DT-300 + WG mit Truvox 0818

+A -A
Autor
Beitrag
reellamer
Stammgast
#1 erstellt: 22. Apr 2008, 23:34
Hallo!

Eines vorab:
Da ich kürzlich ein Messmikro (MCE2000) erstanden habe wollte ich mal selber einen Lautsprecher entwickeln und sehen was dabei rauskommt.
Ich bitte darum mir Messfehler zu verzeihen und mich über (mögliche) Fehler aufzuklären, bin noch blutiger Messanfänger und brauche etwas Hilfe was auch mit ein Grund für diesen Thread ist!

Mir ist schon vor einiger Zeit der Celestion Truvox 0818 ins Auge gestochen und als ich im Internet ein 4er Pack zum Hammerpreis gefunden habe musste ich einfach zuschlagen.
Als Hochtoner wählte ich den Monacor DT-300 mit dem dank Frank erhältlichen passenden Waveguide WG-300.

Mal etwas im Forum gestöbert und simuliert. Rausgekommen sind -3dB bei 65-70Hz in ca. 19l BR.
Schnell am Wochenende ein paar MDF-Reste auf der Kreissäge zurechtgeschnitten und gebetet dass der Zuschnitt halbwegs passt. Wie sich herausstellte war dieser auf 1mm genau und die Böxchen schnell verleimt.

Danach "mal eben" einen Fräszirkel gebastelt um zum ersten mal in meinem Leben die Chassis zu versenken. Funktionierte auch super bis sich der Dorn dieser frühen Alphaversion lockerte und die Ausfräsung für den zweiten 0818 um insgesamt 3mm zu breit wurde. War sowiso schon zu spät, also den Fräszirkel repariert und weiter gemacht. Die BR-Rohre sind 2 an der Zahl und wurden in den unteren Ecken als dreieckige Ports ausgeführt, ebenso kam eine Versteifung zwischen dem Celestion und dem DT-300 zwischen Schall- und Rückwand. Gedämmt wurde die Box mit einem Streifen Decke eines großen schwedischen Möbelhauses, ca. 1,5fache Boxentiefe mal 1m, sollte nicht so kritisch sein bei einer f3 von 70Hz!?
Das Übrige kennt ihr ja, feilen löten bohren schrauben bla bla...

Schlussendlich sieht das ganze dann so aus:



Die Weiche war ein Kapitel für sich, funktioniert aber besser als erwartet. Da der DT-300 dem Truvox aber nur mit Müh und Not im Wirkungsgrad das Wasser reichen kann durfte ich keinen Wirkungsgrad verschwenden und somit kam das dabei raus (Nahfeldmessung: ca. 3cm vor Membran):


Und beide ohne Beschaltung:



Der Gesamtfrequenzgang sieht noch bescheidener aus, ich habe in 1m Entfernung gemessen, Box steht auf einem Sessel und der am Tisch, ca in Raummitte, zwischen Box und Mikro eine Matte Noppenschaum (natürlich am Boden):
gesamt:


BR-Port:

Weiche:
HT: 68mH/4,7µF
MT: 1,2mH/14,7µF

Sieht mir sehr wellig aus das ganze...
Klingt aber nicht schlecht, kann jedoch noch besser sein (wer hätte das gedacht)!
Und hier fängt es spätestens an das ich Hilfe brauche:
Bekomme ich die Senke bei 750Hz vom Truvox weg, misst die sonst noch jemand der den Treiber hat? Ich hab versuchsweise links und rechts vom Truvox ein Heft an die Box gehalten und somit versucht die Schallwand zu verbreitert, hilft nur minimal bei ca. 600-700Hz.

Weiters erinnert der F-Gang des DT-300 im Superhochton eher an eine Achterbahn als an einen linearen Hochtöner, ist das das WG oder der Treiber selbst? Hab ihn leider gleich aufs Waveguide geschraubt ohne ihn nackt zu messen. Was ich bis jetzt gesehen habe Filtern die meisten sehr viel und senken den DT-300 somit sehr stark ab was ich nicht kann.
Dann muß im Bereich der Trennfrequenz noch was geändert werden, da werde ich diese Woche noch mal etwas herumspielen müssen.


