Frequenzweichenentwicklung und Box-Optimierung

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zoltan
Neuling
#1 erstellt: 14. Mai 2007, 09:55
Hallo Zusammen!
Ich habe mir vor geraumer Zeit teilaktive Boxen mit Excel-Lautsprechern aufgebaut. Das Aktivmodul (Detonation 150) welcher meine Tieftöner angetrieben hat ist defekt. Jetzt würde ich gern meine teilaktiven Boxen in Passivboxen umwandeln. Dazu brauche ich hilfe vom Fachmann. Wer von euch könnte mir bei meinem Projekt helfen. Ich komme aus Ditzingen bei Stuttgart und benötige jemanden der nicht so sehr weit entfernt Wohnt um Messungen an der Box vornehmen zu können.

Momentane Bestückung:

Hochtöner: Seas KT 19 F
Mitteltöner: Excel W11 CY002 (Geschlossen in 5 Liter)
Tieftöner: Excel W21 E002-4 (Geschlossen in ca.40 Liter)

Wobei ich den Hochtöner bei einem Neuaufbau der Frequenzweiche durch etwas vernünftiges und besseres gern ersetzt hätte.
Ich hoffe auf baldige Antworten!


[Beitrag von zoltan am 14. Mai 2007, 09:58 bearbeitet]
spartafux
Stammgast
#2 erstellt: 14. Mai 2007, 11:24
...sind die gehäuse schon fertig?...

...welche hochtöner planst du?, oder darf der entwickler freie wahl haben?....
detegg
Inventar
#3 erstellt: 14. Mai 2007, 11:38
Hi zoltan, willkommen im Forum!

... vlt. findest Du hier --> Link einen "Entwicklungshelfer"

Gruß
Detlef
spartafux
Stammgast
#4 erstellt: 14. Mai 2007, 12:20
...genau...

...sprech doch mal den uibel an...habe ihn bereits eine mail ims postfach gelegt...

...mein favourite für den neuen hochtonbereich: scanspeak D2904/9800...
P.Krips
Inventar
#5 erstellt: 14. Mai 2007, 12:26
Hallo,


zoltan schrieb:
Hallo Zusammen!
Ich habe mir vor geraumer Zeit teilaktive Boxen mit Excel-Lautsprechern aufgebaut. Das Aktivmodul (Detonation 150) welcher meine Tieftöner angetrieben hat ist defekt. Jetzt würde ich gern meine teilaktiven Boxen in Passivboxen umwandeln. Dazu brauche ich hilfe vom Fachmann. Wer von euch könnte mir bei meinem Projekt helfen. Ich komme aus Ditzingen bei Stuttgart und benötige jemanden der nicht so sehr weit entfernt Wohnt um Messungen an der Box vornehmen zu können.


Wär Hemmingen nah genug ??


Momentane Bestückung:

Hochtöner: Seas KT 19 F
Mitteltöner: Excel W11 CY002 (Geschlossen in 5 Liter)
Tieftöner: Excel W21 E002-4 (Geschlossen in ca.40 Liter)

Wobei ich den Hochtöner bei einem Neuaufbau der Frequenzweiche durch etwas vernünftiges und besseres gern ersetzt hätte.


Na ja, sooo schlecht ist der HT nun auch nicht...
Wie und durch wen wurde denn der passive Teil frequenzweichenmäßig versorgt ?


Ich hoffe auf baldige Antworten!


bald genug ?

Gruß
Peter Krips
zoltan
Neuling
#6 erstellt: 14. Mai 2007, 12:43
Hallo!
Die Gehäuse sind schon fertig!

Der passive Teil hing an einer 2-Wege-Frequenzweiche des des EX 3 MAG von Intertechnik.

Gruß!


[Beitrag von zoltan am 14. Mai 2007, 13:07 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#7 erstellt: 14. Mai 2007, 17:39
Hallo Zoltan,


zoltan schrieb:
Hallo!
Die Gehäuse sind schon fertig!

Der passive Teil hing an einer 2-Wege-Frequenzweiche des des EX 3 MAG von Intertechnik.

Gruß!


Hast Du den Bass bisher nur als Sub mitlaufen lassen und die EX 3 Mag fullrange durchlaufen lassen ?
Wenn ja, dann ist die passive Anbindung des Basses sehr schwierig, da die Wirkungsgrade nicht zusammenpassen. Ausserdem würde eine passive, so tiefe Trennung, wenn es überhaupt gelänge, so teuer, daß du gleich einen neuen Sub-Verstärker kaufen könntest. Ausserdem würde bei passiver Filterung das Gehäuse nicht mehr passen.
Eine Möglichkeit wäre noch der Umbau in einen klassischen Dreiwegerich, da würde aber ein neues Gehäuse und eine komplett neu ausgelegte Frequenzweiche fällig.
Da bist du dann aber auch schnell wieder beim Preis eines neuen Bassmoduls...

Gruß
Peter Krips
MBU
Inventar
#8 erstellt: 14. Mai 2007, 19:18
Hallo zoltan,

bei welcher Frequenz wurde der TT denn mit dem Sub-Modul getrennt?
spartafux
Stammgast
#9 erstellt: 14. Mai 2007, 21:02
...soweit ich weiss war die ex 3mag mit 6 dB/Oktave hochpassgefiltert, aber nur pi mal daumen ausgerechnet...

...man sollte bedenken das der 21er exel 4 Ohm hat, was bei dieser konstellation einer neuentwicklung aber vorteile haben dürfte...

...ziel soll auch eine komplett-passive lösung werden um den guten vollverstärker vol nutzen zu können...ich würde auch keine so niedrige trennfrequenz zwischen tt und mt wählen...(300Hz?, je nach messung)

...(habe mit zoltan vorab über sein projekt gesprochen)...

...wer wagt sich ran?...durchmessen erstmal...die ex3 weiche muss ja rausfliegen da der gesamtwirkungsgrad höher angelegt werden kann durch den 21 er auf bassreflex...
zoltan
Neuling
#10 erstellt: 14. Mai 2007, 21:07
Hallo Zusammen!

Der Tieftöner wurde bei 150Hz abgetrennt. Der MT und HT wurden erst ab 150 Hz betrieben.

Ich hätte gern die Box als Komplett passives System mit einer 3-Wege-Weiche betrieben. Ein Neubau des Gehäuses sollte nach möglichkeit vermieden werden.

Grüße
P.Krips
Inventar
#11 erstellt: 15. Mai 2007, 08:21
Hallo Zoltan,


zoltan schrieb:
Hallo Zusammen!

Der Tieftöner wurde bei 150Hz abgetrennt. Der MT und HT wurden erst ab 150 Hz betrieben.

Ich hätte gern die Box als Komplett passives System mit einer 3-Wege-Weiche betrieben. Ein Neubau des Gehäuses sollte nach möglichkeit vermieden werden.

Grüße


könntest du mal Info geben, wie das/die Boxengehäuse eigentlich aussehen ?
Sind das pro Seite 2 Gehäuse oder nur 1 Gehäuse ?

In beiden Fällen solltest Du mal die Maße der Schallwand/der Schallwände posten..

Gruß
Peter Krips
spartafux
Stammgast
#12 erstellt: 15. Mai 2007, 21:49
...hey zoltan, macht deine box fortschritte?...ist schon jemand an dich herangetreten?...

...halt uns doch bitte mal aufm laufenden...
ronmann
Inventar
#13 erstellt: 15. Mai 2007, 22:12
also ich denke eine Teilaktivierung ist doch ne feine Sache. Ich würde nicht wieder "zurück" zu komplett passiv gehen. Und fehlt dir nicht die Tiefbassanhebung, wenn du kein Subwodul mehr verwendest?
spartafux
Stammgast
#14 erstellt: 15. Mai 2007, 22:21
...wie könnte man den 11er exel vernünftig hochpassfiltern?...die festeingestellten hochpässe aus den a-modulen sind doch nur zweite wahl....
P.Krips
Inventar
#15 erstellt: 16. Mai 2007, 18:10
Hallo,


ronmann schrieb:
also ich denke eine Teilaktivierung ist doch ne feine Sache. Ich würde nicht wieder "zurück" zu komplett passiv gehen. Und fehlt dir nicht die Tiefbassanhebung, wenn du kein Subwodul mehr verwendest?


ich habe mit Zoltan bereits telefoniert.
Er ist auch klanglich mit der Box nicht zufrieden.

