Isophon PSL 300 durch Ravemaster BSW 124 II ersetzt

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hifiblaubaer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jan 2005, 23:35
Hallo !

Vor etlichen Jahren habe ich die Hornkehle H520 von Isophon in einer 4 Ohm Version mit eigener Frequenzweiche gebaut.
Bestückt ist die Box ursprünglich mit PSL 300, PSM 120 und SKK 10. Mit dem Klang dieser Variante war ich lange sehr zufrieden.
Leider hat sich mittlerweile die Schaumstoffsicke des PSL 300 aufgelöst und ich mußte ihn ersetzen.
Da ich keine Isophon Chassis mehr bekommen konnte , habe ich mich nach einigen Recherchen für den Ravemaster BSW 124 II entschieden. Der Bass ist jetzt knackiger und druckvoller, aber irgendwie hat sich auch was bei den Mitten geändert.
Die Trennfrequenzen der 12db Weiche liegen bei ungefähr 250-300 Hz und bei ca 3500 Hz.
Mein Interesse am Boxenbau ist wieder erwacht und ich möchte jetzt meine Weiche anpassen, z.B. die Impedanz-verläufe mit einfachen RC-gliedern entzerren und ggf auch den PSM 120 in bestimmten Bereichen durch einen Widerstand dämpfen.
Mir fehlen jetzt noch die TSP vom PSM 120 und vom SKK 10, beide 4 Ohm.
Meine Kenntnisse sind auch schon etwa 15-20 Jahre alt, und begrenzen sich im Wesentlichen auf ein Taschenbuch aus dem Franzis-Verlag, RPB 105 - ich glaube von Hans Herbert Klinger (Das Buch hat sehr gelitten und der Umschlag fehlt).

Da ich bei der Suche nach Daten immer wieder auch auf Seiten dieses Forums gelangt bin, erhoffe ich mir jetzt die o.g TSP und generelle Tips zu Widerständen auf Frequenzweichen.

Vielen Dank schon mal mindestens fürs Lesen dieser Anfrage, kurz und knapp wäre hier wohl gelogen.

Leider habe ich gestern den Beitrag in der falschen Rubrik abgestellt, Dank an panther's wohlwollenden Rat.


[Beitrag von hifiblaubaer am 05. Jan 2005, 23:47 bearbeitet]
georgy
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2005, 23:52
Wenn du den Isophon Baß noch hast kannst du die Sicken erneuern lassen bei
http://www.lup-berlin.de/indexs.html
hifiblaubaer
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jan 2005, 00:36
Hallo georgy,

danke. Daran habe ich kurzzeitig auch gedacht, den Gedanken aber verworfen, weil ich
a) gehört/gelesen habe, daß das ziemlich teuer sei,
b) damals in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht hatte, man könne eine Membran durch Auftragen einer Schicht Klarlack irgendwie veredeln, weshalb ich wohl auch die Membranen dann gebraucht hätte,
c) mir nicht sicher bin, ob es sich für zwei über 20 Jahre alte Chassis lohnt und das Ergebnis dann auch wirklich mit einen Speaker aus einer regulären Fertigung mithalten kann.

Wie dem auch sei, die Ravemaster Bässe sind bezahlt und eingebaut - ich mußte dazu die Einbauöffnungen um einen guten Zentimeter vergrößern. Sie gefallen mir auch gut, bis auf die Nebenwirkungen in den Mitten halt.

Gruß
georgy
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2005, 02:33
Ich habe fast 30 Jahre alte Isophon Bässe hier die mal neue Sicken bekommen haben. Dafür was das gekostet hat hätte ich nicht mal zum Einkaufspreis was gleichwertiges bekommen.
Wenn es mit den neuen Bässen genauso gut klingt ist das natürlich gut.
das_n
Inventar
#5 erstellt: 06. Jan 2005, 10:46
mhhh komisch dass der ravemaster schon bei so niedriger trennfrequenz mist baut, meines wissens nach wird der erst so ab 1kHz ungemütlich.....

sicher dass die trennfrequenz stimmt (250-300Hz) und nicht irgendwie höher liegt (500Hz oder so)? dann könnte nämlich der ravemaster noch deutlich in die mitten reinragen, was jetzt eigentlich kaum merkbar sein dürfte.

wenn du dein ohr dranhälst, sind da die mitten recht laut?
hifiblaubaer
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Jan 2005, 23:22
Hallo das_n,

die Trennfrequenzen liegen in den Bereichen, untere Trennfrequenz : Luftspule lt Beschriftung 2,7 mH mit Eisenkern auf über 3 mH aufgeblasen, Elko 100uF; obere nominal 0,22 mH mit 4,7 + 3,3 uF.
Beim PSL 300 hatte ich die Impedanz mit 2R7 Drahtwiderstand und 68uF Bipolelko rauh entzerrt. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, frage ich mich, ob das beim TT wohl richtig sein kann - beim BSW 124 II habe ich das RC-Glied schnell deaktiviert.
Die Bauteile hatte ich beim Kauf (vor ca 15 Jahren) nachmessen können und die Werte paßten sehr gut zu den damals errechneten. Leider habe ich aber keine Aufzeichnugen mehr über die gemessenen Werte.
Die Spulen waren allerdings schweineteuer, wegen der großen Drahtstärke für den niedrigen Eigenwiderstand. Ich würde also ungern andere kaufen müssen.

Wenn man dem Frequenzverlauf des BSW 124 II glauben darf, sind 300 Hz keine schlechte Trennfrequenz. Es kommt mir auch nicht so vor, als ob er selber zuviel Mitten abstrahlt. Vielleicht gibt es eine Wechselwirkung zwischen TT, MT und Verstärker (Uralter Technics SU-8088K, soll 2x130W Sinus an 8 Ohm leisten, was dem Gewicht nach sein könnte).

Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, so schön in der Mitte zwischen den Kisten, vielleicht jeweils 2 Meter Abstand, höre ich, laut wie leise, reichlich Bass und die Mitten wirken nicht so sehr übertrieben. Die Boxen stehen beide unter derselben Dachschräge und mein Sitzplatz ist an der gegenüberliegenden Dachschräge, allerdings handelt es sich um den Spitzbodenraum unter dem Dach, mit wenig Volumen.
Bewege ich mich an eine Stelle des Raumes, die nicht direkt von den Boxen bestrahlt wird, hört man fast nur noch Mitten und Höhen.

Ich werde noch mal ganz genau auf Verpolung prüfen und habe vor, die Weichen neu zusammenzubauen. Einmal wegen der Lötstellen und zum anderen wegen der Optik - sie sind von außen auf der Rückwand "freitragend" angebracht, damit die großen Spulen innerhalb der Schallführung nicht stören. Bei der Gelegenheit halte ich es für sinnvoll auch die Impedanzen zu entzerren, wofür ich noch die TSP vom PSM 120 ( der mit 90 db, nicht der PSM 120 Alu mit 92? db) und vom SKK10 benötige. Und ich möchte mehr wissen über Widerstände auf Frequenzweichen!

PS.:Wenn ich Verpolung feststelle, werd' ich's zugeben !

Gruß
Apalone
Inventar
#7 erstellt: 07. Jan 2005, 10:42

hifiblaubaer schrieb:
Hallo das_n,

die Trennfrequenzen liegen in den Bereichen, untere Trennfrequenz : Luftspule lt Beschriftung 2,7 mH mit Eisenkern auf über 3 mH aufgeblasen, Elko 100uF; obere nominal 0,22 mH mit 4,7 + 3,3 uF.
Beim PSL 300 hatte ich die Impedanz mit 2R7 Drahtwiderstand und 68uF Bipolelko rauh entzerrt. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, frage ich mich, ob das beim TT wohl richtig sein kann - beim BSW 124 II habe ich das RC-Glied schnell deaktiviert.
Die Bauteile hatte ich beim Kauf (vor ca 15 Jahren) nachmessen können und die Werte paßten sehr gut zu den damals errechneten. Leider habe ich aber keine Aufzeichnugen mehr über die gemessenen Werte.
Die Spulen waren allerdings schweineteuer, wegen der großen Drahtstärke für den niedrigen Eigenwiderstand. Ich würde also ungern andere kaufen müssen.

