Klingen Widerstände ?

+A -A
Autor
Beitrag
Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 28. Jul 2015, 23:23
Hallo,


ich lese immer wieder, dass Widerstände in einer passiven Frequenzweiche einen negativen Einfluss auf den Klang haben.
Sowohl Serien-Widerstände als auch Spannungsteiler etc..
Da wird immer von matschigem, undynamischen Klang gesprochen, der so klingt als würde nen Vorhang vor den Boxen hängen.
Allerdings konnte mir keiner eine schlüssige Erklärung dafür liefern und ich weis jetzt nicht wieviel da überhaupt dran ist.
Ist das ganze Vodoo oder sind Widerstände tatsächlich Gift ?

LG Olaf
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 28. Jul 2015, 23:27
Kommt drauf an wie man sie verbaut...

Der Widerstand an sich hat meines Wissens nach keine klanglichen Eigenschaften.
Ein Metall klingt wie ein Keramik klingt wie ein Kohle klingt wie ein Zement...
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Jul 2015, 00:04

Klingen Widerstände ?

Aber ja ... wenn man sie auf den Boden wirft!

...ich lese immer wieder, dass Widerstände in einer passiven Frequenzweiche einen negativen Einfluss auf den Klang haben.

Das ist doch noch garnichts, man kann noch viel dümmere Sachen lesen.

Grüße - Manfred
Wave_Guider
Inventar
#4 erstellt: 29. Jul 2015, 00:06
Klangfreak schrieb:


(...)
Da wird immer von matschigem, undynamischen Klang gesprochen, der so klingt als würde nen Vorhang vor den Boxen hängen.
Allerdings konnte mir keiner eine schlüssige Erklärung dafür liefern und ich weis jetzt nicht wieviel da überhaupt dran ist.
(...)


Habe mich den letzten 1,5 Jahre unter anderem, auch dem Thema gewidmet.
Also da gibt es tatsächlich das eine oder andere, was man für besseren Klang, wissen und berücksichtigen sollte.
Die Ergebnisse sind jedoch noch konfidential.
Denke mal im Herbst kommt das Komplett-Paket (materiell und informell) welches den "missing Link" behandelt.

Grüße von
Thomas
Big_Määääc
Inventar
#5 erstellt: 29. Jul 2015, 10:12
ich finde grad Kohleschichtwiderstände machen bei thermischer Belastung eine leicht rauchige Note!

vll kommt sowas bei Frauenstimmen sehr gut ?! *g*
Blaukomma
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jul 2015, 10:15
Mal eine spontane Vermutung..
Ich bin mir recht sicher, dass Widerstände nicht klingen, meine Vermutung geht eher in die Richtung, dass eine vielzahl von Hobby Bastlern grob abgeschätzt und ohne kontrollierende Messungen versuchen Weichen zu entwickeln und dementsprechend auch den Wirkungsgrad der einzelnen Chassis anzupassen. Und wenn es nun ab und zu passiert, dass jemand beispielsweise seine HT-Kalotte um 5 statt um 3 dB absenkt, kommt gleich die Beschwerde, dass der Widerstand das Klangbild so verschlechtert hätte.. Dann wird anstatt zu justieren, man hat ja schließlich richtig gerechnet.. eine andere Widerstandsform verwendet und die eigene Einbildungskraft hört die ersten positiven Verbesserungen im klang..


Nur so meine Theorie... Du kannst ja einfach mal einen Lautsprecher mit einem Widerstand beschalten und den zweiten unbeschaltet lassen. Passe sie im Pegel an und du wirst keinen unterschied hören bzw. messen können.
Gruß Blaukomma
pelowski
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Jul 2015, 10:54

Blaukomma (Beitrag #6) schrieb:
...Du kannst ja einfach mal einen Lautsprecher mit einem Widerstand beschalten und den zweiten unbeschaltet lassen. Passe sie im Pegel an und du wirst keinen unterschied hören bzw. messen können.

Das denke ich auch.
Aber mit der Einschränkung, dass das nicht für TT/TMT gilt, denn mit einem Vorwiderstand erhöht sich
Qes und damit Qts. Dann stimmt die Bassabstimmung nicht mehr.

Grüße - Manfred
Blaukomma
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jul 2015, 14:14
Ich hätte besser Hochtöner schreiben sollen, Danke Manfred!
Klangfreak
Inventar
#9 erstellt: 29. Jul 2015, 14:38
Vielen Dank für eure Beiträge.

Dann scheint es sich wohl um Vodoo zu halten...

Mir wurden übrigens diese hier empfohlen:
http://www.hificollective.co.uk/components/duelund_resistors.html

Die kosten ca. 22€ das Stück....
captain_carot
Inventar
#10 erstellt: 29. Jul 2015, 15:04
Nun, das ist im Prinzip dann doch selbsterklärend.