Es ist eine große Standbox, mit ca. 30 cm Schallwandbreite (genauere Maße soll ich noch bekommen), breiten Fasen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die EX 3 MAG Weiche unverändert übernommen worden, noch ein 6 dB Hochpass vorgeschaltet worden und die ursprungliche BR-Abstimmung gegen eine ca. 5 Liter CB getauscht worden.
Leider habe ich die Bauteilwerte der Weiche nicht gefunden, aber da ist ein Saugkreis beim MT der vermutlich zur Linearisierung des oberen BR-Impedanzhöckers diente.

Daher sehe ich folgende Probleme:

1. ist die Frequenzweiche für eine sehr kleine und schmale Box gebaut worden, der niedrige Wirkungsgrad von 81 dB lässt die Vermutung zu, daß die EX 3 MAG eine"Gewisse Bassbetonung" hatte.
2. Wenn die ursprüngliche BR-Abstimmung nun in CB ohne Weichenänderung läuft, der Saugkreis nun aber keinen BR-Impedanzhöcker mehr hat und ein 6 dB-Hochpass eingefügt wurde, wird der Frequenzgang des (nun MT) ein wenig verbogen sein....

Wenn dann der TT (da muss man noch sehen, ob das Wirkungsgradmäßig überhaupt sinnvoll geht) auch noch passiv eingebunden weden soll, dann läuft das IMHO auf eine komplette Weichenneuentwicklung hinaus.

Demnächst werden wir uns mal zu einer Messorgie treffen.

"Demnächst" deswegen, weil ich mein Neue Installation meines DLSA auf dem neuen Schlepptop erst mal alleine testen will.

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#16 erstellt: 16. Mai 2007, 22:34
Hallo,

nachdem ich mir die Daten des MT und des TT besorgt habe und mal die Simu bemüht habe, stellt sich heraus, daß der Bass ca. 6 dB lauter ist als der MT (ohne Weiche).
Da es nicht viel Sinn macht, einen Bass um 6 dB abzusenken, bleibt eigentlich nur die erneute Aktivierung des Basses.

Passiv kann man dann noch die Weiche MT/HT auf die Einbaubedingungen neu abstimmen, das wars aber auch.

Absenkung hätte man evtl. mit einem niedrig-Qts-Treiber versuchen können, der Bass hat aber Qts 0,51....

Gruß
Peter Krips
spartafux
Stammgast
#17 erstellt: 17. Mai 2007, 10:34
...4 dB Unterschied zwischen TT und MT oder?....was ist denn mit CB für TT und dann bei Trennfrequenz 250 bis 300 Hz könnte man den TT doch noch auf 85db runterbekommen, oder???...
P.Krips
Inventar
#18 erstellt: 17. Mai 2007, 11:44
Hallo,


spartafux schrieb:
...4 dB Unterschied zwischen TT und MT oder?....was ist denn mit CB für TT und dann bei Trennfrequenz 250 bis 300 Hz könnte man den TT doch noch auf 85db runterbekommen, oder???...


Also, ich komm auf über 6 dB Unterschied, nicht vergessen, daß der Bass 4 Ohm Impedanz hat und der MT 8 Ohm, das sind dann noch mal 3 dB Unterschied.

Allerdings habe ich in der Simu dann doch noch eine Möglichkeit gefunden, dazu muss der Bass aber komplett impedanzlinearisiert werden, das MT-Gehäuse verkleinert werden , die Übergangsfrequenz läge dann um oder knapp über 100 Hz.
Bin grad mal am überschlagen, was die passive Realisierung kosten könnte, wobei wirklichen Aufschluss über das machbare und nötige erst Messungen bringen werden.

Das Problem ist ja, daß am Gehäusevolumen für den Bass nichts mehr vergrössert werden kann, das wäre aber für eine höhere Trennung um die 250-300 Hz (die ich auch prinzipiell als richtiger ansehen würde) und die Absenkung des Basses notwendig.

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#19 erstellt: 28. Mai 2007, 20:22
So,

mal ein Zwischenbericht.

