Zwei Grundsatzfragen

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alexanderdergroße
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jan 2008, 11:07
Hallo,

ich habe zwei grundsätzliche Fragen die mich wurmen.

1. Wie genau überträgt ein Chassi unterschiedliche Frequenzen gleichzeitig?

z.b. legt man einen 50 Hz Sinus auf das Chassi. Somit schwingt die Membran 50 Mal in der Sekunde und es wird ein 50 Hz Ton hörbar. Was passiert jetzt aber wenn man gleichzeitig eine weitere Frequenz anlegt, z.B. 300 Hz. Das Ding kann doch nicht gleichzeitig 50 und 300 mal in der Sekunde schwingen

2. Betrifft das Volumen. Man hat ein Gehäuse mit gegebenem Innenvolumen. Dann kommt Dämmmaterial rein. Je nach Menge vergrößert es das wirksame akustische Volumen um bis zum 20 %. Gleichzeitig "klaut" das Chassi ja an sich Volumen wenn man es nach innen einbaut. Ist es notwendig da genau zu rechnen, oder kann man sagen das hebt sich ungefähr wieder gegenseitig auf und mann kann von dem ursprünglich berechneten Volumen (ohne Chassi und Dämmmaterial) ausgehen.

Vielen Dank
Rei123
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jan 2008, 11:31
Ich liebe Grundsatzfragen

1.) Die Membran bewegt sich wie gemäß der Summenkurve der beiden Frequenzen. einfach mal zwei Sinus-Kurven übereinander malen, dann die Summe zu jedem Zeitpunkt einzeichnen.
Manchmal ergeben sich doppelte Auslenkungen, manchmal löschen sie sich gegenseitig aus...
Ist wie die Summenbildung bei Frequenzweichen im Übergabebereich.

2.) Kann man sagen, mit dem nötigen Augenmaß
moby_dick
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Jan 2008, 11:37
a
Was dein Trommelfell kann, trifft auch auf das Chassis zu.

b
Volumenänderungen von 10% hört niemand.
ton-feile
Inventar
#4 erstellt: 16. Jan 2008, 12:34
Hi alexanderdergroße,

zwei Frequenzen gleichzeitig wiederzugeben, ist tatsächlich gar nicht so trivial für ein Chassis und imO meilenweit von der Qualität eines Trommelfells entfernt.

Dabei entstehen unglücklicherweise auch ganz neue Töne, die berüchtigten IMDs.
Für dein Beispiel mit 300Hz und 50Hz würden die zB bei 250Hz und 350Hz, aber auch bei 200Hz, 400Hz und 650Hz liegen.
Wenn man sich jetzt vorstellt, daß da auch noch Klirr dazu kommt...

Wenn du mal die Suche bemühst, wirst du feststellen, dass da schon sehr viel drüber diskutiert wurde.

Gruß
Rainer
moby_dick
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Jan 2008, 15:03
Hallo Tonfeile,

das klingt, als ob alle Chassis Schrott wären.
Anscheinend macht das Ohr sich aber nichts aus dem Chaos, das ist es wohl gewöhnt weil nach meiner Meinung das Trommelfell auch so ein Chaot ist.

Natürlich gibt es unterschiedlich gute Chassis bei dieser Problematik...
Fosti
Inventar
#6 erstellt: 16. Jan 2008, 15:16
Lautsprecher sind in erster Näherung sogenannte LZI-Systeme (lineare zeitinvariante Systeme). Für solche Systeme gilt u.A. der Überlagerungssatz, d.h. das System antwortet auf eine Summe von Anregungen mit der Summe der Einzelanregungen.

Dass das nur in erster Näherung gilt, hat ton-feile schon angesprochen.
lui551
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Jan 2008, 15:38

ton-feile schrieb:

Dabei entstehen unglücklicherweise auch ganz neue Töne, die berüchtigten IMDs.


Meinst du nicht, das solche Abbreviationen es den Anfänger nur schwer machen, den Text zu entschlüsseln?
alexanderdergroße
Stammgast
#8 erstellt: 16. Jan 2008, 16:17
IDM = Intermodulationsverzerrungen

Das bedeutet dann, wenn ich zwei Sinussignale unterschiedlicher Frequenz anlege, addieren sich die Signale. Dann entsteht doch ein neuer Ton unterschiedlicher Frequenz und Amplitude?

ich meine, wie schafft es der LS zwei töne unterschiedlicher Frequenz gleichzeitig wiederzugeben? Oder geht das gar nicht?

Das will noch nicht so in mein Hirn rein.

Nochmal: Lege ich 50 Hz an --> Membran schwingt 50 mal Sekunde

Lege ich 300 Hz an --> Membran schwingt 300 mal sekunde.

