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Schwingende Gehäusewände klingen gut!

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Soundy73
Inventar
#1 erstellt: 09. Feb 2009, 22:02
Hallo liebe Forenmitglieder!

Habe vor ca. 2 Jahren ein altes Röhrenradio (unrettbar für Enthusiasten ) mittels Einbau eines MP3-Autoradios und Zusatzlautsprechern/Netzteil reanimiert. Original großer Front-LSP läuft quasi als Subwoofer. Die Gehäusewände schwingen artgerecht wie wild, trotzdem klingt´s irgendwie gut.
Da ich ansonsten immer peinlich darauf achte, die Gehäusewände meiner LSP akustisch möglichst tot zu machen, würde ich gern eine Diskussion anschubsen.

Wie soll ich das Kind nennen Schwinggehäuse/Resonanzgehäuse

Gibt´s ähnliche Projekte/Erfahrungen Theorien?
Soundy73
Inventar
#2 erstellt: 10. Feb 2009, 20:25
WOW, was für´n Interesse an dem Thema!

Ich dachte hier ginge es bisweilen auch um Philosophien?

Habe mal vor Unzeiten von einem Bekannten aus der PA-Branche gehört, der sich hochwertige Boxen in einem, wie er es nannte "Schwinggehäuse" gebaut hat. Damit meinte er das entgegengesetzte Extrem des von mir oben angedachten mitschwingenden Korpus. Innengehäuse zu Außengehäuse schwingungsmäßig entkoppelt über Lagerung auf Federn.

Gern Feuer frei, falls jemand interessiert ist
freibürger
Inventar
#3 erstellt: 10. Feb 2009, 21:56
Das ist aber kein HighEnd!

Es gibt diesen Kultlautsprecher "Rondo" mit Saba-Greencones, dessen Konstruktion auf dem Prinzip schwingender Gehäuse beruht.

Hier hat den jemand nachgebaut.

Ach ja, und vormals Bösendorfer, jetzt Brodmann baut auch Lautsprecher die dieses Prinzip nutzen. Und die kosten richtig Kohle, ist ja auch HighEnd.
Soundy73
Inventar
#4 erstellt: 11. Feb 2009, 11:25
Danke für den interressanten Beitrag @freibürger!

Das/die geschilderte/n Bauprojekte gehen so in etwa in die Richtung, die ich meine.
Im Prinzip sind diese jedoch nach hinten "flexibel" verlängerte Schallwände.

Bei meiner Konstruktion hab´ich die Rückwand des alten Röhrenkoffers allerdings, da das Radio ja vier Endstufen besitzt, noch mit 2 St. 2-Wege-Systemen auf einer 8 mm Buchensperrholzplatte verschlossen. Eine transparente, aufgesägte Filmdose ist mittels Heißkleber als "Bassreflexrohr", LED-beleuchtet im Loch des "magischen Auges" eingesetzt. Die ehemaligen Hochtöner (Kohlekörner?)in den Seitenwänden, wurden durch zwei passende Breitbänder ersetzt.

Die ganze Konstruktion schwingt bei der Schallproduktion munter vor sich hin und klingt (trotzdem)irgendwie gut. Sorry, das Foto ist nicht gar so gut gelungen:

Ist bestimmt kein High-End aber macht Spaß und erspart mir im Gartenhaus die unschicken LSP-Kabel.
Wußten vielleicht unsere röhrenden Vorfahren schon wie man Gehäuse dimensioniert, damit sie schwingend klingen
Die Rundungen in den Gehäusen sind doch bestimmt nicht nur für die Optik gewesen.
Kommentare und weitere Beispiele gern erwünscht!
Soundy73
Inventar
#5 erstellt: 12. Feb 2009, 11:53
Okay, das Thema ging wohl unter.
Um doch noch etwas Input dazu ins Forum zu bringen mache ich mal selbst weiter, ich fand da etwas passendes im Netz: http://www.auditorium23.de/Kommentare/Profil2.html

Sowie ein Testbericht dazu: http://www.auditorium23.de/Testberichte/Rondo%20BS1.html

-bzw. vom Auditorium 23 selbst: http://www.auditorium23.de/Speakers/Appassionata.html

Die Erkenntnisse zu mitschwingenden Gehäusen scheinen aber eher dünn gestreut zu sein.

Trotzdem verfolge ich das mal weiter, meine schon mal irgendwo einen richtigen "Gitarrenlautsprecher gesehen zu haben...

Fand da gerade noch was (durch den Anstoß vom freibürger): http://www.audioclassica.de/de/eternalarts-grande-voce-del-triodo
Und diese dort: http://www.audioclassica.de/de/boesendorfer-vc7


[Beitrag von Soundy73 am 12. Feb 2009, 12:02 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#6 erstellt: 12. Feb 2009, 12:04
Nun mal wieder etwas für die Optik:
Passat
Inventar
#7 erstellt: 12. Feb 2009, 13:43
Das Prinzip gibts auch bei dem Onkyo-Lautsprecher D-TK 10.
Hier gibts die Story über den Lautsprecher (leider nur in Englisch): http://www.us.onkyo....Speaker&m=D-TK10&p=i

Grüsse
Roman
Soundy73
Inventar
#8 erstellt: 12. Feb 2009, 14:09
Danke an Roman für den produktiven Beitrag,
ja hier kann, aufgrund des gewaltigen Ansturms, noch jeder persönlich betreut werden
Da ist Sie:
Soundy73
Inventar
#9 erstellt: 13. Feb 2009, 18:00
Bin mal wieder fündig geworden, mit dem Thema setzen sich auch andere auseinander: http://www.musicconnection.de/v7/index.php?link=4⊂=8

Oder mit dem Biegewellenwandler: http://www.mlaudio-net.de/100_202.php
Soundy73
Inventar
#10 erstellt: 14. Feb 2009, 16:45
Na gut mach´ich nochmal weiter, da gibt´s noch mehr Infos:

