frequenzgangmessungen in zeitschriften - alles müll?

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 02. Mai 2007, 19:00
bekannterweise hört der normalsterbliche europäer seine musik in einer einteilung von 12 halbtönen pro oktave. es soll sogar kulturen geben, die die doppelte auflösung bevorzugen. da stellt sich doch unweigerlich die frage, weshalb man von herstellern wie boxenbauern nur diagramme bekommt, auf denen nur jeder vierten ton im mittel präsentiert wird - wenn überhaupt. kann man davon ausgehen, dass lautsprecher keine fehler dieser grössenordnung produzieren?
wohl eher nicht:
http://img70.imageshack.us/img70/9809/picture1ub8.png
(ungefenstert, deswegen erst gültig ab 400hz)

die psychoakustik berichtet sogar von noch kleineren tonhöhenunterschieden, die so ein menschlein wahrnehmen kann.
also alles nichtssagender quatsch, der einem da an frequenzgängen offline wie online präsentiert wird?
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Mai 2007, 19:11
Das muß man eben interpretieren können! Man muß wissen was was in welchen Frequenzbereich für Auswirkungen hat - man muß wissen das Peaks viel stärker negativ auffallen als Senken. Man muß halt wissen das das Gehör selbst stark interpoliert und wie es das macht ! Nur wenn man das weiß kann man eine Box wirklich klanglich abstimmen ! Im übrigen hast Du völlig recht das bestimmte auch in kleinsten Frequenzbändern auftretende Abweichungen sich massiv klanglich auswirken können - insbesondere im Bereich zwischen 1000 - 5000 Hz.


[Beitrag von Frank_HB am 02. Mai 2007, 19:18 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#3 erstellt: 02. Mai 2007, 19:17
und wo ist das "das" für den normalsterblichen konsumenten welches man interpretieren können muss, wenn man dank zu grober auflösung gar keine peaks zu gesicht bekommt??? hinter einer entsprechenden interpolation kann man doch fast jeden fehler verstecken.
Gelscht
Gelöscht
#4 erstellt: 02. Mai 2007, 19:23

highend?


müll?
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 02. Mai 2007, 19:25
Wenn man zu stark auflöst bekommt man nur noch Gezackel was sich mit keinem Aufwand der Welt mehr entzerren ließe - da sind dem Lautsprecherbau leider Grenzen gesetzt. Dabei ist das Ganze auch noch absolut nichtlinear - bei Lautstärke x sieht das anders aus als bei Lautstärke y. Mit Klippel versucht man dem Großsignalverhalten auf die Spur zu kommen aber auch diese Möglichkeiten sind begrenzt. Vielleicht waren die alten Entwickler die mit wenig Technik aber viel Gehör am Werk waren nicht ganz auf dem verkehrten Dampfer. Ich bin selber Sammler alter Lautsprecherchassis und das was ich da manchmal hören kann ist schon fantastisch - nur messtechnisch sieht das oft anders aus - ein Zwiespalt wie ich zugeben muß!


[Beitrag von Frank_HB am 02. Mai 2007, 19:40 bearbeitet]
holly65
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Mai 2007, 19:26
Nicht unbedingt.
Wenn die Messungen "komplett" sind, also Klirr, Sprungantwort etc.
kann der erfahrene Selbstbauer das schon sehr gut einschätzen.

Das Problem sehe ich eher in der Auflösung und Darstellungsgröße
der Meßschriebe in der Fachpresse.
Wenn ich die letzten K&T ansehe wird mir ganz anders - 10dB Raster.
Und natürlich winzige Bildchen die ich mit Lesebrille
und Lupe entziffern muß.
die FAZ oder den Stern kann ich problemlos ohne Brille lesen.

