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FlicFlac. mein erstes unternehmen

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Autor
Beitrag
haf
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 30. Dez 2009, 03:11
Hallo,
nach dem erfolgreichen Bau von
Svens FlicFlac LISO hier nun ein kurzer Baubericht.
Das BlaBla der Vorgeschichte darf gerne übersprungen werden ;).

Baubericht: FlicFlac LISO

Vorgeschichte:

Meine Ziel war neue „audiophile“ Lautsprecher (soll heißen LS zum Musik hören) für maximal 300.- Euro das Paar zu bauen. Ein enger Rahmen, schon klar, dafür gibt es natürlich keine Referenz-LS.

Ideologisch nicht festgelegt auf einen bestimmten Boxentyp (soll heißen ich hatte keinen Schimmer was es außer CB und BR-Boxen noch gibt) bin ich schließlich auf die Transmisssionline-Box gestoßen, die auch mit günstigen Chassis saubere, trockene und tiefe Basswiedergabe ermöglichen soll.

Die Suchmaschine nach Bauvorschlägen befragt, spuckte (nach heutigem Kenntnisstand) erst mal die „üblichen Verdächtigen“ aus (Udo Wohlgemuth, Strassacker,...). Da waren einige nette Sachen dabei, aber erst als ich über das HiFi-Forum zufällig auf Svens Website aufmerksam wurde und die Bauanleitung zur FlicFlac LISO las, hat mich das Selbstbau-Fieber gepackt. Hatte das Gefühl, da hat sich jemand mit Leidenschaft dem Lautsprecherbau verschrieben und seine fairen und kompetenten Kommentare im HiFi-Forum räumten die letzten Zweifel aus.

Okay, okay dies sind nicht gerade sehr objektive Argumente für den Kauf eines LS, doch wo habe ich schon die Möglichkeit verschiedene 150 Euro Bausatz-TML-LS Probe zu hören? Weiter können bunte Bildchen mit Schalldruck-Impedanz-Kurve beliebig „optimiert“ sein oder gleich komplett vom 8-jährigen Sohn stammen, sind also auch nicht zuverlässig objektiv.

Bau:

Der Bau der Gehäuse aus 19er MDF-Platte stellt auch für den Laien kein Problem dar und ist Dank detailliertem Bauplan schnell erledigt. Eigentlich steht und fällt alles mit der Genauigkeit des Holz Zuschnitt. Daher Holz nach dem Zuschnitt nachmessen und gegebenenfalls reklamieren. Bei mir lag die Toleranz bei
≤ |1.0| mm.
Einzige Komplikation stellen die Teile mit 45° Neigung dar (im Bauplan mit h und e bezeichnet). Hier habe ich die Variante normales Brett (ohne 45° Schrägen) mit beidseitig angeleimter 19mm Dreiecksleiste (zur Schaffung der Schrägen) gewählt.

Nur ein kleiner Hinweis am Rande: Die im Bauplan von Sven aufgeführte Holzliste ist KEINE Holz-Stückliste, die Anzahl der Holzteile ist aus dem Bauplan zu entnehmen! Bitte sorgfältig abzählen und Stückliste erstellen – auf keinen Fall Morgens um 3:10 Uhr, ansonsten könnte kurz nach Baubeginn wegen eines fehlenden Teils schon wieder eine Fahrt zum Baumarkt anstehen

Da ich keine Oberfräse besitze um die TMT und den HT eben in der Front zu versenken, schlug Sven eine Front-Aufdoppelung mit 5mm MDF vor (glaube die TT-Gehäuse sind 6mm und die HT-Front 3mm hoch).



Die HT wurden noch mit 3mm Moosgummi unterlegt damit sie bündig mit der Frontplatte verschraubt werden konnten.
Es ist mir nicht ganz gelungen die Chassis-Ausschnitte Millimeter genau aus der Aufdoppelung zu sägen und schmirgeln, aber dennoch bin ich mit dem Endprodukt eigentlich ganz zufrieden:



Etwas schwieriger gestaltete sich die Dämpfung der Box mit Polyester-Volumenvlies. Um sicher zu gehen alle Resonanzen zu dämpfen habe ich erst mal 5m² Vlies in jede Box gestopft und die Gehäusewand mit Schraubzwingen provisorisch geschlossen.