Zum Beispiel ein Patent: http://www.patent-de.com/20060323/DE202005014054U1.html

Oder eine technische Beschreibung:

Ein wenig Theorie...
... über den Materialklang

Zuerst wollen wir etwas zur Begriffsklärung tun:
Zu oft werden die Begriffe "Materialklang" und "Resonanzen" in einen Topf geworfen. Dabei ist dies etwas völlig unterschiedliches. Dazu einige Besipiele:

1.
Die Saite einer Gitarre führt bei Anregung Schwingungen aus, deren Frequenz durch Länge, Gewicht und Spannung der Saite bestimmt wird. Weiterhin gibt es harmonische Obertöne, die auf dieser Grundschwingung basieren. Bei diesem gesamten Spektrum an Frequenzen handelt es sich um Resonanzen. Wird nur einer der Faktoren Länge, Gewicht oder Spannung verändert, so zieht das eine Veränderung des Grundtons und der darauf basierenden Obertöne mit sich. Bei der Gitarre (wie bei allen Saiteninstrumenten) wird nur die Spannung verändert, um die Tonhöhe zu verändern - so wie es beim Stimmen des Instruments geschieht.
Jetzt gibt es aber noch - bei gleicher Tonhöhe - Unterschiede in der Klangfarbe der Saite, je nachdem ob eine Natur- oder eine Stahlsaite verwendet wird. Hier gesellen sich also weitere Obertöne zu den eben erwähnten Schwingungen, die von allen eben genannten Faktoren unabhängig sind. Das ist der Klang des jeweiligen Materials - der Materialklang.

Noch deutlicher wird dies an folgendem Beispiel:

2.
Die Holzplatten den Xylophons und die Metallplatten des Vibraphons erzeugen, auf gleiche Tonhöhe abgestimmt den gleichen Ton, der bestimmt wird durch die Geometrie der Platten. Der Grundton und die dazugehörigen Obertöne basieren auf der Resonanz der Platte.
Die Klangunterschiede zwischen den Metallplatten und Holzplatten ist von deren Form völlig unabhängig - es ist der Materialklang, der für das jeweilige Material charakteristisch ist.

Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Aber die folgende Überlegung macht deutlich, wie wichtig dies für den Bau von Lautsprechern ist:

Selbst dann, wenn man die Holz- oder Metallplatten auf eine stark dämpfende Unterlage legt und anschlägt (anregt), sind die Klangunterschiede zwischen dem Holz und dem Metall zu hören. Wie verhalten sich nun Lautsprechergehäuse, die ja auf zweierlei Weise angeregt werden: 1. durch den Schall, den der Lautsprecher ins Gehäuse abstrahlt wird und 2. mechanisch durch die Ankopplung des bzw. der Lautsprecher durch Verschraubung von Lautsprecher und Gehäuse. Wie sehr sich "Restklang" selbst eines stark bedämpften Gehäuses auswirkt, habe ich selbst erfahren.

Neben der Wahl des Materials selbst kann der Materialklang ausschließlich durch die Temperatur des Materials beeinflusst werden. " Nicht evtl. auch durch die Geometrie?(Anm. d. TE)"

wird fortgesetzt... (geklaut aus dem Internet-Auftritt von Roland Seidl) http://www.rsl-horn.de/
Soundy73
Inventar
#11 erstellt: 15. Feb 2009, 20:59
... die Einsamkeit....

Also dann hätte ich eben noch etwas nachzuschieben, in meiner abstrusen Richtung, etwas Theorie findet man zum Beispiel hier: http://www.vtf52.de/sites/sol2.php?id=87
Soundy73
Inventar
#12 erstellt: 16. Feb 2009, 15:09
Da gibt´s doch noch mehr zu dem Thema. Wenn´s so weiter geht werd´ich noch Eckschperte: http://www.revisound.com/reso.htm

Mal wieder ein Bildchen dazu:


Bin ich hier vielleicht in einer ganz und gar abgelegenen Ecke gelandet
Soundy73
Inventar
#13 erstellt: 16. Feb 2009, 15:24
Und auch hier kann man sowas (Resonanzgehäuse) kaufen:
http://www.holz-und-musik.de/lautsprecher.html

Auszug aus dem Text:
Unser Resonanzgehäuse ist auch im Vergleich zu den sonst im Internet angebotenen Ausführungen verändert (kleiner) und besitzt eine Bodenplatte. Dem Experimentiertrieb vieler Musikliebhaber tragen wir durch eine wechselbare Frontplatte Rechnung. Dadurch ist das Gehäuse für Quervergleiche verschiedener Lautsprecherkombinationen gut geeignet und sehr universell einsetzbar.
Soundy73
Inventar
#14 erstellt: 16. Feb 2009, 15:28
Soo, bin heute hyperaktiv und hungrig (muss gleich erstmal was futtern).
Zu diesem Fundstückchen sollte man wohl auf jeden Fall High-End sagen:

Soundy73
Inventar
#15 erstellt: 16. Feb 2009, 16:10
Oh, bin doch nicht ganz allein mit dem Thema, da gibt´s in der Nachbarschaft eine Diskussion: http://www.rahaso.de...range&x=1&idx=16642&
freibürger
Inventar
#16 erstellt: 16. Feb 2009, 17:28
Du bist nicht allein, ich lese mit!
Ansonsten würde ich mal nen Mod ansprechen, ob der deinen Fred nichthier hin verschieben kann. Da bist du eigentlich richtiger und ganz bestimmt nicht so alleine. Wenn es nicht geht, machst du ihn dort halt noch mal neu auf.

Gruß Peter
Soundy73
Inventar
#17 erstellt: 16. Feb 2009, 20:53
Nanu, hier (in dieser Forumsnische) hatte ich ganz am Anfang mal begonnen.?!