Wenn man dem Frequenzverlauf des BSW 124 II glauben darf, sind 300 Hz keine schlechte Trennfrequenz. Es kommt mir auch nicht so vor, als ob er selber zuviel Mitten abstrahlt. Vielleicht gibt es eine Wechselwirkung zwischen TT, MT und Verstärker (Uralter Technics SU-8088K, soll 2x130W Sinus an 8 Ohm leisten, was dem Gewicht nach sein könnte).

Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, so schön in der Mitte zwischen den Kisten, vielleicht jeweils 2 Meter Abstand, höre ich, laut wie leise, reichlich Bass und die Mitten wirken nicht so sehr übertrieben. Die Boxen stehen beide unter derselben Dachschräge und mein Sitzplatz ist an der gegenüberliegenden Dachschräge, allerdings handelt es sich um den Spitzbodenraum unter dem Dach, mit wenig Volumen.
Bewege ich mich an eine Stelle des Raumes, die nicht direkt von den Boxen bestrahlt wird, hört man fast nur noch Mitten und Höhen.

Ich werde noch mal ganz genau auf Verpolung prüfen und habe vor, die Weichen neu zusammenzubauen. Einmal wegen der Lötstellen und zum anderen wegen der Optik - sie sind von außen auf der Rückwand "freitragend" angebracht, damit die großen Spulen innerhalb der Schallführung nicht stören. Bei der Gelegenheit halte ich es für sinnvoll auch die Impedanzen zu entzerren, wofür ich noch die TSP vom PSM 120 ( der mit 90 db, nicht der PSM 120 Alu mit 92? db) und vom SKK10 benötige. Und ich möchte mehr wissen über Widerstände auf Frequenzweichen!

PS.:Wenn ich Verpolung feststelle, werd' ich's zugeben !

Gruß


Nun, das ist nicht besonders unwahrscheinlich, dass bei einem anderen Treiber die Weiche nicht mehr korrekt funktioniert...

Da du deine Bauteile auf jeden Fall behalten willst, experimentiere mal mit 2 oder 3 Spulen/Bauteilwerten so zwischen 0,5 und 1,5 mH, die du einfach in Reihe zusätzlich hinter die Bassspule legts. Durch den zusätzlichen Widerstand in Reihe ändert sich die Einfügungsdämpung und damit ggf. auch die Abstimmung; dürfte bei TL aber nicht viel ausmachen.
Durch die angehobene Induktivität sollte aber der obere Bassbereich etwas stärker bedämpft werden.

Der Vorgang ist ein schönes Beispiel dafür, dass das Austauschen von Treibern nicht so einfach funktioniert und im Regelfall Nacharbeiten erfordert - bei komplexeren Änderungen nur machbar mit Messsystem!

Viele Grüße
Marko
das_n
Inventar
#8 erstellt: 07. Jan 2005, 11:24
wenn der ravemaster mitten mitabstrahlt, so müsste sich die mittenwiedergabe bei verlassen des "sweep-spots", also des idealen hörebereiches, deutlich ändern. denn falls der bsw stark mitten mitabstrhlt, bündelt er recht stark (als 12"er.....)
hifiblaubaer
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Jan 2005, 22:06
Hi,

ich habe meine Boxen nochmal genau unter die Lupe genommen:
- ein Hochtöner war verpolt
- ein paar nicht mehr benötigte Schraubenbohrungen habe ich abgedichtet und das Mitteltönergehäuse noch mit Glaswolle gedämmt.

der verpolte Hochtöner könnte außerdem noch schadhaft sein : die Windungen der Schwingspule kleben nicht mehr sauber zusammen ,aber eindeutige Nebengeräusche sind mir noch nicht aufgefallen.
Vielleicht werde ich die auf Dauer ersetzen, wenn anfängt zu nerven.

