Gehäuse aus Leichtbeton?

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--_Noob_;-_)_--
Inventar
#1 erstellt: 04. Sep 2007, 18:27
Hi,

die Forensuche hat relativ wenig brauchbares ausgespuckt.

Wer hat soetwas schonmal realisiert? Laut Internet ist ein Gewicht von ca. 350kg/m3 machbar.

Wie dick müsste man die Wände machen? 50Liter Gehäuse werden angedacht. Die Chassis wiegen zwar auch einiges, aber das ist erstmal egal.

Derzeit von mir favorisiertes Material ist (noch) MPX. Dank des sehr geringen Gewichtes und des Neodymantriebes kommen meine aktuellen Böxlein auf ca. 40kg. Das ist gut handelbar und man hebt sich alleine keinen Bruch, wenn man sie durch die Wohnung trägt.

Also was für ein Gewicht würde sich bei einer 50L Box mit Leichtbeton realisieren lassen?

Schöne Grüße
Patrick
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 04. Sep 2007, 18:30
Hi,


Laut Internet ist ein Gewicht von ca. 350kg/m3 machbar.


das sollte man dann berechnen können.
Audiofisks Pascal Soundso wiegen pro Stück 55 Kilo als mittelgroße Standbox, einige Teile sind auch ganz normales MDF.

Harry
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#3 erstellt: 04. Sep 2007, 18:32
Alter Nörgler...

Könnte man auch ausrechnen, wenn man wüßte wie dick die Wände minimal sein müssen.
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 04. Sep 2007, 18:36

--_Noob_;-_)_-- schrieb:
Alter Nörgler...

Könnte man auch ausrechnen, wenn man wüßte wie dick die Wände minimal sein müssen.


http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-883.html

Er wird sich sicherlich hier auch zu Wort melden.

Harry
Jogi42
Inventar
#5 erstellt: 04. Sep 2007, 18:41
Geb mal RTB in die Suche ein. Kommt ein toller Berich von Audiofisk


Harry war schneller.


[Beitrag von Jogi42 am 04. Sep 2007, 18:41 bearbeitet]
Spatz
Inventar
#6 erstellt: 04. Sep 2007, 18:44
Aber ein großer Vorteil von Beton ist doch die Masseerhöhung. Wenn du Betonboxen willst, die so leicht sind wie MPX dann nimm lieber MPX, das hat dann wenigstens eine bessere innere Dämpfung...
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#7 erstellt: 04. Sep 2007, 19:14
@Spatz: das glaube ich nicht. Denke Beton ist akustisch toter Wenns nur um Masse ginge, könnte ich ja auch 38mm MDF nehmen

Der Bericht von Audiofisk ist ja ganz nett, aber leider kein Leichtbeton. Das Ergebnis sieht allerdings sehr gut aus (bis auf das rot).

Ziel ist eher eine nicht mitschwingende, aber trotzdem leichte Box. 50-60kg Obergrenze.

Werd Do mal im Baumarkt schauen, ob es da Leichtbeton gibt.
Spatz
Inventar
#8 erstellt: 04. Sep 2007, 19:39
Beton ist steifer, d.h. seine Resonanzfrequenz ist bei gleicher Masse höher. Theoretisch ließe sich die höhere Frequenz zwar leichter bedämpfen, abe Beton ist ja steifer. Ergo sollte man die Reso in einen Bereich verschieben, in dem sie nicht mehr so stark angeregt werden kann, den Tiefton. Dies erreicht man, wenn man die Steifigkeit nicht verringern will nur, indem man die Masse erhöht. Eine Betonbox mit gleicher Masse wie eine Holzbox ist also akustisch schlechter. Sinnvoll wäre wenn dann eine Sandwichbauweise, z.B. sehr steifer Beton mit sehr stark dämpfenden Bitumen.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#9 erstellt: 04. Sep 2007, 19:42
Klopf mal gegen 3cm Beton und gegen 3cm MDF. Ich denke nicht nur die Steife und Masse sondern auch die Materialstruktur ist auschlaggebend.

Ich sehe schon wir kommen hier so nicht weiter. Werde mir einfach mal was zum Testen besorgen.


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 04. Sep 2007, 19:50 bearbeitet]
Spatz
Inventar
#10 erstellt: 04. Sep 2007, 19:45
Die Dichte von Beton ist ja auch wesentlich höher...
lochfrass
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Sep 2007, 22:45

Spatz schrieb:
Die Dichte von Beton ist ja auch wesentlich höher...