Sooo für heute das letzte Aufbäumen ( man beachte den Kalauer) hier gibt´s Infos über "Klangholz":
http://cajonmania.de/index.php/basics/cajonbau/print/

P.S. Gruß zurück an den mitlesenden Peter


[Beitrag von Soundy73 am 16. Feb 2009, 20:54 bearbeitet]
coredump
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 16. Feb 2009, 21:43
Die SL2 von Naim funktioniert, soweit ich das weiss, nicht aufgrund von Gehaeuseschwingungen; vielmehr wurde dort eine aehnliche Technik verwendet wie bei den aelteren IBLs. Dort arbeitet der TMT in zwei Kammern, die durch eine Art Variovent oder eben "Fliessfilter" getrennt sind, quasi KU mit angekoppeltem fixem Volumen. Bei den IBLs tat das sehr gut, der Bass klang extrem "knackig", weil

* bei ca. 80Hz zuende
* das Gehaeuse wenig unversteifte Flaechen hatte (also gerade wenig mitschwingt)

Dieses angekoppelte Volumen wird halt im Naim-Speak "Resonanzgehaeuse" genannt, weil es nicht direkt an einen Treiber angekoppelt ist.

Beste Gruesse,
Oliver
Soundy73
Inventar
#19 erstellt: 16. Feb 2009, 21:51
Hallo coredump! Ja, noch ist Zeit jeden exclusiv zu begrüßen...

Hier soll´s ja auch geben!

Das Prinzip bei den Naims ist der akustische Fließwiderstand in ein angekoppeltes "Resonanzgehäuse" also quasi zwei oder mehrere Federsteifen des Gehäuses, die auf den Bass wirken.

Hier dürfen aber auch gern EXTRA-RESONANZARM-BEFÜHRWORTER gegenhalten und und und...

Na gut , einen hab´ich noch:


ist ein SanGreal Breitbänder im Resonanzgehäuse mit laut Datenblatt 97db/W*m!
focal_93
Inventar
#20 erstellt: 17. Feb 2009, 00:31
Bist ja ein ganz Fleissiger, Jürgen.

Danke für die intressanten Links.

Ciao

Uwe
Herbert
Inventar
#21 erstellt: 17. Feb 2009, 00:42
Die "Theorien" zum mitschwingenden Gehäuse kommen meines Wissens nur aus der Esoterik- ...äh HighEnd-Ecke.

Grundlegende Frage: Wie soll ein Holzgehäuse angeregt werden, damit es dem Eingangssignal proportional schwingt?

Gruss
Herbert
Soundy73
Inventar
#22 erstellt: 17. Feb 2009, 14:35
Hallo Herbert!

Das ist eine gute Frage, es gibt aber ja sogar "Schwinginstrumente", die mit voller Absicht Fensterscheiben o. ä. zum schwingen bringen. Vom sog. Bass-Shaker will ich lieber nicht anfangen , da gleitet´s dann in die Seismik ab...

Hab´heute leider wenig Zeit... Nach einem theoretischen Grundgerüst suche ich ja selbst. Bin ein ziemlich Ungläubiger der nur verwundert war über die Eskapaden der irgendwie rundlich geformten, viel zu dünnen Gehäusewände, die (trotzdem) den Klang nicht zerstören.

P.S. Hallo Uwe, danke für die Blümchen
srliof
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 17. Feb 2009, 15:28
Hi,

Clockwork macht wohl viel mit Materialklang und Resonanzen.

Ob nun Eosterik, High End oder sonstwas weiss ich nicht.
Aber die Sachen von Clockwork die ich gehört habe sind auf jeden Fall sehr gut.

www.clockwork.de

Gruß
Stefan
Granuba
Inventar
#24 erstellt: 17. Feb 2009, 15:33
Hi,

die verkaufen doch gar keine Lautsprecher?

Harry
dazydee
Stammgast
#25 erstellt: 17. Feb 2009, 16:33
Schwingende Gehäusewände können sich natürlich sehr gut anhören. Es werden für solche Konstruktionen teils Millionen ausgegeben,... nennen sich Stradivaris.

Und genauso betrachte ich einen Lautsprecher in einem absichtlich resonierenden Gehäuse als Instrument. Die Wiedergabe eines solchen Lautsprechers wird nichts mit naturgetreuer Reproduktion zu tuen haben, sondern wird eine eher eine freie Interpretation und Verfremdung des Eingangssignales sein. Was sich aber nichtsdestotrotz gut anhören kann. Der Lautsprecher "klingt" dann nämlich im wahren Sinne des Wortes.


Gruß

Danny
Passat
Inventar
#26 erstellt: 17. Feb 2009, 16:54
Zustimmung.

Und deshalb lässt Onkyo das Gehäuse der D-TK 10 bei einem Gitarrenbauer fertigen.
Die haben bzgl. schwingender Gehäuse die meiste Erfahrung.

Grüsse
Roman
freibürger
Inventar
#27 erstellt: 17. Feb 2009, 16:55

dazydee schrieb:
Schwingende Gehäusewände können sich natürlich sehr gut anhören. Es werden für solche Konstruktionen teils Millionen ausgegeben,... nennen sich Stradivaris.

Und genauso betrachte ich einen Lautsprecher in einem absichtlich resonierenden Gehäuse als Instrument. Die Wiedergabe eines solchen Lautsprechers wird nichts mit naturgetreuer Reproduktion zu tuen haben, sondern wird eine eher eine freie Interpretation und Verfremdung des Eingangssignales sein. Was sich aber nichtsdestotrotz gut anhören kann. Der Lautsprecher "klingt" dann nämlich im wahren Sinne des Wortes.


