Eintaktverstärker mit 6AS7

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richi44
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 10. Feb 2008, 11:38
Wie versprochen hier der Verstärker mit 6AS7, entsprechend der 6080.
Hier mal die wichtigsten Daten der Röhre: Optimale Anodenspannung 135V, Anoden-Verlustleistung 13W maximaler Anoden-Dauerstrom 125mA.
Und hier die Ia/Ua-Kurvenschar.

Zu erkennen ist die rote Widerstandsgerade und die Markierung für 135V. Der Arbeitspunkt ist mit einem blauen "Kringel" markiert. Dies entspricht einer Gittervorspannung von -50V, einem Ruhestrom von 94mA und einer Anoden-Verlustleistung von (135 x 0,094) 12,7W

Die Widerstandsgerade ist einmal nahe an die maximale Anoden-Verlustleistung gelegt, andererseits an 270V.
Wenn man einen Trafo als Arbeitswiderstand einsetzt, so geht man im Prinzip von keinem Spannungsabfall an seinem Draht aus. Wenn man nun in der Röhre kurzzeitig einen Strom fliessen lässt, so sinkt die Anodenspannung theoretisch bis 0V, hört der Strom auf, kann die Spannung das Doppelte der Speisung annehmen. Daher ist ein Punkt das Doppelte der gewünschten Speisung von 135V = 270V Und gleichzeitig kommen wir so bei Gittervorspannung Null auf einen Strom von 160mA, was ja in unserer Kurvenschar noch dargestellt ist. Der Arbeitswiderstand entspricht einem Wert von 1,42k.

Weiter ist zu sehen, dass bei einer Gittervorspannung von 0V ein Strom von 160mA fliesst und dabei eine Spannung von 42V bleibt.
Wenn wir die Röhre symmetrisch ansteuern, so können wir bei einer normalen Gittervorspannung von -50V diese bis 0 und bis -100V aussteuern. Und bei -100V bekommen wir eine maximale Anodenspannung von 204V bei einem Strom von 46mA.

Bei Ug -50V und einer SS-Ansteuerung von 100V bekommen wir also an unserem Arbeitswiderstand eine Stromänderung von 114mA und eine Spannungsänderung von 162V. Das ergibt eine Spitzen-Spitzenleistung von (162 x 0,114)rund 18,5W. Die Effektivleistung ist (Pss:8) 2,3W.
Mit einem etwas geänderten Wert des Arbeitswiderstandes könnte man die Stromänderung vergrössern, gleichzeitig aber die Spannungsänderung verringern. Es könnte sein, dass man dann bei einer Leistung von 2,5W landen würde, der Unterschied ist aber wirklich gering.

Eine höhere Leistung bekommen wir, wenn wir die Röhre nicht symmetrisch aussteuern, sondern einerseits von -50V bis 0V, andererseits aber bis etwa -160V. Dies ergibt eine Leistung von 4W. Aber diese Unsymmetrie ist nur mit hoher Verstärkung und starker Gegenkopplung zu machen. Daher bleiben wir mal bei den 2,3W, die wir sicher erreichen.

Aber diese Kurvenschar zeigt noch etwas: Zwischen 0 und -50V Ug bekommen wir eine Spannungsänderung an der Anode von 93V, zwischen -50V und -100V aber eine von 69V. Diese Unsymmetrie der Anodenspannung bewirkt einen Klirr, in diesem Fall rund 13%

Bis jetzt haben wir gesehen, dass wir an unserer Röhre im Eintaktbetrieb bei nur einem System eine Anodenspannung von 135V haben müssen, dabei eine Anoden-Verlustleistung von knapp 13W bekommen und dabei kommen 2,3W Ton heraus mit 13% Klirr.
Wenn wir die beiden Systeme parallel schalten, werden einfach die Leitungen verdoppelt, also etwa 25W Verlustleistung und 4,6W Ausgangsleistung. Und wir werden bei dieser Endröhre ohne Gegenkopplung einen Dämpfungsfaktor von rund 4 bekommen.

Das sind jetzt mal die Grundlagen für den Endröhrenteil dieses Verstärkers. Der nächste Teil befasst sich dann mit der Vorröhre und schliesslich betrachten wir uns dann die komplette Schaltung.
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Feb 2008, 22:37
Wow.. der richi geht ja mal gleich gut ab hier

Hab vielen Dank für Deine Mühe, das Röhrenherz scheinst Du echt am rechten Fleck zu haben

Hab gestern noch irgentwo beim web-surfen aufgeschnappt, das gerade die Vorstufe für eine 6AS7G ausgesprochen gut sein sollte, damits den Endröhren dahinter gut geht und sie sauber arbeiten.

Das aber nur ganz nebenbei, ich überlasse das Feld erstmal lieber wieder richi

*verdünnisier*

Gruß Ralph
M.D
Stammgast
#3 erstellt: 11. Feb 2008, 13:12
Hallo
Richi
Hier der Plan meiner 6AS7G hab mich irgend wie auf die E88CC festgelegt .
Hab noch einige Pläne mir der E88CC find ich als hervorragende Röhre .
Der 6AS7G ist einfach gehalten und die Spannungen sind niedrig läuft bei mir jetzt seit einigen Jahren
bis jetzt keine Probleme und der Klang ist ausgezeichnet hab aber im voraus andere Übertrager dran
Telefunken Parafeed-AÜ mit 2,66 K im Plan sind 1,6 die Leistung ist ausreichend um auch Laut zu Hören .
Grüße
M.D



P.S
Hifi-Selbstbau-Gruppe Raum Wuppertal
Probe Hören ist immer möglich wen man aus der Nähe von Wuppertal kommt.
http://www.hifi-foru...rum_id=79&thread=215
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Feb 2008, 13:28
Bei der 6AS7 haben wir gesehen, dass wir für die relativ geringe Ausgangsleistung eine Gitterwechselspannung von (SS) 100V benötigen. Das Problem ist nun, sowas hin zu bekommen. Vorgeschlagen sind die Röhren 6SL7 und 6SN7.
Die Grundvoraussetzung ist, dass wir mit der Anodenspannung im Maximum nicht zu tief und nicht zu hoch landen.
Die 6SL7 verträgt im Maximum 300V, die 6SN7 aber 450V. Das bedeutet, dass wir bei der 6SL7 bie Versorgungsspannung nicht über 300V anheben sollten. Bei 150V Ua würde sich somit die Anodenspannung zwischen 100 und 200V bewegen.
Jetzt gibt es bei den Röhren so Tabellen, was da raus kommt bei unterschiedlichen Speisungen und unterschiedlichen Widerständen und wie der Klirr dabei aussieht.

Da sich die Tabellen auf eine Effektivspannung beziehen, müssen wir die 100V SS in Effektiv umrechnen (Uss : 2,828 = Ueff). Das macht also rund 35V eff.
Weiter müssen wir berücksichtigen, dass wir als Gitterableitwiderstand bei der 6AS7 keinen beliebig hohen Wert einsetzen können. Gehen wir also mal von einem Gitterableitwiderstand von 220k aus.

