Geeignete Chassis als Partner für Stage Accompany 8535 Bändchen

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thomas_f.
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jan 2010, 22:40
Hallo liebe Leute,

bin schon seit einiger Zeit nicht mehr im Forum gewesen, weil ich soweit mit meinen DIY-Lautsprechern (Isophon 12", Supravox 135 Breitbänder und Perless HT an einem vollaktiven, digitalen System mit Raumklangkorrektur von Lyngdorf) sehr zufrieden bin. Nach diversen teuren sog. "Hifi"-LS aus dem Shop, war/ist das für relativ schmales Geld schon eine Traumkombi.

Ganz zufrieden? - Nun ja, eine Sache ist da immer im Hinterkopf geblieben. Und zwar die Stage Accompany SA8535 Bändchen. Wer sie kennt, weiß wohl warum.

Ich habe vor Kurzem ein neues Pärchen günstig erstanden und habe mich sodann auf die Suche nach geeigneten Spielpartnern gemacht. Dem hohen Wirkungsgrad der Bändchen (103dB/W) und der enormen Dynamik zufolge, sollten die TMT und die TT (würde gerne mal ein Eckhorn probieren) den Stage Accompany´s nicht nachstehen.

Die Gehäuse baue ich mit einem guten Freund (Schreinermeister) wieder selber. Da freue ich mich schon drauf, weil ich da auch viel Wert auf gelungenes Design lege. Sollen ja im Wohnzimmer auch schön anzusehen sein. Aber ich schweife ab...

Also: freue mich auf Ideen, Tips und Anregungen. UND: ich will da keinen Glaubenskrieg zwischen "Hifi" und "PA" - sondern das bestmögliche Ergebnis in Hinblick auf Wiedergabequalität gepaart mit hervorragender Dynamik und Feinzeichnung. Unpräziser, aufgedunsener Wummerbass und Effekthascherei habe ich schon seit langer Zeit durch ...

Ich danke euch im Vorhinein,
thomas.
el`Ol
Inventar
#2 erstellt: 27. Jan 2010, 23:35
Hallo Thomas,

ein Vorschlag für die Mitten:
Altec 288 von 500 bis 5000 Hz.
http://stores.ebay.com/VINTAGE-ALTEC-AND-PRO-AUDIO-SALES
Alternativ einen 2" BMS. Zugegeben eine Gemeinheit, den SA so hoch zu trennen.
Für Experimente mit dem Altec wird es diese Scheußlichkeit wohl günstig geben, für die Endversion kann dir ja dein Schreiner helfen.
http://cgi.ebay.de/V...?hash=item20af19c4f5


[Beitrag von el`Ol am 27. Jan 2010, 23:38 bearbeitet]
Spatz
Inventar
#3 erstellt: 28. Jan 2010, 01:32
Das Ding kann man wahrscheinlich mit Horn (z.B. Limmer 074) ab ca. 1,5 kHz einsetzen, wobei ich grade auch Line-Array-Systeme (LiSA) sehe, wo er ab 1,1 kHz eingesetzt wird. Einen Mitteltöner wirst du also nicht brauchen, nur einen mitteltonfähigen Tieftmitteltöner.

Ich würde es so machen:

Die Bändchen spielen mit Horn ab 1,5 kHz, darunter, von 80 Hz - 1,5 kHz, ein guter und lauter 10- oder 12-Zöller aus dem PA-Bereich (PHL, BMS, Beyma, 18Sound, um nur ein paar zu nennen).

Den Bereich unter 80 Hz übernehmen dann ein paar sinnvoll verteilte Di-, Ri- oder Unipole, hier zählt nur die verschobene Luft, da muss es nicht das Edelste sein.

Kein Wummern im Bass, keine Effekthascherei, aber durch lineare Abstimmung und gleichmäßige Bündelung reines HiFi...

Just my 2 Cents...

Ciao,

Spatz
D.Achenbach
Inventar
#4 erstellt: 28. Jan 2010, 02:41
Hört sich an wie eine SON-XL mit dem SA.
Nur das SA-Horn scheint nicht der Reißer zu sein. Limmer 074 funktioniert besser.

Gruß
Dieter
thomas_f.
Stammgast
#5 erstellt: 28. Jan 2010, 12:32
Liebe Leute, vielen Dank für die ersten konkreten Ratschläge! Hat sich ja nicht viel geändert in diesem Forum, sehr gut!

