Geigen als "Lautsprecherbox"

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Mighty_Mike
Stammgast
#1 erstellt: 19. Nov 2010, 17:44
Hallo,

für mein Wohnzimmer möchte ich mir gerne zwei Lautsprecher bauen, die auf jeweils einer billigen Geigen aus China aufgebaut sind. Der "Bringer" werden die Speaker klangtechnisch wahrscheinlich nicht, aber dürfte schon schick aussehen, zwei Geigen als Lautsprecher, und meiner besseren Hälfte gefällt die Idee auch .

Meine Frage: Wie viel Volumen hat so eine Geige eigentlich? Wie "tief" ist eine Geige gewöhnlich? Und wie "breit" ist der obere Bereich? Würde einen kleinen Breitbänder gerne dort einsetzen. Könnte das passen? Oder ist eine Geige nicht tief genug, so daß der Magent anschlagen wurde am Boden?

Könntet ihr mir gute, günstige Breitbänder nennen, die man in eine Geige einbauen könnte? Unterstützung würden sie von einem Subwoofer erhalten bzw. ich könnte auch ein FAST machen .

Hat schon mal jemand Erfahrungen mit solch einem Projekt gemacht? Konnte im Netz nichts finden .

Viele Grüße,
Mike


[Beitrag von Mighty_Mike am 19. Nov 2010, 17:47 bearbeitet]
Used2Use
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Nov 2010, 18:03
Violinen sind nicht sehr tief, 5cm vielleicht.

Volumen hat die Geige ansich keins, sind ja 2 Löcher drin

2" Tangband könnte reinpassen, die sind auch nicht sonderlich teuer. http://www.audioaktiv.at/files/w2800.pdf für ~20€

Mit 3.5cm Bautiefe geht sich das recht sicher aus, nur hat die Violie ja auch ein Innenleben. Wenns eine "normale" ist kann man den Leim mit heißem Wasser aufweichen und sie zerlegen. Im Inneren gibts Streben und ein Rundholz das Boden und Deckel verbindet - könnte im Weg sein.

Der obere Bereich müsste so 10-12cm breit sein, innen zumindest.

Nachdem ich gut schnitzen kann wollte ich mal einen LS ca. wie ein Cello bauen, allerdings ohne Resonanzgehäuse.
Die lägen bei einer echten Violine wohl im Mittelton, nach dem Umbau allerdings ohne ansprechende Verteilung. Wird wohl lästig klingen wenn man das Holz nicht beruhigt.
stoske
Inventar
#3 erstellt: 19. Nov 2010, 18:28
Hi,

die Violine ist doch ein Resonanzkörper und damit das genaue Gegenteil
von dem, was man mit einem Gehäuse eigentlich erreichen will.
Ich vermute, das wird gruselig klingen, und zwar unkontrollierbar.

> Konnte im Netz nichts finden

Das wundert mich nicht.

Grüße, Stephan Stoske
Cogan_bc
Inventar
#4 erstellt: 19. Nov 2010, 18:33
klingt echt interessant und sieht bestimmt gut aus
aber als Sub bitte unbedingt ein Cello
holly65
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Nov 2010, 18:47
Hi,

von der Design Idee her finde ich das sehr interessant.


stoske schrieb:

die Violine ist doch ein Resonanzkörper und damit das genaue Gegenteil
von dem, was man mit einem Gehäuse eigentlich erreichen will.
Ich vermute, das wird gruselig klingen, und zwar unkontrollierbar.

das vermute ich auch, plädiere aber für Toleranz gegenüber Andersgläubigen.
http://www.methe-family.de/sabacello.htm

grüsse

Karsten
el`Ol
Inventar
#6 erstellt: 19. Nov 2010, 19:05
Used2Use
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 19. Nov 2010, 19:09
Bisher siehst für mich eher so aus als würde es nur um die Optik gehen, in dem Fall einfach eine Hand voll Kit oder Bitumen+Filz und das übliche Sonofil rein und gut ists.
rpnfan
Inventar
#8 erstellt: 19. Nov 2010, 22:17
Bei der Idee 'ne Geige als LS zu nutzen, wäre auch 'n Versuch mit einem innen befestigten Körperschallwandler (siehe Visaton) evtl. etwas? Wobei das sicher nicht ganz einfach wäre da so ein reinzubekommen?
naimerle
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Nov 2010, 19:51
Hallo

Kennst du folgende Seite?

http://www.easy-amp.de/guitarspeaker.html

Lautsprecher mit Gitarrenkörper von Stein Musik?

Grüße

Rainer
Basti_K
Inventar
#10 erstellt: 20. Nov 2010, 20:59
Also die Idee finde ich echt witzig, aber ich glaube mit den echten (China-)geigen als Korpus wird das nichts.