Jetzt können wir also die Tabelle der 6SL7 her nehmen und eine Betriebsspannung von 300V wählen.
Dies ergibt nach Tabelle eine Ub von 300V, einen Rg' (hier Rs gnannt) von 240k und einen Ra (hier Rp genannt) von ebenfalls 240k.
Das ergibt eine Ausgangsspannung von 44V bei 5% Klirr, umgerechnet auf unsere 35V einen Klirr von rund 4%.

Da es im normalen E12-Raster diese Widerstandswerte nicht gibt, verwenden wir als Anodenwiderstand 270k, als Gitterableitwiderstand der Endröhre 220k. Damit werden wir praktisch am selben Punkt landen, wie mit den 2x 240k.

Die 6SL7 schafft so eine Verstärkung von 42, sodass wir eine Eingangsempfindlichkeit von (35V . 42 =) 833mV bekommen.

Listen wir die Geschichte nochmals auf, dann haben wir eine Endröhren-Betriebsspannung von rund 140 bis 145V (5 bis 10V Abfall am Ausgangstrafo), eine Vorstufen-Betriebsspannung von 300V und etwa 0,56mA in der Vorstufe, 188mA in der Endstufe (pro Kanal!).
Wir haben eine Ausgangsleistung von 4,6W, eine Eingangsempfindlichkeit von 833mV und neben einem Dämpfungsfaktor von 4 einen Klirr (wird geometrisch addiert!) von 13,6%


Wenn wir die 6SN7 verwenden, und zwar zwei Systeme hintereinander, so können wir die Betriebsspannung auf 400V festlegen und der zweiten Stufe einen Anodenwiderstand von 27k verpassen. Bei einem Anodenstrom von 8mA bekommen wir eine mittlere Anodenspannung von 184V und eine Verstärkung von rund 15. Durch die höhere Anodenspannung bleiben wir mit dem Klirr unter den 4% der 6SL7. Trotzdem haben wir natürlich einen Klirr der Endstufe von 13%.
Setzen wir nun eine erste Stufe davor, so können wir dieser einen Anodenwiderstand von 560k geben und sie mit entsprechend geringem Strom betreiben. Diese Verstärkung liegt dann bei gut 15 fach, sodass eine Gegenkopplung vom Ausgang her möglich ist. Diese Gegenkopplung hat einen Faktor von 5,3 (um diesen Faktor 4,3 + 1 wird die Verstärkung reduziert), sodass der Klirr um 4,3 abnimmt. Wir hätten dann einen Klirr von rund 3,1%

Wenn man nicht auf maximale Kanaltrennung züchtet, kann man jeweils eine 6SL7 als erste Stufe und eine 6SN7 als zweite Stufe verwenden. Das brächte eine zusätzliche Drittelung des Klirrs, also auf etwa 1%.
Und wenn man mit zwei 6SL7 arbeitet, sollte der Klirr bis etwa 0,25% herunter gehen.


So, wie sich der Klirr verringert, verbessert sich auch der Dämpfungsfaktor. Aber die Gefahr von Transient-Intermodulation nimmt auch entsprechend zu und ebenso die Gefahr von Schwingneigung. Der Ausgangstrafo führt durch seine Induktivitäten und Kapazitäten zu Phasendrehungen, die bei hoher Systemverstärkung die Schwingneigung erhöhen. Da kann der Verstärker bei etwas impedanzkritischen Boxen schon rasch unstabil werden.
Und generell kommt man bei so hoher Gegenkopplung nahe an den Transistorverstärker heran, was meiner Ansicht nach nicht schlecht sein muss, was andererseits den Röhrenchrakter killt.

So ganz nebenbei ist noch zu erwähnen, dass man kaum Ausgangstrafos und Netztrafos von der Stange kaufen kann, welche die gestellten Anforderungen erfüllen. Es wird also ein Werk der Spezialteile

Jetzt werde ich mich mal ans Zeichnen machen und die Varianten zu Bildschirm (Papier ist out!) bringen
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Feb 2008, 17:15
Hier einfach mal die vier Varianten der Schaltung.



rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Feb 2008, 20:49
Hallo Richi,

zunächst einmal für die Mühe, die du dir jedesmal machst!

Die erste Variante entspricht fast genau meiner Schaltung mit einem System je Kanal.

Nur wird bei mir die Gittervorspannung per 820 Ohm Katodenwiderstand erzeugt.
(Ub ca 250V, Ua ca 220V, URk ca 70V, = ca 85mA = 12.75Watt je System)

Die Gittervorspannungserzeugung ist laut Valvo Buch auch so vorgeschlagen.
(kann aber sein, dass sich das nur auf Stabilisierungsschaltungen bezieht, 6080)

Gitterableitwiderstand ist bei mir 300kOhm.
(max. wäre 1MOhm, lt. Valvo Buch)



Mit der 6SL7 ist die Ansteuerung von der Verstärkung her ausreichend, fängt aber recht früh an, unangenehm zu verzerren.
(6SL7 übersteuert)

Mit der 6SN7 ist das besser, lediglich die Ansteuerspannung muss deutlich höher sein.
(beide 1k Katode und 100k Anode, mit den 2,7k könnte es aber gehen, habe ich nicht probiert)

Daher gefällt mir die 3. Schaltung am besten.

Ohne Gegenkopplung wären ja auch 2 Systeme der 6SN7 denkbar, wie du schriebst.
(was mir noch besser gefiele, aber ist Geschmackssache )

Bin mal gespannt, was aus diesem Projekt wird!

Vielleicht baue ich es auch mal nach.
(aber mit Katoden R, weil nur Trafo mit ca 300V vorh., mal sehen...)


Übertrager gibt es, glaube ich, bei Welter.


Gruss, Jens
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Feb 2008, 10:20
Das erste Problem ist, dass die 6080 eigentlich nicht für NF-Zwecke gedacht ist. Somit haben sich die Entwickler keine Mühe gemacht, die Kennlinien möglichst gerade hinzubekommen.

Wenn ich die Ia/Ua-Kennlinienschar anschaue (sind eigentlich zu wenig Gitterlinien drauf), dann bekomme ich bei einer Vorspannung von 70V und einer Aussteuerung in Richtung 20V bezw. 120V ungleiche Abstände der Gitterlinien. Das ist zunächst mal Klirr. Aber da wir diese Unsymmetrie haben, steigt mit der Aussteuerung der durchschnittliche Strom (es gibt mehr mA auf der Plusseite als auf der Minusseite, blöd gesagt) und damit steigt die Gittervorspannung, weil im Schnitt Ik grösser wird und damit Uk ansteigt. Durch Ck ist das nicht der Signalkurve folgend, sondern der Ausgangsleistung. Trotzdem ergibt dies einen Zustand, den wir bei einer Klasse AB Gegentakt wünschen, aber bei Klasse A nicht möchten. Aus diesem Grund habe ich die feste Gittervorspannung gewählt.
Rein aus den Kurven betrachtet bekommen wir also eine unterschiedliche Lautstärke, oder eine ganz leichte Dynamikexpansion, weil nach einem lauten Teil die -Ug angestiegen ist und die Röhre somit für ein gleiches Delta Ia ein grösseres Delta Ug benötigt, also leiser spielt.
Das wäre natürlich etwas, das man ausprobieren könnte...
Und wenn Ua zu hoch ist, kann man natürlich auch in die Kathode eine kräftige Z-Diode einsetzen und damit die Ug herstellen.

Den Gitterableitwiderstand von 220k habe ich so gewählt (Intuition), weil wir ja zwei Systeme betreiben und ich den Widerstand nicht doppelt einbauen wollte.

Man könnte sich auch eine weitere Variante der Schaltung 2 vorstellen, indem auf die Überalles-Gegenkopplung verzichtet wird und bei der ersten Stufe die Kathode hochgelegt wird (Rk teilen, nicht überbrücken und Rg an den Teilerpunkt von Rk). Damit könnte man die richtige Verstärkung erreichen.

Was auf jeden Fall bleibt ist der hohe Klirr der Schaltung. Und ich bin zu wenig Röhrenfan, als dass ich so einen Klirr akzeptieren würde. Aber es geht hier ja einmal mehr ums Prinzip und die Lösungsansätze als um meine persönlichen Präferenzen.
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Feb 2008, 13:38
Hier die Variante mit 6SN7 mit beiden Stufen und hochgelegter Kathode.
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 12. Feb 2008, 13:46
Hallo MD, Du bist irgendwie durch das Zeitraster gefallen

Auch das ist eine Möglichkeit, wobei auch hier die Klirrproblematik und der unstabile Arbeitspunkt bleibt.
Natürlich klingt sowas besser, als die Klirrdaten erwarten lassen. Dies ist eigentlich überall der Fall, denn der Klirr wird ja erst dann gross, wenn man gegen die Leistungsgrenze kommt. Beim normalen Hören mit 0,1W fällt da nichts auf.
Wenn ich also von hohem Klirr rede, ist es eigentlich immer gemessen an dem, was möglich wäre und nicht an dem, was im Alltag gehört würde. Da ist halt der Techniker (Studiotechnik mit hohen Ansprüchen) nicht zu unterdrücken
M.D
Stammgast
#10 erstellt: 12. Feb 2008, 14:54
Hallo
Richi
Kann man am Bauplan was ändern Röhren und Spannungen sollten Bleiben .
140 Volt sind drin da hab ich noch einige Abgriffe.
Hast du einen Vorschlag um einen PSE Betrieb mit der E88cc durch zu führen oder ein andere Röhre in der selben Bauform wie die E88CC die Dicken Rohren sehn so blöd aus .
Ich weis gibt es alternativen.

Grüße
M.D

P.S
Hifi-Selbstbau-Gruppe Raum Wuppertal
Probe Hören ist immer möglich wen man aus der Nähe von Wuppertal kommt.
http://www.hifi-foru...rum_id=79&thread=215
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Feb 2008, 17:49
Hallo MD, ich weiss jetzt nicht genau was Du möchtest. Willst Du Deine Schaltung abgeändert haben auf 140V? Oder soll ich eine meiner Schaltungen auf E88CC umändern?
Und was verstehst Du unter PSE, Ist das Pentode eintakt und mit was für einer Endröhre mit welcher Leistung oder heisst das, Du möchtest eine E88CC-Endstufe mit 2 Systemen parallel?
M.D
Stammgast
#12 erstellt: 12. Feb 2008, 18:12
Hallo
Die Schaltung von Oben mit der 6AS7G und der E88CC Sagt die doch irgend wie nicht zu .
Kann man da mehr Raus Holen durch Ändern der Bauteile oder der E88CC der Sockel sollte
Beibehalten werden. Die 6AS7G wird bei Lillput mit 215 Volt Betrieben bei dir in den Schaltungen sind es 140 Volt
die 140 Volt sind bei meinem Netzteil auch möglich mehr als 230 geht nicht.
PSE ist Parallel Single Endet ja die 6AS7G nur mit der E88CC und Ihrer Sockel Ähnlichen Typen hast du da was was deinen Ansprüchen genügt würde.
Grüße
M.D

P.S
Hifi-Selbstbau-Gruppe Raum Wuppertal
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rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 12. Feb 2008, 23:55
Moin,

zuerst mal eine grundsätzlich Frage:

Wäre es möglich, diesen Thread und evtl. auch spätere dieser Art, aufzuteilen.

Eine Beschreibungs- Bausektion, in der der Ersteller sein Projekt vorstellt und den Aufbau und Ablauf beschreibt.

Einen zweiten Tread, in dem Fragen und Meinungen zu den ebenfalls eingestellten Beiträgen aus dem ersten Thread behandelt werden können.

So bleibt der eine wie dieser hier, interessant und lehrreich, der andere interessant und übersichtlich.


Wird ja doch immer ziemlich viel gefragt und ergänzt, so dass der Ursprung untergehen kann.






Zu der Betriebsspannung am Lilliput:

die Betriebsspannung, die die Röhre zwischen Anode und Katode sieht, ist geringer als die Betriebsspannung, die zwischen Übertrager- Plus und Masse liegt.

Über den Katodenwiderstand fällt eine Spannung ab, die als Betriebsspannung für die Röhre nicht zur Verfügung steht.
(ebenso über den Übertrager, das ignorieren wir aber hier mal)

Bei 1kOhm Katodenwiderstand könnten so ca 70V abfallen (geschätzt).
Es bleiben also 215V - 70V = 145V, passt doch ganz gut!

Für die ECC88/E88CC kann auch eine russische Variante verwendet werden.
(sind den ECC82, 83 (auch ECC85) ähnlich, aber Heizungspins wie E88CC)

Es gibt da einige, die in dieser Schaltung mit entsprechender Anpassung, evtl. auch ohne,
gut arbeiten könnten.

Nur ist das ein Eingriff in die Schaltung, dessen Folgen schwer vorhersehbar sind.

Nur ein Beispiel:

die ECC85 ist pinkompatibel zur E88CC.

Sie wird in der Schaltung funktionieren.

Die Werte liegen nicht soweit auseinander, als dass Probleme auftreten dürften.

Wie sich die ECC85 aber ansonsten verhält, ist ungewiss.
(klingt bei mir tendentiell etwas heller, sonst OK)

Mit den Russen wäre das genauso.

Ich denke, die E88CC ist schon OK, schafft aber möglicherweise nicht die volle An/ Aussteuerung der 6AS7G.

Völlig daneben ist sie keinesfalls, gerade, wenn man hohe Verstärkung mit relativ niedrigem Innenwiderstand verbinden will.

Ich habe schon mal 2 6C33 mit einer E88CC (und PCC88) "befeuert".

Ging gut, schaffte es aber nicht, die 6C33 voll auszusteuern.
(was sie nicht musste, da von den max. ca 20 Watt höchstens 10 gebraucht wurden....)

Wenn du eine vergleichbare Schaltung haben willst, wie Richi sie vorschlug, kannst du mit ECC83 anstelle der 6SL7 und ECC82 anstelle der 6SL7 arbeiten.
(die ECC83 hat eine hohe Verstärkung, ist aber hochohmig, die ECC82 verstärkt weniger, ist aber niederohmiger)

Die Sockelschaltung ist bis auf die Heizung und die Abschirmung gleich der der E88CC.
(an Pin 4 und 5, Pin 9 Mittelpunkt beider Heizfäden, nicht angeschlossen,12,6V Heizung;
4 und 5 miteinander verbunden zu Pin 9, 6,3V Heizung, keine Abschirmung vorhanden)

Die haben sehr ähnliche Eigenschaften/ Werte wie die 6Sxx.

