frequenzweiche - defekte spule

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gesys
Neuling
#1 erstellt: 15. Feb 2008, 09:49
hallo @all

hab folgendes problem mit einer meiner jbl l90

bei höherer lautstärke schaltet mein verstärker ab, normalerweise ein zeichen dass mit den lautsprechern etwas nicht stimmt. hab daraufhin jeweils nur eine box am verstärker angeschlossen um herauszufinden welche der beiden probleme macht.
die "problembox" dann weiter "filetiert" und herausgefunden dass es an der mittel-/hochtoneinheit liegt.

hab dann beide lautsprecher abgehängt, verstärker schaltet weiterhin in schutzstellung.

wenn ich dann nur den tieftöner ansteuere funzt's ebenfalls noch ( die l90 hat die möglichkeit tief- bzw. mittel/hochtöner getrennt anzusteuern).

bin daher der meinung dass es an der frequenzweiche liegen muß und hab auch einen verdächtigen!

siehe bilder

http://farm3.static.flickr.com/2077/2262939785_dc269a7f1f_b.jpg

http://farm3.static.flickr.com/2309/2263733282_63aa36ded3_b.jpg

liege ich richtung mit der annahme, dass diese spule hinüber ist?

gibt's eine einfache möglichkeit eine spule zu testen (multimeter hab ich, elektrotechnik grundkenntnisse ebenfalls)

wenn ja, wo kann man die am besten beschaffen?

bin in wien zu hause

lg
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Feb 2008, 10:01
Die Spule wurde wohl mal heiß, aber defekt sind die sehr selten. Eher ist ein Kondensator hin.

Testen: Widerstand prüfen, sollte bei 0,2 bis 0,5 liegen, Wenn die Spule defekt ist, hat sie unendlich. Muss nicht ausgebaut werden.

Besser ist es, die Spule auszulöten um mit einem LRC die Induktivität zu messen.

Wenn defekt, die andere Spule ausbauen, L und R messen (lassen) und genau passenden Ersatz bei Plus Elektronik, Strassacker oder Conrad bestellen.


[Beitrag von moby_dick am 15. Feb 2008, 10:03 bearbeitet]
Willy_Brandt
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Feb 2008, 10:03
Hallo @gesys,

ich bin zwar kein Techniker, aber den Bilder nach zu beurteilen würde ich auch sagen, das die Spule durch ist.
Die JBL190 ist ein schöner LS, ich denke schon das man das wieder hinbekommt.

Rufe doch mal den Jens Hoffemeyer (JH Elektronic) an, Tele: 05073-925021 der kannDir bestimmt weiterhelfen

Ich war vor drei Wochen bei Ihm, er hat mir erzählt, das er speziel jemanden für solche Fälle hat. Der ist auch gar ncht teuer, und super Qualität.
Wir hatten so einen ähnlichen Fall an einer T+A.

Greetz Dirk
custom-audio
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Feb 2008, 10:05
Hallo gesys,

das ist mit Sicherheit das Übel.

Von der Weiche der anderen Box mal die Spule entlöten, Induktivität und Widerstand messen und Dir dann Ersatz besorgen. Gibt Garantiert was Passendes. Wechsle am Besten beide aus.

Gruß, custom-audio
markusred
Inventar
#5 erstellt: 15. Feb 2008, 10:56
Aber hossa, da hast du den Speakern ordentlich Leistung aufgebrummt. Dass eine Luftspule der Weiche (im Hochtonzweig!) verbrennt, ist eher sehr sehr selten. Üblicherweise sind Widerstände die ersten Opfer bei länger spielender lauter Musik.

Falls du noch kein Messgerät hast, kannst du dir ein einfaches LCR-Meter kaufen, 25 Euro sollten reichen.

Die Spule selbst ist Billigkram. Es würde zur Vermeidung eines Wiederholungsschadens sinnvoll sein, die Spule belastbarer zu dimensionieren. Also einen dickeren Drahtdurchmesser zu wählen. Es sollte dann auch wieder eine Luftspule und keine Kernspule werden.

