien mir jedoch immer noch als mächtig, und selbst komplexe Passagen der 7er Symphonie waren stark da. Einige details waren nicht mehr so Spitz wie sonst von mir bekannt. Dies bemerkte ich auf Dave Grohl's schlecht aufgenommener Hihat, der normallerweise zwischen alten Karton und Bratpfanne enzuordnen ist. Hier war es weniger kritisch.

Ein Charakter kam langsam ans licht. Der Luxman zeigte viele Details, aber nicht alle. Das bemerkte man in alle Frequenzen. Sei es, wie vorhin im Bass, aber auch im Medium wo die Elektrische Gitarre von Kurt Cobain hatte ein bisschen weniger Struktur. Seine Verzerrung war nicht so wellig wie von andere Kombis wiedergegeben. Auch den schlechten Plektrumspiel von Kurt ist nicht so durchhöbar. Die ATC oder PMC hatte es erbarmungslos gezeigt und man könnte sein zupfen sehr gut mitverfolgen. Aber hier hört man es nur noch ab und zu, und nur bei gutem aufpassen. Auch beim Gesang von Matthew Caws war dies hörbar. Man hört seine feuchte Lippen und seine Atmungsarbeit bei einigen Tracks. Hier war es nicht hörbar. Die höhen, profitierten mehr von diese sänfte, und selbst harsch aufgenommenes material wurde sehr angenehm reproduziert.

Auch ein bisschen weniger "knallbum und randale" konnte ihm annerkannt werden. Da wo's hart zu Sache geht, geht er immer noch stark vorwärts, aber er wird da von den Referenzen abgehängt.

Auf Instrumenten und Kritische Stimmen, klang dieser Luxman Famos, ein Eric Clapton, ansonsten fast Steril aufgenommen, klang hier mit all seine macht, und auch seine, auf ein Paar Elektroniken, sehr nach Plastikspielzeug klingende Gitarre war da mit viel Holz reproduziert. Auch bei Tracy Chapman war der kleinste Japaner ein Sieger. Aber, eben, er ist nicht Hifi, er gibt seine sache mit einem gewissen samtigeren Touch, was vieles gut tut, und mit einiges halt nicht so gut funktionniert.


---------------------- Luxman L-550ax-------------------

Der Klass A Bruder des 505ux. Ist genau so gross und kann seine Herkunft nicht verleugnen. Denn er klingt auf die Aspekte die ich hier unten nicht erwähnen werde, identisch wie sein AB Bruder.

Er geht ein tick weiter in der verseidigung des Signals. Er bietet aber auch, objektiv, leicht weniger bass, und setzt so die mitten und höhen ein klein bisschen nach vorne.

Wenn es um den Thema Platzierung geht, dann macht er wie sein Bruder, aber, die Musiker sind noch weniger scharf abgebildet und fangen an trüb in ihrem Grenzbereich zu wirken.

Dafür nuckelt er ungezähmt am Stromkasten und macht viel Hitze. Es war, am Ende des Tests, nicht mehr möglich im Testraum zu bleiben. Ich musste 30 Minuten lüften und erst dann fortfahren.


---------------------- Accuphase e-260-------------------

Und dann kam der Accuphase in's Spiel. Er zeigte, von Anfang an, dass er es anders macht.

Auch er bot eine Sehr gute Breite und Tiefe. Aber er schöpfte mehr von seiner Tiefe. Bei Nirvana's "smells like teen spirit" gingen einige Tom Schläge wirklich bis in der tiefste Ecke des Recordingstudio. Der sound war dynamisch sehr sehr gut, und selbst wenn Marcus Mumpford lieblich sein Text sang, und hinten die Pauken und Orgeln im Donnerklang erklangen, waren den Donner und die Lieblichkeit perfekt auszumachen. Die B&W 804d trieb er bis zum Wahnsinn. Spätestens beim Boards of Canada klassiker "Sixtyten" wurde das Maximale der B&W erreicht. Erst die Xavian konnte zeigen dass da noch mehr geht. Nicht mehr oder weniger als der nackte Studiosound stand da vor mir. Ein satter strukturierter, aller-tiefer Bass mit einer Detailreichen Melodie die in allen Dynamik-aspekten die reinste LS Tortur darstellt, war für's Accuphase e-260 kein Problem.

Auch die Legende das Accuphase Harsch oder Hart klänge kann ich nun verneinen. Er klingt harsch wenn harsch aufgenommen wurde. Und selbst da zeigte er hin und wieder ein bisschen Güte. Wurde beim Live auftritt von Led Zeppelin sehr überrascht. Denn der Beckenhagel der dich ordentlich auf's Keks geht, ist da noch irgendwie anhörbahr.