Das sollte also gehen.

Aber besser auf "Richis OK" warten.

Ich kann immer nur aus meiner Bastelkiste plaudern, Richi hat Theorie und Praxis in jeder Beziehung "drauf".
(ich bin halt Verzerrungsfan )

Ein Umbau auf feste Gittervorspannung an 140V Betriebsspannung ist leicht möglich, wenn du deine Schaltung unbedingt verändern willst.

Du legst die 140V an die Anode (über den Übertrager natürlich, wie gehabt), setzt einen Widerstand von 10 Ohm in die Katodenleitung (für spätere Messung des Anodenstroms/ Ruhestroms) und gibst mit einem 220kOhm Widerstand die Gittervorspannung auf das Gitter.
(ca 50V einstellbar)

Dann ist der Nachteil des wandernden Arbeitspunktes abgehakt, wenn ich Richí richtig verstanden habe.

Auch hier bitte das OK von Richi abwarten.


Gruss, Jens
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Feb 2008, 09:57
Alles OK!
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 13. Feb 2008, 15:22
Noch ein Hinweis:
Ich habe sicher nicht die Absicht, das Ding aufzubauen, denn sonst hätte ich ja im Lauf der letzten Jahre schon ein Dutzend Röhrengeräte beisammen.

Ich habe einfach mal die Anregungen und Wünsche entgegengenommen und die möglichen Schaltungen berechnet.
Und ich habe bereits gesagt, dass ich eigentlich nicht vollumfänglich Röhrenfreund bin, weil die erreichten Resultate technisch nicht mehr auf dem Höchststand sind oder sonst der Aufwand immens wird.

Wenn also jemand die Schaltungen nachbauen will, nichts dagegen und wie bei anderen DIY-Beiträgen werden sich Probleme einstellen, die sich aber alle lösen lassen und dem Bastler "Lehrstoff" bieten.

Wenn es also hier zu einem Nachbau kommt, möge der/die Betreffenden ihre Probleme und Erfahrungen hier einstellen oder dafür einen eigenen Thread eröffnen.
M.D
Stammgast
#16 erstellt: 14. Feb 2008, 13:13
Hallo
Richi
Hab Versucht einen eigen Trend auf zu machen geht irgend wie nicht
braucht man Spezielle Rechte um hier zu Posten.
Also meine Frage an Richi .
Hab noch einige RL12P35 Röhren und würde gern was damit machen .
Gegentakt (PP aber nur mit 50-70 Watt Leistung )
SE keine Exoten Röhren oder Alte die kaum zu Bekommen sind .
Schönen Dank im Voraus für deine Bemühungen.


Grüße
M.D

P.S
Hifi-Selbstbau-Gruppe Raum Wuppertal
Probe Hören ist immer möglich wen man aus der Nähe von Wuppertal kommt.
http://www.hifi-foru...rum_id=79&thread=215
rorenoren
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 20. Feb 2008, 22:34
Moin,

weil hier sonst nix passiert gibt´s ein Bild von meiner 6AS7 Stereoendstufe.



http://img3.imagebanana.com/img/dq2fa19n/6AS7Beisp.jpg

Hier wird zwar nur ein System je Kanal verwendet, man kann aber schön erkennen, wie man´s nicht macht.

Die Katodenwiderstände bestehen aus 150 Ohm und 680 Ohm in Reihe.

Die kleine Drossel hat nur 0,3Henry, hilft aber schon etwas.
Die Elkos sind 2x 220µF 385V von Philips.

Bei direktem Anschluss an einen Netztrafo brummt es nur mit dem Ohr sehr nahe am Lausprecher (ca 95dB) hörbar.

Am "richtigen Netzteil" (220µF plus 150 Ohm im Ausgang) herrscht Stille.

Gruss, Jens
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 24. Feb 2008, 10:10
...darf man denn nicht mal eine Woche Skiuraub machen?

Ich werde mir die RL12P35 mal vorknöpfen, aber nicht mehr heute...
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 24. Feb 2008, 18:46
Hallo zusammen..

Angespront durch den Thread hatte ich mich in den letzten Tagen um einen solchen Eintakter bemühen können.

Soweit es mein Wissen zuläßt habe ich versucht so viel wie möglich zu testen, anszuschauen und natürlich zu hören. Es handelt sich dabei um einen 6AS7G-SE mit 2x ECC83 und 1x 5AR4, schönes Gehäuse (Auschnitte usw supersauber gearbeitet), 3 Eingänge, Welter NT, 2x Welter AÜs He-et20, 2x Chokes DR1, hochwertige Bauteile wie Mundorf Supremes und rote WIMAs, zur Schaltung an sich kann ich selbstverständlich nicht viel sagen, zumindest klanglich zeigt er sich von seiner guten Seite und brummen tuts auch nicht

Hatte den Amp die letzen Tage über Stunden an, keine Mucken oder Zicken, werd nun noch die 83er ULTRONS gegen was hochwertigeres an 83ern austauschen, hab da noch ein Paar S&H E83CC. Die 6AS7G sind SEDs, der 5AR4 Gleichrichter ist ein chinesisches Exemplar.

Die Gleichrichter scheinen stark klagentscheidend zu sein, sodaß ich hier wohl beizeiten mal einen anderen Gleichrichter probieren werde, sind aber auch mal gut teuer die Viecher. Gibts einen der besonders zu empfehlen wäre? Teuer muß ja nicht zwangsläufug besser sein

Und wo wir schon bei teuer sind, der Eine oder Andere fragt sich nun bestimmt warum ich nicht gleich selbstgebaut habe. Nun 1. hab ich in den letzten Monaten sehr viel hier rumgemacht mit meiner Musik und ich bin froh nicht noch eine Baustelle in der Größenordnung vor der Brust zu haben, und 2. wars der Preis der wirklich sehr gut war, dafür hätt ich bei Welter nichtmal alles bekommen. Und ob ich mit meinen Mitteln ein solches Gehäuse fertiggebracht hätte wage ich auch etwas zu bezweifeln.

Ich mache die Tage mal ein paar Fotos der Innereien, würde mich freuen wenn Ihr was dazu sagen könntet, ich schätze die eine oder andere Frage hab ich dann auch noch

Nun arbeiten hier also gerade mal 6Wättchen pro Kanal (ich tippe eher weniger, man kennt ja die Neigung der Hersteller Daten aufzurunden ;)) und das geht mal rrrrrichtig laut hier Von Leistungsmangel keine Spur.

Gibts eigentlich einen bsonders empfehlenswerten Hersteller für qualitativ gute und gut klingende 6AS7Gs?

Gruß Ralph
rorenoren
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 24. Feb 2008, 21:17
Moin Ralph,

die Geschichte mit der Gleichrichterröhre halte ich für nicht wichtig.

Natürlich kann der Innenwiderstand varieren und die Betriebsspannung dadurch anders sein.

Mehr tut sich da aber nicht.