Yello, Shamall und so weiter machen jetzt noch mehr Spaß als mit den PSL 300.
Die Klangänderung abhängig von der Hörerposition schiebe ich auf die räumlichen Gegebenheiten, wahrscheinlich sind sie mir vorher nur nicht richtig aufgefallen.

Für die Induktivitäten von SKK10 und PSM 120 interessiere ich aber immer noch, ich habe leider nicht die Möglichkeit sie selber zu messen.


Vielen Dank für eure Beiträge

Grüße
hifiblaubaer
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Jan 2005, 02:47
Hallo noch mal,
nur falls sich noch jemand dafür interessieren sollte:

Ich hab jetzt ne ganze Weile Probe gehört und kann jetzt sagen, daß mir der Wechsel zum Ravemaster nicht leid tut.
Im Gegenteil bin ich sehr davon begeistert! Nach meinem subjektiven Hörempfinden (Mess- und Vergleichs-möglichkeiten habe ich nicht) kommen die Boxen deutlich tiefer runter und sind lauter, der Bass allgemein ist knackiger und trockener. Bei den Isophon PSL 300 habe ich früher oft so 2-3 Striche mit dem Bassregler nachholfen, das brauche ich jetzt nicht mehr - die Klangregeler stehen bei sehr niedrigen wie auch bei sehr hohen Lautstärken auf neutral.
Beim Leisehören fällt auf, daß der Bass sehr tief und sauber kommt, beim Lauthören kommt richtig Druck.
Ich weiß zwar nicht, wie die Ravemaster sich in einer BR-Box anhören, für meine Hornkehle allerdings stellen sie eine Aufwertung dar, die ich empfehlen kann.
Wer die Hornkehle H520 nicht kennt, kann sich eine Bauzeichnung im Isophon-Archiv ansehen. Ich weiß jetzt nicht die URL, das Archiv ist aber schon im Forum erwähnt worden.
Die Weiche habe ich jetzt nicht großartig verändert, damals (min. 15 Jahre her, exakte Werte hab ich vergessen, Trenn frequenzen ~ 250-300 Hz und ~ 3500-4000 Hz) habe ich sie nach Butterworth Formel als 12 db Weiche berechnet und mit nachgemessenen Spulen und Kondensatoren bestückt:
TT : Luftspule 2,7 mH (~1,5 mm Draht)+ Eisenkern (dicke Maschinenschraube mit Muttern) und Bipol-Elko rauh 100V 100uF
MT : Luftspule 2,7 mH (~1 mm) Draht + Eisenkern wie beim TT , Bipol-Elko rauh 100V 100uF, Luftspule 0,22 mH (ohne Kern) und Monacor Folko 8 uF (4,7 + 3,3 Parallel) sowie RC-Glied 2R7 mit 15 uF (Bipol rauh 63 V)
Beim HT habe ich ebenfalls die 0,22 mH und 8uF verwendet, aber kein RC-Glied.

Die angegebenen Werte sind die aufgedruckten, nicht die gemessenen! Die Tiefpassspulen müssen durch den Kern etwas über 3 mH haben.
Nachdem, was ich jetzt im Forum alles so gelesen habe, werden die Bipolelkos wohl gealtert sein, ich werde sie demnächst durch qualitatitiv hochwertigere ersetzen. Vielleicht mach ich auch noch ein RC-Glied an den Ravemaster, (und wenn mir einer die Induktivität des SKK10 verrät, auch daran noch), nur um zu sehen was es bringt.

(Hier wollte ich ein Bild der Box, eins der Weiche und ein Vergleichsfoto des PSL 300 mit dem BSW 124 II hinsetzen, weiß aber nicht wie's geht)

Mit dem ganzen Text hier wollte ich mich eigentlich nur bei Euch für die Tips , nicht nur in diesem Thread, bedanken und sagen, daß aus der Reparatur letztendlich eine Verbesserung geworden ist - vielleicht nicht messtechnisch , aber es klingt besser.


Gruß
Lothar
ukw
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2005, 15:19
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