Dass es exakt der gleiche Innenwiderstand und der gleiche Induktionswert sein muss, sollte klar sein. Wenn der Wert außerhalb der Normreihe liegt, wickelst du bei einer Spule mit dem nächsthöheren Wert soviele Windungen ab, bis der Wert passt. Eine hochwertige Luftspule wäre ein Exemplar mit Backlackdraht.

Übrigens können sich bei einer defekten Spule im ungünstigen Fall der blanke Draht der Spulenwicklungen so berühren, dass der Verstärker durch die Parallelschaltung der Spule im Hochton annähernd einen Kurzschluss bzw. eine sehr niedrige Impedanz sieht. Daher auch die Abschaltung.

Wenn du ein Lauthörer bist, wäre noch überlegenswert, ob du Mittel- und Hochtöner noch durch ein selbst zurückstellendes PTC-Element schützt. Zwar hat dieses Element auch einen geringen Widerstand, dafür sind die Chassis geschützt. Denn wenn anstelle eines Weichenbauteils mal ein Chassis ausfällt, stehst du auf dem Schlauch. Die Ersatzbeschaffung kann problematisch sein und billig würde das auch nicht.
gesys
Neuling
#6 erstellt: 15. Feb 2008, 15:34
@all

zunächst einmal herzlichen dank für die zahlreichen antworten!

datenblatt der l90 hab ich mittlerweile auch gefunden!

leider wird hier nur die induktivität der spule angeführt (0,12mh)

wie gut muß ein multimeter sein um den widerstand der intakten spule in der 2.box halbwegs korrekt messen zu können?

andersrum gefragt wie stark ändert sich der klang wenn ich jetzt 2 neue spulen mit dickerem draht aber gleicher induktivität reinlöte?
hab auf hifi-zubehör.at Luftspulen mit Backlackdraht stärken von 0,71 -1,4mm und widerstände von 0,09 - 0,28 ohm

lg
moby_dick
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Feb 2008, 16:36
Die meisten Multimeter kommen mit so niedrigen Werten nicht zurecht. Mach es so: Miß die Drahtstärke und kaufe 2 Spulen mit größerer Drahtstärke und 0,12 mH. Backlack muß nicht sein. In den HeDaten des Spulenlieferanten kannst du die Unterschiede des Widerstandes dünn-dick ermitteln und mit Widerstand ausgleichen. Ich vermute aber, man wird keinen Unterschied hören, da so kleine mH-Werte nur geringen R haben. 0,2 Ohm Differenz hört man nicht bei Serienschaltung der Spule, bei einer Parallelspule zum MT schon eher.

Ich habe immer noch den Verdacht, dass die Spule wegen eines anderen Defektes gebrutzelt hat...hast du die defekte schon auf Durchgang geprüft?


[Beitrag von moby_dick am 15. Feb 2008, 16:39 bearbeitet]
WilliO
Inventar
#8 erstellt: 15. Feb 2008, 17:06
Hallo gesys,
ich habe auch meine Zweifel.
Bevor sich eine Luftspule dieser Größe im MT-Bereich infolge Highpower-Betrieb, wie auf den Bildern zu sehen ist, so stark erhitzt das sie förmlich verkohlt, fliegt dir eher der Speaker um die Ohren!
M.E. muß es eine andere/weitere Ursache geben.

Gruß
Willi
gesys
Neuling
#9 erstellt: 15. Feb 2008, 23:32
da einige meinen es muß noch an etwas anderem liegen, was könnte es noch sein?

hier mal der schaltplan der frequenzweiche, die angeröstete spule ist die rot eingerahmte, hab mich übrigens beim ersten posting geirrt, es ist spule l2 und nicht spule l1



wie gesagt der verstärker geht auch dann in schutzschaltung wenn ich den hoch- und mitteltöner abhänge, d.h. wenn die frequenzweiche "unter strom steht" und ich die lautstärke entsprechend erhöhe.

hat jemand einen "trick" auf lager wie man am einfachsten die auf der platine aufgeklebte spule runter bekommt?
anymouse
Inventar
#10 erstellt: 15. Feb 2008, 23:53

moby_dick schrieb:
Wenn die Spule defekt ist, hat sie unendlich.


