Stoff für Lautsprecher-Blende - welche Qualität und Anforderungen?

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floorcable
Stammgast
#1 erstellt: 22. Mai 2008, 08:24
Hallo,

ich möchte mir für mein laufendes Projekt eine Stoffverkleidung für den Tieftöner bauen. Nun hat eine Bekanter von mir jede Menge hochwertige Stoffreste aus der Möbelfertigung. Ist sowas geeignet, auch wenn es eher schwere und dichte Qualität ist? Kommt der Bass da noch durch? Oder sollte ich nach etwas "Netzartiger" Struktur suchen?

Am liebsten wäre mir etwas in der Art der alten Röhrenradios, deren Front meist bespannt war.

Gruß
Dirk
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Mai 2008, 10:40
Dicke schwere Stoffe sind nicht geeignet. Der Bass hat damit aber am wenigsten Probleme, eher der Mittelhochton wird dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Es gibt hier im Fachgeschäft Stoffe zur Bespannung von Lautsprechern aus dem Car-Hifi-Bereich. Die sind schon sehr blickdicht, aber sehr maschig, wenn man nah dran geht. Sowas sollte es schon sein. Ich hatte damals 13€ für ein Stück der Größe 0,75x1,25m bezahlt. Sowas gibt's auch bei ebay.
charliebrown37
Stammgast
#3 erstellt: 22. Mai 2008, 14:52
Hallo,

für Lautsprecher gibt es spezielle Bespannstoffe, die man wie gesagt im Fachhandel bekommt. Gibt es in verschiedenen Farben und sind auch gar nicht teuer. Jeder Anbieter von LS-Bausätzen hat sowas im Angebot.

Einen anderen Stoff würde ich nicht nehmen.
selector24
Inventar
#4 erstellt: 22. Mai 2008, 20:45
Hallo Freunde,

wenn sich mal einer die Mühe gemacht hätte sich die Absorbtionswerte verschiedener Stoffe anzuschauen....

Selbst sehr schwere Stoffe 300g/m² aufwärts zeigen keine nennenswerten absorbtionseigenschaften unterhalb von 1000Hz.

Für einen Subwoofer ist also ziemlich jeder Stoff geeignet.
Lediglich Stoffe mit starker Inmpregnierung oder gar Kunststoffbeschichtung sind mangels Luftdurchlässigkeit nicht geeignet.

Wenn du durch den Stoff ohne nennenswerten Widerstand duchpusten kannst kannst du ihn auch für deinen Subwoofer verwenden.

lg

Wolfgang
floorcable
Stammgast
#5 erstellt: 23. Mai 2008, 09:08

floorcable schrieb:

ich möchte ... eine Stoffverkleidung für den Tieftöner



selector24 schrieb:
Hallo Freunde,

wenn sich mal einer die Mühe gemacht hätte sich die Absorbtionswerte verschiedener Stoffe anzuschauen....

Selbst sehr schwere Stoffe 300g/m² aufwärts zeigen keine nennenswerten absorbtionseigenschaften unterhalb von 1000Hz.

Für einen Subwoofer ist also ziemlich jeder Stoff geeignet.
Lediglich Stoffe mit starker Inmpregnierung oder gar Kunststoffbeschichtung sind mangels Luftdurchlässigkeit nicht geeignet.

Wenn du durch den Stoff ohne nennenswerten Widerstand duchpusten kannst kannst du ihn auch für deinen Subwoofer verwenden.

lg

Wolfgang


Vielen Dank Wolfgang,
das ist endlich mal eine fachliche Auskunft zu dem Thema. Hast Du auch eine Link zu den von Dir angesprochenen Absobtionseigenschaften von Textil?

Grüße
Dirk
sakly
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Mai 2008, 10:16
Oh, ich hatte überlesen, dass es nur um einen Tieftöner geht.
Aber ich hatte ja auch erwähnt, dass der Tieftöner damit am wenigsten Probleme hat
selector24
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2008, 13:08
Hallo,

ich habe mir das damals angesehen als ich meinen Partykeller akustisch optimiert habe.