Kommentare und konsstruktive Kritik eurerseits sind erwünscht, aber bitte keine Drohbriefe!

MfG
Andreas
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Apr 2008, 11:03
Na, das ist doch schon mal ganz gut für den Anfang. Ich habe übrigens gerade eine Kombi mit dem Truvox 0818 und dem MHD-190 Horn gebastelt.

Das Waveguide erhöht den Schalldruck der DT-300 ja nur im unteren Übertragungsbereich. Ohne Pegelabsenkung und bei linearer Abstimmung kommst Du mit der Kombi etwa auf 93 dB. Die DT-300 fällt ab ca. 13 Khz leicht ab und das kann man durch einen Überbrückungskondensator bei einer Pegelabsenkung mit Serien-und Parallelwiderstand verhindern. Ohne Pegelabsenkung wie in deinem Fall geht das nicht.
Christoph_Gebhard
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2008, 11:21
Hallo Andreas,

ich finde, das sieht doch schon ganz ordentlich aus.
Die Welligkeiten sind vermutlich teilweise Messfehler/Reflektionen. Außerdem können die Bassreflexkanäle auch noch viel Unheil im Mittelton anrichten, einfach mal probeweise zustopfen.
Interessant wäre noch die Addition der einzelnen Chassis, einmal richtig, einmal falsch gepolt. Da kann man ganz gut erkennen, wie sauber die Weiche trennt.
Außerdem würde ich mal unter Winkel gegenprüfen. Auf Achse hast du wegen der Brechung an den Gehäusekanten eine Senke um 2-3kHz. Wenn du die mit der Weiche jetzt "aufgefüllst" hast, entstehen unter Winkel dann Überhöhungen. Klanglich ist es oft besser, eine Senke auf Achse zu dulden und unter Winkel (10-20°) linear abzustimmen.
Deine 68mH im Hochtonzweig sind entweder wirkungslos (weil viel zu groß) oder mit einer falschen Einheit ausgestattet

Gruß, Christoph
castorpollux
Inventar
#4 erstellt: 23. Apr 2008, 12:53
Hi Andreas,

schließe mich an, schaut gut aus, du solltest evtl. noch ein "Fenster" bei den Fernfeldmessungen setzen

Bei den Nahfeldmessungen ist beim bass einmal die BR-Abstimmfrequenz zu sehen - und einmal nicht. Hast du zwischendrin das Bedämpfungsmaterial eingefüllt?

Grüße,

Alex
reellamer
Stammgast
#5 erstellt: 23. Apr 2008, 12:55
Hallo!


Frank.Kuhl schrieb:
Das Waveguide erhöht den Schalldruck der DT-300 ja nur im unteren Übertragungsbereich. Ohne Pegelabsenkung und bei linearer Abstimmung kommst Du mit der Kombi etwa auf 93 dB. Die DT-300 fällt ab ca. 13 Khz leicht ab und das kann man durch einen Überbrückungskondensator bei einer Pegelabsenkung mit Serien-und Parallelwiderstand verhindern. Ohne Pegelabsenkung wie in deinem Fall geht das nicht.


Das ist ja mein Problem, sonnst hätte ich mich an die Beschaltung deiner D Appolito-Box angelehnt!
Klingt aber trotzdem nicht nervig, ich höre ja viel mit Breitbändern und mag es wenn ein Lautsprecher einen gewissen "Charakter" besitzt!

Kann man durch entfernen des Ferroflouides oder ähnliche Maßnahmen Den Wirkungsgrad etwas erhöhen bzw. den F-Gang verschönen? Haben ja schon viele DIYler gemacht beim DT-300...