ABER...
...ich hab da eine Idee:

Bau den Korpus aus Multiplex nach, 12mm sollte für Boden und Decke reichen. Die Seiten würd ich aus mehreren Lagen dickem MPX "aus dem Vollem" aussägen, so kannst Du die Tiefe und damit das Volumen regulieren.
Damit sollten auch alle Zweifel an der klanglichen Eignung zerstreut sein.
Boden und Decke kannst Du dann per Bandschleifer o.ä. die leicht bauchige Form geben, Verzierungen entweder auflackieren oder reinschnitzen.
Passend furnieren und zu guter letzt Hals mit Griffbrett, Steg, Saiten und so weiter von den echten Geigen hinzufügen.

Ich find die Idee total genial, zieh das durch und Fotos + Doku hier nicht vergessen!

Gruß
Basti
Uncle_Meat
Stammgast
#11 erstellt: 21. Nov 2010, 00:32
Hi,
anfangs gedacht, "was für ein Blödsinn".

Hmm, ne Geige ist nicht das Optimum. Wie sollte man da den LS unterbringen, ohne dass es die Optik total verhaut.

Aber z.B. ne UKULELE... 60mm Tiefe, 50mm Schallloch...2l Volumen...
Grosser09
Inventar
#12 erstellt: 21. Nov 2010, 07:30
Moin Moin

von der Optik bestimmt eine schoene Loesung und der besseren Haelfte wird es wohl auch gefallen.
Ob das so gut klingt? Aber das ist ja nicht die Prioritaet!
Der Ansatz ist ja gut, haben sich auch schon andere drueber Gedanken gemacht. Hier ist auch ein schoener laaanger Thread dazu, schwingende Gehaeuse. Such mal im Internet nach Kiso by fastaudio, das habe die eine Box gebastelt mit einem Geigenbauer zusammen. Muss gut sein ist schweine teuer.
stratihatti
Stammgast
#13 erstellt: 21. Nov 2010, 21:55
So etwas gibts auch kommerziell zu erwerben:

http://www.funshop.c...ryno=163&itemno=6101



Gruß, Hatti
Uncle_Meat
Stammgast
#14 erstellt: 21. Nov 2010, 23:17
Hmm,

Körperschallwandler....Möcht nicht wissen, was die Teile kosten,,,Klang? na ja, Bass können die sicher nicht.

Ne Ukulele in "Standardgrösse" kostet ca. 20€ als Bausatz : http://www.thomann.de/de/hosco_ukulele_kit.htm.

Klar, da muss überall 4mm Bitumen rein und ein paar Stäbchen zwischen Decke und Boden, und die Saiten abdämpfen...

Für 35€ gibts dann die nächste Grösse fertig,mit rund 4l..Da passen dann schon 3" BBs in Bassreflex optimal.
stratihatti
Stammgast
#15 erstellt: 22. Nov 2010, 00:34
Moin Fleischonkel,
Bitumen? da hast Du das Funktionsprinzip wohl nicht verstanden!

Wenn Du Koreanisch lernen würdest oder Dir wenigstems die Bilder (wieso, weshalb, warum und was schwingt an so ner Geige) weiter unten anschaust, könntest Du Dich dem Thema vielleicht etwas sinnvoller nähern, als grundsätzlich totgezüchtete Gehäuse zu propagieren.

Bass können die sicher nicht: http://www.independe...rt/main_display.htmn

Violine fängt bei 200Hz an.

Wir haben da früher schon mal woanders Ähnliches philosophiert: http://www.rahaso.de...selbstbau&idx=46819&

Ich möchte Euch nix vorenthalten: http://www.rahaso.de...selbstbau&idx=47172&

Und in Büchern wurden auch schon welche erwähnt:

http://baseportal.de...ugalerie&range=60,20

Ich möchte meinen aktuellen Schwabbelkasten (der ist aber etwas größer als Geige) nicht eintauschen müssen. Und keine Angst, ich schau auch über den Tellerrand; erst Donnerstag Fostex 206E in absolut steifer Kiste gehört. Not my way.

Schönen Abend, Hatti
Uncle_Meat
Stammgast
#16 erstellt: 22. Nov 2010, 01:29
Hi Hatti,

Schon mal ne Geige selber gebaut Nö, oder? Aber wie würde sich z.B. ein Santoor in nem Geigenkorpus anhören?

Oder ein Saxaphon... Klaro, wie ne Geige
Used2Use
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Nov 2010, 01:35
>>da hast Du das Funktionsprinzip wohl nicht verstanden!

Denn wenn man eine Geige als Klangkörper verwendet müssten eigendlich Sinustöne schon wie eine Geige klingen - wenn man sie richtig einkoppeln kann.

Wär aber ein interessantes Experiment für einen Geigensynthie.
Was passiert wenn man ein Saxophon mit dem Oberwellenspektrum einer Geige versieht auch.

Für Hifi lieber gleich einen richtigen DMS.


[Beitrag von Used2Use am 22. Nov 2010, 01:36 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 22. Nov 2010, 01:50

stratihatti schrieb:
...da hast Du das Funktionsprinzip wohl nicht verstanden!

Wenn Du Koreanisch lernen würdest oder Dir wenigstems die Bilder (wieso, weshalb, warum und was schwingt an so ner Geige) weiter unten anschaust, könntest Du Dich dem Thema vielleicht etwas sinnvoller nähern, als grundsätzlich totgezüchtete Gehäuse zu propagieren.