Gruß

Danny


Soweit ich es mal gelesen und verstanden habe, war dies auch die Intention von Bösendorfer bei der Entwicklung ihrer Lautsprecher. Den Klang eines Klaviers respektive Flügels durch Verwendung eines gleichen Wirkungsprinzips auf den Lautsprecher zu übertragen.
Soundy73
Inventar
#28 erstellt: 17. Feb 2009, 20:42
Erstmal hallo an Danny! (-an die anderen natürlich auch)
Willkommen in der Diskussion!

In Richtung Stradivari - na ja vielleicht nicht ganz so weit trachtete mein Sinnen. Ich war einfach erstaunt, dass aus solch einer "Schüttelkiste", wider Erwarten, etwas Brauchbares ´raus kam (folgt aber doch so in etwa dem Original). Da hegte ich die Überlegung, ob unsere röhrenden Kollegen, die ja oft auch ´ne ganze Menge Lautsprecher in ihre Holzgehäuse gesteckt haben, mit den geschwungenen Linien außer Abschreckung der Blumenvase (rutscht ja so leicht da runter )etwas im Schilde führten.

Wen könnte man denn da befragen?

Ich glaub, ich versuch´s mal beim Herrn Tenschert (Deutsches Radiomuseum).

Ansonsten gern mal Input oder Disput. Nach UNSERER Theorie geht das ja gar nicht. Oder kriege ich eine Sopranistin/ eine Rockband in ´ne Gitarre?

So, Schluß von mir für heute, nicht ohne ´nen linken Link: http://www.auditorium23.de/Kommentare/Profil1.html

Und ´n Bildchen von "Schallwand":
Tschüß bis neulich...
eltipo
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 17. Feb 2009, 21:17
Was mich ein wenig wundert, ist, dass Hifi-Selbstbau hier noch nix geschrieben hat.
Die haben doch die Mindstorm http://hifi-selbstba...iew&id=190&Itemid=75

gemacht, bei der das gehäuse wohl absichtlich nicht aus MDF war, was son bisserl in deine Richtung geht.
Die können sicherlich noch was dazu sagen.

Was mich richtig wundert, nein, fasziniert, ist dein Engagement in diesem Thread..



Bist du in Wirklichkeit Alleinunterhalter, Motivator, oder sonstwas?

Alle Achtung, jeder andere hätte schon aufgegeben.


Schickes Radio übrigens, ist mal was anderes, auch wenn ich es immer Schade finde, so etwas kaputt zu machen, wenns auch nur das Gehäuse ist.
Soundy73
Inventar
#30 erstellt: 17. Feb 2009, 21:23
Hi eltipo!
Sorry, wenig Zeit, daher nur ganz kurz: Danke für den link, schaue in kürze mal rein. Keine Sorge, Inlet des "Radios" war mausetot, nach diversen Jahren Kuhstall musste ich sogar das Gehäuse wieder einigermaßen restaurieren. Der Rest war Rost, daher der Einwurf oben (unrettbar...).
srliof
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 17. Feb 2009, 21:47

Murray schrieb:
Hi,

die verkaufen doch gar keine Lautsprecher?

Harry



Doch!!

Umgebaute Heco Victa, früher Celestion SL Speaker

Gruß
Stefan
hreith
Inventar
#32 erstellt: 17. Feb 2009, 23:00
Also prinzipiell ist es egal, ob man jetzt Resonanzen einer Gehäusewand, einer Passivmembran oder einer Luftsäule (BR, TL, ..) ausnutzt. Man hat ein passives Schwingsystem, welches vom aktiven Treiber angeregt wird.
Bei wackelnden Gehäusen sind diese Resonanzen warscheinlich amplitudenabhängig, aber auch das kennt man von TL oder BR.
Selbst das Auftreten mehrerer Resonanzen dürfte von TL her bekannt sein.
So gesehen gibt es keinen wirklichen Grund, warum man eine wackelnde Wand als wengier hifidel ansehen sollte als z.B eine BR-Box.

Ich für meinen Teil würde mir die Berechnung einer "Wackelbox" nicht zutrauen, einer BR schon. Das sagt aber nur was über meine begrenzten Fähigkeiten und nichts über die damit eventuell zu erreichenden Ergebnisse. Ich denke, dass die meisten Wackelboxen aber nicht wirklich berechnet sondern eher intuitiv entwickelt wurden. Sowas würde ich mir noch weniger zutrauen.
Herbert
Inventar
#33 erstellt: 17. Feb 2009, 23:58

Wen könnte man denn da befragen?

Ich glaub, ich versuch´s mal beim Herrn Tenschert (Deutsches Radiomuseum).


Guter Ansprechpartner! Meines Wissens nach wurden dort die Resonanzen ausgenutzt - und sei es dazu, dem Röhrenradiohörer Basswiedergabe vorzugaukeln. Zudem wurde der eingebaute Verstärker wohl an den verbogenen Klang angepasst. Durchaus ein gewisses Know How.


Hallo Herbert!

Das ist eine gute Frage, es gibt aber ja sogar "Schwinginstrumente", die mit voller Absicht Fensterscheiben o. ä. zum schwingen bringen. Vom sog. Bass-Shaker will ich lieber nicht anfangen , da gleitet´s dann in die Seismik ab...


Die sind dann aber meistens fest gekoppelt und zwingen daher die Schwingung auf.


Soweit ich es mal gelesen und verstanden habe, war dies auch die Intention von Bösendorfer bei der Entwicklung ihrer Lautsprecher. Den Klang eines Klaviers respektive Flügels durch Verwendung eines gleichen Wirkungsprinzips auf den Lautsprecher zu übertragen.


Klingt die Flöte dann auch wie ein Klavier?


Clockwork macht wohl viel mit Materialklang und Resonanzen.

Ob nun Eosterik, High End oder sonstwas weiss ich nicht.
Aber die Sachen von Clockwork die ich gehört habe sind auf jeden Fall sehr gut.


Da siehst Du mal, wieviel Quatsch Geräte zur Musikreproduktion vertragen ohne gleich zu versagen.

Gruss
Herbert
freibürger
Inventar
#34 erstellt: 18. Feb 2009, 00:38

Herbert schrieb:


Soweit ich es mal gelesen und verstanden habe, war dies auch die Intention von Bösendorfer bei der Entwicklung ihrer Lautsprecher. Den Klang eines Klaviers respektive Flügels durch Verwendung eines gleichen Wirkungsprinzips auf den Lautsprecher zu übertragen.


Klingt die Flöte dann auch wie ein Klavier?



Nö wahrscheinlich nicht.
Die Frage ist allerdings: Sollte dieses Gehäuseprinzip einen Flügel authentisch darstellen können, kann es das auch genauso gut bei einer Flöte?
Geht es Prinzip bedingt gar nicht oder was ist zu beachten/tun damit es funktioniert?
Kanntholz
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 18. Feb 2009, 00:44
Hallo zusammen,
mit Gehäuseschwingungen kann man sicher den Frequenzgang beeinflussen.
Um ihn positv zu beeinflussen müsste man mit viel Erfahrung die einzelnen Resonanzfrequenzen so hinbiegen,
dass sie den Lautsprecher unterstützen oder bremsen wo nötig ...
Wie?
Keine Ahnung!
Hobeln, klopfen, schleifen, klopfen ... ???

Berechnen ist glaube ich ziemlich schwierig.
Gibts hier keinen highfidelen Geigenbauer?

Grüße
Flo
Soundy73
Inventar
#36 erstellt: 18. Feb 2009, 11:04
Ja Nee is klar!
Danke für die nun doch einsetzende Resonanz (Kalauer).
Der Herr Tenschert hatte auf seiner Homepage etwas stehen von "gesundheitlichen Gründen", so dass ich den lieben Herrn erstmal in Ruhe lasse (sehr schickes Museum, war schon dort). Statt dessen stellte ich die Frage an das Radio-Museum Linsengericht, da mir der Name so zusagte
Warte allerdings noch auf Antwort (Rom ist bekanntlich auch nicht an einem Tag von der Wölfin gesäugt worden...)
Kanntholz, Herbert, hreith, Stefan - willkommen

Der gefragte "Geigenbauer" ist z.B. bei Onkyo als: http://www.takamine.com/ Gitarrenbauer am Werk.

eltipos Tipp geht in Richtung "spezieller" TML: http://hifi-selbstba...sary&task=view&id=13

Sehr interessant ist ein Zitat von Marcus Beckmann (Schallwand audio laboratory) bezüglich des WAF :
"Viele Kunden, die kein eigenes Musikzimmer haben, denken immer erst daran, wie die großen Lautsprecher Ihrer Frau verkauft werden können. Frauen wissen, wann Sie beschwindelt werden! Und wenn nicht sofort, kommt spätestens nach einer Zeit der Schwindel auf den Tisch - und hier besser noch, ins Wohnzimmer! Wir raten immer offen und ehrlich auf Ihre Liebste(n) zu zugehen. Teilen Sie Ihre Leidenschaft mit. Erklären Sie, warum die Lautsprecher so groß sein müssen (wegen einem ausgeglichenen Mitten- und Bassbereich und das Gehäuse arbeitet als Resonanzkörper, wie bei einem Instrument mit...). Diese Art der Musikwiedergabe ist eine Lebensqualität und Leidenschaft pur. Egal, ob Klangaufnahmen genießen oder Ihr bei einem Candlelight Dinner mit Billie Holiday den Abend zu versüßen. Es liegt an Ihnen, den Schritt zu tun, unsere Kunden haben es nie bereut. Die Musik emotionaler erleben zu können, schmeichelt auch der Zweisamkeit und darüber hat sich bei uns noch nie eine Kundin beschwert!"

Soo, genug Lesestoff erstmal denke ich.
Nun noch schnell zu den Fragen von eltipo:
Bist du in Wirklichkeit Alleinunterhalter, Motivator, oder sonstwas?
Na ja, nicht so wirklich, oder doch? Ich motiviere "meine" Mitarbeiter und mich immer wieder, ohne dass es uns sonderlich auffällt. Uuund ich bin hartnäckig, wenn ich etwas wissen will, besonders im Hobbybereich
hreith
Inventar
#37 erstellt: 18. Feb 2009, 11:30
bezüglich WAF weis ich gar nicht, wo da ein Problem sein sollte - außer im Hirn manches Mannes.
Frauen haben nichts gegen große, hässliche Sachen
- einen großen, häßlichen Mann
- einen großen, häßlichen Kleinderschrank
...
solange sie darin einen gewissen Nutzen sehen.
Völlig unproblematisch sind große, hübsche Sachen.
Soundy73
Inventar
#38 erstellt: 18. Feb 2009, 16:53
Hallo hreith!
Bei ´nem Quadratmeter für so´ne "Flügelbox" und sei sie auch noch so chic, hört´s aber auf.
Hatte schon zu kämpfen, die da:

trotz Anpassung an´s Mobiliar im Esszimmer unterzubringen.
Aber irgendwie wollte ich auf den 25er Bass nicht verzichten
hreith
Inventar
#39 erstellt: 18. Feb 2009, 17:35

wo ist das Problem bei großen, hübschen Lautsprechern ?

ok - die hat keine wackelnden Wände, aber als groß geht sie schon durch und die Membranfläche entspricht mehr als 10 Stück 25er.
New_one
Stammgast
#40 erstellt: 18. Feb 2009, 17:45
Hat was

Ich denke auch, das man die schwingenden Teile nutzen kann, aber exakt läßt sich das wahrscheinlich nicht berechnen.
Es gibt ja auch Biegewellenwandler die an der Wand hängen.
Soundy73
Inventar
#41 erstellt: 18. Feb 2009, 20:52
@ srliof: www.clockwork.de hat sich da anscheinend spezialisiert auf:

...Dieter Ennemosers C37 Theorie in Kontakt kamen, merkten wir schnell, dass unser Wissen über "Klang" praktisch nicht existierte. Was wir damals als "Wissen" bezeichneten, waren blosse Vermutungen und nachgeschwätzte Floskeln von Leuten, die ebenfalls nichts wussten, sondern allenfalls glaubten etwas zu wissen. Nach monatelangen Verständnisschwierigkeiten begann sich Licht am Horizont abzuzeichnen.