Die "EHRLICKEIT" der Schriebe und Beschreibung ist wichtig.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#7 erstellt: 02. Mai 2007, 19:35
Alles Müll sicherlich nicht, sondern eher eine Richtlinie.
Wenn auf solchen geglätteten Messungen grobe Schnitzer sind sollte man, eher die Finger davon lassen (IMHO). Wichtig sind auch Klirrmessungen (wichtig auch der Pegel bei dem die Messungen durchgeführt werden) und CSD.

Wie Frank schon schrieb sind Einbrüche weniger hörbar als Peaks (die immer unangenehm herausstechen).
Gelscht
Gelöscht
#8 erstellt: 02. Mai 2007, 19:40

Frank_HB schrieb:
...man muß wissen das Peaks viel stärker negativ auffallen als Senken.


wie gross dürfen denn senken sein, damit sie nicht auffallen? und welche auswirkungen haben denn solch "vertretbare senken" auf eine z.b. 1/3-oktav-interpolation?
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 02. Mai 2007, 19:44

markus767 schrieb:

highend?


müll?



Die zweite Messung ist mitnichten Müll, einzig den Bereich zwischen 2,8 - 4,5 Khz würde ich hier noch bearbeiten!!!
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Mai 2007, 19:50

markus767 schrieb:

Frank_HB schrieb:
...man muß wissen das Peaks viel stärker negativ auffallen als Senken.


wie gross dürfen denn senken sein, damit sie nicht auffallen? und welche auswirkungen haben denn solch "vertretbare senken" auf eine z.b. 1/3-oktav-interpolation?



Möglichst schmalbandig - was allgemeingültiges gibts da nicht zu sagen. Das Ohr interpoliert immer zum höchsten Niveau und das ist maßgebend. Senken werden zum größten Teil ausgeblendet.


[Beitrag von Frank_HB am 02. Mai 2007, 19:53 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#11 erstellt: 02. Mai 2007, 19:55

Frank_HB schrieb:
Die zweite Messung ist mitnichten Müll, einzig den Bereich zwischen 2,8 - 4,5 Khz würde ich hier noch bearbeiten!!!


die zweite messung ist genau dieselbe wie die erste, nur mit 1/24- statt 1/3-oktavglättung
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Mai 2007, 19:58
Oje, das habe ich doch glatt nicht gemerkt ich Doofie !!!

Sag mal - für wie doof hältst Du mich eigentlich?
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 02. Mai 2007, 20:01
Hi,

wie du selber bemerkst bei deinen Messungen: Es kann trotz "Hügellandschaft" gut klingen. Welcher Hügel wie und wo was bewirkt beim Klang: Da fehlt mir persönlich die Erfahrung. Wie breit Senken und Täler sein dürfen und vor allem wie groß der jeweilige Peak sein darf: Auch schwierig zu beantworten.
Lad Dir mal Arta runter, da kann man auch ohne Glättung messen....

Harry
Gelscht
Gelöscht
#14 erstellt: 02. Mai 2007, 20:01
@frank: zumindest nicht für so doof
was würdest du denn "zwischen 2,8 - 4,5 Khz" ändern wollen?
Granuba
Inventar
#15 erstellt: 02. Mai 2007, 20:03
Hi,


was würdest du denn "zwischen 2,8 - 4,5 Khz" ändern wollen.


Wenns ein Mehrwegerich wäre, würde ich da eher eine kleine Senke einbauen, klingt entspannter. Breitbänder sind da etwas problematischer, da sie nicht wirklich ein kontrolliertes abstrahlverhalten haben.

Harry
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 02. Mai 2007, 20:04

Murray schrieb:
Hi,

wie du selber bemerkst bei deinen Messungen: Es kann trotz "Hügellandschaft" gut klingen. Welcher Hügel wie und wo was bewirkt beim Klang: Da fehlt mir persönlich die Erfahrung. Wie breit Senken und Täler sein dürfen und vor allem wie groß der jeweilige Peak sein darf: Auch schwierig zu beantworten.
Lad Dir mal Arta runter, da kann man auch ohne Glättung messen....