22,-€ statt 0,70-2,50,-€. Die würde ich auch empfehlen, zumindest wenn ich daran Geld verdiene.
herr_der_ringe
Inventar
#11 erstellt: 30. Jul 2015, 10:19

Klangfreak schrieb:
Mir wurden übrigens diese hier empfohlen:
http://www.hificollective.co.uk/components/duelund_resistors.html

gibts doch auch im DIY
Big_Määääc
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2015, 10:45
selbst als DIY ist das noch Voodoo-Genök .:
Strict_Machine
Stammgast
#13 erstellt: 30. Jul 2015, 11:38
Im Stereobereich hier im Forum wird ja fast immer geschrieben, dass Verstärker (mit ihren hunderten elektronischen Bauteilen) keinen Einfluss auf den Klang haben, dann kann ich mir nicht vostellen, dass ein Widerstand einer Frequenzweiche so einen gravierenden Einfluss haben soll. Dass sich die Widerstände eines Lautspechers stark erwärmen, konnte ich bisher auch noch nicht festellen.
Joern_Carstens
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jul 2015, 11:52

Strict_Machine (Beitrag #13) schrieb:
Im Stereobereich hier im Forum wird ja fast immer geschrieben, dass Verstärker (mit ihren hunderten elektronischen Bauteilen) keinen Einfluss auf den Klang haben

naja, nur weil das hier im Forum "immer" geschrieben wird -
spricht eher dafpr, dass sich "gleiches zu gleichem" gesellt.

Bist Du sicher, dass es keine anders lautenden Berichte gibt ??


Strict_Machine (Beitrag #13) schrieb:

Dass sich die Widerstände eines Lautspechers stark erwärmen, konnte ich bisher auch noch nicht festellen.

Ne - hat allerdings auch recht wenig mit Klang zu tun, sondern eher mit den typischen technischen Parametern, z.B. Belastbarkeit.

Wer mal genauer sucht, könnte schon auf Meßergebnisse von unterschiedlichen Widerständen stoßen - also neben dem "R" auch noch anderes messen. Jedes Bauteil ist ein R-C-L-Glied.

Wer mal einen Zement-Widerstand "geschlachtet" hat, dem ist vielleicht schon aufgefallen, das da ein Draht drin aufgewickelt ist - udn schon so die Idee einer Spule kommen könnte.


Neben den reinen Meß-Werten gehört in diese Diskussion sicherlich auch die sog. "Hör-Sozialisation" - also was wurde wie trainiert, überhaupt wahrzunehmen und was was "darf" wahrgenommen werden.

Etwas irritiert bin ich büber das Eingangspost - also "matschig" klingende Widerstände habe ich noch nie gehört.
Wohl aber besser auflösende, welche mit denen die Räumlichkeit naturgetreuer klang, die etwas mehr Auflösung im Hochtonbereich brachten. Also Dinge, die man mit einer SPL-Messung auch nicht so richtig erfaßt - da braucht es schon Ohren zu.
*blubberbernd*
Stammgast
#15 erstellt: 30. Jul 2015, 12:08
Joern da braucht es keine Ohren zu, sondern die graue Masse dazwischen. Natürlich besitzt ein realer Widerstand parasitäre Eigenschaften, aber da kommt mal wieder das Thema Größenordnungen ins Spiel..
Fosti
Inventar
#16 erstellt: 30. Jul 2015, 12:15
Naja lieber Jörn,

vernünftige Drahtwiderstände werden nicht wie eine Spule gewickelt, sondern induktivitätsarm (sogenannte Bifilarwicklungen o.ä.). Jedenfalls sollte der induktive Einfluss im Audiobereich vernachlässigbar sein. Die bereits angesprochenen Toleranzen sind vielmehr für evtl. Klangunterschiede verantwortlich....aber wer misst schon seine Widerstände aus und selektiert?!

Viele Grüße,
Christoph
emma*
Stammgast
#17 erstellt: 30. Jul 2015, 12:39
Was natürlich einen Unterschied machen kann sind Toleranzen der Widerstände.

Verbaut man beispielsweise einen 100Ohm Widerstand mit einer Toleranz von 5% darf er zwischen 95-105 Ohm haben. Verbaut man dann für das nächste paar einen Widerstand mit 20% Toleranz darf er 80-120 Ohm haben.
Das kann dann Einfluss auf die Schaltung der Frequenzweiche und somit auf den Klang haben, jedoch eben nur durch die verschiedenen Widerstandswerte.
Ein High-End Mundorf Widerstand mit genau 100Ohm klingt genau so wenig wie ein billig Widerstand mit genau 100Ohm.

Grüße,
Emanuel
holly65
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 30. Jul 2015, 12:50
Moin,


Fosti (Beitrag #16) schrieb:
....aber wer misst schon seine Widerstände aus und selektiert?!

"reiß den Arm hoch".

Hochtöner haben ja auch Toleranzen......und nicht nur die günstigen und z.T. nicht gerade wenig......
Da versuche ich dann auch schon mal mittels unterschiedlicher Widerstände die HT auf genau gleichen Pegel zu bringen.