Als ob wir uns nicht vorher schon rein intuitiv mit Resonanzphänomenen herumgeschlagen hätten, nur wurde es jetzt konkret...

Ich denke dieser "Wunderlack" ist hier bestimmt schon durchgekaut/-hört/-rochen/-schmeckt worden?!? - für mich eher Voodoo

@ hreith: Schicke Dinger, aber Elektrostaten würden wohl unseren Mitbewohner (Katze) killen, oder der Mitbewohner die Elektrostaten . Wie schaffst Du nur den Sonnenaufgang?

Hallo an New one! Biegewellenwandler können hier gern auch thematisiert werden.
Zum Berechnen von resonierenden Lautsprechern habe ich folgendes Zitat (Auditorium 23):
Wir beschritten einen völlig unbekannten Weg, der bei jedem Projekt im Nichts enden konnte - und das auch manchmal tat - in anderen Fällen ungeheuer lohnend und belohnend war im Ergebnis. Er bescherte uns in jedem Fall etwas, das durch nichts zu ersetzen ist: Erfahrungen. Kein Lehrbuch für Lautsprecherbau, kein Cookbook for Tubedesign, keine übernommenen und nicht mehr hinterfragten Parameter hätten die praktische Umsetzung jeder scheinbar noch so abwegigen Idee ersetzen können. Wenn wir heute vom "musikalischen" Lautsprechergehäuse sprechen (übrigens kein Begriff, den Auditorium 23 kreiert hat), und damit einen dünnwandigen "Klangkörper" meinen, muß auch klar sein, daß dies nur in Verbindung mit dafür geeigneten Chassis machbar ist, bei den meisten handelsüblichen Wandlern muß es mißlingen. Es ist ungleich einfacher, ein schweres, rigides Holzgehäuse zu fertigen, aus Preßspan, MDF oder was auch immer, mit Teppichboden oder Bleiplatten beklebt, als einen leichten, mitschwingenden Klangkörper, der sehr genau proportioniert und an den richtigen Stellen stabilisiert sein muß. Schon das Furnieren der Oberfläche kann alles aus der Balance bringen. Hier geben wir Kollege Franck vollkommen recht: man muß schon wissen, was man tut.

So, Schluss für heute, Cheffin ruft.
hreith
Inventar
#42 erstellt: 18. Feb 2009, 21:38
"Wie schaffst Du nur den Sonnenaufgang?"
=> keine Ahnung. Musst du den fragen, der das Bild gemacht hat.
Das Bild stammt von einem Kunden von Capaciti.
http://www.capaciti.eu/kategorie2/00000099c40d61301/index.php
Herbert
Inventar
#43 erstellt: 18. Feb 2009, 23:22

Ich denke dieser "Wunderlack" ist hier bestimmt schon durchgekaut/-hört/-rochen/-schmeckt worden?!? - für mich eher Voodoo


Ja, und er ist sogar mal analysiert worden: "Mittelhart aushärtender Kunstharzlack". Gibt's auch im Baumarkt Deiner Wahl.


mit Gehäuseschwingungen kann man sicher den Frequenzgang beeinflussen.
Um ihn positv zu beeinflussen müsste man mit viel Erfahrung die einzelnen Resonanzfrequenzen so hinbiegen,
dass sie den Lautsprecher unterstützen oder bremsen wo nötig ...


Zumindest ist die Ankopplung des Gehäuses an den Schwinger über die Luft alles andere als linear. Ich glaub', sowas nennt sich Klirr.


Die Frage ist allerdings: Sollte dieses Gehäuseprinzip einen Flügel authentisch darstellen können, kann es das auch genauso gut bei einer Flöte?
Geht es Prinzip bedingt gar nicht oder was ist zu beachten/tun damit es funktioniert?


Die erste Annahme ist richtig: Es funktioniert nicht.

Von mir unbestritten ist, dass bei bestimmten Musikstücken ein angenehmes Sounding erreicht werden kann. Ebenfalls von mir unbestritten ist, dass unter Umständen Schwächen minderwertiger Schallwandler ausgeglichen oder überdeckt werden können.

Gruss
Herbert
hreith
Inventar
#44 erstellt: 19. Feb 2009, 00:35
Hi Herbert,

"Die erste Annahme ist richtig: Es funktioniert nicht. "
=> das trifft generell auf alle Stereo-Systeme zu - und auf Mehrkanal auch. Egal welche Lautsprecher und welches prinzip man benutzt.
Mir ist kein einziges System bekannt, welches einen Flügel, eine Flöte oder was auch immer wirklich authentisch darstellen könnte. Es wird wohl daran liegen, dass es eben prinzipiell nicht geht
Das ändert aber nichts daran, dass man versucht, sich auf unterschiedlichen Wegen diesem Ziel zu nähern.
Herbert
Inventar
#45 erstellt: 19. Feb 2009, 01:25

hreith schrieb:
Hi Herbert,

"Die erste Annahme ist richtig: Es funktioniert nicht. "
=> das trifft generell auf alle Stereo-Systeme zu - und auf Mehrkanal auch. Egal welche Lautsprecher und welches prinzip man benutzt.
Mir ist kein einziges System bekannt, welches einen Flügel, eine Flöte oder was auch immer wirklich authentisch darstellen könnte. Es wird wohl daran liegen, dass es eben prinzipiell nicht geht
Das ändert aber nichts daran, dass man versucht, sich auf unterschiedlichen Wegen diesem Ziel zu nähern.