@Spatz
Genau diese Ansicht vertrete ich nach eingehender Beschäftigung mit der Angelegenheit auch: ein TMT scheint überflüssig, die Bändchen kommen jedenfalls ab 1,5 kHz zum Einsatz, evtl. auch drunter. Das ist ja genau das Nette an einem digitalen, vollaktiven System - mit ein paar Handgriffen lassen sich verschiedene Setups einfach realisieren und exakt vergleichen. Da hatte ich eine steile Lernkurve.

Nun bin ich also auf der Suche nach einem sehr guten, mitteltonfähigen TMT. Habe mir bisher Chassis von 8" bis 10" angesehen, da ich bei 12" schon mit zu starker Bündelung rechne. Liege ich da falsch?

Was ist da in dem Bereich so state-of-the-art? - Kann auch ruhig was kosten, muss es aber nicht, wenn nicht notwendig (auch das habe ich schon erfahren dürfen). Will aber nicht unbedingt ein Bassrefelxlösung, da ich bisher noch keine echt befriedigende Lösung gehört habe. Fahre meine 12" Isophon auch geschlossen. Hatte dieselben Chassis auch schon im Eloquenza (wer kennt´s?) Gehäuse mit BR, aber obwohl sicher lauter und "mehr" Bass, sind mir die im direkten Vergleich zu unpräzise. Keine Ahnung, klingt irgendwie nicht so trocken und klar...
Auf der anderen Seite fehlt mir halt ein wenig der enorme Tiefgang mit richtiger Urgewalt. Ob sich das kombinieren lässt?

Dachte da eben auch daran, den richtigen Tiefbass mit einer Eckhornlösung zu realisieren. Lyngdorf macht das ja auch so mit seinen LS für den Bass (bestückt mit 10" Vifa). Allerdings spielen diese bevorzugt in zwei Ecken in Stereo und bis 400Hz rauf und ebenfalls in BR. Geht bei mir aber nicht, weil ich nur eine Raumecke frei habe, die sich dazu anbietet.
Daher auch mein Gedanke, eher tief zu trennen (unter 100Hz).

Welche Lösungen fürs Eck würden sich da konkret anbieten? - Bin da bisher eher unbedarft.

Nachdem ja alle ein Horn für den SA8535 vorschlagen: MUSS das sein? - Gefällt mir optisch nicht so zwingend. Könnte ein kleineres Horn ja mit dem Einbau in das Gehäuse aus MDF realisieren.
Wobei: ist ein Horn soundtechnisch notwendig, oder anders gesagt, habe ich klangliche Einbußen zu befürchten ohne? - Vom reinen Schalldruck her, habe ich da eigentlich keine Angst unterdimensioniert zu sein. Oder belehrt mich eines Besseren.

Danke jedenfalls.

gruß,
thomas
D.Achenbach
Inventar
#6 erstellt: 28. Jan 2010, 14:05

thomas_f. schrieb:

@Spatz
... ein TMT scheint überflüssig, die Bändchen kommen jedenfalls ab 1,5 kHz zum Einsatz, evtl. auch drunter. Das ist ja genau das Nette an einem digitalen, vollaktiven System

Hast Du deine Magnetostaten - Achtung Schlaumeiermodus ;), die 8535 sind keine Bändchen - schon mal in einer Schallwand gemessen, die in entwa dem Ziel entspricht. Ich gehe sehr stark davon aus, dass der 8535 nicht mehr ganz den "Tiefgang" hat wie im Datenblatt aufgezeigt wird. Da wird auf IEC Wand gemessen und die ist um einiges größer, als es in der Realität später ist.
Hab das "Problem" momentan mit jemandem, der den Beyma TPL150H hat und einfach nicht glauben will, dass die Standardmessungen im Katalog nicht unbedingt dem späteren realen Umfeld entsprechen.
Ich kann nur davor warnen, einen Treiber ganz hart an den Grenzen seiner Möglichkeiten zu betreiben. Hat noch nie gut funktioniert.


thomas_f. schrieb:

Nun bin ich also auf der Suche nach einem sehr guten, mitteltonfähigen TMT. Habe mir bisher Chassis von 8" bis 10" angesehen, da ich bei 12" schon mit zu starker Bündelung rechne. Liege ich da falsch?

