-3db und -6db Punkte bei digitalen Filtern

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Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Dez 2008, 15:00
Hi allerseits

ich bin gerade dabei, mir eine digitale Frequenzweiche im PC zu basteln und frage mich dabei, wie ich von einem gewünschten -6db Punkt auf die einzustellende Eckfrequenz des 24db/Oktave Filters rückschliessen kann. Meines Wissens ist in der Regel die eingestellte Eckfrequenz der -3db Punkt. Und wenn ich mich an den halte, bekomme ich den klassischen Buckel an der Trennfrequenz. Als konkretes Beispiel: Ich möchte zB eine Trennfrequenz von 1000Hz, also sowohl für den Bass als die Höhen einen -6db Punkt bei 1000Hz. Wo liegt der jeweilige -3db Punkt der Kurven, den ich beim Filter einstellen kann?
Um noch einen Schritt weiterzugehen, wie sieht das ganze bei einer 48db/Oktave Trennung aus? Wo muss ich die jeweiligen Trennfrequenzen ansetzen, um eine konstante Summierung zu erhalten?

Grüsse, MdC
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2008, 18:51
Hi MdC,

wenn Du eine DCX2496 hast, dann ist die Absenkung bei der eingestellten Trennfrequenz NICHT IMMER 3 dB sondern das ist abhängig vom Filtertyp und der Steilheit. Tipp: ALLE Filterfunktionen einer Steilheit (also Bessel, Butterworth, L-R) laufen im Sperrbereich asymptotisch zusammen -> sie müssen beid er Trennfrequenz unterschiedliche Absenkungen haben.

Am besten gibst Du Dir eine AKUSTISCHE Zielkurve pro Weichenzweig vor (z.B. mit ARTA) und kurbelst so lange am DCX2496 bis Du sie erreichst. Dann sollte die Summe stimmen (wenn man den Zeitversatz durch die Chassis per Delay ausgleicht). Ohne akustische Messung bringt ein idealer ELEKTRISCHER Filter allein nicht das gewünschte Ergebnis.

Gruß Pico
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Dez 2008, 23:04
Hallo Pico

ich habe keine DCX, sondern das ganze soll als reine Software auf dem Computer laufen. Nun gibt es dazu verschiedenste EQ-plugins aus dem Recordingbereich, die in einem Host laufen, der das Routing übernimmt. Die Frage war wohl etwas unklar formuliert.

Meines Wissens ist das mit dem -3db Punkt Konvention, den quasi als 'Arbeitsfrequenz' anzugeben. Will heissen, wenn ich ein Filter auf 800Hz einstelle, bezieht sich das auf den -3db Punkt. Wenn ich nun ein 24db/Octave Filter mit einem Q-Wert von 0.707 (also Butterworth) als Weichenfilter benutzen will, sollten beide Kurven der Treiber ihren -6db Punkt bei 800 Hz haben. Das Filter stelle ich aber über den -3db Punkt ein. Deswegen meine Frage, wie ich am besten den -6db Punkt einer Filterkurve rausbekomme.

Ich kann natürlich einfach ausprobieren und die beiden Wege wieder zusammen routen und solange an den Frequenzen schrauben, bis sie in der Summe wieder flach sind. Aber das ist halt nicht sehr praktisch, wenn ich gerne verschiedene Trennfrequenzen ausprobieren möchte. Da wäre es natürlich viel angenehmer, das mit einer simplen Berechnung tun zu können. Die Frage ist also wohl letztlich eine mathematische und da war ich noch nie besonders begabt

Grüsse, MdC
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 06. Dez 2008, 15:29
Moin,

ich denke, mit Mathematik wäre Dir da am besten geholfen. Stell Dir die Übertragungsfunktionen der entsprechenden Filter auf, setze die Koeffizienten der Typen ein und löse die Gleichung bei der von Dir gewünschten Frequenz.

Oder: nimm Dir ein Buch zur Filtertheorie, die üblichen Typen sind dort meistens drin.

Cpt.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 07. Dez 2008, 22:40
Hi MdC,

das Ganze gilt nur, wenn Du ideale Lautsprecher annimmst. Da Du die nicht haben dürftest kommst Du ums probieren nicht herum. Wobei ein Studium der filtertheoretischen Grundlagen sicher nicht schaden kann. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen was das Plugin macht sondern das Ganze nachmessen

In unserem ONLINE-Rechner kann man übrigens eingeben, ob man -3 oder -6 dB als Trennfrequenz haben will und die Weichenbauteile werden entsprechend umgerechnet. Von hinten könntest Du Dir also die Verschiebung der Trennfrequenz ausrechnen - ist aber auch Mathematik, wenn auch nur 3-Satz . . .

Gruß Pico
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 18. Dez 2008, 14:37
Danke für Eure Beiträge. Die Frage hat sich insofern erledigt, dass ich mir jetzt zum momentanen Spottpreis den Thuneau Frequency Allocator gekauft habe. Das Einstellen und Optimieren ist schon komplex genug, da muss ich nicht noch das Rad neu erfinden, wenn ich von der Mathematik, die dahinter steckt nicht viel Ahnung habe.
Trotzdem besten Dank!
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