Hallo Hubert,

prinzipiell sind es alles Annäherungen an die Realität. Wobei auch noch andere Faktoren zu berücksichtigen sind -wie z.B. Raumeinflüsse bei der Aufnahme und Wiedergabe. Vielleicht daher: "Das Resonanzsystem funktioniert viel schlechter!"

Bei der Herangehensweise gibt es allerdings Unterschiede. Ich tendiere da zu einer technischen, logischen Herangehensweise. Hier gibt es durchaus nicht den einzig richtigen Weg - allerdings gar nicht denjenigen der "Resonanzfraktion".

Gruss
Herbert
srliof
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 19. Feb 2009, 02:41
[quote="Soundy73"] @ srliof: [url]www.clockwork.de[/url] hat sich da anscheinend spezialisiert auf:
[quote]...Dieter Ennemosers C37 Theorie in Kontakt kamen, merkten wir schnell, dass unser Wissen über "Klang" praktisch nicht existierte. Was wir damals als "Wissen" bezeichneten, waren blosse Vermutungen und nachgeschwätzte Floskeln von Leuten, die ebenfalls nichts wussten, sondern allenfalls glaubten etwas zu wissen. Nach monatelangen Verständnisschwierigkeiten begann sich Licht am Horizont abzuzeichnen.

Als ob wir uns nicht vorher schon rein intuitiv mit Resonanzphänomenen herumgeschlagen hätten, nur wurde es jetzt konkret...[/quote]
Ich denke dieser "Wunderlack" ist hier bestimmt schon durchgekaut/-hört/-rochen/-schmeckt worden?!? - für mich eher Voodoo

Hi,
C 37 wird wohl nur an ganz bestimmten stellen genutzt, ist ja auch nich soo billig.

Fakt ist aber das in Köln alles auf Resonanztheorien aufbaut.
Klingen tuts jedenfalls gut und wer es noch nicht gehört hat bitte nicht pauschal als Voodoo abtun. Ist zu 99 % Erfahrung und Handwerk was die da machen.

p.s.: Ich habe keine Geräte von Clockwork!
Gruß
Stefan
Soundy73
Inventar
#47 erstellt: 19. Feb 2009, 10:36
Sorry an Stefan, war kein tätlicher Angriff!

Natürlich klingt eine solide aufgebaute Elektronik, die sich nicht mit schwingenden Trafoblechen, windschief eingebauten Patinen... abkämpfen muss, besser als ein eher unsolides Konstrukt. Das nenn´ich mal einfacherweise: Präzision.
Wenn man jedoch einfach Boxen abschleift, und dann mit "Wunderlack" lackiert ist das für mich kein großes "Tuning" . Um Boxen sollte es jedoch gehen... Nur damit wir uns hier nicht total verzetteln, wenn man dann andere Hochtöner einbaut (1600,-€!) sollte man vielleicht gleich ´ne neue/bessere Box bauen Okay , das ist Tuning!
Man beachte aus dem Internetauftritt von clockwork:


Der untere Posten, "Gehäuse- entfernen..." gibt mir doch etwas zu denken Musste das ganze ziemlich eindampfen (Qualität)

Für Herbert und Hubert: Da bringe ich mal eine andere These ins Spiel (aus Fernost?):

Übersetzung
eines
Artikels von
Jean Hiraga

aus
"La Nouvelle
Revue du Son"
Dezember
2000
Das Geheimnis der “Musikalität“ von Jean Hiraga

Die Realität und die Suche nach dem vernünftigsten Kompromiß.

Moderne Lautsprecher haben fast immer, jedenfalls auf dem Papier, alles was man braucht um Klänge jeder Art wiedergeben zu können: Einen Frequenzbereich von 20 oder 30 Hz bis 20 KHz, korrektes Phasenverhalten, geringe harmonische und Intermodulationsverzerrungen bei kleinen und großen Pegeln, Impedanzverlauf fast wie bei einem ohmschen Widerstand, perfektes Impulsverhalten, unproblematische Leistungsaufnahme und Empfindlichkeit, lineare Beziehung zwischen zugeführter elektrischer und abgegebener akustischer Energie und ein resonanzfreies Gehäuse, das weder Kantenreflektionen noch parasitäre Vibrationen und stehende Wellen kennt. Die Realitäten des Marktes lassen diese Qualitäten in einem anderen, eher theoretischen Licht erscheinen: Einschränkungen bei Größe, Gewicht und Preis bestimmen das Erscheinungsbild des typischen Lautsprechers des Jahres 2000. Entsprechend enger wird das Bewegungsfeld des Entwicklers.

Die Wichtigkeit der spektralen Balance

Von der früher häufiger zitierten "Regel 400 000" ist heute kaum noch die Rede, obwohl sie erklären hilft, warum ein altes Dampfadio allen Fehlern zum Trotz ausgesprochen gut klingen kann. Psychoakustische Untersuchungen können hier weiterführen, indem sie die Bandbreiten definieren, die zufriedenstellende tonale Balance bringen. Die Erkenntnis mag überraschen, daß eine Baßwiedergabe, die wie bei vielen Lautsprechern üblich bei 70 Hz einsetzt, eine Begrenzung der Höhenwiedergabe ab 12kHz erforderlich macht, um die subjektiv zufriedenstellende spektrale Balance herzustellen.
Eine untere Grenzfrequenz von 270 Hz verlangt nach einer Höhenbeschneidung ab 3 kHz, wir bewegen uns also schon im Bereich der "Telefonqualität", in einem Bereich also der definiert ist durch das Ziel optimaler Stimmwiedergabe trotz einer subjektiven Qualitätsminderung von 60%! Die meisten Lautsprecher mit ihrem nach oben verlagerten Übertragungsbereich verfehlen diesen grundsätzlichen Anspruch. Natürlich hätte ein Produkt, das mit einem Frequenzgang von 80 Hz bis 9 kHz nur 6% Klangverlust riskierte, keine Marktchance. Außerdem muß man in Betracht ziehen, daß im Gegensatz zu früheren Zeiten die Musik ihren spektralen Schwerpunkt mehr in den Mitten und Höhen hat, mit Schlagzeug, Rhythmusgeräten, synthetischen Klängen. Diesen Bereich darf man folglich nicht untergewichten, der Anspruch kann sich also nur auf eine verlustfreie Wiedergabe aller Signale von 20 Hz bis 20 kHz richten, d.h. auf eine Baßwiedergabe die Kompromisse bei Größe und Preis schwer macht, beginnt doch der Bereich der tatsächlich reproduzierten Frequenzen bei den meisten Lautsprechen erst bei 60-70 Hhz.