Nicht unbedingt, die im ersten Post angegebenen 350 kg pro m3 liegen deutlich unter der Dichte von MDF.
Jogi42
Inventar
#12 erstellt: 04. Sep 2007, 23:09
Warum willst du eigentlich so leicht bauen. Ich schleppe mein Box nicht ständig durchs Zimmer. Ohne es zu kenne, Leichtbeton wird doch durch irgend etwas leichter gemacht, logisch . Oft wird doch da dann Styropor zugemischt oder Ähnliches!? Ob es dann noch optimal ist? wegen dem Gewicht, ich habe die Pascal mit Sandwichgehäuse und die wiegt auch um die 45 kg.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#13 erstellt: 04. Sep 2007, 23:19
Wenn ich die Box komplett aus Beton baue wird sie wahrscheinlich an der 100 Kg Marke kratzen. Ich ziehe dieses Jahr schon das 2. mal um. Ich hoffe das wird es für die nächsten Jahre erstmal gewesen sein. Aber man weiß ja nie.

50 Kg wäre okay. Zu zweit bei nem Umzug gut handelbar. 5. oder 6. Stock kein Problem.

Normaler Beton liegt ja so bei 2000Kg/m3 wenn ich mich nicht irre. Ich hoffe durch die Verwendung von Leichtbeton bessere akustische Eigenschaften zu erzielen als ein MDF oder Multiplexgehäuse bei ähnlichem Gewicht.

Wenn MPX nur nicht so teuer wär, würd ich direkt in 38mm MPX bauen. MDF ordentlich verstrebt und evtl. mit Bitumenauflage ist mir definitiv zu schwer.
Granuba
Inventar
#14 erstellt: 04. Sep 2007, 23:23
Hi,

bau lieber mit Materialmix als aus Beton, bringt auch ne Menge.

Harry
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#15 erstellt: 04. Sep 2007, 23:26
Nö. Hab ich alles schonmal ausprobiert. Fliesen, Bitumen... Do wird der erste Sack gekauft, wenn sich was brauchbares finden läßt.
audiofisk
Inventar
#16 erstellt: 04. Sep 2007, 23:33
Hi,
leicht wirds mit Tongranulat, Blähglasgranulat oder anderen Hohlfüllstoffen.
Zudem könntest Du die Wandstärke mit Gewebebewehrung noch weiter drücken...
allerdings ist der Trick eigentlich die Massenerhöhung bei hoher Steife und geringster Kompressibilität.

Die Ultraleichtbetone haben kaum noch Druckfestigkeit,
da würde ich erst mal Versuche unternehmen wollen.
Im Bereich der Chassisbefestigungen hätte ich arge Zweifel an der Standfestigkeit.

Mit unserem Beton waren 15mm Wandstärke gut möglich,
weniger haben wir nicht getestet.

Viele Grüße,
]-audiofisk°<
FloGatt
Inventar
#17 erstellt: 04. Sep 2007, 23:37
Hai,

aufm Forentreffen hat Thomas Ahlersmeyer hat auf dem Forentreffen einen sehr interessanten kleinen Vortrag über die verschiedenen Möglichkeiten zur Gehäusedämpfung gemacht. Ergebnis (bei 19er MDF): Bitumen allein: kaum Unterschied zum reinen MDF. Fliese: ein wenig besser. Bitumen+dünne Holzschicht: viel besser als die anderen beiden SEHR effektiv! Auch viel effektiver als dickere MDF-Platten.

Gruß,
Florian
Spatz
Inventar
#18 erstellt: 05. Sep 2007, 02:44
Bei Leichtbeton ist auf Wiki die Rede von 800-2000 kg/m³. 350 kg/m³ gilt als untereste machbare Grenze. Welche Eigenschaften dieser Beton noch hat, sei dahingestellt. Ich tippe mal auf Wellpappe aus Stein...

Beton benutzt man für eine hohe Masse bei geringer Größe, nicht für geringe Masse bei gleicher Größe. Wenn es leicht werden soll kannst du Beton vergessen!
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#19 erstellt: 05. Sep 2007, 20:32
So also: Im Baumarkt gibt es nix entsprechendes.
Fazit: Fachhandel aufsuchen.

Fakt: Ytong /Gasbeton/Porenbeton ist ZU leicht. Taugt für LS-Bau nix. Richtiger Beton ist zu schwer. 150kg lassen grüßen.

Also: Im Fachhandel nachfragen. Angepeilt werden ca. 700kg/m3

Jemand vl. Empfehlungen?
BolleY2K
Inventar
#20 erstellt: 05. Sep 2007, 20:52
Materialmix bringt wirklich viel. Bei meinen schlanken Säulen war ich begeistert, wieviel eine 6,5mm MPX-Platte auf eine 19mm MDF aufgeleimt gebracht hat. Wesentlich mehr als die 1-lagige Bitumeninnendämmung!
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 06. Sep 2007, 13:53
Ich habe die alten Phonogen Basshörner die aus einem Beton-Styroporkugelgemisch gegossen sind. Trotz der enormen Größe des Bassgehäuse wiegt es noch unter 100Kg. Die Seitenwände, der Boden und die Rückwand sind aus Holz.

http://www.atelier-n...eferenz/referenz.htm

In dem Text steht aber zum Teil diverser Unsinn drin!