Als Test kannst du einfach mal 2 Stück 1N4007 und einen 50 Ohm 10Watt Widerstand (um den Innenwiderstand der Röhre zu simulieren) anstelle der Gleichrichterröhre einsetzen.

Schlimmstenfalls gibt es ein leises Schnarren, das sich durch Parallelkapazitäten beseitigen lässt.
(je Diode 1nF 1000V)

Die Röhren "sehen" nur die Siebelkos, nicht den Gleichrichter, zumal noch eine Drossel dazwischen sitzt.

Optisch ist das natürlich eine ganz andere Sache.....

Als klanglich gute 6AS6G habe ich neben den Sovtek (wahrscheinlich dasselbe wie Svetlana) und RCA empfunden.
(wobei letztere sehr oft gebrochene Quetschfüsse innerhalb der Röhre haben und Glas drin herumklingelt)

Telefunken hat offensichtlich bei den Russen zugekauft.

Sylvania habe ich nur als 6080.

Die Klangunterschiede sind aber sehr gering,wenn überhaupt vorhanden.
(wobei die 6080 z.T. minimal dunkler klangen)

Zum Teil unterschieden sich die Röhren in der Lautstärke, was aber auch auf Verschleiss zurückzuführen sein kann.
(sonst unterschiedliche Verstärkung)

Ultron hat häufig EI Röhren umgelabelt.
(meiner Meinung nach Schrott, zumindest die ECC82 und 83 die ich habe/hatte)

S&H sind meist entweder Valvos oder Russen.
(letztere, wenn sie in der blau-orangen Packung sind)
Tungsram wurden auch gern mit Siemens gelabelt.
(z.B. EL84)

Kann man nach Fotos meist gut unterscheiden.

Klanglich sind die Unterschiede gering, aber abweichende Verstärkung kann die Stereomitte deutlich verschieben.
(bei vorh. Gegenkopplung nicht so kritisch)

Lass dir, wenn möglich, den Schaltplan geben.

Damit kannst du evtl. sehen, ob Veränderungen (nur so zum spielen) möglich oder schädlich sind.
(Z.B. ECC81 oder ECC82 testen usw.)

Gruss, Jens
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 25. Feb 2008, 01:51
Hallo Jens..

Die 5AR4 stört mich an sich eigentlich nicht, oder sagen wir eine Röhrengleichrichtung. Hätte zwar gerne ein größeres CokeBottle Exemplar was zugegeben optischer Natur ist. Habe in einem Nachbarthread schon nach Equivalenten gefragt, da ich aber keinen Schaltplan habe und nichts über den Amp im WWW zu finden ist wirds was schwieriger denke ich.

Die RCAs sind mir als 6AS7G black-plates schon aufgefallen, rasseln wäre natürlich unschön.

Die S&Hs 83er waren in orange-blauer Box, hatte ich schonmal in meiner Phonostufe drin, und die klangen spitze im Vergleich zu EHs zB. Stecken auch schon im großen Amp drin, morgen werden sie angefeuert sofern mir nach dem Zahnarztbesuch nicht vollkommen die Lust vergangen ist

Hier hab ich mal ein Bild des Bereiches direkt unter der 5AR4-Fassung:

Kannst Du mir vielleicht sagen was diese Diode da macht (glüht im Betrieb)? Ich habe auch keine Potentiometer gsichtet zum Röhrenabgleich, regeln das dann Festwiderstände? Ja dufte Frage wenn man das Innenleben nicht kennt, sorry. Fotos mach ich die Tage noch welche

Gruß Ralph
rorenoren
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 25. Feb 2008, 08:34
Moin Ralph,

die Diode (LED) scheint in Reihe zum Entladewiderstand zu liegen.

Der sorgt dafür, dass die Siebelkos nach dem Ausschalten innerhalb einiger Zeit entladen werden.

Die LED zeigt dann an, ob das Entladen schon abgeschlossen ist.

Wozu die beiden schwarzen Dioden sind, erschliesst sich mir allerdings (noch) nicht.


Wenn die Schaltung die Gittervorspannung über Katodenwiderstände erzeugt, stellt sich der Ruhestrom automatisch ein.

Da gibt´s dann nichts einzustellen.

Kannst ja noch weitere Fotos zeigen.

Gruss, Jens
M.D
Stammgast
#23 erstellt: 25. Feb 2008, 11:59
Hallo
Ralph
Hättest ja Anrufen können die 6AS7G auf dem Bild ist zu haben.



Hallo
Jens
Auf dem Bild ist mein innen leben zu sehen Siebung erfolgt mit 1500µF und einer
Drossel von 7Henry und 150 Milianper Leistung 100 sind zu wenig die Drossel wird zu Heiß.
Hab mich gleich für die150 M entschieden



Für alle andern die Raten was jetzt eine RL12P35 ist.
Das ist eine Sende Röhre aus dem Zweiten Weltkrieg die in allen Sendern der Streitkräfte Verbaut wahren . Durch die Großen Bestände nach dem Krieg gab es einigen Verstärker mit bis zu 200 Watt Leistung . Die Röhre hat sich aber nicht Halten können und ist in den 50 Jahren so gut wie Verschwunden nur Funk Amateure haben sie noch weiter Benutzt.
Richi kannst ein eigenes neuen Trend Thema erstellen bei mir geht es nicht könnte da ein Moderator was dazu sagen .



Grüße
M.D

P.S
Hifi-Selbstbau-Gruppe Raum Wuppertal
Probe Hören ist immer möglich wen man aus der Nähe von Wuppertal kommt.
http://www.hifi-foru...rum_id=79&thread=215
richi44
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 25. Feb 2008, 12:22
Jetzt zu M.D's Angelegenheit:
Generell ist nicht jede Röhre für alles zu verwenden.
Auf der Ia/Ua-Kennlinienschar fehlen mir die Angaben für höhere Gittervorspannungen. Das müsste man ausmessen.
Und auf der Ia/Ug-Kennlinie sieht man, dass die Röhre bei kleineren Strömen recht bald unlinear wird, also Klirr erzeugt.

Diese Wehrmachtsröhre war nicht für hohe Tonqualität gebaut, sondern dafür, Funkgeräte zu betreiben. Bei einem Kommandofunk ist eine Klirrfreiheit von 10% schon Luxus und bei Telegrafie interessiert der Klirr überhaupt nicht. Das zum einen.
Dann sieht man in der Ia/Ua-Schar, dass mit Gitterspannungen von bis zu +45V gearbeitet wird. Andererseits ist auf der Ia/Ug-Kennlinie noch ein Gitterstrom eingezeichnet, der bereits bei -10V messbar ist.

Das Problem an dieser Sache ist, dass z.B. für eine HF-Leistung von 25W eine Steuerleistung von 1,7W erforderlich ist. Dabei ist der Klirr nicht berücksichtigt.
Normalerweise geht man von einer maximalen Gitterspannung von 0V aus. Wenn wir also diese Röhre mit folgenden Daten betreiben:
Ua 250V, Ug2 200V (fest), Ug1 -13V und Ra mit 2k festlegen, so bekommen wir im Maximum (bei positiver Gitterspannung von 5V infolge der Aussteuerung) eine Ausgangsleistung von 6W mit erheblichem Klirr und einem messbaren Gitterstrom. Dies alles mit einem Ruhestrom von 125mA.