Harry


Man arbeitet halt gerne mit alten bekannten Werkzeugen zu denen man einen Bezug hat. Diesen Bezug müsste ich mir bei Arta erst wieder neu erarbeiten. Ich habs auch schon auf meinem Computer aber wie es halt immer so ist - alter Wein kann auch gut schmecken. ATB kann auch ohne Glättung und das nutze ich auch dann wenn ich es brauche.


[Beitrag von Frank_HB am 02. Mai 2007, 20:10 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#17 erstellt: 02. Mai 2007, 20:10
@frank: schliesst du dch harrys vorschlag an oder würdest du anders in den frequenzverlauf eingreifen? z.b. nur die peaks weg?
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Mai 2007, 20:12
ja natürlich. Den Bereich leicht unter das mittlere Niveau gedrückt dürfte zu deutlich entspannterem Hören führen.

Es gibt aber auch Situationen wo gerade in diesem Bereich ein Überhöhung nützlich ist. Das ist z.B. im Kino der Fall wo alle eine gute Sprachverständlichkeit haben wollen oder in bedämpften Wohnräumen. Im Hifi Bereich führt das dazu das entsprechende Lautsprecher einem das Husten der Flöhe hörbar machen. Das können z.B alte Papptröten von Siemens Saba usw. Ich will hier aber kein allgemeingültiges Urteil fällen.


[Beitrag von Frank_HB am 02. Mai 2007, 20:18 bearbeitet]
kceenav
Stammgast
#19 erstellt: 02. Mai 2007, 21:27
Ich bin absolut der Meinung, dass zumindest die Selbstbaumagazine ihren Lesern vernünftig aufgelöste Messungen "zumuten" dürften. Sie SOLLTEN sogar zumuten ...

Aber eine etwaige Umstellung hätte natürlich ihre Komplikationen:

-- Man müsste sich sicher zuerst mal an die feinere Darstellung gewöhnen, wüsste zunächst in vielen Fällen nicht so recht, was "gut" oder "schlecht" ist. Wäre aber zu verkraften, meine ich.
-- Die direkte Vergleichbarkeit mit den bisherigen Messkurven wäre dahin -- nicht schön, aber langfristig gibt sich das "Problem" ja wieder.
-- Den vermutlich mehrheitlich in der Theorie weniger bewanderten Lesern müsste man die neue Sachlage schon etwas ausführlicher erläutern. Sonst erschrecken sie zu sehr ...

Weil das also aus Sicht der Magazinmacher, jedenfalls der "etablierten", alles nicht so einfach ist, sehe ich vorläufig kaum Chancen, dass sich etwas zum Besseren ändern wird.
So'n bisschen habe ich bei den beiden Printerzeugnissen auch den Eindruck, dass die Macher gar keine eigenständig denkenden, womöglich auch lieber eigenständig bauenden Leser wollen. Aufklärung über Grundlagen wird nur in winzigen Dosen verabreicht -- wenn's gerade mal mit einer tollen "Neuigkeit" in Verbindung gebracht werden kann ...

Naja, solange der Großteil der Leser es im Grunde auch gar nicht anders haben will (wie ich vermute), kann man Timmermanns und Co. ihre (relative) Oberflächlichkeit auch schlecht vorwerfen.
Wobei ich finde, dass Herr T. im Laufe der Jahre doch so einiges an brauchbaren Messungen als Standard etabliert hat -- Standard wenigstens für sein eigenes Heft ...


[Beitrag von kceenav am 02. Mai 2007, 21:30 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#20 erstellt: 02. Mai 2007, 21:36
Hallo,

das geht auch mit einer ungeglätteten Messung recht glatt, ist übrigens die Box links optimiert auf 30 Grad für parallele Aufstellung an der Wand.
der allmähliche Abfall ab 5 K war vergessene Mikrofonkorrektur bei der HT-Messung, bei späteren Messungen läuft der HT dann linear aus, der Peak ist dann auch noch bearbeitet....





Messung nicht auf SPL kalaibriert, bitte mal die Skalierung beachten....