[Beitrag von Frank_HB am 06. Sep 2007, 14:08 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#22 erstellt: 06. Sep 2007, 15:34
Hi FloGatt,

das ganze gibt es auch auf meiner priviaten Homepage mit Soundfiles etc. http://www.picosound.de/D_gehmat.htm. Ganz unten auf der Seite gibt es einen Link zu einer Powerpoint-Präsentation.

Gruß Pico
FloGatt
Inventar
#23 erstellt: 06. Sep 2007, 15:37
Hi,

super, Danke! Ich hab deinen kleien Vortrag sehr informativ gefunden. Diese Infos jetzt auch noch schwarz auf weiß zum Nachlesen zu haben, ist klasse

Gruß,
Florian
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#24 erstellt: 06. Sep 2007, 19:24
Hallo Pico, die Untersuchung zum Thema Materialmix ist sehr interessant. Falls es nix wird mit Beton, kommt auf jeden Fall ein Mix diverser Materialien.

@Frank HB: Genauso hab ich mir das gedacht. Du weißt nicht zufällig die genaue Bezeichnung des Gemisches? Wahrscheinlich Betriebsgeheimnis des Herstellers
Wie macht sich das Material so? Klopftest?

Ach ja, der hier soll in dem Beton werkeln:

Wer errät es? Wer erkennt die fette Fahrradschlauchsicke

Nachher gibts nen 2. Foto der Rückseite
FloGatt
Inventar
#25 erstellt: 06. Sep 2007, 20:14
Gecko?
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#26 erstellt: 06. Sep 2007, 20:23
@Flo: Nö...

Um es leichter zu machen: es ist kein Car-Hifi-Schwabbler.
Gefühltes Gewicht: verdammt schwer! Die Neodymversion war mir zu teuer.
Die Rückseite:
Gelscht
Gelöscht
#27 erstellt: 06. Sep 2007, 21:15
Die Hobbythek

hat da interessante mischungen an Beton in ihren Büchern.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#28 erstellt: 06. Sep 2007, 21:26
Danke auch Dir Thorsten, werd ich die Tage mal schaun.
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 06. Sep 2007, 21:34
Also extrem stabil ist das Beton-Styropor Gemisch nicht. Stabilität bekommt das Ganze durch die Umrandung mit Holzplatten. Da wo die Lautsprecher verschraubt werden sind Gewindeeinsätze in den Beton mit eingegossen. Wenn man da etwas fest anzieht fängt es an zu knacken. Ich habe daher Gewindestangen durchgedreht und von innen mit sehr großen Unterlegscheiben gekontert. Die Chassis sind dann mit Hutmuttern befestigt. Beim Klopftest ist eigentlich am Beton so gut wie nix zu hören - dagegen machen die 40er Seitenwände aus Holz (was das ist kann ich nicht sagen da ich dann den Lack abkratzen müsste) schon eher ein helleres Tock.
Fazit: ohne ein stabilisierendes Aussengehäuse wäre dieser Leichtbeton nicht ausreichend fest.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#30 erstellt: 06. Sep 2007, 21:41
Vl. hat man aktuell etwas bessere Mischungen...Hmmm
Falls nicht muss halt Sandwich Beton Holz herhalten...

Auf jeden Fall danke ich Dir für den kurzen Bericht. Hat mich schon wieder etwas weiter gebracht.

Schöne Grüße
Patrick
averett
Stammgast
#31 erstellt: 06. Sep 2007, 21:46
Leichtbeton ist auch nur "normaler" Beton mit leichten Zuschlägen (von speziellen
Betonsorten mal abgesehen), Styropor-, Hydrokulturkügelchen, Schaumglas oder sonst
irgendwelchen porösen Zuschlagstoffen. Das er leicht ist, ist eher ein netter Nebeneffekt,
wichtiger ist die schlechte Wärmeleitfähigkeit, also hohe Wärmedämmung. Bei geringen
Wandstärken ist dat janze zu brüchig, also armieren. Und jetzt ist's zu dick, weil die
Bewehrung eine Mindestbetonüberdeckung erfordert. hmmm.....

Interessanter für den Lautsprecherbau dürfte Glasfaserbeton oder Textilbeton sein.

An der RWTH Aachen wird viel dazu geforscht und die haben auch schon einiges publiziert.
Drei Stichworte für Frollein Google haste ja schon, da gibt's einiges zu lesen.

Dünnwandige Sandwichelemente aus textilbewehrtem Beton

Wesentlich weniger Beton ist erforderlich, wenn die Stahlbewehrung durch hochmodulige technische Textilien aus Glas oder Carbon ersetzt wird.

Die Textilstrukturen sind korrosionsunempfindlich und ermöglichen filigrane Bauteile mit Abmessungen von wenigen Zentimetern. Die Deckschichten der Sandwichelemente sind nur 15 Millimeter dick.

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