Betreiben wir die Röhre ohne Gitterstrom, also mit geringerer Aussteuerung, bleiben sogar nur 3,3W übrig.



Bei einer Gegentaktschaltung Klasse B ergäben sich folgende Parameter:
Ua 350V, Ug2 200V fest, Ug1 - 35V, Ia (Ruhestrom) 37mA und Raa 2,7k. Damit wäre eine Leistung von 18W realisierbar, allerdings mit deutlichem B-Knick, also erheblichen Verzerrungen.


Natürlich hast Du die Röhren. Aber irgendwie fände ich es klüger, diese zu verhökern und mit EL84, 6L6, EL34 (oder wenns denn so eine alte Funzel sein muss) mit EL12 etwas zu basteln. Da bist Du auf jeden Fall bei den Siegern, was man mit dieser Wehrmachtsröhre nicht sagen kann.

Nachtrag
Wenn wir uns für ein Projekt RL12P35 entschliessen, wird das genau so in einem eigenen Thread behandelt wie eine Schaltung mit 6L6 oder EL12.
Über EL34 und EL84 gibt es genügend Schaltungen


[Beitrag von richi44 am 25. Feb 2008, 12:25 bearbeitet]
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 25. Feb 2008, 12:41
Hallo zusammen..

@ Jens: Danke für die Aufklärung, weitere Fotos kommen im Laufe der Woche

@ M.D: Ging alles recht schnell, zumal mir gar nicht wirklich geläufig war das Du auch Amps angibst. Beim nächsten Mal denk ich dran, bin ja überzeugter RöhrenWiederholungsTäter

Gruß Ralph
M.D
Stammgast
#26 erstellt: 25. Feb 2008, 13:54
Hallo
Richi
Danke für en Beitrag.
Hab bei mir drei Gegentakt Schaltungen die eine Leistung von 50-200 Watt haben .
Sind alles Schaltungen von 1945-50 Jahre wie haben die es gemacht oder war’s bei denen egal
Hautsachen Lärm aus dem Lautsprecher .
Also Eher bei eBay an den Mann Bringen.
Wie wehre es mit einer 807 oder1625 –1624 oder einer EL130 von denen sind noch einige in meinen Besitz
NUE aus Bestenden. Oder einer GU50 ist auch nicht Grad Alltäglich .
Die Durchgekauten auf dem Markt gefallen mir auch nicht eher die Selten die aber noch reichlich zu Bekommen sind .
Die RE 604 oder die AD1 die für Unsummen über die Ladentisch gehen sind auch Interesant
nur die Rohren sind immer so Ausgelatscht
Neuwertige sind nicht zu Bekommen oder nur zu Horrenden Preise.
Grüße
M.D

P.S
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richi44
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 25. Feb 2008, 15:55
Ela- oder wie man heute sagt PA-Verstärker waren hauptsächlich dazu da, Durchsagen über Tricherlautsprecher zu verbreiten. Da ging es tatsächlich nur um Lautstärke. Von da her ist mit diesen Schaltungen zum Musik hören kein Blumentopf zu gewinnen.

Wenn Du lieber alte Röhren hast, wird es halt mit dem Ersatz laufend schwerer, und wie Du sagst, sind neue oder brauchbare kaum zu bekommen.
Sobald man eine Gegentaktschaltung verwirklichen will, sollten die Röhren schon einigermassen gleich sein, ebenso bei einem Stereoverstärker.

Die 807 sieht noch recht vernünftig aus, die war auch wirklich im Audioverstärkereinsatz.
Die 1624 ist eine direkt geheizte, was immer Brummprobleme ergibt oder die Kathode ungleichmässig abnutzt.
Und von der 1625 sind keine vernünftigen Daten zu finden.
Ebenso habe ich nichts über die EL130 gefunden.
Die GU50 läuft einmal als gasgefüllte Gleichrichterröhre ( http://frank.pocnet.net/sheets/084/g/GU50.pdf ) und einmal als russische Senderöhre ( http://frank.pocnet.net/sheets/018/g/GU50.pdf )

Wenn schon sehe ich am ehesten mit der 807 Chancen, aber das müsste ich erst mal genauer abklären.
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 25. Feb 2008, 16:42
Mit der 807 sind Verstärker bis ca. 80W bei 600V Anodenspannung und mit 2% Klirr (ohne Gegenkopplung) zu realisieren. Bei 500V sind es rund 75W und bei 400V etwa 55W.
Die genaue Schaltung muss noch auskonstruiert werden.

Röhren mit Anodenkappen (Anschluss oben auf der Röhre, wie bei der 807) dürfen sinnvollerweise nur in geschlossenen Gehäusen (Lochblech mit max 2mm Löchern!) betrieben werden. Die Elektrisierungsgefahr ist bei offenem Aufbau zu gross und ein Schlag kann tödlich sein!!
M.D
Stammgast
#29 erstellt: 25. Feb 2008, 17:57
Hallo
Solche Leistungen sind eigentlich nicht erforderlich da fast alle meine Lautsprecher Über 95 db haben .
Eine 807 –1625-VT136 als SE mit bis zu 10 Watt Reicht.
Die 1625 so wie die VT136 ist die selbe nur die Heizung hat 12 Volt und die Sockel sind anders.
Auf der Seite gibt es einige Röhren Daten.
http://tdsl.duncanamps.com/tubesearch.php

Grüße
M.D

P.S
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richi44
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 25. Feb 2008, 20:22
Dann schau ich mal, was die 807 in SE hergibt (die bisherigen Angaben stammen aus den Philips-Daten.
Bis morgen.
M.D
Stammgast
#31 erstellt: 26. Feb 2008, 02:59
Hallo
Im Link sind einige Daten zu der Röhre und noch einige Mehr.
Zur 1625-807 hab ich noch zwei Schaltungen gefunden .
Die 6SJ7GT von der 1625 soll gegen eine EF86 wekselbar sein können die Werte so bleibe ist es sinnvoll oder sollte es man lassen.

Die 807 hat eine ECC81 was meinst du dazu brauchbar oder nicht.

Grüße
M.D

P.S
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richi44
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 26. Feb 2008, 10:06
Die 807 kann laut Datenblatt folgendes in Eintakt:

Aus dem Datenblatt geht bei Berechnung folgendes hervor:
Ua und Ug2 265V
Ra 2,5k
Ug1 -15V / Rk 150 Ohm
Ruhestrom Ia 100mA
Leistung 8,2W bei 6% Klirr, maximale Leistung 10W ohne Gitterstrom.

Im Datenblatt von Philips ist der Rg mit maximal 30k angegeben, in den Schaltbildern sind aber weit höhere Werte verbaut (470k). Ebenso wird mit einem geringeren Ruhestrom gearbeitet, was die Leistung auf maximal 8W reduziert. Mir scheinen daher die Vorschläge nicht unbedingt durchdacht.
Und wenn schon der Rg der 807 eigentlich zu hoch ist, ist der Einsatz einer Pentode als Vorstufenröhre alles andere als sinnvoll. Da ist die ECC81 schon besser geeignet.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 05. Mrz 2008, 23:19
Moin,

etwas OT, aber vielleicht ganz amüsant am Rande.