In der Box ist mittleweile ein ander HT verbaut (Viva XT 300), und wir haben am Sonntag mal die Messungen gemacht. Zumindest hat sich gezeigt, daß man das passiv wohl doch hinbekommen kann, indem man die Trennfrequenz TT/MT deutlich höher legt (nach dem Messungen wohl am bestem um die 500 Hz), den Bafflestep des TT fast komplett entzerrt (Der Eigner der Box hört gerne "basslastig"...) und den HT sehr weit nach unten zieht, da der ja angeblich ab 1500 Hz einsetzbar sein soll (ganz ausreizen will ich das nicht).
Damit hat der MT nur einen relativ schmalen Arbeitsbereich und wird durch die Bandpassbeschaltung noch ein wenig "gepusht".

Die erste "Quick and Dirty" - Frequenzweichenentwicklung in Audiocad zeigt, daß es wohl passen könnte.

Weiter Berichte folgen....

Gruß
Peter Krips
spartafux
Stammgast
#20 erstellt: 28. Mai 2007, 20:53
...das klingt als wenn du dir wirklich gut den kopf zerbrochen hast...find ich klasse...is halt schwer wenn die entwicklung der box rückwärts statt finden muss...

...ich wünsch euch gute messungen und zufriedenen gehörgänge...
P.Krips
Inventar
#21 erstellt: 07. Jun 2007, 20:04
Hallo,

so, weiterer Zwischenbericht:

Wenn alles klappt,dann baue ich die Probeweichen aus der eigenen Bastelkiste am Wochenende auf, dann können wir dann bei Zoltan das mal anschließen, Kontrollmessung machen und mal Hörtest machen.

Da gab es schon einige Hürden zu überwinden.
Der Mitteltöner, der an der Oberkante des Gehäuses eingebaut ist, hat oberhalb 5-600 Hz seinen "Buckel" durch den Bafflestep und sackt unterhalb 500 Hz dann heftig ab, ebenfalls durch den bafflestep.
Daher blieb nicht anderes übrig, als die Trennfrequenz TT/MT auf 500 Hz zu legen.
Den Bafflestep des MT zu entzerren war bei dem vorliegenden Lautsprecher sinnlos, dann wäre kein Wirkungsgrad mehr übrig geblieben und man hätte den Bass (der schon unbeschaltet einen Freifeld Qts knapp über 0,5 hat) mittels Widerständen einbremsen müssen, was sicher nicht klangförderlich wäre....
Die Trennung MT/HT liegt bei 1800 Hz, der HT sollte das "können" und der MT profitiert durch das relativ schmale zu übertragende Frequenzband von knapp 2 Oktaven noch vom Bandpassgewinn.

Weitere, abschließende Details gibt es dann nach Fertigstellung des Projekts.

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#22 erstellt: 23. Jun 2007, 18:43
Hallo,

uff, ab Seite 11 oder so den thread dann doch noch gefunden...

Heute haben wir die Probeweiche an den Lautsprecher angeschlossen, und siehe da, es klingt, wer hätte das gedacht...

Die verbauten Treiber sind ja früher schon genannt worden.

Beim Bass eröffnete sich glücklicherweise die Möglichkei, im noch etwas mehr Volumen zu spendieren, das recht große Fach der alten Frequenzweiche und des Aktivmodules wurde nun dem ursprünglichen Bassgehäuse "zugeschlagen", jetzt passt es trotz Passiv-Weichen R's auch mit Qtc und Tiefgang. Dem Mitteltöner haben wir sein 5-Ltr-Gehäuse belassen. Auf meinen Wunsch wurden die Gehäuse überwiegend mit Rockwool bedämpft.....
Messungen wurden im Vorfeld folgende gemacht: Groundplane 0 Grad + 30 Grad links, weiterhin auf Tisch freistehend 0 Grad, 30 Grad links, 30 Grad rechts und eine Nahfeldmessung des Basses.

Die ganzen Messungen dann in Audiocadformat konvertiert, in Audiocad entsprechende Treiber angelegt und Messungen eingespielt.

Details der Versuch-und Irrtumphase bei der Weichenentwicklung spare ich mir hier....

Da es sich bei Bass und MT um Metaller handelt, die "weiter oben" gehörig resonieren, hätte es ja auch die Möglichkeit gegeben, relativ flache Filter zu verwenden und mit einer Armada von Sperr- und/oder Saugkreisen die Resos zu entschärfen.
Ich wählte einen anderen Weg und konstruierte eine fast lupenreine Linkwitz Weiche 4. Ordnung AKUSTISCH optimiert auf Abhörwinkel 30 Grad, mit Trennfrequenzen 500 Hz und 1800 Hz, was dem MT Schalldruckmäßig noch auf die Sprünge half. Die MT-Reso liegt nun ca. 40 dB unter Summenpegel, was ich für vertretbar halte , die Reso vom Bass muss noch tiefer liegen, ist in Audiocad nicht mehr zu sehen.....