Lege ich beides Gleichzeitig an --> Membran schwingt wieviel mal pro Sekunde? Was kommt da raus?
anymouse
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2008, 16:22

lui551 schrieb:
Abbreviationen



alexanderdergroße schrieb:
Das bedeutet dann, wenn ich zwei Sinussignale unterschiedlicher Frequenz anlege, addieren sich die Signale. Dann entsteht doch ein neuer Ton unterschiedlicher Frequenz und Amplitude?


Ach, will da jetzt keinen langen Text zu schreiben...

Java aktiv?
lui551
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Jan 2008, 16:28

alexanderdergroße schrieb:

Lege ich beides Gleichzeitig an --> Membran schwingt wieviel mal pro Sekunde? Was kommt da raus?


Jedenfalls kein Sinussignal
ton-feile
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2008, 16:47
Hi,

hier hab ich mal ein Beispiel:
Spur1=50Hz
Spur2=300Hz
Spur3=die Summe von beiden
Es ist ganz schön zu sehen, wie sich die beiden Frequenzen überlagern.





Das gleiche nochmal mit 50Hz und 100Hz.


Der Lautsprecher versucht, dem Signal so gut er kann zu folgen.

Gruß
Rainer
lui551
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Jan 2008, 16:56

anymouse schrieb:


Ach, will da jetzt keinen langen Text zu schreiben...

Java aktiv?


Toll das Applet!
leartes
Stammgast
#13 erstellt: 17. Jan 2008, 20:08
Hallo,
zu Frage 2
Wenn ich richtig verstehe willst Du, um das Innenvolumen gleich zu halten, ein bischen Dämmung wegnehmen oder dazugeben.

Ich gehe davon aus, dass Du nicht messen kannst. Grundsätzlich empfielht es sich, wenn Du den LS offen hast,zu experimentieren.
Der Einfluss des Raumes wird größer sein, als +/ - ein par Prozent Volumen.

Allgemein zu Dämmung sehr ausführlich die Visaton Seite.
alexanderdergroße
Stammgast
#14 erstellt: 18. Jan 2008, 11:12
Hallo Leartes,

ich habe ein Chassi in einer CB. Dieses Gehäuse wird an den Wänden bedämpft und dann locker mit Dämmmaterial gefüllt.
Meine Frage war dann wie genau man es da nehmen muss.
Da ja das Dämmmaterial das Volumen vergrößert, aber das Chassi an sich ja schon Volumen kostet.
leartes
Stammgast
#15 erstellt: 20. Jan 2008, 13:34
Hallo,
das Dämmmaterial unmittelbar an den Gehäusewänden (meist Schaumstoffmatte) dämpft Hoch und Mitteltonfrequenzen. Das Dämmaterial in der Mitte des Lautsprechers (meist Poliesterwolle) bedämpft Bassfrequenzen.

Verständlich und einfach zum Nachlesen:
http://www.visaton.de/de/forum/pc_bedaempfung.html
http://www.visaton.de/de/forum/daempfung.html

Gundsätzlich ändert ein Liter Volumen mehr oder weniger nicht viel.
Du kannst das ja mal an einem Simulationsprogramm testen. Lad Dir mal Boxsim oder Basscad ( http://www.selfmadehifi.de/basscad.htm ) Basscade ist recht einfach zu benutzen.
In Boxsim muss man sich einarbeiten. Dann kann man aber die Dämmung bzw. auch komplexe Lautsprechersysteme präzise simulieren lassen.

Viel größere Auswirkungen auf den Bassbereich als ein paar % Volumen hat die Aufstellung im Raum (bzw. der Raum selbst)Nachzulesen bei
http://www.visaton.de/de/forum/wandnah.html


Beim Auswechseln von Lautsprechern treten Probleme auf, wenn Du eine anderen Lautsprechertyp in eine bestehende Box einbaust. Dies liegt aber nicht am etwas größeren LS-Volumen.
Zum einen muss die Frequenzweiche nämlich immer auf den bestimmten Lautsprechertyp angestimmt sein.
Zum anderen hat der neue Lautsprecher evtl. ganz andere technische Werte (TSPs) und "bräuchte" eigentlich ein anderes Gehäuse.

Sollte man einfach einen BassLs gegen einen anderen Typen ausgetauscht haben, ohne zu messen oder zu simulieren und die Frequenzweiche anzupassen, z.B. weil man die LS eh noch rumliegen hatte, kann man mit der Dämmung experimentieren. Einfach mal mehr Watte (altes Kissen, Wolle, alter Pulover ect.) in die Box stopfen und höhren.

LG
Leartes
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