Das Probe hören war dann ziemlich ernüchternd: dünner Tiefbass mit aufdringlichem Oberbass. Ein kurzer email-Kontakt mit Sven und es war klar da muss einiges an Vlies wieder raus. Also alles raus und nur leicht gerollte Stücke (mit Hohlräumen) wieder rein – viel besser!



[In meinem Bastelzimmer klangen LS mit dieser Dämpfung richtig gut. Am eigentlichen Aufstellort war der Tiefbass aber dann doch zu heftig (optimal für Heimkino-Fans), so dass am unteren Ende wieder etwas fester gedämpft wurde – der Ausgang blieb auch weiterhin frei.]

Als die richtige Dämpfung gefunden war hieß es LS ausbauen, Chassis- und Terminal-Ausschnitte mit Klebeband von innen zukleben, Gehäusewand aufleimen und Gehäuse abschleifen.

Lackierung:
Da ich meines Erachtens meinem Körper schon mehr als genug organische Lösungsmittel zugemutet habe, kam eigentlich nur wasserbasierter Lack in Frage – auch wenn das Ergebnis dadurch nicht optimal werden kann (Beständigkeit, Stoßfestigkeit,...).
Mehrfach wasserbasierte Grundierung aufgetragen mit anschließendem anschleifen und zwei Schichten Acryllack aus der Spraydose als Finish. Das Ergebnis ist okay, aber nicht umwerfend.
Beim nächsten Mal würde ich wohl erst alles spachteln (Autospachtel oder ähnliches) und mit günstigem 2in1-Lack rollen.



Die Öffnung der TML wurde einfach mit einem mit Lautsprecherstoff bezogenen Holzrahmen verschlossen. An die TML Öffnung habe ich zwei kleine kurze Vierkantleisten geleimt, so dass der Rahmen mittels Klettverschuß dort befestigt werden kann.

Klang:
Hm, was soll ich dazu schreiben? Wenn die LS jämmerlich klingen würden, hätte ich mir wohl kaum die Mühe gemacht diesen Bericht zu schreiben

Es stimmt, eine (gut entwickelte) Transmisssionline hat wirklich einen statten, trockenen und präzisen Bass. Ray Brown - Super Bass 2 - Three Be Four (drei Kontrabässe Live) klingen auch bei hohen Lautstärken angenehm rund, natürlich und trocken.
Die HT spielen rund, angenehm und unaufdringlich. Die Räumlichkeit des Klangbildes ist gut (gibt sicherlich besseres, aber wohl kaum zu diesem Preis).
Klassische Musik klingt einfach brillant (mir ist nichts negatives aufgefallen beim hören).
Bei Jazz das Saxophon und bei Metal die verzerrten Gitarren sind mir persönlich etwas zu schlank – dies grenzt aber fast schon an Haarspalterei, da es wirklich nur um Nuancen geht [Svens Vorschlag: um eine präsentere obere Mitte zu schaffen (1k-3kHz) die 1mH-Spule gegen 0,82mH tauschen].

Fazit:
Exzellentes Preis-Leistungsverhältnis! Wie sagt Sven auf seiner Website: „Die bezahlbare Alternative für Menschen mit hohen musikalischen Ansprüchen“ - ich bin geneigt diesem voll und ganz zuzustimmen.

Gruß Armin
Manni_L.
Stammgast
#52 erstellt: 30. Dez 2009, 10:10
Schöner Bericht.

Meine Flic-Flacs sind, nachdem sie jetzt viele Monate im Rohbau im Wohnzimmer verbracht haben im Moment wieder im Bastelkeller zum furnieren. Das Furnier (Ahorn) wehrt sich zwar ordentlich, aber ich bin noch zuversichtlich dass ich ein brauchbares Ergebnis erzielen werde. Da ich nur die Seiten und den Deckel furniere, und den Rest lackieren will, wird das Endergebnis aber noch etwas dauern. zum lackieren ist es im Moment einfach zu kalt.
Suche:
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