Was ist da in dem Bereich so state-of-the-art? - Kann auch ruhig was kosten, muss es aber nicht, wenn nicht notwendig (auch das habe ich schon erfahren dürfen). Will aber nicht unbedingt ein Bassrefelxlösung, ...

Auf der anderen Seite fehlt mir halt ein wenig der enorme Tiefgang mit richtiger Urgewalt. Ob sich das kombinieren lässt?

Dachte da eben auch daran, den richtigen Tiefbass mit einer Eckhornlösung zu realisieren.

Welche Lösungen fürs Eck würden sich da konkret anbieten? - Bin da bisher eher unbedarft.



Schau dir mal den PHL 3020 an.
http://www.phl.lsv-a...223&products_id=1804
Laut Simulation geht's geschlossen bis 100Hz.

Für unten drunter sollte schon ein potenter, flotter Sub spielen. Schwermembranen - no go. Zumindest meine Erfahrung. Eine Eckhornlösung sollte auch funktionierten, wobei auch da bei 100Hz steilflankig Schluss sein sollte.


thomas_f. schrieb:

Nachdem ja alle ein Horn für den SA8535 vorschlagen: MUSS das sein? - Gefällt mir optisch nicht so zwingend. Könnte ein kleineres Horn ja mit dem Einbau in das Gehäuse aus MDF realisieren.
Wobei: ist ein Horn soundtechnisch notwendig, oder anders gesagt, habe ich klangliche Einbußen zu befürchten ohne? - Vom reinen Schalldruck her, habe ich da eigentlich keine Angst unterdimensioniert zu sein. Oder belehrt mich eines Besseren.


Nö, muss nicht sein, gibt aber erstens ein gleichmäßigeres Abstrahlverhalten und zweitens mehr Belastbarkeit im unteren Frequenzbereich des Hochtöners, bzw. weniger Klirr, weil weniger Leistung rein muss.
Der Wirkungsgrad wird nur im unteren Bereich höher. im oberen Hochton ändert sich praktisch nichts.

Vom Schalldruck ist der SA nicht unterdimensioniert. Außerdem machst Du die Trennung aktiv, von daher sowieso kein Thema. Mit zwei 10ern als TMT kommst Du real auf etwa 95-97dB/2,83V/1m. einen 10er halte ich etwas schlapp für den SA.

Gruß
Dieter
Roderik81
Inventar
#7 erstellt: 28. Jan 2010, 14:05
Hallo,

interessantes Projekt!

Die vom Spatz angepeilten 80Hz zu einem 10-12"er werden aber imho schwer, wenn du bei >100db Wirkungsgrad willst (was ich auch für erstrebenswert halten). Da mußt du m.m. nach noch über einen 4. Weg nachdenken oder die Bässe so realisiren, das sie etwas weiter rauf können.

Wenn´s im Budget ist würd ich mir mal Dieter´s PHL´s genauer anschauen (Son und Point haben da beide hervorragende Mitten+Midbass).
Ansonsten mach ich gerade mit dem PDN 10MH25 ganz gute erfahrung - und die Beyma´s (MI-serie) währen auchnoch einen blick wert.

LG,
Roderik
Meister_Gü
Stammgast
#8 erstellt: 28. Jan 2010, 16:53
Leider hab ich die noch nicht in der Hand gehabt, schaut aber sehr interessant aus: http://www.beyma.de/...eyma2009/12P80Nd.pdf

Es gibt da auch einen 15" dazu, der auch nach Mittelton tauglich ausschaut.

Sonst werde ich dieses Projekt interessiert weiter mitverfolgen.

Wünsche gutes Gelingen!

thomas_f.
Stammgast
#9 erstellt: 28. Jan 2010, 17:44

D.Achenbach schrieb:

Hast Du deine Magnetostaten - Achtung Schlaumeiermodus ;), die 8535 sind keine Bändchen - schon mal in einer Schallwand gemessen, die in entwa dem Ziel entspricht. Ich gehe sehr stark davon aus, dass der 8535 nicht mehr ganz den "Tiefgang" hat wie im Datenblatt aufgezeigt wird. Da wird auf IEC Wand gemessen und die ist um einiges größer, als es in der Realität später ist.
Hab das "Problem" momentan mit jemandem, der den Beyma TPL150H hat und einfach nicht glauben will, dass die Standardmessungen im Katalog nicht unbedingt dem späteren realen Umfeld entsprechen.
Ich kann nur davor warnen, einen Treiber ganz hart an den Grenzen seiner Möglichkeiten zu betreiben. Hat noch nie gut funktioniert.

Sorry, bin halt nur ein Laie mit ein bisserl Erfahrung. Allerdings seit Jahren nicht mehr so mit der Materie befasst. Darum wollte ich ja die Meinung von euch Profis. Will ja wieder was dazulernen.
Aber die einfache Möglichkeit des Vergleichens mit meiner Elektronik sollte mir auch die Möglichkeit mit dem Projekt zu wachsen.
Die Aussage mit den Grenzen eines Treibers kann ich selbst gut nachvollziehen, nachdem ich mit meinen Supravox Breitbändern ein gutes Beispiel dafür habe, dass man ein besseres Ergebnis erzielt, wenn man nicht an die jeweiligen Grenzen geht. Überlappungsspielraum zwischen den einzelnen Chassis ist eine feine Sache.

D.Achenbach schrieb:

Schau dir mal den PHL 3020 an.
http://www.phl.lsv-a...223&products_id=1804
Laut Simulation geht's geschlossen bis 100Hz.

Für unten drunter sollte schon ein potenter, flotter Sub spielen. Schwermembranen - no go. Zumindest meine Erfahrung. Eine Eckhornlösung sollte auch funktionierten, wobei auch da bei 100Hz steilflankig Schluss sein sollte.

Hab ich schon und die Version mit den jeweils 2 Stk. in D´Apollito gefällt mir sehr gut, allerdings geht´s dann ja schon ganz schön ins Geld und dann noch die Hörner (auch ned billig). Also doch eine SON XL

Beim Sub bin ich echt am Ahnungslosesten. Eckhorn, Dipol, etc. - da muss ich mich wieder von Neuem einlesen. Gibt´s da wo ein Tutorial?

D.Achenbach schrieb:

Nö, muss nicht sein, gibt aber erstens ein gleichmäßigeres Abstrahlverhalten und zweitens mehr Belastbarkeit im unteren Frequenzbereich des Hochtöners, bzw. weniger Klirr, weil weniger Leistung rein muss.
Der Wirkungsgrad wird nur im unteren Bereich höher. im oberen Hochton ändert sich praktisch nichts.

Vom Schalldruck ist der SA nicht unterdimensioniert. Außerdem machst Du die Trennung aktiv, von daher sowieso kein Thema. Mit zwei 10ern als TMT kommst Du real auf etwa 95-97dB/2,83V/1m. einen 10er halte ich etwas schlapp für den SA.

Gruß
Dieter

Ok, also SON XL - in diese Richtung wird es wohl laufen....
Und ich dachte, dass die SA den größten Brocken im Budget ausmachen.

Bei der 2-fach Bestückung hätte ich eh eine Frage: muss ich jedes Chassis separat mit einer Endstufe befeuern, oder geht´s parallel?
Spatz
Inventar
#10 erstellt: 28. Jan 2010, 18:57

thomas_f. schrieb:
Und ich dachte, dass die SA den größten Brocken im Budget ausmachen.


Naja, gute Hochtöner wollen auch mit den passenden Chassis kombiniert werden.

Dennoch: Es wird sich sicher lohnen...
D.Achenbach
Inventar
#11 erstellt: 28. Jan 2010, 19:04

thomas_f. schrieb:

Ok, also SON XL - in diese Richtung wird es wohl laufen....
Und ich dachte, dass die SA den größten Brocken im Budget ausmachen.

Bei der 2-fach Bestückung hätte ich eh eine Frage: muss ich jedes Chassis separat mit einer Endstufe befeuern, oder geht´s parallel?


Die XL ist eine 2,5-Wege Konstruktion. Ich wollte halt ein Zentrum haben, wo die Mitten herkommen - D'Apollito funtioniert mit den großen Abständen ja überhaupt nicht mehr.
Wenn man das aktiv nachbilden will, müssten es auch 3 Endstufen sein. Oder man versucht den halben Weg passiv an den TMT-Kanal anzupassen.

Gruß
Dieter
thomas_f.
Stammgast
#12 erstellt: 28. Jan 2010, 20:57

D.Achenbach schrieb:

Die XL ist eine 2,5-Wege Konstruktion. Ich wollte halt ein Zentrum haben, wo die Mitten herkommen - D'Apollito funtioniert mit den großen Abständen ja überhaupt nicht mehr.
Wenn man das aktiv nachbilden will, müssten es auch 3 Endstufen sein. Oder man versucht den halben Weg passiv an den TMT-Kanal anzupassen.