Nach noch ein paar Messungen bei Zoltan am Aufstellungsort der Boxen ist die Diffusfeldkurve ebenfalls relativ ausgeglichen, was will man mehr.

Da mir das zu mühselig ist, alle Messungen und die Frequenzweichenschaltung etc. hier hochzuladen, bereite ich das mal so auf, daß das Interessierte per Mail auf Anfrage bekommen können. Kann aber noch ein wenig dauern....

Auch Zoltan scheint zufrieden zu sein, aber seinen Eindruck wird er wohl selber noch posten.

Das war's erstmal

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#23 erstellt: 08. Jul 2007, 19:23
Hallo,

nun mache ich den Abschlusbericht mit allem Drum und Dran doch hier.

Eine Vorbemerkung zu den Messungen: mein DLSA zickt, seitdem ich es nicht mehr unter W95/98 betreibe, die sogenantte Referenzmessung/Berechnung führt zu einem sichtbaren Höhenabfall, daher habe ich bei einigen Diagrammen die Referenzkurve hineingelegt, damit man den Verlauf sieht.

Da ist etwas Phantasie gefragt, denn TATSÄCHLICH sind die Frequenzverläufe ohne Höhenabfall, wie ich weiß. Bei meiner Avatarbox hatte ich das Phaenomen auch schon, aber eine Fremdmessung zeigte, daß tatsächlich alles im Lot ist.

Ausgangslage bei Zoltans "Patient":

Box 1276 mm hoch, Gesmtbreite 283 mm, Schallwand 245 mm breit, große Fase links und rechts.

Ein sehr schönes und sehr stabil gebautes Gehäuse, ich wollt, ich könnt das auch so gut....

TT Excel W 21 E 002-4 zentrisch auf Höhe 638 mm,
HT Viva XT 300 KS/4 Höhe 1018, 20 mm seitlich versetzt
MT Excel W 11 CY 002, Höhe 1157, zentrisch.

Ursprünglich war der HT Seas KT 19 F in der Box, der wie auch der MT Bestandteil des Bausatzes EX 3 Mag war.
Im Netz fand ich, daß die Kalotte erst ab 4000 Hz sinnvoll betrieben werden soll, daher vermute ich die Trennfrequenz um 4000 Hz +-
Zum Zeitpunkt der Messungen war der HT schon getauscht und die Original-(EX 3 MAG-)Frequenzweiche ausgebaut.
Schade, hätte gerne noch Messungen mit dieser gemacht.

Mir war klar, daß die Ex 3 MAG Weiche, die für eine Minibox mit den Schallwandmaßen 145 x 266 mm entwickelt wurde, mit den völlig anderen Schallwandabmessungen von Zoltans Box nicht funktionieren konnte...

Hier mal die Messung des MT einmal unbeschaltet (oben) und mit der MAG-Weiche (unten), in Audiocad simuliert:



Auffällig ist, daß der nachträglich eingefügte 100 mF-Kondensator nicht da trennt, wo er trennen sollte (nämlich bei ca. 160-180 Hz) und bei fc um (60Hz) im 5 Liter-Gehäuse geschlossen fast garnichts bewirkt. Der Saugkreis in der Mag-Weiche unterstützt zwar die eigentlich nur 6 dB Tiefpassfilterung, trifft aber leider nicht die üble Membranreso bei ca. 10.750 Hz, ist übrigens auch ohne den nachträglich eingefügten Hochpass-Kondi so.
So hat der MT eine nutzbare Bandbreite von ca. 500 bis knapp über 2000 Hz, was zu deutlichen Einbrüchen zwischen 180-500 Hz und 2000 bis ca. 4000 Hz führte. Obendrein werkelte der MT bei seine fc von ca. 60 Hz noch fast ungebremst mit.

Daß Zoltan mit dem Klang nicht zufrieden war, kann man auch ohne die Originalversion gehört zu haben, nachvollziehen.