@Christoph:
Danke für die Tips, ich werde probieren die LSP mal ordentlicher zu messen!
Außerdem meine ich natürlich 0,68mH, man hätte sonst im Hintergrund eine Trafostation erblicken können.

mfg
Andreas
reellamer
Stammgast
#6 erstellt: 23. Apr 2008, 13:02

castorpollux schrieb:
Hi Andreas,

schließe mich an, schaut gut aus, du solltest evtl. noch ein "Fenster" bei den Fernfeldmessungen setzen

Bei den Nahfeldmessungen ist beim bass einmal die BR-Abstimmfrequenz zu sehen - und einmal nicht. Hast du zwischendrin das Bedämpfungsmaterial eingefüllt?

Grüße,

Alex


Hi,

ich wes jetzt nicht genau was du meinst, die BR-Messung ist in einem der zwei Ports gemacht worden, beim Nahfeld vom Celestion ist nicht mehr viel zu sehen von der Tuningfrequenz. Lass dich nicht täuschen von der Gesammtmessung, ich hab schon überlegt ob ich sie überhaupt reinstelle da nicht aussagekräftig in meinem Raum.

EDIT:
Das mit dem fenstern ist irgendwie komisch, in der Impulsantwort hab ich so gut wie keine Schlenker (grad halt sichtbar) um irgendwo anzusetzen, bei geschätzt gesetztem Fenster sieht der F-Gang nur noch schlechter aus.

Grüsse
Andreas


[Beitrag von reellamer am 23. Apr 2008, 13:06 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#7 erstellt: 23. Apr 2008, 13:24
Das sieht doch sehr gut aus. Zugunsten der Dynamik der Chassis würde ich da nicht mit zuviel Beschaltung eine (fragwürdige) Verbesserung suchen.

Daß sich das gut anhört glaube ich gerne. Bei der Beurteilung des Frequenzganges solltest Du mal etwas außerhalb Achse messen. Je nach Hörgewohnheit so 20 bis 30°.
Warum ? --> Was du im Raum hörst ist ja außerhalb des Hallradius (bei normalem Wohnraum oft zwischen 0,5 und 1.2 m) im wesentlichen das Integral über die gesamte abgestrahlte Leistung des Chassis. Zu dieser Summe trägt aber die Achse nur wenig, der Bereich im Winkel von 10 bis 30° außerhalb der Hauptstrahlungsachse aber am meisten bei.

Gruß SRAM
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 23. Apr 2008, 13:40
Hallo,

Gratuliere zur ersten Eigenkonstruktion.
So gut sah meine dritte noch nicht aus.


reellamer schrieb:

Das mit dem fenstern ist irgendwie komisch, in der Impulsantwort hab ich so gut wie keine Schlenker (grad halt sichtbar) um irgendwo anzusetzen, bei geschätzt gesetztem Fenster sieht der F-Gang nur noch schlechter aus.


Versuche mal rechts im Impulsantwortfenster "Gain" zu erhöhen.
Auch an der Sprungantwort kann man gut sehen, wo der hintere Marker hingehört.

Gruß
Rainer
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Apr 2008, 13:51

reellamer schrieb:


Kann man durch entfernen des Ferroflouides oder ähnliche Maßnahmen Den Wirkungsgrad etwas erhöhen bzw. den F-Gang verschönen? Haben ja schon viele DIYler gemacht beim DT-300...




nein, das hat auf beides keinen Einfluss.


[Beitrag von Frank.Kuhl am 23. Apr 2008, 13:55 bearbeitet]
JesusCRamone
Stammgast
#10 erstellt: 23. Apr 2008, 15:00
Hi, schön, dass du dein Projekt auch hier vorstellst!
Hab mal die "gleiche" Messung gemacht vom 0818, allerdings quick'n dirty:



Läuft in ähnlicher Abstimmung, nur mit 40cm Schallwand.

Würde auf den Einbruch nicht so viel geben und es auf äußere Umstände schieben, deine Messung sieht jedenfalls ziemlich gut aus!

Gruß, Micha
reellamer
Stammgast
#11 erstellt: 23. Apr 2008, 22:07
Wo ist eigentlich der Truvox bei der "Knick in der Optik"?? Die meinst du ja,oder? Kann da nix erkennen.

Außerdem sind meine Messungen auch als Qick'n'Dirty anzusehen, da nix kalibriert ist was den Pegel etc. angeht, außer dem F-Gang vom Mikro! Interessiert mich z.Zt gar nicht welchen Wirkungsgrad ein Chassis hat, steht ja auch im Datenblatt - wenn man 2-3dB wegzählt

Kannst du die Messung mit 1/6 oder 1/12 pro Oktave glätten und ein Raster von 60dB einstellen zum besseren Vergleich?
Bei dir dürften nicht so starke Resonanzen sein wie bei mir oder ist das mit laufendem HT und im Nahfeld vom 0818 gemessen?

@frank:
Bringt das Tuning nur was das man sagen kann "Ich hab einen super HT ohne Ferrofluid und gemoddet ist er auch!" oder ist da auch was dahinter?

@rainer:
Hab ich alles probiert, ev muss ich mal lauter messen, war mit Zimerlautstärke (also so das man sich noch unterhalten kann )!?
Was ist der Unterschied zwischen Impuls und Sprungantwort? Man misst ja bei beidem das Ausschwingen des/der Treiber und die späteren Reflexionen...

@SRAM:
Was deine Philosophie betrifft sind wir der selben Ansicht!
Das mit den Reflexionen klingt einleuchtend, beim messen ist mir das sehr stark aufgefallen da ich das Mic mit der Hand halte und so ein wenig gespielt habe. Bei der Trennfrequenz war von extrem tiefen Einbruch bis linear alles zu messen was mich sehr irritierte. Ich höre außerdem normalerweise auf den Hörplatz ausgerichtet - Angewohnheit von meinen Breitbändern!


@all:
Danke für das Lob, werde schon ganz rot!
Ist ja nicht meine erste Eigenentwicklung, nur die erste mit Mic - das kann man jetzt interpretieren wie man will...

Grüße
_reellamer
JesusCRamone
Stammgast
#12 erstellt: 23. Apr 2008, 22:30
Hi,

tja der Truvox sitzt ganz oben über dem Horn ging nicht anders, sonst wäre der Hochton zu weit oben.
Weil der 0818 so weit oben ist, habe ich ihn leicht auf Ohrhöhe gewinkelt, daher der Knick.

Die Messposition ist bei mir vertikal also genau in der Mitte des Raumes durch die hohen Decken, Reflektionen sind also ggf. nicht so ausgeprägt.
Werde die Tage noch einmal messen, die gezeigte Messung ist von der kompletten Box, incl. Bässe und Hochtonhorn und dem Truvox im 3cm Nahfeld wie du es oben geschrieben hast, allerdings halt noch voll beschaltet (200Hz 18db /1,2kHz 12db ohne Equalizing ... was auch ...).

-Micha


[Beitrag von JesusCRamone am 23. Apr 2008, 22:32 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#13 erstellt: 23. Apr 2008, 23:07

reellamer schrieb:

Hab ich alles probiert, ev muss ich mal lauter messen, war mit Zimerlautstärke (also so das man sich noch unterhalten kann )!?
Was ist der Unterschied zwischen Impuls und Sprungantwort? Man misst ja bei beidem das Ausschwingen des/der Treiber und die späteren Reflexionen...


Lauter messen würde ich auf jeden Fall.
Probiere das mit der Sprungantwort einfach mal. Sie ist im Grunde nur eine andere Darstellungsform der Impulsantwort.
Integriert über die Zeit soweit ich weiß.

Der Zacken, den die erste Reflexion erzeugt, ist imO in der Sprungantwort viel deutlicher zu sehen, als in der Impulsantwort.

Gruß
Rainer
castorpollux
Inventar
#14 erstellt: 11. Mai 2008, 09:12
Hi Andreas,

gibts neuigkeiten?

Grüße,

Alex
reellamer
Stammgast
#15 erstellt: 14. Mai 2008, 19:23
Hallo!

Sicher gibts Neuigkeiten - sie klingen!