Hallo,

Leute, die sich mit irgendwelchen sinnfreien Spielereien beschäftigen, gibt es massenhaft auf der Welt.

Ist ja jedem sein Bier.

Nur hat das dann mit Hifi wirklich nichts mehr zu tun.

Grüße - Manfred
stratihatti
Stammgast
#19 erstellt: 22. Nov 2010, 09:09
Moin,

keine Angst ich will hier niemanden bekehren...

ich werde auch keinen Geigenlautsprecher bauen, weil das Ding für meine Belange viel zu klein ist. Da gebe ich Recht, das ist warscheinlich spielerei (FAST ist auch nicht mein Weg). Nun möchte der TE, ja gerne so etwas bauen, da sehe ich es sinnvoller an, Ihm alle Informationen zukommen zu lasen, als einfach zu sagen ist SCHROTT. "A man had to do what a man had to do!" Wenn Mike so ne Lautsprechergeige basteln will, dann lasst Ihn doch. Kost doch nicht die Welt...

Kontrabassgröße ist da schon eher etwas. Die nahezu gleichen Resonanzstrukturen lassen sich jedoch auch mit einer einfachen "Ikea-Kiste" realisieren.

ich habe mich viel mit Indtrumentenbau und Resonanzflächen beschäftigt.

Und Eure Angst ist unberechtigt, in einem Holzresonanzkasten klingt ein Saxophon perfekt wie ein Saxophon. Körper- und livehaftig.

Lieber Manfred, wir brauchen uns da auch gar nicht drüber streiten;
Ihr dürft gerne in Hannover Schwabbelkasten hören und selber entscheiden, wie weit das noch Eurer HIFI-Definition entpricht.

Denn Spekulieren hilft Euch da wirklich nicht weiter.

Schönen Tag, Hatti
Basti_K
Inventar
#20 erstellt: 22. Nov 2010, 11:27
Immer wieder erstaunlich wie viele User doch in der Lage sind aufgrund persönlicher vorlieben die, durchaus interessanten, Projekte anderer User als Müll, nicht realisierbar, etc. abzutun und in Grund und Boden zu reden.

Das ist wieder typisch für einige individuen hier.

Hallo!
Der Mike will das mal drauf ankommen lassen mal etwas außergewöhnliches zu bauen UND er rechnet durchaus damit, dass es nicht unbedingt dem Hifi-Optimum entsprechen könnte.

Und es ist ja nun nicht irgendein Hirngespinnst wie so manch anderer Neuling hier teilweise zu Tage fördert.
Ich sehe für das Projekt durchaus eine Chance, sogar klanglich, kommt eben auf den weiteren Weg an.

Ich bitte darum nur konstruktive Kritik zu äußern oder zu schweigen, was soll das denn immer wieder? Das ist wieder so richtig typisch Hifi-Forum wenn mal etwas skuril ungewöhnliches versucht werden will und das kotzt echt mal an.

"Wat de Bur nich' kennt, dat freet he nich'"???

Entweder man wagt den Blick über den Tellerrand und versucht mal was anderes als Schema F oder eben nicht, aber lasst andere doch machen!

Es ist doch nicht Euer Geld und Eure Zeit!

Man, man, man.... *kopfschüttel*

Mike!
Weitermachen!


*genervt*
Basti
holly65
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 22. Nov 2010, 12:21

Basti_K schrieb:
Immer wieder erstaunlich wie viele User doch in der Lage sind aufgrund persönlicher vorlieben die, durchaus interessanten, Projekte anderer User als Müll, nicht realisierbar, etc. abzutun und in Grund und Boden zu reden.

Das ist wieder typisch für einige individuen hier.

Hallo!
Der Mike will das mal drauf ankommen lassen mal etwas außergewöhnliches zu bauen UND er rechnet durchaus damit, dass es nicht unbedingt dem Hifi-Optimum entsprechen könnte.

Und es ist ja nun nicht irgendein Hirngespinnst wie so manch anderer Neuling hier teilweise zu Tage fördert.
Ich sehe für das Projekt durchaus eine Chance, sogar klanglich, kommt eben auf den weiteren Weg an.

Ich bitte darum nur konstruktive Kritik zu äußern oder zu schweigen, was soll das denn immer wieder? Das ist wieder so richtig typisch Hifi-Forum wenn mal etwas skuril ungewöhnliches versucht werden will und das kotzt echt mal an.

"Wat de Bur nich' kennt, dat freet he nich'"???

Entweder man wagt den Blick über den Tellerrand und versucht mal was anderes als Schema F oder eben nicht, aber lasst andere doch machen!

Es ist doch nicht Euer Geld und Eure Zeit!

Man, man, man.... *kopfschüttel*

Mike!
Weitermachen!


*genervt*
Basti


DITO !!!


holly65 schrieb:
plädiere aber für Toleranz gegenüber Andersgläubigen.


