Fertigweiche optimieren --- macht das Sinn?

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KAIO
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 16. Jan 2008, 09:10


hallo, ich habe bei einer Box mal ein Blick auf die Frequenzweiche geworfen. Ich war entsetzt was für billige Bauteile in einer 750 €/Stück - Box verbaut werden. Vor allem dieses Sorte Kondensatoren habe ich im Lautsprecherbau nur in den 80er Jahren gesehen. Macht das Sinn diese Bauteile gegen hochwertige auszutauschen, oder verschlimmbessert man dann nur noch alles?
althuriak
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jan 2008, 20:02
Holla
Hmm...
Gefällt dir denn die Box klanglich nicht, weil du die verändern möchtest?
Sicherlich kann man noch dran rum modifizieren, die Frage ist, ob du das know how hast und die Arbeit in Kauf nehmen möchtes, da das nicht mal eben gemacht ist.
Auch sehr schön zu lesen in dem thread "billig boxen pimpen".

Natürlich könnte man sich auch einfach die Werte der Bauteile notieren und entsprechend teurere kaufen
Aber ob das Sinn macht ... Ist wieder ne Glaubensfrage - ich würd es nicht machen.
Weil ich würde mir nicht ein fertiges Konzept holen, wo noch nacholebedarf ist - dann kann ich gleich von Grund auf bauen

Falls letzteres nichts für dich ist und dir die LS nicht gefallen ( weil es an der Weiche liegt ?!!? ) einfach verkaufen und ein paar neue holen.

Gruß
alth
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2008, 20:31
hm, 5 Spulen, ebensoviele Kondensatoren, ein paar Mox-Widerstände...

Hey, das ist doch schon mal etwas ordentliches; Billigboxen sind froh, wenn die in 3 Wegen überhaupt irgendeine Spule drin haben...

Ich würde das nicht unbedingt machen, möglicherweise haben sich die Konstrukteure etwas gedacht, genau diese Bauteilausführungen einzusetzen.
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Vielleicht war es auch ein "Sieht und hört eh' keiner, lass uns was billiges reinhauen"...
spartafux
Stammgast
#4 erstellt: 16. Jan 2008, 21:14
hallo

ich habe keinen folien cap gesehen und könnte zumindest raten den kondensator vorm hochtöner (eventuell auch mitteltöner) zu lokalisieren und gegen mkp´s auszutauschen

gruss robert
KAIO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Jan 2008, 21:34
vielen dank für die infos.
klanglich gefällt mir die box recht gut. ich dachte nur, dass diese sorte elkos in lautsprechern nix zu suchen haben, oder ist das relativ egal ???
die lautsprecher werde ich weiterhin betreiben. momentan tendiere ich dazu mir neue lautsprecher selbst zu bauen, da im fertigsegment für mich nichts 100% passendes gibt.

gruss kai
moby_dick
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Jan 2008, 22:11
Die Weiche ist für diese Elkos ausgelegt. Tauscht man die gegen Folien, wird die Abstimmung verändert. Finger weg.

Bau was Gescheites mit MKP.
spartafux
Stammgast
#7 erstellt: 16. Jan 2008, 22:28

Die Weiche ist für diese Elkos ausgelegt. Tauscht man die gegen Folien, wird die Abstimmung verändert. Finger weg.


könntest du erläutern was du damit genau meinst, bitte?

gruss robert
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 16. Jan 2008, 23:00
Hallo Kai,

magst Du uns denn verraten, um welche Lautsprecher es sich handelt?
Immerhin scheint ja wirklich jemand eine Weiche entwickelt zu haben.
Naturgemäß stehen gerade Entwickler für Firmen, die ihr Geld über die Masse verdienen, unter großem Kostendruck. Der Entwickler deiner Lautsprecher hat es vielleicht geschafft, alles Nötige an Bauteilen durchzusetzen, aber bei der Forderung nach einem Folienkondensator für den Hochtöner haben sie ihm wahrscheinlich lächelnd den Vogel gezeigt.