Bei den Messungen hat mir dann der HT Kopfzerbrechen bereitet, da er tatsächlich sehr früh und auch relativ stark bündelt. Da die Boxen aber parallel zur Wand stehen bleiben sollten, haben wir uns dafür entschieden, die Abstimmung auf 30 Grad ausser Achse vorzunehmen.
Wie man dann aus den Messungen ersehen kann, spielt der HT da im Höchsttonbereich schon nicht mehr mit. dafür ist er in der Endversion auf Achse etwas lauter , so daß sich das im Raum annährend ausgleicht.

Hier die Messungen ohne Weiche 30 Grad:
TT:



MT:



HT:



Hier zur Ansicht noch mal der HT auf Achse, da hat es einige Welligkeiten, die mir bei Abstimmung auf Achse nicht viel Freude gemacht hätten....



Nun ging es an die Frequenzweichenentwicklung.
Die Trennfrequenzen legte ich auf 500 und 1800 Hz, a) weil der HT ab 1500 Hz angeblich eingesetzt werden kann, wollte das aber nicht ausreizen und b) weil der MT bedingt durch den Bafflestep in dem Bereich sein Plateau hatte, was es im Zusammenhang mit dem Bandpassgewinn der Weiche auszunutzen galt, da er Ohnehin den schlechtesten Wirkungsgrad in der Box hat.

Nun resonieren sowohl der TT als auch der MT heftig, der TT bei 5000 Hz, der MT bei ca. 10750 Hz. Diese Resonanzen kann man mit verschiedenen Methoden bekämpfen, entweder bei Weichen mit flacherem Dämpfungsverlauf mit auf die Reso abgestimmten Saug- oder Sperrkreisen, oder mit steilflankigeren Weichen ohne Sperr- oder Saugkreise.

Ich habe einige Varianten ausprobiert und habe dann im Endeffekt durchgängig eine AKUSTISCHE 24 dB - Linkwitz-Weiche gewählt. Übrigens wären es mit Sperr- und Saugkreisen kaum weniger Bauteile gewesen....
Für Linkwitz sprichen ein paar Vorteile: 1) ist die Abstrahlkeule bei den Übergangsfrequenzen symetrisch axial (was wegen der etwas größeren Treiberabstände auf der Schallwand wichtig war) und 2) ist die Weiche relativ gutmütig bei Bauteiletoleranzen. Das war ebenfalls wichtig, da meine Probeweiche aus der Bastelkiste (mit ausgemessenen Bauteilen!) ja noch durch eine neue Weiche ersetzt wird.

Ausserdem konnte ich die Weiche dann so stricken, daß nahezu alle Bauteile der vorhandenen MAG-Weiche weiterverwendet werden konnten.

So, erstmal Ende Teil 1,

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#24 erstellt: 08. Jul 2007, 20:07
Hallo,

weiter mit Teil 2

Hier mal die Einzelfrequenzgänge der Treiber nach Weiche:



Beim Bass ist bei der Messung knapp unter 200 Hz eine Reflexion mitgemessen worden, tatsächlich ist der Frequenzgang da glatt, wie eine Nahfeldmessung zeigte.

Nochmals die Einzelfrequenzgänge mit anderer Skalierung, da kann man die Membranresos bei 5000 und 10.750 Hz noch erkennen, aber genügend weit unter Nutzpegel.



Hier nun die Summenkurve:



Nach Anschluß der Probeweichen am Hörplatz bei Zoltan machte ich noch ein paar Kontrollmessungen vor Ort, zunächst den oberen Frequenzbereich gefenstert ohne Reflexionen:



Weiterhin eine Messung im Bassbereich, ohne Fensterung, also mit allen Raumresos:



Da dem Bass mittlerweile mehr Volumen gegönnt wurde, die Kammer, in der vorher das Aktivmodul war, wird jetzt mitgenutzt, ergibt sich im Zoltans Raum eine erstaunlch ausgeglichene Kurve im Bass, die tatsächlich abgrundtief reicht.

So, mehr konnte ich persönlich bei der Ausgangslage nicht herausholen, was natürlich nichts bedeuten muss

Da DLSA nich kalibriert SPL messen kann, kann ich den tatsächlichen Wirkungsgrad der Box nur über Umwege schätzen, es wird so um 83-84 dB liegen, auf jeden Fall sagt Zoltan, daß es wesentlich mehr sei wie in der alten Version.