Oder die Lagen haben Kontakt, dann hat sie einen sehr geringen Widerstandswert, aber auch eine sehr sehr geringe Induktivität.

@gesys:

Ohne Dich jetzt dazu drängen zu wollen, Deinen Verstärker zu schrotten : Ergibt sich auch ein niedriger Widerstand (was den Verstärker zum abschalten bewegt, wenn Du einen niederfrequenten Ton anlegt, oder nur bei hohen Tönen?

Falls letzteres der Fall ist, könnte die Spule in der Tat Isolationsprobleme habe, und die Induktivität ist dahin...
gesys
Neuling
#11 erstellt: 16. Feb 2008, 00:54

anymouse schrieb:

moby_dick schrieb:
Wenn die Spule defekt ist, hat sie unendlich.


Oder die Lagen haben Kontakt, dann hat sie einen sehr geringen Widerstandswert, aber auch eine sehr sehr geringe Induktivität.

@gesys:

Ohne Dich jetzt dazu drängen zu wollen, Deinen Verstärker zu schrotten : Ergibt sich auch ein niedriger Widerstand (was den Verstärker zum abschalten bewegt, wenn Du einen niederfrequenten Ton anlegt, oder nur bei hohen Tönen?

Falls letzteres der Fall ist, könnte die Spule in der Tat Isolationsprobleme habe, und die Induktivität ist dahin...


werd ich mal testen, sinusgenerator software sollt für diesen zweck reichen, oder?
not0815
Inventar
#12 erstellt: 16. Feb 2008, 01:15
Hi,

überprüfe mal den Kondensator C2 100µF. Sollte dieser einen Schluss haben, wird die kleine Spule L2 über die Spule L3 kurzgeschlossen. Da der Gleichstromwiderstand beider Spule weit unter 1 Ohm liegen dürfte, fließt schon bei kleinen Pegel ein sehr großer Strom, so da die kleine Spule gebraten wird.

Ferner könnte R4 niederphmig geworden sein, so daß dadurch der Strom durch die Spule L2 auch stark ansteigen könnte.

Gruß
Sven
Radiologe
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2008, 02:09
Zwischenfrage falls noch nicht gestellt:
Ist der Mitteltöner überhaupt noch okay?Wenn unklar bitte prüfen.
Ein defekter Mitteltöner(kein Durchgang mehr) kann ebenfalls die Spule zerstören.Der Schwingkreis würde bei defektem Mitteltöner nämlich sehr niederohmig werden.

Deshalb prüft man Boxen auch nicht mit abgeklemmten Mittel und Hochtönern,weil der Verstärker bei der Resonanz des Schwingkreises einen Kurzschluss erfahren würde.
Darin könnte auch der Grund liegen,warum der Verstärker bei abgeklemmten Mittel und Hochtöner trotzdem abschaltet.

Gruß Markus
anymouse
Inventar
#14 erstellt: 16. Feb 2008, 07:24

Radiologe schrieb:
Ein defekter Mitteltöner(kein Durchgang mehr) kann ebenfalls die Spule zerstören.Der Schwingkreis würde bei defektem Mitteltöner nämlich sehr niederohmig werden.

Deshalb prüft man Boxen auch nicht mit abgeklemmten Mittel und Hochtönern,weil der Verstärker bei der Resonanz des Schwingkreises einen Kurzschluss erfahren würde.


Das verstehe ich nicht, kannst Du es mal etwas erläutern?! Vermutlich übersehe ich da einen Effekt, aber welchen?! Cih würde (naiv) vermuten, dass ein weiterer Widerstand parallel zu einem Teil eines Spannungsteilers nur den Widerstand verringern, nicht erhöhen kann (jedenfalls nicht aus einem Fast-Kurzschluss zu einer regulären Impedanz).

Das sich durch das Ablemmen des MT/HT das Impedanzminimum verschiebt, ist klar, aber doll absenken würde ich jetzt nicht erwarten.