Ein paar Tauschereien würden imO schon Sinn machen.
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang sind die Bauteiltoleranzen.

Es läßt sich darüber streiten, ob ein BauteilTyp besser klingt, als der andere.
Bei den Parallelkondensatoren haben mir bei meinem letzten Lautsprecher 5%-tige Elkos besser gefallen als Folien.

Aber die absoluten Bauteilwerte sollten imO bei linker und rechter Weiche möglichst übereinstimmen, selbst wenn von den angegebenen Normwerten duch große Toleranzen abgewichen wird.
Das ist imO wichtig für die gelungene Abbildung von Phantomschallquellen.
Die Yamaha NS10 haben zB eine heftige Mittenüberhöhung, aber sie ist bei linkem und rechtem Lautsprecher nahezu deckungsgleich.

Die Chassis für größere Auflagen werden fast immer industriell hergestellt und haben durch die Fertigungsautomation oft eine recht gute Serienkonstanz.

Schau doch mal, ob auf den Kondis eine Toleranz steht.
Da würde sich uU der Tausch gegen eng tolerierte Elkos schon lohnen und das kostet auch fast nichts.

Der Serienkondensator des Hochtöners könnte zwar eine Folie sein, aber auch hier ist ein 5%-tiger Elko besser als eine billige 20%-tige MKS-Folie.
Bei den Widerständen lohnen sich aber auch Engtolerierte.
Es gibt aber Leute, die die günstigeren Keramiktypen klanglich lebendiger finden als teurere MOXe.

Eine bessere LuftSpule für den Bass ist wahrscheinlich relativ teuer , weil der Widerstand der jetzt verbauten Spule mit Kern ziemlich klein ist und beibehalten werden muß.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 16. Jan 2008, 23:01 bearbeitet]
spartafux
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jan 2008, 01:59

Bei den Parallelkondensatoren haben mir bei meinem letzten Lautsprecher 5%-tige Elkos besser gefallen als Folien


tatsächlich? ich tue mich schwer unterschiede zwischen serienkondis vorm hochtöner zu hören, mkp ist pflicht, ab dann klingts meist nicht besser, sondern eher anders, ist meine erfahrung. aber bei den parallelkondis, seien die werte mal konstant, wirds unmöglich


Schau doch mal, ob auf den Kondis eine Toleranz steht.
Da würde sich uU der Tausch gegen eng tolerierte Elkos schon lohnen und das kostet auch fast nichts.

Der Serienkondensator des Hochtöners könnte zwar eine Folie sein, aber auch hier ist ein 5%-tiger Elko besser als eine billige 20%-tige MKS-Folie.


hier würde ich gerne bemerken, das elkos ein anderes grosses problem haben. sie verlieren masiv an wert während die jahreszeiten wechseln. sie kommen fabrikneu auch immer mit mehr wert als drauf steht, erreichen nach 1-3 jahren den wert der draufsteht und ab dann, naja...deshalb lohnt sich hier schon ein folien-cap sehr. 20% foliencaps? gibts denn sowas? wir haben als "schlechtesten mkt oder mkp nur 5% typen im angebot...

ende des liedes: serienkondis gegen mkp tauschen, andere kondis nachmessen, auch wenn hier behauptet wurde: die entwickler haben auf elko abgestimmt

gruss robert
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Jan 2008, 08:34

spartafux schrieb:

Die Weiche ist für diese Elkos ausgelegt. Tauscht man die gegen Folien, wird die Abstimmung verändert. Finger weg.


könntest du erläutern was du damit genau meinst, bitte?

gruss robert


Kein Problem:

Zitat:
"Merke: Der Austausch von verlustbehafteten Frequenzweichenbauteilen gegen verlustärmere verändert das Verhalten der Frequenzweiche. Ob das wirklich eine Verbesserung bedeutet hängt vom Einzelfall ab! Wenn die Qualität eines Frequenzweichenbauteils mit Bedacht ausgewählt wurde sollte es nicht fahrlässig durch ein "besseres" oder "schlechteres" Bauteil ersetzt werden!"