Wir unterhalten uns hier über ein Hobby und da sollte Jeder seinen Spaß dran haben.

grüsse

Karsten
Soundy73
Inventar
#22 erstellt: 22. Nov 2010, 14:53
Ich danke ebenfalls Basti und Karsten!

Muss nur mal zu bedenken geben, dass es erst seit 1965 TML-Lautsprecher (nachvollziehbar) gibt. -Wenn das nie einer probiert hätte....

Wenn die Geigen nicht zu teuer werden, ist´s den Spaß doch wert.

HOBBY ist die Kunst mit möglichst viel Aufwand ein möglichst kleines Ergebnis zu erzielen. (Scherz!)
Basti_K
Inventar
#23 erstellt: 22. Nov 2010, 18:34

Soundy73 schrieb:
HOBBY ist die Kunst mit möglichst viel Aufwand ein möglichst kleines Ergebnis zu erzielen. (Scherz!)

Da steckt nicht zu wenig Wahrheit drin *grins*

Es geht dabei ja auch hauptsächlich um das "ICH habe Feuer gemacht"-Gefühl.


[Beitrag von Basti_K am 22. Nov 2010, 18:34 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#24 erstellt: 22. Nov 2010, 21:09
Vorschlag für den Subwoofer:
Bassgeigensubwoofer

...immer locker bleiben, die Umwelt ist im November meist triste genug
stratihatti
Stammgast
#25 erstellt: 22. Nov 2010, 21:23
edge glaubt, das dies der optimale Platz für nen 10cm Chassis, inne Geige, ist...

10cm Lautsprecher in Geige edge Positionsvorschlag

Hab da mal grob die "Schwabiwari", die hier so verstaubt, vermessen.

Schönen Abend, Hatti
Soundy73
Inventar
#26 erstellt: 22. Dez 2010, 15:47
Hallo Mighty Mike!

Mir kam da gerade etwas zu Augen, was für Dein Projekt reizvoll sein könnte: http://www.monacor.d...id=7911&spr=DE&typ=u

Exciter
Soundy73
Inventar
#27 erstellt: 22. Dez 2010, 16:46
Hab´da noch Alternativen gefunden (Bauhöhemacht ja dabei Probleme:
http://www.conrad.de...LAUTSPRECHER/1312024

und ´nen billigeren Exciter haben die auch: http://www.conrad.de...45-S-EXCITER/1312024

Frohe Weihnachten und keep swingin´
CYBERYOGI=CO=Windler
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 25. Apr 2011, 06:16
Resonanzgehäuse aus Holz gibt es schon lange; bekannt wurde z.B. kürzlich das etwas viel gehypete SABA Cello aus herrlichen alten Dampfradiolautsprechern mit 5W aber Unmengen Wirkungsgrad.

Das Problem ist nur, dass es sehr schwierig ist, einem hölzernen Klangkörper ein in Massenproduktion reproduzierbares Klangverhalten zu geben. Eine Profigeige kostet z.b. deshalb 20000 EUR, weil der Geigenbauer das hölzerne Gebilde etliche Male zusammenleimt, probespielt, wieder zerlegt und winzige Holzspäne innen abschabt um den perfekten "Frequenzgang" des Klanges so hinzukriegen dass es musikalisch klingt, was 1 bis 3 Monate dauert. Darum wäre es z.B. auch schwierig, für Stereo ein gleich klingends Boxenpaar zu bauen. Und bei hoher Lautstärke kann es z.B. dröhnen bzw. ein bischen wie ein Plattenhallgerät wirken. (Eine alte Zither von eBay sammt Saiten ergibt mit aufgesetztem Lautsprecher überigens ein schönes Saitenhallgerät - SuchMa nach "Ondes Martenot".) Ob das gewünscht ist oder nicht und wie viel man dämpfen will muss jeder selbst wissen. Statt Nägeln oder Schrauben sollte man fest aushärtenden Leim (traditioneller Geigenbau nutzt unveganes Zeug aus Hasenknochen) verwenden damit nichts knarzt. Übers "Saba Cello" (hat keine Cello-Form) les ich, das auch dort jedes Exemplar wohl verschieden klingt.


Eine Geige als (Satelliten-) Box hab ich noch nicht gehört, aber wenn, sollte man den Treiber direkt den Steg (bzw. dessen Ansatzpunkt) antreiben lassen statt ein normales Chassis reinzusetzen. SuchMa nach "Ibach Tonspiegel". Das war ein süßes kleines rundes Holzdöschen von 1924 mit 2 f-Löchern und ner Spule drin.

http://www.radiomuseum.org/r/ibach_tonspiegel.html

Ich hätte das Ding gerne mal gehört. Für Tekkno hat es sicher zu wenig Bass, aber mit Subwoofer (oder evt. größer) könnte das Prinzip spannend sein.


MÖGE DIE SOFTWARE MIT EUCH SEIN!