Gruß
Peter Krips
2eyes
Inventar
#21 erstellt: 02. Mai 2007, 21:42

markus767 schrieb:
bekannterweise hört der normalsterbliche europäer seine musik in einer einteilung von 12 halbtönen pro oktave. es soll sogar kulturen geben, die die doppelte auflösung bevorzugen. da stellt sich doch unweigerlich die frage, weshalb man von herstellern wie boxenbauern nur diagramme bekommt, auf denen nur jeder vierten ton im mittel präsentiert wird - wenn überhaupt. kann man davon ausgehen, dass lautsprecher keine fehler dieser grössenordnung produzieren?
wohl eher nicht:
...
die psychoakustik berichtet sogar von noch kleineren tonhöhenunterschieden, die so ein menschlein wahrnehmen kann.
also alles nichtssagender quatsch, der einem da an frequenzgängen offline wie online präsentiert wird?

Ich muss doch noch mal auf die Eingangsfrage zurückkommen. Denn da hat Markus offensichtlich irgendetwas verwechselt. Die Empfindlichkeit gegen TonHÖHENschwankungen ist sicherlich viel größer als die gegen TonINTENSITÄTSschwankungen. Aber in den Frequenzschrieben geht es nur um Intensitäten. Ich denke, Markus sollte sich auch mal informieren, wo da die Wahrnehmungsschwellen liegen.
SRAM
Inventar
#22 erstellt: 02. Mai 2007, 22:15
Es ist auch entscheidend, wie die Messung gewonnen wurde:

- Gleitsinus ?
- diskrete Frequenzen ?
- FT (MLS)?

Der gute alte Schreiber hatte schon seine Vorteile....

Gruß SRAM
Gelscht
Gelöscht
#23 erstellt: 02. Mai 2007, 22:43

2eyes schrieb:
Die Empfindlichkeit gegen TonHÖHENschwankungen ist sicherlich viel größer als die gegen TonINTENSITÄTSschwankungen. Aber in den Frequenzschrieben geht es nur um Intensitäten. Ich denke, Markus sollte sich auch mal informieren, wo da die Wahrnehmungsschwellen liegen. :?


und wo liegen sie? jede tonhöhe die wahrnehmbar ist, müsste ein messpunkt sein.
bzgl. wahrnehmung von lautstärkeunterschieden schreibt everest in "master handbook of acoustics": bei 1kh und geringer lautstärke sind 3db hörbar, bei hoher lautstärke 0,25db. bei 35hz sind erst wechsel von 9db wahrnehmbar. in den mitten bei normalen lautstärken sind 2-3db wahrnehmbar.
Gelscht
Gelöscht
#24 erstellt: 02. Mai 2007, 22:53

P.Krips schrieb:
das geht auch mit einer ungeglätteten Messung recht glatt


sehr schön - ist das die 4-wege-kiste aus deinem avatar? evtl. ist die kurve auch nur deshalb so glatt, weil zu wenig messpunkte?
P.Krips
Inventar
#25 erstellt: 03. Mai 2007, 12:38
Hallo,


markus767 schrieb:

P.Krips schrieb:
das geht auch mit einer ungeglätteten Messung recht glatt


sehr schön - ist das die 4-wege-kiste aus deinem avatar? evtl. ist die kurve auch nur deshalb so glatt, weil zu wenig messpunkte?


Ja, ist aber "nur" 3-Wege, geschlossen.
Nix zu wenig Messpunkte, max Auflösung DLSA.
Übrigens quasi-Freifeldmessung, da Groundplane/Grenzflächenmessung bis hinunter zum Bass.