Die können es locker mit den Mohai aufnehmen, stehen jetzt auf einem Sessel daneben und spielen mit einem Geistereckhorn zusammen. Der Truvox ist um einiges präziser als die 2 BG20 der Mohai, der Kickbass ist trockener und drückt mehr, er ist nicht so "aufgeblasen". Tonal gibts nix zu meckern, nur klingt es manchmal etwas eigenartig im Hochton - schwer zu beschreiben - irgendwie nach "klirrendem Kunststoff", blechern aber nicht nach Blech.
Ich werde versuchen den Hochtöner noch etwas höher zu trennen um von 3-5kHz noch etwas wegzunehmen.

Btw: Hat jemand Interesse an den großen Mohai? Günstig abzugeben!

Und nochmal eine Frage: Was ist der unterschied zwischen Impuls- und Sprungantwort? Wie kann man dazwischen umschalten in ARTA ?

Und hier die neuen Messungen, neue Messanordnung (wie von euch empfohlen) hat sich aber nicht viel geändert. Korrigierte Kurve ist auch nicht besser, ist der Lautsprecher wirklich so unlinear? Warum spinnt die Phase so?



ich verkleiner mal schnell den Kondensator vorm DT-300...

bis gleich
SRAM
Inventar
#16 erstellt: 14. Mai 2008, 20:12
- unlinear ? --> +-2dB in großen Bereichen ist doch in Ordnung. Was glaubst Du wie manche hochgelobte high-end Box aussieht ?

- Phase: dreht doch schön langsam und kontinuierlich. Voll in Ordnung so, selbst bei der Übergangsfrequenz.

- Impuls versus Sprung: beim Impuls hat man grundsätzlich das Problem, daß dieser ja im Idealfall unendlich hoch bei Breite gegen null sein muß um überhaupt Energie in das System zu pumpen. In der Praxis ist das dann ein Kompromiss zwischen maximaler Höhe (max. Volt-out Verstärker limitiert) und endlicher Breite um noch genügend Anregungsenergie zu haben.
Ein Sprung hingegen ist sehr viel einfacher: erst anliegende Spannung null, dann gleichbleibende Spannung konstanter Höhe. Sehr einfach z.B. mit einer Batterie und einem Schalter zu realisieren: Schalter aus, Erfassung Zeitbereich starten (ich kenn das noch als: Papiervorschub Schreiber an )Schalter an, abwarten bis ausgeschwungen, danach Schalter wieder aus, hat man gleich auch noch den Ausschaltsprung.

Übrigens sehr schön um endlich mal in den Kopf zu kriegen, daß der Lautsprecher ain Schnellewandler ist, d.h. eine stillstehende Membran, auch wenn diese ausgelenkt ist, strahlt eben keinen Schall ab. Und: der akustische output eines dynamischen Lautsprechers ist die Ableitung des elektrischen Eingangssignales. Das begriffen zu haben spart eine Menge überflüssiger Diskussionen.

Gruß SRAM
ton-feile
Inventar
#17 erstellt: 14. Mai 2008, 21:15
Hallo Andreas,

Deine Messungen sehen gar nicht schlecht aus, finde ich.
Die Impulsantwort deutet aber auf frühe Reflexionen hin.


Schau doch mal, ob in der Nähe des Lautsprechers oder des Mikros irgendwelche Flächen die Messung stören könnten.



Wenn Du die Sprungantwort ansehen möchtest, genügt ein Klick auf die Schaltfläche "Sprung" rechts neben der für den ungeglätteten Amplitudengang.
Die kannst du dann bis zum Maximum spreizen, damit sie informativer wird.

Edit: Das habe ich vergessen. Wenn Du zB die Sprungantwort sehen willst, muss das Fenster für den Amplitudengang geschlossen sein. Es geht immer nur eine Darstellungsform auf einmal.



Die Sprungantwort ist wie der Amplitudengang, oder das Wasserfalldiagramm usw, eine Möglichkeit, die Impulsantwort auszuwerten,
bzw sie in einer Form darzustellen, die unsere Imaginationsfähigkeit nicht überfordert. (was ja bekanntlich ziemlich leicht ist. )
Deshalb sind diese Schaltflächen für Frequenzgang, Sprungantwort, Kumulatives Zerfallsspektrum usw in einer Reihe, eben weil sie alle aus der Impulsantwort als Basis berechnet werden.



Die akustische Phase sieht imO völlig normal aus.
Das die zickzack verläuft, liegt nur an der Visualisierung.
Eigentlich würde sich eine durchgehende Linie ergeben, die mit steigender Frequenz immer steiler nach unten führt.

Das passt aber nicht auf den Bildschirm, weshalb die Kurve beim Überschreiten der -180 Grad Linie einfach bei +180 wieder auftaucht.



Bei deiner Impulsmessung könntest du evtl. die Marker etwas günstiger setzen.

Versuche doch mal, erst den roten Marker unmittelbar vor die Impulsantwort zu setzen. (Noch etwas knapper ran, als in deinem Pic jetzt der gelbe Marker.)

Dann setze den gelben so weit vor den Roten, bis ein Gate von 1,000ms angezeigt wird.

jetzt klicke oberhalb der Impulsantwort bei "delay for phase estimation" auf die Schaltfläche "get".

Den Gelben lässt Du dann stehen, wo er ist und der Rote kommt wieder vor die erste Reflexion, wie in deinem Pic.

Jetzt bildet ARTA die akustische Phase ab einer Millisekunde von der Position des Gelben Markers auf der Timeline.



Schön wäre auch ein Wasserfalldiagramm.
Am liebsten mag ich die Skalierung nach Perioden, weil ich finde dass die Optik dann am ehesten mit dem klanglichen Eindruck übereinstimmt.

Dazu brauchst du nur auf die Schaltfläche "BD" für Burst Decay klicken.
Es gibt einiges einzustellen, aber versuche es einfach erst mal mit den vorgeschlagenen Werten.



Vielleicht gewinnst Du dann eine Information, warum es obenrum in deinen Ohren seltsam klingt.
Vielleicht liegt das Problem auch außerhalb des Hochtonbereichs.

Da kann man sich leicht verhauen, weil manche Störungen zwar im Hochtonbereich Ärger machen, aber u.U. im Präsenzbereich entstehen.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 14. Mai 2008, 21:57 bearbeitet]
reellamer
Stammgast
#18 erstellt: 14. Mai 2008, 22:53
Danke für die hilfreichen Antworten!

Leider hab ich ein viel zu gutes Album zum Probehören eingelegt, ich höre jetzt gerade das Vorgängeralbum und komm noch nicht vom Hocker hoch!

Wegen dem Hochton war warscheinlich u.a. die Leinwand schuld die bis zu den Boxen runterhing, es ist ein wenig besser geworden setdem ich sie vorher aufgerollt habe.

Ich hatte heute meinen Werkzeugkoffer nicht mit zuhause wegen der Lötstation, die Lötspitze vom Privaten ist nur mehr zum Dachrinnenlöten zu gebrauchen. Morgen werde ich mich noch mit der Weiche und dem Messen spielen.

Gruß
Andreas
impidimpi
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 17. Okt 2008, 14:18
was ist aus dem Projekt geworden?

mfg
reellamer
Stammgast
#20 erstellt: 18. Okt 2008, 02:08

impidimpi schrieb:
was ist aus dem Projekt geworden?

mfg



Sie laufen und laufen und es ist noch nicht der innere Drang aufgekommen was neues anzuschaffen. Außer 12"-Kicker zwischen die Tops und meine zwei 18LW1400 , aber eher als Ergänzung/Gewissensberuhigung als das es nötig wäre da die Tops für 8-Zöller sehr sauber und dynamisch bis 80Hz runterspielen.

Die Messungen nach dem Weichenumbau - der erst vor ca. einem Monat passierte - waren fast ident, es wurde nur die durch verschalten mehrerer Bauteile aus der Bastelkiste entstandene zu große Weiche minimiert und mit den nächsten Normwerten wieder aufgebaut.