Gruß
Dieter

Hatte ich ja fast befürchtet. Naja, tendenziell neige ich eher dazu, die SA8535 gegebenenfalls etwas zurückzunehmen (geht ja relativ einfach mit aktiven Weichen), als mit dem letzten Einsatz ein Schalldruckmonster um jeden Preis zu konstruieren. Oder liege ich dem nächsten Irrtum auf?

Aus meiner laienhaften Sicht, soll das Gesamtarrangement von Sub, TMT und den SA8535 ja stimmig sein. Hilft mir der zweifellos gute Hochtonbereich nicht, wenn es unten rum nicht passt.

Hab mir jetzt eine Reihe von möglichen 10" Chassis angesehen. Nachdem ich von meinen Supravox begeistert bin, habe ich mir auch mal das 285 GMF näher angesehen. Sollte theoretisch auch die Anforderungen erfüllen. Die vertragen halt nicht viel Power, aber ich hab eh keine PA-Endstufen.
http://www.supravox.fr/anglais/haut_parleurs/285_GMF.htm

Die hier könnten auch in Frage kommen und sind etwas preisgünstiger: http://www.precision-devices.com/showdetails.asp?id=71

Gibt´s da keine echten "Geheimtips"? - So wie damals eben meine verbauten Supravox, oder die damit kombinierten, echt günstigen Peerless WA 10, von denen ich im Verhältnis immer noch begeistert bin.

Noch eine Sache bezüglich Sub. Ich habe mal vor einiger Zeit auch die Reckhorn-Seite besucht. Was kann deren Eckhorn? - Ist ja sensationell günstig. Da drängt sich halt die Frage auf, ob er auch was taugt?

Außerdem wollte ich noch anmerken, dass ich die SA8535 noch nicht zuhause liegen habe, sind aber schon bezahlt und sollten nächste Woche eintrudeln.
Christoph_Gebhard
Inventar
#13 erstellt: 28. Jan 2010, 21:05
Hi Dieter,

na ja, deine Son ist von D´Appo auch nicht so weit entfernt. Ich denke, du hast den zweiten Tieftöner flach mit 6dB rausgefiltert, oder? Der läuft dann mit reduziertem Pegel noch ziemlich weit hoch mit und es kommt fast zu D´Appo-ähnlichen Keulenbildungen. Das kann man ganz gut per Boxsim-Simu nachvollziehen.
Ich will das aber gar nicht verurteilen. Es gibt sehr viele vergleichbare 2,5-Wege- und auch D´Appo-Konstruktionen, die hervorragend klingen.
Gerade bei den länglichen, vertikal stark bündelnden Hochtöner wie dem Stage Accompany oder dem TPL-150 finde ich es sogar äußerst schlüssig auf D`Appo zu setzen, um die Energieabgabe konstant zu halten und die Abstrahlung vertikal auch im Mittelton einzuschnüren.

Die Regeln vom guten Joseph würde ich nicht zu eng sehen. Zum einen gibt es unzählige Konstruktionen, die in der Praxis hervorragend funktionieren, obwohl sie die Regeln nicht einhalten. Zum anderen gibt es die Keulenbildung auch, wenn man die Regeln einhält.
Die Keulen verschieben sich bei größerem Abstand nur zu tieferen Frequenzen und mehren sich. Das mittelt sich aber im Diffusschall weitestgehend aus und man kann die vertikale Bündlung tiefer nutzen.

Oder anders formuliert: Welche Nachteile aus der Praxis - sprich Hörtest - werden von D´Appos mit (zu) großen Abständen berichtet? Mir ist da noch nix Konkretes zu Ohren gekommen...