Gruß
Peter Krips

P.S. So glatte Frequenzgänge kann jeder (na ja fast jeder, muttu auch Frequenzweichen "können"), das Geheimnis sind vernünftige/gutmütige Treiber und passende Schallwandgestaltung.
Gelscht
Gelöscht
#26 erstellt: 03. Mai 2007, 12:43
frequenzweichen kann ich nicht, kann nur knöpfchen an der dcx drücken. vernünftige breitbandtreiber sind mir noch nicht untergekommen.
refugee
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 03. Mai 2007, 12:53

P.Krips schrieb:
Hallo,
Übrigens quasi-Freifeldmessung, da Groundplane/Grenzflächenmessung bis hinunter zum Bass.



wieder was gelernt - wem das auch neu ist der schaue hier: http://www.dynamic-measurement.de/docs/german/akk-beisp.htm
... aber wie mach ich das bei (F)Lachboxen


markus767 schrieb:
frequenzweichen kann ich nicht, kann nur knöpfchen an der dcx drücken. vernünftige breitbandtreiber sind mir noch nicht untergekommen.


Christoph_Gebhard
Inventar
#28 erstellt: 04. Mai 2007, 14:45
Hallo Markus,

wie kannst du sicher gehen, dass das "Gezappel" der 1/3-geglätteten Messung vom Chassis kommt? Du sagst ja selber, dass sie nur ab 400Hz gültig ist. Gibt es bei deiner Messanordnung nur (Raum-)Störungen unter 400Hz?

Gruß, Christoph
Gelscht
Gelöscht
#29 erstellt: 04. Mai 2007, 15:21

Thanner schrieb:
wie kannst du sicher gehen, dass das "Gezappel" der 1/3-geglätteten Messung vom Chassis kommt?


indem ich die fensterung auf 3ms gestellt habe und noch immer so ein gezappel sehe.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#30 erstellt: 04. Mai 2007, 15:23
hallo kceenav


Ich bin absolut der Meinung, dass zumindest die Selbstbaumagazine ihren Lesern vernünftig aufgelöste Messungen "zumuten" dürften. Sie SOLLTEN sogar zumuten ...

Wir wäre es den damit?



oder damit



Machen wir eigentlich schon immer so. Unterhalb von 60 Hz haben wir allerdings Raumproblem, da müssete man schon in die Visaton Folterkammer gehen. Bis 30 Hz runter kommen die allerdings auch nicht.
frankolo
Stammgast
#31 erstellt: 04. Mai 2007, 15:29

markus767 schrieb:

Thanner schrieb:
wie kannst du sicher gehen, dass das "Gezappel" der 1/3-geglätteten Messung vom Chassis kommt?


indem ich die fensterung auf 3ms gestellt habe und noch immer so ein gezappel sehe.
hi
hmm so fenster ich normalerweise hochtönermessungen
sind die 3ms denn reflektionsfrei?
falls ja finde ich das schon etwas merkwürdig.
gruss frank
Christoph_Gebhard
Inventar
#32 erstellt: 04. Mai 2007, 15:37
Hallo Markus,


markus767 schrieb:
indem ich die fensterung auf 3ms gestellt habe und noch immer so ein gezappel sehe.


Glaube ich nicht! Mit einer Aufösung von 333Hz, kannst du so feine Abstufungen gar nicht darstellen.
Außerdem verstehe ich dein grundsätzliches Problem nicht.
Nach meinem Wissen arbeiten sowohl KT als auch HH ohne Glättung mit 4ms oder noch höherer Auflösung.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich um den B200 dreht, der zappelt auch in den Zeitschriften...

Gruß, Christoph
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#33 erstellt: 04. Mai 2007, 17:56

Thanner schrieb:
Glaube ich nicht! Mit einer Aufösung von 333Hz


Ich auch nicht. So sieht im Vergleich eine Messung mit gleichem Zeitfenster und _gar_keiner_ Glättung aus:




Nach meinem Wissen arbeiten sowohl KT als auch HH ohne Glättung mit 4ms oder noch höherer Auflösung.