So, das wars erstmal, stelle mich nun der Kritik, vielleicht sollte Zoltan auch mal was beisteuern..

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#25 erstellt: 08. Jul 2007, 20:19
Hallo,

eins wollt ich noch erwähnen:

Trotz des "zickens" des DLSA halte ich an diesem hartnäckig fest, da mir da mit der Kombination Audiocad nun schon mehrmals in Folge eine Punktlandung (so auch bei Zoltans Box) gelang:
Der in Audiocad simulierte Frequenzgang entspricht exakt dem, was man dann an der fertigen Box messen kann.

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#26 erstellt: 09. Jul 2007, 19:39
Hallo,

Teil 3 und vorläufiger Abschluss meinerseits.

Hier die Weichenschaltungen:

TT:



Nochmals TT, aufgedröselt nach Bauteilekombinationen:




MT:



Nochmals MT, aufgedröselt nach Bauteilen:



HT:



Nochmals HT, aufgedröselt nach Bauteilen:




Noch zu erwähnen ist, daß das Bauteil 4 in der HT-Weiche ohne größere schädliche Auswirkungen auf den restlichen Frequenzgang angepasst werden kann, bis 12 mF ist möglich, das pusht den Höchsttonbereich etwas, für den Fall das der Boxeneigner das wünscht.

Mein subjektiver Eindruck vom Hörtest:
Die Box klingt insgesamt recht ausgewogen, Höhenmangel habe ich nicht festgestellt, das kann aber auch an meinen altersschwachen Ohren liegen..

Wenn Zoltan die Endversion der Weiche fertig hat, werde ich noch mal eine Kontrollmessung bei ihm machen und anschließend meine Probeweiche wieder auseinanderlöten..

Das nächste mal versuch ich's mit Lüsterklemmen...

Gruß
Peter Krips

P.S. Jetzt geht es mit Macht an meine eigenen liegengebliebenen Projekte.....
spartafux
Stammgast
#27 erstellt: 09. Jul 2007, 20:48
...Hut ab...Zoltan wird hoffentlich glücklich sein...Das Pferd von hinten zu satteln ist kein Spass, oder?...

...toller Bericht...
zoltan
Neuling
#28 erstellt: 17. Jul 2007, 13:04
Hallo zusammen!

Letzte Woche Sonntag habe ich nach Peters vorgaben die neuen Frequenzweichen aufgebaut und zugleich verbaut. Mit dem Klang der Lautsprecher bin ich mehr als zufrieden. Ich kann eigentlich sagen das meine erwartungen noch übertroffen wurden. An dieser stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Peter für seinen enormen Einsatz bedanken. Das mein Lautsprecherprojekt doch noch erfolgreich war, habe ich seinem Wissen und Engagement zu verdanken.
Aber bevor Peter jetzt völlig errötet noch ein paar Worte zum Klang.
Mit kuzen Worten: klare Mitten und Höhen (danke spartafuchs für Deine Hochtönerempfehlung) und ein exakter, abgrundtiefer Bass. Da ich sowieso eher etwas basslastiger Musik höre ist der Klang meiner Lautsprecher genau mein Ding.

Da Peter so intensiv über den technischen Hintergrund berichtet hat, bleibt mir nur noch zu sagen: Danke Peter und HIFI-Forum.

Falls Ihr Bilder der Lautsprecher sehen wollt sende ich sie Euch gerne zu


[Beitrag von zoltan am 17. Jul 2007, 13:04 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#29 erstellt: 17. Jul 2007, 16:23
Hallo,


spartafux schrieb:
...Hut ab...Zoltan wird hoffentlich glücklich sein...Das Pferd von hinten zu satteln ist kein Spass, oder?...

...toller Bericht...


nee, war nicht so einfach, wie sich das hier anhören mag...

Insofern war der neue Hochtöner ein Glücksfall, den hatte sich Zoltan ohne mein zutun schon besorgt. Das hätte auch (für meine Vorstellungen, wie man eine Box abstimmt.. ) in die Hose gehen können. Trennfrequenz wie beim alten HT um 4000 Hz wäre mit dem MT auf der Schallwand nicht wirklich gegangen..

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#30 erstellt: 17. Jul 2007, 16:39
Hallo Zoltan,


zoltan schrieb:
Hallo zusammen!