Hatte eben in einem anderen Thread Oszillogramme meines 6AS7G Verstärkers eingestellt.
(Eintakt, ein System je Kanal, Ra 6,5kOhm, 6SN7 als Treiber)

http://www.hifi-foru...=2272&postID=549#549

Gruss, Jens
Tucca
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 11. Jan 2009, 02:53
Hallo!
Vor ca. einem 3/4 Jahr hat mich die "Tubulitis" gepackt. Da ich von Berufswegen fachfremd bin, habe ich mich erst einmal über Literatur und Internet ein wenig gebildet und bin dabei immer wieder auch hier im Forum gelandet. Da hier sowohl fachliche Kompetenz, Erfindergeist und Bastlerherz, sowie ein gepflegter Umgang untereinander anzutreffen sind, habe ich mich entschlossen, hier mit meinen bescheidenen Möglichkeiten ein wenig aktiv zu werden und auch noch vieles dazuzulernen (ich hoffe, mit Eurer Hilfe).
Nun zur Sache:
In meinem Kopf und auch hier im Forum geistert immer wieder einmal eine Endstufe mit der Doppeltriode 6as7 herum, mal als eins der Projekte von "rorenoren", oder aber die "Lilliput".
Unter folgendem Link: http://roehrenfibel....amplifikatus-1-band/
gibt es ein pdf, in dem am Beispiel der 6as7 die Konzeption einer Triodenendstufe vorgestellt wird. In dieser Schaltung wird die Gittervorspannung auf -90V eingestellt. Dadurch soll der Klirrgrad verhältnismäßig gering sein, er wird mit ca. 6% bei 2,6W berechnet. Bei "Lilliput" ergibt sich bei ungefähr gleicher Leistung ein Klirr von 13%!
Nun sind Röhrenamps ja von Haus aus nicht gerade als klirrarm zu bezeichnen. Ist das ein relevanter Unterschied für eine Endstufe? Außerdem frage ich mich, ob es Sinn macht, die im pdf vorgestellte Schaltung nachzubauen, weil die Betriebsspannung der Röhre mit ca.185V sehr hoch gewählt ist. Damit ist zwar nicht das max. überschritten, aber der Wert liegt schon sehr weit über 135V. Da ich nun geplant hatte, in dieser Schaltung die russische Variante 6h13c einzusetzen, die mit 90V Anodenspannung im Standardbetrieb und einer Gittervorspannung von -30V (laut Datenblatt, wenn ich das richtig verstanden habe) betrieben wird, einzusetzen, weiß ich nicht, ob die günstigeren Klirrwerte - wenn überhaupt relevant - nicht mit einem vorschnellen Tod der Röhre erkauft werden.
Über ein paar klärende Worte würde ich mich sehr freuen.
Guts Nächtle und bis später
Michael
Tucca
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 22. Jan 2009, 15:28
HAAAAAALLOOOOOOOHHHH!
Keiner da?
Oder sind meine Fragen vollkommener Blödsinn?

Michael
richi44
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 29. Jan 2009, 18:46
Irgendwie bist Du untergegangen...

Jetzt mal zu den Zeichnungen im PDF. Da ist auf Seite 12 der Arbeitspunkt bei -90V Ug eingezeichnet, dann ein maximaler Aussteuerpunkt bei -20V und ein minimaler bei -160V.
Wenn ich also zwischen diesen beiden Gitterspannungen aussteuere, habe ich eine Aussteuerung von 140V, symmetrisch um die 90V pendelnd.
Und dies ergibt eine Stromänderung zwischen 25mA und 120mA, mit einem Mittelpunkt bei rund 67mA. Der Strom ändert sich also einmal um 42mA, im anderen Fall aber um 53mA. Das ergibt eine totale Stromänderung von 95mA und in dieser eine Unsymmetrie.
Oder schauen wir uns die aus dem Strom resultierenden Spannung an. Da haben wir den Arbeitspunkt bei 193V, ein Minimum von 80V und ein Maximum von 270V. Die Ausgangsspannung beträgt also 190VSS, aber dies ebenfalls mit der Unsymmetrie. Und diese Unsymmetrie ist Klirr. Wären die Signale symmetrisch, hätten wir keinen Klirr.
Nun können wir eine Rechnung aufmachen:
Wir nehmen an, die grössere Spannungsstrecke wäre das Ideal. Das wäre 193V Arbeitspunkt minus maximaler Aussteuerung (kleinste Ua) von 80V macht bei positiver Eingangshalbwelle (von 70V) einen Ausgangshub von 113V.
Wäre das Signal symmetrisch, müsste bei der negativen Eingangshalbwelle eine gleich grosse Ausgangsspannung resultieren, also wieder 113V. Das ergäbe im Idealfall einen Ausgangsspannungshub von 226V. Wir haben aber nur 190V Ausgangsspannungshub und damit ist die Ausgangsspannung um 16% zu klein, bezw. asymmetrisch. Mich interessiert jetzt die gesonderte Berechnung von K2 und K3 wenig, mich interessiert, dass ich bei diesem Arbeitspunkt und diesen Grundlagen eine Asymmetrie von 16% bekomme.

Was da im PDF wie genau zusammengerechnet wird, habe ich so auf die Schnelle nicht kapiert. Für mich ist die totale Unsymmetrie das Mass und wenn ich diese Schaltung mit dem vergleiche, was ich ursprünglich vorgestellt habe, sind dort die Unsymmetrien und damit der Klirr geringer. Ich werde mir aber die ganze Klirrberechnung nochmals anschauen und mit den Unterlagen vergleichen, die mir zur Verfügung stehen.

Und was die Klirrwerte angeht: Die Hifi-Norm 45500 stammt noch aus Röhrenzeiten. Und da war für eine Endstufe und eine Vorstufe ein Wert von je 0,7% zulässig, bei einer Mindestleistung von 10W. Und der Klirr durfte im Bereich 125Hz bis 5kHz nicht überschritten werden. Wenn wir jetzt plötzlich Klirrwerte von über 10% tolerieren wollen, so ist dies natürlich ein Rückschritt in die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Und die DIN 45500 wird heute eigentlich nur noch müde belächelt. Da frage ich mich einfach, was denn ein "Hifi-Volksempfänger" soll?
richi44
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 30. Jan 2009, 10:29
Ich habe mir die Sache mit dem Klirr nochmals überlegt und es stimmt: Wenn man die Asymmetrie der ganzen Aussteuerungskurve nimmt, bekommt man den K2, aber K3 nicht.
K3 flacht ja das Signal sowohl am negativen wie am positiven Ende ab und somit ist das Ausgangssignal zwar verzerrt, aber symmetrisch.
Wenn man einzelne Abschnitte der Aussteuerungskurve gegeneinander vergleicht, also diese Kurve z.B. in 10Teile teilt, und jetzt jeweils zwei Nachbar-Abschnitte vergleicht, bekommt man alle Unsymmetrien in den Griff.