Bei so kurzen Zeitfenstern muss man auch gar nicht (oder nur wenig) glätten, weil die effektive Frequenzauflösung nie über 1/T (T=Länge des Zeitfensters) hinaus kommt. Egal mit wie vielen Punkten, aufgefüllt mit Nullen man letztendlich die FFT berechnet. Sowas macht die Darstellung nur etwas runder (da gibt es einen Zusammenhang mit der B-Spline-Interpolation, allerdings habe ich den noch nicht verstanden).

Gruß
Cpt.
Gelscht
Gelöscht
#34 erstellt: 04. Mai 2007, 19:23
hmm, gemessen wurde ein "audio nirvana 10 super" mit fuzzmeasure. das ding arbeitet mit einem swept sine. so sieht eine messung komplett ohne smoothing aus (eine spline-interpolation findet offensichtlich immer statt). fensterung 3ms:

http://img254.imageshack.us/img254/5926/picture5ax3.png
hermes
Inventar
#35 erstellt: 04. Mai 2007, 23:33
Moin zusammen,

ich weiß nicht wo das Problem ist. Ich finde wenn überhaupt, dann sind die Messungen viel zu ungenau! Wenn ich wirklich was interpretieren will, dann brauch ich eine sehr hohe Auflösung sonst gehen sämtliche Fehler von Klirrspitzen bis Resonanzüberhöhungen unter.

Ich finde auch diese Angaben über die Hörgrenze von Frequenzgangfehlern quatsch. Im Mittelon 3 db? Und im Bass 9db, wer hat den Quatsch gemessen. Im A/B-Vergleich hört jeder Laie problemlos 3db im Bass und im Mittlton noch weniger. Langfristig muss man auf mind. 1 db genau abstimmen, zumindest im Bereich zwischen 500 und 8.000 Hz, das ist meine Erfahrung. Man kann bei diesen kleinen Unterschieden nie genau sagen, was noch falsch ist, aber wenns stimmt und das klangbild einrastet, dann merkt man eben, dass es quatsch ist LS auf 3db genau abzustimmen.

Was das Glätten von Diagrammen angeht fordere ich schon länger ungeglättete Messungen, das hat gleich verschiedene Vorteile.
Man kann sehen wie gut die Messbedingungen waren, weil wenn da einer pfuscht, dann ist die Messung gleich Müll und zum anderen kann man wirklich zwischen verschiedenen Quellen Vergleiche anstellen und Chassis ehrlich bewerten. Natürlich braucht man etwas übung, aber wenn man diese mal hat sind ungeglättete hochwertige Messung gold wert.

Eine Messung wie dieses gezackel was Markus gepostet hat ist imho nicht sinnvoll weil nicht gefenstert. Ungefensterte und dafür geglättete Messungen machen nur in Ausnahmen Sinn wenn man wissen will, wie die Abstimmung "ungefähr" im BAss ist.
Eine gute gefensterte Messung ist wunderbar glatt und einfach ablesbar.

Wo ich mich z. B. regelmäßig schwer tue sind die Messungen in Udos Magazin. Ich finde die Boxen sehr interessant und lese das Magazin regelmäßig aber aus den "Spielzeugdiagrammen" kann ich kaum erkenntnisse ablesen. Es geht wenn man sich sehr viel mühe gibt, aber es gibt wesentlich eingängigere Messungen, wenn sie dünne linien haben, groß genug sind und ungeglättet, dann hat man mit einem Blick eine Erkenntnis.

Gruß
Hermes
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#36 erstellt: 04. Mai 2007, 23:42
Na bitte, so muss das sein.

Was die Spline-Interpolation angeht: ich meinte, dass die künstliche Verlängerung der FFT (bei 3ms und Abtastrate 44,1kHz hat man ja nur 132 Samples, bei FFT-Länge von z. B. 4096 Samples wird die Differenz mit Nullen aufgefüllt, nennt sich auch zero-padding) in irgendeinem Zusammenhang mit der Spline-Interpolation steht.