Das Geheimnis des "musikalischen Klangs"

Wenn Bandbreite und spektrale Balance die wichtigsten Parameter für die richtige Klangfarbenwiedergabe sind, wirken doch noch andere Faktoren auf das Endergebnis ein: dynamische Fähigkeiten, geringe Verzerrungen bei höherer Leistung, geringe und gut kontrollierte Richtwirkung. Das Zusammenspiel dieser Faktoren ist bei jedem Lautsprecher anders und bestimmt seinen ganz speziellen Klang. Das Ohr ist bei all seinen Schwächen dabei ein zuverlässiges Instrument; um seineWahrnehmungen zu bestätigen muß man allerdings neue Meßmethoden anwenden. Die Untersuchung der Erstreckung des Dynamikbereichs im Verhältnis zur Frequenz bei der Wiedergabe von impulsförmigen Klängen kann hier weiterführen.
M. Kuriyakawa hat 1979 bei Toshiba entsprechende Forschungen durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, daß Hochtöner, die theoretisch ideal, nämlich bis 25 kHz linear funktionieren, bei solchen Messungen einen auf 8-10 dB begrenzten Dynamikbereich bei 10 kHz aufweisen. Ein anderer sehr erhellender Test ist das extrem langsame Durchfahren des Frequenzbereichs, bei dem sich schmalbandige Vibrationen aufspüren lassen, die von der Chassisbefestigung, von schwingenden Weichenkomponenten oder von Gehäuseteilen herrühren. Auch die "Höhenverzerrungen", das Jitterproblem der Lautsprecher, kommt hier zum Tragen. Japanische Untersuchungen aus der Zeit zwischen 1978 und 1995 haben solche Verzerrungen belegt, die bei Impulsen bis zu 5% betragen können: Teilschwingungen der Membran, verzögerte Reaktion die der von der Schwingspule ausgeübten Kraft entgegenwirkt, Resonanzen mit destabilisierender Wirkung auf die benachbarten Frequenzen. Der Kammerton ist mit 440 Hz definiert, nicht mit 465 Hz, das absolute Gehör kommt über 1 Hz Abweichung schon nicht hinweg!

Alles das können wir hören - bei Stimmen, bei einem Klavieranschlag, überall da wo Meßinstrumente leider garnicht nützlich sind.

geklaut aus: http://www.auditorium23.de/Kommentare/Hiraga.html

Soo, nun erstmal wieder Feuer frei
hreith
Inventar
#48 erstellt: 19. Feb 2009, 12:31
Hi Herbert,

ich bin nur Techniker, kein Erfinder.
Ich kann nur bestehende Ansätze aufgreifen und sie dann mit Hilfe des technischen und mathematischen Wissens möglichst zielstrebig umsetzen.
Andere mögen da andere Ansätze haben.

Sie Sache mit den wackelnden Wänden hat ansich einen gewissen Reiz, gerade weil sie eben ein andere Ansatz ist.
Boxenbau ist ja nicht direkt mein Arbeitsgebiet, umso interessanter sind die ungewöhnlichen Ansätze. Dei meisten ungewöhnlichen Ansätze sind nicht nur ungewöhnlich sondern technisch betrachtet auch grenzwertig (höflich ausgedrückt). Das ändert aber nichts daran, dass es eben interessant ist
srliof
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 19. Feb 2009, 13:58
Hi,

@ Soundy73:

Der Lautsprecher ist total umgebaut und hat mit der Original Victa nicht mehr viel zu tun. Auch ohne den Wunderlack ist das ergebniss erstaunlich.

Um für mich das (hier in diesem Forum generell ungeliebte, da Voodoolastige)thema zu beenden kann ich nur empfehlen sich diese Lautsprecher einmal anzuhören und erst dann ein Urteil abzugeben.
Fakt ist für mich (und nur für mich!!!!!!!!!) das an dieser Resonanztheorie wohl viel mehr dran ist als allgemein angenommen. Und das sage ich ohne ein Clockwork Gerät oder Lautsprecher zu besitzen, nur vom Hören derselben.
Gruß
Stefan
dazydee
Stammgast
#50 erstellt: 19. Feb 2009, 14:49
Ich werfe hier mal ein, dass durch den guten Klang einiger Resonanzgehäuse oder wunderbelackter Lautsprecher, die hanebüchenen Theorien nicht wahrer werden, die einige Leute dazu vertreten.
srliof
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 19. Feb 2009, 15:09

dazydee schrieb:
Ich werfe hier mal ein, dass durch den guten Klang einiger Resonanzgehäuse oder wunderbelackter Lautsprecher, die hanebüchenen Theorien nicht wahrer werden, die einige Leute dazu vertreten.


Hi,

Für mich zählt eigentlich nur was dabei herauskommt.
Bin weder Atomphysiker, noch Quantenforscher und erst recht kein Esotheriker.

Gruß
Stefan
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