Ausgangspunkt war die Berechnung der Nachhallzeit nach Sabine. Wenn du danach suchst findest du sicher jede Menge Absorbtionskoeffizienten, wie zB hier bei Sengpiel:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RT60Koeff.htm

lg

Wolfgang
Spatz
Inventar
#8 erstellt: 23. Mai 2008, 13:44
Dass der Stoff keinen Einfluss hat ist leider falsch.

Zwar absorbiert er nicht direkt den Schall, verhält sich aber dennoch wie ein Fließwiderstand vor dem Chassis, und verändert damit die TSP sicher deutlich messbar. Es erhöht sich der Mechanische Widerstand, was ein niedrigeres Qms zur Folge hat. In der neuesten AJHorn-Version kann man das ganze als 6th-Order Bandpass mit einem sehr kurzen Horn mit Dämpfung im Bereich zwischen 100 und 500 beschreiben.

Den genauen Dämpfungswert weiss man aber erst nach einer Messung des Chassis im Gehäuse.
sakly
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Mai 2008, 13:52

Spatz schrieb:
Dass der Stoff keinen Einfluss hat ist leider falsch.


Das hat ja auch niemand behauptet.
Spatz
Inventar
#10 erstellt: 24. Mai 2008, 13:17
Ich meinte auch "keinen Nennenswerten..."
sakly
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Mai 2008, 07:56
Wenn Du schreibst, dass man das bei AJ-Horn mit dem Ergebnis einer Dämpfung bei 100-500Hz simulieren kann, dann sehe ich für einen Subwoofer immer noch kein Problem. Bei einem Sub sind 100Hz sowieso schon gedämpft durch das Filter.
Redet man über einen Tieftöner, der auch in diesen Bereich hineinspielt, würde mich persönlich jetzt interessieren, wie hoch diese Dämpfung ist. Ich denke, das ist bei gescheitem Stoff unkritisch.
Spatz
Inventar
#12 erstellt: 25. Mai 2008, 12:07
Ich meine auch nicht 100 - 500 Hz, sondern einen Wert für die Dämpfung zwischen 100 und 500 bei AJHorn (ohne Einheit). Für ein normales steifes BR-Gehäuse sollte man z.B. bei AJHorn als Wert für die Däpfung auch schon etwa 30 eingeben. Nur mal so als Anhaltspunkt...

Wie gesagt, den reellen Einfluss des Stoffes kann man nachsimulieren, wenn man eine Impedanzmessung des fertigen Systems hat.
sakly
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Mai 2008, 13:49
Ach so meintest Du das. Ich denke dann kommt man mit einer Vergleichsmessung ohnehin besser aus.
selector24
Inventar
#14 erstellt: 25. Mai 2008, 16:04
Hallo Sakly,

freilich stellt das Volumen zwischen Chassis und Stoff zusammen mit dem Fließwiderstand des Stoffes einen Tiefpass dar.

Ich habe lediglich behauptet dass dessen Wirkung weit oberhalb des Einsatzbereichs eines Subs liegt und daher völlig irrelevant ist.

Könntest du mal (rein interessenshalber) eine Aj-Simu einstellen? Ich habs leider nicht...

lg

Wolfgang
sakly
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Mai 2008, 16:58
Das könnte höchstens Spatz machen. Ich habe keine AJ-Horn-Lizenz.
Da man aber das Vrhalten in der praxis nicht kennt, kann man das auch schlecht simulieren. Das ist ja von der Spannfestigkeit, Durchlässigkeit und Flächengewicht des Stoffes abhängig. Selbst beim gleichen Stoff variiert das ja. Insofern bringt eine Simulation dessen recht wenig. Ich denke, dass der Einfluss im niederfrequenten Bereich sehr marginal ist.
selector24
Inventar
#16 erstellt: 26. Mai 2008, 06:37
Hallo,

sorry, Spatz war ja der Simulant...

Mich hätte nur mal interessiert was AJ mit den genannten Parametern simuliert.

lg

Wolfgang
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