Sollte FuzzMeasure aus irgendwelchen Gründen - zum Beispiel weil es ein Mac-Programm ist und deswegen mehr auf schickes Aussehen als auf Funktionalität achtet - trotzdem eine Interpolation durchführen, so kann es durchaus sein, dass manche dieser Berge daher rühren. Manche Interpolationsalgorithmen (vor allem die höherer (> kubischer) Ordnung) können solche Oszillationen verursachen - auch die Spline-Interpolation.

Aber ich glaube, bei dem AN ist das wirklich so. Ist ja nen großer BB mit Schwirrkonus, miss den mal ein paar Grad außerhalb der Achse, sieht dann bestimmt besser aus.

@hermes: gefensterte Messungen sind automatisch "glatt", weil man nicht über die Frequenzauflösung 1/T hinaus kommt. Schau Dir meine gepostete Messung an. Oder die letzte von markus, besonders die einzelnen Peaks (nach oben und unten). Die sind alle ~300Hz auseinander, weil das Fenster der Impulsantwort nicht mehr hergibt.

Den gleichen Denkfehler habe ich im übrigen bei meinem faltungsbasierten CSD gemacht: dort erzeuge ich eine exponentiell zunehmende Frequenzauflösung (konstante relative Bandbreite) und berechne da Frequenzen, die ich gar nicht korrekt analysieren kann. Für die Darstellung prima, aber besonders bei hohen Frequenzen wird da viel Auflösung verschenkt. In der nächsten Version wird es möglich sein, auch eine lineare Frequenzauflösung (konstante absolute Bandbreite) zu wählen. Ist programmiertechnisch ganz einfach.

Gruß
Cpt.


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 04. Mai 2007, 23:56 bearbeitet]
doctormase
Inventar
#37 erstellt: 05. Mai 2007, 01:31

Cpt._Baseballbatboy schrieb:


@hermes: gefensterte Messungen sind automatisch "glatt", weil man nicht über die Frequenzauflösung 1/T hinaus kommt. Schau Dir meine gepostete Messung an. Oder die letzte von markus, besonders die einzelnen Peaks (nach oben und unten). Die sind alle ~300Hz auseinander, weil das Fenster der Impulsantwort nicht mehr hergibt.


Gruß
Cpt.


hallo!

sehr wichtig!
wie oft lese ich "ungeglättete messung", dann auch noch mit ausrufezeichen dahinter - erkenne aber am schlaffen schlenker unterhalb des mitteltons, dass das mitnichten der fall ist.
wirklich ungeglättete messungen mit hoher auflösung sind meist verdammt unschön. ein seismographenschrieb ist bei tektonischer aktivität leichter interpretierbar.

beste grüsse!
dr.m
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#38 erstellt: 05. Mai 2007, 01:57
Eigentlich ist es ja keine Glättung in unserem Sinne. Wenn wir von Glättung sprechen, dann möchten wir eine konstante Auflösung über die relative Bandbreite. Die FFT macht automatisch so eine Glättung, aber eben über die absolute Bandbreite. Jeder Stützpunkt einer FFT ist eine Mittelung über die Bandbreite, die der Frequenzauflösung entspricht.

Wenn man bei so kurzen Zeitfenstern unbedingt nochmal mitteln will, dann nur so viel, um das leichte Gekrissel obenrum loszuwerden.

Übrigens: 1/24-Oktavglättung bedeutet bei einer Fensterbreite von 3ms quasi gar keine Glättung mehr. In der obersten Oktave liegen ungefähr 10kHz, geteilt durch 24 macht das 416Hz, also kaum mehr als das was ein einzelner Abtastpunkt an Bandbreite selber mittelt. Bei so kurzen Zeitfenstern kann man ruhig zum 1/6-Oktavglättung greifen, das ist immer noch genau genug.