Tracy Chapman's Gitarre war in all seine Tiefe und Saiten hörbar. Sein Atem und seine Stimme hatten all Ihre Struktur. Ich konnte direkt hören wir der Studioingenieur diese Session aufgenommen hat. Alles war glaubwürdig.

Bei Hard-rock und Metal war der Accuphase auch von der Partie, und liess sich nicht vom Rhytmus bringen. Heaven can wait von Iron Maiden erklang in all seine Furore.

Auch der Nirvana Album drehte seine Runden, und die Gitarre Verzerrung von Kurt war tiefer durchhörbar. Auch der hihat war wieder voll in seine schlechtheit da. Sogar dieKompressor Arbeit war gut durchhörbar. Der Schlagzeug war mächtig und eben, wie ganz vorne gesagt, auch sehr tief gestaffelt.

Sei es bei der 7en Symphonie von Beethoven oder bei den Mumpford Brüder, konnte man jeder Musiker gut zuhören. Jeder war glaubwürdig in Szene versetzt und der Ensemble erklang mit aller Macht. Wenn wirklich, fehlte das letzte an Macht im Angesicht was möglich wäre auf eine ATC oder PMC Kombi. Dies kann von den LS kommen oder vom Verstärker. Ich weiss es ehrlich nicht. Aber wir sind schon an einem sehr sehr hohen Level angekommen.

Da sind wir, ehrlich, ganz nah an der besten Leistung die es möglich ist aus eine Scheibe zu prügeln.

-----------------------------------------------------

So ! Dass war mein Hörbericht für all diese Drei Vollverstärker. Bitte nehmen Sie noch zu Kenntnis das die DAC's, die in den Verschiedenen CD-Playern, auch Ihre Wichtigkeit im Endresultat haben.

Kurzes zu den Playern. Ich empfand der Luxman als langsam. Wenn man ihn speiste verging, meines erachtens, zuviel zeit bis die Musik startklar war. Was beim Accuphase schon zügiger war. Auch ein Lustiges Spielzeug, ist, beim Accuphase DP-400, dass man, von der Front aus, wählen kann ob man durch den DAC des Player's, oder durch ein externes DAC fahren will. Soviel verrücktheit in diesem Preissegment muss sein. Ob beide, die mehr als 5'000 Euros Rechnung wert sind, will ich mal nicht unbedingt antworten. Dass muss jeder für sich entscheiden.

Insgesamt haben wir also drei Gute Vollverstärker, die, meines Erachtens nach, keine Preis-Leistung Sieger sind, aber viel Leistung bringen. Die Luxmänner setzten auf "entschärfung", da wo der Accuphase einfach alles wiedergibt was er kriegt.

Schade ist noch das wir nicht Japaner sind, denn dort, sind all die Geräte für 50% ihres deutschen Preises Erhältlich. Also wurden die Geräte wirklich an diesen Preisen Platziert, für welchen Grund auch immer. Schade, denn für 2'700 Euros würde der Accuphase wirklich ein guter Deal sein.


[Beitrag von uterallindenbaum am 15. Apr 2013, 11:51 bearbeitet]
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Apr 2013, 12:19

er hat zwar die Möglichkeit, zwei Zusatzkarten mitzunehmen (DAC oder Phono), aber jede wird mindestens 1'200 Euros mehr kosten. Auf einem Verstärker der schon selber, 5'500 Euros Kostet. Dies ist viel Geld am Ende.


Nicht ganz korrekt...

Eine Dac 30 liegt bei 1.000 Euro...

Die günstigste Phonokarte AD9 ist für ca. 600 zu erwerben.....
uterallindenbaum
Stammgast
#3 erstellt: 15. Apr 2013, 12:50
Ich nehme dies zur Kenntnis. Der von mir zitierte Preise kamen vom Verkäufer und sind die geltenden Preise fürs Schweizer Markt.

Schöner Gruss !


[Beitrag von uterallindenbaum am 15. Apr 2013, 12:51 bearbeitet]
Prince_Yammie
Stammgast
#4 erstellt: 17. Mai 2013, 16:23
Guter Bericht. Scheint mir so als wäre Accuphase in diesem Umfeld nicht wirklich überraschend der Über alles Am Besten Klingende. Das Design gefällt mir auch am besten. Wenn der jetzt nur noch etwas preisgünstiger wäre, etwa so we in Japan würde ich mir den wohl irgendwann mal zulegen.
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