Gruß, Christoph
georgy
Inventar
#14 erstellt: 29. Jan 2010, 09:17
Ich finde es immer wieder interessant, dass selbst Boxenbauer die sich mit allen möglichen Bereichen des Lautsprecherbaus genau auseinander setzen, was d' Appolito angeht wenig neues wissen.
Als die Anordnung nach Joe d' Appolito bekannt wurde, haben viele Frequenzweichen ungerader Ordnung verwendet, doch ging es schon früh um die realen Filterwirkungen unter Einbeziehung der Chassis.
Die theoretisch korrekten Abstände konnten oft nicht eingehalten werden, aber man wollte ja nach dem "revolutionärem" Prinzip Boxen bauen...
Joe selber hat einstmals mit der Chassis Anordnung rumgespielt, Weichen unterschiedlicher Ordnung ausgetestet und berichtet, zu welcher Erkenntnis er gekommen ist.
Das war in einem noch eher frühen Stadium, die Praxis ging auch bei ihm weiter, womit es auch weitere Erkenntnisse gab, die nicht mehr so strikt an die Ursprünglichen gebunden waren, wie man es heute noch verbreitet.
Es gab mal einen guten Artikel, ich glaube in einer Klang und Ton, ist schon lange her, da wurde Joseph interviewt und hat damals schon seine ürsprünglichen Regeln relativiert. Im Netz müsste eigentlich noch mehr von ihm stehen, ausserdem hat er auch ne Menge Boxen nach seinem Prinzip für diverse Vertriebe/Hersteller konstruiert.
Roderik81
Inventar
#15 erstellt: 29. Jan 2010, 13:02

thomas_f. schrieb:

Noch eine Sache bezüglich Sub. Ich habe mal vor einiger Zeit auch die Reckhorn-Seite besucht. Was kann deren Eckhorn? - Ist ja sensationell günstig. Da drängt sich halt die Frage auf, ob er auch was taugt?


Meine persönlich Meinung, (hab die Teile schon gehört) das ist nicht was du suchst - du könntest mit den verbauten Treibern ein hervorragende TL bauen, passt aber vom Wirkungsgrad so garnicht.

Diese "Horn" Konstruktion ist eher zu kleines geschlossenens (in Pappröhre) + Eckboost + optimalerweise aktive Entzerrung.

Ich würde versuche im Bass etwas Fläche zusammenzukriegen (>1000 cm² pro seite) oder mit ´nem richtigen Horn (Eckhorn, Betthorn etc...) arbeiten
D.Achenbach
Inventar
#16 erstellt: 29. Jan 2010, 14:33

Christoph_Gebhard schrieb:
Hi Dieter,

na ja, deine Son ist von D´Appo auch nicht so weit entfernt. Ich denke, du hast den zweiten Tieftöner flach mit 6dB rausgefiltert, oder? Der läuft dann mit reduziertem Pegel noch ziemlich weit hoch mit und es kommt fast zu D´Appo-ähnlichen Keulenbildungen. Das kann man ganz gut per Boxsim-Simu nachvollziehen.
Ich will das aber gar nicht verurteilen. Es gibt sehr viele vergleichbare 2,5-Wege- und auch D´Appo-Konstruktionen, die hervorragend klingen.
Gerade bei den länglichen, vertikal stark bündelnden Hochtöner wie dem Stage Accompany oder dem TPL-150 finde ich es sogar äußerst schlüssig auf D`Appo zu setzen, um die Energieabgabe konstant zu halten und die Abstrahlung vertikal auch im Mittelton einzuschnüren.

Die Regeln vom guten Joseph würde ich nicht zu eng sehen. Zum einen gibt es unzählige Konstruktionen, die in der Praxis hervorragend funktionieren, obwohl sie die Regeln nicht einhalten. Zum anderen gibt es die Keulenbildung auch, wenn man die Regeln einhält.
Die Keulen verschieben sich bei größerem Abstand nur zu tieferen Frequenzen und mehren sich. Das mittelt sich aber im Diffusschall weitestgehend aus und man kann die vertikale Bündlung tiefer nutzen.

Oder anders formuliert: Welche Nachteile aus der Praxis - sprich Hörtest - werden von D´Appos mit (zu) großen Abständen berichtet? Mir ist da noch nix Konkretes zu Ohren gekommen...