Gruß
Cpt.
Gelscht
Gelöscht
#39 erstellt: 05. Mai 2007, 08:34

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Aber ich glaube, bei dem AN ist das wirklich so. Ist ja nen großer BB mit Schwirrkonus, miss den mal ein paar Grad außerhalb der Achse, sieht dann bestimmt besser aus.


das war schon auf 30° gemessen. im vergleich dazu der b200 auf 30° - beide messungen sind übrigens bereits entzerrt:

http://img99.imageshack.us/img99/838/picture6oe0.png
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#40 erstellt: 05. Mai 2007, 09:27
Kann es sein, dass da der Raum mitgemessen wird, zumindest eine Reflexion? Das würde nämlich diese Welligkeit erklären, die verdächtig nach Kammfilter ausschaut. In der Impulsantwort könnte das der kleine Knubbel nach 43,5ms sein. Mach da mal ne Sprungantwort raus, dann wird diese hochfrequente Hin- und Hergeschwinge etwas gedämpft, dann sieht man das besser.

Gruß
Cpt.
Gelscht
Gelöscht
#41 erstellt: 05. Mai 2007, 11:48
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#42 erstellt: 05. Mai 2007, 12:15
Da ist etwas sehr faul.

1.) überprüfe mal Deine Soundkarteneinstellungen, vielleicht mixt Du Dir da anderweitig noch was in den Eingang hinein (soll heißen, alles auf Stumm stellen außer den Eingang mit dem Mikrofon). Auch ein Selbsttest der Soundkarte könnte nicht schaden.

2.) Nimm ein vernünftiges Messprogramm

Gruß
Cpt.
frankolo
Stammgast
#43 erstellt: 05. Mai 2007, 12:27

markus767 schrieb:
da ist doch etwas faul:

http://img99.imageshack.us/img99/9223/picture4ox6.png
hallo markus
ich finde die impulsantwort selber sieht schon merkwürdig aus bei dir,auch wenn du über den controler gemessen hast.mir fehlen dort auch reflektionen wie sie normalerweise im wohnraum einfach vorhanden sind.oder hast du freifeldmessungen gemacht?
bei mir sieht das jedenfalls so aus,ca 8ms halbwegs reflektionsfrei,messobjekt war ein bandor150
gruss frank

Gelscht
Gelöscht
#44 erstellt: 07. Mai 2007, 10:42

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
1.) überprüfe mal Deine Soundkarteneinstellungen, vielleicht mixt Du Dir da anderweitig noch was in den Eingang hinein (soll heißen, alles auf Stumm stellen außer den Eingang mit dem Mikrofon). Auch ein Selbsttest der Soundkarte könnte nicht schaden.


nee, da passt alles. beim mac kann da nicht so viel mist passieren wie bei dose.
bin nun mit dem entwickler in kontakt zwecks fehlersuche - ich berichte.


Cpt._Baseballbatboy schrieb:
2.) Nimm ein vernünftiges Messprogramm :D


da frage ich mich, was "vernünftig" ist - eins das man vernünftig bedienen kann oder eins das vernünftig misst

@frankolo: aus welchem programm kommt das diagramm? welches messsignal?
frankolo
Stammgast
#45 erstellt: 07. Mai 2007, 11:58
@markus767

das war ein sweep mit 742ms länge.messystem monkey forest
mal etwas anderes ich habe gesehn das bei dir ca 40ms grundlaufzeit drinnen sind,wo kommen die her?wenn im controler keine weichen und nichts aktiviert ist dürfte doch keine grundlaufzeit drinnen sein normalerweise,so ist es jedenfalls bei meinem controler oder ist das anders bei der behringerweiche?
ich hatte bei mir mit aktivirten presets und ca 70ms grundlaufzeit eigentlich mit so ziemlich jeder messoftware probleme,es wurden einfach nicht alle anteile des anregungsignales erfasst.die frequenzgangverläufe hatten einen starken hochtonanstieg bzw einen frühzeitigen mittelton und bassabfall.
ich würde vieleicht nochmal ohne controler messen
gruss frank
Gelscht
Gelöscht
#46 erstellt: 07. Mai 2007, 13:02
die laufzeit kommt wahrscheinlich vom weg toslink out > src2496 > dcx2496
werd's mal ohne checken.
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