*============================================================================*
CYBERYOGI Christian Oliver(=CO=) Windler

(Lehrmeister der LOGOLOGIE - der ersten Religion des Cyberzeitalters!)
!
*============================ÄCHTET=DIE=BRUTALITÄT===========================*
{http://Weltenschule.de }
LineArray
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 27. Apr 2011, 02:25
Hallo,

um so etwas wie eine "HiFi Box" aus einer Geige zu bauen,
sehe ich tatsächlich nur die Möglichkeit, sie zu öffnen
und den Korpus "kaltzustellen" z.B. durch Aufschmelzmatten
aus Bitumen oder Butylkauschuk. Auch den Stimmstock
würde ich entfernen, die F-Schallöcher evt. mit
Filz hinterlegen, Dämmwolle rein usw. ...

Dann stellt das Instrument mehr eine optische Fassade dar,
wird aber vergleichbar klingen wie ein normaler
Satellitenlautsprecher.

Wenn man jedoch das Ganze als "Klangkunstobjekt" ansehen
will und keinen hohen Anspruch an "Klangtreue" stellt,
könnte man den Korpus tatsächlich auch "bestimmungsnah"
nutzen.

Mit einem Exciter zur Anregung des Stegs
(oder wenigstens der unmittelbaren Nähe) wäre das
ansatzweise möglich.

Da der Korpus eine Wölbung hat, wird man einen Exciter
nicht ganz ohne Tricks ansetzen können.

Wenn eine saubere Anregung gelingt, ist tatsächlich
nicht zu befürchten, daß alles "nach Geige" klingt.

Die Saiten selbst würde ich aber in jedem Fall bedämpfen
(Filzstreifen, Schaumgummi ...), wenn sie aus dekorativen
Gründen aufgezogen bleiben sollen.

Der charakteristische Geigenklang wird vorwiegend durch
die nahezu sägezahnförmige Anregung der gestrichenen
Saiten erzeugt, die ja nun entfällt und durch ein
Musiksignal ersetzt wird.

Das Ding wird daher auch andere Instrumente
(ja selbst Blasinstrumente) erkennbar wiedergeben
- "authentisch" würde ich hier nicht sagen -
und sogar eine passable Sprachverständlichkeit erreichen.

Allerdings wird es deutlich verschwommen klingen,
besonders gut hörbar bei Gesangsstimmen und es ist auch
keine wirklich gute Hochtonauflösung zu erwarten.
Beispiel: Eine Triangel wird recht authentisch
rüberkommen, ein Crashbecken schon weniger.

Ein leicht "halliger" Charakter liegt über der ganzen
Wiedergabe, denn der resultierende Schallwandler hat
ausgeprägte Eigenmoden mit (zu) geringer Überlappung im
Grundtonbereich, und selbst die Moden im Hochtonbereich
weisen noch hohe Güten (langes Nachschwingen) auf.

Materialwahl und ein spezieller entdämpfender Lack sorgen
bei einer Geige dafür, daß das so ist ... bei wertvollen
Instrumenten ist die Eigendämpfung im Hochtonbereich eher
noch geringer.

Manche mögen dieses Verhalten auch bei einem Lautsprecher
als "vollen" Klang bezeichnen ...

Man kann es aber auch als einen minderwertigen Biegewellen-
wandler ansehen, ich selbst würde das tatsächlich so
hören und bewerten.

In gewisser Weise interessant wäre es sicher trotzdem,
aber ich würde die Kosten für dieses Abenteuer sehr stark
in Grenzen halten.

Hohe Ausgaben sind dafür m.E. nicht zu rechtfertigen auch
wenn es Hersteller gibt, die solche Spielereien produzieren
und dafür echtes Geld verlangen.

Vom HiFi Standpunkt aus ist die Wiedergabe eines solchen
Konstrukts minderwertig - sowohl auditiv als auch
messtechnisch - und das hat mit "Meinung" an dieser
Stelle nichts zu tun.

Die Eigenmoden eines Geigenkorpus können z.B. wie folgt
liegen [Hz]:

80, 116, 147, 167, 222, 304, 349, ...

(vergl. "Die Physik der Musikinstrumente" S.93,
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft,
Heidelberg 1988)

Selbst wenn der so entstehende Wandler eine deutlich höhere
Eigendämpfung hätte, so wäre die Modendichte im Bass- und
Grundtonbereich viel zu gering (und die Grundmoden zu
hoch), um beispielsweise einen Konzertflügel einigermaßen
verfärbungsfrei wiederzugeben: Der Resonanzboden des
Flügels hat eine wesentlich höhere Modendichte und eine
tiefere Grundresonanz als eine Geige.

Den gesamten Bassbereich sollte man auch deshalb einem
anderen Wandler überlassen.

Trotzdem ist auch die Wiedergabe des unteren Mittelton-
bereiches über eine Geige ein wenig so, als würde man
einen hochaufgelösten Druck auf Großformat (z.B. eine
Orchesteraufnahme ) mit einem einfachen Handy
abfotografieren. Die Geige prägt der Aufnahme ihren
modalen "Fingerabdruck" auf, sie ist im oberen Bass/unteren
Mitteltonbereich noch nicht ausgewogen genug.

Tröstlich dabei ist, daß auch das Verbauen einer Stradivari
oder einer modernen Meistergeige anstelle der vom TE
angedachten Billiggeige das Problem nicht lösen würde.