Die Tops klingen noch genau so, ich hab sie mal kurz gegen die Diva Monitor (Eminence Beta 10 CX + APT 50 ) getauscht und war von diesen enttäuscht:

In meinem Raum (Hörabstand ca. 5m) zu dumpf und Mittig, klang eher nach unbeschalteten Breitbänder als nach "High-End & Low-Cost Koax" wie im zugehörigen Thread propagiert. Da war wohl keiner im Stande mal nachzumessen - Ich schon: sieht schrecklich aus, klingt aber im richtigen Raum ganz gut. Messung auf Achse ist ja noch lange nicht das endgültige Qualitätsmerkmal - vor allem bei einem Koax.

Dafür waren meine Tops im ursprünglichen Raum der Divas sehr hell --> dieser Raum hat 4 kahle Wände + Decke also klar das das so kommt da sie sehr linear abgestimmt sind wie man oben sieht. Im Schlafzimmer hab ich auch einen BB laufen da ähnliche Raumbeschaffenheit.

Ich fühlte mich wie mit verschlagenen Ohren und beim Boxentausch-Partner klingelten gleichnamige schon.

Nach einer Stunde Testhören waren die beiden Konstruktionen schnell wieder in ihrem ursprünglichen Zuhause und die Besitzer noch zufriedener als zuvor. *gg*

Und die Moral von dieser G'schicht - den Raum nicht dämmen tut man nicht!

mfg und gute Nacht
DasOundA
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 18. Okt 2008, 10:39
Hi.
Schön beschrieben
Mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass die Raumakustik ein ganz schönes Wörtchen mitzureden hat. Ich denke aber, dass bündelnde Konzepte dort eher noch Vorteile haben, als breitstrahlende. Mir gefällt dein Konzept generell - quasi Powerhifi. Mit diesen ganzen 83db Wirkungsgrad "Tröten" kann ich nicht so sehr viel anfangen

Bai bai!
reellamer
Stammgast
#22 erstellt: 18. Okt 2008, 13:33
Da stimm ich dir voll zu!

Hab die 18sound nur auf einem 200W-Amp hängen und die Tops auf einem Onkyo TX-SR-504E mit ca. 120W pro Kanal und das reicht um jegliche Konversation im Raum zu verhindern. War aber zu faul die Modul-Hörner zu bauen, darum stecken sie im BR-Gehäuse (Hersteller-Bauvorschlag). Entweder ich bau die mal bei Zeiten oder aktiviere mein Geister-Eckhorn mit den Treibern.
Und die ~93dB Wirkungsgrad der Tops sind ganz OK, etwas mehr wäre halt noch schön. Ev kommen sie später mal nach hinten und als Fronts doppel-12"... Könnte aber etwas Oversized werden...

MFG
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Celestion 0818
JesusCRamone am 27.01.2008  –  Letzte Antwort am 01.02.2008  –  13 Beiträge
4x BG20 und 2x DT-300 WG
Fabian-R am 20.03.2015  –  Letzte Antwort am 22.03.2015  –  13 Beiträge
Truvox 0818MR
jogi59 am 21.05.2009  –  Letzte Antwort am 21.05.2009  –  2 Beiträge
Celestion Truvox 1225
Stereosound am 03.05.2009  –  Letzte Antwort am 04.05.2009  –  4 Beiträge
Messungen Truvox-0510
atomium am 28.04.2009  –  Letzte Antwort am 28.04.2009  –  6 Beiträge
Kleine Frage wg. Monaco Guido u. DT-300
raw am 19.02.2006  –  Letzte Antwort am 28.02.2006  –  27 Beiträge
Celestion 1020 bzw 0818 Taugen die was?
Holzhorn am 01.09.2009  –  Letzte Antwort am 02.09.2009  –  7 Beiträge
Suche Hochtöner für Celestion Truvox/TF-0510
Joker10367 am 14.10.2015  –  Letzte Antwort am 02.11.2015  –  13 Beiträge
Seas 22TAFG und WG-300 Waveguide: Messungen!
Loiti am 08.09.2006  –  Letzte Antwort am 11.09.2006  –  15 Beiträge
Messdaten für Monacor DT-300
ducmo am 14.08.2007  –  Letzte Antwort am 14.08.2007  –  21 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitgliedharry_kleinmann
  • Gesamtzahl an Themen1.551.058
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.989

Hersteller in diesem Thread Widget schließen