Gruß, Christoph


D'Apollito hin oder her, ich möchte den Tief-Mitteltöner mit möglichst kleinen Spulen beschalten. So wie ich das angegangen bin, läuft der TMT normal bis an die Trennung durch. Der TT wird hinter der TMT-Weiche angekoppelt, bekommt schon mal von da ein Filter und für sich eine größere Spule, um den Mittelton raus zu nehmen. Der TT ergänzt nur den Bereich, wo der TMT leiser ist, etwa bis 400Hz.
Lasse ich beide parallel laufen, muss ich irgendwie den Mittelton auf das Niveau vom Tiefton bringen. Du hast selbst schon genug mit PA-Treibern gearbeitet und weißt, dass es kein einfaches Unterfangen ist, einen stetig steigenden Frequenzgang auf Bassniveau zu zwingen. Oft sind Sperrkreise notwendig, d.h. wieder 3 Bauteile im Signalweg. In der SON komme ich mit einer Spule im Signalweg aus, bei der XL mussten es zwei werden um die Treiber zu bändigen.

Die 2,5-Wege Geschichte ist ja auch historisch bedingt. Die Ur-SON mit AMT oben drauf und den beiden PHLs unten drunter, war ja schon so gebaut. Bei der wollte ich primär keinen Mittelton aus Kniehöhe haben. Versucht hatte ich die Parallelschaltung anfangs, hatte mir aber überhaupt nicht zugesagt.
Die SON, so wie sie jetzt ist, kann in beiden Varianten aufgebaut werden. Ist halt flexibler.

Gruß
Dieter
10_BGS
Stammgast
#17 erstellt: 29. Jan 2010, 15:13
Falls mir Thomas ein kurzes Thread-Hijacking nachsieht:

Hallo Dieter,

dass du gerade an einer SON XL-Version tüftelst hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Wie weit ist denn die Weiche schon gediehen? (Frage mit Hintergedanken )

Gruß,
Simon.
Christoph_Gebhard
Inventar
#18 erstellt: 29. Jan 2010, 15:19
Hi Dieter,


D.Achenbach schrieb:
Du hast selbst schon genug mit PA-Treibern gearbeitet und weißt, dass es kein einfaches Unterfangen ist, einen stetig steigenden Frequenzgang auf Bassniveau zu zwingen.


Stimmt!
2,2mH und 10µF reichen bei den "Mittenbrettern" meist nicht aus

Ich habe so eine 2,5 Wege-Konstellation mal mit Boxsim simuliert. Durch das flache Rausnehmen des Tieftöners (das zwingend notwendig ist, sonst dreht die Phase zu stark und man bekommt keine saubere Addition) entstehen auch D´Appo-ähnliche Kerben bei großen vertikalen Winkeln.
Natürlich ist so ne Simu nicht 100%ig genau, aber die Tendenzen werden schon richtig dargestellt.

Ich wollte mit einem Einwand auch nur sagen, dass man nicht D´Appo verfluchen und 2,5-Wege empfehlen kann (wie es gerne von vielen Dogmatikern gemacht wird (nicht auf dich bezogen)). So weit liegen die beiden nicht auseinander.

Gruß, Christoph
D.Achenbach
Inventar
#19 erstellt: 29. Jan 2010, 15:24

10_BGS schrieb:
Falls mir Thomas ein kurzes Thread-Hijacking nachsieht:

Hallo Dieter,

dass du gerade an einer SON XL-Version tüftelst hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Wie weit ist denn die Weiche schon gediehen? (Frage mit Hintergedanken )

Gruß,
Simon.


Prinzipiell fertig. Wenn mir IT auch mal das liefern könnte, was ich brauche, wäre die auch schon fast in "schön" aufgebaut.
Dazu gibte es hier noch Infos:
http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/viewtopic.php?t=7773

Gruß
Dieter
thomas_f.
Stammgast
#20 erstellt: 29. Jan 2010, 16:21

10_BGS schrieb:
Falls mir Thomas ein kurzes Thread-Hijacking nachsieht:
....

Du bist herzlichst Willkommen!

Vielleicht kann jemand, der beide, von uns favorisierten Hochtontreiber kennt, die Unterschiede erläutern?
Sollten anscheinend welche vorhanden sein, weil uns doch zu unterschiedlicher Bestückung beim TMT geraten wurde (20cm versus 25cm, wenn ich das richtig sehe).

gruß,
thomas
thomas_f.
Stammgast
#21 erstellt: 09. Feb 2010, 18:30
So, die beiden SA 8535 sind gestern eingetroffen und ich treffe mich heute mit meinem Freund, dem Schreinermeister. Mal sehen, was er zum Thema "formschönes Horn" zu sagen hat.