Das Instrument hätte in seiner zweckentfremdeten Funktion
dieselben Probleme und kann daher nur einen minderwertigen
Schallwandler darstellen.

Daß ein höherwertiges Instrument vielleicht etwas besser
verteilte Eigenmoden hat und vom Timbre anders ausgelegt
sein kann (z.B. durch ansatzweise Imitation menschlicher
Gesangsformanten), muss hier nicht unbedingt von Vorteil
sein.

Durch den Einbau des Exciters und unserer notwendigen
Anbauten würden wir die sorgsam abgestimmte Balance des
Instruments ohnehin verändern.

---
Nein ich habe das Gleiche (Geigenkorpus anregen) zu
Schallwiedergabezwecken noch nicht getan
(und werde es auch nicht tun), habe aber genug
Erfahrung mit verschiedensten Materialien und dem Bau von
Biegewellenwandlern, um das erwartbare Ergebnis im Rahmen
dieser groben Beschreibung vorhersehen zu können ...

Grüße

Oliver


[Beitrag von LineArray am 27. Apr 2011, 12:35 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#30 erstellt: 27. Apr 2011, 19:19
Moin Oliver,
entgegen Deiner Ansicht gibt´s ´ne ganze Menge "Plattenschwinger. Wer schließt denn aus, dass das nicht auch dreidimensional möglich wäre?

Ich asehe allenfalls bei Grundton und Bass Schwierigkeiten für die Geige, denn dazu wurde sie nicht wirklich ausersehen.
LineArray
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 27. Apr 2011, 20:46
Entgegen meiner Ansicht

http://www.dipol-aud...n-schallwandler.html

Ein unter dem Link erwähntes Beispiel für einen
"dreidimensionalen" Biegewellenlautsprecher mit
biegesteifer Membran in Form eines stehenden Konus
ist das System nach Walsh, zum Patent angemeldet 1964.

Sein Patent beschreibt u.a. Dämpfungsmaßnahmen und
die Ausführung der unteren Membranaufhängung als
reflexionsfreien - oder eher 'reflexionsarmen' - Abschluss.


Grüße

Oliver


[Beitrag von LineArray am 28. Apr 2011, 01:10 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#32 erstellt: 28. Apr 2011, 06:40
Moin Oliver!

Mit "entgegen Deiner Ansicht" - Zitate sind oft unerwünscht - meinte ich:

um so etwas wie eine "HiFi Box" aus einer Geige zu bauen,
sehe ich tatsächlich nur die Möglichkeit, sie zu öffnen
und den Korpus "kaltzustellen" z.B. durch Aufschmelzmatten
aus Bitumen oder Butylkauschuk. Auch den Stimmstock
würde ich entfernen, die F-Schallöcher evt. mit
Filz hinterlegen, Dämmwolle rein usw. ...
Ein harmonich schwingendes Gebilde "kalt zu stellen" halte ich für nicht zielführend

Habe da so meine Erfahrungen der mächtig strangen Art gemacht, die der allgemeinen Lehrmeinung mehr oder minder stark widersprechen. Walsh und alle möglichen "Schwingkonstruktionen kommen übrigens hier: http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-15747.html zu Wort.

Schönen Tag noch und "keep on swinging"
CYBERYOGI=CO=Windler
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 29. Apr 2011, 06:23
Das mit der begrenzten Anzahl Eigenmoden eines Geigenkorpus - ist das so, als wenn man mit einem additiven Synthesizer oder Vocoder mit begrenzter Bandzahl versucht beliebige Klangfarben wiederzugeben?

Auf jeden Fall wäre es als Soundexperiment interessant. Zerlegen müsste man die Geige jedenfalls (Knochenleim wird mit Hitze erweicht - Infos SuchMa Geigenbau). Den Transducer/ Exciter/ Sonotrode/ Treiber/ Motor oder was auch immer (zutreffendes bitte ankreuzen) könnte man am besten im Stimmstock (bzw. zwischen 2 Hälften eines verkürzten Stimmstocks) einbauen - z.B. als kleines Piezo-Element. Der IBach Tonspiegel nutzte 1924 eine Telephonhörerkapsel mit Blechmembran (da noch keine "richtigen" Lautsprecher erfunden waren), die per Stab den Resonanzboden anregte. Zusätzlich war offenbar ein rundes Schallloch für Direktschall über diesem "Chassis".

Die Saiten sollte man weitgehend entspannen (oder Wollfäden etc. nehmen), sonst hat man ein Saitenhallgerät, das mit nur 4 Saiten (4 Band Kammfilter-Vocoder...) sicher sehr tonal klingt.

Die Nachschwingzeit des Korpus könnte man mit aufgeklebten dünnen Schaumstoff im Inneren reduzieren.

Wie das Ergebnis dann klingt, weiß ich nicht. Evt. kommt sowas raus wie der Codec "Lernout & Houspie CELP" auf Windows, der als MP3-Vorläufer für Sprache gedacht war und mit Musik recht bizarre Sounds macht (ähnl. einem Edison-Phonograph).
Soundy73
Inventar
#34 erstellt: 29. Apr 2011, 09:16
Moin Cyberyogi, Dein Einstieg in den Instrumentenbau und daraus folgende Tipps finde ich sehr interessant.