Letzte Woche Sonntag habe ich nach Peters vorgaben die neuen Frequenzweichen aufgebaut und zugleich verbaut. Mit dem Klang der Lautsprecher bin ich mehr als zufrieden. Ich kann eigentlich sagen das meine erwartungen noch übertroffen wurden. An dieser stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Peter für seinen enormen Einsatz bedanken. Das mein Lautsprecherprojekt doch noch erfolgreich war, habe ich seinem Wissen und Engagement zu verdanken.
Aber bevor Peter jetzt völlig errötet noch ein paar Worte zum Klang.
Mit kuzen Worten: klare Mitten und Höhen (danke spartafuchs für Deine Hochtönerempfehlung) und ein exakter, abgrundtiefer Bass. Da ich sowieso eher etwas basslastiger Musik höre ist der Klang meiner Lautsprecher genau mein Ding.

Da Peter so intensiv über den technischen Hintergrund berichtet hat, bleibt mir nur noch zu sagen: Danke Peter und HIFI-Forum.


Da DU mit dem Klang nun offensichtlich zufrieden bist,hat sich das ganze ja gelohnt.

Nicht unerwähnt möchte ich noch lassen, daß sich Zoltan sehr generös gezeigt hat und mir für die Boxenneuentwicklung (das war's ja in letzter Konsequenz) die aus der MAG-Weiche übriggebliebenen Bauteile (div. Kondensatoren und Widerstände) UND ein Detonation DT 150 Sub-Aktivmodul überlassen hat. Von mir übernahm er noch 2 x 1,5mH Luftspulen, da die gerade wohl schlecht zu beschaffen waren.

Daher auch von mir an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank!

Gruß
Peter Krips
FloGatt
Inventar
#31 erstellt: 17. Jul 2007, 16:53

zoltan schrieb:
Falls Ihr Bilder der Lautsprecher sehen wollt sende ich sie Euch gerne zu


Nö, die werden bitte hochgeladen, Peter weiß, wies geht

Ansonsten: Klasse Sache!

Gruß,
Florian
spartafux
Stammgast
#32 erstellt: 17. Jul 2007, 17:54

Insofern war der neue Hochtöner ein Glücksfall, den hatte sich Zoltan ohne mein zutun schon besorgt. Das hätte auch (für meine Vorstellungen, wie man eine Box abstimmt.. ) in die Hose gehen können. Trennfrequenz wie beim alten HT um 4000 Hz wäre mit dem MT auf der Schallwand nicht wirklich gegangen..


...mit dem xt300 haben wir auf verschiedensten schallwandbreiten und tiefmitteltönern gute erfahrungen gesammelt...dennoch hättest du die entscheidung sicher selber treffen müssen...
P.Krips
Inventar
#33 erstellt: 17. Jul 2007, 18:12
Hallo Zoltan,


zoltan schrieb:

Falls Ihr Bilder der Lautsprecher sehen wollt sende ich sie Euch gerne zu


du kannst mir auch die Bilder mailen, und ich stell sie dann hier rein...

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#34 erstellt: 17. Jul 2007, 18:28
Hallo,


spartafux schrieb:


...mit dem xt300 haben wir auf verschiedensten schallwandbreiten und tiefmitteltönern gute erfahrungen gesammelt...dennoch hättest du die entscheidung sicher selber treffen müssen... 8)


Es war ja meine erste Erfahrung mit dem XT. Da die Vorgabe von Zoltan war, daß die Boxen parallel zu den Wänden stehen bleiben sollen, ergab sich halt die Optimierung auf 30 Grad Abhörwinkel.
Da der XT doch stark bündelt, "schwächelt" er ausser Achse etwas.
Hätte ich die freie Auswahl gehabt, hätte ich wohl eher zu einer Kalotte geraten.
Dennoch ist das klangliche Ergebnis mit dem XT durchaus überzeugend, da gibt es nix zu meckern.
Und andere Höchtöner, die Trennung unter 2000 Hz sauber "mitmachen", wachsen ja auch nicht auf den Bäumen....


Gruß
Peter Krips
nakamuro
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 20. Jul 2007, 21:45
Wow, ein seeeehr feines Projekt, was ihr da durchgezogen habt! Hut ab Herr Krips! Und herzliches Glückwunsch zu den "neuen"; Zoltan!

mfg
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