Rechnen wir mal eine Abschnittslänge von 14V (total 140V : 10) und es ergeben sich jeweils Unsymmetrien von 3V oder 2V oder 1V oder 0,5V und wieder zurück, so ist die totale Unsymmetrie, also die totale Klirrspannung die Summe dieser Unsymmetriewerte im Verhältnis zur Totalspannung. Es ist also daher nicht nötig, diese Spannungen quadratisch zu addieren, denn sie sind in sich phasenstarr mit der Totalspannung verknüpft. Die quadratische Addition macht dann Sinn, wenn zwei nicht korrelierende Signale addiert werden. Das ist so bei Rauschen, nicht aber zwingend bei Klirr, der in einer Röhre entsteht.
Es spielt letztlich aber keine grosse Rolle, denn dieser Klirr, um den es hier geht, ist zur Hauptsache aus der krummen Ia/Ug-Kennlinie entstanden und daher im Wesentlichen K2.

Und noch ein Wort zu K2. In dem PDF ist die Rede davon dass K2 nicht störe. Dies ist natürlich blanker Unsinn. Erstens ist jede Signalbeeinflussung etwas, was das Original nachhaltig verändert und damit nichts mit Hifi zu tun hat. Und zweitens, und das ist weit schlimmer, entstehen an jeder gekrümmten Kennlinie Intermodulationsprodukte. Wenn also ein K2 von 16% vorhanden ist, entstehen auch Intermodulationen in dieser Grössenordnung und diese sind musikalisch sehr auffällig, weil sie keinen musikalischen Tonabstand bilden. Diese neuen Frequenzen, die da eststehen (als Mischprodukt der natürlichen Signalfrequenzen) sind mehr als nur lästig. Da stören Werte von weit unter 1% und damit ist so eine Schaltung wie hier dargestellt schlicht unbrauchbar.
Tucca
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 30. Jan 2009, 18:44
Hallo Richi!
Vielen herzlichen Dank für Deine umfassende Erläuterung zum Thema Klirr bei der im pdf dargestellten Beschaltung der 6as7. Darf ich Deine Schlussfolgerung zur Tauglichkeit der Schaltung in Zusammenhang mit Aussagen, Die Du in Beitrag Nr.7 (Was auf jeden Fall bleibt ist der hohe Klirr der Schaltung. Und ich bin zu wenig Röhrenfan, als dass ich so einen Klirr akzeptieren würde.) und Nr.9 (Wenn ich also von hohem Klirr rede, ist es eigentlich immer gemessen an dem, was möglich wäre und nicht an dem, was im Alltag gehört würde. Da ist halt der Techniker (Studiotechnik mit hohen Ansprüchen) nicht zu unterdrücken.) gemacht hast, sehen? Deine Aussage, ebenfalls Nr.9 (Natürlich klingt sowas besser, als die Klirrdaten erwarten lassen. Dies ist eigentlich überall der Fall, denn der Klirr wird ja erst dann gross, wenn man gegen die Leistungsgrenze kommt. Beim normalen Hören mit 0,1W fällt da nichts auf.) macht mir ja doch irgentwie wieder Hoffnung.
Wie gesagt, ich würde gerne eine Schaltung um die russische Variante der 6as7 herum aufbauen. Für mich stellt sich die Frage, ob ein Betrieb, wie im pdf dargestellt, Sinn macht, weil
1. die Anodenspannung doppelt so hoch ist wie die für die "Russin" empfohlene.
2. ich davon ausgehe, daß die Ansteuerung der Röhre mit einem einzelnen Triodensystem bei einer Gittervorspannung von 90v wenig Sinn macht (siehe Schaltplan Lilliput).
Jetzt mal rein theoretisch (ich weiß, daß Du niemals einen solchen Verstärker bauen würdest): Welcher Variante würdest Du den Vorzug geben: Einfach die Lilliput nachbauen oder die Endröhre mit einer höheren Betriebsspannung betreiben und mit einer zweistufigen Treiberstufe ansteuern?

Grüße,
Michael
richi44
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 30. Jan 2009, 20:11
... dann werd ich mich mal mit der Russin einlassen
Aber erst nächste Woche, übers Wochenende ist die Zeit immer etwas knapp...
richi44
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 31. Jan 2009, 11:21
Habe doch noch etwas Zeit gefunden...

Die 6H13C ist russisch geschrieben. Auf deutsch heisst sie 6N13S.
Jetzt habe ich mal die Daten rausgesucht und die entsprechenden Kennlinien hier eingestellt.

Hier habe ich die Anodenspannung auf 90V gesetzt und die Gittervorspannung auf -30V. Damit bekomme ich bei Parallelschaltung beider Systeme 1,38W Sprechleistung und einen Klirr von rund 15%.

Wenn ich die Werte anders setze:

nämlich auf 125V Ua und auf etwa -46V Ug, so bekomme ich bei beiden Systemen parallel 3,4W, aber auch einen Klirr von 23%

Betrachtet man bei dieser Röhre im Datenblatt die Ia/Ug-Kennlinien, so fällt auf, dass diese sehr linear sind. Es ist zwar nicht sehr auffällig, aber die Kennlinien unterscheiden sich im gegenseitigen Abstand.

Wenn man die blauen Markierungen betrachtet, so sieht man, dass man für einen konstanten Anodenstrom bei unterschiedlicher Ua eine unterschiedliche Ug braucht. Bei einer Anodenspannungsänderung von jeweils 30V ist die Ug-Änderung einmal rund 15V, im nächsten Fall 17V und schliesslich 19V. Dies deutet auf einen unkonstanten Ri hin, was sich auch am nicht parallelen Verlauf der Ia/Ua-Kennlinien zeigt. Und damit ist ein sehr hoher Klirr unvermeidlich.
Da ist die Russin also genau so gut oder schlecht wie die 6AS7 oder die 6080. Im Grunde ist es um jede Minute schade, die man in sowas investiert, denn es entsteht ein Gebilde, das vielleicht im ersten Moment angenehm überrascht, das aber auf die Dauer nervt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich bei einem Gerät, das einen hohen Klirranteil niedriger Ordnung hat (K2, etwas K3) nicht Musik hören und gleichzeitig lesen kann. Irgendwann stört mich die Musik, weil sie unterschwellig wahrgenommen einfach nicht sauber klingt.
Tucca
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 31. Jan 2009, 13:25
Hallo Richi!
Vielen herzlichen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast, damit habe ich ja im Traum nicht gerechnet.
Interessant finde ich vor allen Dingen, daß man allein schon bei genauer Betrachtung der Diagramme erahnen kann, welches Klirrverhalten die Röhre an den Tag legt.
Toller, informativer Beitrag!

Grüße,
Michael


[Beitrag von Tucca am 31. Jan 2009, 13:26 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#42 erstellt: 16. Mrz 2009, 02:31
abcd
richi44
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 16. Mrz 2009, 09:56

Harry_Tuttle schrieb:
abcd


Wirklich ein äusserst hilfreicher Beitrag. Wenn das alles ist, was Du zu liefern vermagst, dann bist Du hier im falschen Film!!

Probiert_noch_aus...
Neuling
#44 erstellt: 22. Apr 2012, 03:25
Hallo kann ich: http://img263.imageshack.us/img263/7962/6as71bn1.jpg

Nachbauen ohne in die Luft zu fliegen?
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