Die Nachschwingzeit künstlich zu verkürzen, würde ich aber nur bei Misserfolg versuchen - Projekte können wachsen . By the Way, Sie haben Post

Ich bin übrigens für bizarre Sounds nur dann zu haben, wenn´s der Künstler uns so hören machen will => HiFi-Forum

Die "Anlage" sollte nach Möglichkeit nichts addieren oder weglassen, was nicht der Mischling im Studio sich so ausgedacht/erhört hat.
Daran erkennt man übrigens auch wirkliche "Superstars". Aus den Produkten erklingt eine gewisse "Livehaftigkeit". Man hört das greifen der akkorde oder was für ein drumstick benutzt wird, E-schlagzeug/E-Klavier oder Tamas und Flügel kann man ggf. raushören.


[Beitrag von Soundy73 am 29. Apr 2011, 09:18 bearbeitet]
stratihatti
Stammgast
#35 erstellt: 29. Apr 2011, 12:46

Soundy73 schrieb:
:. Die "Anlage" sollte nach Möglichkeit nichts addieren oder weglassen, was nicht der Mischling im Studio sich so ausgedacht/erhört hat.
.


Im Grunde fürst Du hiermit Deine "Schwingiskahn" ad absurdum.

Die Wahrheit ist komplexer. Die Originalmusik klingt ggf. ganz anders als sich der Mischling das zurechtbiegt mit seinen Studioboxen. Hört Euch mal verschieden Studioboxen an, es ist grauselig, jedes Pärchen klingt anders! Was soll da richtig sein? Die Musikanten live, klingen im nächsten Konzertraum auch anders.

Richtig liegt im Auge des Hörers und wäre somit flexibel.

Hinzu kommt, das die "annähernd richtige Anlage" in einem Raum annähernd richtig aufspielt und im nächsten einfach nicht passen will.

Das gibt Raum für viele teure Spielereien... :-) Ich finde das "sehr amüsant"

Ich sehe Hifi anders: Es muss nicht ORIGINAL sein, es muss schlüssig sein; und da passt dann eine Konstruktion wie die "Schwingiskahn" oder meine "Ikea-Kisten" wieder.

Schönes WE, Hatti
Soundy73
Inventar
#36 erstellt: 29. Apr 2011, 13:50
Moin Hatti!
Klar haste recht, selbst die "Normohren" der Mischlinge tragen - siehe Konzerte - eine ganze Menge zum Klanggeschehen bei. Dass aber Monitorlautsprecher - richtig benutzt - soo unterschiedlich klingen, ist zumindest mir nicht aufgefallen. Ziel eines Monitors ist doch, möglichst linear im Nahfeld zu funktionieren.

Bei den Raumeinflüssen gebe ich Dir dann wieder uneingeschränkt recht, das ist aber hier nicht Gegenstand der Ermittlungen. (..und wird oft aufgrund einfach - wie auch Du bemerktest - nicht passender Schallerzeugung überbewertet. Der Entstehungsort des Schalls im Raum muss schon mal passen, sonst kann man noch soviele Absorber und Reflektoren reinziehen - dat wird dann nix.)
LineArray
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 30. Apr 2011, 00:16

CYBERYOGI=CO=Windler schrieb:
Das mit der begrenzten Anzahl Eigenmoden eines Geigenkorpus - ist das so, als wenn man mit einem additiven Synthesizer oder Vocoder mit begrenzter Bandzahl versucht beliebige Klangfarben wiederzugeben?
...


Für den Bass- und Grundtonbereich ist das genau
so wie Du es beschreibst, ja.


CYBERYOGI=CO=Windler schrieb:


Zerlegen müsste man die Geige jedenfalls (Knochenleim wird mit Hitze erweicht - Infos SuchMa Geigenbau).
...


Wenn ich den Weg "neutralisieren" mit einer Billigeige
gehen würde, dann würde ich eiskalt entlang der Zarge
aufschneiden ...


CYBERYOGI=CO=Windler schrieb:


Die Nachschwingzeit des Korpus könnte man mit aufgeklebten dünnen Schaumstoff im Inneren reduzieren.
...


Diese Annahme ist falsch. Dünner Schaumstoff ist zu wenig
plastisch und hat zu wenig Masse um die Plattenschwingungen
des Korpus nennenswert zu bedämpfen.

Eine Bitumen oder Butylkautschuk Aufschmelzmatte senkt die
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Biegewellen, erniedrigt
damit die Eigenmoden in ihrer Frequenz und erniedrigt auch
deren Resonanzgüten erheblich.

Die Abstrahlung wird ebenfalls ineffizienter, weil sich
die sog. Koinzidenzfrequenz des Materials erhöht.

Biegewellen auf Platten sind dispersiv, breiten sich also
mit zunehmender Frequenz schneller auf dem Korpus aus.