Jetzt wird also die Frage nach geeigneten Spielpartnern wieder virulent.
Auf meiner bisherigen Shortcut-Liste befinden sich bis jetzt:

- der PHL E25-3020 (Dieter schlägt sogar 2 Stk. in D´Appolito vor ...)
- Supravox 285 GMF (hab schon Supravoxe und bin begeistert, extrem leichte Membran und sehr hoher Wirkungsgrad...)

Der Plan ist also sämtliche Chassis mit aktiven Frequenzweichen steilflankig zu trennen. Bisher anvisierte Trennfrequenzen: ca. 120Hz & 1,5kHz
Kann man sich dann ja spielen und die Entzerrung geht dann mit dem Lyngdorf TDAI-2200+ quasi automatisch.

Werde die SA 8535 mal versuchsweise anstelle meiner Peerless WA10 anängen, um einen gewissen Eindruck zu bekommen. Der 135mm Supravox und die 12" Isophöner werden da wahrscheinlich nicht mehr mithalten können.
Aber ich lass mich überraschen.

Hat jemand noch Chassisvorschläge, die ich mir mal genauer ansehen könnte?
Meister_Gü
Stammgast
#22 erstellt: 10. Feb 2010, 11:25
Die PHL CHassis kenne ich nicht, bin mir aber sicher, dass sie sehr gut sind!

Den Supravox kenne ich, und der ist wirklich was sehr besonderes!

Wird so oder so keine leichte Entscheidung...

thomas_f.
Stammgast
#23 erstellt: 18. Feb 2010, 01:13
So, habe jetzt mal die SA 8535 provisorisch angeklemmt und an Stelle der Perlees WA10 eingemessen. Trennung bei 1,5kHz und unterstützt durch Supravox 135 und Isophon PSL 320/400/ELO.

Ohne Horn und Schallwand sind die SA 8535 schon richtig gut, gerade bei höheren Pegeln meine ich einen gravierenden Unterschied feststellen zu können. Ich denke, dass entsprechend eingebaut noch ein bisserl mehr geht.

Allerdings klingt das provisorische System nach dem Einmessen (also entsprechend entzerrt) schon sehr harmonisch. Hätte nicht gedacht, dass Supravox und Isophon doch noch mithalten können.

Bin nach diesen Erfahrungen eigentlich der Meinung, dass ein mitteltonfähiger 10" Tieftöner von 120Hz bis 1,5kHz ausreichen sollte. Was meint ihr?

Werde mir für den Tiefton bis 120Hz mal Lösungen für den Eckeinbau ansehen. Das Eckhorn 15 wird da immer wieder genannt. Wäre das was Passendes?
thomas_f.
Stammgast
#24 erstellt: 18. Feb 2013, 14:22
Liebe Leute, manchmal geht etwas mehr Zeit durch´s Land als einem lieb ist und weil ich mit meinem System im Wohnzimmer immer noch sehr zufrieden bin und eh zu wenig Zeit zum Hören habe, sind die SA 8535 in der Zwischenzeit gut verpackt und verstaut worden.

Nun ist es aber endgültig an der Zeit, mein schon damals angedachtes Projekt in die Realität umzusetzen.
Die Rahmenbedingungen haben sich aber deutlich geändert. Wollte ich vor drei Jahren meine Wohnzimmeranlage ersetzen, dreht es sich nun um andere Anforderungen: ein nagelneuer Massivbau (50cm Ziegelwand beidseitig verputzt, Boden und Decke aus Stahlbeton) mit den Abmessungen 12 x 18m bei 3,5m Raumhöhe soll ausreichend beschallt werden. Mit ausreichend meine ich, dass von der angenehm klingenden Hintergrundberieselung, bis Heimkino und Partyeinsatz eigentlich alles möglich sein sollte.

Ist das zu schaffen unter Einbindung der SA 8535 (mit Limmer Horn 074 verbaut)?
Das System würde vollaktiv betrieben und mit DSP und Raummessung entzerrt werden.

Hätte den Vorschlag von Dieter aufgegriffen mit jeweils 2 Stück 10" PA Mitteltönern pro Kanal und die linke vordere Raumecke würde sich für ein ordentliches Eckhorn anbieten. Nach ein wenig Forumssuche hätte ich an ein doppeltes, gestacktes Niwo-Eckhorn gedacht, also 2 Stück übereinander.

Kann das funktionieren und dann auch noch gut klingen?
Oder gibt´s andere Vorschläge?

danke,
thomas
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