Radiologe schrieb:
Darin könnte auch der Grund liegen,warum der Verstärker bei abgeklemmten Mittel und Hochtöner trotzdem abschaltet.


Bei einer kurzgeschlossenen Spule L2 würde ich darauf tippen, dass der Zweig C2/C3 bei hohen Frequenzen niederohmig wird und damit die Impedanz in den Keller geht.
gesys
Neuling
#15 erstellt: 16. Feb 2008, 12:50

Radiologe schrieb:
Zwischenfrage falls noch nicht gestellt:
Ist der Mitteltöner überhaupt noch okay?Wenn unklar bitte prüfen.
Ein defekter Mitteltöner(kein Durchgang mehr) kann ebenfalls die Spule zerstören.Der Schwingkreis würde bei defektem Mitteltöner nämlich sehr niederohmig werden.

Deshalb prüft man Boxen auch nicht mit abgeklemmten Mittel und Hochtönern,weil der Verstärker bei der Resonanz des Schwingkreises einen Kurzschluss erfahren würde.
Darin könnte auch der Grund liegen,warum der Verstärker bei abgeklemmten Mittel und Hochtöner trotzdem abschaltet.

Gruß Markus


hab mt + ht in die intakte box eingebaut und getestet, die funzen einwandfrei (hör derzeit ziemlich wenig...)

zu den kondensatoren

macht's sinn die (c2 und c3 auf schaltplan) auch gleich mitauszuwechseln um auf nummer sicher gehen zu können?



wär der gelbe links außen und der blaue in der mitte

ich hab zwar die homepage von bennic gefunden, leider nur keinen hinweis wer die in ö oder d vertreibt.

kann mir hier jemand weiterhelfen ggf. alternativen?


den widerstand werd ich rauslöten und nachmessen, die 18ohm sollt mein messgerät schon halbwegs korrekt anzeigen können...

lg und nochmals danke für die zahlreichen und schnellen antworten!!!
not0815
Inventar
#16 erstellt: 16. Feb 2008, 13:27
Mache doch noch mal ein Foto von der Leiterbahnenseite der Platine. Vielleicht sind ja thermische Verfärbungen zu sehen die weiteren Aufschluss über den Fehler geben könnten.
Radiologe
Inventar
#17 erstellt: 16. Feb 2008, 14:30

Das verstehe ich nicht, kannst Du es mal etwas erläutern?


Hallo,
C und L in serie (also Serienschwingkreis) hat bei seiner Resonanz quasi Null Ohm Widerstand.Da im Mittel und auch Hochtonzweig Serienschwingkreise vorhanden sind (C2-L2-L3) würde sich bei fehlender Wechselwirkung des Chassis ein dauerhafter Kurzschluss einstellen.
Ich suche nachher nochmal etwas zusammen,muss erstmal Besorgungen machen.

Gruß Markus
gesys
Neuling
#18 erstellt: 16. Feb 2008, 14:38
so hier die platine
Morfeus
Stammgast
#19 erstellt: 16. Feb 2008, 15:07
Überprüfe mal den gelben C2. Könnte eine thermische Verfärbung sein, vielleicht scheint aber auch nur das Gelb durch...

Gruß,
Heinz
moby_dick
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 16. Feb 2008, 16:15
Ich würde C2, also den Elko tauschen, da die altern, C3 ist Folie, drinlassen. Muss nicht Bennic sein, jeder glatte Elko, bipolar, geht. Mindestens 36 Volt nehmen.
andyhurricane
Stammgast
#21 erstellt: 14. Mrz 2019, 20:23
Schade das man bei vielen Threads auf einmal nichts mehr hört oder ein Ergebniss auch bei Aufgabe der Fehlersuche hat.
Ein ich gebs auf würde schon reichen oder im besten Fall die Erfolgsmeldung.
Für alle Helfer und Leser ist ein Abbruch einfach
ernüchternd. Hoffe ser TE hat keinen Stromschlag bekommen. ..
Andreas
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