Bei der Koinzidenzfrequenz ist die
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Biegewellen gleich der
Schallgeschwindigkeit in Luft. Im Bereich der
Koinzidenzfrequenz und darüber wird die Abstrahlung
der Plattenschwingungen besonders effizient.

Wolle oder Schaumstoffe wären geeignet, Resonanzen des
Luftkörpers zu bedämpfen, dann aber besser gleich das
ganze Volumen ausfüllen.

---
Wenn lieber der Ansatz "Musikinstrument" gewählt wird

- weltanschauliche Probleme habe ich damit wirklich nicht,
es kommt nur kein HiFi tauglicher LS dabei heraus -

dann wären o.g. Maßnahmen tatsächlich kontraproduktiv und
man sollte mit dem Instrument - bis auf das "kaltstellen
der Saiten", das dürfte sonst wirklich des "Guten" zuviel
sein - lieber minimal invasiv vorgehen ...

Wie gesagt, ich würde "neutralisieren" bevorzugen und
einen eher konventionellen LS daraus machen, auch aus
den von Dir oben erläuterten Gründen.

Hochwertige Biegewellenwandler benötigen eine wesentlich
bessere modale Überlappung und mehr Eigendämpfung im
gesamten Frequenzbereich.

Grüße

Oliver


[Beitrag von LineArray am 30. Apr 2011, 00:26 bearbeitet]
CYBERYOGI=CO=Windler
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 30. Apr 2011, 05:40
Wenn man was richtig paradoxes mag, könnte man auch mal eine "Ungeige" bauen, die ein kleines Theremin enthält, das seine Wellenformen über den echten (unbedämpften) Geigenkorpus abstrahlt und so berührungsloses Geigen ohne Geigensaiten ermöglicht. Aber das fällt dann mehr in die Kategorie akusto-elektrischer Musikinstrumente.

Ich hab noch keine hölzernen Resonanzboxen gebaut, aber ich habe als Kind ne Styroporbox mit 3eckig prismatischem Grundriss (ca. 45cm hoch 30cm tief, 10cm Breitbandchassis) gebastelt, die leider (dank Klebeband und Chassisbefestigung per Draht?) knarzte, aber erstaunlich warm und bassig klang. Ansonsten habe ich mehrmals versucht, aufgeblasene Müllbeutel verschiedener Sorten als Membran mittels Taschenradio-Lautsprechern (Einkopplung überm Knoten) zum Breitband-Rundumstrahler zu machen. Es kam tatsächlich Bass raus. Allerdings knisterte die Sache meist bei irgendwelchen Frequenzen (ähnl. den Brüllmünzen in meinem IBM Thinkpad 760 Laptops) und ich kam nie soweit, eine dauerhafte Halterung (evt. mit Gebläse um den Luftdruck von wenigen mbar trotz minimal undichter Folie konstant zu halten) dafür zu konstruieren. (Ein altes Globus-Gestell wie beim Membranhall-Gerät Revorb könnte evt. passen.) Die PE-Folie verformt sich mangels Quervernetzung aber auch schnell dauerhaft, sobald der Luftdruck minimal zu hoch ist.

In einer HiFi-Zeitschrift wurden in 1980ern nämlich aufblasbare Rundumstrahler-Lautsprecher aus PVC-Folie (kegelförmig, Marke "Hayman" o.ä.) vorgestellt. Weich-PVC hat eine ziemlich hohe innere Dämpfung, reagiert aber stark auf Temperaturänderung und verliert evt. auch irgendwann den Weichmacher. Klangstabiles Verhalten wäre da wohl ähnlich schwierig wie beim hölzernen Resonanzboden. Trotzdem würde ich die Kegeldinger gern mal hören.


[Beitrag von CYBERYOGI=CO=Windler am 30. Apr 2011, 05:59 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#39 erstellt: 30. Apr 2011, 19:20
Selbst die aufgeblasenen Dinger gab´s schon im Schwinggehäuse-Thread. Klingende Milchtüten kannste als Chinaware kaufen, aber was hat das jetzt mit der Geige zu tun?
CYBERYOGI=CO=Windler
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 02. Mai 2011, 04:52


CYBERYOGI=CO=Windler schrieb:


Zerlegen müsste man die Geige jedenfalls (Knochenleim wird mit Hitze erweicht - Infos SuchMa Geigenbau).
...

Wenn ich den Weg "neutralisieren" mit einer Billigeige
gehen würde, dann würde ich eiskalt entlang der Zarge
aufschneiden ...

Finger weg! Das dünne Holz splittert sehr leicht und mit Hebelei zerbricht garantiert alles. (Knochenleim ist hart wie Sekundenkleber.) Selbst wenn man die Geige mit Beton füllen will, sähe das bestimmt nicht schön aus.

Ein heißer Fön dürfte zum Öffnen reichen - ansonsten Backofen auf 60°C o.ä. (voher Saiten entspannen, da das Holz einem sonst evt. um die Ohren fliegt).

Knochenleim-Info siehe hier:
http://www.woodworke...arbeitung-t1300.html
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