Quelle: http://www.hifi-selbstbau.de/text.php?id=68&s=read
KAIO
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Jan 2008, 08:38
also bei den lautsprechern handelt es sich um die kef iq-9. mein wohnzimmer ist sehr problematisch (große fensterfläche, laminatboden,....), also sehr hell klingend. mit diversen canton´s hat es nicht funktioniert. bis hin zur t&a ts 300 habe ich getestet, aber erst die "billige" kef klang in meinem raum, wie ich es mir vorstellte. jetzt bitte nicht "billig" falsch verstehen, ich meine nur sie gehört wegen des folien-gehäuses, der minderwertigen Frequenzweiche und der vielen plastikteile in die klasse einer canton gle (obwohl die kleinen cantons haben schon eine suber verarbeitete frequenzweiche dabei). hier mal ein bild der hoch-mitteltonweiche einer canton:

wie ich das sehe habe ich drei möglichkeiten:
1. super verarbeitete box, aber keine klang
2. abstriche in der verarbeitung/qualität, aber schönen sound
3. selbstbau
spartafux
Stammgast
#12 erstellt: 17. Jan 2008, 08:42
moinsen


Zitat:
"Merke: Der Austausch von verlustbehafteten Frequenzweichenbauteilen gegen verlustärmere verändert das Verhalten der Frequenzweiche. Ob das wirklich eine Verbesserung bedeutet hängt vom Einzelfall ab! Wenn die Qualität eines Frequenzweichenbauteils mit Bedacht ausgewählt wurde sollte es nicht fahrlässig durch ein "besseres" oder "schlechteres" Bauteil ersetzt werden!"


ich gehe davon aus das damit NICHT die Kondensatoren gemeint sind, wie sollte auch. wenn in einer weichenschaltung 15uF gebraucht werden, so sollten sie auch zur verfügung stehen.

nicht so bei spulen. die innenwiderstände sind fast immer ergebnisverändernd. bei serienspulen und spulen in korrekturgliedern sowieso. wie es bei der parallelspule eines klassischen hochpasses aussieht, kann ich nicht beurteilen. dort etwas zu verbessern ist dummfug, aber verändert sich etwas wenn dort eine spule mit geringeren widerstand eingesetzt wird? dazu kann sich ein "wissender" gerne mal äussern.

gruss robert


[Beitrag von spartafux am 17. Jan 2008, 08:56 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Jan 2008, 11:04


[Beitrag von moby_dick am 17. Jan 2008, 11:28 bearbeitet]
spartafux
Stammgast
#14 erstellt: 17. Jan 2008, 11:26

Jetzt biete ich schon Fernstudium an und es wird nicht genutzt!


doch es wurde genutzt

recht hast du. sogar im viston forum habe ich von missglückten weichentuning gelesen, wo die vox-wandler durch´s sinnlose über"pimpen" nicht mehr so klangen wie einst. es scheint wohl viel mit dem verlustwiderstand der elkos zu tun zu haben. wo ein mkp ja mit völliger abwesenheit "glänzt". werde mich diesbezüglich noch woanders einlesen.

es ist von fall zu fall also unterschiedlich, manchmal erreicht man viel und manchmal das gegenteil

eine sinnvolle massnahme für die o.g. weiche wäre also ein durchmessen der bauteile und vergleichen was für ein wert aufgedruckt ist. dann könnte man handeln oder auch nicht.

die q4 sehe ich bei neukonstuktionen auch als beste basis an. kaum teurer als mkt.


[Beitrag von spartafux am 17. Jan 2008, 11:28 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 17. Jan 2008, 11:33
Q4 ist sogar preiswerter als MKT.
Bei der Vox sind schon MKP drin, aber nur im Hochton. Ich hatte bei der mal den Serien-Elko im Mittelton durch MKP ersetzt und im Doppelblindversuch getestet. Absolut kein Unterschied zu hören!


Hier umfangreiches Studienmaterial

http://sound.westhost.com/articles/capacitors.htm
selector24
Inventar
#16 erstellt: 17. Jan 2008, 11:44
Hallo,

sehr interessantes Thema...

Vor allem der hohe Widerstand der billigen Kondensator-Typen war mir so nicht bewusst.

Vor allem für die GHP Bauweise ein wichtiger Aspekt.
Da braucht man ja grosse Kondis, die aus Kostengründen dann billig ausgeführt werden. Das führt aber zu einem hohen Widerstand in Serie zum Tieftöner, was ja wieder völlig kontraproduktiv ist.

lg

Wolfgang
moby_dick
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Jan 2008, 12:23
GHP ist Mist

Wer guten Bass will, kauft ein ABL-Modul von Nubert, einfach genial.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-33-6523.html

So betreibe ich meine LS.
selector24
Inventar
#18 erstellt: 17. Jan 2008, 12:40
Hallo,

was macht das ABL von Nubert so aussergewöhnlich???
Das ist doch ein einfacher Bass-EQ der zwischen vor und Endstufe eingeschleift wird.

Das kann eine Reckhorn F1 oder B1 mindestens genausogut für einen Bruchteil des Preises.

Für ein paar Euronen mehr gibts schon eine DCX2496 mit "etwas" grösserem Funktionsumfang.


lg

Wolfgang
ton-feile
Inventar
#19 erstellt: 17. Jan 2008, 13:23
Moin,

habe gerade den Link von moby_dick gelesen.
Der ist wirklich hochinteressant. Danke dafür!

Auf der HMW gab es ja einen Kondensatorhörtest, aber da wurde nur in Serie zum Chassis getestet, glaube ich.

Es wäre ja hier auch nicht von Kondensatorklang im eigentlichen Sinne zu sprechen, sondern eher von besonderen Anforderungen, was die Integration in Weichenschaltungen angeht.

Mit dem Thema werde ich mich auf jeden Fall näher befassen, wenn ich das zweite Pärchen meiner Tafals mit MKPs aufgebaut habe.

Gruß
Rainer
moby_dick
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 17. Jan 2008, 15:20

selector24 schrieb:
Hallo,

was macht das ABL von Nubert so aussergewöhnlich???
Das ist doch ein einfacher Bass-EQ der zwischen vor und Endstufe eingeschleift wird.

Das kann eine Reckhorn F1 oder B1 mindestens genausogut für einen Bruchteil des Preises.

Für ein paar Euronen mehr gibts schon eine DCX2496 mit "etwas" grösserem Funktionsumfang.


lg

Wolfgang


Das Reckhorn wird oft als mangelhaft beschrieben.
Das ABL hat noch die Klangwaage, einen SubBassfiler, ist klein....
Aber ich muss hier niemand überzeugen, bekomme ja keine Provision.
jhohm
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 17. Jan 2008, 15:43

moby_dick schrieb:
GHP ist Mist

Wer guten Bass will, kauft ein ABL-Modul von Nubert, einfach genial.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-33-6523.html

So betreibe ich meine LS.



Moin,

warum soll GHP Mist sein?
Warum sollte BR Mist sein, oder TML oder Horn?
Ich verstehe die Sinnhaftigkeit der Aussage nicht, aber evtl liegt es ja daran, daß ich gerade erst aufgestanden bin

Gruß Jörn
moby_dick
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 17. Jan 2008, 18:29
Moin

Soo böse war ich doch gar nicht. BR und TL und Horn können durchaus gute Ergebnisse liefern. Beim GHP gibt es Hinweise auf mumpfigen Bass...
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