EDIT: Gematchte / an Chassitoleranzen angepasste Bauteile finde ich wichtiger als irgendwelches in Öl und Gold gebadetes HiEnd Gedöns.

grüsse

Karsten


[Beitrag von holly65 am 30. Jul 2015, 12:55 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#19 erstellt: 30. Jul 2015, 12:58

holly65 (Beitrag #18) schrieb:

EDIT: Gematchte / an Chassitoleranzen angepasste Bauteile finde ich wichtiger als irgendwelches in Öl und Gold gebadetes HiEnd Gedöns.


Genau so
jhohm
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 30. Jul 2015, 13:15
Moin,

was allerdings ebenfalls einen Einfluss auf den Klang hat; sind unterschiedliche Werte-Paarungen bei einem Spannungsteiler; jegrößer der Längswiderstand, desto stärker werden die Höhen gedämpft.

Das kann man auch schnell in Boxsim nachvollziehen.
Wenn dann Widerstände mit +/- 10% verwendet werden, kann das auch zu Klangunterschieden zwischen Linker und Rechter Box führen.

Gruß Jörn

P.S. ein LCR-Meter sollte jeder Lautsprechertwastler besitzen; lieber dafür 50 EUR ausgeben als irgendwelche esoterischen Bauteile für ein vielfaches davon!
ehemals_Mwf
Inventar
#21 erstellt: 30. Jul 2015, 14:41
Hi,
Joern_Carstens (Beitrag #14) schrieb:
...Neben den reinen Meß-Werten gehört in diese Diskussion sicherlich auch die sog. "Hör-Sozialisation" - also was wurde wie trainiert, überhaupt wahrzunehmen und was was "darf" wahrgenommen werden...

...totaler Quatsch
Wir sind hier in einem offenen Forum, da darf jeder hören und schreiben was er will.
Wer allerdings Allgemeingültigkeit beansprucht, sollte seine Hörtests wenigstens 1x wiederholen, evtl. auch mit minimal anderen Bedingungen (z.B. Reihenfolge),
und nach Möglichkeit auch mal Blindbedingungen realisieren,
um
a) Zufallsergebnisse und
b) Voreingenommenheit /Einbildung möglichst auszuschließen

Auch eine (bei Widerständen) simple Messung auf Einhaltung der Nennwerte bzw. Toleranzen trägt zur Objektivität bei.

Wer soetwas schon öfter gemacht hat und dabei schmerzlich erfahren musste, was alles eher nicht hörbar ist,
(und einen Blick in >50J. Psychoakustik-Forschung geworfen hat),
wird Schilderungen von spontanen /unqualifizierten Hörtests skeptisch gegenüberstehen.
Da kann es schon mal sein, dass Äußerungen fallen, die dir so vorkommen wie
"trainierte Hörsozialisation", was darf wahrgenommen werden ..."
.

----------------------------------------------

Joern_Carstens (Beitrag #14) schrieb:
... die etwas mehr Auflösung im Hochtonbereich brachten. Also Dinge, die man mit einer SPL-Messung auch nicht so richtig erfaßt - da braucht es schon Ohren zu.

SPL-Messung evtl.nicht,
aber du darfst davon ausgehen, dass soetwas Simples wie ein elektrischer Widerstand mit >100J. Entwicklungsgeschichte schon mehr als einmal genau auf Signalverfälschungen hin untersucht wurde,
und verschiedene Bauformen gefunden wurden, wo bezogen auf die Anwendung evtl. Fehler auf ein Minimum (z.B. -120 dB) reduziert sind.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 30. Jul 2015, 14:49 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Dimensionierung Widerstände für Spannungsteiler
MaV3RiX am 03.03.2024  –  Letzte Antwort am 09.03.2024  –  8 Beiträge
widerstände
hifiologe am 15.12.2008  –  Letzte Antwort am 15.12.2008  –  3 Beiträge
Frequenzweiche und Widerstände ?
schlupfgummel am 13.11.2008  –  Letzte Antwort am 13.11.2008  –  3 Beiträge
Mills Widerstände in Deutschland?
totti1965 am 21.09.2004  –  Letzte Antwort am 24.09.2004  –  3 Beiträge
Welche Funktion haben diese Widerstände in Frequenzweiche?
elwod am 01.01.2009  –  Letzte Antwort am 05.01.2009  –  16 Beiträge
Widerstände wechseln?
miko am 14.06.2011  –  Letzte Antwort am 15.06.2011  –  6 Beiträge
Welche Widerstände für FW
jrehhofj am 22.10.2010  –  Letzte Antwort am 22.10.2010  –  8 Beiträge
Widerstände einbauen - wer hat Ahnung?
schmardi am 18.12.2009  –  Letzte Antwort am 18.12.2009  –  28 Beiträge
Was bewirken Widerstände in Frequenzweichen?
Freddy86 am 24.11.2007  –  Letzte Antwort am 05.12.2007  –  17 Beiträge
Widerstände in Frequenzweichen ?
daniel16 am 28.12.2007  –  Letzte Antwort am 31.12.2007  –  11 Beiträge
Foren Archiv
2015

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitgliedharry_kleinmann
  • Gesamtzahl an Themen1.551.058
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.027

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen